Reisebericht: Weihnachten und Silvester im Passeiertal in Südtirol

22.12. – 02.01.2013, 12 Tage Rundreise über den Jahreswechsel ins Passeiertal mit St. Martin – Meran – Schloss Tirol – Dolomitenrundfahrt – Bozen – Pfelders – Trient – Reschensee – Schnalstaler Gletscher – Orchideenwelt – Schloss Rametz


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Wir haben 12 wunderschöne Tage im sonnigen Südtirol verbracht und gut ins neue Reisejahr 2013 eingetroffen...
Ein Reisebericht von
Andreas Höhn

Samstag, der 22. Dezember 2012

Pünktlich um 06.00 Uhr fuhr der Bus am Flughafen Dresden mit allen Gästen ab, auch an den anderen drei Zustiegstellen klappten die Transfers. Das zunächst trübe Wetter wurde in Bayern immer schöner, so dass alle in den Pausen die Sonne genießen konnten. Ich verkürzte die Hinfahrt mit dem Film „Südtirol und die Dolomiten" und einigen Basisinformationen zur Region. Aufgrund eines Staus bei Ingolstadt verließen wir die Autobahn, fuhren ein Stück Landstraße, dann auf der Stadtautobahn quer durch München, weiter nach Garmisch und über Fern- und Reschenpass ins Vinschgau. Auf dieser Strecke gab es ständig Neues zu sehen, so dass die Tour recht kurzweilig wurde. Gegen 18 Uhr trafen wir beim Hotel ein, wo alles auf uns wartete. Um 19 Uhr gab es das erste leckere Abendessen mit einem tollen Salatbuffet.

Sonntag, der 23. Dezember 2012

Bei herrlichem Wetter ging die Fahrt nach Bozen zur Seilbahn auf den Ritten. In Oberbozen hatten wir eine gute halbe Stunde Zeit bis zur Abfahrt des Zuges Klobenstein. Ein kleiner Weihnachtsmarkt an der Bergstation verkürzte das Warten. Die eingesetzte historische Bahn gefiel den Gästen ausnehmend. Der Bus wartete mittlerweile in Klobenstein mit Bordverpflegung, die gut auf dem geräumigen Parkplatz eingenommen werden konnte. Weiter ging es durch enge Straßen nach Lengmoos. Nach einer Wanderung zu den dortigen Erdpyramiden erholten sich die Gäste bei Kaffee und Süßem im Hotel, einige schlenderten noch zur nahe gelegenen Deutschordenskommende, deren reich ausgestattete Kirche allen offen stand. Bei einbrechendem Abendlicht fuhren wir die halsbrecherischen Serpentinen hinunter nach Bozen und weiter nach Goldrain.

Montag, der 24. Dezember 2012

Nach dem Frühstück fuhren wir bei schönstem Wetter ins Dorf Tirol, dem mittelalterlichen Machtzentrum einer Grafschaft, die von Bayern bis Istrien und zum Trentino reichte und sogar Kärnten und Graubünden mit einschloss. Ein Spaziergang durch den Ort bis zur Aussichtsterrasse mit Blick auf das alte Burgschloss Tirol tat allen gut. Weiter nach Meran, wo sämtliche Gäste es vorzogen, den überschaubaren Ort individuell zu erkunden. Um 14 Uhr trafen wir uns am Busparkplatz, der total von Bussen überfüllt war. Neu ankommende Busse warteten in einer langen Schlange. Da die Gruppe komplett da war, konnten wir unseren Bus in der Warteposition beziehen und fuhren sofort auf den Parkplatz von Schloss Trautmannsdorff, wo die Gäste mit leckerem Glühwein versorgt wurden. Anschließend Rückfahrt zum Hotel, wo um 16.30 Uhr im Kaminzimmer bei Glühwein und Gebäck der Weihnachtsmann kam, allerdings mit kürzerem und eher grauem Bart. Zunächst lauschten alle einer Weihnachtsgeschichte von Robert Gernhardt, dann wurde beschert. Dieser Bescherung schlossen sich auch die Wirtsleute an. Für die Herren gab es Hochgeistiges, für die Damen Brauchbares. Nach gemütlichem Beisammensein folgte ein tolles Heiligabendmenu.

Dienstag, den 25. Dezember 2012

Am ersten Weihnachtsfeiertag starteten wir um neun Uhr zur großen Dolomitenrundfahrt, zunächst per Schnellstraße nach Bozen, dann auf der Autobahn bis Abfahrt Auer und von dort ging es nach Osten in die Berge, zunächst nach Cavalese, Pradazzo, Moena und dann im Fassatal entlang über Canazoi hinauf zum Pordoijoch (2239 Meter). Abfahrt bei Nebel, der sich immer mehr auflöste und grandiose Sicht freigab. Auf dem Pordoijoch zünftige Busverpflegung, dann weiter über den Falzaregopass (2105 Meter) Richtung Cortina d´Ampezzo. Vor dem Falzaregopass ist ein höhlenartiger Tunnel, der in sich als Kurve verläuft. Nur durch totales Zirkeln mit Millimeterdifferenzen war ein Durchkommen möglich. Nach der Ortsdurchfahrt in Cortina dann der letzte Pass „Drei Kreuze" (1809 Meter), ab hier bergab zum bereits zugefrorenen Misurinasee, wo es für alle einen leckeren Glühwein gab. Mit herrlichen Blicken auf die drei Zinnen ging die Tour an Toblach vorbei nach Bruneck, wo wir die letzte Pause einlegten. Um 19.30 Uhr waren wir zurück am Hotel. Der Tag war für viele zwar anstrengend, aber auch reich an grandiosen Eindrücken.

Mittwoch, den 26. Dezember 2012

Bei nebligem Regenwetter starteten wir optimistisch gestimmt zum Reschenpass. In Nauders auf der österreichischen Seite war aus dem Regen Schnee geworden, so dass man den Ort mit zwei Kirchen und mittelalterlichem Schloss gut erkunden konnte. Busverpflegung in Nauders, dann zurück zum Reschenstaussee, wo mittlerweile Neuschnee in der Sonne strahlte. Traumhafter Blick auf eine tolle Fotokulisse mit romanischem Kirchturm, der aus dem gefrorenen See ragt. Nach einer herrlichen Spazierpause mit Glühwein auf allgemeinen Wunsch Rückfahrt ins Hotel.

Donnerstag, den 27. Dezember 2012

Weil viele Gäste wegen verschiedener Beschwerden eine Apotheke aufsuchen wollten, fuhren wir gleich nach Latsch, wo man auch gleich kleinere Einkäufe erledigen konnte. Anschließend schöne Fahrt in das mittelalterlich anmutende Städtchen Neumarkt, italienisch Egna an der Weinstraße, wo man durch pittoreske Laubengänge spazieren konnte. Am Kalterer See, der von unserem Parkplatz zugänglich war, legten wir die Mittagspause ein. Um 14 Uhr begann im Weingut Brigl die Kellerführung mit anschließender Verkostung von fünf leckeren Weinen. Vor allem den Damen hatte es der süßliche Muskateller angetan und heiter beschwingt fuhren die Gäste gegen 16.15 Uhr ins Hotel zurück.

Freitag, den 28. Dezember 2012

Um neun Uhr starteten wir zur kleinen Dolomitenrundfahrt nach Bozen und von dort ins schmale, felsengesäumte Eggental, dem ältesten, nach 1860 entstandene Stück der Dolomitenstraße. Am Karersee hinter dem Karerpass legten wir gegen 10.30 Uhr die erste Pause ein. Unter der Straße führt ein Treppentunnel zum See. Vorbei am Pordoipass erreichten wir gegen 12.30 Uhr den tief verschneiten Sellapass, wo bei der Mittagspause Busverpflegung gereicht wurde. Bergab durch viele Kehren fuhren wir dann ins Grödnertal nach St. Ulrich. Da von 12.30 bis 15 Uhr alle Geschäfte geschlossen waren, blieben nur die zahlreichen Konditoreien als Zeitvertreib oder eben pures Bummeln. Um 14.30 Uhr fuhren wir dann ins Dolfiland, wo ich uns angemeldet hatte. Ein Parkplatz war reserviert und wir wurden von einer Mitarbeiterin nett empfangen.
Gegen 15.30 Uhr weiter nach Kastelruth. Vor der Kirche ein kleiner Weihnachtsmarkt, auf dem Bläser spielten, alles sehr stimmungsvoll. Gegen 17 Uhr dann zurück ins Hotel, wo wir gegen 18.30 Uhr ankamen. Die Gäste waren aber von diesem Tag vollauf begeistert.

Sonnabend, den 29.12.2012

25 Gäste hatten sich entschieden, am freien Tag mit nach Bozen zu fahren. Wir fuhren 09.32 Uhr ab Goldrain und waren gegen 11 Uhr in Bozen. Am Waltherplatz besorgten wir Stadtpläne für die Gruppe. Meine Führung ging von dort in die Dompfarrkirche, dann ins Dominikanerkloster mit den ersten Fresken der Giottowerkstatt, die die Bozner Schule begründeten. Anschließend gab ich auf dem Obstplatz Orientierung zum Museum mit dem Ötzi, zu den Lauben und zum erstmals praktizierten Krippenweg auf der anderen Seite der Talfer. Die Zeit bis zur Rückfahrt um 15.35 Uhr hat allen gereicht und man genoss eine entspannte Zugrückfahrt.

Sonntag, den 30.12.2012

Bei sonnigem Wetter fuhren wir über Schluderns Richtung Schweiz. Zunächst besichtigten wir das mittelalterlich anmutende Städtchen Glurns mit komplett erhaltener Stadtmauer. Gleich hinter der schweizerischen Grenze galt unsere Aufmerksamkeit dem Kloster Müstair mit der Kirche St. Johann. Die über 1200 Jahre alte Anlage selbst liegt sehr malerisch und die karolingischen und romanischen Fresken in der Kirche gehören nicht umsonst zum UNESCO-Weltkulturerbe. Nach aussichtsreicher Serpentinenfahrt erreichten wir St. Moritz. Ausstieg am Bahnhof, wo der Bus 15 Minuten stehen darf. Der See war leider nicht begehbar, aber dafür der Rundweg. Mehrere Treppen und sogar Fahrstühle führen ins Ortszentrum, in dem alle Geschäfte und gastronomischen Einrichtungen geöffnet sind, allerdings zu entsprechenden Preisen. Nach 1 ½ Stunden Aufenthalt gut zweistündige Heimfahrt mit grandiosen Blicken auf schneebedeckte Gipfel im letzten Rot der untergehenden Sonne.

Montag, den 31.12.2012

Bei gleißendem Sonnenlicht fuhren wir gleich morgens zum Schnalstalgletscher, weil bei so schönem Wetter der Andrang an der Seilbahn immer größer und die Fernsicht diesiger wird. Da mehr als 20 Gäste auf den 3214 Meter hohen Gipfel wollten, profitierten wir vom Gruppenpreis, der mittlerweile 18 € pro Person beträgt. Oben war kein Wind und tolle Fernsicht. Um 12 Uhr fuhren wir nach Karthaus ins ehemalige, 1776 durch Kaiser Josef II. säkularisierte Karthäuserkloster, wo wir nach Genießen der Busverpflegung durch die Gänge der wehrhaften Anlage schlenderten. Anschließend wurden wir im Schreibmaschinenmuseum Partschins zur Führung erwartet. Ewald Lassnig, der schon diverse Bücher über den Erfinder der Schreibmaschine und die vielen Fabrikate geschrieben hat, legte eine ebenso kompetente, wie engagierte Führung hin. Nach der Führung und einem kleinen Glühwein aus der Busbar ging es direkt zum Hotel.
Um 19.30 Uhr begann die Sylvesterfeier. Von Beginn an spielte das Musikerduo ganz nach dem Geschmack der Gäste, ohne sich längere Pausen zu gönnen. Das blieb auch so bis zum Ende. Bereits beim Frühstück war als Speisekarte ein Menu mit fünf Gängen und Dessert angekündigt, das sich bis nach zehn Uhr hinzog. Danach tanzten viele Gäste ins neue Jahr.

Dienstag, Neujahr, den 01. Januar 2013

Nach ausgiebigem Frühstück (ab 8 Uhr möglich), zu dem es sogar Rollmops gab, gingen die meisten Gäste bei immer schöner werdendem Wetter spazieren. Hauptziel war Latsch. Hier waren drei Gaststätten und auch Cafés geöffnet, doch auch in unserem Hotel konnte man zu Mittag speisen. Am Nachmittag konnten die Gäste ins nahe gelegene Kräuterschlössl gehen, wo sie mit einem kleinen Vortrag der Inhaberin begrüßt wurden.

Mittwoch, den 02. Januar 2013

Nach ausgiebigem Frühstück luden wir um 08.45 Uhr nach Ausstiegsliste das Gepäck und fuhren um neun über Reschen- und Fernpass Richtung Garmisch um München herum auf die A9. Leider blieben uns mehrere kleine Staus nicht erspart, aber die Autobahnvariante hätte laut Staumelder die gleichen Probleme gehabt. Größere Pausen legten wir an der österreichischen Raststätte „Trofana" kurz vor Imst, sowie beim Ausstieg in Münchberg ein.
Unterwegs zeigte ich noch einen Film über die Dolomiten und ließ, verknüpft mit den jeweils gefahrenen Tageskilometern, die Tour noch mal Revue passieren und stellte meine Reisen in diesem Kalenderjahr vor. Kurz vor 22 Uhr waren wir auf dem Flughafen, wo auch die Zubringer eintrudelten. Drei Eberhardt- Mitarbeiter kümmerten sich emsig um die Koordinierung, was sehr hilfreich war. Fast alle Mitreisenden bedankten sich beim Team für die schöne Reise.

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