Reisebericht: Städtereise Rom und Vatikan

12.10. – 17.10.2015, 6 Tage Flugreise nach Rom in Italien: Piazza del Popolo – Pincio–Park – Spanische Treppe – Trevibrunnen – Pantheon – Pompeius–Theater – Campo de Fiori – Trastevere – Papstaudienz – Vatikanische Gärten und Museen – Sixtinische Kapelle – Petersdom – Koloss


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Rom im Oktober bei angenehm spätsommerlichen Temperaturen. Mit nur achtzehn Leuten in fast familiärer Atmosphäre die vielen Facetten der ewigen Stadt zu ergründen, das dürfte für alle lange nachwirken.
Ein Reisebericht von
Andreas Höhn

Montag, den 12. Oktober – Anreise und erstes Kennenlernen

Pünktlich waren alle Gäste mit ihren Zubringern von verschiedenen Flughäfen in Rom gelandet, wo ein Mitarbeiter der Busfirma wartete und alle zum Hotel brachte. Hier bekamen alle ihre Zimmer und einen Stadtplan Der Reiseleiter gab noch Hinweise, wo man noch zu Abend essen und Kleinigkeiten einkaufen könne und so langsam gin ein langer Tag zu Ende.

Dienstag, den 13. Oktober – Friedhof, Basilika und Antikenmuseum

Per Bus fuhren wir zur Cestiuspyramide, erbaut 12 vor Christi als Grabmal für einen römischen Prätor, der für die Festbankette verantwortlich zeichnete. Eingebaut in die Aurelianische Stadtmauer grenzt sie an den Nichtkatholischen Friedhof der Stadt. Als zu Beginn des 19. Jahrhunderts zwei Kinder des preußischen Gesandten Wilhelm von Humboldt in Rom starben, konnte der Diplomat dank seiner Kontakte als erster Nichtkatholik offiziell ein Stückchen Land an der Stadtmauer für die Grabstätten erwerben. Daraus entwickelte sich in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts ein Friedhof, auf dem Berühmtheiten wie Keats, Shelley und Goethes Sohn August ihre letzte Ruhe fanden. Mit einem anderen Bus ging es anschließend zur Pilgerkirche Sankt Paul vor den Mauern, die ursprünglich schon im vierten Jahrhundert von Kaiser Konstantin über dem Grab des Apostels Paulus errichtet wurde. Die nach dem Petersdom zweitgrößte Kirche Roms brannte 1823 fast komplett ab, so dass wir eine nach Befunden rekonstruierte Kirche vor uns hatten. Interessant am inneren Gesims die Bilder aller bisher amtierenden Päpste bis hin zum bereits hübsch gemalten Papa Francesco. In und vor der Cafeteria konnten wir entspannt die Mittagspause einlegen, in der einige noch den Kreuzgang mit den schönen Säulen und Mosaiken besichtigten. Danach fuhren wir zum Kapitol in die dortigen Museen. Vor allem antike Kunstwerke, wie die Trinkerin oder die Kolossalstatue Kaiser Konstantins begeisterten ebenso, wie der grandiose Ausblick auf das Forum Romanum, dessen Bauten samt Bedeutung hier gleich von Agnieszka erläutert wurden. Nach dem offiziellen Teil gingen einige Gäste auf dem Kapitol noch die Kirche Santa Maria in Aracoeli und vom Altar des Vaterlandes konnte man bei schönem Abendlicht die tolle Aussicht auf die Kaiserforen und die Piazza Venezia genießen.

Mittwoch, den 14. Oktober – Papstaudienz und Altstadt

Nach dem Frühstück schlenderte die Gruppe über den Gianicolo zum Vatikan, stets die schönsten Ausblicke vor Augen, um pünktlich bei der öffentlichen Papstaudienz vor dem Petersdom zu sein. Die begann vor halbzehn und dauerte bis zum Mittag. Vor dem Petersplatz trafen wir unsere römische Führerin, Frau Agnieszka Berlin, die allerhand Details zum Papst und dem Ablauf der Audienz erläuterte. Anschließend traf sich die Gruppe an der nahe gelegenen Engelsburg, zu deren fast zweitausendjähriger Geschichte als Kaisergrab, Papstfestung und Museum Agnieszka interessante Ausführungen bot. Über die Piazza Navona, einst ein antiker Sportplatz von Kaiser Diokletian, heute von der großen Agneskirche dominiert, spazierten wir zum Pantheon, wo wir von außen und im Inneren die Geschichte dieses grandiosen antiken Tempelbaus, der als Kirche zweitausend Jahre überstand, obwohl man aus dem Bronzedach seiner Vorhalle den Baldachin im Petersdom fertigte, rekapitulierten. Gleich hinter dem Pantheon besichtigten wir als zusätzlichen Höhepunkt Santa Maria sopra Minerva, die einzige gotische Kirche Roms. Vor ihr steht als Träger eines Obelisken der köstliche Elefant von Bernini. Von den Kunstwerken im Inneren seien neben mehreren Papstgräbern nur die Carafakapelle von Filippino Lippi und der Erlöser von Michelangelo genannt.
In der Jesuitenkirche Sant´ Ignatio konnte man in einem am Boden aufgestellten Spiegel das Deckengemälde betrachten, in dem die jesuitischen Künstler virtuos mit Proportionen und optischen Täuschungen spielten. Der Reiseleiter führte noch alle zur Hauptkirche der Jesuiten, Il Gesu, von da aus nach Trastevere zur Tiberinsel und weiter zu den frühchristlichen Basiliken San Chrisogono und zur Santa Maria in Trastevere. Hier trennte man sich, um individuell den Abend zu gestalten.

Donnerstag, den 15. Oktober – Villa Borghese und Altstadt

Nach dem Frühstück starteten wir vom Hotel aus zur S-Bahn-Station Quattro Venti, wo wir Agnieszka trafen. Mit S- und U-Bahn fuhren die Gäste zur Piazza Popolo, um von dort zur Spanischen Treppe und der berühmte Villa Borghese zu schlendern. Der Reiseleiter war bereits dort, um die Eintrittskarten zu besorgen. Zwei Stunden dauerte die Führung mit herrlichen Bildern von Caravaggio, Raffael, Botticelli und Cranach. Für die Bildhauerei standen Meisterwerke von Bernini und die berühmte Statue der Schwester Napoleons von Canova. Dann folgte ein Spaziergang durch den Borghesepark zur Via Veneto, bekannt durch den Fellinifilm „La dolce Vita". Von hier nahmen wir einen gerade ankommenden Bus bis zum Trevibrunnen, der allerdings wegen einer umfassenden Restaurierung teilweise eingerüstet und recht trocken war. Weil der größere Teil bereits fertig und einsehbar ist, konnte man seine Pracht aber durchaus erahnen. Nun hieß es, Agnieszka zu verabschieden. Die meisten Gäste liefen zum Colosseum, einige weiter zum Lateran.

Freitag, den 16. Oktober – Ein Tag im Vatikan

Mit zwei Buslienien gelangten wir zum Vatikan und konnten durch den Eingang der Museen in die Gärten gelangen, durch die uns Frau Paula führte. Es war ein entspannter Bummel durch die Gärten, in denen noch Papst Benedikt XVI. residiert. Anschließend dann trafen wir nach einer kleinen Mittagspause in den Bistros der Museen Agnieszka, die zunächst anhand der Abbildungstafeln im Garten die Ausmalung der Sixtinischen Kapelle erklärte, weil dort vor Ort keine Erläuterungen möglich sind. Beim anschließenden Spaziergang zeigte sie dann eine erlesene Auswahl der unfassbar wertvollen Schätze der päpstlichen Sammlungen in einem Gang durch die scheinbar endlosen Fluren mit tausenden hochwertigen Kunstwerken. Genannt seien nur der Saal der Karten mit der kompletten auf Rom ausgerichteten Kartographie Italiens, sowie der Saal mit flandrischen Teppichen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Den krönenden Abschluss bildeten die Stanzen Raffaels und die Sixtinische Kapelle mit den Fresken von Michelangelo. Auf kurzem Insiderweg gelangten wir in den Petersdom. Nach Darlegung der 120-jährigen komplizierten Baugeschichte erklärte Agnieszka die wichtigsten Kunstwerke, wie die Pietá von Michelangelo, sowie die Gräber der soeben heilig gesprochenen Päpste. Einige Gäste wollten dann noch auf die Kuppel des Petersdoms, ein anderer Teil der Gruppe spazierte über den Gianicolo zum Hotel und wieder andere fuhren nach Trastevere. Am nächsten Tag holten uns ein Bus und ein Taxi ab zum Flughafen und eine an Eindrücken und Erlebnissen überreiche Woche fand ihren Abschluss.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht