Reisebericht: Städtereise Rom – Ewige Stadt am Tiber in Italien

03.05. – 07.05.2022, 5 Tage Flugreise Rom mit Kolosseum – Forum Romanum – Pantheon – Petersdom – Trevibrunnen – Vatikanische Museen – Sixtinische Kapelle


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Auch ein Genie wie Goethe war so von "Kirche und Palast, Ruinen und Säulen" überwaltigt, dass es dem Dichter für kurze Zeit die Sprache verschlug. Bis heute ist dieser Effekt nachweisbar.
Ein Reisebericht von
Dr. Jutta Petzold-Herrmann
Dr. Jutta Petzold-Herrmann

Dienstag, 03.05. 2022, Ankunft und erste Erkundigungen

Nach einem pünktlich verlaufenden Flug gelangten wir alle bis ca. 16 Uhr im Hotel an.
Nach einer Begrüßung durch die Reisebegleitung , Informationen zum Ablauf und Verteilen der
Tickets für den Nahverkehr begab sich die Reisegruppe mit der Metro zum Kolosseum, um bei einem Spaziergang erste Eindrücke zu sammeln. Im Laufe des Rundganges ergaben sich einige Informationen
zur Geschichte und Funktion dieses Bauwerkes, das um 80 n.Chr. durch Titus mit hunderttägigen Festspielen eingeweiht wurde.
Nach dem Rundgang wurden alle Reisegäste auf der Suche einem guten Platz für ein Abendessen fündig.

Mittwoch, 04.05. 2022, Antikes Rom

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel begab sich die Reisegruppe zum Circus Maxismus und, vorbei am Rosengarten, zum Aventinhügel, einem der sieben Hügel Roms. Mit großem Interesse folgte die Gruppe zunächst den spannenden Erläuterungen unserer Gästeführerin Sylvia zum Circus Maxismus, auf dem vor 2000 Jahren waghalsige Wagenlenker beim Rennen angefeuert wurden. Anschließend folgten wir unserem Ziel, einen kleinen, aber wunderbaren Blick über "drei Staaten" (Gebiet der Malteser, Italien und Staat Vatikan) auf den Petersdom zu werfen. An der Piazza dei Cavalieri di Malta erfüllte sich dieser Wunsch. Durch den Buco di Roma, dem Schlüssellochblick, kann man zur Kuppel des Petersdomes schauen.
Anschließend gelangte die Gruppe beim Forum Romanum an und Sylvia erläuterte den Aufbau und die Funktion des alten Kaiserforums, von dem aus das ganze Römische Reich regiert wurde. Hier sprach Cicero seine Brandrede gegen Catilina und der alte Cato sein "ceterum censeo: "Karthago muss vernichtet werden".
Nach der Mittagspause erwartete uns das Kolosseum, die größte und gut erhaltene historische Arena, in der sich über Jahrhunderte viele verzweifelte Kämpfe zwischen Gladiatoren, Menschen und Tieren abspielten.
Nach Ende des Besichtigungsprogrammes spazierte die Gruppe zur Piazza Venezia, um das Nationaldenkmal für Victor Emanuel II. ( gebaut bis 1911), dem ersten König nach Erlangung der italienischen Einheit, zu sehen und auf die Aussichtsplattform zu steigen.

Berühmte Plätze, Antike, Renaissance, Barock

Unser erstes Ziel nach dem Frühstück war die Spanische Treppe, die bei unserem Besuch noch mit Blumen geschmückt war. Die beschwingten, eleganten Balustraden der Scalinata Trinita dei Monti führen zur gleichnamigen französischen Kirche. Nach Streit mit der französischen Krone und den Päpsten brachten diese ihre Vorstellungen von der Gestaltung der Treppe durch und 1723 wurde die Treppenanlage von Alessandro Specchi und Francesco de Santis geschaffen.
Nach einem kurzen Spaziergang zum Cafe Greco, in dem seit dem 18.Jahrhundert berühmte Künstler und Schriftsteller verkehrten, erreichten wir den Largo Argentino, dessen drei archaische Tempel bei Bauarbeiten Anfang des 20. Jahrunderts entdeckt wurden. Heute tummeln sich in den Ausgrabungsstätten
viele Katzen, der Bereich wird städtische Katzenkolonie genannt. Die nächsten Besichtigungsstätten sind der Trevi-Brunnen und das Pantheon. Roms berühmte "Wasserorgel", die Fontana di Trevi, 1760 durch päpstliche Anordnungen errichtet, wurde berühmt durch den Meeresgott Oceanus, der mit zwei Pferden durch einen Triumphbogen heranrast.
Das sich in unzählige Rinnsale teilende Wasser wird zur Methaper für die Existenz und die kontinuierliche Veränderungen der Natur und somit auch des Menschen.
Das Patheon, der "allen Göttern geweihte Tempel," wurde ursprünglich 27 v. Chr. von Agrippa erbaut. Später
geriet der Tempel in Brand. Kaiser Hadrian ließ einen Neubau konzipieren, mit einer Säulenvorhalle, die den Bereich des ehemaligen Tempels bedeckt, sowie einen gemauerten Zwischenbereich und schließlich die sich anschließende majestätischen Rotunde. Schon sehr früh wurde das Pantheon als Kirche genutzt und hat sich so seine Substanz erhalten.
Anschließend führte uns Sylvia durch verwinkelte Straßen und einer Unterführung zum heute nicht mehr erhaltenen Pompeiustheater, nur die halbkreisförmige Platzbildung der späteren Bebauung läßt diesen antiken Bau erahnen.
Über die Piazza Campo di Fiori , die das Standbild des von der Inquisition getöteten Giordano Bruno zum Mittelpunkt hat und früher eine Rinderweide war, gelangte wir zur barocken Piazza Navona. Das ehemalige Stadion des Domitian hat sich im Laufe der Zeit in einen Platz mit Palästen, Kirchen und barocken Gebäuden
verwandelt. Das Prunkstück der Piazza, die Fontana dei Quattro Fiumi, stammt von Bernini, der Neptunbrunnen im nördlichen Bereich von Giacomo della Porta.
Nach diesen ausgiebigen Stadtrundgang verabschiedete sich Sylvia.
Unter der Leitung der Reisebegleiterin setzte die Gruppe den Rundgang fort. Nächstes Ziel war das Augustus-
Mausoleums, 27 v. Chr. erbaut, nicht nur für Augustus selbst errichtet , sondern für die gesamte Familie Giulio- Claudia. Der Rechenschaftsbericht des Friedenskaisers (30 Jahre) am Eingang ging verloren,
aber eine Abschrift hat sich erhalten.
Die nächste Erläuterung erfolgte in der Via del Corso, dem Wohnhaus des deutschen Malers Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, der Goethe in den Jahren 1786-88 in sein Haus in Rom aufnahm. Goethe ist auch dank dieses Aufenthaltes zu einem der größten Dichter Deutschlands geworden.
Die letzte Besichtigung des Tages galt der Piazza del Popolo, der großen Renaissance-Piazza für alle, die vor allem über die Via Cassia oder die Via Flaminia nach Rom kamen. 1655 kam Königin Christian von Schweden nach Rom, zu diesem Anlass hat Bernini das Renaissance-Tor von Michelangelo umgebaut.
Bis 1830 wurden die prächtigen Treppen und Galerien zum Pincio von sowie die Einfassung des Platzes abgeschlossen.

Am Abend gab es eine gemeinsames Essen in der Taverna Cestia an der Pyramide.

Führung durch den Petersdom und die Vatikanischen Museen

Gegen 08.45 Uhr traf die Gruppe am Petersplatz ein und gemeinsam mit Sylvia erreichten wir, schon vor dem großen Besucherstrom, den Petersdom.
Papst Julius II. beauftrage 1506 Bramante, eine dreischiffige Kathedrale über die von Konstantin über dem Grab Petri errichteten antiken Basilika zu erbauen. Viele Veränderungswünsche im Laufe der Zeit führten dahin, das das schon errichtete Langhaus 1546 von Michelangelo neu bearbeitet wurde und er Bramantes Ideen wieder aufnahm. Insgesamt waren 12 Architekten, von Bramante bis Bernini, waren an diesem grandiosen Bau beteiligt.
Im Inneren zeigte uns Sylvia in einen Rundgang vor allem die Pieta des Michelangelo, die Heilige Pforte sowie den Papstaltar und viele andere Sehenswürdigkeiten. Zum Abschluss erfolgte eine Besichtigung der unterirdischen Papstgräber.
Vor dem Besuch der Vatikanischen Museen gab es für Interessierte die Möglichkeit, auf die Peterskuppel
zu fahren

Danach begaben wir uns mit Sylvia in die Vatikanischen Museen. Sie beherbergen in über 1400 Räumen
Schätze, die ägyptische Mumien bis zu unzähligen Gemälden und Plastiken, eingeschlossen die Stanzen des Raffael und die Laokoon-Gruppe umfassen.
Höhepunkt ist die Sixtinische Kapelle, im päpstlichen Auftrag 1508 - 12 von Michelangelo in Fresko-Technik ausgeführt. 30 Jahre später wurde Michelangelo ein weiteres Mal beauftragt, das "Jüngste Gericht" an die Stirnseite der Kapelle zu malen. Fasziniert und tief beeindruckt verließen wir die Museen.
Damit hatten wir unser Besichtigungsprogramm absolviert und Sylvia verabschiedete sich von uns.

Sonnabend, 07.05. 2022, Rückflug

Die Rückreise erfolgte für alle Reisegäste pünktlich.

Schlusswort

Diese Reise ist als gut organisiert und von hohem Bildungswert einzuschätzen.

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