Reisebericht: Singlereise Sardinien – mit Strandhotel am Mittelmeer

17.09. – 24.09.2023, 8 Tage Rundreise für Singles inklusive Flug und gemeinsamen Ausflügen: Cagliari – Arbatax – Orgosolo – Cala Sa Fighu – Pranu Muttedu – Keramik–Kurs – San Sperate – Sciola–Museum & Töpfer–Kurs


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Unsere Erkundung der zweitgrößten Insel im Mittelmeer: Strände mit smaragdfarbenen, kristallklaren Wasser und feinem Sand, prähistorische Kultur und imposante Wandmalereien, Hauptstadt-Bummel und Entdeckung der eigenen Kreativität in einer Keramik-Werkstatt, singende Steine, Gaumenschmaus und Hirtengesang. All das und noch vieles mehr erwartet uns auf Sardinien!
Ein Reisebericht von
Julia Kies
Julia Kies

Lange Anreise

Für manche Damen beginnt die Reise sehr früh am Morgen. Am Abflug-Gate in Frankfurt am Main treffe ich auf 16 Damen aus der Gruppe. Fünf andere Damen reisen von München in die Hauptstadt Sardiniens.
Unser Flug in Frankfurt hat ca. eine Stunde Verspätung. Als wir in der Ankunftshalle in Cagliari herauskommen, warten die fünf Damen, die ebenfalls etwas später aus München gelandet sind, bereits auf uns.
Kurz danach kommt noch eine Teilnehmerin der Reise aus Nürnberg an. Alle im Bus vereint, werden wir zum Hotel transferiert. Dort angekommen, gehen wir sofort zum Abendessen und lernen noch zwei Damen aus der Gruppe kennen, die selbst angereist sind.
Nun ist die Gruppe komplett. Nach dem Essen wird eingecheckt und bald geschlafen, damit man für den nächsten Tag fit ist.

Wandmalereien in Orgosolo und das Hirtenessen, Arbatax

Die Sonne scheint, als wir am Morgen Richtung Landesinnere aufbrechen. Jedoch ist die Sicht nicht sehr klar. Unsere örtliche Reiseleiterin Claudia gesellt sich zu der Gruppe.
Es ist die längste Busstrecke der ganzen Reise. Manche Damen vertragen nicht die kurvenreiche Route. Unterwegs sehen wir die dichte mediterrane Strauchvegetation Macchia" mit Myrte, Pflaumeneiche, Olivenhaine sowie Erdbeer- und Feigenbäume.
Während der Busfahrt tauchen hier und da ein paar Ruinen der Nuraghen-Turnbauten auf. Diese Zivilisation hatte ihre Blütezeit zwischen 1800 und 500 v. Chr.
Nach einem kurzen Toiletten- und Kaffeestopp geht es weiter zum Bergdorf Orgosolo im Hinterland, das wir nach ca. drei Stunden erreichen. Hier kann man viele Wandmalereien bewundern. Die meisten haben eine politische oder soziale Botschaft.
Nach dem Spaziergang durch das kleine Bergdorf fahren wir zu den Schafshirten, um dort Mittag zu essen.
Menschen aus zwei großen Bussen steigen mit uns aus und werden alle im Schatten der Bäume auf die Bänke platziert. Hier bekommt jeder ein Brettchen und es werden am Anfang lokale Käse- & Wurstspezialitäten mit Carasau (Fladenbrot, doppelt gebacken) in Korkschalen serviert. Danach kann man noch Lamm- und Spanferkelfleisch probieren, gefolgt von Riccotakäse, Süssgebäck und Melone. Dazu gibt es reichlich den Rotwein Cannonau und Wasser. Zum Abschluss singen drei Hirten noch ein A-cappella-Ständchen für uns alle.
Auf der Rückfahrt besuchen wir den Rocce Rosse von Arbatax. Die von der Sonne angestrahlten rötlichen Granitfelsen wirken sehr imposant. Ein paar Fotos werden gemacht. Danach geht es zurück zum Hotel.

Kurze Wanderung zum Leuchtturm Faro Capo Ferrato entlang des Vorgebirges Capo Ferrato

Heute steht eine leichte Wanderung auf dem Programm. Unsere Wanderreiseleiterin Stefania begleitet uns zum Leuchtturm. Unterwegs erfahren wir ein paar Details zu der Pflanzenwelt Sardiniens.
Als wir am Leuchtturm ankommen, suchen wir uns ein schönes Plätzchen mit der wunderschönen Aussicht aufs Meer aus. Hier legen wir eine Pause ein.
Da die Mittagssonne immer stärker wird, entscheiden wir uns, früher zurück zu gehen. Lediglich sechs Damen laufen noch eine kurze Strecke weiter und kommen etwas später zu uns dazu.
Am Kiesstrand angekommen, springen wir sofort ins Meer und genießen die wohlverdiente Abkühlung.
Um 13 Uhr geht es mit unserem Busfahrer Paulo zurück zum Hotel. Den Rest des Tages verbringen viele am hoteleigenen Strand mit feinem Sand.

Die archäologische Stätte Pranu Muteddu, Olivenmühle und Weinverkostung

An diesem Morgen besuchen wir die Kult- und Begräbnisstätte Pranu Muteddu und erfahren etwas über die Prähistorie Sardiniens. Der Name "Pranu Muteddu" heißt übersetzt "Ebene der Myrten". Diese Anlage weist die höchste Anzahl der Menhiren (aufgereihte Sandsteinblöcke) - ungefähr 60 Stück - über ganz Sardinien vor. Die zwanzig in Ost-West-Richtung aufgestellte Menhire - das sardische Stonehenge - werden während der Tagundnachtgleiche besonders von der Sonne angestrahlt.
Außerdem sind hier zahlreiche Sandstein-Gräber aus der Ozieri-Kultur (3200-2800 v. Chr.) zwischen den uralten Korkeichen zu finden.
Nur 30 Prozent der Anlage sind seit den 1980er Jahren ans Licht gebracht worden. Die Archäologen werden hier in Zukunft gewiss noch viele Entdeckungen machen.
Als Nächstes fahren wir zur Olivenmühle und lernen, wie man ein gutes Olivenöl rein am Geschmack erkennen kann. Danach gibt es ein leichtes Mittagessen. Auf den im Ofen gebackenen Brotscheiben werden alle drei Olivenölsorten mit einem Pinsel aufgestrichen. So können wir alle Sorten probieren. Dazu gibt es noch Fleisch, Oliven, Gemüse-Sticks sowie Ricottakäse mit Honig und Weintrauben zum Nachtisch.
Anschließend fahren wir zu den Weinbergen und schauen uns die Weinrebsorte "Monika" auf dem Feld an. Danach gibt es eine Führung, wo wir u.a. die zahlreichen Barrique-Weinfässer sehen. Zum Schluss probieren wir noch vier verschiedene Weinsorten (zwei Rotweine & zwei Weißweine), dazu gibt es Oliven, den Pecorino Käse, Carasau (papierdünnes knuspriges Fladenbrot), Wurstspezialitäten und Wasser.
An diesem Tag brauchen die meisten wohl kein Abendessen. Um ca. 19 Uhr kehren wir ins Hotel zurück.

Fakultativer Ausflug mit dem Segelboot

Kurz vor 10 Uhr am Morgen der herbstlichen Tagundnachtgleiche brechen 14 Damen zum gemeinsamen Segelausflug auf. Wir werden zum Hafen in Villasimius transferiert. Nach ca. einer halben Stunde Wartezeit gehen wir aufs Boot. So beginnt für viele ein wunderschöner Tag mit vielen unvergesslichen Eindrücken.
Claudio, Sergio und Andrea sorgen sich die ganze Zeit liebevoll um uns an Board. Es gibt sogar noch etwas zum Feiern: einen Geburtstag, der keiner ist... ;-))
Die Route verläuft von Capo Carbonara weiter zu der Insel dei Cavoli mit dem Hexenfelsen und dann an der Küste entlang zurück nach Villasimius.
Wir halten vier Mal an und gehen im wunderschönen türkisblauen Wasser schwimmen.
Zum Mittagessen gibt es ein typisches sardisches Nudelgericht alla Campidanese mit Tomatensauce und Bratwurst, dazu klassische italienische Vorspeise Tomate-Mozzarella mit Basilikum und Balsamico-Essig.
Zum Nachtisch werden Pardules (süße Ricotta-Törtchen mit Safran) serviert. Es gibt Wein, Prosecco, Wasser, Cola und natürlich Espresso und Mirto, den Verdauungslikör aus den Beeren der Myrte.
Um ca. 18 Uhr werden wir zum Hotel gebracht. Ein schöner Tag geht zu Ende. Für viele wird es eines der Highlights der ganzen Reise.

Stadtbesichtigung in Cagliari

Heute Morgen fahren wir in die Hauptstadt Sardiniens. Als erstes sehen wir aus dem Bus viele rosafarbene Flamingos, die am bekannten Poetto-Strand überwintern. Die meisten Vögel haben am Morgen ihre Hälse im Wasser und suchen nach den kleinen Krebsen - Artemia Salina.
Am Monte Urpinu machen wir einen Foto-Stopp und sehen die zahlreichen Marschen und Salzebenen mit vielen Flamingos noch einmal von oben.
Als nächstes besuchen wir die zweistöckige Markthalle di San Benedetto - die größte in Italien. Dicht an dicht drängen sich hier Obst-, Gemüse-, Fleisch-, Fisch- und Käsestände. Hier kann man täglich bis 14 Uhr einkaufen.
Anschließend steht der Besuch vom ältesten Burgviertel Cagliaris, dem Castello an, das von Pisanern im 13. Jh. erbaut wurde. Enge Straßen, zwei Türme, der Regierungspalast sowie die 1217 erbaute Kathedrale Santa Maria di Castello versprühen das mittelalterliche Flair. Im Inneren der Kathedrale kann man die üppige barocke Marmorpracht bewundern. Außerdem befinden sich hier 179 Wandnischen mit den Reliquien von Märtyrern.
Zum Schluss hat jede die Gelegenheit, die größte Stadt Sardiniens auf eigene Faust zu erkunden: ein Eis zu essen, Kaffee zu trinken oder einfach mal bummeln zu gehen. Am frühen Nachmittag verlassen wir Cagliari und fahren zurück.

Keramik–Kurs, Freilichtmuseum Penuccio Sciola

Den heutigen Morgen beginnen wir kreativ und werden in der Keramik-Werkstatt von Lucca in Assemini unter seiner Anleitung etwas aus Ton modellieren. Die Gipsformen eines Pfaus liegen bereits auf dem Tisch. Lucca verteilt den Ton und schon beginnt das große Abenteuer für die meisten Damen.
Nach dem Keramik-Kurs gibt es ein üppiges Mittagessen mit mehreren Gängen. Zwei Stunden lang nehmen wir uns dafür Zeit in einem urigen Restaurant.
Am Nachmittag steht ein besonderes Highlight auf dem Programm: der Besuch des Künstlerdorfes San Sperate mit dem berühmten Skulpturen- und Klanggarten "Giardino Sonoro" von Pinuccio Sciola. Der sardische Künstler kehrt nach seinem Kunststudium im Ausland (Florenz, Madrid, Mexiko, etc.) nach Sardinien zurück und schafft hier ein Universum an klingenden Steinen, die unter freiem Himmel bewundert werden können. Bei der Führung durch den Garten hören wir ein paar Steine "singen" und sind begeistert.
Als wir durch San Sperate laufen, entdecken wir außerdem schöne Wandmalereien. Hier leben viele Maler und Bildhauer, die die Häuserfassaden als Leinwand benutzt haben. Anschließend werden wir zum Hotel gebracht.

Abreise

Nach dem Frühstück müssen die meisten Zimmer um 10 Uhr geräumt werden. Die Koffer werden an der Rezeption abgestellt.
Da wir erst am Nachmittag zum Flughafen gebracht werden, können wir die ganze Zeit bis dahin am schönen Hotelstrand oder in der Hotelanlage verbringen. Nun heißt es, langsam von Sardinien Abschied zu nehmen. Manchen fällt der Abschied schwer.
Nach einer ca. einstündigen Fahrt zum Flughafen checken wir uns alle ein. Die Flüge nach Frankfurt und München starten relativ pünktlich. Somit können alle ihre Anschlussflüge in Frankfurt am Main oder München erreichen.
Eine erlebnisreiche Reise geht zu Ende...

Schlusswort

Liebe Damen,
ich hoffe, diese Reise wird euch noch lange in guter Erinnerung bleiben. Wir haben gemeinsam viel erlebt! Vielleicht sehe ich die eine oder die andere bei einer anderen Reise wieder. Es würde mich sehr freuen! Eure Reisebegleitung Julia

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