Reisebericht: Städtereise Rom und Vatikan

08.09. – 13.09.2015, 6 Tage Flugreise nach Rom in Italien: Piazza del Popolo – Pincio–Park – Spanische Treppe – Trevibrunnen – Pantheon – Pompeius–Theater – Campo de Fiori – Trastevere – Papstaudienz – Vatikanische Gärten und Museen – Sixtinische Kapelle – Petersdom – Koloss


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Rom im frühen September, aber nicht bei mörderischer Gluthitze, sondern bei angenehm spätsommerlichen Temperaturen. Mit nur zehn Leuten in fast familiärer Atmosphäre die vielen Facetten der ewigen Stadt zu ergründen, das dürfte für alle lange nachwirken.
Ein Reisebericht von
Andreas Höhn

Dienstag, den 08. September – Anreise und erstes Kennenlernen

Pünktlich waren die Gäste mit ihren Zubringern in Tegel und auch in Rom landete das Flugzeug pünktlich, wie auch die Maschine aus Frankfurt, die noch vier Gäste brachte. In Rom wartete ein Mitarbeiter der Busfirma und brachte uns zum Bus, der gegen 15 Uhr im Hotel anlangte. Hier bekamen alle ihre Zimmer und einen Stadtplan Der Reiseleiter bot den Gästen einen Spaziergang an und schlenderte gemütlich mit der Gruppe zur Aussichtspromenade auf dem Gianicolo, wo man einen guten topografischen Überblick des alten Rom hat. Dann ging es hinunter zu San Pietro in Montorio mit dem Tempietto des Bramante, der an der Stelle steht, wo der Apostel Petrus sein Martyrium erlitt. Unten in Trastevere legten wir nach der Besichtigung der alten Kirche Santa Maria in Trastevere eine Pause ein und danach ging es zurück zum Hotel, wo man uns mit dem Abendessen erwartete.

Mittwoch, den 09. September – Papstaudienz und Altstadt

Nach dem Frühstück schlenderte die Gruppe über den Gianicolo zum Vatikan, stets die schönsten Ausblicke vor Augen, um pünktlich bei der öffentlichen Papstaudienz vor dem Petersdom zu sein. Die begann um halbzehn und dauerte bis zum Mittag. Vor dem Petersplatz trafen wir unsere römische Führerin, Frau Agnieszka Berlin, die allerhand Details zum Papst und dem Ablauf der Audienz erläuterte. Unser jüngster Mitreisender Sebastian Öhler hatte großes Glück. Nach dem offiziellen Part der Audienz ging der Papst mitten hinein in die Reihen der Besucher und gleich neben Sebastian hielt eine Mutter ihm ihr kleines Baby zur Segnung entgegen. Der Papst blieb stehen und nahm das Kind in seine Arme und Sebastian konnte seine Reporterfähigkeiten unter Beweis stellen. Geistesgegenwärtig stellte er sich auf einen Sitz und ihm gelangen ein paar tolle Fotos von seiner Heiligkeit Papa Francesco, die er uns freundlicherweise zur Verfügung stellt.
Anschließend spazierten wir zur nahe gelegenen Engelsburg, zu deren fast zweitausendjähriger Geschichte als Kaisergrab, Papstfestung und Museum Agnieszka interessante Ausführungen bot. Über die Piazza Navona, einst ein antiker Sportplatz von Kaiser Diokletian, heute von der großen Agneskirche dominiert, spazierten wir zum Pantheon, wo wir von außen und im Inneren die Geschichte dieses grandiosen antiken Tempelbaus, der als Kirche zweitausend Jahre überstand, obwohl man aus dem Bronzedach seiner Vorhalle den Baldachin im Petersdom fertigte, rekapitulierten. In der Jesuitenkirche Sant´ Ignatio konnte man in einem am Boden aufgestellten Spiegel das Deckengemälde betrachten, in dem die jesuitischen Künstler virtuos mit Proportionen und optischen Täuschungen spielten. Agnieszka führte noch alle zur Hauptkirche der Jesuiten, Il Gesu, weil man von dort sehr gut ins Hotel oder zu vielen anderen Sehenswürdigkeiten gelangen kann.

Donnerstag, den 10. September – Friedhof, Basilika und Antikenmuseum

Per Bus fuhren wir zur Cestiuspyramide, erbaut 12 vor Christi als Grabmal für einen römischen Prätor, der für die Festbankette verantwortlich zeichnete. Eingebaut in die Aurelianische Stadtmauer grenzt sie an den Nichtkatholischen Friedhof der Stadt. Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts zwei Kinder des preußischen Gesandten Wilhelm von Humboldt in Rom starben, konnte der Diplomat dank seiner Kontakte als erster Nichtkatholik offiziell ein Stückchen Land an der Stadtmauer für die Grabstätten erwerben. Daraus entwickelte sich in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts ein Friedhof, auf dem Berühmtheiten wie Keats, Shelley und Goethes Sohn August ihre letzte Ruhe fanden. Mit einem anderen Bus ging es anschließend zur Pilgerkirche Sankt Paul vor den Mauern, die ursprünglich schon im vierten Jahrhundert von Kaiser Konstantin über dem Grab des Apostels Paulus errichtet wurde. Die nach dem Petersdom zweitgrößte Kirche Roms brannte 1823 fast komplett ab, so dass wir eine nach Befunden rekonstruierte Kirche vor uns hatten. Interessant am inneren Gesims die Bilder aller bisher amtierenden Päpste bis hin zum bereits hübsch gemalten Papa Francesco. In und vor der Cafeteria konnten wir entspannt die Mittagspause einlegen, in der einige noch den Kreuzgang mit den schönen Säulen und Mosaiken besichtigten. Danach fuhren wir zum Kapitol in die dortigen Museen. Vor allem antike Kunstwerke, wie die Trinkerin oder die Kolossalstatue Kaiser Konstantins begeisterten ebenso, wie der grandiose Ausblick auf das Forum Romanum, dessen Bauten samt Bedeutung hier gleich von Agnieszka erläutert wurden. Nach dem offiziellen Teil zeigte der Reiseleiter den inetessierten Gästen auf dem Kapitol noch die Kirche Santa Maria in Aracoeli und vom Altar des Vaterlandes konnte man bei schönem Abendlicht die tolle Aussicht auf die Kaiserforen und die Piazza Venezia genießen. Die meisten gingen mit dem Reiseleiter zum Colosseum, um diesen imposanten Bau der flavischen Kaiser von innen zu besichtigen. Wie gewohnt traf man sich, voll von den Eindrücken des Tages, zum gemeinsamen Abendessen im Hotel.

Freitag, den 11. September – Ein Tag im Vatikan

Mit S- und U-Bahn gelangten wir zum Vatikan und konnten durch den Eingang der Museen in die Gärten gelangen, durch die uns Frau Heilmeier führte. Es war ein entspannter Bummel durch die Gärten, in denen noch Papst Benedikt XVI. residiert. Anschließend dann zeigte uns Agnieszka eine erlesene Auswahl der unfassbaren Schätze der päpstlichen Sammlungen, ein Gang durch die scheinbar endlosen Fluren mit tausenden hochwertigen Kunstwerken. Genannt seien nur der Saal der Karten mit der kompletten auf Rom ausgerichteten Kartographie Italiens, sowie der Saal mit flandrischen Teppichen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Den krönenden Abschluss bildeten die Stanzen Raffaels und die Sixtinische Kapelle mit den Fresken von Michelangelo. Auf kurzem Insiderweg gelangten wir in den Petersdom. Nach Darlegung der 120-jährigen komplizierten Baugeschichte erklärte Agnieszka die wichtigsten Kunstwerke, wie die Pietá von Michelangelo, sowie die Gräber der soeben heilig gesprochenen Päpste. Einige Gäste wollten dann noch auf die Kuppel des Petersdoms, ein anderer Teil der Gruppe spazierte über den Gianicolo zum Hotel und wieder andere fuhren nach Trastevere. Beim Abendessen tauschte man die vielfältigen Eindrücke eines des Tages aus.

Sonnabend, den 12. September – Villa Borghese und Altstadt

Nach dem Frühstück starteten wir vom Hotel aus zur S-Bahn-Station Quattro Venti, wo wir Agnieszka trafen. Mit S- und U-Bahn fuhren die Gäste zur Piazza Popolo, um von dort zur Spanischen Treppe und der berühmte Villa Borghese zu schlendern. Der Reiseleiter war bereits dort, um die Eintrittskarten zu besorgen. Zwei Stunden dauerte die Führung mit herrlichen Bildern von Caravaggio, Raffael, Botticelli und Cranach. Für die Bildhauerei standen Meisterwerke von Bernini und die berühmte Statue der Schwester Napoleons von Canova. Dann folgte ein Spaziergang durch den Borghesepark zur Via Veneto, bekannt durch den Fellinifilm „La dolce Vita". Von hier nahmen wir einen gerade ankommenden Bus bis zum Trevibrunnen, der allerdings wegen einer umfassenden Restaurierung teilweise eingerüstet und recht trocken war. Weil der mittlere Teil bereits fertig und einsehbar ist, konnte man seine Pracht aber durchaus erahnen. Nun hieß es, Agnieszka zu verabschieden. Ein Teil der Gruppe fuhr mit dem Reiseleiter zur Piazza Republika, um die Kirche Santa Maria degli Angeli zu besichtigen, die Michelangelo in das Frigidarium, also den Gewölben über dem Kaltbecken der Diokletiansthermen hinein gebaut hat. Hier fand die Trauerfeier für Papst Johannes Paul II. statt. Am Hauptbahnhof vorbei ging es zu Santa Maria Maggiore, der Mutter aller Marienkirchen, deren Gründung auf der Legende von Maria Schnee beruht. Neben den Mosaiken und den Säulen aus der Hadrianvilla in Tivoli findet man hier das Grab der Künstlerfamilie Bernini. Die nächste der sieben Pilgerkirchen, Haupt und Mutter aller katholischen Kirchen überhaupt ist die Lateransbasilika. Wir besichtigten den riesigen Gebäudekomplex mit Kirche, Baptisterium, Scala Sancta und als Höhepunkt dem mittelalterlichem Kreuzgang. Von hier ist es nicht weit zur kleinen Kirche Santa Maria in Domnica mit ihrem farbenfrohen Apsismosaik. Gleich daneben San Stefano Rotondo, eine der beiden frühmittelalterlichen Rundkirchen mit vielen barocken Fresken zu den Martyrien der Heiligen. Spätestens ab hier wurde in allen Kirchen mit großem Pomp geheiratet. Durch einen hügeligen Park erreichten wir San Giorgio e Paolo, gebaut auf den antiken Grundmauern einer Villa auf dem Caelius. Eindrucksvoll hier die tempelartig anmutende Vorhalle. Entlang am Circus Maximus, immer die imposanten Ruinen der Kaiserpaläste auf dem Palatin im Blick, spazierten wir auf den Aventin. Wenn auch in Santa Sabina geheiratet wurde, konnten wir den Innenraum von schlichter Größe und die älteste christliche Holztür aus afrikanischer Zeder gut ansehen. Dann noch ein Blick zu den Maltesern, deren Kirche und Vorplatz der berühmte Kupferstecher Piranesi gestaltete, sowie zu den Benediktinern von Sant´ Anselmo und erschöpft, aber voll von grandiosen Eindrücken fuhren wir mit dem Bus zum Hotel, wo das Abendessen wartete.

Sonntag, den 13. September – Farnesina und Abreise

Unser Mitreisender Helmut Faland hatte den Reiseleiter auf besondere Öffnungszeiten des Villa Farnesina aufmerksam gemacht und alle entschieden sich, die Gunst der sonntäglichen Stunde zu nutzen und gleich nach dem Frühstück dorthin zu gehen. Der Brunnen des Borghesepapstes war in gleißendes Morgenlicht getaucht und wir waren die ersten Gäste in der von Raffael und seinen Schülern ausgemalter Villa. Der Kurienbankier Augostino Chigi hatte sie als Refugium für seine in Venedig geraubte Konkubine gebaut, der der Medicipapst Leo X. den Segen gab. Rauschende Feste wurden hier gefeiert und die Spitzen der Gesellschaft verkehrten im Haus am Tiberufer. Nach diesem abschließenden Eindruck von Rom als Kunststadt brachte der Bus uns zum Flughafen, wo alle realisierten, dass eine schöne und eindrucksvolle Woche dem Ende entgegen geht.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo, wir waren bei dieser Reise dabei und kamen aus Frankfurt pünktlich in Rom an. Die Reise war sehr schön.
Wir waren eine nette Truppe und unser Reiseleiter war super. Er kümmerte sich alles

Wir möchten uns für die wunderschöne Reise nach Rom bedanken. Die Reise war perfekt organisiert und es blieben
keine Wünsche übrig. Unser Reiseleiter Herr Andreas Höhn betreute uns sehr sehr gut und auch unsere Begleitung
durch Rom Agnieszka erklärte uns die Stadt bestens.
Vielen Dank

Ursula und Joachim Mücke
15.09.2015