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Die Bergwelt der Dolomiten
Reisebericht: 26.07. – 02.08.2025
Südtirol ist ein Land der Gegensätze und das macht auch seine Anziehungkraft aus. Die Gipfel der Marmolada und Sellagruppe sind zum Greifen nah.
Ein Reisebericht von
Betina Marinov
26.07. – 01.08.2025 1.Tag: Anreise in die Dolomiten
Am frühen Morgen starteten wir in Dresden und fuhren an Ingolstadt, Nürnberg, München vorbei und erreichten die Europabrücke. Sie ist Österreichs höchste Brücke. Mit einer Höhe von 190 m über Grund überspannt sie das Wipptal. Schnell erreichten wir Sterzing und dort holte uns ein Transferbus ab, der uns bis Corvara brachte.
Am Nachmittag erreichten wir das Hotel „Christian“, unseren Ausgangsort für die nächsten 7 Tage. Herzlich wurden wir vom Hotel Chef empfangen. Ein 360 Grad Rundblick auf die Dolomiten zauberte jeden von uns ein Lächeln ins Gesicht. Die Berggipfel waren zum Greifen nahe und einfach genial für Körper – Geist- und Seele.
Ab 18.30 Uhr trafen wir uns im Hotelrestaurant und während unserer Vorstellungsrunde tranken wir genüsslich den Wellcome – Drink und freuten uns auf die Südtiroler Köstlichkeiten.
27.07.2025 Sonntag, Grödner Joch, Crespeina Joch, Edelweiß Tal, Kolfuschg
Nach einem kräftigen Frühstück starteten wir mit dem Linienbus in Richtung Grödner Joch (2.136 Höhenmetern) . Es dauerte nur eine halbe Stunde und wir hatten den Einstieg im Naturpark Puez-Geisler erreicht. Stetig bergauf schlängelte sich der Weg zur Jimmy Hütte. Eine urige Hütte am Fuß der Puez-Geisler Gruppe. Nach einer kurzen Pause erfolgte der weitere Aufstieg von 390 Höhenmetern bis zum Crespeina Joch auf 2.526 Höhenmeter. Die Ausblicke waren einfach traumhaft. Zum Greifen nahe auch der Rosengarten mit dem Schlern Massiv. Aber auf der anderen Seite des Tales. Es folgte ein zwei stündiger Abstieg zur Edelweiß Hütte. 1.832 Höhenmeter. Es waren 694 Höhenmeter Abstieg am ersten Tag, das war schon eine Leistung. Die große Auswahl an Köstlichkeiten in der Edelweiß Hütte ließ die Anstrengung schnell vergessen. Mit neuen Kräften erfolgte ein leichterer, kürzerer Abstieg nach Kolfuschg. Mit dem Linienbus fuhren wir nur 20 Minuten nach Corvara und hatten unsere erste Tour bei bestem Wetter gemeistert.
28.07.2025 Montag Wanderung auf der Hochebene des Pralongiá
Unser zweiter Wandertag begann mit dem Linienbus in Richtung La Villa / Stern bis Armentarola. Die Wolken zogen kräftig ihre Kreise und verschonten uns jedoch mit Regen. Die Pralongiá Ebene fasziniert mit ihren weiten Ausblicken über die beruhigenden grünen Weiden. Nach ca. zweieinhalb Stunden erreichten wir eine kleine Kapelle, die sich an der Pralongiá Hütte befand. Eine kleine Pause tat uns allen gut. Im Anschluss folgten wir den Weg 22, ein breiter fast ebener Forstweg. Dieser führte uns zur Saraghes Hütte. Diese war auf der Malga Saraghes Alm. Dort befand sich auch ein großer Elefant aus Holz. Er sorgte bei kleinen und großen Gäste für Aufmerksamkeit. Nach einer weiteren Stunde Abstieg erreichten wir die Bushaltestelle in St. Kassian. Von dort aus brachte uns der Linienbus in einer halbe Stunde nach Corvara, unseren Ausgangsort.
29.07.2025 Dienstag Wanderung zum Lagazuoi See
Nach unserem Frühstück fuhren wir mit dem Linienbus wieder in Richtung La Villa / Stern bis Armentarola. Aber dieses Mal nahmen wir eine komplett andere Richtung. Zuerst passierten wir einen sehr großen Camping Sass Dlacia, der gut besucht war. Ein kleiner Waldweg führte zur Andachts- Kapelle Dlacia. Ein sehr besinnlicher Ort, der Ruhe und Frieden ausstrahlt. Wir folgten dem Flusslauf bis Zur Hütte Alpina. 1.720 m Ab dieser Hütte bzw. Parkplatz begann der Naturpark Fanes – Sennes – Prags. Es folgten sehr anstrengende 265 Höhenmeter, die sich am Fluss entlang schlängelten bis zur Scotoni Hütte. 1.985 m. Der schmale, weitere Anstieg auf dem Weg Nr. 20 endete am Lagazuoi See. Diese Anstrengung hat sich gelohnt, da das Panorama umwerfend war. Im See spiegelten sich die Spitzen vom Mont Cavallo und der weiteren Fanes Gruppe. Ein Sonne – Wolken – Mix bescherte uns beste Fotomotive. Ein Ort zum Genießen und durchatmen. Es folgte der Abstieg zur Scotoni Hütte, wo wir die Köstlichkeiten der Südtiroler Küche probierten. Sogar ein offener Grill verwöhnte die Gäste der Scotoni Hütte. Ein weiterer Blickfang waren die 3 Alpakas, die sich ihrer Aufmerksamkeit bewusst waren. Nach der ergiebigen Mittagspause erfolgte der Abstieg zur Hütte Alpina. Schade, diese wunderschöne Tour ging dem Ende entgegen, als wir den Camping Platz Dlacia erreicht hatten. Nach wenigen Minuten erreichten wir die Bushaltestelle Sciaré, in Armentarola. Nach einer halben Stunde Fahrt waren wir wieder in Corvara im gemütlichen Hotel Christan.
30.07.2025 Mittwoch Wanderung zum Piz Boè
Ein besonderes Highlight war der Piz Boé mit 3.152 Höhenmetern und beste Wetterbedingungen, ein Mix aus Sonne und Wolken ließen keine Wünsche offen.
Unser Abenteuer startete am Pordoijoch. Die Seilbahn / Funivia schaffte die 700 Höhenmeter in ca. 4 Minuten zum Felsplateau auf dem Gipfel des Sass Prodoi. An der Aussichtsplattform angekommen bot sich eine geniale Fernsicht. Nach Norden die Felsspitze des Piz Boè – im Süden die Ausläufer der Marmolata Gruppe - und nach Osten reicht der Blick über Arabba hinweg auf die Fanesgruppe und Tofane. Los ging es, die ca. 200 Höhenmeter hatten es in sich. Sehr steil, teils am Seil und einige Kletterpassagen waren zu überwinden. Die Anstrengung hat sich gelohnt, die weite Fernsicht am Gipfelkreuz zauberte jeden von uns eine Träne ins Gesicht. Nach dem konzentrierten Abstieg ging es zur verdienten Mittagspause in die Bergstation - Rifugio Maria. Am Nachmittag brachten uns die Transfer Busse zurück nach Corvara. Was fehlt noch nach solch einem Tag? Unser Aperol mundete nach diesen fantastischen Erlebnissen noch besser.
31.07.2025 Donnerstag Rundwanderung um den Langkofel
Die heutige Wanderung stand ganz im Zeichen von der Langkofel Gruppe, ein Gebirgsstock in den Grödner Dolomiten. Der Langkofel 3.181 m ist der höchste Berg der Grödner Dolomiten und hat eine über 1000 m hohe, absolut steile Wand. Der Gipfel des Langkofel ist für Wanderer nicht erreichbar, dieser ist Kletterern vorbehalten. Aber für uns Wanderer gibt es eine reiche Auswahl an Wanderwegen rund um den Berg. Zuerst passierten wir die Toni Demez Hütte, die eingebettet auf 2.685 m liegt in der Langkofel Scharte. Weiter ging es unterhalb der Fünffingerspitze zur Langkofel Hütte 2.256 m. Die bizarren Felsen immer vor Augen war es ein stetiges auf und ab, bis wir die Emilio Comici Hütte erreichten. Das alpine Gelände war sehr beeindruckend, auch mit Blick auf den Rosengarten und Schlernmassiv und im Vordergrund die Seiser Alm. Seit 1955 existiert die Comici Hütte 2.154 m mit dem Hang zum Besonderen. So oder so: Lehn dich zurück, genieß das Leben und lass die Bergwelt einfach auf dich wirken. Weiter führte uns der Weg in die „Steinerne Stadt“ - Naturonda Nationalpark. Auf breit angelegten Wanderwegen erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt, den Sassolungo Lift am Sella Joch. 2.180 m.
01.08.2025 Freitag Wanderung zum Para dai Giai im Naturpark Puez–Geisler
Einer der acht Südtiroler Naturschutzgebiete nennt sich Puez-Geisler und umfasst, wie der Name bereits sagt, das Gebiet um die bekannte Geislergruppe. Der Naturpark beinhaltet sämtliche für die Dolomiten typischen Gesteinsarten. Der Wanderweg führte uns von Stern / La Villa aus durch ein Waldgebiet. Dort teilten wir die Gruppe und Daniel wollte die anstrengende Tour bis zum Gipfelkreuz des Para dai Giai gehen. Leider zog ein Gewitter auf und Daniel entschied sich für eine andere Variante. Ich führte die Genuss Wandertour bis zur Gradenacia Hütte. Dort warteten wir auf unsere Wanderfreunde und wurden mit Ladinischen Köstlichkeiten verwöhnt. Bei unserem gemeinsamen Abstieg unternahmen wir eine Rast an einem außergewöhnlich schönem Plätzchen. Dort mundete der Arrivederci Vino ausgesprochen gut. Der atemberaubende Ausblick auf die Dolomiten und das Tal lies uns die Zeit wie im Flug vergehen. Bald erreichten wir La Villa, den Ausgangsort unserer Tour. Wir freuten uns schon auf das fantastische Abendessen im Hotel Christian.
02.08.2025 Abreise
Leider war die Woche viel zu schnell vorüber und unser angenehmer Aufenthalt in den bezaubernden Dolomiten endete.
Ein großes Dankeschön geht an unseren örtlichen Guide Daniel, der sehr professionell die Gäste betreute. Die Routen der Wanderungen wurden so gewählt, dass wir die Sonne optimal nutzen konnten.
Wir fühlten uns sicher und wohl in seiner Begleitung.
Pünktlich fuhren wir mit den Transfer Bussen zur Autobahn Auffahrt nach Klausen.
Dort an der Raststätte warteten wir auf den Gardasee Pendel, der uns nach Österreich brachte. Wir wechselten und stiegen in den Eberhardt Travel Bus, der uns mit vielen schönen Eindrücken im Gepäck in die Heimat zurück brachte.
Bleiben Sie gesund und wanderfreudig,
wir sehen uns bestimmt auf einer anderen Wandertour wieder,
Eure Betina
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