Reisebericht: Städtereise Rom und Vatikan

09.09. – 14.09.2014, 6 Tage Flugreise nach Rom in Italien: Piazza del Popolo – Pincio–Park – Spanische Treppe – Trevibrunnen – Pantheon – Pompeius–Theater – Campo de Fiori – Trastevere – Papstaudienz – Vatikanische Gärten und Museen – Sixtinische Kapelle – Petersdom – Koloss


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Rom für Kenner und Genießer- das heißt, nicht nur die gewohnten Highlights zu sehen, sondern auch an Orte zu kommen, die nicht jeder so einfach besuchen kann, wie beispielsweise die Gärten des Vatikan.
Ein Reisebericht von
Andreas Höhn

Dienstag, den 09. September – Anreise und erstes Kennenlernen

Pünktlich waren die Gäste mit ihren Zubringern in Tegel, Einchecken und Flug klappten gut und pünktlich. In Rom wartete ein Mitarbeiter der Busfirma und brachte uns zum Bus, der gegen 12 Uhr im Hotel anlangte. Hier bekamen alle bereits ihre Zimmer und einen Stadtplan.
Ich bot den Gästen einen Spaziergang an und schlenderte gemütlich mit fast der gesamten Gruppe zur Aussichtspromenade auf dem Gianicolo, wo man einen guten topografischen Überblick des alten Rom hat. Dann ging es hinunter zum Tempietto des Bramante, der an der Stelle steht, wo der Apostel Petrus sein Martyrium erlitt, heute Teil des Klosters San Pietro in Montorio. Unten in Trastevere legten wir nach der Besichtigung der alten Kirche Santa Maria in Trastevere eine Mittagspause ein und danach ging es vorbei an der Tiberinsel mit der Bartholomäuskirche zum Largo Argentino mit der ausgegrabenen Tempelanlage aus republikanischer Zeit. Einige Gäste liefen noch bis zum Colosseum und konnten von dort per Bus zurück zum Hotel fahren.

Mittwoch, den 10. September – Papstaudienz und Kapitol

Nach dem Frühstück schlenderte die Gruppe über den Gianicolo zum Vatikan, stets die schönsten Ausblicke vor Augen, um pünktlich bei der öffentlichen Papstaudienz vor dem Petersdom zu sein. Die begann um halbelf und dauerte bis zum Mittag. Anschließend trafen sich alle vor dem Eingang der Engelsburg, zu deren fast zweitausendjähriger Geschichte als Kaisergrab, Papstfestung und Museum Stadtführerin Kerstin interessante Ausführungen bot. Über die Piazza Navona, einst ein antiker Sportplatz von Kaiser Diokletian, heute von der großen Agneskirche dominiert, spazierten wir zum Pantheon. Wir hatten das Glück, die meist verschlossene Barockkirche San´t Ivo von Borromini, ehemals die Universitätskirche, sogar von innen besichtigen zu können. Es folgte von außen und im Inneren die Geschichte des Pantheons, dieses grandiosen antiken Tempelbaus, der als Kirche zweitausend Jahre überstand, obwohl man aus dem Bronzedach seiner Vorhalle den Baldachin im Petersdom fertigte. In der Jesuitenkirche Sant´ Ignatio konnte man in einem am Boden aufgestellten Spiegel das Deckengemälde betrachten, in dem die jesuitischen Künstler virtuos mit Proportionen und optischen Täuschungen spielten.
Mit einigen Gästen setzte der Reiseleiter den Spaziergang fort zur einzig gotischen Kirche Roms, Santa Maria sopra Minerva, die mit einer Kapelle von Filippino Lippi und einem Christus am Kreuz vom jungen Michelangelo aufwarten kann. Danach galt die Aufmerksamkeit den vielen Sehenswürdigkeiten rund um die Piazza Venezia, die nicht nur den Palast, in dem der Medienmogul Berlusconi residiert, aufzuweisen hat. Im Palast der Venezianer findet sich eine Markuskirche mit einem herrlichen Apsismosaik und die auf dem Kapitol, beziehungsweise den Grundmauern des Tempels der Juno Moneta stehende Franziskanerkirche Santa Maria in Aracoeli beeindruckt durch ihre Klarheit und den riesigen, nahezu leeren Raum. Nach diesem Tag voller verschiedener Eindrücke fuhren wir zurück zum Hotel.

Donnerstag, den 11. September Villa Borghese und Altstadt

Nach dem Frühstück starteten wir vom Hotel aus durch die Via Veneto, wo Fellinis „La dolce vita" spielte, zur Villa Borghese. Zwei Stunden dauerte die Führung mit herrlichen Bildern von Caravaggio, Raffael, Botticelli und Cranach. Für die Bildhauerei standen Meisterwerke von Bernini und die berühmte Statue der Schwester Napoleons von Canova. Dann folgte ein Spaziergang durch den Borghesepark zur Piazza del Popolo, der allerdings von immer kräftigerem Regen getrübt wurde. Als auch nach der extra eingeschobenen Besichtigung der alten Augustinerkirche Santa Maria del Popolo mit ihren vielen Grabmälern und den beiden Gemälden von Caravaggio der Regen nicht nachließ, fuhren wir mit der Metro zur Spanischen Treppe, wo dann auch bald wieder die Sonne lachte. Von hier war es nicht mehr weit bis zum Trevibrunnen, der allerdings eingerüstet war. Durch Lücken im Gerüst konnte man seine Pracht aber durchaus erahnen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in einer netten Pizzeria führte ein fakultativer Spaziergang zum Lateran, wo bis ins 14. Jahrhundert hinein die Päpste residierten. Unterwegs ein Halt bei San Clemente, gebaut im vierten Jahrhundert über einem Mithrasheiligtum. Bei San Giovanni in Laterano, wie die Lateransbasilika eigentlich heißt, sahen wir die heilige Treppe aus dem Palast des Pontius Pilatus in Jerusalem, die älteste, in einem ehemaligen antiken Waschhaus untergebrachte Taufkirche und natürlich die Basilika selber. Besonders die Ausstattung von Chor und Querschiff mit herrlichen Mosaiken war äußerst eindrucksvoll. Den krönenden Abschluss bildete der Kreuzgang mit seinen verschiedenen Säulen.

Freitag, der 12. September – Vatikan

Sämtliche Gäste nutzten die Chance, ohne Bestellung und ohne Anstehen in die Vatikanischen Gärten und Museen zu kommen und der Besucherandrang zeigte, dass dies eine kluge Entscheidung war. Zunächst also ein entspannter Bummel durch die Gärten, in denen noch der letzte Papst Benedikt XVI. residiert. Anschließend dann zeigte Frau Hillie eine erlesene Auswahl der unfassbaren Schätze der päpstlichen Sammlungen. Zunächst war dies die Pinakothek mit Hauptwerken, von Giotto, Raffael und sogar Leonardo. Dann ein Gang durch die scheinbar endlosen Fluren mit tausenden hochwertigen Kunstwerken. Genannt seien nur der Saal der Karten mit der kompletten auf Rom ausgerichteten Kartographie Italiens, sowie der Saal mit flandrischen Teppichen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Den krönenden Abschluss bildete die Sixtinische Kapelle mit den Fresken von Michelangelo. Auf kurzem Insiderweg gelangten wir in den Petersdom. Nach Darlegung der 120-jährigen komplizierten Baugeschichte zeigte Frau Hillie die wichtigsten Kunstwerke, wie die Pietá von Michelangelo, sowie die Gräber der soeben heilig gesprochenen Päpste.

Sonnabend, den 13. September – Rom vor den Mauern

Per Bus landeten wir bei der Kirche Santa Maria in Cosmedin mit dem berühmten Mund der Wahrheit in der Vorhalle. Weil noch gut Zeit war, spazierten wir an diesem herrlichen Morgen auf den nahe gelegenen Aventin und konnten aus dem Garten von Santa Sabina mit seinen Pinien und Orangenbäumen einen tollen Blick auf das unten liegende Rom genießen. In Santa Sabina ließ die strenge Klarheit der Proportionen jeden von alleine ruhig werden. Die älteste hölzerne Kirchentür und das wohl älteste christliche Mosaik ergänzten den Eindruck.
Nicht weit liegt die Cestiuspyramide, erbaut 12 vor Christi als Grabmal für einen römischen Prätor, der für die Festbankette verantwortlich zeichnete. Eingebaut in die Aurelianische Stadtmauer grenzt sie an den Nichtkatholischen Friedhof der Stadt. Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts zwei Kinder des preußischen Gesandten Wilhelm von Humboldt in Rom starben, konnte der Diplomat dank seiner Kontakte als erster Nichtkatholik offiziell ein Stückchen Land an der Stadtmauer für die Grabstätten erwerben. Daraus entwickelte sich in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts ein Friedhof, auf dem Berühmtheiten wie Keats, Shelley und Goethes einziger Sohn August ihre letzte Ruhe fanden. Schnell waren wir anschließend bei der Pilgerkirche Sankt Paul vor den Mauern, die ursprünglich schon im vierten Jahrhundert von Kaiser Konstantin über dem Grab des Apostels Paulus errichtet wurde. Die nach dem Petersdom zweitgrößte Kirche Roms brannte 1823 fast komplett ab, so dass wir eine nach Befunden rekonstruierte Kirche vor uns haben. Interessant am inneren Gesims die Bilder aller bisher amtierenden Päpste bis hin zu Francesco. In der Cafeteria konnten wir dann gleich die Mittagspause einlegen. Danach fuhren wir zum Kapitol in die dortigen Museen. Vor allem antike Kunstwerke, wie der Dornauszieher, die Trinkerin oder die Kolossalstatue Kaiser Konstantins begeisterten ebenso, wie der grandiose Ausblick auf das Forum Romanum, dessen Bauten samt Bedeutung hier gleich von Frau Hillie erläutert wurden. Nach dem Abschied von Frau Hillie trennte sich die Gruppe, um sich nach dem Abendessen unweit vom Hotel zu angeregten Gesprächen bei einem Gläschen Roten wieder zu treffen.

Sonntag, den 14. September – Heimreise

Der letzte Tag begrüßte uns mit hellem Sonnenschein, bevor der Bus uns, immerhin mit Blick auf den Stadtteil EUR, zum Flughafen brachte. Alles klappte superpünktlich und eine tolle Reise fand ihren Abschluss.

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Kommentare zum Reisebericht

Herzlichen Dank für den Reisebericht und die vielen Fotos. Es war eine tolle Reise mit unheimlich vielen Infos von unserem Reiseleiter Andreas. Gute Organisation, schönes Hotel. Alles hat wunderbar gepasst. Tolle Reisegruppe! Wir reisen gern mal wieder mit eberhardt! Viele Grüße aus Hermsdorf.

Evelyn Hennig
23.09.2014