Reisebericht: Italien – Rundreise Sizilien mit mehr Bewegung

19.10. – 28.10.2014, 10 Tage Rundreise mit Wanderungen auf Sizilien mit Giardini Naxos – Taormina – Ätna – Pantalica – Syrakus – Enna – Cefalù – Naturreservat Zingaro – Segesta (31 Wanderkilometer)


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Bei unserer zehntägigen Reise entdecken wir die schönsten Ecken der größten Insel im Mittelmeer. Dabei spielten bei uns alle Faktoren ineinander, sodass wir neun Tage lang strahlenden Sonnenschein bei angenehmen Wandertemperaturen hatten.
Ein Reisebericht von
Stefan Börner

1. Tag, 19.10.2014: Anreise auf die Sonneninsel

Bereits bevor der Tag beginnt beginnen unsere Wecker mit ihrer Arbeit und reißen uns aus dem Schlaf. Zum Glück muss aber (fast) niemand selber fahren, sodass man bei der Fahrt nach Berlin noch im sicheren Fahrzeug des Haustürtransfers erwachen kann. Gegen acht Uhr treffen wir uns alle am Infopunkt im Flughafen Berlin Tegel. Gespannt wie man natürlich auf einer Reise ist, können wir es nicht abwarten und checken bereits am nächstgelegenen Checkinautomat ein. Problemlos geben wir nachfolgend unser Gepäck auf und begeben uns durch den Sicherheitscheck in den Transitbereich. Pünktlich gegen 10 Uhr starten wir nach Catania. Nach einem ruhigen Flug und schneller Gepäckaufnahme verlassen wir kurz nach eins den Sicherheitsbereich des Flughafens und treffen direkt am Ausgang auf unseren örtlichen Wanderreiseleiter Jochen. Gemeinsam begeben wir uns zu unserem Transferbus und machen uns direkt auf den Weg zu unserem ersten Hotel. Nach einstündiger Fahrt und ersten Informationen über Sizilien erreichen wir den Ort Riposto. Direkt nach dem Einchecken und einigen kleinen organisatorischen Informationen hat jeder die Möglichkeit die nähere Umgebung zu erkunden und sich somit einen ersten Eindruck von der Insel zu verschaffen. Dabei fallen vor allem die typisch sizilianischen Straßenführungen und Verkehrsordnungen auf. So ist es üblich, dass es kaum richtige Fußwege gibt und für mehr als ein Auto nebeneinander selten Platz ist.
Für Sizilianer unverständlich knurren unsere Mägen bereits 19 Uhr, sodass wir untypisch früh zu Abend essen wollen und, nach vorheriger Abklärung, auch können. Nach einem leckeren und reichhaltigen Abendessen und gemütlichen Beisammensein fallen alle, auch aufgrund des recht langen Tages, geschafft in die Federn.

2. Tag, 20.10.2014: Taormina und Umgebung

Für den ersten Wandertag steht die Region Rund um Taormina auf dem Programm. Halb neun treffen wir uns gemeinsam an unserem Bus für den gesamten Aufenthalt der Reise und unseren jungen und freundlichen Fahrer Luca. Die kurze Fahrt führt uns durch Villagonia direkt über die Strandpromenade auf der alten Verbindungsstraße mit ausgezeichneter Sicht auf die Küste dank der serpentinenartigen Straßenführung. Kurz nach halb zehn setzt uns Luca an einem wunderbaren Aussichtspunkt ab. Wir laufen zuerst ein kleines Stück zu einem Händler, welcher uns unsere Paninis zubereitet während wir den kleinen Stadtpark erkunden. Aufgrund des erwartet warmen Wetters beginnen wir, nachdem alle Brote sicher verstaut sind, unsere Wanderung nach Castelmola anstatt zuerst Taormina zu besichtigen. Dabei wählen wir den sogenannten Büßerweg als unsere Aufstiegsroute. Das erste Highlight markiert hier die Felskirche Madonna della Rocca und der wunderbare Ausblick über Taormina. Allein dieser Ausblick macht den recht anstrengenden Aufstieg mehr als wett. Weiter geht es über alte Straßen nach Castelmola. Am höchsten Punkt des Ortes vertilgen wir gierig unsere Wegverpflegung und schauen dabei recht skeptisch auf das eigentliche Tagesziel, den Monte Veneretta. Aufgrund der doch recht ungewohnten Temperaturen und mit dem Hintergedanken die Kräfte für die restliche Reise einzuteilen, entschließen wir uns nicht auf den Veneretta aufzusteigen und lieber eine ausgedehnte Espressopause in Castelmola zu verbringen. In einem recht skurril eingerichteten Café mit herrlicher Aussicht sammeln wir also Kraft für den Abstieg nach Taormina. Dieser Abstieg zieht sich entlang der Hänge bis mitten hinein in das alte Taormina. Dort angekommen schlendern wir entlang des Hauptboulevards und schließen unsere Wanderung mit dem Besuch des antiken römischen Theaters ab. Im Anschluss an das Theater gibt es in einer ausgedehnten Freizeit ausgiebig Möglichkeiten die eigene Kauflust zu befriedigen oder einfach bei einem gemütlichen Espresso das bereits Erlebte zu befriedigen. Am frühen Abend machen wir uns schließlich auf den Rückweg nach Riposto um uns, diesmal ein wenig „sizilianischer", 19:15 Uhr zum Abendessen zusammen zu finden. Nach den erneut äußerst delikaten Speisen finden wir uns auf der hoteleigenen Dachterasse zum zwanglosen Plausch und Austausch der Reiseerfahrungen zusammen.

3. Tag, 21.10.2014: Ätna – der Rauchberg

Der Mt. Etna. An diesem Tag stellen wir uns genau dieses anspruchsvolle Ziel. Nichts anderes als den höchsten Punkt der Insel wollen wir erreichen - in langen Hosen. Am Morgen scheint diesem Ziel nichts entgegen zu stehen. Im Laufe der etwa einstündigen Fahrt zur Basisstation des höchsten und aktivsten Vulkans Europas bleibt das Wetter genauso wolkenfrei wie auf Meereshöhe, sodass uns der zertifizierte Vulkanführer Marco unseren Traum für diesen Tag bestätigen kann - „We will take the peak!". Wir starten auf 1910 m Höhe per Seilbahn zur zweiten Station auf 2500 m um danach per Offroadbus bis zur höchsten Station auf 2920 m zu fahren. Dabei verändert sich die Landschaft von kleinen Büschen und Sträuchern zu einer Mond ähnlichen Oberfläche. Ab hier ist es offiziell verboten ohne Führer zu wandern. Über diese Regel setzen sich allerdings immer wieder Personen hinweg - teils auch mit tödlichen Folgen. Zusammen mit Marco sind wir aber absolut sicher („if you see me run down hill, you also should start running") und guter Dinge die Höhenluft auch zu verkraften. In ruhigem Tempo und immer wieder kleine Pausen einlegend geht es stetig bergauf. Dabei nutzt Marco die Pausen zu sehr gut erläuterten und anschaulichen Wissensvermittlung. Spätestens als er an einer unscheinbaren Stelle ein wenig Asche zur Seite schiebt und darunter Eis zu sehen ist, hat er uns alle in seinen Bann gezogen.
Aufgrund der hervorragenden Weitsicht können wir immer wieder den Blick über die Insel schweifen lassen, bis wir dann endlich am ersten Krater angelangen. Dabei darf natürlich ein Blick in den Krater selber nicht fehlen. Man sieht allerdings keine Lava, diese befindet sich dann doch relativ weit unten in verschiedensten Becken, sondern nur Dämpfe. Trotzdessen ist dieses Naturspektakel aus nächster Nähe ein besonderes Erlebnis. An diesem Tag sind uns die Wettergötter sogar so sehr zugeneigt, dass wir direkt bis zur Spitze weiter wandern können. Dieser letzte Aufstieg auf 3345 m Höhe ist zwar noch einmal anstrengend, jedoch entlohnt uns die erneut phänomenale Aussicht am Ende mehr als genug.
Auf den Anstieg folgt immer der Abstieg und so machen wir uns, nachdem sich alle satt gesehen, auf den Weg hinab. Dabei kreuzen wir für ein kurzes Stück die Dampfwolken des Ätna um das volle Erlebnisspektrum des Vulkans mit zu nehmen. Kaum sind wir aus den Wolken heraus wird es rasant. Aufgrund des losen Untergrunds kommt man an dieser Stelle am besten mit der Methode des „Jump and Slide". Dabei springt man leicht ab und schlittert dann ein wenig auf dem losen Geröll. Dass man aber auch gemächlich durch dieses Terrain kommen kann, beweist uns prompt ein Gruppenmitglied. ;-)
Am Ende des rasanten Teils wandern wir noch ein kurzes Stück zu einer windgeschützten Kuhle um unseren Proviant zu vertilgen.
Frisch gestärkt bewältigen wir den Abstieg zur BLABLA Station um von dort noch bis zur Seilbahnstation abzusteigen. Ziemlich geschafft fahren wir dann mit der Seilbahn bis zur Basisstation herunter. Wir verabschieden unseren sehr guten Vulkanführer Marco mit einem großen Dankeschön und fahren mit unserem Bus wieder zurück zum Hotel. Dabei lassen wir den Blick hinab zur Küste schweifen und staunen über die unterschiedlichen Vegetationszonen. Angekommen im Hotel versuchen wir unsere Ausrüstung und uns von der gröbsten Vulkanasche zu befreien und treffen uns am Abend wieder im Speisesaal des Hotels.

4. Tag, 22.10.2014: Hochebene von Pantalica – eine natürliche Festung

Ein wenig früher als die letzten Tage verlassen wir heute unser erstes Hotel und machen uns auf den Weg zur Hochebene von Pantalica. Nach etwa zwei stündiger Fahrt machen wir Halt einer kleinen Ortschaft namens Ferla und decken uns mit Proviant für den Mittag ein. Weiter geht es über eine kleine, enge Straße zu unserem Startpunkt für die Wanderung. Bereits vor Beginn haben wir eine wunderbare Sicht auf den Flusslauf des Anapo, welchem wir nach einer kurzen Erläuterung der Grabnischen, bald folgen. Die heutige Vegetation steht in krassen Gegensatz zu der kargen Landschaft des Ätna, sodass wir eine völlig andere Seite Siziliens kennenlernen dürfen. Unser Weg führt uns zu einem kleinen „Heimatmuseum" in dem uns ein freundlicher „sizilisch-italienisch" sprechender Herr über diverse Methoden und Gerätschaften der Gegend aufklärt. Weiter geht es über enge, flache, steinige, breite oder steile Wege rund um die natürliche Festung und entlang des Anapo. Pünktlich zum Magenknurren gelangen wir an eine schattig gelegene Steintafel um unser Rucksäcke zu erleichtern und Kraft für den folgenden Weg zu sammeln.
Frisch gestärkt kann uns selbst der „reisende" Strom des Anapo nicht aufhalten welche alle erfolgreich durchqueren. Das kalte Wasser ist dabei eine willkommene Erfrischung für unsere geschundenen Füße. Für den darauf folgenden Aufstieg lässt sich die Sonne nicht lumpen, sodass wir noch einmal gehörig ins Schwitzen geraten. Nach einer sehr schönen Wanderung sammelt uns Luca wieder ein und fährt uns ein kurzes Stück zum höchsten Punkt des Plateaus wo wir die Ruinen des antiken Palasts besichtigen können. Anschließend fahren wir wieder zurück nach Ferla um uns in einem Café den hart verdienten Espresso gönnen zu können. Darauf folgt die obligatorische Fahrt in unser nächstes Hotel, wo wir nach erfolgreichem Check-In noch Zeit für eine kurze Erkundung der Umgebung haben. Am Abend treffen wir uns in der Lobby um zusammen den Weg zum Speisesaal zu finden. Nachdem alle einen Platz gefunden haben, lassen wir uns wieder einmal die leckeren Gerichte schmecken.

5. Tag, 23.10.2014: Syrakus und das Naturschutzgebiet Vendicari

Am frühen Vormittag machen wir uns auf den Weg nach Syrakus um uns bis zum Mittag der Kultur und Geschichte der einstigen Metropole zu widmen. In der Antike war Syrakus ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für den Handel im Mittelmeerraum und somit sehr reich und mächtig gewesen. Wir treffen uns vor dem Eingang zum archelogischen Park mit unserer Kulturführerin Carolina und beginnen mit der Besichtigung des antiken, griechischen Theaters. Danach machen wir uns auf den Weg zu den alten Steinbrüchen und dem Ohr des Dionysos. Um noch zu zeigen, dass nicht nur die Griechen ihre Finger in Syrkus hatten, zeigt uns Carolina auch noch die etwas kleinere, römische Arena. Danach begeben wir uns wieder zum Bus um in den alten Stadtteil von Syrakus zu fahren. Kaum angekommen treffen wir uns wieder mit Carolina und beginnen mit dem Stadtteilspaziergang. An der Süßwasserquelle „Fonte Aretusa" trennen wir uns von Carolina und erkunden noch auf eigene Faust die Läden der Altstadt. Über die Mittagszeit widmen wir uns aber wieder dem eigentlichen Thema unserer Reise - dem Wandern. Heute lautet unser Ziel das Naturschutzgebiet Vendicare zu erleben. Wir starten die Wanderung mit einer kleinen Klettereinlage um an den wundervollen Sandstrand zu gelangen an welchem wir auch unsere Mittags- und Badepause verbringen. Erfrischt und gestärkt laufen wir teils barfuß direkt am Strand entlang um den eben diesen wieder durch eine Klettereinlage zu verlassen. Diese Wanderung besticht durch eine Abwechslungsreiche Wegbeschaffenheit und bietet genug Zeit um diverse Vogelarten zu beobachten. Nicht umsonst wird das Gebiet auch Vogelschutzgebiet genannt. Auch wird hier wieder die unglaubliche Abwechslungsreiche der Insel demonstriert. So liefen wir vor zwei Tagen noch auf einem Berg herum, vor einem Tag mitten durch eine vegetationsreiche Hochebene um heute die Küstenvegetation zu bestaunen. Nach Abschluss der Wanderung fahren wir wieder zurück in Richtung Hotel. Auf gemeinsamen Beschluss hin setzt uns Luca bereits in Noto ab, wo uns Jochen in einem kurzen Rundgang ein wenig über die Stadt erzählt. Anschließend kann sich jeder individuell ein Bild der Kleinstadt machen und zu Fuß wieder zum Hotel zurück zu kehren.
Das Abendessen schmeckt, nach einem kurzen Besuch in der Küche, wieder einmal allen und wir können in lockerer Runde den Tag Revue passieren lassen.

6. Tag, 24.10.2014: Der Nabel Siziliens und das Tal der Tempel

Am heutigen Tag können wir unseren Füßen eine Pause und legen dafür fleißig Buskilometer zurück. Unser erstes Teilziel ist Enna. Erneut haben wir die Gunst der Wettergötter auf unserer Seite, sodass wir auf dem Aussichtspunkt der Burg den Beinamen „Nabel der Insel" bestätigen können. Rundum haben wir freie Sicht soweit das Auge reicht über die schöne Insel. Nachdem sich alle satt gesehen haben spazieren wir bergabwärts und stehen bald vor einer unscheinbar wirkenden Kathedrale. Allerdings straft uns bei betreten das Äußere Lügen. Im Inneren eröffnet sich uns eine wundervoll gestaltete Architektur und viele, aus unterschiedlichen Epochen stammende, Kunstwerke.
Als wir im Zentrum Ennas ankommen, macht sich schon der Hunger bemerkbar, sodass wir alle gemeinsam ein kleineres Restaurant ansteuern. Zum Glück hat dieses Etablissement eine wunderbare Aussicht, da der Wirt absolut nicht mit einer Gruppe an hungrigen Gästen gerechnet hatte. Trotz der recht langen Wartezeit lassen sich alle ihr Mittagessen schmecken. Als alle satt sind, machen wir uns wieder auf den Weg zum Bus. Wir machen uns auf den Weg nach Agrigento und dem Tal der Tempel. Aufgrund der entspannten Verkehrslage kommen wir ein wenig zu früh am vereinbarten Treffpunkt an und müssen, dank der eifrigen „Politessen", noch eine kleine Extrarunde drehen. Nach dieser Runde können wir dann unseren heutigen Führer aufgabeln und uns zum Start der Tempelanlagenbesichtigung begeben. In den nächsten knapp zwei Stunden hören wir allerlei interessante und spannende Fakten, Geschichten und Mythen. Als letzten Weg für diesen Tag fahren wir noch, aufgrund der günstigen Lage, kurz zu unserem dritten Hotel. Dieses besitzt als einziges unserer Hotels einen eigenen Sandstrand, welcher nach dem Check-In zumindest noch für einen schönen Spaziergang oder auch zum Baden während des Sonnenuntergangs genutzt wird. Das abschließende Abendessen schmeckt uns mit äußerst motivierten Kellnern besonders gut. ;)

7. Tag, 25.10.2014: Cefalú

Mal wieder steht ein Berg im absoluten Mittelpunkt der Tagesplanung. Nachdem wir den größten Teil des Vormittags im Bus verbringen mussten, beginnen wir unser Programm mit einem orientierten Stadtrundgang durch Cefalú. In der folgenden Freizeit besorgen Jochen und ich das Mittagessen für die Gruppe in einem winzigen Laden, welcher allerdings die besten Sachen der Region haben soll. Nachdem wir uns wieder alle am zuvor vereinbarten Treffpunkt zusammen gefunden und die Vorräte verteilt haben, starten wir den Aufstieg auf den Rocca. Ähnlich zum Aufstieg bei Taormina, schaffen uns die zahlreichen Treppen und die schwer beladenen Rucksäcke. Deswegen sind wir froh als wir auf Höhe der allgemeinen Rastplätze ankommen und den Inhalt unserer Beutel auf zwei Bänken auspacken dürfen. In der kurzen Zeit welche die Gruppe zur Erkundung bekommt, richten Jochen und ich das Picknick bestehend aus Schinken, Käse, Antipasti, Broten, Obst und natürlich etwas Trinkbaren, an.
Mit gut gefüllten Mägen wandern wir eine Runde auf dem Rocca entlang und steigen schließlich zu den Überresten einer Aussichtsanlage auf. Von den Ruinen aus bietet sich uns wieder einmal ein hervorragender Blick über die Umgebung von Cefalú. Nach dem Abstieg vom Rocca zurück nach Cefalú und damit zu Luca fahren wir in Richtung unseres letzten Hotels. Unterwegs halten wir noch an einem hervorragenden Platz für ein Panoramafoto - genannt Castella del Mare. Das gemeinsame Abendessen findet, nicht wie bisher im Hotel, sondern im angrenzenden, regional bekannten, Restaurant statt. Auch hier erwarten uns wieder kulinarische Genüsse und wir können den Tag gemütlich gemeinsam ausklingen lassen.

8. Tag, 26.10.2014: Wanderung im Naturreservat Zingaro

Das heutige Datum ist für eine Wanderin ein ganz besonders - ihr Geburtstag. Bereits zum Frühstück gibt es schon die ersten Glückwünsche und auch eine kleine Aufmerksamkeit. Nach der frühen Stärkung begeben wir uns zur Wanderung in das Naturreservat Zingaro. Unterwegs organisieren wir uns - trotz Sonntag - noch unsere Mittagsverpflegung. Unsere Wanderung starten wir am Nordeingang und von da an erst einmal nur bergauf in der prallen Sonne. Da wir uns aber immerhin auf einer Wanderreise befinden und ja nicht über zu viel gutes Wetter meckern wollen, schwitzen wir einwandslos und genießen lieber die wundervolle Natur um uns herum. Vorbei an der Mastro Peppe Siino, welche in den fünfzigern dem „Robin Hood" Siziliens Unterschlupf gewährte, führt uns unser Weg schließlich pünktlich zur Mittagszeit an den höchsten Punkt des Tages. Wir verteilen uns abseits des Weges wie eine Herde Berg..."grazien" auf dem Gipfel einer namenlosen Erhöhung und vertilgen unsere Rationen unter strahlenden Sonnenschein und in mitten einer atemberaubenden Naturkulisse. Anlässlich des Tages gibt es auch noch ein fröhliches „Happy Birthday" Ständchen der gemeinsamen Gruppe. Von unserem Mittagstisch aus haben wir auch bereits unser nächstes Ziel ausgemacht. Eine der malerischen Badebuchten soll es werden. Dank dem sonnig, warmen Wetter liegt diese Entscheidung natürlich nahe. Also machen wir uns wieder zurück auf den Weg und beginnen mit dem Abstieg. Dabei führt uns Jochen auf einmal auf einen Weg, welcher mitten im hohen Gras verschwindet und plötzlich an einer der Buchten endet. Dem kristallklaren und recht ruhigen Mittelmeer können an dieser Stelle nur wenige die kalte Schulter zeigen, sodass sich kurz darauf im kühlen Nass erfrischt wird. Anschließend müssen wir uns wieder ein Stück aufwärts begeben um schließlich wieder, vorbei am Südeingang, auf Luca und unseren Bus zu treffen. Auf dem Rückweg halten wir noch nach einer Strandbar die Augen auf, was sich aber angesichts der beendeten Hauptsaison als schwieriger erweist als erwartet. Schließlich werden wir aber doch fündig und genießen das Ende des Tages in malerischer Kulisse bei einem Glas Averna.

9. Tag, 27.10.2014: Segesta, Erice und Trapani

Am letzten planmäßigen Programmtag fahren wir zuerst zu den antiken Tempelruinen von Segesta. Dort angekommen spazieren wir hinauf und entlang der Ausgrabungsstätten. Dabei sehen wir eine antike Wohnung, die Agora der antiken Siedlung und ein hellenistisches Theater. In diesem gebe ich der Gruppe eine kleine Akustikprobe - zum Glück habe ich aber nichts gesungen ;)
Als letzte Sehenswürdigkeit erkunden wir noch den Hera Tempel um uns danach auf den Weg nach Erice zu machen.
Entlang der schönen Strecke über Serpentinen müssen wir eine kleine Zwangspause aufgrund von Dreharbeiten zu (vermutlich) einem Autowerbespot einlegen. In Erice angekommen besichtigen wir zuerst die alte Kirche mit vielen Schätzen aus der Umgebung um dann quer durch den Ort zu spazieren und auf der anderen Seite der Touristenhochburg die malerische Aussicht in Richtung Trapani zu genießen. Nach den malerischen Ausblicken begeben wir uns in das Zentrum Erices und suchen uns als Gruppe ein Restaurant für unser Mittag aus. Im Anschluss an ein reichhaltiges Mahl starten wir unseren Abstieg hinab nach Trapani. Der Weg ist stetig abschüssig und durch loses Geröll teilweise tükisch. Der stetige Blick über Trapani und das erneut sehr gute Wetter trösten allerdings über diese kleineren Mali hinweg. Am Fuße des Berges wartet bereits wieder Luca um uns weiter in das Zentrum Trapanis zu fahren. Unter der Statue des Garibaldi beginnen wir unseren orientierenden Rundgang und treffen uns auch dort wieder nachdem jeder noch einmal für sich selbst Trapani erkunden konnte. Bei unserem letzten gemeinsamen Abendessen verabschieden wir uns offiziell schon einmal bei Jochen und Luca und danken beiden für eine hervorragend durchgeführte Reise.

10. Tag, 28.10.2014: Palermo und Heimreise

Für unseren Abreisetag liegt eine Fahrt quer über Sizilien vor uns. Wir müssen vom äußersten Westen in den äußersten Osten zum Flughafen Catania. Wir lassen es uns allerdings nicht nehmen zwischendurch einen Abstecher nach Palermo zu unternehmen. In dieser großen Stadt lernen wir den geregelten deutschen Verkehr zu schätzen und sind froh einen so sicheren Fahrer in Luca zu haben. Die Stadt selber kann jeder nach seinem Gutdünken erkunden und wir treffen uns alle pünktlich wieder zur Weiterfahrt zum Flughafen. Dieser Tag markiert auch den ersten Tag mit schlechterem Wetter während unseres Aufenthalts. Im Laufe der Fahrt können wir anhand der Straßenbeschilderung noch einmal unsere gemachten Erlebnisse Revue geschehen lassen.
Am Flughafen angekommen verabschieden wir uns noch einmal herzlich bei unseren beiden orts- und fachkundigen Begleitern und begeben uns auf den Rückflug nach Deutschland. Nach einem „babylastigen" Flug verabschieden wir uns untereinander und machen uns per Haustürtransfer auf den letzten Weg nach Hause bzw. per Eigeninitiative zu Verwandten.
Auf diesem Weg möchte ich mich nocheinmal bei euch allen für die wunderschöne Reise bedanken. Es war mir stets eine Freude Sizilien und das Wandern mit euch zu entdecken und lieb zu gewinnen.
Euer Stefan

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