Reisebericht: Städtereise Rom und Vatikan

11.10. – 16.10.2010, 6 Tage Flugreise nach Rom in Italien: Piazza del Popolo – Pincio–Park – Spanische Treppe – Trevibrunnen – Pantheon – Pompeius–Theater – Campo de Fiori – Trastevere – Papstaudienz – Vatikanische Gärten und Museen – Sixtinische Kapelle – Petersdom – Koloss


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?Rom für Genießer und Kenner ? unter diesem Motto erlebten wir eine intensive und stets interessante Stadtführung mit Herz von unserer Maria Theresa, die uns die ?ewige Stadt? mit all I H R E N Lieblingsplätzen zeigte.?
Ein Reisebericht von
Sabine Heitzer

Reisebericht


TAG 1 Unsere Reise begann an einem sehr zeitigen Montagmorgen, an dem ingesamt 40 reiselustige Gäste mit hohen Erwartungen im Gepäck entweder von Berlin, Leipzig oder München gen Süden - dem Regenwetter entgegen - flogen! Leider waren ja die Wetterprognosen für die Zeit unseres Aufenthaltes nicht die besten. Doch zum Glück kam alles ganz anders ...
Ganz anders verlief auch schon der Flug für die 23 Gäste, die in Berlin-Schönefeld gestartet waren und in Rom-Ciampino landen sollten. Kurz vor der Landung hiess es hier nämlich plötzlich, dass der Zielflughafen wegen der Landung italienischer Soldaten aus Afghanistan kurzzeitig geschlossen ist. Alternativ landeten wir also auf dem zweiten Flughafens Roms in Fiumicino, warteten dort auf weitere Anweisungen, tankten auf und hoben schließlich doch noch mal für sage und schreibe 15 Kilometer Distanz ab. So kurz war wohl noch keiner von uns in der Luft gewesen ... Mit etwa drei Stunden Verspätung hatten wir nun endlich unser Ziel erreicht und wurden auch schon von einer italienischen Transferfahrerin in Empfang genommen und zum Hotel Palazzo Carpegna gefahren. Aufgrund unserer Verspätung konnten wir jedoch bereits unsere Zimmer beziehen und die Gegend nach etwas Essbarem durchstreifen.
Nach Ankunft der zweiten Fluggruppe machten sich am Nachmittag dann einige Gäste mit mir zusammen auf den Weg ins Zentrum - Rom und seine Sehenswürdigkeiten wollten erobert werden!!! Ein erstes Mal machten wir auch so gleich Bekanntschaft mit den öffentlichen Verkehsmitteln, denn die hatte ich mir ausgesucht um eine kleine Stadtrundfahrt der etwas anderen Art zu machen. So fuhren wir mit moderner U-Bahn, historischer Straßenbahn und überfülltem Bus einmal quer durch die Stadt bis wir schließlich am weltberühmten Kolosseum ankamen. Dort gerieten wir das erste Mal ins Staunen und genossen für etwa eine halbe Stunde
Das beeindruckenden Kolosseum ganz individuell dieses kolossale Bauwerk.
Zurück im Hotel waren bereits die Busreisegäste angekommen, sodass wir gemeinsam unser Abendessen im Restaurant des Hotels einnehmen konnten - leider waren dort Bedienung wie auch Art des Essens etwas anders als gewohnt ... italienisch eben!
TAG 2 Dienstagmorgen trafen wir uns 9.00 Uhr an der Hotelrezeption und nahmen dort unseren ständigen Begleiter für die kommenden Tage entgegen - einen Audioguide, mit dem wir die Stadtführerin auf Schritt und Tritt hören konnten. Nach einer recht langen U-Bahnfahrt machten wir dann auch endlich das erste Mal Bekanntschaft mit unserer lieben Maria Theresa. Von nun waren wir bestens umsorgt und stürzten uns auch zugleich in die Reste des antiken Roms. Erstes Ziel war dabei der mediterran bewachsene Palatinhügel mit seinen interessanten Bauten wie dem Stadion, verschieden Palästen, Bädern und immer wieder eindrucksvollen Blicken zum Petersdom oder dem Circus Maximus. Irgendwie war es jedoch für viele von uns fast unvorstellbar welche Pracht dieser Hügel einst besessen haben muss. Nicht zu unrecht entstammt ja auch der heutige uns geläufige Name Palast von diesem ersten besiedelten Hügel namens Palatino. Vom Nordrand der Anlage genossen wir dann noch einen Blick auf die gigantische Ausgrabungsstätte des ehemaligen Versammlungs- und Marktplatzes, das Forum Romanum, wo in erster Linie die Überreste der dreischiffigen Konstantin-/Maxentius-Basilika beeindruckten. Weiter ging es an einer schönen Brunnenanlage vorbei zum 1821 wundervoll restaurierten Titusbogen.
Palatinhügel: Titusbogen Hier konnte man die auf dem Bogen dargestellte Eroberung Jerusalems wie in einem Buch nachlesen.
Nächster Höhepunkt des antiken Roms war für uns alle die nähere Besichtigung des Kolosseums. Vorbei an der langen Warteschlange gelangten wir recht zügig ins Innere dieser Anlage, wo einst Platz für 55 000 Zuschauer gewesen sein soll. Nicht nur die Maße (188 m lang x 156 m quer x 57 m hoch) des Baus sondern auch die Vorrichtung des Sonnensegels war etwas fast Unvorstellbares, was im Jahr 80 n. Chr. mit tagelangen Festspielen eröffnet worden war. Seitdem sind die Massen begeistert - man konnte förmlich die Anfeuerungsrufe der Römer hören, die anlässlich der Gladiatoren-Spiele ins Kolosseum gekommen sind.
Nach soviel Kultur und alten Steinen war es gegen 13.00 Uhr erst mal an der Zeit ein Päuschen zu machen. Was bot sich zur Stärkung Besseres an als Pizza und gute italienisches Gelati? Guten Appetit!
Am Nachmittag spazierten wir dann die berühmte Via dei Fori Imperiali entlang, passierten die Forum Romanum links und Kaiserforen mit der Trajansäule rechts, grüßten Cäsar und "erkletterten" schließlich den Kapitolshügel. Hier erwartete uns nun die Besichtigung der Kapitolinischen Museen mit eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Roms. Hier zeigten wir uns besonders beeindruckt von der Kapitolinischen Wölfin mit Remus und Romulus, die ja als Stadtgründer der Legende gelten. Auch verschiedene Venus-Statuen waren einen besonderen Blick wert und natürlich - nicht zu vergessen - das Original des Marc-Aurel-Standbildes steht heutzutage nicht mehr auf dem Kapitolsplatz sondern hat eine ganze Halle in den Museen
Original Marc-Aurel-Standbild
bekommen. Gegen 16.30 Uhr machten sich dann erste Ermüdungserscheinungen bemerkbar ... Entweder individuell oder mit mir zusammen ging es per Bus oder U-Bahn zurück zum Hotel, wo uns wie auch die folgenden Tage um 19.00 Uhr das dreigängige Abendessen erwartete.
TAG 3
Frisch ausgeschlafen und gestärkt trafen wir uns am Mittwochmorgen bereits um 8.00 Uhr an der Rezeption und nahmen sogleich die U-Bahn bis zum Hauptbahnhof Termini. Von hier aus waren es nur wenige Minuten zu Fuss zum Treffpunkt mit Maria Theresa. Sie erwartete uns an eine der vier Patriarchatsbasiliken Roms, der Santa Maria Maggiore. Eine Besichtigung dieser urchristlichen Basilika stand als erstes auf dem Programm. Wussten Sie, dass diese Kirche die einzige Roms ist, wo seit dem 5. Jh. täglich eine Messe gelesen wird? Interessant ist auch der Enstehungsgrund für den Bau der Santa Maria Maggiore: im 4. Jh. ließ die Mutter Gottes es mitten im August an dieser Stelle schneien. In Erinnerung an dieses Schneewunder erbaute man die Kirche und feiert auch heute am 5. August jeden Jahres noch das Fest der "Madonna delle Neve".
  Kirche Santa Maria Maggiore: "Schneewunder" Nachdem wir das Hauptbauwerk des Esquilin-Hügels ausgiebig besichtigt hatten, wanderten wir weiter zum Viminale-Hügel, passierten dort das Innenmisterium Italiens und erreichten schließlich den dritten Hügel namens Quirinale. Bei unseren weiteren Kirchenbesichtigungen standen nun zwei italienische Künstler im Vordergrund - Gian Lorenzo Bernini (1598-1680) und Francesco Borromini (1599-1667) - , die beide ihre eigene Art der Architekturkunst entwickelt hatten. Zunächst staunten wir in der eher einfach und schlichten Kirche San Carlo alle Quattro Fontane, benannt nach den vier Brunnen an der Straßenkreuzung. Bei diesem Bau waren vor allem Borrominis Vorliebe für geschwungene Formen, Bewegung und Harmonie gut zu erkennen. Im Anschluss besuchten wir die fast nebenan liegende Kirche Sant' Andrea al Quirinale, ein Spätwerk von Bernini, mit dem er der Überlieferung nach voll und ganz zufrieden sein gewesen sein soll. Sonst galt er wohl eher als sehr anspruchsvoller Künstler, dem nichts zufrieden stellte. Nach diesen drei Kirchenbesichtigungen wandten wir uns nun wieder der weltlichen Macht zu - wir spazierten über den Piazza del Quirinale mit dem Sitz des italienischen Staatspräsidenten und erreichten schlielich den viel besuchten Trevibrunnen. Hier war nun auch die Zeit gekommen Mittagspause zu machen und sich ins Gedränge der tausenden Touristen in die Gassen rings um den Trevibrunnen zu stürzen. Zum Glück konnten wir all unsere Wertsachen gut behüten!
Nach einer einstündigen Pause erwarteten uns nun im Folgenden weitere kleine Gassen der Innenstadt Roms. Ziel unseres Spaziergangs war dabei das Pantheon - ein "allen Göttern geweihter Tempel" und eines der besterhaltenen Bauwerke der "Ewigen Stadt". Grund dafür ist vor allem die Nutzung des Pantheons als christliche Kirche bereits seit der Spätantike. Ein beeindruckendes Bauwerk! Nach einer kurzen Innenbesichtigung schlenderten wir durch die schicken und teuren Einkaufsstraßen der Stadt bis wir den beliebten Treffpunkt, die Spanische Treppe, erreichten. Einmal auf den Stufen sitzen und die Menschen beobachten ... Dafür war nun Zeit, denn den Rest des Nachmittags stand uns zur freien Verfügung. Mit einem Teil der Gäste spazierte ich dann weiter an der Villa Medici vorbei bis zum Pincio am westlichen Rand des Park Borghese. Von diesem bei Jugendlichen beliebten Platz hatten wir nochmals einen herrlichen Blick über die Dächer von Rom und den direkt unter uns liegenden Piazza del Popolo, dem Platz des Volkes, welcher oftmals für Kundgebungen und Veranstaltungen jeglicher Art genutzt wird. Hier befanden wir uns zudem direkt an der Pforte, wo einst tausende Pilger in der Stadt Rom ankamen.

TAG 4
Am heutigen Donnerstag stand nun eine eher gemütliche Entdeckungstour auf dem Programm. Zunächst fuhren wir mit einem leicht überfüllten Stadtbus in die Nähe des Petersplatz, wo auch schon wieder Maria Theresa auf uns wartete. Gemeinsam schlendertern wir dann an der Leoninischen Mauer entlang zur Engelsburg. Diese ehemalige Mausoleum für Kaiser Hadrian wurde bereits im Jahr 130 n.Chr. erbaut, wechselte dann jedoch im Laufe der Jahrhunderte seine Bestimmung vom militärischen Stützpunkt im 5.Jh. sowie zur Festung und Gefängnis ab dem 10. Jh. Heute befindet sich in der eindrucksvollen Anlage ein Museum, welches auch sogleich Ziel unseres Besuches war. Über Rampen und Stufen kletterten wir bis zur Dachterrasse, von wo aus wir ein herrliches Panorama über die Dächer von Rom hatten. Das war doch der beste Platz auch mal ein Gruppenfoto zu machen! Dankeschön.
Unsere Reisegruppe auf dem Dach der Engelsburg
Im Anschluss schlenderten wir über die Engelsbrücke weiter durch die altstädtischen Gassen von Rom bis wir den viel besuchten Piazza Navona erreichten. Dieser Platz gilt schon seit Jahrhunderten als eines der Lebenszentren Roms und könnte ein wenig mit dem Pariser Montmartre verglichen werden - hier tummeln sich fast zu jeder Tages- und Nachtzeit Maler, Künstler, Gaukler, Touristen. Danach ging's zu einem weiteren sehenswerten Platz, dem Campo de' Fiori, dem Blumenmarkt. Was für eine Augendweide: dieses leckere Obst und Gemüse von den Feldern Italiens! Maria Theresa rundete das Ganze mit ihrer amüsanten Erzählung des richtigen Spaghetti-Kochens - natürlich al dente! - ab. Nun war der Tiber nicht mehr weit. Wir überquerten den Fluss und erreichten sogleich ein neues, sehr lebendiges Viertel namens Trastevere. Da es langsam an der Zeit war uns zu stärken, visierten wir das Ristorante La Scala an, wo wir auch schon erwartet wurden. Hier wurden wir mit leckeren Rigatoni, Kalbfleisch und natürlich der typischen, niemals fehlenden Süssspeise verköstigt. Gut gestärkt wartete im Anschluss an die Mittagspause eine weitere Kirchenbesichtigung auf uns: Santa Maria in Trastevere. Auch diese romanische Kirche verzauberte uns mit ihrer prächtigen Innenausstattung, besonders sehenswert waren dabei die Apsis-Mosaiken aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Am Nachmittag hiess es nun Abschied nehmen von Maria Theresa, die uns die vergangen drei Tage so einfühlsam und höchst interessant durch die "Ewige Stadt" geführt hatte. Da der Tag noch jung war, nahmen die meisten von uns noch den Gianicolo-Hügel in Angriff. Oben angekommen hatten wir ein erneutes Mal eine herrliche Sicht auf Rom. Vorbei am Brunnen Acqua Paola und dem Denkmal für Guiseppe Garibaldi wandten wir uns wieder dem Petersplatz zu, von wo aus jeder den Weg zurück ins Hotel fand.
TAG 5






























































































































Endlich, endlich erwartete uns am heutigen Freitag der Vatikan!!! Zunächst fuhren wir ein letztes Mal mit der U-Bahn und trafen uns mit einer für uns neuen örtlichen Reiseführerin namens Chiara. Nachdem wir alle Hürden der Sicherheitskontrolle, des Ticketkaufs und der Vergabe der neuen Audioguides genommen hatten, konnte es losgehen. Wir waren alle gespannt, was uns in den nächsten Stunden in der päpstlichen Welt erwarten sollte. Zunächst erklärte uns Chiara an einem Model die Ausdehnung der Vatikanstadt. Anschließend besuchten wir die Vatikanischen Gärten und spazierten genau dort entlang, wo auch gern das geistliche Oberhaupt der christlichen Welt seine Nachmittage verbringt. Wir staunten nicht nur über seltene Pflanzen oder alte, große Bäume sondern ließen uns auch die verschiedenen Geschenke an die Päpste erklären. Die Parkanlage war voll mit Statuen und Monumenten - überall gab es eine kleine Geschichte zu berichten!
Blütenpracht in den Vatikanischen Gärten

Nach der Ruhe und dem Frieden in den Vatikanischen Gärten erwartete uns nach der Mittagspause in der Cafeteria der Vatikanischen Museen eine recht touristische Welt. Mit Sicherheit benötigt man eine Woche Zeit, um sich all die Ausstellungsräume der bereits Anfang des 19. Jh. gegründeten Museen anzuschauen. Wir "mussten" uns bei den nun folgenden Besichtigungen auf den Innenhof Cortila della Pigna, den Museumsteil Museo Pio Clementino und die Sixtinische Kapelle beschränken. Trotzdem war auch in diesem Abschnitt eine Fülle von Werken zu bewundern, die einem schlicht und ergreifend fast den Atem rauben. Besonders gespannt waren wir natürlich auch alle auf die einzigartige Sixtinische Kapelle, die einige der berühmtesten Gemälde der Welt enthält. Unter anderem malte ja Michelangelo zwischen 1508 und 1512 die beeindruckenden Deckenfresken - beeindruckend vor allem deswegen weil er ohne jede Vorzeichnungen arbeitete!
Innenbesichtigung des Petersdoms
Letzter Programmpunkt des heutigen Tages war schließlich der überwältigende Petersdom, der einst über dem Grab des Apostels Simon Petrus errichtet wurde. Trotz der beachtlichen Höhe von 132,5 m der Kuppel des Petersdomes und der riesigen Grundfläche von 15 160 m² erschien es uns immer noch unvorstellbar, dass in dieser Kirche an besonderen Feiertagen des christlichen Kalenders fast 20 000 Gläubige Platz finden sollen. Bei einer nächsten Übertragung im Fernsehen werden wir sicher mit ganz anderen Augen schauen!
Den restlichen Nachmittag konnten wir nun noch individuell die Vatikanstadt ein wenig erkunden und bei dieser Gelegenheit einen Kartengruß in die Heimat schicken. Eine vatikanische Briefmarke ist doch etwas wirklich Besonderes! Auch ein Foto der Schweizer Garde war ein Muss. Schließlich trafen wir uns alle im Hotel wieder und tauschten beim Abendessen die vielfältig gemachten Eindrücke aus.

TAG 6
Mit diesen zahlreichen Eindrücken im Gepäck traten wir heute schon wieder den Heimflug an. Pünktlich zur Mittagszeit stand ein kleiner Transferbus vor der Tür und chauffierte uns zum Flughafen Rom-Ciampino oder später zum Flughafen Rom-Fiumicino. Erneut mussten wir bei unserem Easy Jet - Flug um gute Sitzplätze kämpfen, doch dieses Mal verzögerte sich wenigstens unser Flug nicht. Gegen 17.00 Uhr erreichten wir schließlich Berlin-Schönefeld und wurden auch schon gleich von den verschiedenen Transferfahrern in Empfang genommen und nach Hause gebracht.
Arrivederci Roma ... bis zum nächsten Mal in Bella Italia - es gibt noch jede Menge in Goethe's Lieblingsreiseland zu sehen!!!!





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