Reisebericht: Singlereise Sardinien – mit Strandhotel am Mittelmeer

10.09. – 17.09.2015, 8 Tage Rundreise für Singles inklusive Flug und gemeinsamen Ausflügen: Cagliari – Arbatax – Orgosolo – Cala Sa Fighu – Pranu Muttedu – Keramik–Kurs – San Sperate – Sciola–Museum & Töpfer–Kurs


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Zauberhafte Smaragdküste - kristallklares Wasser und karibischer Sandstrand - so stellen wir uns Sardinien vor. Doch die Insel hat weit mehr zu bieten. Mit dem Bus, per Jeep und auf Booten haben wir Sardinien für uns erobert.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Donnerstag, 10.09.2015


Gemütlich fängt es an. Kurz nach sieben hält das Transferfahrzeug vor meiner Tür. Eine Passagierin ist schon „an Bord" und eine sammeln wir noch in fünf Minuten Entfernung auf. Schon geht es Richtung Flughafen Tegel. Die Stadt ist voll, doch uns kümmert das nicht, denn wir verlassen uns darauf, dass uns unser Fahrer pünktlich am Flughafen absetzen wird. Und so ist es auch. Am Infopoint stehen schon viele Koffer mit Eberhardt-Kofferband und dazu gehörenden Gästen. Allerdings ist es ein bunter Mix zwischen Sardinien- und Sizilienreisenden. Ein großer Teil der Gruppen ist jedoch noch mit dem Bus unterwegs - und... steckt im Berliner Morgenstau. Also begeben wir uns (zwei halbe Gruppen) schon mal zum Check-In, der unkompliziert verläuft, zwar ist es sehr voll, doch Air Berlin hat alles im Griff. Auch unsere Mitreisenden treffen noch rechtzeitig ein und bald geht es Richtung Sardienien bzw. Sizilien. Einen Schokokeks später landen wir in Olbia. Am Ausgang erwartet uns Luca, den wir noch nicht kennen und der auch kein Eberhardt-Schild hat, aber immerhin ein „Single-Gruppe"n -Schild, das irgendwer aus unserer Gruppe entdeckt und ihn damit als unseren Fahrer identifiziert. Das Gepäck wird verstaut, wir klären die Plätze im Bus und fahren nach Alghero. Unterwegs halten wir an der kleinen Kirche Santissima Trinitá di Saccargia, das einzig übrig gebliebene Gebäude eines Kamdulenser-Klosters aus dem 12. Jahrhundert. Direkt neben der Kirche befindet sich auch ein kleines Café, in das einige von uns einkehren. Noch eine Stunde Busfahrt bis Alghero. Hier treffen wir auf unsere letzte Mitreisende, die sich mit Ryan-Air allein auf den Weg gemacht hatte. Unser Hotel „Catalunya" befindet sich in unmittelbarer Nähe der Altstadt und diese lädt zum abendlichen Bummel ein.

Freitag, 11.09.2015 Alghero

Am Vormittag (Beginn 9.00 Uhr) besichtigen wir mit Marcella, unserer örtlichen Reiseleiterin, Alghero. Drei Kirchen und viele kleine Gassen stehen auf dem Programm. Marcella berichtet über Phönizier und Karthager, Pisaner und Piraten, die alle einen Einfluss auf die Geschichte der Stadt genommen haben. Neben den architektonischen Sehenswürdigkeiten, interessieren uns vor allem die vielen Souvenirläden, in denen bevorzugt Korallenschmuck angeboten wird. Nach fast vier Stunden Pflastetreten sind die Füße platt und der Hunger groß. Etwa eine Stunde Zeit bleibt für das Mittagessen. Danach treffen wir uns am Hafen und fahren mit dem Schiff zur Neptungrotte. Das Meer ist ruhig und alle Befürchtungen, seekrank zu werden, erweisen sich, zum Glück, umsonst. Nach einer Stunde legen wir an und betreten (mit vielen vielen anderen Reisenden) die Neptungrotte. Die Schönheit der Grotte hat sich bereits herumgesprochen, so dass, außer uns, noch 150.000 Besucher jährlich, die Grotte besichtigen. Die Höhlen-Führerin weiß, dass eine deutsche Gruppe dabei ist und erklärt so, auch für uns verständlich, die vielen verschiedenen Stalgtiten und Stalagniten. Fazit: dieser Besuch hat sich gelohnt.

Sonnabend, 12.09.2015 Bosa und Trenino Verde

Auf vielfachen Wunsch der Gruppe starten wir unseren Ausflug wieder um 9.00 Uhr. Mit dem Bus fahren wir nach Bosa, einem kleinen mittelalterliche Städtchen, dessen Gassen und Cafés zum Bummeln und Verweilen einladen. Doch allzu viel Zeit bleibt nicht, denn auf uns wartet die Fahrt mit dem Tenino Verde (auf Deutsch: kleiner grüner Zug). Wir reisen, wie im Jahre 1913, in der Holzklasse. Extra für uns wurde der original getreu rekonstruierte „Bauchiero"-Wagon reserviert. Mit gemütlichen 50 Stundenkilometern fahren wir durch die romantische sardische Landschaft. In Tresnuraghes legen wir unseren ersten Stopp ein. Wir werden mit Malvasia Wein und Keksen verwöhnt, bevor wir mit dem Bus nach Tinnura fahren. Hier erwartet uns Unerwartetes. Fast alle Häuser sind mit Wandmalereien geschmückt, die das bäuerliche Leben bzw. den Alltag der Dorfbewohner darstellen. Die Malereien werden „Murales" genannt. Muralismus bezeichnet Wandmalereien im öffentlichen Raum, eine Kunstform, die nach 1920 in Mexiko entstanden ist (wusstet Ihr das?) Nach unzähligen Fotos steigen wir wieder in unseren Zug ein und fahren weiter. Unterwegs besuchen wir die Kirche St. Maria d. Corte, eine der ältesten Kirche Europas. In Macomer endet unsere Fahrt mit einer Einladung zur Verkostung von sardischen Spezialitäten. Salsicca und Pecorino mit sardischem Brot und Wein lassen wir uns schmecken. Doch irgendwann ist auch das leckerste Mahl zu Ende und Luca fährt uns mit dem Bus zurück nach Alghero.

Sonntag, 13.09.2015 Castelsardo und Fahrt nach Olbia

Wir starten wieder um 9.00 (!). In Sassari sammeln wir Rainer ein. Er wird uns in den nächsten Tagen begleiten und uns tief in das sardischen Leben eintauchen lassen. Wir fahren nach Castelsardo, wo wir in einen Transferbus umsteigen, denn Luca kann nicht zur Burg hinauf fahren. Von oben haben wir einen traumhaften Blick auf die Umgebung. Wieder bummeln wir durch kleine Gässchen, haben Zeit zum Shoppen oder Kaffee trinken, bevor wir unsere Fahrt fortsetzen. Am Roccia d'elefante legen wir einen kurzen Fotostopp ein. Durch das grüne Herz der Gallura führt uns der Weg nach Tempio, dem Zentrum der Korkverarbeitung. Heute ist Sonntag und so können wir das berühmte Geschäft, in dem Korkkleider (ab 1500 € aufwärts) verkauft werden, nur durch die Schaufensterscheibe betrachten. Die Stadt ist wie ausgestorben, kaum finden wir einen Platz zum Mittagessen. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel „Colonna du Golf", wo eigentlich ein Pool zur Erfrischung einlädt. Doch der Himmel hat sich zugezogen, es donnert und tröpfelt ein wenig, an Baden ist nicht zu denken, die Rettungsschwimmer ziehen jeden erbarmungslos wieder aus dem Pool - zu gefährlich bei Gewitter. Zum Abendessen erwartet uns ein köstliches Mahl: Käsesouflé, Pasta mit Fisch, Canneloni mit Spinat (alles Vorspeisen), Fisch mit Brokkoli oder Schwein mit Pommes (oder, wer will, auch beides) und anschließend ein Dessertbuffet vom Feinsten. So werden wir auch in den nächsten Tagen verwöhnt - mit zusätzlichem Salatbuffet.

Montag, 14.09.2015 Costa Smeralda

Der Tag beginnt um 9.00 (!). Heute haben wir zwei Guides, denn Rainer hat einen gebrochen Fuß und kann uns nicht auf der Strandwanderung begleiten. So besteht die Möglichkeit, sich entweder an der Küstenwanderung zu beteiligen oder alternativ mit Rainer ein Nuraghengrab zu besichtigen. Margret, die uns für die Wanderung übernommen hat, beäugt kritisch unser Schuhwerk. Die meisten haben nur Sandalen an, sie selbst feste Wanderschuhe. Mei Tipp war: Sandalen an, feste Schuhe im Rucksack. Denn - ab und zu besteht die Möglichkeit, die Füße ins Wasser zu tauchen - mach das mal mit Wanderschuhen! Naja, das Gekletter über die Felsen ist natürlich mit Sandalen ziemlich beschwerlich. In den letzten Tagen hat das Wetter auch Meer und Strand beeinflusst. Nicht an allen Stellen, kommen wir trockenen Fußes weiter. Auch der sonst strahlend weiße Sand ist heute eher goldgelb und an Baden ist erst recht nicht zu denken, das Meer ist viel zu bewegt. Wir brauchen fast vier Stunden ehe wir Rainer und seine Gäste im Restaurant wieder treffen. Das Mittagessen haben wir uns heute redlich verdient. Am Nachmittag besuchen wir Porto Cervo, den Uraubsort der Schönen und Reichen, doch für ein Eis reicht auch unsere Geldbörse.

Dienstag, 15.09.2015 La Maddalena

Heute müssen wir schon etwas eher los. Viertel nach acht. In Palau steigen wir auf unser Boot, mit dem wir zunächst nach La Maddalena fahren. Ein kleiner Spaziergang führt uns ins Zentrum, wo wir Zeit zum Souvenir kaufen oder Kaffeetrinken haben. Anschließend fahren wir zu einer Nachbarinsel mit traumhaften Sandstrand und kristallklarem Wasser. Natürlich darf ein Sprung ins kühle Nass hier nicht versäumt werden. Wieder an Bord gibt es einen Teller Nudeln mit Tomatensoße und Parmesan zum Mittagessen. An der nächsten Station empfiehlt uns Rainer einen 20minütigen Spaziergang zum Leuchtturm. Der Planet brennt und der Leuchtturm entpuppt sich als eingerüsteter Zementblock, der mit unseren Bildern im Kopf von einem Leuchtturm, nichts zu tun hat. Egal, einen Spaziergang wars wert. Gemütlich schippern wir zurück nach Palau, von wo aus Luca uns zurück zum Hotel bringt. Heute nutzen wir die Gelegenheit, am Animationsprogramm des Hotels teilzunehmen und schmettern zusammen mit italienischen Gästen italienische Karaoke-Lieder.

Mittwoch, 16.09.2015 Jeepsafari und Hirtenessen

Nochmals heißt es, etwas früher los fahren. Luca bringt uns zum Ausgangspunkt unserer Jeep-Safari. Durch das Lanaittu Tal fahren wir bei brennender Sonne bis zum Nuraghendorf „Sos Carros". Hier erfahren wir einiges über das Leben auf Sardinien vor ca. dreitausend Jahren. Die Insel war komplett bewaldet, den Bewohnern ging es scheinbar gut, denn sie hatten die Möglichkeit ca. 7000 Türme auf der Insel aufzubauen, deren Nutzen heute nur erraten werden kann. Eigentlich wollten wir noch eine Grotte besichtigen, die aber wegen Steinschlags gesperrt ist. Also steigen wir wieder in unsere Jeeps und fahren mitten in einen sardischen Wald. Hier flackert schon ein Hirtenfeuer und Spieße mit gebratenem Fleisch lassen das Wasser im Mund zusammen laufen. Doch zunächst gibt es Wasser und Wein, dann Käse und Wurst, außerdem Ziegengullasch und sardisches Brot. Erst zum Schluss kommt das Fleisch „auf den Tisch". Zur Verdauung noch einen sardischen Obstler und alle sind satt und zufrieden. Nachmittags besuchen wir zum Abschluss die Süßwasserquelle „Su Gologone", bevor wir uns dann von Rainer verabschieden müssen.

Donnerstag, 17.09.2015 Rückflug

Heute ist Ausschlafen angesagt. Erst um zehn müssen wir die Zimmer verlassen und erst eine Stunde später fährt uns Luca zum Flughafen. Der Abschied von Luca fällt herzlich aus, denn alle haben ihn inzwischen in ihr Herz geschlossen. Einchecken und Sicherheitskontrolle bringen wir ebenfalls unkompliziert hinter uns, müssen aber ein Deospray und eine Sonnenmilch entsorgen, um die Sicherheit der Fluggäste nicht zu gefährden. Knapp zwei Stunden später landen wir in Berlin. Es dauert auch nicht lange, bis alle auf ihre Transferfahrzeuge aufgeteilt sind und Richtung Heimat entschwinden. Eine erlebnisreiche Reise ist zu Ende.
Meine Lieben! Es hat mich sehr gefreut, Euch kennen zu lernen und mit Euch die Tage in Sardinien zu verbringen. Ich freue mich auf ein Wiedersehen! Eure Sabine

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Kommentare zum Reisebericht

Ich habe alles so erlebt, wie das Reisebuch es geschrieben hat. Es war eine tolle Reise und ich bin froh, dass ich sie gemacht habe.
Habe aber noch einen kleinen, für mich wichtigen Hinweis.
Bei der Küstenwanderung wurde denen, die Schwierigkeiten hatten, von Sabine und auch Magdalena prima geholfen, so das alle unbeschadet ankamen. Also ein prima Reiseleiter-Team.
Ciao bis zur nächsten Reise

Karin Uhl
11.10.2015

Meine lieben Reisefreunde! Herzlichen Dank für Eure Kommentare. Ich freue mich sehr, dass Euch die Reise gefallen hat und freue mich auf ein baldiges Wiedersehen.
Herzliche Grüße Eure Sabine

Sabine Letzybyll 26.10.2015

Liebe Sabine,
ja, es war eine gelungene Reise für alle Sinne. Du warst für uns da, Euer Team, und ich habe Wertvolles gelernt in vielerlei Hinsicht. Und konnte alles teilen, die Strapazen (Hitze), das Vergnügen (Wasser...). Vielen lieben Dank, auch für die umwerfenden Fotos.

Kerstin
12.10.2015

Mein erstes Wort und mein erster Dank gilt unser Reiseleiterin Sabine. Unter ihrer Obhut fühlten wir uns immer bestens aufgehoben. Besonders ich mit meiner Behinderung bekam ihre Fürsorge sehr zu spüren. Musste ich mich bei Fußgängen ans Ende der Gruppe zurückfallen lassen, blieb auch Sabine zurück und begleitete mich.
Aber auch Willi, Ingrid, Karin, Ines, Dieter, Klaus und alle anderen bemühten sich um mein Wohlbefinden. Besonders die Krankenschwester (Namen habe ich leider vergessen) versorgte täglich meine Knieverletzung, die ich mir bei einem Sturz zuzog.
Ich nutze diese Gelegenheit, um mich bei allen Teinehmern der Reisegruppe ganz herzlich zu bedanken.

Günther Kiepulski
13.10.2015

Es war eine schöne Reise. Gern erinnere ich mich an die Strandwanderung oder an die Zugfahrt mit anschließenden Picknick.
Schon jetzt freue ich mich auf meine nächste Singlereise mit Eberhardt und auf ein mögliches Wiedersehen vielleicht auch mit meiner neuen Freundin aus Berlin.
Grüße von Dieter

Dieter
23.10.2015