Reisebericht: Städtereise Rom und Vatikan

30.03. – 04.04.2012, 6 Tage Flugreise nach Rom in Italien: Piazza del Popolo – Pincio–Park – Spanische Treppe – Trevibrunnen – Pantheon – Pompeius–Theater – Campo de Fiori – Trastevere – Papstaudienz – Vatikanische Gärten und Museen – Sixtinische Kapelle – Petersdom – Koloss


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Hier geht es um Rom, die Ewige Stadt, Hauptstadt eines vergangenen Weltreichs, Mittelpunkt der katholischen Kirche, Hauptstadt des Barock, Hauptstadt Italiens, Weltstadt und ich weiß nicht was sonst noch alles...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

Reisebericht

Auch ein Genie wie Goethe war so von "Kirche und Palast, Ruinen und Säulen" überwältigt, dass es dem Dichter in Rom für kurze Zeit die Sprache verschlug. Kein Wunder - denn die Schönheiten Roms sind so unübersehbar wie unüberschaubar. Schließlich hat Rom in den knapp 3.000 Jahren seines Bestehens so viele Kunstschätze angehäuft, dass bis heute kein Computer die Köpfe, Kapitelle und Scherben katalogisiert hat. In Rom gibt es mehr Kirchen, als das Jahr Tage hat, eine prächtiger und kunstvoller als die andere... Wer Rom entdecken will, gehe auf die Piazza. Sie ersetzt den Römern die gute Stube. Die Piazza ist das Leben - Markt, Jahrmarkt, Schwatzbörse, Demonstrations- und Andachtsort, Richtstätte des guten Geschmacks und Circus Maximus der Eitelkeit, wo die Italiener ihrer kostenlosen Lieblingsbeschäftigung nachgehen und "bella figura" machen. Das heißt, mit unnachahmlicher Eleganz, dem banalen Alltag enthoben, herumstehen und nebenbei ein Auge auf ansehnliche Touristinnen werfen...! 



1. Tag - Freitag, 30.03.2012:
Am Morgen trafen sich alle Reiseteilnehmer am Flughafen Berlin-Tegel. Nach einem knapp 2-stündigen Flug erreichten wir bereits am frühen Nachmittag unser 4-Sterne-Hotel "Palazzo Carpegna". Dieses Hotel liegt in einer Parkanlage abseits der Via Aurelia, also im Westen Roms und unweit des Vatikans. Trotz der ruhigen Lage hat man von hier aus sehr gute Möglichkeiten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb von nur wenigen Minuten das Stadtzentrum Roms zu erreichen. Und dies taten wir am Nachmittag dann auch: Wir fuhren mit der Metro zum Vatikan und nutzten so die verbleibende Zeit, um auf eine erste Entdeckungsreise zu gehen...
 
2. Tag - Samstag, 31.03.2012:
Nun stand unser umfangreiches 4-tägiges Programm in Rom an. Der erste Tag in Rom führte uns mit der Metro zum Kolosseum. Dort trafen wir uns mit unserer netten Stadtführerin Agnieszka und sofort starteten wir mit dem Besuch des Kolosseums. Dieses wurde von Kaiser Titus im Jahre 80 n. Chr. eingeweiht. Die Bauarbeiten dauerten nur acht Jahre. Die Spiele im Amphietheater umfassten vor allem Gladiatorenkämpfe und Kämpfe zwischen Gladiatoren und Tieren. Nach der Innenbesichtigung des Kolosseums ging es hinauf zum Palatino, einem der sieben Hügel des antiken Roms.


Der Palatinhügel war während der Zeit der Republik nur ein Wohnviertel für Prominente, Cicero, Marcus-Antonius, Marcus Agrippa und selbstverständlich Octavianus, den zukünftigen Augustus-Caesar. Während der Zeit der Kaiser wurde der Hügel mit riesigen Palästen ausgestattet. Durch das Forum Romanum, dem ältesten römischen Forum und Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens erreichen wir den Kapitolshügel. Er ist einer der sieben Hügel Roms und war das erste Kapitol des römischen Reiches. Nach einer kleinen Mittagspause besuchten wir die älteste öffentliche Museumssammlung der Welt - die Kapitolinischen Museen. Sie wurden 1471 von Papst Sixtus IV. gegründet und beherbergen berühmte Kunstwerke wie den Sterbenden Gallier, die Kapitolinische Venus, die riesige Bronzestatue Mark Aurels, die Kapitolinische Wölfin, und Berninis Medusa. Nach dem Besuch der Museen sind wir ziemlich geschafft, aber dennoch geht ein sehr interessanter Tag mit tollen Eindrücken zu Ende.


3. Tag - Sonntag, 01.04.2012:
Am Vormittag besuchten wir die Engelsburg, ursprünglich ein Grabbau für Kaiser Hadrian (117-138 n. Chr.). Den heutigen Namen erhielt das ehemalige Hadrianeum, als im Jahre 590 Papst Gregor der Große eine göttliche Vision hatte: ein Engel erschien ihm über dem Mausoleum und kündigte das Ende der damals herrschenden Pest an, indem er sein Schwert in die Scheide steckte - heute so dargestellt in der bronzenen Engelsstatue aus dem Jahre 1753 auf der Spitze des Kastells.


Nach der ausführlichen Besichtigung der Engelsburg spazierten wir über die berühmte Engelsbrücke zur Piazza Navona. Gian Lorenzo Bernini schuf im 17. Jahrhundert einen der schönsten Brunnen des Barocks, den Vierströmebrunnen (Fontana dei Quattro Fiumi). Die vier riesenhaften Flussgötter symbolisieren die vier grossen Ströme: Donau, Nil, Ganges und Rio de la Plata.  Unser Spaziergang führte uns nun weiter in Richtung Pantheon. Der ursprüngliche Bau des Pantheon, dessen Reste unter der Vorhalle entdeckt wurden, geht auf das Jahr 27 v. Chr. zurück und war das Werk des Agrippa. Das heutige Gebäude stammt aus der Zeit Hadrians und wurde im 2. Jahrhundert nach Christus gebaut. Über einer riesigen Holzverschalung in einem einzigen Stück gegossen, ist das Pantheon die größte Kuppel, die je gemauert wurde. Anschließend besuchten wir den Trevi-Brunnen, einen der schönsten Barockbrunnen Roms. Die meisten von uns warfen eine Münze in den Trevi-Brunnen. Das ist ja wohl das Mindeste, was man von einem Rom-Touristen verlangen kann! Den Brauch, so heißt es, hätten römische Soldaten erfunden, die nach der italienischen Reichsgründung ins Heer der Piemonteser eingezogen wurden. Mit ihren Freundinnen setzten sie sich auf den Brunnenrand, schöpften Wasser mit einem Trinkglas und warfen anschließend das Glas über die Schulter in die Fontana di Trevi.


Übrigens ist Wasser so ziemlich das Einzige, was es umsonst gibt in Rom. "Die Wasserbehörde hat dafür Sorge zu tragen, dass die öffentlichen Brunnen möglichst ohne Unterbrechung bei Tag und Nacht ihr Wasser zum Nutzen des Volkes fließen lassen", heißt es in einem bis heute nicht aufgehobenen Senatsbeschluss aus dem 1. Jahrhundert. Noch heute gibt es rund zweitausend Trinkbrunnen neben Hunderten von Prunkbrunnen. Die klassische "fontanella" hat eine Wolfsschnauze, aus der kühles Trinkwasser rinnt und eine symbolische Brunnenzierde - die Wölfin Roma, die einst Romulus und Remus säugte, stillt unentwegt den Durst der ganzen Stadt. Wir hatten stets eine kleine Plasteflasche dabei, damit wir ständig Trinkwasser nachfüllen konnten - das spart natürlich auch eine Menge Geld...
Unser offizielles Besuchsprogramm für heute endete an der Spanischen Treppe.  Eigentlich heißt die Spanische Treppe "Scalinata di Trinità dei Monti", der deutsche Name leitet sich von der Plaza die Spagna ab, an der die Treppe gelegen ist. 


4. Tag - Montag, 02.04.2012:
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Vatikanstaates. Zuerst besuchten wir mit unserer Stadtführerin Agnieszka die Vatikanischen Gärten. Die Vatikanischen Gärtensind Ruhe- und Meditationsort des Römischen Papstes seit 1279, als Papst Nikolaus III. (Giovanni Gaetano Orsini, 1277-1280) den päpstlichen Wohnsitz vom Lateran in den Vatikan verlegte. Von den Gärten kommen wir anschließend in die Vatikanischen Museen.


Highlight beim Besuch der Vatikanischen Museen ist zweifellos die Sixtinische Kapelle, sie enthält mehrere der berühmtesten Gemälde der Welt und ist auch der Ort, an dem das Konklave abgehalten wird. Besondere Berühmtheit erlangte die Kapelle durch ihre Ausschmückung mit Fresken. Die Deckenmalereien malte Michelangelo Buonarotti zwischen 1508 und 1512 im Auftrag von Papst Julius II. Sie wurden 1512 enthüllt und zeigen Szenen aus der Genesis mit 115 Überlebensgroßen Charakteren - einfach beeindruckend! Am Nachmittag steht dann noch der Besuch des Petersdomes auf unserem Programm. Der Petersdom ist die Kirche der Superlative, Zentrum der Christenheit und Ziel der Pilger aus aller Welt. Wer Rom besucht, ob gläubiger Christ, kunsthistorisch Interessierter oder einfach auf Entdeckungstour, kommt am Wahrzeichen der ewigen Stadt nicht vorbei. Der Grundstein wurde am 18. April 1506 gelegt und es wurde rund 120 Jahre lang gebaut. Für die Gläubigen in aller Welt gilt Sankt Peter als das Heiligtum der römisch-katholischen Kirche. Vom Herzstück des Vatikans spendet der Papst übrigens am Ostersonntag und am 1. Weihnachtsfeiertag seinen Segen "Urbi et Orbi" - der Stadt und dem Erdkreis. Am Petersdom hatten wir dann noch etwas Freizeit, einige besuchten die Kuppel des Petersdomes und wurden mit einem gigantischen Blick auf die Stadt belohnt!


5. Tag - Dienstag, 03.04.2012:
Heute trafen wir uns mit unserer Stadtführerin an der Kirche Santa Maria Maggiore. Sie ist die bedeutendste der etwa 80 Marienkirchen in Rom und befindet sich in umittelbarer Nähe vom Hauptbahnhof Termini.


Es ist nicht gerade der attraktivste Stadtteil von Rom, aber die prachtvoll geschmückte Basilika, die seit über 1.500 Jahren ein Gotteshaus ist, ist sehr sehenswert. Anschließend besuchten wir die Kirchen Sant'Andrea al Quirinale und die Kirche San Carlo alle Quattro Fontane. Wir spazierten weiter entlang des Quirinalspalastes und durch die typischen Altstadtgassen Roms zur Campo dei Fioriinmitten des historischen Zentrum von Rom. Heute findet man hier einen gut besuchten Markt. Danach führte uns unser Weg über die Ponte Sisto in den römischsten aller römischen Stadtviertel - nach Trastevere. Dieses romantische Viertel liegt am Südufer des Tibers (Tevere) und bedeutet soviel wie "jenseits des Tibers". Hier nahmen wir heute unser Mittagessen im Restaurant "Vizi Capitali" ein - einfach lecker! Nach dieser Stärkung besuchten wir am Nachmittag die Kirche "Santa Maria in Trastevere", eine der ältesten Kirchen Roms und die erste der über 80 Marienkirchen in Rom, die der Madonna geweiht wurde. Nun endete unser offizielles Besuchsprogramm für heute und zum Abschluss des Tages fuhr ich mit allen Gästen noch hinauf zum Gianicolo-Hügel - von hier aus bot sich uns ein herrlicher Blick auf die Dächer Roms! Nach dem Abendessen im Hotel erwartete uns heute noch etwas ganz besonderes - eine Fahrt durch das abendliche Rom! Wir sahen viele Gebäude der Stadt herrlich beleuchtet und konnten uns dabei einfach entspannen! 


6. Tag - Mittwoch, 04.04.2012:
Unser Flugzeug in Richtung Heimat ging glücklicherweise erst am Abend und somit hatten wir noch ein paar Stunden Zeit, um auf die ein oder andere individuelle Entdeckungstour in Rom zu gehen. Ein Großteil der Gäste begleitete mich zum einzigen protestantischen Friedhof Roms gleich hinter der Cestiuspyramide. Hier befindet sich unter anderem die letzte Ruhestätte des Baumeisters Gottfried Semper. Die Mittagszeit verbrachten wir in der Nähe des Trevi-Brunnens, die beste Gelegenheit für das Schlemmen eines leckeren italienischen Eises! Gut gelaunt ging es am Nachmittag zum Flughafen und letztendlich erreichten wir am Abend unseren Ausgangsort Berlin, wo uns die zuverlässigen Transferfahrer von Eberhardt TRAVEL in Empfang nahmen und nach Hause brachten.

Ich möchte an dieser Stelle nochmals allen Mitreisenden für die schöne Zeit in Rom danken und wünsche weiterhin viel Reiselust, Gesundheit und alles Gute. Bis zum nächsten Mal!
Ihre Katrin Deutschbein

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo! Spät, aber sicher nicht zu spät möchte ich an dieser Stelle, auch animiert durch das erneute Ansehen der Fotos, ein großes Lob für Bilder, Bericht und natürlich Reiseführung aussprechen. Wir zehren noch heute sehr von den Erlebnissen und haben bereits für 2013 eine Rückkehr nach Rom geplant. Nochmals Dank für Alles und hoffentlich "Auf Wiedersehen" ! Grüße aus Halle....U. Meinhart

Ulrich Meinhart
11.07.2012