Reisebericht: Exklusive Städtereise Florenz in kleiner Reisegruppe

19.04. – 22.04.2022, 4 oder 5 Tage Flugreise im Grand Hotel Baglioni mit Boboli–Garten – Bardini–Garten – Brancacci–Kapelle – Ponte Vecchio – Dommuseum – Uffizien – Palazzo Vecchio


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Florenz kann man nicht oft genug besucht haben. Immer wieder wartet Neues und Überraschendes darauf, entdeckt zu werden. Doch wer hat schon monatelang Zeit, um in alle Kirchen und Museen einen Blick zu werfen. Zum Kennenlernen und Wiederentdecken von schon Bekanntem reichen auch vier Tage. Dazu Sonne und gute Stimmung und die Reise ist perfekt.
Ein Reisebericht von
Irmela Körner
Irmela Körner

Erste Eindrücke

Man weiß oft nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Hinauf zu den hoch aufragenden Palästen, die an den Ecken mit Wappen der Medici geschmückt sind, auf die Auslagen in den Geschäften, wo sich italienisches Design von der besten Seite zeigt oder auf die Straße, wo bei den alten Pflastersteinen durchaus auch Stolperfallen lauern. Wir bummeln vom Hotel aus Richtung Santissima Annunziata, lassen den Dom links liegen, kommen zum Palazzo Medici Riccardi und der Kirche San Lorenzo. Nur noch ein paar Schritte zwischen den Verkauffsständen von Lederwaren in allen Farben und schon sind wir bei der Markthalle, drehen ab durch eine der engen Gassen und stehen vor der leuchtenden Fassade von Santa Maria Novella. Die Apotheke des Klosters aus dem 13. Jahrhundert, die sich rühmt, die älteste ihrer Art zu sein, lockt mit verführerischen Blumendüften ins opulent ausgestattete Innere. Über Ponte alla Carraia, eine der Arnobrücken, wehcseln wir in die Viertel jeneseits des Flusses, wo früher vor allem die Handwerker lebten und arbeiteten. Manche Künstler von heute hinterlassen ihre Werke auf den Mauern der Häuser, Frescomalerei aus heutiger Zeit. Nach einem Blick in die Kirche Santo Spirito steuern wir unser Hotel für eine kurze Pause an. Es wartet eine Überraschung in Form eines Aperitifs und ein üppiges Abendessen auf uns. Wir lassen uns die Florentiner Spezialitäten wie Crostini mit Leberpastete, Schinken und Fenchelsalami, Peposo schmecken und lassen den Abend ganz dolce ausklingen.

Rund um das Domviertel

Auch wer nicht bibelfest ist, kann auf den prachtvollen Mosaiken der achteckigen Taufkapelle die Geschichten über das Leben Jesu, das Johannes des Täufers und von Maria an den Gold unterlegten Mosaiken ablesen- man muss nur den Hals etwas verrenken und weit noch oben schauen. Einfacher ist es im Dommuseum, wo die Originale der Türen der Taufkapelle, aber auch die Skulpturen über die Berufe aus dem Glockenturm ausgestellt sind. da erkennt man gleich, welche Wirkung der Genuss des guten toskanischen Weins haben kann. Ansprechend und hell sind die Räume des Dommuseums gestaltet, die Skulpturen schauen freundlich auf die Besucher herunter und im Obergeschoss gibt es nicht nur einen tollen Blick auf die große Kuppel, hier sind auch Gerätschaften zu sehen, die schon Filippo Brunelleschi für sein unglaubliches Wunderwerk der Kuppel entwofen und genutzt hat. Das macht neugierig auf den Aufstieg, doch vorher ist eine Stärkung bei der Mittagspause angesagt. Und nach den rund 900 Treppenstufen hinauf und wieder runter, steigt auch schon die Vorfreude auf ein gemeinsames Abendessen.

Grün in den Uffizien– Grün in den Gärten

Am 3. Tag sind wir schon so vertraut mit der Stadt Florenz und ihren Straßen und Gassen, dass wir zielsicher die Uffizien ansteuern. Der im Auftrag der Medici gebaute Verwaltungstrakt neben dem Palazzo Vecchio ist aus guten Grund eine der berühmtesten Gemäldegalerien Europas. Auch für diejenigen, die schon einmal in dem Museum waren, gibt es Überraschungen, denn der Direktor Eike Schmidt, ist sehr engagiert, um die Uffizien als Museum ins 21. Jahrhundert zu führen. Er holt bislang nie gesehene Bilder aus dem Depot und gruppiert sie vor grünen Wänden, oder kombiniert alte Kunst mit zeitgenössischen Exponaten. Wir lassen uns von Angela am roten Faden von den Anfängen der Renaissance mit Giotto und Massaggio zu Piero della Francesco, Botticelli und Filippo Lippi führen, bestaunen die Werke Leonardo da Vincis, die auch unfertig von großer Könnerschaft zeugen, sehen die Rotonda von Michelangelo und staunen über den schwarz leuchtenden Samt in den Bildern Tizians, den man am liebsten streicheln würde, so echt sie er aus. Das Haupt der Medusa bringt und nicht in Gefahr, Artemisia Gentileschis Werk kann einem durchaus einen kleinen Schauer über den Rücken jagen und mit einem Blick auf Galileo Galilei, der unser Weltbild geprägt hat, verabschieden wir uns aus dem Musentempel.
Bei Regen gehen wir gut beschirmt durch den Boboli- Garten und den Garten Bardini, es duftet nach frischem Grün und alles glänzt wie frisch gewaschen. Der Tag wird mit einem Abendessen bei Francesco e Vini auf nahrhafte und stilvolle Art und Weise abgerundet.

Ein krönender Abschluss

In einer Stadt mit so viel Kunst wie in Florenz muss immer wieder viel restauiert werden. Gerüste und Baukräne sind überall in der Stadt zu sehen. In der Kapella Brancacci im Viertel San Frediano werden derzeit die Fresken restauriert. Eine einmalige Gelegenheit, um auf dem Gerüst den Fresken aus dem 14. Jahrhundert einmal ganz nahe zu kommen. Aus nächster Nähe gelingt es uns, natürlich auch dank der kenntnisreichn Hinweise von Angela, aus nächster Nähe zu vergleichen, wie Masolino gemalt hat und welche Ausdrucksstärke Masaccio in seine Bilder zu legen vermochte. Der Schüler hat seinen Lehrer bei Weitem übertroffen. Danach kann uns auch der Regen nichts mehr ausmachen, der Besuch in der Capella Brancacci hat uns tief beeindruckt. Nach einem Blick in die Kirche Santa Trinita und einem Bummel durch die Via Terme geht es zur Besichtigung in den Palazzo Vecchio mit seinem Saal der Fünfhundert und den Gemächern von Herzog und Herzogin. Mit einem gemeinsamen Mittagessen in der gemütlichen Trattoria Bondino runden wir drei erfüllte, anregende und vielseitige Tage mit einem guten Gefühl ab. Arrivederci alla prossima.

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