Rom und Vatikan 09.03.–14.03.25
Reisebericht: 09.03. – 14.03.2025
Rom hat so viele unterschiedliche Gesichter, die es heißt zu erkunden.
Antike Ruinen, große Parkanlagen, prächtige Fassaden an Bauwerken der Renaissance und des Barock, mittelalterliches Gassengewirr, gemütliche Innenhöfe, mit Sukkulenten geschmückte Dachterrassen, geschichtsreiche Basiliken und Kirchen, Cafes und Restaurants, die zum Verweilen einladen. Rom erwartet uns und wir freuen uns auf unvergessliche Eindrücke. Benvenuti !
Ein Reisebericht von
Heike Heinen
Sonntag, 09.03.25, Anreise
Unsere Anreise zum römischen Fiumicino erfolgte für einen Teil der Gruppe direkt von Berlin und dem anderen Teil via Frankfurt.
Wir hatten auch Glück, glaubte man zumindest, denn ab dem kommenden Tag, den Montag, sollten ganze 11 Flughäfen in Deutschland bestreikt werden. Jedoch kam schon in der Früh die erste schlechte Nachricht, Hamburg wurde schon am Sonntag bestreikt. Ein langer Reisetag sollte für 1 Dame beginnen.
Eine schöne Frühlingswoche mit angenehmen Temperaturen in Deutschland lag hinter uns, und alle hofften, dass sich dies in Rom fortsetzten würde.
Nach 1,5 Flugstunden und 946 Flugkilometern in Rom angekommen, wurden wir tatsächlich mit 19 Grad und leichter Bewölkung begrüßt.
Mit unserem Fluggepäck ging es zum bestellten Privattransfer, mit dem wir direkt zu unserem Hotel chauffiert wurden.
Das Hotel "Monti Palace" war unser zu Hause für die kommenden 5 Nächte.
Da unsere Zimmer bereits bezugsfertig waren, zumindest für die aus Frankfurt kommenden Gäste, konnte man ganz nach individuellem Belieben etwas Freizeit genießen. Einige nutzten die Möglichkeit, die nahe gelegene Basilika Santa Maria Maggiore zu besuchen.
Da 2025 das "Heilige Jahr" gefeiert wird, konnte man durch die nur alle 25 Jahre geöffnete "Heilige Pforte" das Innere betreten. Ein erster überwältigender Blick schweifte in die Basilika mit der vergoldeten Kassettendecke, dem unglaublichen Mosaikschmuck, den Baldachin mit dem Hauptaltar und darunter dem Reliquiar der Heiligen Krippe und die Marmorstatue des betenden Papstes Pius IX.
Auch finden sich in der Basilika mehrere Papstgräber, z.B. von Sixtus V., der allgemein in Rom als "Baupapst" bekannt ist.
Der jetzige Papst Franziskus äußert immer wieder den Wunsch, in Santa Maria Maggiore einmal seine letzte Ruhestätte zu finden.
Allgemein bekannt ist, dass die Gründung von Santa Maria Maggiore mit dem "Schneewunder im August" verbunden ist, denn ein Ehepaar soll ihren Kinderwunsch der Gottesmutter Maria anvertraut haben, woraufhin diese ihnen in der Nacht erschienen sein soll. Sie sagte, dass dort, wo man Schnee vorfinden würde, eine Kirche erbaut werden solle. Es war der 5. August des Jahres 358. Die Eheleute fanden auf dem höchsten der 7 römischen Hügel, dem Esquilin, tatsächlich Schnee. Papst Liberius veranlasste daraufhin den Bau der Marienkirche.
Ein gemeinsames Abendessen führte zum Kennenlernen und ersten Gedankenaustausch.
Glücklicherweise war auch unsere Hamburgerin endlich am Abend in Rom angekommen und gesellte sich noch zu uns.
Nach Pasta, Pizza und Co. ging es zur verdienten Nachtruhe. Zum einen war der Tag sehr lang und zum anderen freuten wir uns auf tolle Erlebnisse und fantastische Eindrücke am kommenden Tag. Es sollte ein Abstecher in die Antike werden.
Montag, 10.03 25, Antikes Rom
Nach einem ersten stärkenden Frühstück auf der Dachterrasse des Hotels, begrüßte uns in der Hotellobby Agnieszka, unsere charmante Stadtführerin für die nächsten Tage. Ein paar einleitende Worte und schon ging das "Abenteuer Rom" los.
In den kommenden Stunden gab es einen Spaziergang in die Antike, ca. 2800 Jahre zurück. Diese Möglichkeit kann man wohl nur in Rom live erleben.
Keine Stadt auf der Welt bietet auf relativ kleinem Raum die Möglichkeit, antike Kunst und Kultur, aber auch Bauwerke der Renaissance und des Barock bestaunen zu können.
Das Hotel "Monti Palace" liegt ganz toll im Herzen der Innenstadt, so dass wir schon nach kurzer Zeit im Forum Romanum standen.
Zwischen den Hügeln Palatin, Kapitol und Esquilin lag eine Senke, in der gehandelt , aber auch Recht gesprochen , Zeremonien und Wahlen abgehalten und Verurteilungen durchgeführt wurden. Zu Zeiten von Kaiser Augustus war das Forum Romanum das religiöse und weltliche Zentrum, wie uns Agnieszka erklärte.
Bis heute bestaunen wir im Forum Romanum, Triumphbögen, Kirchen und Tempel und selbst die alten gepflasterten Wege und Straßen.
Nach all den vielen Ruinen wurde es bald grüner, denn wir befanden uns in den farnesischen Gärten. Nicht nur wir, auch Goethe war von der Schönheit einst fasziniert. Pomeranzen strahlten in der Sonne, Lorbeer duftete, Kamelien blühten rot und weiß und immer wieder begleitete uns das muntere Plätschern des Wassers.
Das es zwischendurch immer wieder rauf und runter ging, nahmen wir tapfer in Kauf. Agnieszka sagte doch schließlich, das "wir nicht im Urlaub, sondern auf Entdeckungstour" wären. Aber insgeheim hofften wir immer wieder auf einen Sitzplatz oder hatten schon die angekündigte Mittagspause im Kopf.
1 Stunde gab sie uns dafür , um das soeben Erlebte im Forum Romanum, den Gärten und den Palatin Gebäuden sacken zu lassen, etwas zu trinken und zu essen. Danach erwartete uns das nächste Abenteuer, das "Kolosseum". Unter diesem Begriff ist es weltweit bekannt, jedoch ist die Bezeichnung flavisches Amphitheater korrekt.
Brot und Spiele waren an der Tagesordnung, je brutaler und fantasievoller, desto interessanter für die Zuschauer. Urteilsvollstreckungen wurden mit ungeheurer Brutalität durchgeführt. Heute sehen, ja bestaunen wir, im Inneren, also in der Arena stehend, die Größe und das vielverzweigte Tunnelsystem, durch welches die Tiere getrieben wurden, um diese darüber, in der Arena, niederzumetzeln. In einer Bauzeit von nur 9 Jahren wurde dieses spektakuläre Bauwerk errichtet.
Trotz einer Regenprognose von 80% konnten wir fast blauen Himmel und Temperaturen von 17 Grad genießen.
Auch heute rundete wieder ein gemütliches Abendessen den Tag ab.
Dienstag, 11.3.25: Vatikan
Mit dem schnellsten Fortbewegungsmittel Roms, der Metro, fuhren wir auf die andere Tiberseite, zum "SCV", wie wir es später auf den Autokennzeichen überall sehen konnten. Der Stato della Cita del Vaticano ist der kleinste Staat der Welt mit einer Fläche von 44 ha. Dazu gehören selbstverständlich auch die Vatikanischen Gärten und die Vatikanischen Museen. Genau in dieser Reihenfolge gab es die Besichtigungen, wieder bestens organisiert vom Eberhardt-Produktmanager, Herrn Patrick Fritzsche. Die gemütliche Rundfahrt durch die Gärten war eine willkommene Entspannung in der Natur. Die Sonne war unser Begleiter, und die Fotos von Brunnen, Steingärten, Jahrhunderte alten Bäumen, Kamelien, dem englischen Garten, Magnolien und Grotten sind Zeugnisse eines besonderen Erlebnisses.
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Am frühen Nachmittag begrüßte uns Agnieszka wieder, sie führte uns durch die endlos scheinenden Gänge und Säle der vatikanischen Museen.
Die meisten von uns wussten dass es sich um einen herausragenden Museumskomplex handelt, aber am Ende des Rundgangs, welcher uns z.B. durch die Galerien der Landkarten und Wandteppiche und durch Innenhöfe mit Marmorstauen, wie die Laokoon Gruppe führte, waren wir fast erschlagen von diesem unermesslichen Reichtum an Kunstgegenständen. Und dann noch die berühmte Sixtinische Kapelle! Ein Muss! Ort des Konklave in dem ein Papst gewählt wird, mit den berühmten Fresken von Michelangelo Buonarroti.
Als Agnieszka letztlich die Worte "wir verlassen dann die vatikanischen Museen" sagte, waren wir alle recht froh, keiner wollte noch in der Stadt bleiben, und alle fuhren zurück zum Hotel, um sich etwas auszuruhen.
Mittwoch, 12.03.25 : Petersbasilika und Engelsburg
Aufgrund des angeschlagenen Gesundheitszustandes des Heiligen Vaters, Papst Franziskus, fand, wie sonst jeden Mittwoch, keine Audienz auf dem Petersplatz statt.
So verließen wir früh unser Hotel, um die größte Kirche der Christenheit, die Petersbasilika, zu besichtigen. Wir wollten eine der ersten Gruppen sein und damit einer eventuellen langen Warteschlange aus dem Weg gehen. Jedoch gab es diese nicht, denn auch nach Verlassen der Kirche, waren nicht viele Besucher und Pilger auf dem Petersplatz. Lag es am Wetter, denn es hatte angefangen zu regnen, oder ?
Fast scheint es so wie zum letzten Heiligen Jahr 2000: die erwarteten Besucher, der Vatikan spricht von etwa 30 Millionen in 2025, bleiben aus und kommen tatsächlich 1 Jahr später.
Ende 2025 wird man es wissen.
Eine kurze Beschreibung der wichtigsten Kunstgegenstände, die ihren Glanz im Inneren der Petersbasilika entfalten, hier zu geben, ist unmöglich, denn man würde einem anderen, nicht erwähnten Kunstwerk nicht gerecht werden.
Es ist eine Fülle, und diese in Gänze zu genießen, bräuchte man mehrere Stunden. Aber selbstverständlich warfen wir z.B. einen Blick auf Michelangelos Pieta, den Bronzebaldachin, der über dem Papstaltar thront, die Gräber verschiedener Päpste, die eingravierten Namen großer Kirchen, deren Länge man im Mittelschiff sehen kann,...
Da sie nur alle 25 Jahre geöffnet wird, erfolgte auch für uns der Gang durch die Heilige Pforte der Petersbasilika. Diese wurde an Heiligabend 2024 von Papst Franziskus eröffnet. Und er war der Erste, der sie durchschritt. Millionen würden ihm folgen, auch wir an diesem Tag.
Zunächst gab es ein Heiliges Jahr alle 100 Jahre, später alle 50, dann 33 und eben seit Mitte des 15. Jahrhunderts zelebriert man es alle 25 Jahre.
Am späten Vormittag stand der Besuch der Engelsburg auf dem Programm. Einst Grabmal für Kaiser Hadrian, später Papstresidenz und auch Gefängnis, ist es heute ein z.T. restauriertes Monument mit 5 Etagen. Da wir die vergangenen Tage auch immer "sportlich" unterwegs waren, machten uns die vielen Treppen (fast) nichts mehr aus.
Den Abschluss der Besichtigung der Engelsburg bildete ein Rundumblick von der obersten Etage auf Rom, leider immer noch bei Regen, und ein Spaziergang durch den von Kaiser Hadrian vor 1700 Jahren angelegten Gang, einer langen Rampe gleichend.
Da uns Agnieszka fragte, ob wir unseren Stadtspaziergang wegen des nicht so passenden Wetters fortsetzen oder z.T. auf morgen verschieben sollten, wir aber an einer weiteren Besichtigung interessiert waren, fuhren wir das 1. Mal mit dem Linienbus Richtung Trastevere. Der Stadtteil auf der anderen Seite des Tiber, ist bekannt für nette, lauschige Plätze, kurze Gässchen und viele Restaurants.
Es gab etwas Freizeit für ein kleines Mittagessen und danach saßen wir im Trockenen in der Kirche Santa Maria in Trastevere. Agnieszka war in Hochform in ihren Erzählungen und die Zeit verging wie im Flug, so dass wir 1 Stunde später wieder den römischen Regen "genießen" konnten. Um die Laune nicht sinken zu lassen, gab es für alle einen "Glücksmacher" : Schokolade aus der Manufaktur Valzani. Man musste schon arg an sich halten, um diesen hausgemachten Leckereien zu widerstehen. Mit diesem kleinen Zuckerschub, der bekanntlich Treibstoff für das Gehirn ist, ging es zurück über den Tiber zum Campo dei Fiori. Die für diesen schönen Platz typischen Marktstände wurden schon abgebaut. Frisches Obst und Gemüse oder Blumen werden am nächsten Tag wieder bunte Farbtupfer bilden und tolle Gerüche verströmen.
In der Mitte des Platzes begrüßte uns Giordano Bruno, etwas grimmig blickend. Im Jahr 1600 , übrigens auch ein Heiliges Jahr, exakt am 17.2.1600 wurde nämlich Giordano Bruno wegen Ketzerei verbrannt. Freidenker verehren ihn heute noch, das konnte man an den vielen Blumen auf dem Sims sehen.
Der Besuch des Campo dei Fiori sollte der letzte Besichtigungspunkt sein.
Das Wetter hatte sich immer noch nicht gebessert, somit ging es direkt zum Hotel. Trotz des Regens war es wieder ein interessanter Tag.
Donnerstag, 13.03.25: Rom Zentrum
Wieder starteten wir den Tag mit einem kräftigenden Frühstück auf der Dachterrasse des Hotels.
Eine kurze U-Bahn-Fahrt und schon waren wir auf einem Platz, der eingerahmt wird von 2 Kirchen, einem Stadttor und dem Pincio Hügel: Piazza del Popolo. Auf letzteren ging es hinauf, diesmal mit Sonnenschein, und somit hatten wir einen herrlichen Blick.
Ein Morgenspaziergang mit dem Duft verschiedenster Pflanzen nach einem Regentag-wunderbar. Die Natur erblühte, aber es war noch etwas frisch und ein unangenehmer Wind wehte uns um die Nase.
Von einem Italiener auf einstigem spanischen Grund erbaut und zur französischen Dreifaltigkeitskirche auf dem Hügel führend, das ist die "Scalinata di Trinita dei Monti", besser bekannt als Spanische Treppe . Umgeben wird sie von Palästen, in denen man heute ein Keats und Shelley Museum findet und auf der gegenüberliegenden Seite den Babington Tea Room. Einen Tee dort zu trinken, bedeutet einen Genuss von
€ 14.
Erst vor kurzem konnte man in den deutschen Tageszeitungen lesen, dass Touristen aus Neuseeland im Trevibrunnen standen. Ein absolutes
"No Go". Unüberlegte Taten dieser Art werden in Rom mit drastischen Geldstrafen und Besuchsverbot für dieses Monument belegt. Wir genossen natürlich den Brunnen, der aufgrund einer neuerlichen Restaurierung fast in ganz Weiß strahlt, mit einem "oh" oder "wow". Selbstverständlich fehlte das Ritual der Münze hineinwerfen nicht. Jedoch darf man sich mit dem Weitwurf etwas anstrengen, denn Absperrungen verhindern das Betreten der unteren Brunnenstufen.
Hatten wir in den vergangenen Tagen immer wieder einen Abstecher in die Antike gewagt, stand mit dem Pantheon wieder ein sehr eindrucksvolles Bauwerk auf dem Programm. Der Tempel aller Gottheiten wurde im 1. Jahrhundert vor Christus erbaut, oft verändert und heute ist es eine Kirche. Die Kuppel mit ihrer mittigen, im Durchmesser 9 m großen Öffnung, durch die alljährlich zu Pfingsten Millionen von Rosenblätter fallen, war Vorbild für viele andere Bauwerke, z.B. die Kuppel des Domes von Florenz. "Zur Herabkunft des Heiligen Geistes wurden und werden Blüten geworfen" (Erzpriester Daniele Micheletti im Jahr 2015).
Als wir am Senatspalast, Palazzo Madama, entlang spazierten, wunderten wir uns über die dort stehende Edelgarde und die verstärkten Sicherheitsbestimmungen. Agnieszka wusste nicht, welcher Präsident oder Minister erwartet würde. Einige sahen dann später auch noch die Limousinen, erkannten aber nicht, wer darin saß. 1 Tag später wussten wir es, eine für uns nicht unbekannte Person: Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz war in Rom.
Noch einen Abstecher zum ehemaligen Stadion von Kaiser Domitian, dem heutigen wunderschönen Navona Platz, gab es, und danach erfolgte eine herzliche Verabschiedung von Agnieszka. Hat sie uns in den vergangenen Tagen doch mit ihrem fast endlos erscheinenden Wissen die "Ewige Stadt" näher gebracht. Wir müssen diese Informationen wohl erst einmal in Ruhe zu Hause verarbeiten. Vielen Dank Agnieszka!
Freitag, 14.03.25
Das "Abenteuer Rom" ging zu Ende.
Die ersten Fluggäste wurden in den Vormittagsstunden per Shuttle abgeholt, 2 weitere Transfers nach Berlin und Düsseldorf folgten.
Ein Gast mit Flugrichtung Düsseldorf genoss noch einen ganzen Tag in der Ewigen Stadt.
Danke, liebe Gäste, für das tolle Miteinander. Wir waren eine kleine, feine Gruppe!
Ich bin mir ganz sicher, dass diese intensiven Erlebnisse Sie/euch noch lange begleiten werden.
Bleibt gesund und reisefreudig!
Auf ein Wiedersehen bei Eberhardt Travel !
Herzlichst Heike
GRAZIE !