Reisebericht: Rundreise Sardinien & Korsika – Mittelmeer

16.10. – 26.10.2011, 14 Tage Busreise: Gardasee – Genua – Porto Torres – Alghero – Bosa – Oristano – Cagliari – Nuraghe Su Nuraxi – Barbagia – Orgosolo – Costa Smeralda – Inselarchipel La Maddalena – Bonifacio – Ajaccio – Les Calanches – Porto – Balange – Cap Corse – Bastia


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Schwarze Schweine und Korsaren Schwarze Schweine und Korsaren - hatten wir uns das so vorgestellt? Auf jeden Fall boten die elf Tage nicht nur zwei Inseln, zwei Sprachen, und mindestens zwei Mentalitäten, sondern auch eine große Vielfalt an Tieren
Ein Reisebericht von
Dr. Grit Wendelberger

Reisebericht

Schwarze Schweine und Korsaren
Schwarze Schweine und Korsaren - hatten wir uns das so vorgestellt? Auf jeden Fall boten die elf Tage nicht nur zwei Inseln, zwei Sprachen, und mindestens zwei Mentalitäten, sondern auch eine große Vielfalt an Tieren und Pflanzen.
Südlich eingestimmt von Südtirol und Gardasee ging es pünktlich auf unsere Fähre und ruhig übers Wasser bis Golfo Aranci, dort begrüßten uns bereits die sardischen Flaggen an den Autos und wir fuhren bei herrlichstem Sommerwetter entlang der Costa Smeralda bis Porto Cervo, wo wir auch die Stella Maris Kirche "à la Hundertwasser" mit dem El Greco besuchten - ein lichter schöner Ort zur Andacht.
Danach hoch in die Berge nach Orgosolo, die Wandbilder bestaunend und danach in den Eichenhain zum Hirtenessen. In separatem Steinrund das bereits fertige Spanferkel und um uns lauter schwarze und gefleckte Schweine - von der majestätischen Mutter Queen Elisabeth bis zu den kleinen frechen Schweinen, die uns dann beim Essen unsere Brote und Anderes abjagten.
Als Antipasti Frischkäse und Salami mit Brot, dazu Weine, dann Lammrippchen mit Kartoffeln und Zwiebeln, dann Spanferkel mit einem anderen typischen Brot, dann Käse, Grappa und Schaumgebäck. Francesco sang polyphone uralte, nun UNESCO geschützte Gesänge mit 3 anderen "Chorsängern", dann wurde getanzt - mit gerade anwesenden Holländern ("O, eine Polonnaise!") oder Sarden. Ein Schweineritt endete eher als Geste - das Tier war nur kurzzeitig willig.
Beschwingte Fahrt hinunter in Richtung Alghero zum Hotel in Strandnähe.
Zauberort Tharros - herrliche Strände mit wunderbar wohltemperiertem Wasser, römischen Ausgrabungen und Sonne satt bis 30 Grad. Baden, dann weiter nach Bosa zum Café in die Unterstadt oder hoch auf das Kastell mit freskierter Burgkapelle, phantastischem Blick auf die pastellfarbene Stadt mit den vielen Treppen und Sonne wonnig, herrlich. Dann entlang der Küste mit vielen Stopps nach Alghero zurück.
Unser Schiff fuhr wegen Streik bereits 7.30 nach Korsika, so solidarisierte sich die Frühstücksmannschaft des Hotels mit uns und wir erlebten dann einen schönen Sonnenaufgang vor Bonifacio und hatten wertvolle Zeit gewonnen, die wir in dem stark befestigten Hafenörtchen gut investierten, auch auf den Spuren von Napoleon und Karl V. ...Der Ausblick auf das Meer und den Yachthafen von Bonifacio war atemberaubend, wir fuhren mit unserem Petit Train genauso gemütlich wieder herunter, mit unserem Fahrer Hermes (sein Freund sah aus wie ein echter Pirat, ein "Korsar" mit Tuch um den Kopf und Ohrring - aber ohne Augenklappe) und den Gästen plaudernd zur Stadt und ihren Geschichten.
Ajaccio erreichten wir rechtzeitig für einen kleinen zusätzlichen Bummel in der Stadt Napoleons mit seinem Denkmal, der Familienkapelle und dem Corso Napoleon. Wir genossen den Strand oder den schönen Hotelpark mit Swimming Pool.
Ein weiterer Höhepunkt bot uns am nächsten Vormittag unsere kleine Wanderung durch die bizarren rötlichen Calanchen und wir entdeckten immer neue Formen und Gestalten. Die gute Luft tat ein Übriges und wir aßen mit großem Appetit. Als wir rasteten, verwöhnte uns unser jüngster Gast mit seinen Liedern, die er auf seiner Gitarre begleitete, sehr stimmungsvoll!
Dann ging es durch atemberaubende Serpentinen und einen Pass bis nach Calvi, wo wir gemeinsam die Zitadelle und Unterstadt besuchten. Über Ponte Novu mit der zerstörten Brücke ging es dann in das Hotel nach Borgo zwischen Lagune und Meeresküste nahe Bastia.
Dank der Hilfsbereitschaft der Ölmüllerin "U Fragu", unserer Gruppe, des Hotelserviceteams und des Dresdner Werkstattdienstes konnten wir auch nach dem "Kuss eines Baumes an unsere Busheckscheibe", die danach in 1001 Scherben ging, unsere weiteren Tage geniessen: am korsischen Kap (Pass Col de Teghime, Bummel im Städtchen St. Florent, herrliches Picknick direkt am Kap) und abenteuerliche Rückfahrt durch Baustellen und Serpentinen nach Bastia; durch Unwetter Fahrt nach Livorno statt Savona, weiter zum österreichischen Feldkirch in strömendem Regen mit heftigen Seitenwinden und dann bei trockenem Wetter  mit leckerer Schokospezialität zum Bordkaffee in die Heimat.
Gelacht haben wir viel - gesammelt so manchen Erdbeerbaum und Ölzweig und viel gesehen, eine besondere nicht wiederholbare Reise, oder?
 
Alle Rechte bei Grit Wendelberger, Halle Oktober 2011

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