Reisebericht: Singlereise Sardinien – mit Strandhotel am Mittelmeer

16.05. – 23.05.2017, 8 Tage Rundreise für Singles inklusive Flug und gemeinsamen Ausflügen: Cagliari – Arbatax – Orgosolo – Cala Sa Fighu – Pranu Muttedu – Keramik–Kurs – San Sperate – Sciola–Museum & Töpfer–Kurs


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Eine kleine Gruppe Alleinreisender bereiste die zweitgrößte Insel des Mittelmeeres. Wir entdeckten türkisblaue Buchten, probierten Mirto Rosso, staunten über bunte Trachten und genossen die italienische Lebensart.
Ein Reisebericht von
Franziska Bergmann
Franziska Bergmann

1. Tag: Anreise nach Sardinien

Nach einem zeitigen Start in den Tag traf sich die Single-Reisegruppe am Berliner Flughafen Tegel. Nun waren wir komplett und konnten Richtung Sardinien reisen. Unser Start verschob sich allerdings um eine Stunde nach hinten, so dass wir uns schon ein wenig beschnuppern konnten. In Olbia angekommen, empfing uns der örtliche Busfahrer und wir wurden nach Port Cervo transferiert. Nach dem Check In beschlossen wir, einen gemeinsamen Spaziergang in das Küstenstädtchen an der berühmten Costa Smeralda zu unternehmen. Im Hafen lagen kleine Yachten, das Wasser war glasklar und die Sonne ließ unsere Gemüter erheitern. Bei einem kühlen Getränk ließen wir die Seele baumeln und lernten uns näher kennen. Porto Cervo ist ein scheinbar uraltes Fischerstädtchen, direkt an einer Bucht gelegen. Jedoch wurde es in den 60er Jahren erst erbaut und der urige Charme künstlich erzeugt. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten besitzen eine der Villen, die in den Hängen der Bucht zu erkennen waren. Die Zeit bis zum gemeinsamen Abendessen verbrachte jeder nach eigener Fasson. Die Hotelanlage begeisterte uns mit einem tollen Pool und einem sehr schönen Weitblick bis zum Meer. Das 3-Gang-Menü wurde uns auf der Hotelterrasse serviert, welches wir bei immer noch sommerlichen Temperaturen genossen. Der Tag war sehr lang, daher verabschiedeten wir uns anschließend.

2. Inselrundfahrt auf Maddalena

Entspannt starteten wir nach dem Frühstück in den Tag. Unser Reiseleiter Detlef empfing uns im Hotel und der „Tag der Ausblicke" konnte starten. Wir fuhren entlang der Costa Smeralda in Richtung Palau zur Insel Maddalena. Unterwegs stellte uns Detlef die Insel Sardinien vor. Wir erfuhren Wissenswertes zum Wetter, zur Größe, Gesteine und Klima. Die Felsformationen „Tavoni" sind typisch für Nordsardinien. Die windzugewandte Seite ist durch Salzkristalle in der Luft wie rund geschliffen. Die windabgewandte Seite ist scharf und zerklüftet. An der Baja Sardinia legten wir einen ersten Fotostopp ein und bewunderten die ersten tollen Ausblicke auf die Küste, das blaue Meer und die Tavonis aus nächster Nähe. Wir fuhren weiter, blickten verzückt auf das Meer, beim nächsten Stopp erkannten wir sogar Korsika am Hochizont. In Palau angekommen, bestiegen wir die Fähre nach Maddalena und sahen von weitem den Bärenstein. In La Maddalena angekommen, unternahmen wir mit Detlef einen kleinen Stadtspaziergang bis zu einer Kirche. Bevor wir die Zeit individuell nutzen konnten, bekamen wir die Möglichkeit ein kleines, recht neu entstandenes Museum zu besuchen. Wir bewunderten unzählige Schmuckstücke, welche der Kirche von Gläubigen gestiftet wurden. Unsere Inselrundfahrt startete. Wir hielten an tollen Buchten mit fantastischen Blicken auf die vorgelagerte Inselwelt, auf die Insel Korsika und das türkisblaue Meer. Wir konnten uns bei den Aussichtspunkten kaum satt sehen. Zum Nachmittag nahmen wir die Fähre zurück nach Sardinien und besuchten den Bärenfelsen, den wir vorher schon vot weitem sehen konnten. Der Aufstieg war zwar anstrengend, aber es lohnte sich. Wir konnten von Palau bis nach Maddalena und Korsika schauen. Der Ausblick war einfach fantastisch. Mit diesen schönen Eindrücken fuhren wir zurück zum Hotel. Einige wollten sich den mondänen Teil von PortoCervo anschauen, so ließen wir uns in der Stadt absetzen und spazierten zwischen namenhaften Designergeschäften und scheinbar urigen kleinen Gässchen. Porto Cervo wurde in den 60er Jahren künstlich gebaut und einem alten Fischerdorf nachempfunden. Das schien so zu gefallen, dass weltweit bekannte Stars und Sternchen hier mit ihren Villen ansässig wurden. Nach einem kleinen Spaziergang zurück zum Hotel ließen wir den Tag gemeinsam ausklingen.

3. Tag: Fahrt in den Süden der Insel und Hirtenessen

Heute packten wir unsere Koffer und fuhren gemeinsam mit Detlef und unserem Busfahrer Gianpaolo gen Südsardinien. Während wir in das Gebiet der Barbaren fuhren erzählte uns Detlef die Geschichte der Sarden, ihre Rückverlagerung ins Inselinnere und ihre Kämpfe gegenüber Eindringlingen. Sardinien liegt taktisch so optimal im Mittelmeer, dass eigentlich fast jede aufkommende Seemacht an der Insel "vorbeischaute" und versuchte sie zu okkupieren. Anschließend bekamen wir von Detlef eine kleine Einführung in italienischer Sprache, sodass wir bei Ankunft in Nuoro perfekt die Rechnung im Restaurant bestellen konnten. Nuoro gilt als die authentischste sardische Stadt, die wir bei einem kleinen Stadtbummel und etwas Freizeit erleben durften. Die Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Grazia Deledda stammt aus dieser Stadt. Sie wurde u.a. mit dem Roman "Schilf im Wind" berühmt. Unsere Fahrt ging weiter durch die Barbaria-Region bis in die Banditenstadt Orgosolo. Bei einem Stadtspaziergang konnten wir die zahlreichen Murales, die Wandgemälde bewundern, welche den stillen Protest sardischer Künstler gegen vergangene politische und soziale Situationen der 60er und 70er, aber auch der Gegenwart zeigen. Im Anschluss bereitete uns Detlef auf einer kurzen Fahrt sehr bildhaft auf das bevorstehende Hirtenessen vor. Wir konnten es kaum erwarten, schließlich spürten wir doch ein kleines Hüngerchen. Unter freiem Himmel bekamen wir sardische Wurst und Käse, frisches Brot, leckeres Lamm und Spanferkel vom Spieß. Da die damaligen Hirten selten Besteck besaßen, durften auch wir unsere Esskünste mit den Händen testen. Das Ambiente war bezaubernd. Zum Abschluss lauschten wir den typischen Tenores, einem mehrstimmigen Männergesang und nahmen mit Freude die Einladung zum Tanz entgegen. Unsere Fahrt ging weiter Richtung Süden. Wir erlebten eine tolle Panoramafahrt durch das Gennargentu-Gebirge. Blühender Gingster und Orleander säumten den Weg, als wir in Cagliari, den Obstgarten Sardiniens, erreichten. Diese flache Ebende eignet sich sehr gut für den Obst- und Gemüseanbau, was an den zahlreichen Feldern und Gewächshäusern gut zu erkennen war. Wir fuhren durch Cagliari hindurch. Auf dem Weg zum Hotel säumten einige Salineseen unseren Weg, in denen wir sogar Flamingos erkennen konnten. Bildhaft erläuterte uns Detlef den "Vorteil" dieser in den Salzseen vorkommenden Vögel. Ab jetzt hatten wahrscheinlich alle keine Lust mehr, Meersalz zu konsumieren. :-) Im Hotel angekommen, frischten wir uns von der langen Fahrt etwas auf und gingen nach dem Abendessen rasch ins Bett. Dieser Tag war zwar sehr schön erlebnisreich aber auch sehr lang und wir wollten für Cagliari fit sein.

4. Tag: Stadtbesichtigung Cagliari

Nach dem Frühstück fuhren wir mit neuer Energie in die größte Stadt Sardiniens. Unser erster Stopp war die Basilika de Bonaria, in der eine Madonnenfigur von 1370 zu betrachten war. Die Holztruhe, in der sie an Land geschwemmt wurde, konnte ebenfalls betrachtet werden. Seit ihrem Fund gilt sie als Schutzpatronin der Seefahrer und selbst heute wird sie regelmäßig von Marinesoldaten besucht und um gute Fahrt gebeten. Die nächste tolle Aussicht bot sich uns auf dem Monte Porinho von Cagliari. Auf dem Hausberg konnten wir die gesamte Stadt überblicken: sahen auf der einen Seite bis zu den Salinen mit den Flamingos und konnten gegenüberliegend den Teufelssattel erkennen. Der Teufel verlor im Streit um Sardinien nach einem Kampf mit Gott auf seinem Pferd den Halt, stürzte ins Meer und sein Sattel landete auf diesen Berg. Der Abdruck ist bis in die Gegenwart zu erkennen. Erheitert von dieser Legende setzten wir unsere Fahrt in der Stadt fort. Bei den Markthallen von San Benedetto stiegen wir aus und konnten auf eigene Faust die lokalen Leckereien auf zwei Etagen erkunden und kosten. In jeder Verkaufreihe erwarteten uns neue Gerüche, man konnte sardischen Käse und Wurst probieren, frisches Obst kaufen und in der untersten Etage die frischen Fänge aus dem Meer bewundern. Unser Stadtrundgang führte uns anschließend weiter durch die Altstadt bis hinauf auf den Stadthügel zur Kathedrale Santa Maria. In der unterirdischen Krypta konnte man die mit Fresken verzierte Grabstätte zahlreicher katholischer Märtyrer betrachten. Auch so war die Kathedrale eine echte Augenweide. innen wie auch außen. Nach einer kleinen Mittagspause mit toller Aussicht über die Stadt, führte uns Detlef wieder hinab in das Stadtzentrum, vorbei am Torre dell'Elefante, einem pisanischem Wehrturm. Von nun an konnte jeder nach seiner eigenen Fasson das Stadtzentrum erkunden und hier und da in den Geschäften stöbern oder das italienische Eis probieren. Am frühen Abend erreichten wir wieder unser Hotel und entspannten die Zeit bis zum Abendessen in der Sonne am Pool. Den Abend verbrachten wir in geselliger Runde bei sardischem Wein.

5. Tag: Fahrt nach Alghero mit Nuraghe Losa und Picknick

Am Vormittag führte uns unsere Fahrt, begleitet von sardischer Musik, in das Gebiet der Nuraghen. Während dessen reisten wir mit Detlef 3.500 Jahre zurück in die Vergangenheit in die Zeit der Nuraghenentstehung. An der Nuraghe Losa angekommen, schlenderten wir in, um und auf dem Steinhaufen und betrachteten vorher Erklärtes ganz genau. Im Anschluss konnten wir bei einem sardischen Picknick mit typischen Spezialitäten und Leckereien ein wenig die Seele baumeln lassen und den kleinen Hunger stillen. Gut gestärkt war unser nächstes Ziel die Stadt Bosa mit dem einzigen befahrbaren Fluss Sardiniens. Unterwegs befuhren wir eine Hochebene mit Korkeichen und Ackerland, auch die Heimatstadt von Gianpaolo wurde uns stolz von ihm gezeigt. In Bosa schlenderten wir durch die gemütlichen verwinkelten Gassen, teilweise mit farbenfroher Blütenpracht verschönert. In dieser Gegend wird die Spezialität Malvasia de Bosa hergestellt, den wir auch zu slbst gebackenem Mandelgebäck kosten durften. Entlang der wunderschönen kurvenreichen Westküste führte uns unsere Tagestour bis nach Alghero. Traumhafte Ausblicke ließen uns wieder ein wenig träumen. Da wir unser Abendessen, auf Grund einer sardischen Hochzeit, in einem Hotel in Alghero zu uns nehmen mussten, konnten wir anschließend noch das abendliche Flair der gemütlichen Altstadt genießen. Innerhalb der ehemaligen Stadtmauern, in denen die spanische Besatzung lebte, began das qirrlige, typisch italienische Treiben. Zurück im Hotel ließen wir den Abend auf der Hotelterrasse ausklingen.

6. Tag: Frühlingsfest in Sassari

Als erste Reisegruppe von Eberhardt TRAVEL hatten wir das Glück, beim sardischen Frühlingsfest in Sassari teilnehmen zu können. Auf dem Hinweg erklärte uns Detlef die Bedeutung, den Ablauf und die unterschiedlichen Trachtengruppen des Volksfestes. Zahlreiche Besucher waren bereits in Sassari unterwegs, schließlich war das Fest eines der größten überhaupt auf der Insel. Wir schlängelten uns durch die Massen und suchten uns einen geeigneten Platz, um die vorbeiziehenden Volkloregruppen zu sehen. Nun ging es endlich los. Ein lauter Fanfarenzug eröffnete den Umzug. Zahlreiche Ortschaften präsentierten ihre eigenen Trachten, mal bunt, mal ganz in schwarz. Jede Altergruppe war vertreten, sogar Babys wurden stolz in der jeweiligen Tracht den jubelnden Zuschauern präsentiert. Wir staunten nicht schlecht, als zwei riesige, bunt geschmückte Ochsen einen Karren durch die schmale Gasse zogen. Selbst der Boden vibrierte, als die Riesen gemächlich an uns vorbei stapften. Eine Weile schauten wir uns noch dies Spektakel an, dann schien uns allen der magen ein wenig zu knurren. Wir suchten und und wurden fündig auf einem kleinen Platz mit lokalen Angeboten. Während dessen zogen die lauten Mamuthones an uns vorrüber, eine volkstümliche sardische Gruppe, die mit schwarzen Masken, Fell, zahlreicher lauter Glocken und einem für uns etwas merkwürdigen Tanz auf sich aufmerksam machten. Nach dem kulturellen Teil erkundeten wir kurz die umliegenden Straßen und setzten unsere Ausflug in Richtung Castelsardo fort. Schon von weitem konnte man die besondere Lage des mittelalterlichen Dorfes erkennen. Auf einer Anhöhe direkt am Meer gelegen, trohnt auf der Spitze ein kleines Castel. Wir spazierten in die Altstadt hinauf und fanden ein kleines Café in einer ruhigen kleinen Seitenstraße. Kurzer Entspannungs-Stopp im Halbschatten und weiter ging der Bummel Treppen hinauf und Straßen mit Kopfsteinpflaster wieder hinab. In einem riesigen Souvenirladen konnten wir unserer Kauflust nachgehehn und ein paar Souvenirs erstehen. Wieder im Hotel angekommen, testeten wir die Temperaturen des Mittelmeeres und ließen den Abend bei Musik und Tanz gemeinsam ausklingen.

8. Tag: Rückreise

Gianpaolo transferierte uns am Vormittag nach Olbia zum Flughafen. Wir waren recht zeitig da, daher konnten wir noch ein wenig im DutyFree-Bereich bummeln. Nach einem ruhigen Flug Richtung Berlin verabschiedete sich die kleine Eberhardt-Reisegruppe voneinander und fuhr mit vielen schönen Momenten im Gepäck wieder nach Hause. Eine schöne Single-Reise ging zu Ende.

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