Reisebericht: Wanderreise Südtirol – die Bergwelt der Dolomiten

08.09. – 15.09.2013, 8 Tage Wanderreise mit mittelschweren Wanderungen und Standorthotel in Kolfuschg: Kolfuschger Höhenweg – Col Alt – Langkofel und Plattkofel – Piz Boe – Berggipfel Sassongher – Puezhütten–Wanderung im Naturpark Puez–Geisler (ca. 76,5 Wanderkilometer)


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Anspruchsvolle Wege und grandiose Aussichten belohnen jeden Wanderer in den Dolomiten!
Ein Reisebericht von
Betina Marinov
Betina Marinov

08.09.2013 Auf in die Dolomiten

Unsere Transfer Busse trafen alle pünktlich ein und so konnte unsere erwartungsvolle Reise starten. Die Bustour führte uns durch Bayern, an Innsbruck vorbei über die Europabrücke, den Brenner hinein nach Südtirol. Am späten Nachmittag trafen wir in Sterzing ein, wo unsere 1.Wandergruppe in Freienfeld im Hotel „Wieser" wohnte.
Nach einer kurzen Pause setzten 20 Wanderfreunde die Reise ins Pustertal fort. Am Abend erreichten wir Vierschach, Hotel „Löwe" unseren Ausgangsort für die nächsten 7 Tage.

09.09.2013 Wanderung rund um den Kleinen & Großen Lagazuoi

Am Falzaregopass auf 2.117 m angekommen fuhren wir mit der Seilbahn hinauf zum Rifugio Lagazoiu 2.752 m. Dort starteten wir unsere Tour bei herrlichem Sonnenschein. Die Bergwelt der Dolomiten lag uns zu Füßen. In verschiedene Baracken der österreichischen Verteidigungsstellungen konnten wir hineingehen. Immer mal wieder ein Loch durch den Fels mit Blick in den Abgrund und auf die Berge der Dolomiten. Unser Wanderleiter Günther erläuterte uns die Stellungen im 1. Weltkrieg zwischen Österreich und Italien. Wir standen genau auf der Grenzlinie. Der schmale, abschüssige Weg führte uns weiter um die Scharte am Lagazuoi.
Kleine Rast legten wir oberhalb von einem Hangar ein, der als Unterstellmöglichkeit bei Gewitter genutzt werden kann.
Vom Kleinen Lagazoiu dann eine phantastische Rundumsicht, auch zu einigen Gipfeln in der Provinz Belluno, mit Blick auf den Pelmo und Civetta.
Den Abstieg zum Bus meisterten wir in unzähligen Serpentinen.
Nach dieser erlebnisreichen Wanderung ließen wir den Tag in Cortina d'Ampezzo ausklingen bei einem Bummel durch die Fußgängerzone.

10.09.2013 Drei Zinnen

Wir haben uns entschieden, die leichteste Tour des Programms am zweiten Tag zu machen. Nur leichtes Auf und Ab auf gut gerechnet vier Stunden reiner Gehzeit.
Nach der Busfahrt über Toblach und den Dürrensee erreichten wir die mautpflichtige Straße bis zum Parkplatz. Dort begann die leichte Steigung zur Auronzohütte in 2320 Meter Höhe. Immer wieder versperrten uns Nebelbänke den Blick auf die Drei Zinnen.
Zunächst an der Ostseite der Zinnen ging es zum Patternsattel, dem heute höchsten Punkt mit 2454 Metern und dann auf der Nordwestseite bis zur Drei-Zinnen-Hütte. Mit diesem schmalen Weg ein kleiner Test der Trittfestigkeit. Unsere Mittagspause war in der Drei-Zinnen-Hütte, da es leider anfing zu regnen. Die Gaisl und Monte Christallo konnten wir nur erahnen.
Auf der Rückfahrt fuhren wir am Misurina-See entlang, aber keiner wollte aussteigen wegen des Regens. Am späten Nachmittag zeigte uns Günther seine herrlichsten Fotos von den Dolomiten und erklärte uns die Entstehung der verschiedenen Dolomitgesteine.

11.09.2013 Langkofel – Plattkofel – Umrundung

Unsere Fahrt führte uns durch das Pustertal, das Eisacktal, das Gadertal und dann erreichten wir das Grödnerjoch. Von dort aus ging es über eine sehr schmale Straße zum Sellajoch. Kein Busparkplatz ist vorhanden und Baustelle. Die Sonne schien am „Naturonda" und wir starteten mit guter Laune durch die „Steinerne Stadt" zum Rifugio Emilio Comici-Hütte auf 2.154 m. Ein liebevoll angelegter Alpingarten zog die Blicke auf sich. Überall an der Hütte kreuzen Skipisten den Wanderweg und die meisten Lift-Anlagen sehen verweist aus. Es folgt ein schmaler Wanderweg am Fuß des Langkofels. Wir passieren diesen Weg, wo sich oberhalb kleine Eisfelder in Felsspalten gebildet haben. Unsere Blicke schweifen zum Schlern, Rosszähne, Seiser-Alm und weiter bis in die Zillertaler Alpen. Ein unbeschreiblich schönes Panorama liegt uns gegenüber.
Nicht gerade gemütlich im leichten Auf und Ab, aber in drei Stunden sind wir an der Plattkofelhütte angekommen. Kleine weiße Wölkchen vor blauem Himmel gaben die Szenerie einer traumhaften Gebirgslandschaft. Erstaunlich, dass hier oben noch Schafe weiden. Nach kurzer Pause ging es weiter zur Pertini Hütte. Am späten Nachmittag erreichten wir den König Friedrich - August Höhenweg, der sein 100jähriges Bestehen feierte. Ein königlicher Weg! - Eine überdimensionale, drei Meter hohe Holz-Kuh steht vor dieser Hütte. Auch im Winter bestimmt nicht zu übersehen. Nach dem passieren der Salei Hütte war es dann nicht mehr weit zum Sellajoch, unserem Ausgangsort. Etwas müde in den Beinen, aber zufrieden mit der Wanderung traten wir die Heimfahrt an.

12.09.2013 Pragser Tal

Nach knapp einstündiger Busfahrt waren wir schon auf dem Parkplatz Brückele im Pragsertal. Wir entschieden uns mit dem Linienbus zur Plätzwiese zu fahren um dort zu starten. Herbstzeitlose säumten unseren Wanderweg zur Rossalm in 2138 m. Gegen 11.00 Uhr tat sich wirklich vor uns der Blick auf zu den Drei Zinnen. Einen Tag lang umrundeten wir die Drei Zinnen und hatten nicht einen freien Blick auf den Gipfel. Aber jetzt war alles frei. Ein grandioser Ausblick!
Nach 3 ½ Stunden hatten alle Gäste die Rossalm geschafft und sich einen Cappuccino verdient.
Nach ergiebiger Pause gingen wir einen sehr breiten und angenehmen Weg ins Tal. Dem aufmerksamen Wanderfreunden entging der Regenbogen nicht, der sich über das ganze Tal zog. Die letzten Stunden des Abstiegs waren dann eher unkompliziert , so dass wir nach 1 ½ Stunden den Busparkplatz erreichten.

13.09.2013 Rosengarten

Angekommen an der Frommer Alm begann unsere Tour mit dem 2-er Sessellift zur Kölner Hütte (Rosengartenhütte) auf 2.337m. Ein grandioser Rundblick erwartete uns. Wir wanderten ab der Südspitze des Rosengarten-Massivs auf interessanten aber unkompliziertem Weg. Eine nette Unterbrechung des Wanderweges war ein 6 m hoher Kletter-Felsen mit einer Leiter zum Plateau. Fast alle nutzen diese Möglichkeit, um noch bessere Fotos zu bekommen.
Nach 2 Stunden erreichten wir das Christomannos Denkmal mit einem großen Adler. Zeit für eine Rast mit fantastischer Aussicht. Nach einer weiteren ½ Stunde Wanderung sind wir am Zwischenziel, der „Rotwandhütte „ an der Südostseite des Rosengartens eingetroffen. Der Wind trug jedoch dazu bei, Wolken schnell zu vertreiben, so dass wir prächtige Aussicht zum Schlern im Norden, bis zu den eisigen Gipfeln an der italienisch - österreichischen Grenze rund um das Ötztal im Nordwesten; der Brenta im Westen, dem Latemar im Süden und der Marmolada im Osten hatten. Die Möglichkeit bestand einen Gipfel neben der „Rotwandhütte „ zu besteigen. Fast alle Gäste nahmen diese Herausforderung an. In der „Rotwandhütte „ war das Speisen- und Getränke Angebot so verlockend, dass kaum jemand widerstehen konnte, die Köstlichkeiten zu probieren. Frisch gestärkt traten wir den Rückweg an. Tatsächlich liefen oberhalb vom Wanderweg Berg-Ziegen. Bevor wir den 4-er Sessellift Paolina erreichten, tranken wir bei Sonnenschein und mit Genuss einen Becher Rot- oder Weißwein. Im Hintergrund den Rosengarten und vor uns die gigantischen Dolomiten! Fix brachte uns der 4-er Sessellift Paolina hinunter zum Bus Parkplatz.
Weiter ging die Fahrt durch Cortina d'Ampezzo und ins Pustertal zu unserem Hotel.

14.09.2013 Sellastock – die Terrasse der Dolomiten

Unsere letzte Tour brachte die Gäste zunächst mit Bus zum Pardoi-Pass und dann mit dem Lift in 2952 Meter Höhe. Von der Terrasse der Seilbahnstation aus besichtigen wir das Gipfel Kreuz. Auf Tafeln wurden die umliegenden Berge bezeichnet. Eine grandiose Bergwelt lag uns zu Füßen. Dann entpuppte sich der Weg beim Aufstieg auf die Piz Boé Hütte 2.873 m aber durchaus als anspruchsvoll. Gut zweihundert Höhenmeter mussten über manche Stufe und Kettensicherung genommen werden. In der Piz Boé Hütte hatten wir eine Jause bestellt und ließen es uns richtig schmecken.
Traumhafte Sicht über die Dolomiten und im Norden bis zum höchsten Berg Österreichs dem Großglockner und dem Großvenediger. Prächtig vor uns im Süden die Marmolada mit dem großen Gletscher in der Nordseite und im Westen, der König Friedrich August Weg und der Langkofel.
An der Hütte Forcella ging es über die große steinige Sonnen Terrasse der Dolomiten zur Seilbahnstation zurück. Eine Dame, die nicht zu unserer Gruppe gehörte, saß total blockiert und schockiert im Hang, konnte nicht weiter. Sie wurde beherzt von unseren Wanderfreunden zur Talstation begleitet.
Zum Tages Ausklang eine angenehme Busfahrt durch Corvara und zurück ins Pustertal.

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