Reisebericht: Rundreise Sardinien & Korsika – Mittelmeer

03.04. – 13.04.2011, 14 Tage Busreise: Gardasee – Genua – Porto Torres – Alghero – Bosa – Oristano – Cagliari – Nuraghe Su Nuraxi – Barbagia – Orgosolo – Costa Smeralda – Inselarchipel La Maddalena – Bonifacio – Ajaccio – Les Calanches – Porto – Balange – Cap Corse – Bastia


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Die erste Fahrt der neuen Saison - wird sie halten, was ich den Gästen immer wieder verspreche, wenn ich besonders diesen Reisetermin für Sardinien-Korsika empfehle? Für mich steht die Antwort fest, denn ich bin schließlich Optimist!
Ein Reisebericht von
Angelika Werner

Reisebericht



 
Und so freue ich mich,daß 30 Reisegäste mit mir am 3.April Richtung Süden aufbrechen um den Frühling auf den beiden Mittelmeerinseln zu erleben.
Unter dem Motto "Der Weg ist das Ziel" soll schon dieser erste Reisetag Freude und Entspannung bringen. Deswegen verlassen wir nach München die Autobahn und fahren zum Tegernsee.Hier haben wir Zeit am See zu bummeln und Urlaubsatmosphäre zu tanken.Weiter gehts zum Aachensee, wie ein Fjord liegt er malerisch zwischen den Bergen,und natürlich legen wir auch dort noch mal eine kurze Kaffee und Fotopause ein, ehe es weiter geht


Richtung Inntal-Brenner-Südtirol.Im liebevoll familiär geführten Hotel "Wieser" lassen wir die Seele baumeln.Ich studiere noch die Sprüche am Kalender der Gaststätte und werde pfündig.Mein Spruch dieser Saison:
 
                       "Glücklich ist nur, wer glücklich macht!"
 


 
Pünktlich 8.30 Uhr sind wir startbereit nach einem typisch Südtiroler Frühstück.Unser erstes Ziel ist heute der Gardasee.Die Fahrt entlang der "Olivenriviera" ist ein Genuss für alle Liebhaber der Mittelmeerflora. Im kleinen Ort "Garda" haben wir Zeit für ein Bummel und natürlich muß man das italienische Eis schlecken!
Dann gehts weiter an Verona vorbei durch die Po-Ebene und ich vesuche mit interessanten Berichten bei meinen Gästen die Neugier auf Unbekanntes zu wecken. Kurz vor den Apenninen bei Bologna, legen wir nach 2 Stunden Fahrt die übliche "Harmoniepause" ein.Abwechslungsreich ist nun die weitere Fahrt duch die Berge der Toskana bis wir bei Pisa auch das Mittelmeer erreichen.Nur noch ein Katzensprung und wir stehen im Hafen von Livorno. Unser Schiff läuft 21Uhr aus und so haben wir Zeit zum Spaziergang durch Livorno und das Pizzaessen ist sehr lecker! Natürlich auch der italienische Wein, und das alles auf der Straße bei angenehmen 20Grad.
Zurück im Hafen beginnt das Einchecken und jeder kann nach Lust und Laune den weiteren Abend an Bord verbringen.
 
Am nächsten Morgen haben einige Gäste schon den Sonnenaufgang beobachtet. Na ja, Frühstück ist auch schon ab 6.00 Uhr und gegen 7.30 verlassen wir tatendurstig die Fähre.Sardinien empfängt uns mit angenehmen Temperaturen und viel,viel Grün! - Das ist es was ich so mag an dieser Jahreszeit! Die Zistrose, Leitpflanze der Maccia, fängt an aufzublühen, die Akazien und der Gingster strahlen im schönsten Gelb und Rosmarin und Lavendel leuchten blau dazwischen! Natürlich zeigt sich jetzt auch die Nationalblume der Insel in seinem weißen Keid, der, wenn auch giftige, so doch vielfältig  blühende Affodill.Beim ersten Halt an der zerklüfteten Nordostküste werden die ersten Blumenfotos geschossen.Anschließend unternehmen wir einen gemütlichen Morgenspaziergang durch Porto Cervo,den Hauptort der berühmten "Costa Smeralda" und die Gäste erlebten wie Küstenerschließung mit viel Geld möglich ist!
Unser Weg führte uns weiter durch die Gallura, wie diese nördlichste Landschaft Sardiniens genannt wird, vorbei an bizzarre Felsformationen aus Granit.Aber der heutige Höhepunkt sollte das Hirtenessen in Orgosolo sein,denn die Sarden waren und sind vor allem Hirten und Bauern.Nachdem wir uns die "Murales" im Ort angeschaut hatten, freuten wir uns auf die heimischen Produkte, die uns die Sarden servierten.
 


Ganz rustikal in einer ausgebauten Scheune erlebten wir die Kochkünste der Hirten und ihrer Frauen,die natürlich für uns unsichtsbar, das leckere Fladenbrot und die süße Nascherei zum Nachtisch für uns zubereitet hatten.Der Gesang der Männer als gelungener Abschluß,ließ uns ahnen, wie schwer das Hirtenleben vor noch nicht allzu langer Zeit gewesen sein muß. 
 
Etwas müde vom guten Wein setzten wir unsere Fahrt am späten Nachmittag Richtung Alghero fort. 
Bei Entspannungsmusik kann man sich wunderbar erholen im Bus , aber dann heißt es wieder aussteigen und die Besonderheiten Sardiniens bestaunen! Eine Nuraghe,Wahrzeichen Sardiniens, liegt am Weg und der Riesenfenchel sprießt unhafhaltsam zu riesiger Größe.
Nun sind alle wieder fit und können die manchmal endlos wirkende Weite mit den auftauchenden Tafelbergen sehen. An der bekanntesten ehemals pisanischen Kirche Sardiniens noch ein letzter Halt und dann ist Alghero, unser Urlaubsort für die nächsten Tage erreicht.Das Hotel "Rina" liegt gleich am Meer und wer Lust hat kann noch vor dem Abendessen die Wassertemperatur prüfen.
 
 


Am nächsten Tag ist die Sinis Halbinsel an der Westküste unser Ziel. Auf halben Weg, kurz vor Bosa, hoffe ich Gänsegeier zu sichten, aber heute haben wir leider kein Glück.
 
Durch kleine Ortschaften mit viel Landwirtschaft geht es weiter nach Süden und ich hab Zeit, einiges über die Flora und Fauna Sardiniens zu erläutern.
Wir erreichen den Parkplatz und spazieren zu den phönizisch-römischen Ausgrabungsstätten der ehemaligen Hafenstadt Tharros.Bei einer Führung erfahren wir viel über das Leben und die Bauweise der früheren Bewohner.
Dann ist natürlich auch noch Zeit an dieser Küstenlandschaft und am Meer,das in vielen Farben in der Sonne leuchtet, zu träumen.
Bevor wir nach Bosa weiterfahren, steht für alle Gäste der Bordservice zu Verfügung und so können wir frisch gestärkt die nächste Etappe in Angriff nehmen. 
Im Tal des Temo,dieser Fluß ist der einzig schiffbare der Insel, liegt Bosa,die Altstadt erstreckt sich vom Fluß den Berghang rauf bis zur ehemaligen Burganlage der genuesischen Malaspina.Schon bei der Anfahrt war dieses malerische Bild einen Fotostop wert.Dann spazierten wir durch die engen Gassen bis unterhalb


 der Burgmauern und am Fluß stellten wir fest, daß die alten Gerberhäuser langsam wieder restauriert werden.
 
Hoch über dem Meer, an der Küste entlang ging es zurück nach Alghero.Es war noch genügend Zeit um vor dem Essen den Hotel Pool zu testen oder am Strand zu laufen.
 
Heute hat unser Bus Ruhe und so spazierten wir gemeinsam um 9 Uhr in die Altstadt von Alghero. Eine halbe Stunde entlang der Palmenpromenade sind um diese Zeit sehr angenehm und sogar unser ältester Reisegast, er hatte schon seinen 90. Geburtstag, ließ sich diesen Spaziergang nicht entgehen, obwohl es kein Problem ist den Stadtbus zu benutzen.Mit dem heimischen Stadtführer lernten wir dann Geschichte und Gegenwart Algheros auf sehr unterhaltsame Weise kennen.Anschließend begann gleich die Bootsfahrt zum Capo Caccia und der Neptunsgrotte.Die See war heute schön ruhig, so das das


Boot am Flseneingang der Grotte anlegen konnte.Wer nicht mit in die Grotte wollte ,konnte auch auf dem Boot bleiben oder die über 600 Stufen zum Cap laufen?
 
Nachmittags war dann Freizeit angesagt, die auch jeder gern auf verschiedene Weise nutzte.
 
 
 
 
 
 
 
 
Nun mußten wir Abschied nehmen von Sardinien aber wir hatten doch noch viel Zeit, da unsere Fähre erst 15.30 nach Korsika ablegte.So starteten wir um 9 Uhr Richtung Norden. Nach einer Stunde erreichten wir Castelsardo. Auch diese Ortschaft verdankt ihre Entstehung einen 114m hohen Felsen, den die Dorias schon 1102 befestigten.Natürlich spazierten wir wieder gemeinsam durch die Altstadt und freuten uns über die herrliche Aussicht.
Nicht weit hinter Castelsardo noch mal ein Fotostop am meistfotographierten Trachytfelsen, der wie ein


Elefant geformt ist.Noch mehr lockte mich aber Isola Rossa, ein kleiner Küstenort, mit Pophyrklippen und herrlich duftender Macchia.Heute hatten wir die Gelegenheit,das alles in Ruhe in uns aufzunehmen.
 
Als wir dann den Fährhafen Santa Teresa erreichten


warteten alle gespannt auf die Überfahrt und auf Korsika!Einfach einmalig ist die Ankunft im Hafen von Bonifacio mit seinen Kreidefelsen.
 
Natürlich müssen wir auch hier die Altstadt erkunden und die phantastische Aussicht genießen.
Es wird spät heute, aber es lohnt sich! Diese Südküste von Korsika ist einer der Höhepunkte dieser Reise! 2,5 Stunden Fahrt sind es dann noch bis Ajaccio. der Hauptstadt des Department Süd, und vor allem der Geburtsort Napoleons - dem großen Korsen!!Aber davon morgen mehr.Wir sind zufrieden im neu renovierten Hotel "Campo del Oro" uns für den nächsten Tag ausruhen zu können.
 
 
 
 


 
Es geht nach Ajaccio, das "Klein Paris" der Insel dürfen wir nicht versäumen. Überall ist natürlich Napoleon präsent und auch wir fahren zuerst zum Austerlitzplatz, wo das eindrucksvollste Denkmal von ihm steht.All seine Erungenschaften und Siege kann man dort nachlesen. Auch die Kirche in der er getauft wurde schauen wir uns an und sein Geburtshaus im alten Stadtgebiet von Ajaccio.Ein bißchen Zeit ist noch um auf eigene Faust das bunte Markttreiben zu bestaunen, dann gehts weiter,denn auch heute ist ein Tag voller Höhepunkte!
 
 
Bald erreichen wir den Golf von Sagone und kommen durch die ehemals griechische Ortschaft Cargese, wo sich die griechisch-orthodoxe Kirche und die katholische Kirche friedlich gegenüber stehen.
Dann haben wir die Calanche erreicht und es geht zu Fuß durch diese einmalige Felsenlandschaft, die zu den sieben schönsten Landschaften der Welt gehört!Dafür müssen wir uns Zeit nehmen und jeder kann


nach herzenslust die schönsten Bilder schießen.
 
Die Calanche liegt im Golf von Porto und im naheliegenden Eukalyptuswald legen wir unsere Mittagspause ein. Es duftet nach Eukalyptus und wir finden die gerade aufbrechenden Früchte.
Nun verlassen wir die Westküste durch die Spelunkaschlucht zum Col de Vergio, dem höchsten Straßenpass Korsikas.Es ist einfach eine spektakuläre Schlucht, und die höchsten Berge der Insel sind in Sichweite.
Auf der Passhöhe ist es etwas frisch aber wir sind ja auch auf immerhin 1477m Höhe! Gleichzeitig ist dieser Pass die Departmentsgrenze.Nun geht es also abwärts durch das Gebiet des Niolo mit dem größten Ort, Calacuccia und dem gleichnamigen Stausee. Hier beginnt die "Scala di Santa Regina", die wildeste Schlucht Korsikas, durchflossen vom Golo, dem längsten Fluß der Insel mit 84m.Einfach atemberaubend diese Fahrt durch die wild zerklüfteten Granitfelsen und wo jetzt der Rosmarin an den Hängen blau leuchtet! 17km ist diese Schlucht lang, für alle unvergesslich!
Danach erreichen wir die Schnellstraße zur Ostküste. Unser Hotel liegt auf einer Landzunge zwischen der Lagune Biguglia und dem Meer.
 
Noch einmal wollen wir zur Westküste, diesmal aber geht es  über die Schnellstraße und so haben wir viel Zeit um die kleinen Orte der Balagne zu erkunden. Unser Morgenspaziergang findet in Lile Rousse statt.


 
Wie der Name schon andeutet,liegt der Ort vor den roten Inseln.Malerisch liegen diese Porphyrfelsen im Meer und der Leuchtturm lockt als Wanderziel.
 
 
 
 
 
 
 
Der nächste Ort ist Calvi,dort sind noch Soldaten der Fremdenlegion untergebracht. Ob wir wohl einen von ihnen mit ihrem "Kepi blanc" sehen werden? Zu


Mittag wollen wir hier mal eine der vielen korsischen Spezialitäten kennenlernen. Ich empfehle die "Soupe de Poisson"! Wir machen es uns gemütlich und haben viel Spaß an dieser kulinarischen Spezialität.
 
Als wir beschwingt weiterfahren, schaukelt uns der Bus durch enge Wege über den "Balkon der Balagne" nach Sant Antonino.Durch diese ehemalige Fluchtburg der Landbevölkerung führt unser letzter Spaziergang für heute.Bevor wir die Rückfahrt antreten aber noch frisch gepreßte Zitrone mit Zucker oder doch ohne? 
 
 
 


 
Heute müssen wir zwar wieder Koffer packen aber noch ein ganzer Ausflugstag auf Korsika erwartet uns. Zum Morgenspaziergang gehts nach Bastia, der Haupstadt des Department Nord.Wir beginnen an der ehemaligen Genueserburg (ital. bastiglia) - daher der Name Bastias.Schön ist der Blick von dort zum alten Fischerhafen.Gemeinsam geht es weiter bis zum größten Platz Korsikas "Saint Nicolas", wo uns nochmals der große Korse Napoleon Bonaparte präsentiert wird.
 
 
 
Dann beginnt die Rundfahrt "Cap Corse". Zuerst erreichen wir den Col de Teghime.Naturlich legen wir ein


 
Fotostop ein, denn von dort kann man die Lagune, die Ostküste und die Westküste sehen. Durch das Weinbaugebiet von Patrimonio geht es nun an der Westküste entlang bis zum nächsten Halt in Nonza.Wer die Aussicht genießen will, läuft mit mir bis zum Wehrturm.
 
 
 
 
Weiter führt uns die kurvenreiche Küstenstraße nach Norden, kleine Ortschaften, viel Macchia ,steile Felsenlandschaft und immer wieder Genueser Wachtürme kommen ins Blickfeld.Ja und dann sind wir ganz im Norden, das Cap ist erreicht.Auch hier haben wir Gelegenheit zum wandern, um dann den Blick ins Weite schweifen zu lassen.
Im Jachthafen von Macinaggio ist es Zeit für eine "Harmoniepause" und wir haben die Ostküste erreicht.Lange nicht mehr so kurvenreich geht es nun wieder Richtung Bastia, aber ein letzter


Spaziergang muß doch noch mal sein. Erbalunga mit seinem kleinen Hafen und den Genueserturm bietet die beste Gelegenheit dafür.
 
Im Hafen von Bastia beginnt dann gleich das Einchecken und alle Gäste können in Ruhe Abschied nehmen von Korsika, denn das tolle Gebirgspanorama begleitet uns noch eine Weile beim Auslaufen.
Auch dieser Tag war reich an schönen Eindrücken, was uns vielleicht am besten gefallen hat, verraten wir aber nicht, denn die nächsten Reisegäste sollen schön neugierig bleiben und Überraschungen erleben!!
 
 
 
Nach einer doch recht ruhigen Schiffsreise landen wir am nächsten Morgen im Hafen von Savona. Unser Ziel ist heute Feldkirch in Österreich und da ich weiß, das Feldkirch wirklich ein nettes Städtchen ist,


 
wollen wir nicht so spät dort eintreffen. Zu Mittag sind wir dann auch schon kurz vor den San Bernhardino Tunnel und haben tolle Aussicht in die Bergwelt der Alpen. Leider erwieß sich der Alpenhauptkamm als Wetterscheide, nicht zu unseren Gunsten. An der Via Mala regnete es und so wollte niemand runter in diese tiefe Schlucht.Bis Feldkirch


war es jetzt nicht mehr weit, so das dann alle schön Zeit hatten um das Städtchen noch auf eigene Faust zu erkunden.
 
 
 
 
 
Heimreise! Mit einem lachenden und einem weinenden Auge ging es nach Hause.Alle freuen sich auf die Heimat, aber die Erinnerung bleibt.   
 Jeder Gast hat seine eigenen Erinnerungen. Ich hoffe, daß sie noch lange das Herz erwärmt und dann die Lust kommst, wieder auf Reisen zu gehen. 
Also, bleiben Sie schön reiselustig! Bis zum nächsten Mal !
 
Ihre Reiseleiterin Angelika Werner

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