Reisebericht: Städtereise Rom – Ewige Stadt am Tiber in Italien

11.04. – 15.04.2023, 5 Tage Flugreise Rom mit Kolosseum – Forum Romanum – Pantheon – Petersdom – Trevibrunnen – Vatikanische Museen – Sixtinische Kapelle


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Die Reisesaison 2023 beginnt und wir werden in drei Tagen die wohl wichtigsten Sehenswürdigkeiten Roms besuchen. Es sind fast alles Romneulinge, aber auch einige Wiederholungstäter sind in der Gruppe.
Ein Reisebericht von
Dr. Mathias Schirmer
Dr. Mathias Schirmer

Anreisetag

Der frühe Vogel hat mehr vom Tag. Wir reisen in zwei Gruppen, von Berlin bzw. über Frankfurt an. Und so sind wir gegen Mittag schon alle in Rom. Das hat natürlich den Vorteil, dass wir einige Stunden gewonnen haben, Rom schon etwas zu erkunden. Einige Gäste schließen sich mir zum Nationalmuseum an. Nachdem viele Treppen bezwungen waren, ging es mit dem Aufzug in luftige Höhe. Und es hat sich gelohnt. Von hier bekommt man einen wunderbaren ersten Eindruck von der Millionenstadt.

Erster Besichtigungstag: Straßen, Gassen und Plätze der Stadt, gepaart mit vielen berühmten Sehenswürdigkeiten

Nicht all zu spät verlassen wir unser Hotel, um ab der Station Pyramide mit der U Bahn in die Stadt zu gelangen. Unsere Stadtführerin Agnieszka begleitet uns ab hier. Gleich drei Bahnhöfe befinden sich in der Nähe der Piramide di Caio Cestio, neben dem für die Metro, der für die Bahn zum Strand am Mittelmeer (30 min Fahrzeit) und der für die Vorortbahnen.
An der, ab 1723 erbauten spanische Treppe(136 Stufen) , die eigentlich keine spanische ist, wie wir später erfahren, beginnt unsere Besichtigungstour.
Der Bau geht auf eine Initiative des Papstes Innozenz XIII. zurück und soll die Kirche Santa Trinita dei Monti mit der Piazza diSpanga verbinden. Finanziert wurde der Bau der Treppe vom französischen König Ludwig XIV. und so ist der Name etwas irreführend, aber sie liegt nahe der spanischen Botschaft und auch die Spanier waren sehr interessiert am Bau dieser Treppe.
Für uns geht es Schlag auf Schlag, denn unser nächstes Ziel ist der Trevibrunnen. Er wurde von 1732 bis 1762 für Pabst Clemens XII. erbaut und vom Architekten Nicola Alvi geschaffen. Er gilt als eines der schönsten Bauwerke des Barocks und ist einer der, wenn nicht der berühmteste Brunnen der Welt. Natürlich folgen wir dem Ritual über die linke Schulter eine Münze in den Brunnen zu werfen. So stellen wir sicher, bald wieder zu kommen. Dieser Brauch geht auf den Film "Drei Münzen im Brunnen" zurück. Das eingesammelte Geld kommt übrigens nicht dem Haushalt der Stadt zu Gute (diese Bestrebungen hat es gegeben), sondern wohltätige Vereine kommen in den Genuss von Spenden. Berühmt wurde der Brunnen auch durch den Film "La dolce vita (Das süße Leben)" aus dem Jahre 1960 von Fellini. Da nehmen Anita Ekberg und Marcello Mastroianni ein nächtliches Bad im Brunnen. Vom Nachahmen wird dringend abgeraten, dies würde ein teurer Spaß. So trugen vermutlich zwei Filme zum Ansturm auf diesen Brunnen bei. Nein, er ist so überwältigend schön, dass wir auch ohne diese Filme hier her gefunden hätten.
Weiter geht's zum Pantheon. Wieder ein architektonisches Highlight. Und wir sind genau zum richtigen Zeitpunkt hier. Wieso? Es ist das am besten erhaltene Gebäude der römischen Antike und bemerkenswert ist seine Betonkuppel mit einem Durchmesser von 43,45 m. Im Scheitelpunkt der Kuppel befindet sich eine kreisförmige Öffnung von 9 m im Durchmesser. Und zu unserem Besuch fällt der Sonnenstrahl, der durch die Öffnung scheint genau in den Eingangsbereich. Danke für das exakte Timing liebe Stadtführerin Signora Berlin..
Ja, jetzt ist Mittagspause angesagt und die römische Küche lockt, auch ein Grund warum ich immer so gern in Italien bin.
Aber wir sind noch nicht fertig, denn die Plätze fehlen noch. Piazza Novona mit dem berühmten Vierströmebrunnen hat es uns angetan, gepaart von der Geschichte zur intelligenten Olimpia Maidalchini. Umrahmt wird der Platz von unzähligen gastronomischen Einrichtungen und ein Besuch am Abend ist lohnenswert, denn hier steppt der Bär, wie man so schön sagt.
Der nächste Platz, der uns erwartet, stellt sich ganz anders dar. Hier pulsiert das Leben bereits bei Sonnenlicht. Denn auf dem Piatta Compo de Fori ist Markt. Obst, Gemüse und Blumen dominieren. Aber die vielen Gewürzmischungen dürfen nicht fehlen , die vermutlich nur für die Touristen zusammengestellt werden. Denn die Italiener mischen es sich alles frisch...
Geschafft aber glücklich treten wir den Heimweg an.

Heute das antike Rom, ein Gast formulierte es als Tag der toten Steine. Ich korrigiere: Sie sprechen schon mit uns, wenn auch auf eine andere Art...

Metroerprobt erreichen wir die Haltestelle Colloseo. Hier bietet sich die Gelegenheit, wie sehr oft in der Stadt, unsere Trinkflaschen an den städtischen Brunnen zu füllen, hier aber mit dem besonderen Service es frizzante zu tun. Sofort zieht uns das gigantische Bauwerk in den Bann, nachdem wir uns durch die Irrungen der Baustelle zur Metrolinie C durchquert haben. Ehrfürchtig blicken wir die 48 m in die Höhe. Das elliptische Gebäude hat einen Umfang von 527 Metern, ist 188 m lang und 156 breit. Erbaut wurde es zwischen 72 und 80 n. Chr. unter Kaiser Vespasian.
Makaber ist seine historische Geschichte durch die unterschiedlichsten Arten der Wettkämpfe, die man veranstaltete. Menschen und Tiere kämpften jeweils untereinander und auch Menschen gegen Tiere. Jedoch wurden hier Todesurteile vollstreckt, indem man wehrlose Verurteilte den Tieren zum Fraß anboten.
Weiter führt uns der Weg am 315 n. Chr. erbauten Triumphbogen in das Forum Romanum. Dies war der Mittelpunkt des religiösen, politischen und wirtschaftlichen Lebens. Viele Gebäude(reste), wie z.B. der Tempel des Saturns oder der Janustempel erinnern an diese Zeit.
Nach der Mittagspause führt uns der Weg noch zum Circus Maximus, damals der größte Circus im antiken Rom. Er weist eine Länge von 6oom aus und bot damals 150.000 Zuschauern Platz. Hier wurden bis ins 6. Jahrhundert Wagenrennen veranstaltet.
Weiter führt uns der Weg auf einen Hügel zur Kirche Santa Sabina mit einer sehr alten Holztür. Diese stammt aus dem Jahre 432 und ist nur deshalb so gut erhalten, da diese aus Zedernholz erschaffen wurde.
Weiter führt uns der Weg zu einer weiteren berühmten Tür. Eine Tür die zu einem Geländer der Malteser gehört. Schaut man durch dessen Schlüsselloch so sieht man sehr gut den Petersdom.
Wir sind eine schöne Runde gegangen, sind etwas nass geworden und nur noch ein zehn minütiger Spaziergang trennt uns von unserem schönen Abitart Hotel.

Vatikan mit Petersdom (San Pietro in Vaticano) und Vatikanisches Museum

Heute probieren wir die Vorortbahn und erreichen in kurzer Zeit den Bahnhof St. Peter. Agnieszka nimmt uns in Empfang und wir schlendern zum Petersplatz um uns in die Warteschlange ein zu reihen. Es hat sich gelohnt zeitig zu sein, es ist gerade mal 8:30 Uhr. Und so benötigen wir keine halbe Stunde bis wir den Eingang der Kirche erreicht haben. Und so werden wir Teil der über 20.000 täglichen Besucher. Die Gesamtfläche der Kirche beträgt und 20.140 qm und bietet 20.000 Menschen Platz. Der 187 m, lange Dom vereint 11 Kapellen und 45 Altäre.
Wir sind überwältigt! Über hundert Jahre hat man an dieser Kirche gebaut und sie ist noch mal ein Drittel größer als der schon gigantische Kölner Dom. Das Highlight ist neben der riesigen Kuppel sicher die Skulptur Pieta von Michelangelo, der diese im jugendlichen Alter von nur 24 Jahren erschuf. Da es 1972 schwer beschädigt wurde, steht es nunmehr hinter schusssicherem Panzerglas.
Einige Gäste besuchen den deutschen Friedhof im Vatikan. Als Deutscher darf man nur hier vatikanisches Gelände ohne Probleme ( geöffnet bis 12 Uhr) betreten. Auch die Kuppel des Domes besuchen einige Gäste. Von hier hat man nicht nur einen wunderbaren Blick auf den den Vatikanstaat, sondern auf ganz Rom. Übrigens wohnen im Vatikan nur die geistlichen Würdenträger und die Schweizer Garde. Alle Angestellten pendeln ein und aus. Der Vatikanstaat hat noch eine andere Besonderheit, in den Geschäften und an der Tankstelle gibt es keine Mehrwertsteuer.
Nach reichlich Freizeit besuchen wir am späten Nachmittag das Vatikanische Museum. Es gilt als das größte Museum der Welt und seine Gänge sind sieben Kilometer lang. Bereits 1503 entstanden die Entwürfe für dieses Museum. Heute beherbergt es 1.800.000 wertvolle Bücher und Handschriften. Unzählige Skulpturen, Gemälde, Wandteppiche und Schmuckstücke gibt es zu bestaunen, u.a. auch das Trojanische Pferd.
Der bekannteste Teil des Museums ist sicher die Sixtinische Kapelle. Hier findet das Konklave statt und sie beherbergt einige der berühmtesten Gemälde der Welt. Am 15. August 1483 wurde sie eingeweiht und die Pläne stammen von Baccio Pontelli. Die vielfältigen Gemälde stellen Szenen aus dem leben Jesu und Moses, der Auferstehung Christi und dem Alten Testament dar.
Ein Tag vielfältiger Eindrücke neigt sich dem Ende zu, jedoch das gute italienische Essen lassen wir uns noch munden.

Auch der Himmel weint, den heute geht's nach Hause

Da der Großteil der Gruppe erst 18.30 Uhr abfliegt, gewinnen wir noch viele Stunden zur individuellen Vertiefung unseres Stadtbesuches. Jedoch stört der Regen uns dabei etwas. Wir sind aber einsichtig und gönnen der Gegend den Regen, den Italien leitet aktuell unter extremer Trockenheit.

Schlusswort

Voller kulturhistorischer Eindrücke kehren wir zurück. Jedoch ist es unser Stadtführerin auch gut gelungen uns etwas zur Lebensart der Römer zu vermitteln und zu erklären, wie die Stadt tickt und atmet. Danke Signora (Agnieszka) Berlin.

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