Reisebericht: Rundreise Sardinien & Korsika – Mittelmeer

29.04. – 09.05.2018, 14 Tage Busreise: Gardasee – Genua – Porto Torres – Alghero – Bosa – Oristano – Cagliari – Nuraghe Su Nuraxi – Barbagia – Orgosolo – Costa Smeralda – Inselarchipel La Maddalena – Bonifacio – Ajaccio – Les Calanches – Porto – Balange – Cap Corse – Bastia


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Die Juwelen des Mittelmeeres entdeckten eine reiselustige Reisegruppe von Eberhardt Travel. Trotz des bescheidenen Wetters erlebten wir auf Sardinien und Korsika unvergessliche Tage mit zahlreichen Erlebnissen.
Ein Reisebericht von
Claudia Bernhardt

1. Tag Sonntag – 29.04.2018 Dresden – Sterzing


Eine reiselustige Gruppe von Eberhardt Travel startete in Dresden, um die Inseln Sardinien und Korsika zu entdecken. Im Bus der Firma Puschmann Reisen mit Uwe Dreßler als Chauffeur fühlten wir uns gleich wohl. Die Anreise führte uns über die Autobahn Nürnberg und München in das Voralpenland. Nach der bayerischen Hauptstadt setzten wir unsere Reise Richtung Garmisch Partenkirchen fort. Nachdem wir das Inntal erreicht hatten, erklommen wir die 1375 m über den Brennerpaß und erreichten Italien Unser erstes Domizil, das Hotel Brenner bei Sterzing in Südtirol erreichten wir am Abend.

2. Tag Montag 30.04.2018 Sterzing – Gardasee – Livorno


Die Weiterreise führte uns durch das Eisack- und Etschtal an den Gardasee. Während der Panoramafahrt fuhren wir entlang der Ostuferstrasse vorbei an Torbole, Malcesine nach Garda, wo wir einen kleinen Stopp einlegten. Durch die Oberitalienische Tiefebene erreichten wir die Appeninen. In Livorno erwartete uns bereits unsere Fähre Mega Express V. Uns stand eine ruhige Überfahrt bevor.

3. Tag Dienstag 01.05.2018 Golfo Aranci – Costa Smeralda – Hirtenessen – Alghero


Überpünktlich am frühen Morgen erreichte unser Schiff den Hafen von Golfo Aranci auf Sardinien. Sardinien freute sich so sehr über unsere Ankunft, dass es mit den „Freudentränen" gar nicht aufhören wollte. Unser erstes Ziel war die berühmte Costa Smeralda. Die Costa Smeralda, die „Smaragdküste" wurde durch den legendären Mulimilliardär und religiöses Oberhaupt der Ismaeliten dieser Welt, Karim Aga Khan. in den 1960er Jahren entdeckt. Dieses bis dahin unberührte Paradies verwandelte sich zum teuersten Pflaster Sardiniens. In Porto Cervo, dem „städtischen" Zentrum der Smaragdküste bummelten wir, leider bei Dauerregen, durch das Zentrum und besuchten die Kirche Santa Maria di Stella Maris. Diese passt sich harmonisch in die Landschaft ein. Ihre Türme sind einer Nuraghe nachempfunden und im Inneren birgt sie erlesene Kostbarkeiten (Riesenmuschel aus Polynesien als Weihwasserbecken). Entlang der Küste fuhren wir ins Landesinnere nach Orgosolo. Die Murales, die berühmten Wandbilder haben Orgosolo über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Die zahlreichen Wandbilder, deren Stile von der Naiven Malerei über politische Motive bis zur abstrakten Kunst reichen, schmücken seit Ende der 1960er Jahre die Hauswände. Orgosolo liegt im zentralen Bergland, dem Herz Sardiniens. Das Gennargentu Gebirge gipfelt im Punta La Marmora mit 1834 m der höchste Berg Sardiniens. Leider blieb dieses Gebirgsmassiv aufgrund des schlechten Wetters uns verborgen. Diese Murales lernten wir bei einem Verdauungsspaziergang nach dem Hirtenesen kennen. Doch zuvor freuten wir uns auf das berühmte Hirtenessen. Seit vor ungefähr 4000 Jahren Hirtenstämme nach Sardinien einwanderten, wird auf der Insel Vieh- und Weidewirtschaft betrieben. Mit der Inbesitznahme der Insel durch verschiedene Fremdherrschaften wurden die Hirten in das steinerne, unwirtliche Herz Sardiniens abgedrängt. Die Tradition, Sitten und Gebräuche der Hirten sind heute noch lebendig. Bei dem Hirtenessen konnten wir einen Einblick in die Spezialitäten des Inselinneren gekommen. Bei gegrilltem Lamm und Spanferkel, würzigem Pecorino Käse, Cupoletta (Süßigkeit) und einem Grappa ließen wir es uns gut gehen. Die canti sardi, den traditionellen sardischen Chorgesängen bekamen wir einen Eindruck in die sardische Folklore. Dieses ebenfalls uralte sardische Kulturgut wird stets a cappella von einem vierköpfigen Männerchor, den Tenores, vorgetragen. Den Ballu Tundu tanzte Claudia mit einem sardischen Hirten.
Unsere Weiterreise führte uns entlang der berühmtesten Straße - Carlo Felice - über Macomer und Sassari nach Alghero an die Westküste. Am Abend erreichten wir unser Domizil für die kommenden drei Nächte. Nach dem reichhaltigen Hirtenessen wollten wir das Abendessen eigentlich ausfallen lassen, aber wir ließen es uns trotzdem zum Abendessen schmecken.

4. Tag Mittwoch 02.05.2018 Tagsausflug Bosa und Nuraghe Santu Antine


Gut gestärkt vom Frühstück fuhren wir entlang der Küstenstrasse nach Bosa. Dies ist wohl eine der schönsten Küstenstrassen entlang der Monte Ferru. Leider war es nicht das beste Fotowetter, da die Wolken immer noch sehr tief hingen. In den Felsregionen des Monte Ferru finden zahlreiche selten gewordene Tiere und Pflanzen ein ungestörtes Refugium.
Bosa am Temo ist die einzige unmittelbar an einem Wasserlauf erbaute Stadt. Dank seines malerischen historischen Zentrums, der Lage am Temo sowie der Burg Malaspina gilt Bosa als die schönste Stadt Sardiniens. Entlang des Temo Ufers, welches einst palmengesäumt war, dem Corso Vittorio Emanuele und die engen Gassen der Altstadt bummelten wir durch die Stadt. Am Fuße der Burg Serravalle angelangt, genossen wir einen schönen Blick auf die Dächer von Bosa.
Am Nachmittag besuchten wir eine der Wahrzeichen von Sardinien, die Nuraghe Santu Antine. Sie steht im Valle dei Nuraghi, welches durch eine Vielzahl prähistorischer Sehenswürdigkeiten bekannt ist. Darunter gehören die zahlreichen Nuraghen, die Wahrzeichen Sardinien. Diese Nuraghe entstand ca. 1600 v. Chr. und beeindruckt durch seine Komplexität. Um den Hauptturm herum standen einst noch drei Ecktürme. Diese wurden mit einem überdachten Gang verbunden. Die Nuraghen waren nicht nur Wohn- sondern auch Verteidigungsanlagen. Leider waren die zwei Etagen der Nuraghe gesperrt, sodass wir den Blick von der Terrasse aus nicht genießen konnten.
Über Thiesi und Ittiri vorbei an zwei vollgefüllten Stauseen erreichten wir Alghero und genossen unsere Freizeit bis zum Abendessen.

5. Tag Donnerstag 03.05.2018 Alghero – Capo Caccia


Am heutigen Tag erkundeten wir mit unserer Reiseleiterin Fiammetta die Stadt Alghero. Die Altstadt der spanischsten Stadt der Insel liegt gedrängt auf einer Landzunge umgeben von der Festungsmauer. Trotz der schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges ist das Zentrum der Altstadt zum größten Teil intakt. Während unseres Stadtrundganges sahen wir Piazza Civica, der „guten Stube" der Bürger von Algheros. Wir gelangten zur Kathedrale Santa Maria mit ihrem ungewöhnlich achteckigen Glockenturm. Durch die Altstadtgassen erreichten wir die San Francesco Kirche.
Leider war das Meer zu aufgewühlt, sodass wir nicht mit dem Schiff zur Neptunsgrotte fahren konnten. Uwe erklärte sich bereit mit dem Bus zum Capo Caccia zu fahren, sodass wir eine ganz andere Sicht auf das „Jagdkap" genießen konnten. Wir genossen den Blick auf die gesamte Bucht von Alghero sowie die Insel Foradada.

6. Tag Freitag 04.05.2018 Alghero – Bonifacio – Ajcaccio


Mit unserem Gepäck starteten wir heute nach Santa Teresa di Gallura, um mit der Fähre nach Korsika zu gelangen. Entlang der Nordwestküste Sardiniens fuhren wir Richtung Castelsardo. Der viel fotografierte Roccia dell´Elefante wartete bereits auf unseren Besuch. Der rund zehn Meer hohe, zu einem skurrilen Elefanten verwitterte Trachytfels, der seinen Rüssel weit über die Leitplanke schwingt, birgt mehrere Felskammergräber aus der Ozieri-Kultur. Ein kurzer Abstecher nach Castelsardo blieb uns aufgrund einer Umleitung verwehrt. Von Santa Teresa Gallura setzten wir mit der Fähre über die Straße von Bonifacio nach Korsika über. Schon von weitem bekamen wir einen phantastischen Eindruck von der südlichsten Stadt Korsikas. Die Altstadt liegt auf einem weit ins Meer ragenden schmalen Felsrücken. Wir konnten die Treppe des Königs von Aragon sowie die Napoleonsgrotte vom Schiff aus bewundern. Bei unserem Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt entdeckten wir u.a. die Zitadelle, die Straße der zwei Kaiser (Napoleon und Karl V.) sowie die Loggia, die gleichzeitig der Eingang zur Hauptkirche darstellt. Das Panorama auf die Kalksteinklippen bis hin zum Pertusatokap war überwältigend.
Die Weiterfahrt führte vorbei am Löwenfelsen, Sartene und Propriano nach Ajaccio ins Hotel Campo dell´Oro. Das Hotel besticht durch die besondere Einrichtung der Zimmer sowie des Eingangsbereichs.

7. Tag Samstag 05.05.2018 Piana – Calanche – Speluncaschlucht


Zu der wohl schönsten Landschaft Korsikas führte uns unser heutiger Ausflug - zur Calanche. Am Golf von Sagone entlang und vorbei an der griechischen Stadt Cargese erreichen wir die Calanche, eines der berühmtesten Naturphänomene der Insel. In Piana legten wir einen kleinen Stopp ein. Dieses Dorf gehört zu den schönsten Dörfern Frankreich und zum UNESCO - Weltnaturerbe. Der bizarre gelbliche bis rote Felsengarten hoch über dem Meer ließ uns ins Schwärmen geraten. Die Tafoni Verwitterung wurde hier erforscht. Diese durch Wasser- und Temperatureinwirkungen entstandenen Felsformationen können an vielen Stellen Korsikas beobachtet werden, aber selten so großflächig und vor dem farblichen Kontrast des tiefblauen Meeres wie in der Calanche. Wir ließen unserer Phantasie freien Lauf und entdeckten u.a. ein Herz, einen Schildkröte und einen Hund. Unsere Mittagspause legten wir in Porto ein. Nach der Freizeit genossen wir alle die faszinierende Bergwelt vom Schiff aus.
Nach Porto erreichten wir die wildromantische Spelunca Schlucht, welche ein Werk von den Flüssen Aitone und Tavulella ist. Mit diesen beeindruckenden Erlebnissen erreichten wir am Abend wieder unser Hotel Campo dell´Oro in Ajaccio. Dieser Tag wird uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben.

8. Tag Sonntag 06.05.2018 – Corte – Bastia


Heute führte uns unsere Weiterreise quer durch Korsika. Durch den Wald von Vizzanova und vorbei am Eisenbahnviadukt von Gustav Eiffel erreichten wir Corte, die heimliche Hauptstadt der Insel. Die alte, hoch auf einem Felsen errichtete Festung wacht noch heute über Corte. Durch Pascal Paoli, dem Vater des Vaterlandes, wurde Corte ein erstaunliches Geschick zuteil. Er wählte Corte zur Hauptstadt und dem Sitz der Regierung der korsischen Nation zwischen 1755 und 1769. Auf der Fahrt mit dem Bummelzug in die Altstadt erfuhren wir viel Wissenswertes über die Stadt und ihre Geschichte. Besonders malerisch ist die enge Altstadt mit steilen, kieselgepflasterten Gassen. Leider war der Himmel auch heute verhangen, sodass wir keinen Spaziergang zum Belvedere unternahmen.
Einen kurzen Stopp legten wir an der historischen Ponte Novu ein. Hier fand die entscheidende Schlacht zwischen Korsika und Frankreich am 08.05.1769 statt.
Durch das fruchtbare Golotal erreichten wir Bastia. Wir bummelten durch die Zitadelle und genossen einen Blick auf den Porto Cardo. Durch den Park erreichten wir den alten Hafen. Nach einem kurzen Blick in die Kathedrale bummelten wir entlang der Fußgängerzone zum Place St. Nicolas, dem größten Platz Korsikas
Im Hotel Isola in Lido di Marana am See von Biguglia hatten wir nochmals die Möglichkeit baden zu gehen.

9. Tag Montag 07.05.2018 Cap Corse – Bastia Fähre


Am heutigen Tag erkundeten wir den Finger von Korsika, das Cap Corse. In Erbalunga besuchten wir einen der zahlreichen halbverfallenen genuesischen Türme. Von den malerisch am Wasser gebauten Häusern sowie den reizvollen Plätzen und Gassen ließen sich zahlreiche Künstler inspirieren. Nach unserem Aufenthalt in Macinaggio erreichten wir die Mühle von Mattei. Für Uwe waren die Kurven noch nicht zu Ende. Die gesamte Westküste stand ihm noch bevor. Aber auch diese meisterte er mit Bravour. In Nonza befindet sich die Kirche der Schutzheiligen Korsikas - die heilige Julia.
Die letzte Gelegenheit für Souvenirs bot uns in St. Florent. Anschließend führte uns unsere Fahrt durch das berühmte Weinanbaugebiet des Patrimonio zum Col de Teghime mit dem Denkmal an die Befreiungskämpfe gegen die deutsche Besatzung (1943).
Das Schiff Mega Express II der Corsica Ferries brachte uns über Nacht nach Nizza.

10. Tag Dienstag 08.05.2018 Nizza – Brenner


Am frühen Morgen erreichten wir Nizza an der Côte d´Azur. Vorbei an Monaco und Menton erreichten wir die italienische Riviera. Über Mittag legten wir einen Stopp in Cremona ein. Diese Stadt in der Poebene ist nicht nur durch die Geigenbauer berühmt, sondern besitzt außerdem den höchsten Kirchturm Italiens, den Torrazo sowie eines der schönsten Stadtbilder Italiens. Bei dem leckersten Eis der gesamten Reise mit Blick zum Dom ließen wir die Tage nochmals Revue passieren. Zum Schluss erstanden wir noch einige Spezialitäten von Cremona.
Die Weiterreise führte uns durch das Etsch und Eisacktal zurück zum Hotel Brenner bei Sterzing. Hier freuten wir uns auf die leckeren Spinatknödel und das Tiroler Menü.

11. Tag Mittwoch 09.05.2018 Heimreise


Mit vielen Eindrücken der recht unterschiedlichen Inseln im Gepäck traten wir die Rückreise an. Wir verlebten zusammen eine wunderschöne Reise, an die wir wohl noch lange denken werden.
Uns war es ein Vergnügen mit Ihnen zu reisen. Wir wünschen Ihnen alles Gute, beste Gesundheit und bleiben Sie immer neugierig auf weitere schöne Reiseziele.
Wenn wir Sie wieder mal bei uns an Bord begrüßen könnten, würden wir uns freuen und verbleiben bis dahin mit herzlichen Grüßen Ihr Busfahrer Uwe Dreßler sowie Ihre Reiseleitung Claudia Bernhardt

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Kommentare zum Reisebericht

Vielen Dank für den tollen Reisebericht. Er wird uns helfen bei unserem Fotobuch. Wir können nur sagen Claudia Sie und Uwe haben einen prima Job gemacht. Würden jederzeit wieder mit Ihnen reisen.

Familie Pradel

Pradel
15.05.2018