Reisebericht: Rundreise Sardinien & Korsika – Mittelmeer

09.09. – 19.09.2015, 14 Tage Busreise: Gardasee – Genua – Porto Torres – Alghero – Bosa – Oristano – Cagliari – Nuraghe Su Nuraxi – Barbagia – Orgosolo – Costa Smeralda – Inselarchipel La Maddalena – Bonifacio – Ajaccio – Les Calanches – Porto – Balange – Cap Corse – Bastia


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Die Juwelen des Mittelmeeres mit Ihren zahlreichen Facetten lernte die Reisegruppe von Eberhardt Travel auf Ihrer Rundreise kennen. Gehen Sie mit uns auf Reisen...
Ein Reisebericht von
Claudia Bernhardt

1. Tag Mittwoch – 09.09.2015 Dresden – Sterzing

Eine reiselustige Gruppe von Eberhardt Travel startete in Dresden, um die Inseln Sardinien und Korsika zu entdecken. Im Bus der Firma Wies Faszinatour mit Frank Kipping als Chauffeur fühlten wir uns gleich wohl. Die Anreise führte uns über die Autobahn Nürnberg und München in das Voralpenland. Durch das Inntal erreichten wir den Brennerpass und damit Italien. Unser erstes Domizil, das Hotel Brenner bei Sterzing in Südtirol erreichten wir am Abend.

2. Tag Donnerstag 10.09.2015 Sterzing – Gardasee – Savona

Die Weiterreise führte uns durch das Eisack- und Etschtal an den Gardasee. Während der Panoramafahrt fuhren wir entlang der Ostuferstrasse vorbei an Torbole, Malcesine nach Garda, wo wir einen kleinen Stopp einlegten. Durch die Oberitalienische Tiefebene erreichten wir die Appeninen. In Savona mussten wir nicht lange auf unsere Fähre Mega Andrea warten.
Wir bezogen unsere Kabinen und weilten noch kurz bei der Ausfahrt aus dem Hafen an Deck.

3. Tag Freitag 11.09.2015 Golfo Aranci – Costa Smeralda – Hirtenessen – Alghero

Überpünktlich am frühen Morgen erreichte unser Schiff den Hafen von Golfo Aranci auf Sardinien. Unser erstes Ziel war die berühmte Costa Smeralda. Die Costa Smeralda, die „Smaragdküste" wurde durch den legendären Mulimilliardär und religiöses Oberhaupt der Ismaeliten dieser Welt, Karim Aga Khan. in den 1960er Jahren entdeckt. Dieses bis dahin unberührte Paradies verwandelte sich zum teuersten Pflaster Sardiniens. In Porto Cervo, dem „städtischen" Zentrum der Smaragdküste bummelten wir durch das Zentrum und besuchten die Kirche Santa Maria di Stella Maris. Diese passt sich harmonisch in die Landschaft ein. Ihre Türme sind einer Nuraghe nachempfunden und im Inneren birgt sie erlesene Kostbarkeiten (Riesenmuschel aus Polynesien als Weihwasserbecken). Entlang der Küste fuhren wir ins Landesinnere nach Orgosolo. Die Murales, die berühmten Wandbilder haben Orgosolo über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Die zahlreichen Wandbilder, deren Stile von der Naiven Malerei über politische Motive bis zur abstrakten Kunst reichen, schmücken seit Ende der 1960er Jahre die Hauswände. Orgosolo liegt im zentralen Bergland, dem Herz Sardiniens. Das Gennargentu Gebirge gipfelt im Punta La Marmora mit 1834 m der höchste Berg Sardiniens. Bei einem Spaziergang durch die Straßen von Orgosolo bewunderten wir die Murales. Im Anschluss fuhren wir in die Berge zum berühmten Hirtenessen. Seit vor ungefähr 4000 Jahren Hirtenstämme nach Sardinien einwanderten, wird auf der Insel Vieh- und Weidewirtschaft betrieben. Mit der Inbesitznahme der Insel durch verschiedene Fremdherrschaften wurden die Hirten in das steinerne, unwirtliche Herz Sardiniens abgedrängt. Die Tradition, Sitten und Gebräuche der Hirten sind heute noch lebendig. Bei dem Hirtenessen konnten wir einen Einblick in die Spezialitäten des Inselinneren gekommen. Bei gegrilltem Lamm und Spanferkel, würzigem Pecorino Käse und einem Grappa ließen wir es uns gut gehen. Die canti sardi, den traditionellen sardischen Chorgesängen bekamen wir einen Eindruck in die sardische Folklore. Dieses ebenfalls uralte sardische Kulturgut wird stets a cappella von einem vierköpfigen Männerchor, den Tenores, vorgetragen. Beim ballu tundu, dem sardischen Reihentanz konnten wir Claudia beim tanzen zusehen.
Unsere Weiterreise führte uns zur Nuraghe Santa Sabina, einer der 7000 noch existierenden Wahrzeichen der Insel. Am Abend erreichten wir unser Domizil für die kommenden drei Nächte. Nach dem reichhaltigen Hirtenessen wollten wir das Abendessen eigentlich ausfallen lassen, aber wir ließen es uns trotzdem zum Abendessen schmecken.

4. Tag Samstag 12.09.2015 Tagsausflug Bosa und Nuraghe Santu Antine

Gut gestärkt vom Frühstück fuhren wir entlang der Küstenstrasse nach Bosa. Dies ist wohl eine der schönsten Küstenstrassen entlang der Monte Ferru. In den Felsregionen des Monte Ferru finden zahlreiche selten gewordene Tiere und Pflanzen ein ungestörtes Refugium.
Bosa am Temo ist die einzige unmittelbar an einem Wasserlauf erbaute Stadt. Dank seines malerischen historischen Zentrums, der Lage am Temo sowie der Burg Malaspina gilt Bosa als die schönste Stadt Sardiniens. Entlang des palmengesäumten Temo Ufers , dem Corso Vittorio Emanuele und die engen Gassen der Altstadt bummelten wir durch die Stadt. Es wurde gerade das Reigna Alta Fest vorbereitet, bei dem eine Madonnenstatue von der Burg in die Stadt und zurück getragen wird. Der Prozessionsweg durch die Altstadt war mit Bambusstanken, bunten Fähnchen und kleinen Altären geschmückt.
Am Nachmittag besuchten wir die Nuraghe Santu Antine. Diese Nuraghe gehört zu den Wahrzeichen der Insel und ist noch sehr gut erhalten. Die Erbauung erfolgte zwischen 1700 und 1600 v. Chr. Die Siedlung umfasste außerdem über 100 Hüten. Von der Terrasse des Hauptturmes genossen wir einen schönen Blick auf das Tal der Nuraghen.
Über die bekannteste Strasse Sardinien - die Carlo Felice - fuhren wir zurück nach Alghero

5. Tag Sonntag 13.09.2015 Alghero – Neptunsgrotte

Am heutigen Tag erkundeten wir mit unserer Reiseleiterin Sophie die Stadt Alghero. Die Altstadt der spanischsten Stadt der Insel liegt gedrängt auf einer Landzunge umgeben von der Festungsmauer. Trotz der schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges ist das Zentrum der Altstadt zum größten Teil intakt. Während unseres Stadtrundganges sahen wir Piazza Civica, der „guten Stube" der Bürger von Algheros. Wir gelangten zur Kathedrale Santa Maria mit ihrem ungewöhnlich achteckigen Glockenturm. Durch die Altstadtgassen erreichten wir die San Francesco Kirche. Hinter der schlichten Fassade verbirgt sich ein sehenswertes Inneres mit der schwarzen Madonna sowie ein, aus 22 Säulen bestehender Kreuzgang aus Sandstein.
Das Meer war nur leicht bewegt und so freuten wir uns auf die Bootsfahrt zur Neptunsgrotte, einer der schönsten Tropfsteinhöhlen des Mittelmeeres. Das Boot brachte uns bis zum Eingang der Grotte am Fuße der steil aus dem Meer aufragenden Kalkklippe Capo Caccia. Die prächtigen Tropfsteingebilde beeindruckten uns während des Rundganges durch die Grotte. Mit diesen Eindrücken spazierten wir zum Hotel zurück.

6. Tag Montag 14.09.2014 Alghero – Bonifacio – Calcatoggio

Dieser Tag begann recht früh am Morgen, denn wir wollten unsere Fähre nach Korsika nicht verpassen. Entlang der Nordwestküste Sardiniens fuhren wir Richtung Castelsardo. Der viel fotografierte Roccia dell´Elefante wartete bereits auf unseren Besuch. Der rund zehn Meer hohe, zu einem skurrilen Elefanten verwitterte Trachytfels, der seinen Rüssel weit über die Leitplanke schwingt, birgt mehrere Felskammergräber aus der Ozieri-Kultur. Bei einem kurzen Abstecher Richtung Castelsardo hatten wir einen schönen Ausblick auf die wunderschön gelegene Stadt. Von Santa Teresa Gallura setzten wir mit der Fähre über die Straße von Bonifacio nach Korsika über. Schon von weitem bekamen wir einen phantastischen Eindruck von der südlichsten Stadt Korsikas. Die Altstadt liegt auf einem weit ins Meer ragenden schmalen Felsrücken. Wir konnten die Treppe des Königs von Aragon sowie die Napoleonsgrotte vom Schiff aus bewundern. Bei unserem Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt entdeckten wir u.a. die Zitadelle, die Straße der zwei Kaiser (Napoleon und Karl V.) sowie die Loggia, die gleichzeitig der Eingang zur Hauptkirche darstellt. Das Panorama auf die Kalksteinklippen bis hin zum Pertusatokap war überwältigend.
Die Weiterfahrt führte vorbei am Löwenfelsen, Sartene und Propriano nach Calcatoggio in das Hotel Castel d´Orcino.

7. Tag Dienstag 15.09.2015 – Calanche

Zu der wohl schönsten Landschaft Korsikas führte uns unser heutiger Ausflug - zur Calanche. Am Golf von Sagone entlang und vorbei an der griechischen Stadt Cargese erreichen wir die Calanche, eines der berühmtesten Naturphänomene der Insel. Der bizarre gelbliche bis rote Felsengarten hoch über dem Meer ließ uns ins Schwärmen geraten. Die Tafoni Verwitterung wurde hier erforscht. Diese durch Wasser- und Temperatureinwirkungen entstandenen Felsformationen können an vielen Stellen Korsikas beobachtet werden, aber selten so großflächig und vor dem farblichen Kontrast des tiefblauen Meeres wie in der Calanche. Wir ließen unserer Phantasie freien Lauf und entdeckten u.a. ein Herz, einen Schildkröte und einen Hund.
Über Porto erreichten wir die wildromantische Spelunca Schlucht, welche ein Werk von den Flüssen Aitone und Tavulella ist. Über Vico gelangten wir zurück in unsere wunderschöne Hotelanlage.

8. Tag Mittwoch 16.09.2015 Calcatoggia – Corte – Bastia – Borgo

Wir nahmen von unserem Hotel mit einem weinenden Auge Abschied. Auf unserem Weg nach Corte fuhren wir über den 1163 m hohen Col de Val de Vizzavona. In Vivario konnten wir das Eisenbahnviadukt von Gustav Eiffel erblicken. Durch seine Tochter, welche mit einem Korsen verheiratet war, hatte er Kontakt zur Mittelmeerinsel.
Anschließend erreichten wir Corte. Die alte, hoch auf einem Felsen errichtete Festung wacht noch heute über Corte. Durch Pascal Paoli, dem Vater des Vaterlandes, wurde Corte ein erstaunliches Geschick zuteil. Er wählte Corte zur Hauptstadt und dem Sitz der Regierung der korsischen Nation zwischen 1755 und 1769. Auf der Fahrt mit dem Bummelzug in die Altstadt erfuhren wir viel Wissenswertes über die Stadt und ihre Geschichte. Besonders malerisch ist die enge Altstadt mit steilen, kieselgepflasterten Gassen. Vom Platz Gaffori bummelten wir zum Aussichtspunkt und genossen einen schönen Blick auf die umliegende Bergwelt sowie die Dächer der Stadt.
Durch das fruchtbare Golotal erreichten die historische Ponte Novu, wo die entscheidende Schlacht zwischen Korsika und Frankreich am 08.05.1769 stattfand. Danach unternahmen wir einen Spaziergang durch Bastia. In der genuesischen Terra Nova besuchten wir die Heiligkreuzkapelle, welche zu den schönsten Korsikas gehört. Vom Aussichtspunkt konnten wir das erste Unterwassertunnel Frankreichs erblicken. Über den Porto Cardo gelangten wir in die Terra Vecchia zur Kathedrale sowie dem Place Saint Nicolas, dem größten Platz Korsikas. Nach einer kurzen Freizeit furhen wir in unser letzten Domizil auf Korsika, in das Hotel Isolo in Lido di Marana am See von Biguglia. 

9. Tag Donnerstag 17.09.2015 Cap Corse – Bastia Fähre

Am heutigen Tag erkundeten wir den Finger von Korsika, das Cap Corse. In Erbalunga besuchten wir einen der zahlreichen halbverfallenen genuesischen Türme. Von den malerisch am Wasser gebauten Häusern sowie den reizvollen Plätzen und Gassen ließen sich zahlreiche Künstler inspirieren. Nach unserem Aufenthalt in Macinaggio erreichten wir die Mühle von Mattei. Leider konnten wir aufgrund diverser Sperrungen die Westküste nicht befahren. 
So kehrten wir über die Ostküste zurück nach Bastia. Am Bahnhof erfolgte großes Aufatmen - hurra der  Koffer war wieder da. 
Über den Col de Teghime, mit dem Denkmal an die Befreiungskämpfte gegen die deutsche Besatzung (1943) erreichten wir das Patrimonio sowie St. Florent an der Westküste.
Dort überraschten uns Frank und Claudia mit einem kleinen korsischen Picknick. Zu kosten bekamen wir Lonzu, Coppa, Figatelli sowie den Pecorinokäse. 
Am frühen Abend erreichten wir den Hafen von Bastia. Die Einschiffung auf die Fähre Victoria ließ etwas auf sich warten. Verspätet legte das Schiff in Bastia ab. 

10. Tag Freitag 18.09.2015 Savona – Sterzing

Unsere Fähre legte um eine sehr unchristliche Zeit - 06:15 Uhr - in Savon an. Es war noch finster als wir unsere Weiterreise nach Cremona starteten.
Entlang der italienischen Rivierea, vorbei an Genua sowie durch den Appenin erreichten wir die Poebene und die Geigenbauerstadt Cremona, die Heimatstadt des berühmten Antonio Stradivari. Von der Schönheit des Piazza del Comune waren alle überrascht. Dieser Platz ist dank der grandiosen Bauten eine der repräsentativsten Platzanlagen Oberitaliens. Die prächtige Kathedrale mit der prachtvollen Marmorfassade, das Baptisterium sowie der Torrazzo, der höchste (111 m) Glockenturm Italiens waren sehr beeindruckend. 502 Stufen führen hinauf auf die Aussichtsplattform mit einem wunderschönen Blick auf die Dächer von Cremona. Die Weiterreise führte uns wieder zum Hotel Brenner nach Sterzing. Im Hotel Brenner wurden wir wieder herzlichen empfangen und freuten uns auf die Spinatknödel.

11. Tag Samstag 19.09.2015 Heimreise

Mit vielen Eindrücken der recht unterschiedlichen Inseln im Gepäck traten wir die Rückreise an. Wir verlebten zusammen eine wunderschöne Reise, an die wir wohl noch lange denken werden.
Uns war es ein Vergnügen mit Ihnen zu reisen. Wir wünschen Ihnen alles Gute, beste Gesundheit und bleiben Sie immer neugierig auf weitere schöne Reiseziele.
Wenn wir Sie wieder mal bei uns an Bord begrüßen könnten, würden wir uns freuen und verbleiben bis dahin mit herzlichen Grüßen Ihr Busfahrer Frank Kipping sowie Ihre Reiseleitung Claudia Bernhardt.

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