Reisebericht: Städtereise Rom und Vatikan

29.10. – 03.11.2023, 6 Tage Flugreise nach Rom in Italien: Piazza del Popolo – Pincio–Park – Spanische Treppe – Trevibrunnen – Pantheon – Pompeius–Theater – Campo de Fiori – Trastevere – Papstaudienz – Vatikanische Gärten und Museen – Sixtinische Kapelle – Petersdom – Koloss


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Rom, eine Stadt, in der antike Pracht und modernes Leben auf faszinierende Weise miteinander verschmelzen, ist nicht nur ein Ort auf der Landkarte, sondern ein lebendiges Geschichtsbuch. Mit ihren majestätischen Ruinen, malerischen Piazzas und köstlichen kulinarischen Genüssen ist Rom ein Reiseziel, das die Sinne betört und die Fantasie beflügelt. Wir unternahmen eine unvergessliche Reise durch die schier endlose Geschichte dieser faszinierenden Stadt. Gemeinsam tauchten wir ein in die Welt des Kolosseums, wandelten auf den Spuren der alten Römer und wurden von der italienischen Gastfreundschaft verzaubert. Rom, die Stadt der sieben Hügel, hat unendlich viel zu bieten, und ich freue mich, mit Ihnen und Euch meine Eindrücke und Erlebnisse zu teilen. Willkommen zu einer Reise, die die Seele berührt und den Geist inspiriert. Willkommen in Rom.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Sonntag, 29.10.2023 – Flug nach Rom

Ab Berlin gibt es einen Direktflug nach Rom. Alle anderen Gäste müssen umsteigen. Am Abend, nachdem wir unsere Hotelzimmer bezogen haben, kehren wir in eine Pizzeria ein und lassen den Abend bei einem netten Kennenlernen ausklingen.


Montag, 30.10.2023 – Piazza del Popollo – Pincio Park – Spanische Treppe – Trevibrunnen – Pantheon

Frühstück gibt es in der 5. Etage im Frühstücksrestaurant. Hier befindet sich auch die Hotelterrasse, die sich abends in eine Rooftopbar verwandelt und von der wir einen fantastischen Blick auf Rom haben.
Wir treffen unsere örtliche Stadtführerin Agnieska, die einige schon von YouTube kennen. Wer sich vorbereiten will, stößt unvermeidbar auf den Film mit Agnieszka. Sie ist genauso cool wie im Video, weiß viel und kann toll erzählen. Mit der Metro fahren wir von der Station Cavour in unmittelbarer Nähe unseres Hotels bis Termini (Hauptbahnhof) und von dort bis Flaminio (Piazza del Popolo). Dank unserer Audiogeräte gelingt es uns, niemanden in der vollen Metro zu verlieren und vollzählig anzukommen. Die Piazza del Popolo, der Platz des Volkes ist ein berühmter Platz in Rom, auf dem sich zwei Kirchen, Santa Maria in Montesanto und Santa Maria dei Miracoli befinden. Durch ein imposantes Stadttor, das einst Teil der Aurelianischen Mauer war, betreten wir das antike Rom. In der Mitte des Platzes steht der Obelisco Flaminio, ein ägyptischer Obelisk, der im 1. Jahrhundert v. Chr. von Kaiser Augustus nach Rom gebracht wurde. Warum heißt der eigentlich Flaminio? Einst (ca. 220 Jahre v. Chr.) gab es eine römischen Zensor (ein hoher Staatsbeamter mit vielen Aufgaben und Befugnissen) namens Gaius Flaminius Nepos. Dieser ließ unter anderem eine wichtige Handelsstraße bauen, die nach ihm benannt wurde- den Flaminischen Weg. Auch eines der Stadttore wurde nach ihm benannt - das Porta Flaminia. nun, da liegt es doch nahe, auch den Obelisken nach ihm zu benennen.
Im Übrigen haben wir immer wieder Obelisken auf den Plätzen gesehen, da hatte wohl jemand eine Sammelleidenschaft, insgesamt sollen es dreizehn sein.
Um den berühmten Platz von oben anzuschauen, erklimmen wir die Treppen zum Salita del Pincio. Anschließend führt uns unser Spaziergang zur berühmten Spanischen Treppe. Die Spanische Treppe ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Rom. Sie besteht aus 135 Stufen und verbindet die Piazza di Spagna, einen der lebhaftesten Plätze der Stadt, mit der Kirche Trinita dei Monti auf dem Hügel Pincio. Die Treppe ist besonders bekannt für ihre charakteristische, geschwungene Form, die sie zu einem beliebten Fotomotiv macht. Die Spanische Treppe ist ein architektonisches Meisterwerk und ein wichtiger sozialer Treffpunkt. Sie ist ein beliebter Ort für Menschen, um sich zu versammeln, zu plaudern und die vorbeiziehenden Menschen zu beobachten. Allerdings ist es heute nicht mehr gestattet, auf der Treppe zu sitzen. So will die Stadt eine ihrer bekanntesten Sehenswürdigkeiten vor der ewigen Verschmutzung durch Touristen, die sich nicht benehmen können, schützen. Agnieszka gönnt uns eine Pause, die wir zum Espresso trinken, Eis essen oder für einen Besuch bei McDonald nutzen. Der Trevibrunnen, unser nächstes Ziel, hat heute kein Wasser. Es ist Reinigungstag. Der Trevi-Brunnen ist einer der berühmtesten Brunnen der Welt und eines der bedeutendsten Wahrzeichen Roms. Der Brunnen wurde im Auftrag von Papst Clemens XII. zwischen 1732 und 1762 nach einem Entwurf des italienischen Architekten Nicola Salvi errichtet. Dieser auch ohne Wasser wunderschöne Brunnen ist 26 Meter hoch und 49 Meter breit und stellt die Szene dar, in der Neptun, der Gott des Meeres, auf einem von Seepferden gezogenen Streitwagen steht. Die Figuren und Details des Brunnens sind kunstvoll gestaltet und zeigen eine Fülle von Mythen und Legenden. Die imposante Skulptur von Neptun ist von Tritonen umgeben, die die Seepferde kontrollieren. Wirft man mit einer bestimmten Technik eine Münze in den Brunnen, so kehrt man irgendwann nach Rom zurück oder beteiligt sich an einer wohltätigen Spende.
Am Hadrianeum vorbei spazieren wir zum Pantheon. Wir sind etwas zu früh und legen deshalb erstmal eine Mittagspause ein. 150 Sorten Eis wollen verkostet werden, alternativ locken Pizza und Pasta. Anschließend versucht Agnieska uns mit der Bedeutung des Pantheons vertraut zu machen und ihre Begeisterung schwappt auf uns über . Die Architektur des Pantheons ist beeindruckend. Die Kuppel ist eine der größten Kuppeln der antiken Welt und wurde ohne Stützen gebaut. Sie hat einen Durchmesser von 43,3 Metern und war damit bis in die Neuzeit die größte Kuppel der Welt. Die Kuppel hat in der Mitte ein Loch, das als Oculus bezeichnet wird, durch das Licht in das Gebäude fällt. Dieses Design war zu seiner Zeit revolutionär und hat viele Architekten im Laufe der Jahrhunderte inspiriert. Eine weitere Besonderheit ist, dass das Pantheon aus Beton und Ziegelsteinen gebaut wurde, was zu seiner Zeit eine neue Bauweise war. Die Wände des Pantheons sind extrem dick und stabil, deshalb hat das Gebäude die Jahrhunderte überdauert. Das Pantheon ist eines der am besten erhaltenen antiken Gebäude der Welt. Trotz seines Alters von fast 2.000 Jahren ist es immer noch fast in seinem ursprünglichen Zustand erhalten. Dies ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass viele andere antike Gebäude im Laufe der Zeit zerstört oder beschädigt wurden. Einst als Tempel für die römischen Götter gebaut, wurde es im 7. Jahrhundert in eine christliche Kirche umgewandelt. Dieser Wechsel in der Nutzung hat dazu beigetragen, dass das Gebäude erhalten geblieben ist und nicht wie viele andere antike Gebäude zerstört wurde. Am Largo di Torre de Argentinia zeigt uns Agnieszka, was passiert, wenn man in Rom etwas Neues bauen will. Es tauchen antike Ruinen auf. Und alle sind sehens- und schützenswert. Noch ein Markt und noch eine spannende Geschichte über eine historische Frauenfigur. Nun schmerzen die Füße und der Kopf schwirrt von den vielen Informationen. Den Rest des Tages können wir individuell gestalten, die Pläne sind da recht unterschiedlich.


Dienstag, 31.10.2023 – Vatikanische Gärten – Vatikanische Museen – Petersdom

Der Tag beginnt mit einem gemütlichen Frühstück. Der Himmel über der Hotelterrasse ist blau mit kleinen Schäfchenwolken, die Sonne scheint. Ohne Agnieszka fahren wir mit der Metro von der Station Cavour bis nach Ottaviano mit Umsteigen am Bahnhof Termini. Alles klappt perfekt, keine geht verloren und keiner wird beklaut. Am Bahnhof Ottaviano holt uns Agnieszka ab und wir gehen zu Fuß zu den Vatikanischen Museen. Hier steppt der Bär, aber da Eberhardt TRAVEL alles für uns vorbestellt hat, gibt es keine langen Wartezeiten für uns. Zunächst unternehmen wir eine Rundfahrt durch die Vatikanischen Gärten. Hier erfahren wir unter anderem, dass der Englische Garten im 19. Jahrhundert als Geschenk der britischen Königin Victoria angelegt wurde und dass der Papst persönlich die Rosen im Rosengarten aussucht. Und wieder steht da ein Obelisk. Während einer ganz kurzen Verschnaufpause gelingt es uns entweder das WC aufzusuchen (wie international üblich lange Schlangen bei den Damen) und/oder eine Ansichtskarte mit Briefmarke vom Vatikan zu schreiben und abzuschicken. Es ist 14 Uhr als wir uns ins Getümmel der Vatikanischen Museen stürzen. Mittels der Audiogeräte haben wir die Chance, Agnieszkas Ausführungen akustisch zu folgen. Eine der ersten beeindruckenden Skulpturen, vor der wir uns länger aufhalten, ist die von Laokoon und seinen Söhnen. Sie ist im 1. Jahrhundert v. Chr. entstanden und damit über zweitausend Jahre alt! Sie stellt den Moment dar, in dem Laokoon mit seinen Söhnen gegen zwei riesige Seeschlangen kämpft und von diesen erstickt wird. (Hintergrund ist eine Sage aus der griechischen Mythologie – kann man googeln, ist interessant, führt hier aber zu weit). Wir lustwandeln durch die vielen Räume der Museen, immer begleitet von den ausführlichen Informationen von Agnieszka im Ohr. Skulpturen, Gemälde, prächtig gestaltete Decken, Teppiche, Wandmalereien und Bodenmosaike. So viel Kultur und Kunst muss erstmal verarbeitet werden. Nach zweieinhalb Stunden endlich wieder frische Luft. Jedoch ist der Tag noch nicht zu Ende. Wir waren ja noch nicht im Petersdom. Und dieser Besuch folgt jetzt. Die größte Kirche der Welt bietet Platz für bis zu 60.000 Gläubige. Überall sind beeindruckende Fresken, Mosaike und Skulpturen zu sehen, die die biblische Geschichte und die Lehren der katholischen Kirche darstellen. Hier ist auch die berühmte Pieta von Michelangelo zu sehen – die trauernde Mutter Maria, die den toten Körper ihres Sohnes Jesus Christus in den Armen hält. Wem kommen da nicht, angesichts der aktuellen Ereignisse in der Ukraine und in Israel, die Tränen in die Augen. Ein paar Schritte weiter im Dom stoßen wir auf ein großes Medaillon, dass an Christina von Schweden erinnert, eine intelligente und exzentrische Persönlichkeit aus dem 17. Jahrhundert. Sie war eine bedeutende Mäzenin und Förderin der Künste. Sie pflegte einen extravaganten Lebensstil und hatte zahlreiche Liebschaften. Sie ist eine der wenigen nicht-katholischen Monarchen, die im Petersdom ein Grabmal haben, was ihre einzigartige Stellung in der Geschichte Roms bezeugt.
Gegen 17.30 Uhr verlassen wir den Petersdom. Inzwischen ist es dunkel geworden und wir können zum Abschluss den beleuchteten Dom bewundern.
Nun aber ist es Zeit für die irdischen Dinge des Lebens – Pizza und Pasta rufen schon.


Mittwoch, 01.11.2023 – Santa Maria Maggiore – Besuch beim Papst – Engelsburg – Piazza Navona

Agnieszka holt uns am Hotel ab. Eigentlich war für heute der Besuch der Papstaudienz geplant, die aber abgesagt wurde. Deshalb hat Eberhardt TRAVEL ein Ersatzprogramm erstellt. Jetzt hat Agnieszka aber herausgefunden, dass der Papst um 12 Uhr mittags am Petersplatz seinen Segen sprechen wird. Also stricken wir das Programm nochmal um. Zu Fuß geht es in die Kirche Santa Maria Maggiore. Zunächst gibt es etwas Trouble mit dem Einlass, weil wir nicht die vorgeschriebenen Audiogeräte nutzen und Agnieszka mit denen, die wir haben, nichts erklären darf. Also drehen wir eine Runde, Agnieszka erläutert uns die Besonderheiten der Kirche und wir gehen noch einmal zum Eingang. Die Basilika Santa Maria Maggiore ist eine der vier großen Basiliken in Rom und eine der bedeutendsten Kirchen der Stadt. Sie liegt auf dem Esquilin-Hügel und ist eine der ältesten Kirchen, die der Jungfrau Maria geweiht sind. Die Basilika wurde im 4. Jahrhundert erbaut und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und erweitert. Im Moment findet ein Gottesdienst statt, deshalb ist die Hälfte der Kirche abgesperrt und wir können uns nicht alles ansehen. Aber schon das, was wir zu sehen bekommen, ist beeindruckend. Auch die Predigt und der Gesang gehen unter die Haut. Nun aber wollen wir zum Petersplatz. Wir laufen zum Bahnhof Termini, wo sich der zentrale Busparkplatz befindet. Die Bezeichnung „Man kommt sich näher“ wird in unserem Bus zur bitteren Wahrheit. Dicht an dicht und Haut an Haut stehen wir mit anderen Busgästen, das ist nicht schön, aber auch nicht zu ändern. Vor dem Petersplatz müssen wir mehrere Kontrollen passieren. Trotzdem schaffen wir es, rechtzeitig vor Ort zu sein. Das Fenster, in dem der Papst sich zeigen wird, ist bereits geöffnet. Auf großen Leinwänden wird seine Rede übertragen. Auch als Atheist kann man die Besonderheit der Stunde spüren. Nach diesem Erlebnis brauchen wir eine Pause. Dreißig Minuten gönnt uns Agnieszka, das ist knapp, aber für ein paar Pommes oder ein Stück Pizza auf die Hand reicht es.
Nun besuchen wir die Engelsburg. Auch hier weiß Agnieszka viele spannende Geschichten zu erzählen. Zum Beispiel die von Beatrice Cenci. Beatrice war eine junge römische Frau, die aus wohlhabenden Verhältnissen stammte, jedoch unter ihrem gewalttätigen Vater litt. Francesco Cenci war für seine Grausamkeit gegenüber seiner Familie und dem Dienstpersonal bekannt. 1599 beschlossen Beatrice, ihre Steifmutter und ihr Bruder, den Vater zu ermorden. Dieser Mord wurde von einem Komplizen ausgeführt. Jedoch gelang es ihnen nicht, den Mord zu vertuschen, alle wurden angeklagt und am 11. September 1599 hingerichtet. Noch heute führt dieser Fall zu Debatten über Gerechtigkeit und darüber, ob es eine moralische Rechtfertigung gibt, sich mit Gewalt von Unterdrückung zu befreien.
Von der Engelsburg laufen wir zur Piazza Navona. Die Piazza Navona ist einer der berühmtesten Plätze in Rom und ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen. Die Form des Platzes erinnert an ein antikes Stadion, das es einst hier gab. Eines der wichtigsten Merkmale der Piazza Navona sind die drei Brunnen, die den Platz schmücken. Der berühmteste Brunnen ist der Fontana dei Quattro Fiumi, der von Gian Lorenzo Bernini entworfen wurde und die vier großen Flüsse der Welt darstellt: den Nil, den Ganges, den Rio de la Plata und den Tiber. Die beiden anderen Brunnen sind der Fontana del Moro am südlichen Ende des Platzes und der Fontana del Nettuno am nördlichen Ende.
Nun ist es Zeit, den Tag mit individuellen Erkundungen ausklingen zu lassen. Wir verabschieden und von Agnieszka und verstreuen uns in alle Winde (Roms).


Donnerstag, 02.11.2023 – Colosseum – Forum Romanum – Forum Augustus – Piazza Quirinale – Trastevere

Heute müssen wir etwas früher aufstehen, denn der Eintritt ins Kolosseum ist für uns für 08.30 Uhr gebucht. Eberhardt TRAVEL hat für uns ganz besondere Eintrittskarten besorgt, denn wir dürfen auch das Untergeschoss besuchen, zu dem nicht jeder Zutritt hat. Vom Hotel Monti Palace sind es etwa zehn Minuten zu Fuß zum Colosseum. Das Wetter ist uns heute nicht so hold, am Morgen regnet es kräftig. Am Eingang zum Colosseum ereilt uns eine Schrecksekunde. Wir benötigen unsere Personalausweise, die zum Teil (wie besprochen) sicher in den Zimmersafes lagern. Zum Glück akzeptiert der strenge Wächter auch Ausweiskopien, auch digitale auf dem Handy. Herr Fritzsche von Eberhardt TRAVEL unterstützt uns ebenfalls und schickt vorher hinterlegte Passkopien per WhatsApp. Erleichtertes Aufatmen als alle im Colosseum sind. Die Führung im Untergeschoss beginnt mit einem kurzen Film, in dem die verschiedenen Gladiatoren vorgestellt werden. Außerdem sind Helme und Uniformen ausgestellt. Das Untergeschoss wird auch als Hypogäum genannt. Dieser unterirdische Bereich war einst der Ort, an dem die Gladiatoren und Tiere auf ihre Auftritte vorbereitet wurden. Heute ist das Hypogäum teilweise restauriert und deshalb für uns zugänglich. Es besteht aus einem Netzwerk von Gängen und Kammern, in denen sich Käfige und Zellen befanden. Hier wurden die Tiere und Gladiatoren vor ihren Auftritten gehalten. Einige der Gänge waren mit Aufzügen ausgestattet, die direkt in die Arena führten, so dass die Tiere und Gladiatoren überraschend in die Mitte des Geschehens gelangen konnten. Nach dem Besuch des Hypogäums geht es hinauf in die Arena selbst. Die Arena war einst der Schauplatz von Gladiatorenkämpfen, Tierhetzen und anderen öffentlichen Veranstaltungen. Heute ist der größte Teil des Bodens verschwunden, und man kann die unterirdischen Strukturen des Hypogäums sehen. Von der Arena aus können wir auch einen Blick auf die Sitzreihen werfen, die sich in Kreisen um die Arena herum erstrecken. Diese Sitzreihen boten Platz für bis zu 50.000 Zuschauer und waren nach sozialen Klassen unterteilt, wobei die wohlhabenderen Bürger näher an der Arena saßen, während die ärmeren Bürger auf den höheren Rängen Platz nahmen. Nachdem wir die Arena erkundet haben, steigen wir auf die oberen Ränge des Colosseums und haben von hier einen atemberaubenden Blick auf das Innere des Amphitheaters.
Nach dem Besuch des Colosseums geht es für uns weiter zum Forum Romanum, ein Platz im Herzen Roms, der als Zentrum des öffentlichen Lebens diente. Das Forum war von einer Reihe von Tempeln, Basiliken und Triumphbögen umgeben, die die Macht und den Reichtum Roms zur Schau stellten.
Nun haben wir uns aber eine Pause verdient. Einige Gäste folgen Agnieszka in eine ihrer Lieblingspizzerias und ihrem Tipp, statt Cola ein landestypisches Getränke zu probieren. Chinotto ist ein italienisches Erfrischungsgetränk, das aus dem Saft der bitteren Orangenfrucht Chinotto hergestellt wird. Die Frucht stammt ursprünglich aus China, hat aber seit dem 16. Jahrhundert in Italien Fuß gefasst. Das Getränk hat einen charakteristisch bitteren Geschmack, der an eine Mischung aus Grapefruit und Orange erinnert. Chinotto ist in Italien sehr beliebt und wird in verschiedenen Marken und Geschmacksrichtungen hergestellt.
Nach dem Mittagessen besuchen wir das Forum Augustus. Mit viel Fantasie können wir uns beim Anblick der Ruinen vorstellen, dass es hier einst (42 v. Chr.) einen bedeutenden Tempel gab, der die Macht und den Ruhm des Kaisers Augustus ehren sollte. Von den Kolonaden, die das Forum umgaben, sind sogar noch einige Säulen erhalten. Inschriften und Reliefs berichten über die Geschichte des Forums und bieten Archäologen wertvolle Einblicke in die Kultur und Geschichte des antiken Roms. Wir setzen unseren Spaziergang fort und erreichen bald den Piazza del Quirinale auf dem Quirinalshügel, einem der sieben Hügel der Stadt. Hier befindet sich auch der Amtssitz des Präsidenten.
Da wir uns gerade in der Nähe befinden, beschließt Agnieszka, mit uns noch zum Trevibrunnen zu spazieren. Im Gegensatz zu unserem ersten Besuch, sprudelt im Brunnen heute das Wasser. Agnieszka hat eine Idee - sie möchte uns eine besondere Kirche zeigen. Leider ist diese wegen eines besonderen Gottesdienstes geschlossen, was Agnieszka nicht davon abhält, uns die Besonderheit der Kirche nahe zu bringen. Und außerdem gibt es (ganz in der Nähe) noch eine andere - super - Kirche zu sehen. Leider ist diese auch geschlossen. Nun, dann fahren wir eben nach Trastevere, dort gibt es auch noch wichtige Kirchen zu sehen. Ein paar von uns geben auf. Müde Füße, andere Pläne oder einfach genug Input für heute sind die Gründe. Der Rest folgt neugierig und wird es nicht bereuen. Trastevere ist ein malerischer und lebhafter Stadtteil auf der Westseite des Tiberflusses. Der Name "Trastevere" bedeutet wörtlich "jenseits des Tiber" und bezieht sich auf die Lage des Viertels gegenüber dem historischen Zentrum von Rom. Trastevere ist bekannt für seine engen, gewundenen Gassen, Kopfsteinpflasterstraßen und historischen Gebäude. Das Viertel hat einen einzigartigen Charme und eine entspannte Atmosphäre, die sich von der Hektik des restlichen Rom abhebt. Hier finden sich eine Fülle von malerischen Plätzen, charmanten Cafés, Restaurants und Bars sowie zahlreiche Kirchen und historische Sehenswürdigkeiten. Agnieszka führt uns zu einem Schokoladen-Geschäft. Keine Frage, dass wir hier fündig werden. Mit reichlich Süßigkeiten im Gepäck spazieren wir weiter bis zur Basilika Santa Maria, eine der ältesten Kirchen Roms, die für ihre beeindruckenden Fresken und Mosaiken bekannt ist. Die Kirche wurde ursprünglich im 3. Jahrhundert errichtet und im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut und erweitert. Besonders schön und beeindruckend sind die Mosaike aus dem 13. Jahrhundert, die die Apsis schmücken, sowie die Fresken und Gemälde, die die Wände und Decken der Kirche zieren.


Freitag, 03.11.2023 Rückflug in die Heimat

Heute heißt es, Abschied nehmen - Abschied von Rom, dieser wundervollen quirligen Stadt mit ihren vielen historischen Plätzen und Gebäuden, Abschied von Pasta und Pizza. Während ein kleiner Teil unserer Gruppe bereits nach dem Frühstück zum Flughafen fährt, haben die anderen noch bis zum Nachmittag Zeit, Rom auf eigene Faust zu entdecken. Antike und moderne Markthallen werden besucht, die sich darin unterscheiden, dass man in der einen Schinken und Käse kaufen kann und in der anderen nicht. Alternativ steht für viele der Besuch des Nationaldenkmals auf dem Wunschzettel. Gesagt, getan. Das Nationaldenkmal für Viktor Emanuel II ist ein Monument im Zentrum von Rom. Es wurde zu Ehren von Viktor Emanuel II., dem ersten König des vereinigten Italiens, errichtet. Das Denkmal ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt und ein wichtiges Symbol der italienischen Einheit und des Nationalstolzes. Das Monument wurde von dem Architekten Giuseppe Sacconi entworfen und zwischen 1885 und 1925 erbaut. Es ist ein imposantes Gebäude aus weißem Marmor, das auf dem Kapitolshügel steht und einen weiten Blick auf die Stadt bietet. In der Mitte des Denkmals steht eine große Statue von Viktor Emanuel II. zu Pferde. Auf beiden Seiten des Denkmals befinden sich Säulenreihen, die zu einer großen Freitreppe führen. Über diese gelangen wir zum Eingang und zum Fahrstuhl, der uns auf die oberste Terrasse bringt. Von hier aus haben wir noch ein letztes Mal einen fantastischen Blick auf Rom. Doch Ungemach droht. Während auf der einen Seite noch die Sonne scheint, schieben sich von der Anderen dicke Wolken über das Monument und die Stadt. Bald schon werden wir von einem heftigen Platzregen eingeholt. Und so bleibt es heute den ganzen Tag: Sonne - Regen - Sonne - Regen. Also heißt es einkehren in die vielen Restaurants und Cafés und noch einmal so richtig Schlemmern. Zwischen 15 und 16 Uhr treffen alle pünktlich wieder am Hotel ein. Ein freundlicher Busfahrer sammelt uns ein und bringt uns zum Flughafen. Ruckzuck sind unsere Koffer aufgegeben, dann heißt es wieder warten, warten, warten.


Schlusswort

Liebe Reisefreunde, noch einmal möchte ich mich bei euch bedanken, dass ihr diese Reise mit Eberhardt TRAVEL unternommen habt. Unsere Schrittzähler haben ordentlich geglüht was? Aber dafür nehmen wir auch eine Menge an Eindrücken mit nach Hause. Ich wünsche euch allen vor allem Gesundheit und immer viel Freude am Reisen!
Herzliche Grüße
Eure Reisebegleiterin Sabine Letzybyll

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