Reisebericht: Rundreise Sardinien & Korsika – Mittelmeer

18.09. – 28.09.2016, 14 Tage Busreise: Gardasee – Genua – Porto Torres – Alghero – Bosa – Oristano – Cagliari – Nuraghe Su Nuraxi – Barbagia – Orgosolo – Costa Smeralda – Inselarchipel La Maddalena – Bonifacio – Ajaccio – Les Calanches – Porto – Balange – Cap Corse – Bastia


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Auf diesen zwei unterschiedlichen Inseln erwartete uns faszinierende Natur, kulinarische Besonderheiten, wechselvolle Geschichte und unvergessliche Erlebnisse.
Ein Reisebericht von
Claudia Bernhardt

1. Tag Sonntag – 18.09.2016 Dresden – Sterzing


Eine reiselustige Gruppe von Eberhardt Travel startete in Dresden, um die Inseln Sardinien und Korsika zu entdecken. Im Bus der Firma SATRA Eberhardt mit Maik Richter als Chauffeur fühlten wir uns gleich wohl. Die Anreise führte uns über die Autobahn Nürnberg und München in das Voralpenland. An der Raststätte Irschenberg war unsere Reisegruppe mit 21 Personen komplett. Durch das Inntal erreichten wir den Brennerpass und damit Italien. Unser erstes Domizil, das Hotel Brenner bei Sterzing in Südtirol erreichten wir am Abend.

2. Tag Montag 19.09.2016 Sterzing – Gardasee – Livorno


Die Weiterreise führte uns durch das Eisack- und Etschtal an den Gardasee. Während der Panoramafahrt fuhren wir entlang der Ostuferstrasse vorbei an Torbole, Malcesine nach Garda, wo wir einen kleinen Stopp einlegten. Durch die Oberitalienische Tiefebene erreichten wir die Appeninen. In Livorno erwartete uns bereits unsere Fähre Mega Express III. Nach einigen Irrwegen auf dem Schiff fanden wir doch alle unsere Kabinen.

3. Tag Dienstag 20.09.2016 Golfo Aranci – Costa Smeralda – Hirtenessen – Alghero


Überpünktlich am frühen Morgen erreichte unser Schiff den Hafen von Golfo Aranci auf Sardinien. Unser erstes Ziel war die berühmte Costa Smeralda. Die Costa Smeralda, die „Smaragdküste" wurde durch den legendären Mulimilliardär und religiöses Oberhaupt der Ismaeliten dieser Welt, Karim Aga Khan. in den 1960er Jahren entdeckt. Dieses bis dahin unberührte Paradies verwandelte sich zum teuersten Pflaster Sardiniens. In Porto Cervo, dem „städtischen" Zentrum der Smaragdküste bummelten wir durch das Zentrum und besuchten die Kirche Santa Maria di Stella Maris. Diese passt sich harmonisch in die Landschaft ein. Ihre Türme sind einer Nuraghe nachempfunden und im Inneren birgt sie erlesene Kostbarkeiten (Riesenmuschel aus Polynesien als Weihwasserbecken). Entlang der Küste fuhren wir ins Landesinnere nach Orgosolo. Die Murales, die berühmten Wandbilder haben Orgosolo über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Die zahlreichen Wandbilder, deren Stile von der Naiven Malerei über politische Motive bis zur abstrakten Kunst reichen, schmücken seit Ende der 1960er Jahre die Hauswände. Orgosolo liegt im zentralen Bergland, dem Herz Sardiniens. Das Gennargentu Gebirge gipfelt im Punta La Marmora mit 1834 m der höchste Berg Sardiniens. Bei einem Spaziergang durch die Straßen von Orgosolo bewunderten wir die Murales. Im Anschluss fuhren wir in die Berge zum berühmten Hirtenessen. Seit vor ungefähr 4000 Jahren Hirtenstämme nach Sardinien einwanderten, wird auf der Insel Vieh- und Weidewirtschaft betrieben. Mit der Inbesitznahme der Insel durch verschiedene Fremdherrschaften wurden die Hirten in das steinerne, unwirtliche Herz Sardiniens abgedrängt. Die Tradition, Sitten und Gebräuche der Hirten sind heute noch lebendig. Bei dem Hirtenessen konnten wir einen Einblick in die Spezialitäten des Inselinneren gekommen. Bei gegrilltem Lamm und Spanferkel, würzigem Pecorino Käse und einem Grappa ließen wir es uns gut gehen. Die canti sardi, den traditionellen sardischen Chorgesängen bekamen wir einen Eindruck in die sardische Folklore. Dieses ebenfalls uralte sardische Kulturgut wird stets a cappella von einem vierköpfigen Männerchor, den Tenores, vorgetragen.
Unsere Weiterreise führte uns über Thiesi und Ittiri nach Alghero an die Westküste. Am Abend erreichten wir unser Domizil für die kommenden drei Nächte. Nach dem reichhaltigen Hirtenessen wollten wir das Abendessen eigentlich ausfallen lassen, aber wir ließen es uns trotzdem zum Abendessen schmecken.

4. Tag Mittwoch 21.09.2016 Tagsausflug Bosa und Nuraghe Santu Antine


Gut gestärkt vom Frühstück fuhren wir entlang der Küstenstrasse nach Bosa. Dies ist wohl eine der schönsten Küstenstrassen entlang der Monte Ferru. In den Felsregionen des Monte Ferru finden zahlreiche selten gewordene Tiere und Pflanzen ein ungestörtes Refugium.
Bosa am Temo ist die einzige unmittelbar an einem Wasserlauf erbaute Stadt. Dank seines malerischen historischen Zentrums, der Lage am Temo sowie der Burg Malaspina gilt Bosa als die schönste Stadt Sardiniens. Entlang des palmengesäumten Temo Ufers , dem Corso Vittorio Emanuele und die engen Gassen der Altstadt bummelten wir durch die Stadt. Am Fusse der Burg Serravalle angelangt, genossen wir einen schönen Blick auf die Dächer von Bosa.
Am Nachmittag besuchten wir eine der Wahrzeichen von Sardinien, die Nuraghe Santu Antine. Sie steht im Valle dei Nuraghi, welches durch eine Vielzahl prähistorischer Sehenswürdigkeiten bekannt ist. Darunter gehören die zahlreichen Nuraghen, die Wahrzeichen Sardinien. Diese Nuraghe entstand ca. 1600 v. Chr. und beeindruckt durch seine Komplexität. Um den Hauptturm herum standen einst noch drei Ecktürme. Diese wurden mit einem überdachten Gang verbunden. Die Nuraghen waren nicht nur Wohn- sondern auch Verteidigungsanlagen. Über die zwei Etagen der Nuraghe gelangten wir durch die Treppe in der Mauer auf die Terrasse und genossen einen schöne Blick auf die Umgebung sowie die Nuraghe Oes.
Über die bekannteste Strasse Sardinien - die Carlo Felice - fuhren wir zurück nach Alghero und genossen den Strand bzw. den Pool.

5. Tag Donnerstag 22.09.2016 Alghero – Neptunsgrotte


Am heutigen Tag erkundeten wir mit unserer Reiseleiterin Imme die Stadt Alghero. Die Altstadt der spanischsten Stadt der Insel liegt gedrängt auf einer Landzunge umgeben von der Festungsmauer. Trotz der schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges ist das Zentrum der Altstadt zum größten Teil intakt. Während unseres Stadtrundganges sahen wir Piazza Civica, der „guten Stube" der Bürger von Algheros. Wir gelangten zur Kathedrale Santa Maria mit ihrem ungewöhnlich achteckigen Glockenturm. Durch die Altstadtgassen erreichten wir die San Francesco Kirche. Hinter der schlichten Fassade verbirgt sich ein sehenswertes Inneres mit der schwarzen Madonna sowie ein, aus 22 Säulen bestehender Kreuzgang aus Sandstein.
Das Meer war nur leicht bewegt und so freuten wir uns auf die Bootsfahrt zur Neptunsgrotte, einer der schönsten Tropfsteinhöhlen des Mittelmeeres. Das Boot brachte uns bis zum Eingang der Grotte am Fuße der steil aus dem Meer aufragenden Kalkklippe Capo Caccia. Die prächtigen Tropfsteingebilde beeindruckten uns während des Rundganges durch die Grotte. Mit diesen Eindrücken spazierten wir zum Hotel zurück.

6. Tag Freitag 23.09.2016 Alghero – Bonifacio – Ajcaccio


Dieser Tag begann recht früh am Morgen, denn wir wollten unsere Fähre nach Korsika nicht verpassen. Entlang der Nordwestküste Sardiniens fuhren wir Richtung Castelsardo. Der viel fotografierte Roccia dell´Elefante wartete bereits auf unseren Besuch. Der rund zehn Meer hohe, zu einem skurrilen Elefanten verwitterte Trachytfels, der seinen Rüssel weit über die Leitplanke schwingt, birgt mehrere Felskammergräber aus der Ozieri-Kultur. Bei einem kurzen Abstecher Richtung Castelsardo hatten wir einen schönen Ausblick auf die wunderschön gelegene Stadt. Von Santa Teresa Gallura setzten wir mit der Fähre über die Straße von Bonifacio nach Korsika über. Schon von weitem bekamen wir einen phantastischen Eindruck von der südlichsten Stadt Korsikas. Die Altstadt liegt auf einem weit ins Meer ragenden schmalen Felsrücken. Wir konnten die Treppe des Königs von Aragon sowie die Napoleonsgrotte vom Schiff aus bewundern. Bei unserem Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt entdeckten wir u.a. die Zitadelle, die Straße der zwei Kaiser (Napoleon und Karl V.) sowie die Loggia, die gleichzeitig der Eingang zur Hauptkirche darstellt. Das Panorama auf die Kalksteinklippen bis hin zum Pertusatokap war überwältigend.
Die Weiterfahrt führte vorbei am Löwenfelsen, Sartene und Propriano nach Porticcio ins Hotel U Paradisu. Diese wunderschöne Hotelanlage genossen wir in vollen Zügen. Einige nutzten die Gelegenheit im Meer baden zu gehen.

7. Tag Samstag 24.09.2016 Piana – Calanche – Speluncaschlucht


Zu der wohl schönsten Landschaft Korsikas führte uns unser heutiger Ausflug - zur Calanche. Am Golf von Sagone entlang und vorbei an der griechischen Stadt Cargese erreichen wir die Calanche, eines der berühmtesten Naturphänomene der Insel. In Piana legten wir einen kleine Stopp ein. Dieses Dort gehört zu den schönsten Dörfern Frankreich und zum UNESCO - Weltnaturerbe. Der bizarre gelbliche bis rote Felsengarten hoch über dem Meer ließ uns ins Schwärmen geraten. Die Tafoni Verwitterung wurde hier erforscht. Diese durch Wasser- und Temperatureinwirkungen entstandenen Felsformationen können an vielen Stellen Korsikas beobachtet werden, aber selten so großflächig und vor dem farblichen Kontrast des tiefblauen Meeres wie in der Calanche. Wir ließen unserer Phantasie freien Lauf und entdeckten u.a. ein Herz, einen Schildkröte und einen Hund. Unsere Mittagspause legten wir in Porto ein. Nach der Freizeit genossen wir alle die faszinierende Bergwelt vom Schiff aus.
Nach Porto erreichten wir die wildromantische Spelunca Schlucht, welche ein Werk von den Flüssen Aitone und Tavulella ist. Mit diesen beeindruckenden Erlebnissen erreichten wir am Abend wieder unser Hotel U Paradisu in Porticcio. Dieser Tag wird uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Am Abend genossen wir den Sonnenuntergang im Hotel

8. Tag Sonntag 25.09.2016 – Corte – Bastia


Heute führte uns unsere Weiterreise quer durch Korsika. Durch den Wald von Vizzanova und vorbei am Eisenbahnviadukt von Gustav Eiffel erreichten wir Corte, die heimliche Hauptstadt der Insel. Die alte, hoch auf einem Felsen errichtete Festung wacht noch heute über Corte. Durch Pascal Paoli, dem Vater des Vaterlandes, wurde Corte ein erstaunliches Geschick zuteil. Er wählte Corte zur Hauptstadt und dem Sitz der Regierung der korsischen Nation zwischen 1755 und 1769. Auf der Fahrt mit dem Bummelzug in die Altstadt erfuhren wir viel Wissenswertes über die Stadt und ihre Geschichte. Besonders malerisch ist die enge Altstadt mit steilen, kieselgepflasterten Gassen. Vom Platz Gaffori bummelten wir zum Aussichtspunkt und genossen einen schönen Blick auf die umliegende Bergwelt sowie die Dächer der Stadt.
Einen kurzen Stopp legten wir an der historischen Ponte Novu ein. Hier fand die entscheidende Schlacht zwischen Korsika und Frankreich am 08.05.1769 statt.
Durch das fruchtbare Golotal erreichten wir Bastia. Wir bummelten durch die Zitadelle und genossen einen Blick auf den Porto Cardo. Durch den Park erreichten wir den alten Hafen. Nach einem kurzen Blick in die Kathedrale bummelten wir entlang der Fußgängerzone zum Place St. Nicolas, dem größten Platz Korsikas
Im Hotel Isola in Lido di Marana am See von Biguglia hatten wir nochmals die Möglichkeit baden zu gehen.

9. Tag Montag 26.09.2016 Cap Corse – Bastia Fähre


Am heutigen Tag erkundeten wir den Finger von Korsika, das Cap Corse. In Erbalunga besuchten wir einen der zahlreichen halbverfallenen genuesischen Türme. Von den malerisch am Wasser gebauten Häusern sowie den reizvollen Plätzen und Gassen ließen sich zahlreiche Künstler inspirieren. Nach unserem Aufenthalt in Macinaggio erreichten wir die Mühle von Mattei. Für Maik waren die Kurven noch nicht zu Ende. Die gesamte Westküste stand ihm noch bevor. Aber auch diese meisterte er mit Bravour. In Nonza befindet sich die Kirche der Schutzheiligen Korsikas - die heilige Julia.
Die letzte Gelegenheit für Souvenirs bot uns in St. Florent. Anschließend führte uns unsere Fahrt durch das berühmte Weinanbaugebiet des Patrimonio zum Col de Teghime mit dem Denkmal an die Befreiungskämpfe gegen die deutsche Besatzung (1943).
Das Schiff Mega Express I der Corsica Ferries brachte uns über Nacht nach Toulon.

10. Tag Dienstag 27.09.2016 Toulon – Arco


Am frühen Morgen erreichten wir den Militärhafen von Toulon. Entlang der Cote d´Azur vorbei an Monaco, Cannes und Nizza erreichten wir die italienische Riviera. Am Nachmittag legten wir einen Stopp in Cremona ein. Diese Stadt in der Poebene ist nicht nur durch die Geigenbauer berühmt, sondern besitzt außerdem den höchsten Kirchturm Italiens, den Torrazo sowie eines der schönsten Stadtbilder Italiens. Bei dem leckersten Eis der gesamten Reise mit Blick zum Dom ließen wir die Tage nochmals Revue passieren. Zum Schluss erstanden wir noch einige Spezialitäten von Cremona.
Unser Domizil für die letzte Übernachtung erreichten wir in Arco, das Hotel Palace Citta.

11. Tag Mittwoch 28.09.2016 Heimreise


Mit vielen Eindrücken der recht unterschiedlichen Inseln im Gepäck traten wir die Rückreise an. Wir verlebten zusammen eine wunderschöne Reise, an die wir wohl noch lange denken werden.
Uns war es ein Vergnügen mit Ihnen zu reisen. Wir wünschen Ihnen alles Gute, beste Gesundheit und bleiben Sie immer neugierig auf weitere schöne Reiseziele.
Wenn wir Sie wieder mal bei uns an Bord begrüßen könnten, würden wir uns freuen und verbleiben bis dahin mit herzlichen Grüßen Ihr Busfahrer Maik Richter sowie Ihre Reiseleitung Claudia Bernhardt

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