Reisebericht: Städtereise Rom – ewige Stadt am Tiber in Italien

02.10. – 08.10.2017, 7 Tage Busreise Rom mit Kolosseum – Forum Romanum – Pantheon – Spanische Treppe – Trevi–Brunnen und Möglichkeit zur Führung im Vatikan inkl. Vatikanische Museen und Petersdom


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"Rom ist eine Welt, und man braucht Jahre, um sich nur erst drinnen gewahr zu werden. Wie glücklich find´ ich die Reisenden, die sehen und gehen." so schreibt Johann Wolfgang von Goethe, der 1786 die unvergleichliche ewige Stadt am Tiber besuchte
Ein Reisebericht von
Gabriele Sauer
Gabriele Sauer

Montag, 02.10.2017

Anreise über die Alpen

Am frühen Montagmorgen startete unsere Reisegruppe Rom zusammen mit der Reisegruppe Florenz mit einem bequemen Reisebus der Firma Schreiter in den Süden. Nach der Wettergrenze am Brennerpass genossen wir eine wunderbare Panoramafahrt durch die sonnenbeschienen Alpen. Vorbei an Innsbruck, Sterzing, Bozen und Trento erreichten wir schließließlich das kleine Städtchen Pradelle in der Poebene. In dem mit viel Liebe zum Detail restaurierten gepflegten Landhaus Corte Castelletto aus dem 18. Jahrhundert hatten wir unsere erste Begegnung mit Palmen, Feigenbäumen und Riesenkakteen, die hier, südlich der Alpen, prächtig gedeihen. Ein idealer Ort für unsere erste Zwischenübernachtung, der schon mediterrane Gefühle aufkommen ließ.

Dienstag, 03.10.2017

Stadtbesichtigung in Mantua und Weiterfahrt nach Rom

Nach einem gemütlichen Frühstück starteten wir zu unserem ersten Besichtigungshighlight: Mantua. Die kleine Stadt am Mincio ist eine von Touristen noch kaum entdeckte Perle mit einer wunderschönen Altstadt. An drei Seiten von Wasser umgeben, liegt sie auf einer Landzunge zwischen künstlich angestauten Seen, die bereits im 12. Jahrhundert angelegt wurden. Schon der er erste Anblick auf die Stadt zeugt von der Bedeutung der Familie Gonzaga, die im 14. Jahrhundert das Castello di San Giorgio errichten ließ. Von einer imposanten Stadtmauer umgeben, sammeln sich um die großzügigen Plätze im Inneren herrliche Palazzi und Kirchenbauten des Mittelalters und der Frührenaissance. Der gewaltige Palazzo Ducale mit seinen 450 Wohnräumen, die mit wertvollen Fresken verziert sind, ist sicherlich das beeindruckendste Gebäude Mantuas. Die Basilika St. Andrea, gilt als Meisterwerk des Architekten Leon Battista Alberti. Ihre Kuppel ist das prägende Wahrzeichen der Stadt. Daneben mutet die Rotonda di San Lorenzo, ein romanischer Rundbau aus dem späten elften Jahrhundert, fast bescheiden an. Gleich daneben erhebt sich der Uhrturm des Palazzo della Ragione. Bei unserem Stadtrundgang konnten wir einen kleinen Eindruck von dieser faszinierenden Stadt bekommen, die bei Archäologen, Kunsthistorikern, Opernfreunden und Italienliebhabern gleichermaßen Begeisterung hervorruft. Und für einige von uns reichte die Zeit sogar, Sbrisolina, den berühmten mantueser Krümelkuchen zu probieren! Am frühen Abend erreichten wir Rom, wo uns gleich das innerstädtische Verkehrsgewimmel in Staunen versetzte.....
In einem gemütlichen Restaurant ließen wir den Tag ausklingen.

Mittwoch, 04.10.2017

Vom Kolosseum über das Forum Romanum zur Spanischen Treppe

Heute stand der ganze Tag im Zeichen der Antike. Bequem mit der Metro erreichten wir das Kolosseum, wo wir mit unserer Stadtführerin Sylvia verabredet waren. Bei unserer Führung durch die dunklen Gänge des Gemäuers kam Mitleid auf mit den Gefangenen, den Gladiatoren und den Tieren, die in Unzahl zur Freude des johlenden Publikums im Sand der Arena ihr Leben lassen mussten. Und endlich der Ausblick in das gewaltige Rund des größten Amphitheaters der Welt: 50 000 Zuschauer fanden auf den Rängen Platz! Bei sommerlichen Temperaturen spazierten wir anschließend durch das Forum Romanum, dem Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens der Römer vor 2000 Jahren. Weiter entlang der Trajansmärkte zur Piazza Venezia mit dem beeindruckenden Denkmal für Vittorio Emanuele II, dem ersten König des neugegründeten Königreichs Italien, das mit seiner Monumentalarchitektur römischer Prunkbauten in nichts nachstand! Und schon erwartete uns das nächste Superlativ: der Pantheon mit der größten Kuppel der Welt!
Natürlich darf bei einem ersten Rundgang durch die Stadt ein Besuch am barocken Trevi-Brunnen nicht fehlen. La Dolce Vita: rauschhaftes Leben zwischen Straßenflirt und abendlichen Partys und die existenziellen Fragen des Lebens der Nachkriegszeit- unvergessene Filmszenen mit Marcello Mastroianni, Anouk Aimée und Anita Ekberg, deren freizügiges Bad im türkisfarbenen Wasser des Brunnen Geschichte machte. Heute kann man hier nur noch ein Bad in der Menge nehmen. Hunderte Touristen drängten sich wild fotografierend um die legendäre Brunnenschale. Erschöpft von den vielen Eindrücken des Tages genossen wir alle unsere Freizeit am Fuße der Spanischen Treppe. Endlich Zeit für ein echtes italienisches Eis, einen Bummel durch die Via Condotti, wo sich berühmte Marken und Modedesigner präsentieren, einen Abstecher ins Café Greco - oder einfach nur auf den Treppenstufen sitzen und das lebhafte Treiben auf sich wirken lassen.

Donnerstag, 05.10.2017



Vom Petersdom über die Engelsburg zur Piazza Navona

Gleich am Morgen stellten wir uns in die Schlange vor dem Petersdom, um einen weiteren Höhepunkt unserer Reise zu besichtigen: San Pietro in Vaticano, den Petersdom. Er ist die Grabeskirche des Apostel Simon Petrus. Heute in mitten der Stadt gelegen, ist er das zentrale Heiligtum der römisch-katholischen Kirche. Hier werden alle päpstlichen Messen gehalten. 60.000 Menschen finden im Inneren der Basilika Platz. Zigtausende verfolgen die Zeremonien auf dem Platz vor dem Dom. Während wir uns langsam dem Eingang näherten, konnten wir die architektonische Harmonie des Platzes auf uns wirken lassen: 284 Säulen, vierreihig angeordnet, umfassen den Platz und bilden gleichzeitig die Grenze zwischen Italien und dem Vatikanstaat. Nach der Besichtigung gingen wir über den Fluchtweg der Päpste zur Engelsburg. Die Engelsburg wurde ursprünglich als Mausoleum für den römischen Kaiser Hadrian und seine Nachfolger im zweiten Jahrhundert errichtet. Ab dem 10. Jahrhundert war die Engelsburg im Besitz der Päpste und diente als Zufluchtsort bei Gefahr. Die von berühmten Künstlern ausgestatteten Gemächer geben einen ersten Einblick in das luxuriöse Leben der Päpste. Über die Engelsbrücke ging es weiter durch enge verwinkelte Gassen bis zur Piazza Navona. Der Platz liegt genau im Feld des antiken Domitian Stadions aus dem ersten Jahrhundert. Kaiser Domitian wollte hier die griechischen Sportarten, wie Wettlauf, fördern. Das Stadion mit seinen 275 Metern Länge und 106 Metern Breite entspricht genau den Maßen des heute sehr belebten und beliebten Platzes. In seiner Mitte befindet sich Berninis Vier-Flüße-Brunnen. Die männlichen Monumentalstatuen stellen die Flüsse Donau, den Nil, den Ganges und den Rio del la Plata dar. Rings um die Piazza gibt es eine Vielzahl gemütlicher bunter Cafés und Lokale, wo wir unsere vom Laufen müden Beine im Schatten der Arkaden ausstrecken durften.
Am Abend trafen wir uns wieder in netter Runde im Restaurant Zio Frankie, gleich bei unserem Hotel.

Freitag, 06.10.2017



Vom Vatikan nach Trastevere

Schon früh machten wir uns auf den Weg zum Vatikan. Heute standen die Vatikanischen Museen und ein Besuch in der Sixtinischen Kapelle auf unserem Programm. Wir näherten uns dem Eingang von Norden und umgingen so die lange Schlange, die sich vom Petersplatz aus an der Seite der gewaltigen Trutzmauer des Kirchenstaates entlang zog. Ausgestattet mit den hauseigenen Audiosystemen starteten wir unsere Besichtigungstour. Die neueröffnete Ausstellung mit den päpstlichen Fahrzeugen, von den Prunkkutschen bis zum Papamobil, war faszinierend- und faszinierend leer. Die anschließende Tour de Force durch die Highlights der Antiken Sammlung war für viele von uns schon eine Tortur de Force! Besuchermassen schoben und drängelten- gerade kurz Zeit, ein Foto zu schießen, bevor der Sog der Besucher einen weiterzog. Die langen Galerien auf dem Weg zur Sixtinischen Kapelle erinnern beinahe an überfüllte U- Bahn Schächte großer Metropolen.
Glücklicherweise sind die berühmten Gemälde der Sixtina im oberen Wandbereich und die Szenen aus der Genesis von Michelangelo Buonarroti, vor 500 Jahren im Auftrag von Papst Julius II gemalt, sind an der Decke! Wer ein Sitzplätzchen auf den Marmorbänken ergattert, kann, wenn einer der Aufseher gerade sein 'Silenzio' in die brodelnde Menge gerufen hat, in Ruhe die herrlichen Malereien geniessen: zum Beispiel `Die Erschaffung Adams`. Es zeigt, wie Gottvater mit ausgestrecktem Finger Adam zum Leben erweckt. Es ist wohl das bekannteste und meistkopierte Kunstwerk, das heute sowohl T-Shirts wie Unterhosen ziert.
Danach hieß es für viele `nix wie raus`, Unverzagte wagten einen Aufstieg in die Kuppel des Domes und wurden mit einem sensationellen Blick über die Stadt belohnt, Andere kehrten noch einmal um, um eigene Entdeckungen in den insgesamt 7000 Meter langen Gängen der päpstlichen Sammlungen zu unternehmen.
Am Abend trafen wir uns dann wieder, in einem gemütlichen Restaurant in Trastevere: Die kleine Osteria del Rugantino ist das älteste Lokal der Gegend und besticht mit seinem ursprünglichen Charme. Nach einer leckeren Vorspeise gab es eine Auswahl selbstgemachter Nudelgerichte mit verschiedenen Soßen und als Nachspeise ein feines Tiramisu nach Art des Hauses!
Zu Fuß schlenderten wir bei angenehmen 20* anschließend durch das nächtliche Rom. Quer durch das sabbatstille jüdische Viertel, vorbei am hellerleuchteten Marcellus Theater und am Schildkrötenbrunnen hinauf zum Kapitol: Im Glanze des Vollmond lag uns das antike Rom zu Füßen. Am Kolosseum verabschiedeten wir uns von unserer Stadtführerin Sylvia. Nach einer kurzen Fahrt mit der Metro wurden wir Spätheimkehrer von einem heftigen römischen Gewitter überrascht.

Samstag 06.10.2017



Fahrt an den Gardasee mit Zwischenübernachtung

Als wäre nichts gewesen, empfängt uns Rom am Morgen mit herrlichem Wetter! Nach einem guten Frühstück heißt es Abschied nehmen von Rom. Wir klettern wieder in den Bus, den uns Frank schon in der Nacht direkt vor unser Hotel gefahren hat. Schon geht es Richtung Norden und gegen elf sammeln wir die Gäste der Florenzreise wieder ein. Gemeinsam fahren wir weiter um in Borghetto, einem kleinen Mühlenort am Mincio eine kurze Pause einzulegen. Kurze Zeit später kommen wir dann an den Gardasee! Das Städtchen Sirmione mit seiner Scaligerburg ist immer eine Reise wert. Mediterranes Flair vor der herrlichen Kulisse der Berge. Hierher kamen reiche Römer um in den Thermalquellen zu kuren, der deutsche Staatsmann Kurt von Koseritz aus Dessau erwarb große Teile der Halbinsel Sirmione und erbaute dort die Villa von Koseritz, die Opernsängerin Maria Calles lebte hier in den fünfziger Jahren und bis heute ist die Faszination des südlichen Gardasees bei all seinen Besuchern ungebrochen.
An der Strandpromenade mit Blick auf das Bergmassiv des Monte Baldo stiessen wir gemeinsam mit einem Glas Limoncello auf unsere gelungenen Reisen nach Rom und nach Florenz an.
Kurze Zeit später trafen wir wieder in unserem Hotel Corte Castelletto in Pradelle ein, wo wir wie gute alte Freunde empfangen wurden.

Sonntag, 07.10.2017



Heimreise

Nach dem Frühstück hieß es ein letztes Mal Koffer einladen und dann ging es wieder durch die majestätische Bergwelt entlang der Etsch und des Eisacks über die bereits schneebedeckten Alpen. Nach dem Brennerpass konnten wir uns dann auf das deutsche Herbstwetter einstimmen und bei kühlen 11* sind wir müde, doch mit der Sonne Italiens im Herzen, wieder in unseren Heimatorten eingetroffen.
Hinter uns liegt eine herrliche Reise, die die Sehnsucht nach Italien nicht gestillt, sondern den Wunsch nach mehr davon geweckt hat...
Ich wünsche allen meinen Reisegästen noch viele schöne Reisen!
Bleiben Sie gesund und behalten Sie Rom in guter Erinnerung.
Ihre Reiseleiterin
Gabriele Sauer

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Kommentare zum Reisebericht

Wir möchten uns an dieser Stelle für eine tolle Reise in die ewige Stadt Rom bedanken - nicht nur für das bestellte, super Wetter, sondern auch für die sehr herzliche und fürsorgliche Reisebegleitung durch Gabi.
Wir hatten eine tolle Zeit und genießen noch ein bisschen beim Ansehen deiner und unserer Fotos.

Isabelle Müller
23.10.2017