Rundreise durch die Toskana und Insel Elba
Reisebericht: 07.05. – 18.05.2025
Eine der schönsten Urlaubsregionen erwartet uns! Idyllische Hügellandschaften, reiches kulturelles Erbe nicht nur in Florenz, Lucca und Pisa und Siena, auch am Meer zeigt sich die Toskana in ihrer ein
Ein Reisebericht von
Alicia Eckert
Anreise zur Zwischenübernachtung am Gardasee
Heute begann unsere Italien-Reise. In Dresden, Chemnitz und Münchberg stiegen die Gäste zu, zwei haben die Anreise mit dem Flugzeug gewählt. Zuerst wurden wir von Jan Tutzar gefahren, bevor Michael Dietze sich dann ans Steuer setzte, denn bei so einer langen Strecke von ca. 900 km muss es einen „Anfahrer“ geben. Und dann ließen wir bald schon das Erzgebirge hinter uns und fuhren über Hof und Nürnberg in Richtung München. Im südlichen Bayern kriegten wir zum ersten Mal das Alpenpanorama zu sehen, die imposanten Berglandschaften begleiteten uns auf der Reise über den Brenner, allerdings von Regenwolken verschleiert. Am Gardasee ließen wir dann den Anreisetag beim Abendessen im Hotel ausklingen.
Bauernhofbesuch und Fahrt nach Montecatini Terme
Nach einem gemütlichen Frühstück sind wir heute Morgen zunächst am Ufer des Gaardasees entlang gefahren, froh, dass der Regen aufgehört hat und wir den malerischen See erleben konnten. In den Bergen hing noch der Morgendunst, aber bald zeigte sich auch schon die Sonne. In Malcesine und in Garda legten wir einen Fotostopp ein, bevor wir am südlichen Ende des größten italienischen Sees wieder zurück auf die Autobahn kamen. Vorbei an Verona überquerten wir die fruchtbare Poebene und erreichen den Apennin, hier legten wir eine Mittagspause ein – genug Zeit für eine kleine Stärkung vom Bordservice des Busses oder einen kleinen Snack an der Raststätte.
Am frühen Nachmittag erreichten wir Empoli, wo das Weingut Montaioncino liegt, das wir besuchen wollten. Es wurde 1949 vom Großvater des heutigen Besitzers gegründet. Es ist 6 ha groß, Wein und Oliven werden angebaut. In mühsamer Handarbeit entstehen erlesene Weine wie z.B. der Chianti. Bei unserem Besuch durften wir nicht nur den Wein probieren, sondern auch den toskanischen Schinken, Käse und Salami.
Nach der Weinprobe fuhren wir weiter zu unserem Hotel in Montecatini. In diesem Thermalkurort fühlt man sich ein wenig in der Zeit zurückversetzt, denn viele Kurhotels und Villen aus dem 19. Jh. prägen das Stadtbild, einigen merkt man das Alter deutlich an. Ein schöner, ausgedehnter Kurpark lädt allerdings zum Flanieren ein.
Unser Hotel Ambrosiano liegt im Ortszentrum. Wir wurden von der Hotelchefin persönlich mit einem Willkommensdrink begrüßt und dann wurde auch schon das 4-Gänge-Menü serviert.
Am Abend sind einige Gäste in die historische Therme in ein Konzert gegangen, dort fand gerade das Opernfestival statt. Sie waren begeistert!
Lucca am Vormittag, Besuch eines Zitronengartens am Nachmittag
Ein wenig später als an den anderen Tagen machten wir uns heute auf den Weg. Unterwegs stieg Nada zu, die uns heute ihre Heimatstadt, Lucca, zeigen wollte. An der Porta San Pietro sind wir schnell ausgestiegen, denn große Busse können an der Stadtmauer nur kurz halten. Nada nahm uns sogleich mit auf einem Spaziergang durch die mittelalterliche Stadt. Lucca ist eine liebenswerte Alternative zu den toskanischen Hauptzielen, ein Ort nach menschlichen Maßstäben, freundlich und nicht überlaufen. Eine ehemalige römische Kolonie, die vom 6. bis 12. Jh. die Hauptstadt der Toskana war. In dieser Blütezeit versorgte Lucca die Welt mit Luxusgütern wie Seide und Brokatstoffen.
Wir schlenderten durch die Gassen und blieben an vielen kleinen Delikatessenläden stehen, während Nada spannend vom Leben in der Stadt jetzt und früher erzählte. Die Führung endete an der wunderschönen Piazza Anfiteatro, wo man sich ein schönes, schattiges Plätzchen für die Mittagspause suchen konnte, denn mittlerweile war es wieder ganz schön warm geworden!
Am Nachmittag besuchten wir einen Zitronengarten in Pescia, der über 400 Zitronenarten, Orangen und andere Zitrusfrüchte anbaut und in die ganze Welt verkauft. Auch wenn die Führung durch Elisa spannend war, waren wir froh, wieder in dem gekühlten Laden zurück zu sein, im Gewächshaus war es doch sehr warm. In dem gekühlten Raum sollten wir eigentlich den toskanischen Zitronen- oder Orangenlikör probieren, doch daraus wurde nichts, es gab einen Buchungsfehler, so haben wir kurzerhand den Likör „to go“ mitgenommen und werden ihn bald genießen!
San Gimignano und Safrananbau in der Toskana
Nach dem Frühstück fuhren wir heute nach San Gimignano, das für seine Geschlechtertürme bekannt ist, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Sie zeugen von der Macht und dem Reichtum der örtlichen Adelsfamilien im Mittelalter.
Vor den Toren der Stadt erwartete uns Lisa, unsere Stadtführerin, mit ihr lernten wir San Gimignano kennen. Im Anschluss, in der Freizeit schauten wir uns noch ein wenig um, einige haben ein Eis in der Eisdiele am Brunnenplatz gegessen, deren Besitzer die Eis-Weltmeisterschaften gewonnen hat und andere wiederum bewunderten noch einzelne mittelalterliche Bauwerke oder stöberten in einem der vielen kleinen Läden, die sich in den engen Gassen befinden.
Nach der Stadtbesichtigung fuhren wir eine kurze Strecke durch die liebliche und kleinteilig bewirtschaftete Landschaft zu einem der Bauernhöfe, die die alte Tradition des Safrananbaus wieder aufgenommen haben. Vor Ort bekamen wir in einem kleinen Vortrag viele interessante Informationen über das kostbare Gewürz und ein Mittagessen mit regionalen Spezialitäten, die mit Safran gekocht wurden.
Da wir am Nachmittag noch Zeit hatten, legten wir auf dem Weg zum Hotel noch einen Zwischenstopp in Prato ein. Diese mittelalterliche Stadt ist für die Herstellung von hochwertigen Textilien bekannt und hat einen schönen Altstadtkern, dabei ist sie längst nicht so bekannt, wie die anderen Städte in der Toskana.
Pisa und Montecatini Alto
Heute stand Pisa auf dem Programm. Natürlich ging es in erster Linie darum, die berühmten Bauwerke auf dem Campo dei Miracoli zu sehen. Die aufwändig gestalteten Fassaden aus weißem Marmor mit ihren wunderschönen Verzierungen, alleine schon die Größe der Bauwerke beeindruckte uns sehr. Der Schiefe Turm kann bestiegen werden, wenn man sich die 251 Stufen hinauf zutraut. Einige Gäste besichtigten während eines Gottesdienstes auch den Dom von innen, so konnten sie die Meisterwerke der Bildhauerkunst von Nicola Pisano wenigstens von Weitem betrachten.
Aber Pisa hat noch viel mehr zu bieten. In der Altstadt mit ihren gemütlichen Gassen befinden sich der Botanische Garten und imposante Palazzi, die teilweise von der Universität genutzt werden. Man kann am Ufer des Arno spazieren oder auf einer Piazza das bunte Treiben beobachten und sich dabei in einem der vielen Restaurants in der Mittagspause stärken.
Am frühen Nachmittag fuhren wir wieder nach Montecatini zurück und wollten endlich den Zitronen- und Orangenlikör probieren, den wir bei unserem Besuch im Zitronengarten mitgenommen haben. Doch die Verkostung verlief mit Hindernissen, denn ein PKW kollidierte auf dem Parkplatz mit unserem Bus und die Polizei musste kommen. Zum Glück ist nur ein kleiner Schaden entstanden und wir konnten den Likör noch genießen. Anschließend fuhren wir mit der historischen Funiculare in das malerische „Oberdorf“ von Montecatini. Von oben haben wir einen grandiosen Blick auf die Ebene von Montecatini gehabt.
Siena und Montalcino
Zügig verließen wir Montecatini, der Bus konnte nicht lange halten, deshalb wurden die Koffer möglichst schnell verladen. Heute ging es in die Toskana am Meer! Über die Autobahn fuhren wir Richtung Florenz und dann nach Siena. Rechts und links der Autobahn sahen wir zunächst viele Baumschulen, sie sind typisch für diese fruchtbare Ebene. Dazwischen liegen aber auch Gewerbegebiete. Nachdem wir Richtung Siena abgebogen sind, kamen wir in die wunderschöne toskanische Hügellandschaft., aber Baustellen auf der Strecke und ein hohes Verkehrsaufkommen bremsten uns ein wenig aus - in Siena kamen wir trotzdem noch rechtzeitig an, Lisa, die uns vorgestern San Gimignano gezeigt hat, wartete schon auf uns, nur noch schnell zum Checkpoint und dann begann auch gleich die Stadtführung.
Siena war im Mittelalter eine reiche und mächtige Handelsstadt, deren Kaufleute und Banker auf den Märkten Europas mit Geld und Textilien handelten. Nicht nur der weltberühmte Dom, die ganze Stadt ist ein gotisches Gesamtkunstwerk, das wir uns bei schönstem Sonnenschein angesehen haben.
Nach der Mittagspause in Siena fuhren wir weiter nach Montalcino. Dieses zauberhafte Winzerstädtchen liegt von Weinbergen umgeben ca. 30 km von Siena entfernt. Bekannt ist es für den hervorragenden Rotwein, den Brunello di Montalcino. Wir schlenderten durch die Gassen und genossen die Ruhe abseits der großen Touristenströme. Von der Stadtmauer aus und an der mittelalterlichen Rocca hat man einen herrlichen Blick in die Landschaft. Viele kleine Läden, Cafes und Weinlokale laden zum Einkehren ein.
Am Abend kamen wir in Castiglione della Pescaia im Hotel Roccamare an. Es liegt ganz nah am Strand, von hier aus werden wir in den nächsten Tagen die Toskana am Meer erkunden.
Die Eindrücke des Tages verarbeiteten wir erst einmal beim gemeinsamen Abendessen.
Toskana am Meer
Wir sind nun in der Toskana am Meer angekommen. Das Wetter war heute fast sommerlich warm, und nachdem fast alle Gäste lieber am Meer bleiben und nicht nach Pitigliano fahren wollten, haben wir beschlossen, ein wenig die Maremma zu erkunden. Es ist der Abschnitt der toskanischen Küste, der in früheren Jahrhunderten ein sumpfiges Gebiet war, sich aber nach der Trockenlegung zu einer reizvollen Urlaubsregion entwickelt hat, die abseits der großen Touristenströme liegt. Eine herrliche, von Pinien überschattete Straße führt von unserem Hotel in Richtung Castiglione della Pescaia, unser Hotel liegt ein wenig außerhalb dieses Ortes.
Über der malerischen Stadt thront eine mächtige Festung, sie wurde während der Herrschaft von Pisa erbaut. Der Weg nach oben führte durch mittelalterliche Gassen und es waren nur vereinzelt andere Menschen zu sehen. Auf dem Festungsgelände schauten wir in die Giovanni Batista Kirche rein und bekamen von einer alten Dame, die im Ort wohnt, sogar ein paar Erklärungen zu ihrer Geschichte. Von dem höchsten Punkt aus hat man einen grandiosen Blick auf die Maremma und die Sandstrände. In der Mittagszeit verweilten wir noch im Zentrum mit den vielen Restaurants und Cafés und fuhren dann zurück zum Hotel, denn schließlich wollten wir auch noch am Nachmittag den Strand an unserem Hotel genießen oder am Pool entspannen.
Am Abend ließen wir diesen erholsamen Tag bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.
Insel Elba
In der Nacht gab es ein Gewitter, aber zum Glück beruhigte sich das Wetter schnell und wir konnten mit Sonnenschein in den Tag starten. Heute besuchten wir die Insel Elba. Zuerst mussten wir also nach Piombino fahren, um mit der Fähre auf die Insel überzusetzen. An diesem Tag wurden wir von Jo begleitet, die uns mit vielen Informationen versorgt hat.
In Portoferraio angekommen fuhren wir zunächst entlang der nördlichen Küste. Die ersten Fotos werden gemacht, denn die Stadt liegt sehr malerisch auf einem Berg und über der Bucht thront eine Festung. Elba ist grün und überhaupt nicht überlaufen.
Als erstes besuchten wir Porto Azzuro, einen ruhigen und malerischen Ort an der Südküste, dann ging es weiter nach Marina di Campo, wo wir auch die Mittagspause eingelegt haben. Es ist der größte Urlaubsort auf Elba, im Nachhinein sagten aber viele Gäste, dass ihnen das beschauliche Porto Azzurro besser gefallen hat.
Unseren letzten Zwischenstopp machten wir bei der Villa Martino, in der Napoleon zehn Monate gelebt hat, nachdem er aus Frankreich verbannt wurde. Es ist ein sehr schönes Anwesen, aber leider ein wenig vernachlässigt, es sind auch nur wenige Besucher da.
Danach geht es wieder zurück zur Fähre. Es war ein langer Tag und wir sind froh wieder im Hotel zu sein, um das Abendessen in dem schönen Hotelrestaurant zu genießen!
Florenz und Pistoia
Heute haben wir das schöne Hotel am Strand verlassen und fuhren zurück in die nördliche Toskana, zuerst in die Kulturmetropole Florenz und dann nach Pistoia zum nächsten Hotel.
Unsere Besichtigung begannen wir auf dem Piazzale Michelangelo, auf diesem Hügel wurde im Jahr 1865 eine Aussichtsplattform eingerichtet, die einen fantastischen Blick auf Florenz bietet - die bekannten Bauwerke liegen einem zu Füßen! Der Dom Santa Maria del Fiore mit der mächtigen Kuppel, die gotische Kirche Santa Croce mit den Grabmalen Michelangelos und Galileis und die älteste Brücke der Stadt, die Ponte Vecchio fallen sofort ins Auge!
Anschließend fuhren wir wieder runter und unternahmen einen gemeinsamen Spaziergang durch die Stadt, bevor jeder dann noch ein wenig Zeit hatte, um sich individuell in Florenz umzuschauen.
Aber auch Pistoia sollte nicht zu kurz kommen, daher haben wir auf dem Weg zum Hotel dort noch einen Zwischenstopp gemacht. Pistoia ist zwar längst nicht so bekannt wie Florenz, hat aber auch viele mittelalterliche Bauwerke zu bieten, die von einer intakten Stadtmauer umgeben sind. Wir haben uns auf dem Domplatz und in den umliegenden Gassen umgeschaut, bevor wir zu unserem Hotel fuhren, das in die toskanische Landschaft eingebettet, ein wenig außerhalb des Zentrums liegt.
Führung in den Uffizien und Freizeit in Florenz
Und wieder hatten wir Glück mit dem Wetter! Den Regen gab es in der Nacht, am Morgen schien schon wieder die Sonne.
Nach dem Frühstück fuhren wir heute noch einmal nach Florenz um eines der berühmtesten Kunstmuseen der Welt zu besuchen. Ursprünglich waren die Uffizien ein Bürokomplex, den Cosimo I. de´ Medici 1559 bei Giorgio Vasari in Auftrag gegeben hatte. Viele große italienische Maler des 12. – 17. Jahrhunderts sind hier vertreten, von Giotto über Raffael und Leonardo da Vinci bis zu Tizian und Caravaggio. Auch Meisterwerke von Dürer, Rubens und Rembrandt sind hier zu finden. In zwei kleinen Gruppen wurden wir durch die Uffizien geführt. Christine und Luciana zeigten uns die Highlights der Sammlung und erklärten anschaulich, wie sich die Malerei von der recht einfachen Darstellung im Mittelalter hin zu Bildern entwickelt hat, in denen die Perspektive, das Volumen, die Mimik und Gestik der Menschen präzise dargestellt werden.
Wer wollte, konnte nach der Führung noch länger im Museum bleiben, denn der Nachmittag stand zur freien Verfügung. So konnte man bei einen individuellen Stadtrundgang ausgewählte Sehenswürdigkeiten näher betrachten oder ein weiteres Museum besuchen. Davon wurde auch rege Gebrauch gemacht, wir blieben bis 18 Uhr in Florenz und am Abend haben wir uns über die Eindrücke des Tages ausgetauscht.
Fahrt nach Südtirol mit Grappa–Verkostung
Heute haben wir uns von der wunderschönen Toskana verabschiedet und sind nach Südtirol gefahren, wo uns in Faver eine interessante Grappa-Verkostung erwartete. Die Fahrt war sehr abwechslungsreich, denn viele verschiedene Landschaften zogen an uns vorbei, am beeindruckendsten waren natürlich die Berge, diesmal konnten wir die Alpen bei schönstem Sonnenschein erleben. Die kurvenreiche Fahrt durch das Cembra-Tal, in dem das Dorf Faver liegt, fanden wir am schönsten und ließen uns dann von Herrn Pilzer gerne erklären, wie er zusammen mit seinem Bruder den Grappa und die anderen hochprozentigen Getränke brennt. Natürlich durften wir auch probieren und hatten die Möglichkeit zum Einkauf.
Am Abend kamen wir im Hotel Saxl bei Sterzing an und ließen den Tag bei einem leckeren Buffet ausklingen.
Rückfahrt nach Dresden
Die zweite Etappe unserer Rückfahrt verlief sehr angenehm, wir blieben von Staus verschont und sind über Innsbruck, München, Nürnberg und Hof pünktlich in Sachsen angekommen, wo um 18 Uhr die letzte Gästegruppe am Dresdner Flughafen ausgestiegen war.
Liebe Gäste, es war schön mit solch wissbegierigen, netten Gästen unterwegs zu sein. Ich hoffe, dass Ihnen die Toskana gefallen hat, es würde mich freuen, Sie mal wieder auf einer anderen Reise begleiten zu dürfen!
Ihre Alicia Eckert