Reisebericht: Wandern auf Sardinien – zweitgrößte Insel im Mittelmeer

03.05. – 10.05.2010, 8 Tage Wanderreise auf der Insel Sardinien / Italien: Olbia – Alghero – Punta Giglio – Vulkanküste – Bosa – Gallura – Monte Limbara – Nurra – Isola Rossa – Castelsardo – sardische Auvergne (ca. 53 geführte Wanderkilometer)


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Unsere Reise auf die zweitgrößte Insel im Mittelmeer beginnt bereits früh am Morgen. Die meisten Gäste werden von unserem bequemen Haustür-Transfer-Service abgeholt. Wir sind zwar alle noch ein bisschen müde, freuen uns aber schon sehr auf die
Ein Reisebericht von
Lydia Gräbner

Reisebericht

Unsere Reise auf die zweitgrößte Insel im Mittelmeer beginnt bereits früh am Morgen. Die meisten Gäste werden von unserem bequemen Haustür-Transfer-Service abgeholt. Wir sind zwar alle noch ein bisschen müde, freuen uns aber schon sehr auf die bevorstehende Reise. Kurze Zeit später versammeln wir uns am Flughafen Berlin-Schönefeld. Von dort aus startet unser Flieger der Fluggesellschaft easyJet in Richtung Italien. Nach einem 2 ½ stündigen ruhigen Flug erreichen wir mittags unser Ziel. Gabriela, unsere örtliche Reiseleiterin, erwartet unsere Gruppe bereits mit einem freundlichen Lächeln und einem grünem Eberhardt-Schild. Sie freut sich uns zu sehen, musste doch die vorhergehende Wanderreise aufgrund der Aschewolke komplett abgesagt werden. Unser aufmerksamer Buschauffeur Saverio hilft uns beim Verladen der Koffer. Hatte es am Vortag noch stark geregnet, lacht nun die Sonne. Auf dem Weg zu unserem Hotel erzählt Gabriela bereits Wissenswertes über die Insel. Wenig später beziehen wir unsere Zimmer im 4-Sterne-Hotel „Blu Morisco“. An diesem Nachmittag bleibt uns noch etwas Freizeit, um den kleinen Ort Cannigione zu besuchen. Der Ort bewahrt noch viel von dem ursprünglichen Charme eines kleinen Fischerdorfes. Vor dem Abendessen versammeln wir uns zu einem kleinen Cocktail und ein paar Snacks, um über die nächsten Tage zu plaudern. Wir haben mittlerweile mächtig Hunger und freuen uns auf das abwechslungsreiche Abendbuffet. An diesem Abend schlemmen wir frittierten Kabeljau, Kaninchen, Bratkartoffeln, viererlei Pasta und Pizza. Natürlich bedienen wir uns auch an den kalten Vorspeisen und den süßen Desserts. Mit vollen Bäuchen lassen wir den Abend erschöpft ausklingen.
 
 
 

 

Die heutige Wanderung führt uns ganz in den Norden von Sardinien. Zunächst starten wir am Morgen mit einem leckeren Frühstück in Buffetform. Die Auswahl an süßen Speisen ist riesig, doch auch wer’s herzhaft mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Bestens gestärkt machen wir uns auf den Weg in Richtung Capo Testa. Unterwegs genießen wir die Aussicht auf das La Maddalena Archipel und das kleine Städtchen Palau. Ein herrlicher Ausblick! Am Capo Testa angekommen, schauen wir uns zunächst die beiden Leuchttürme an und sind beeindruckt von den bizarren Granitformationen. Die Landschaft am Capo Testa ist wunderschön! Wir schlängeln uns entlang der kleinen Wanderwege. Gabriela erzählt uns von den Hippies, die unten am Meer hausen. Leider können diese uns Touristen gar nicht leiden und so kehren wir einen anderen Weg zurück. Mittags kommen wir in Santa Teresa di Gallura an.

Dort gönnen wir uns einen kleinen Snack in einem gemütlichen Café an der Piazza. Natürlich darf ein leckerer Cappuccino nicht fehlen! Weiter geht’s mit dem Bus zum Hünengrab Coddu Vecchiu, dem so genannten „Grab der Riesen“. Im 18. Jh. diente es als gemeinsames Begräbnis für das Volk von Bonannaro. Mittlerweile hat es leider heftig angefangen zu regnen, doch wir lassen uns nicht unterkriegen. In Regenjacke eingemummelt und mit Schirm ausgestattet, schauen wir uns die nur 600 Meter entfernte Nuraghe Prisciona an. Diese besteht aus einem Zentralturm, der von einem Bollwerk mit drei kleineren Türmen umkreist wird. Am Nachmittag fahren wir ins Hotel zurück. Wir können das leckere Abendbuffet kaum erwarten und erfreuen uns heute an Tintenfisch in Rotweinsauce, Gemüselasagne, Lamm und vielerlei anderen Köstlichkeiten.
 
 
 
 

 

Nach einem erneut schmackhaften Frühstück fühlen wir uns gestärkt, um eine weitere Wanderung in Angriff zu nehmen. Der heutige Tag führt uns in den Nordwesten Sardiniens, zum Capo Figari auf den Monte Ruju. Der Weg zum Monte Ruju verläuft serpentinenartig und ist leicht begehbar. Unser Ziel haben wir immer vor Augen: Die alte Mühle auf dem Gipfel. Wir überbrücken einen Höhenunterschied von ca. 340 Metern. Ganz oben angekommen, gönnen wir uns eine kurze Pause und genießen die Aussicht auf das türkisblaue Meer. Nach dem Abstieg machen wir einen kurzen Abstecher zum Friedhof der Engländer. Hier liegen die „Gefallenen des Meeres“, die von 1887 bis 1888 bei Schiffbrüchen vor Sardinien ums Leben gekommen sind. Noch heute findet hier einmal im Jahr ein Gottesdienst statt. Nun ist es Zeit für eine Mittagspause. Diese nehmen wir am Strand bei Sonnenschein ein. Wieder im Bus angekommen, gönnen wir uns erstmal einen Schluck vom sardischen Likör Mirto. Diesen haben wir uns verdient. Als nächstes auf dem Programm steht die Besichtigung von Porto Cervo, einem beliebten Urlaubsziel an der Costa Smeralda und Treffpunkt des internationalen Jetsets. Unser kleiner Spaziergang führt uns vom Zentrum bis zum Hafen. Wieder im Bus sitzend, bricht erneut starker Regen über uns ein. Doch auch diesmal geben wir uns nicht geschlagen und steuern das nächste Städtchen Baia Sardinia an. Nach einer kurzen Besichtigung landen wir wieder einmal in einem kleinen Café. Diesmal lassen wir es uns bei Eis, Kuchen und Cappuccino so richtig schmecken. Am späten Nachmittag kehren wir zum Hotel zurück. Auch heute sehnen wir uns wieder dem leckeren Abendessen entgegen. Bei Lachs, Hähnchenbeinchen, Bratkartoffeln und Bohnen neigt sich der Tag langsam dem Ende zu.
 
 
 

 

Heute heißt es bereits Abschied nehmen von unserem ersten Hotel. Wir verlassen die Region um Olbia und fahren weiter südlich in die Region Nuoro. Unser heutiges Wandergebiet umfasst das Naturschutzgebiet Tuttavista. Unser Ziel ist der Monte Tuttavista, den wir zunächst mit dem Bus erklimmen. Aufgrund der vielen engen Kurven ist dies kein leichtes Unterfangen. Und dann kommen uns auch noch fünf Jeeps entgegen. Zunächst möchte keiner ausweichen, doch dann ergeben sich die Jeeps unserem mächtigen Bus und wir können weiterfahren. Die letzten 300 Meter Höhenunterschied nehmen wir zu Fuß in Angriff. Zwischendurch wagen wir einen kleinen Abstecher zur Preda Istampada, was so viel heißt wie „durchlöcherter Stein“. Wind und Wetter haben in jahrhundertlanger Arbeit einen fast 30 Meter hohen Felsbogen in den porösen Kalkstein gehauen.

Auf unserem Weg zum Gipfel sehen wir in einigen Kurven große Kreuze stehen, weshalb dieser Weg auch der „Kreuzweg“ genannt wird. Noch heute finden am Karfreitag an jedem Kreuz Prozessionen statt. Gegen Mittag kommen wir auf dem Gipfel des Monte Tuttavista an, von dem aus man mit einer herrlichen Rundsicht belohnt wird. Zudem werden wir vom riesigen „Cristo Bronzeo“ begrüßt. Wir gönnen uns eine kurze Pause auf dem schönen Plateau und treten dann den Rückweg an. Unsere Mittagspause legen wir auf halber Strecke unter den Eichen ein. Nach der Ankunft am Bus belohnen wir uns noch einmal mit einem köstlichen Schluck Mirto. Da es noch zeitiger Nachmittag ist, beschließen wir uns noch eine Nuraghe anzusehen. Nach kurzer Busfahrt und ebenso kurzem Spaziergang kommen wir an der Nuraghe Osalla an. Mal wieder werden wir mit einer fantastischen Aussicht auf den Strand und auf das Meer belohnt. Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Weg ins zweite Hotel. Dieses befindet sich in Cala Gonone, einem einstigen Fischerdorf, welches sich inzwischen zum reinen Ferienort entwickelt hat. Unser 3-Sterne-Hotel „Bue Marino“ befindet sich direkt am Hafen mit Zugang zum Strand. Wir haben noch ein wenig Zeit, bis es ans Abendessen geht, und so schlendern wir gemütlich durch das Örtchen. Das Abendessen wird im Restaurant in der vierten Etage des Hotels serviert. Von diesem aus hat man einen fantastischen Blick über das Meer. Das Essen erfolgt diesmal in Menuform. Zur Auswahl stehen jeden Abend zwei Vorspeisen (zumeist Nudeln oder Reis), zwei Hauptspeisen (Fleisch oder Fisch) und zwei Desserts (Kuchen oder Cremes). Das Essen schmeckt hervorragend und gepaart mit der wunderschönen Aussicht vom Restaurant auf das Meer, lassen sich hier wunderschöne Abende verbringen.
 
 
 
 

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir in den fünften Tag unserer Reise. Unsere Busfahrt führt uns vorbei an Orgosolo, einer sardischen Gemeinde mit knapp 4.500 Einwohnern. Doch unsere Fahrt geht auch vorbei an Kühen, Schafen und wild lebenden Schweinen. Diese gehören den Bauern der umliegenden Dörfer. Ein herrliches Stück Natur! Zunächst kommen wir am Forstamt des „Foresta Demaniale Montes“ an. Von hier aus starten wir unsere Wanderung auf den Monte Novo San Giovanni. Den Berggipfel erkennt man bereits von Weitem. Er scheint so weit entfernt, als bräuchte man eine Ewigkeit, um ihn erklimmen zu können. Dabei benötigen wir nur 1 ½ Stunden. Zwischendurch legen wir einen Stopp an der Quelle „Funtana Bona“ ein. Hier füllen wir unsere Trinkflaschen mit frischem Wasser auf. Das letzte Stück des Berges erreicht man über einen Treppenaufgang.

Glücklich erreichen wir den Gipfel. Wir nutzen die atemberaubende Aussicht für ein Gruppenfoto. Angetrieben von dem leckeren Gedanken an das Hirten-Mittagessen, legen wir den Rückweg in einer reichlichen Stunde zurück. Aufgrund des angenehmen Wetters können wir draußen essen. Wir nehmen auf Steinen, die im Halbkreis aufgebaut sind, Platz. Um uns herum wuseln überall kleine Ferkelchen, die aufgeregt miteinander spielen. Zunächst bekommen wir typisch sardisches Brot serviert sowie sardische Wurst, Schafskäse und Wein oder Wasser. Danach wird uns Lammfleisch mit Kartoffeln und Zwiebeln gereicht. Im Anschluss gibt es Spanferkel mit Musikpapier. Lecker! Uns allen mundet es sehr. Man kann so oft nachholen wie man will, sodass wir am Ende fast aus allen Nähten platzen. Die Hirten singen uns zum Abschluss noch ein sardisches Ständchen. Am Nachmittag brechen wir nach Orgosolo auf, um uns die knapp 120 Murales anzuschauen. Das erste Wandgemälde wurde bereits 1968 an die Wand gepinselt. Viele der Bildnisse kommentieren die Weltpolitik, andere Bilder stellen das einfache Hirten- und Dorfleben dar. Der Spaziergang entlang der Hauptstraße tut uns aufgrund des vielen Essens allen gut. Noch können wir keinen Gedanken an das Abendbrot verschwenden. Doch auch an diesem Abend gibt es wieder leckere Gerichte, sodass wir nicht widerstehen können.
 
 
 
 

 

Unser heutiger Tag beginnt nach einem leckeren Frühstück mit einer Bootsfahrt. Dazu treffen wir uns alle am Hafen. Letzte Nacht hat es stark geregnet und so sind wir froh, dass wir heute Morgen von einer gut gelaunten Sonne begrüßt werden. Unsere Bootstour führt uns von Cala Gonone zur Cala Luna. Vom Boot aus bietet sich uns ein wunderbarer Blick auf die steil ins Meer abfallenden weißen Felswände. Von hier aus kann man sehr schön die Grotta del Bue Marino sehen, in der bis vor wenigen Jahren noch einige Mönchsrobben lebten. In der Cala Luna angekommen, nutzen wir unsere Freizeit zum Erkunden der Höhle und zum Relaxen am Strand. Einige Gäste trauen sich immerhin bis zu den Knien ins Wasser, welches eine Temperatur von ca. 17 Grad Celsius besitzt. Am späten Vormittag brechen wir endlich zu unserer heutigen Wanderung auf. Diese soll uns bis in die Cala Fuili führen. Wir folgen dem sehr steinigen, verwurzelten und teilweise losem Wanderweg.

Es geht auch öfters auf und ab, sodass wir teilweise ganz schön außer Puste geraten. Einige Gäste trennen sich von ihren langen Hosenbeinen. Die Natur ist traumhaft und der Ausblick aufs Meer fantastisch. Kurz nach Mittag erreichen wir die Cala Fuili, eine kleine Badebucht, die v. a. bei Kletterern positiven Anklang findet. Es wird Zeit für eine größere Pause. Nach unserer Stärkung kehren wir mit dem Bus ins Hotel zurück. Am späten Nachmittag treffen wir uns erneut für einen Kurzausflug nach Dorgali. Wir bummeln durch die Straßen der 8.500 Einwohner großen Stadt und machen an vielen Souvenirshops Halt. Am Abend fahren wir zurück zum Hotel, wo uns unser freundlicher Buschauffeur Saverio leider verlassen muss.
 
 
 

 

An diesem Morgen werden wir mit traumhaftem Wetter begrüßt. Heute steht uns mit 14 Kilometern die längste Wandertour bevor. In den letzten Tagen hatten wir aber genügend Möglichkeiten zum Trainieren, sodass wir auch diese Wanderung voller Eifer angehen. Unsere Fahrt, diesmal mit Buschauffeur Antonello, führt zunächst vorbei an Dorgali. Dann machen wir kurz Halt an einer Korkeiche, die das letzte Mal vor zwei Jahren geschält wurde. Danach kommen wir auch schon an der Ponte sa Barva an, unserem Ausgangspunkt der heutigen Wanderung zur Gorropu-Schlucht. Das Wetter ist wirklich fantastisch. Sonne ohne Ende, aber der Weg spendet an vielen Stellen Schatten. Er ist sehr abwechslungsreich: Mal schmal, mal steinig, mal bergauf, mal bergab, mal dicht bewachsen, etc. Die letzten hundert Meter ins Tal bis zum Eingang der Schlucht sind die schwierigsten. Wir klettern über große Steine steil bergab. Dann sind wir endlich am Eingang der Schlucht angekommen. Von hier aus führt ein weiterer, allerdings etwas mühsamer Weg direkt in die Schlucht. Als sich die Schlucht dann richtig schön vor uns auftut, sind alle bis hier hin mitgelaufenen Gäste froh, dass sie sich die letzten Meter getraut haben. Hier entstehen tolle Fotomotive. Wir laufen zum Eingang der Schlucht zurück und gönnen uns unsere Mittagspause. Dabei beobachten wir das bunte Treiben einer italienischen Reisegruppe. Es wird langsam Zeit den Rückweg anzutreten. Am Nachmittag kommen wir wieder an unserem Bus an und fahren ins Hotel zurück. An diesem Abend findet die feierliche Verleihung der Wanderdiplome statt. Wir stoßen auf unsere Leistung der vergangenen Tage an. Wir haben insgesamt 45 Kilometer zurückgelegt. Auch wenn wir etwas traurig darüber sind, dass wir morgen abreisen müssen, genießen wir unseren letzten Abend in vollen Zügen und bei sehr guter Stimmung.
 
 
 

Heute heißt es Abschied nehmen von Cala Gonone. Nach einem ausgiebigen Frühstück verlassen wir am späten Morgen unser Hotel. Wir machen uns auf den Weg nach Olbia zum Flughafen. Dort verabschieden wir uns von unserer sympathischen Reiseleiterin Gabriela. Sie hat uns in den vergangenen Tagen eine Menge über Sardinien beigebracht und ist unsere ständige Begleiterin gewesen. Nach kurzer Wartezeit am Flughafen können wir pünktlich am easyJet Check-In einchecken. Drei Gäste unserer Gruppe haben bereits ihre Koffer aufgegeben, als die Damen am Check-In plötzlich einen Stopp einlegen. Zehn Minuten später wird uns verkündet, dass aufgrund der Aschewolke der Flug storniert werden muss. Die bereits eingecheckten Koffer könne man im Lost&Found Bereich wieder abholen. Die Damen von easyJet verweisen uns für eine Flugumbuchung auf einen Ticketschalter, an dem sich bereits eine lange Schlange gebildet hat. Nun heißt es warten, warten, warten! Ganze vier Stunden dauert es, bis unsere Gruppe endlich an der Reihe ist und die stornierten Flüge umgebucht werden können. Leider gibt es für heute oder morgen keinerlei freie Flüge mehr. Uns wird lediglich ein Flug am übernächsten Tag ab Cagliari angeboten. Diesen nehmen wir. Auch wenn sich unser Abflug so um zwei Tage verschiebt, erhalten wir wenigstens noch die Möglichkeit, die Hauptstadt Sardiniens kennenzulernen. Von easyJet bekommen wir zwei Hotelübernachtungen mit Frühstück gestellt. Dafür müssen wir uns aber noch einmal 2 ½ Stunden gedulden. In der Zwischenzeit laden wir unsere Koffer schon einmal in den Transferbus, der uns von Olbia nach Cagliari bringen soll. Erst gegen Abend kommen wir mit neuer Flugbuchung und einem Hotelnamen in der Hand, vom Flughafen los. Vor uns liegt eine dreistündige Fahrt bis in den Süden Sardiniens. Nachdem wir das Hotel in einem Vorort von Cagliari gefunden haben, beziehen wir vollkommen erschöpft unsere Zimmer. Unsere Gabriela ist so lieb gewesen und hat noch einmal im Hotel vorbeigeschaut. Schnell holen wir uns noch eine Pizza vom Italiener um die Ecke. Nun sind wir aber wirklich reif fürs Bett.
 
 

 

Glücklicher Weise konnten wir auch für diesen Tag noch einmal unsere Reiseleiterin Gabriela gewinnen. Sie freut sich sehr darauf, uns Ihre Heimat näher zu zeigen. Wir treffen uns am Morgen in der Lobby des Hotels. Dort werden wir von Gabriela abgeholt. Heute heißt es nämlich Linienbus fahren. Wir laufen zur nächsten Bushaltestelle und das Abenteuer „Cagliari“ kann beginnen. Der Bus bringt uns bis in die Innenstadt. Gabriela führt uns durch das Castello. Wir bestaunen u. a. die Kathedrale Santa Maria di Castello. Der Dom wurde ursprünglich im 13. Jh. im gotisch-pisanischen Stil errichtet, doch das Innere ist im Barockstil gehalten. Besonders erwähnenswert ist die Krypta, deren Gewölbe mit 600 Rosetten verziert ist. Wir kommen auch am Adler- (Torre di San Pacrazio) und am Elefantenturm (Torre dell'Elefante) vorbei. Diese dienten früher als Gefängnis. Nach einer kurzen Cappuccino-Pause ziehen wir weiter in Richtung Bastione San Remy.

Diese Aussichtsterrasse ist ein beliebter Treffpunkt der Cagliaritaner. Danach nutzen wir die freie Zeit zum Bummeln und Shoppen. An einer herrlichen Piazza legen wir eine Mittagspause in einem kleinen Restaurant ein. Wir beobachten das bunte Treiben. Dann spazieren wir weiter Richtung Hafen und kommen auch am Rathaus vorbei. Das Wetter ist herrlich und lädt zu weiteren Unternehmungen ein. Daher beschließen wir kurzerhand noch auf den Teufelsfelsen zu wandern. Wir fahren noch einmal mit dem Linienbus, da dieser Berg ein Stückchen außerhalb von Cagliari liegt. Der Aufstieg auf den Teufelsfelsen ist im Vergleich zu vorherigen Wanderungen ein Kinderspiel. Wir benötigen nur 50 Minuten auf den Gipfel. Vom Teufelsfelsen aus haben wir einen wundervollen Blick auf Cagliari und den kilometerlangen Stadtstrand. Ganz am Ende ist auch das Castello zu sehen. Herrlich! Am liebsten wollte man von hier oben gleich ins kühle Nass des Meeres springen. Der Abstieg vom Berg dauert  dann nur noch 30 Minuten. Wir alle sind der Meinung, dass wir uns ein kleines Eis verdient haben und so verweilen wir noch eine Zeit lang in einem toll am Meer gelegenen Café und lassen die Seele baumeln. Am späten Nachmittag fahren wir mit dem Linienbus zum Hotel zurück. Da in unserem Hotel kein Abendessen angeboten wird, reserviert Gabriela in einem in der Nähe liegenden italienischen Restaurant eine lange Tafel für uns. Zum letzten Mal sind wir alle gemeinsam versammelt. Mit dem von Familie Meyer verteilten Kümmerling stoßen wir auf den Abend an.
 
 
 
 

Leider regnet es heute in Strömen. Trotzdem nutzen viele der Gäste die Gelegenheit, einmal über den Markt um die Ecke zu schlendern. Dieser hat sich entlang der Hauptstraße aufgebaut und findet jeden Mittwoch statt. Dort kann man frisches Obst, Fisch, günstige Kleidung, Taschen, etc. kaufen. Nun müssen wir uns endgültig von Gabriela verabschieden. Am späten Vormittag werden wir von unserem Transferfahrer zum Flughafen gebracht. Heute stehen alle Zeichen auf grün - keine Aschewolke in Sicht! Voller Hoffnung begeben wir uns zum Check-In. Alles verläuft glatt. Obwohl das Boarding erst eine Stunde später als geplant beginnt, können wir aufatmen. Unser Flieger startet in Richtung Heimat. Traurig, aber beeindruckt von den vielen Erlebnissen, verlassen wir am Nachmittag die Insel aus Gegensätzen.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht