Reisebericht: Städtereise Rom – Ewige Stadt am Tiber in Italien

01.10. – 05.10.2022, 5 Tage Flugreise Rom mit Kolosseum – Forum Romanum – Pantheon – Petersdom – Trevibrunnen – Vatikanische Museen – Sixtinische Kapelle


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Die Ewige Stadt - Rom



"Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen." J.W.V. Goethe
Ein Reisebericht von
Julia Kies
Julia Kies

Anreisetag

Unsere Gruppe reist aus mehreren Städten Deutschlands in die Hauptstadt Italiens. Rom empfängt uns mit viel Sonne und warmen Temperaturen. Erst ab 14 Uhr können die ersten ihre Zimmer in unserem Design-Hotel beziehen. Am Abend treffen wir uns alle unten in der Lobby des Hotels zu einem Willkommensgetränk und gehen anschließend gemeinsam in ein Restaurant essen.

Largo di Torre Argentina, das Pantheon, der Trevi–Brunnen, die Spanische Treppe

Gestärkt mit Frühstück starten wir um 9:30 Uhr unsere Erkundung von Rom. Dazu gehört auch, dass man in Rom jeden Tag viele Kilometer zu Fuß unterwegs ist und die öffentlichen Verkehrsmitteln nutzt. Für fast alle wird die Fülle Roms ermüdend für ihren Geist und ihre Füße sein. Manche werden von der Fahrt mit den öffentlichen Mitteln überfordert sein und ihren Orientierungssinn in dieser Metropole auf den Prüfstand stellen, aber eins nach dem anderen.
Als erstes fahren wir gemeinsam zum Largo die Torre Argentina. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckten Forscher eine riesige Ausgrabungsstätte aus vorkaiserlicher Zeit Roms. Die erfolgreichen Soldaten ließen damals vier archaische Tempeln errichten. Alle Tempel sind verschiedenen Göttinnen u.a. der Fortuna und der Feronia geweiht. Hier ist Julius Caesar ermordert worden. Heute leben fast vierhundert streunende Katzen an diesem Ort.
Weiter laufen wir durch enge Gassen an dem Pompeius Theater vorbei und gelangen zu der Piazza Campo dei Fiori. Heute werden hier Blumen, Gewürze, Kräuter und Pasta, Obst und Gemüse an den Ständen verkauft. Ganz in der Mitte fällt eine Statue auf. Damals fanden hier Hinrichtungen von als "Hexen" angeklagten Frauen und "Ketzern" statt. Prominentestes Opfer war der Mönch und Philosoph Giordano Bruno im Jahre 1600. Sein Denkmal erinnert an die Gräueltaten der Inquisition von damals.
Als nächstes erreichen wir die barocke Piazza Navona, den Vorplatz der Residenz der Familie Pamphili. In der Antike war dieser Platz eine Pferderennbahn. Ganz in der Mitte steht der Vier-Ströme-Brunnen von Gian Lorenzo Bernini. Dieses Meisterwerk von 1651 symbolisiert die damals nur vier bekannten Erdteile: Europa, Afrika, Amerika und Asien. Australien wurde erst 1770 durch James Cook entdeckt. Die vier großen männlichen Statuen des Brunnens personifizieren die vier Flüsse: Donau, Nil, Rio de la Plata und Ganges.
Weiter führt uns der Weg am Senat Roms vorbei zu dem Pantheon gelegen an der Piazza della Rotonda. Es gilt als das am besten erhaltene Bauwerk der römischen Antike und eines der Wahrzeichen der Metropole. Der Durchmesser seiner einzigartigen Betonkuppel ist 9 Meter und ist damit 1,40 Meter größer als die des Petersdoms. Die Kuppel hat eine Höhe und Breite von 43,30 Metern. Durch die Öffnung im Dach hat das Pantheon einen schönen Lichteinfall. Dieser "heidnische" allen Göttern geweihte Tempel wurde im Jahr 27 v. Chr. von einem mächtigen römischen Politiker namens Agrippa erbaut. Nach dem verheerenden Brand im Jahr 110 n. Chr. ließ der Kaiser Hadrian das Pantheon im 120 n. Chr. neu erbauen. 609 n. Chr. es in eine christliche Kirche Santa Maria der Märtyrer umfunktioniert. Seit der Renaissance wird das Pantheon als Grabstätte für bekannte Persönlichkeiten und Könige genutzt. Hier befindet sich u.a. das Grab des Künstlers Raffaello Sanzio. Das einzigartige an diesem Gebäude ist auch, dass am 21. Juni (Sommersonnenwende) der Lichtstrahl von der Kuppel genau auf die Mitte des Eingangsportals zeigt.
Nach der Mittagspause laufen wir weiter und kommen zu dem berühmten Trevi-Brunnen, der 1732 von Nicola Salvi angelegt, aber von anderen Architekten beendet worden ist. Manchen ist dieser Brunnen aus dem Film "La Dolce Vita" von Federico Fellini aus dem Jahr 1960 bekannt. Dieser Brunnen ist auch der größte der Stadt: 49 Meter breit und 26 Meter hoch. Er stellt das Königreich des Ozeans dar. In der Mitte ist der Meeresgott Neptun zu bewundern. Wenn man Rom noch einmal besuchen möchte, wirft man eine Münze ins Wasser mit der rechten Hand über die linke Schulter mit dem Rücken zum Brunnen stehend.
Unsere letzte Sehenswürdigkeit für heute heißt die Spanische Treppe auf der Piazza di Spagna. Eigentlich müsste diese Treppe mit 136 Stufen die französische Treppe heißen, wenn man die Geldgeber berücksichtigen würde. Der kahnförmige Brunnen vor der Spanischen Treppe wurde von Pietro Bernini, dem Vater des berühmten G. L. Bernini in den Jahren 1628 und 1629 errichtet.
Nach der Führung bleiben manche in der Stadt, andere fahren zurück zum Hotel.

Das Antike Rom: Das Kolosseum und das Forum Romanum

An diesem Morgen fahren wir mit der Metro und erreichen unser erstes Ziel des antiken Roms - das Kolosseum.
Wo einst eine Palastanlage stand, befindet sich heute das größte Amphitheater der Antike, wo ca. 50.000 Menschen Platz nehmen konnten. Achtzig nummerierte Eingänge trugen dazu bei, dass diese Tausende innerhalb von 15-30 Minuten das Kolosseum füllten. Der Kaiser, die Senatoren, die Aristokratie und die Priester saßen unten, die oberen Holzetagen wurden für Frauen, die ärmsten Bewohner Roms und Sklaven reserviert. Der Eintritt ins Kolosseum war damals frei.
Das zwischen 72 und 80 n. Chr. unter der Herrschaft von Kaiser Vespasian begonnene Bauwerk wurde aus Travertin und Steinblöcken errichtet, die wie Legosteine aufeinander aufgebaut wurden. Zwischen den Eingängen standen Götterstatuen. Die Korridore und die Treppen wurden aus Marmor angefertigt. Das vierstöckige Kolosseum war fast 450 Jahre in Betrieb und wurde mit hunderttägigen Spielen eröffnet, darunter Gladiatorenkämpfen sowie Tierhetzen. Vor allem aus Afrika wurden Löwen, Tiger und andere Tiere gebracht, die dann unter der Arena in den Schächten nicht gefüttert und gequält wurden. Somit gingen die hungrigen und aggressiven Tiere auf andere Tiere oder auf Menschen los, als sie mit dem Käfig auf die Arena hochgezogen und freigelassen wurden. Die Tiere symbolisierten die Barbaren und sollten besiegt werden. Trotz alledem fühle ich ein ganz starkes Gefühl des Unwohlseins und des Protestes in mir, als ich über die Tierquälerei und Tierhetze im antiken Rom höre.
Die Gladiatoren kamen meistens aus den ärmeren Verhältnissen oder waren Sklaven und erhofften sich durch diese Kämpfe ein besseres Leben, Ruhm und Gold. Sie wurden von Managern ausgebildet und wie Popstars gefeiert, man setzte Geld auf die Gewinner und schloss Wetten ab. Das Kolosseum diente nicht nur als Austragung von Gladiatorenspielen, es war auch Stätte der offenen Hinrichtungen. Hier wurden Schwerstverbrecher den Löwen zum Fressen als Volksunterhaltung gegeben.
Nach der Mittagspause laufen wir am 315 n. Chr. erbauten Triumphbogen vorbei zum Forum Romanum. Man sieht nur noch Ruinen, denn nach dem Zerfall des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert n. Chr. verlor das Forum Romanum an Bedeutung. Die Marmorsteine und Säulen wurden als Baumaterial für andere bekannte Gebäude in Rom verwendet. Einst war dieser Ort das Zentrum des politischen und kulturellen Geschehens. Wir laufen an dem Tempel von Vesta, dem Tempel für Saturn und sehen die Tür des Tempel für Romulus, die gut erhalten ist. Die ersten Stämme ließen sich auf den Hügeln am Tiber nieder. Die ganze Fläche, wo diese Ruinen stehen, war einst sumpfig und wurde mit der Cloaca Maxima, dem antiken Kanalsystem, das immer noch funktioniert, trocken gelegt. Märkte, Verwaltungs- und Geldgebäude sowie Versammlungsorte befanden sich im Forum Romanum. Hier fand auch die Krönung des Kaisers Augustus statt.
Wegen der Sonne flüchten wir von Schatten zu Schatten und sind froh, als wir einen Brunnen finden.
Anschließend machen wir einen Spaziergang und laufen vorbei an dem Mund der Wahrheit und dem Circus Maximus, der größten Rennstrecke für Wagenrennen im antiken Rom zu dem Aventin-Hügel. Oben im Pomeranzengarten angekommen, genießen wir einen schönen Ausblick auf den Petersdom und die ganze Stadt Rom. Von hier aus gehen wir durch das Stadtviertel der römischen künstlerischen Elite herunter, bis wir in den Bus zurück zum Hotel einsteigen können.

Der Vatikan und seine Kunstschätze

Heute Morgen fahren wir mit der Metro zum Vatikan – zu dem kleinsten Staat der Welt. Der Papst ist das Oberhaupt dieses Kirchenstaates. Kardinäle, Nonnen, Priester und die Schweizergarde haben die vatikanische Staatsbürgerschaft. Alle anderen Mitarbeiter müssen jeden Tag neu ein- und ausreisen. Auch der ehemalige Papst Benedictus XVI wohnt hier.
Die Vatikanischen Museen sind die größten Museen der Welt. Über fünf Millionen Besucher verzeichnen diese Museen jährlich.
Da wir bereits Tickets haben, müssen wir nicht lange anstehen und können sofort reingehen und die Meisterwerke bestaunen. Davon gibt es hier unzählige. Die Augen sind überfordert und wissen nicht, wohin sie zuerst schauen sollen: Oben an die schön verzierte Decke oder den fein ausgearbeiteten Marmorboden oder doch die zahlreichen Statuen, Gemälde, Vasen und Wandteppiche aus so vielen Jahrhunderten. Sieben Kilometer lang sollen die Museen sein. Man schafft es auf keinen Fall, die zweieinhalb Jahrtausendlange Geschichte gespiegelt in den Kunstschätzen aus Ton, Marmor, Textil, Glas, etc. an einem Tag in sich aufzunehmen. Vor allem nicht bei dem nie endenden Menschenstrom, der hier fließt und einen mitreißt.
In der Sixtinischen Kapelle angekommen, bewundern wir die Meisterwerke von Michelangelo, Raffael und von so vielen anderen Künstlern. Das Alte und das Neue Testament, Die Erschaffung der Welt und das Jüngste Gericht wurden in dieser Kapelle verewigt. Diese Fresken an den Wänden und Decken gehören zum Kulturerbe der Menschheit. In diesem heiligen Saal wird der neue Papst gewählt. Die Sixtinische Kapelle hat ihren Namen vom Papst Sixtus IV, der sie im 15. Jahrhundert erbauen ließ.
Unser nächstes Highlight ist der Petersdom. Über 20.000 Menschen aus aller Welt strömen täglich zum Heiligtum der katholischen Kirche. Rund 120 Jahre lang wurde am Petersdom gebaut. In der Zeit der Christenverfolgung soll der Apostel Petrus hier gekreuzigt und begraben sein. Somit wurde der Petersdom über dem Petrusgrab errichtet. An der wunderschönen Hauptkuppel, die von Michelangelo konstruiert wurde, liest man die Worte in lateinischer Sprache aus der Bibel: (dt. Übersetzung: „Du bist Petrus (der Fels), und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen. (Matthäus Kapitel 16 Vers 18)).
Auch das wunderschöne Meisterwerk "Pieta" von Michelangelo befindet sich hier. G. L. Bernini schuf den Baldachin und den Altar sowie unzählige Statuen für den Petersdom.
Während unseres Besuches halten die Malteser einen Gottesdienst auf Deutsch. Wir hören Kirchenmusik und die ganze Basilika füllt sich in eine besondere Atmosphäre. Die meisten gehen noch zur Engelsburg. Ich bleibe im Petersdom, genieße diese erhabene Stimmung sowie das 360-Grad-Panorama von der Kuppel herunter auf den von Bernini angelegten Petersplatz und auf die Dächer der ewigen Stadt.
Am Abend treffen wir uns alle beim gemeinsamen Essen und lassen unsere Eindrücke Revue passieren.

Heimreise

Heute nehmen wir Abschied von der quirligen Metropole Italiens und sagen: Arrivederci Roma. Manche fliegen ganz früh am Morgen nach Deutschland, andere wiederum können den Tag noch einmal nutzen, um sich individuell etwas anzuschauen. Ich fahre zu der geographischen Mitte von Rom, der Piazza Venezia und sehe das Nationaldenkmal, das dem ersten König Italiens Viktor Emanuel II gewidmet ist, den Kapitolsplatz und noch einmal den Trevi-Brunnen. Danach laufe ich entlang der Straße Via dei Fori Imperiali am Forum Romanum bis zum Kolosseum und fahre wieder zurück zum Hotel. Um 17:30 Uhr werden wir abgeholt und zum Flughafen gebracht.

Schlusswort

Liebe Reisegäste, ich hoffe, Sie haben ihre Romreise trotz der müden Füße genießen können. Diese werden schnell vergessen sein, nicht jedoch die prägenden Eindrücke, die Sie dort hoffentlich sammeln konnten!

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