Reisebericht: Exklusive Städtereise Florenz in kleiner Reisegruppe

21.05. – 25.05.2022, 4 oder 5 Tage Flugreise im Grand Hotel Baglioni mit Boboli–Garten – Bardini–Garten – Brancacci–Kapelle – Ponte Vecchio – Dommuseum – Uffizien – Palazzo Vecchio


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Die Zeit reicht nie, um wirklich alle Kunstschätze in Florenz einmal in Augenschein zu nehmen. Doch mit der Petit- Reise bekommt man einen ersten und intensiven Einblick in die Geschichte der Stadt mit ihren Künstlern, die Tage laden zum Wiederkommen und Vertiefen ein.
Ein Reisebericht von
Irmela Körner
Irmela Körner

In Kirchen, Museen und Gärten

Zum Auftakt der Schnupperreise ins schöne Floenz war Geduld gefragt. Die Flüge hatten Verspätung, in Frankfurt herrschte Gedränge und überall bildeten sich lange Schlangen. Zwei Gäste hatten Pech und kamen erst spät am Abend in Florenz an. Die Anderen hatten sich die Zeit bis zu deren Ankunft mit einem Spaziergang durch das Zentrum und Perche no- mit einer kleinen Eispause vertrieben.Unser Hotel- eigentlich eine Ersatzlösung- erwies sich als charmanter Palast aus vergangenen Jahrhunderten. Manches war etwas altersschwach, doch der Blick von der Dachterrasse entschädigte für kleine Unzulänglichkeiten. Hier gab es zur Begrüßung ein köstliches Abendessen und auch Nachzügler kommten sich noch Essen und Wein schmecken lassen.

Auftakt im religiösen Zentrum rund um die Kathedrale

Wie beginnen unsere nähere Erkundung von Florenz im Herzen der Stadt mit der Taufkapelle und den Schätzen des Dommuseums. Schon Italiens größter Dichter, Dante Alighieri, hatte die Taufkapelle wegen seiner Schönheit bewundert. Er hielt das Gebäude ebenso wie seine Zeitgenossen allerdings für ein Gebäude aus römischer Zeit. Unsere Stadtführerin Angela weiß das besser und erschließt uns die Bedeutung des achteckigen Baus, ebenso wie die gold glänzenden Mosaiken hoch über unseren Köpfen. Die prachtvollen Türen, die für die frische Getaufen offen standen, so dass sie ins Paradies gehen konnten, können wir im Dommuseum in aller Ruhe und en details anschauen.
Im oberen Stockwerk des sehr großzügig und hell gestalteten Dommuseums können wir uns einen Eindruck verschaffen, wie das revolutionäre Modell der Kuppel von Filippo Brunelleschi geplant und schließlich auch gebaut worden war.
An diesem Sonntag können in Florenz nach Voranmeldung private Gärten besucht werden. Wir haben Glück und können auch ohne Ameldung einen Blick in den Garten der Villa Antinori werfen. Seit Jahrhunderten produziert die Familie Antinori toskanischen Wein. Wir verkneifen uns eine Kostprobe, denn wir haben noch den Kuppelaufstieg auf dem Programm, etwas mehr als 900 Stufen für Auf- und Abstieg. Wir haben damit unser Sportprogramm also absolviert und beschließen den Tag mit einem gemeinsamen Abendessen in der Trattoria Garibardi hinter der Markthalle.

Schattensuche in den Gärten von Florenz

Unverhofft kommt oft, heißt eine nette Redensart und unverhofft konnten wir den Umzug zur "Fiorita Savonarola" erlebten. In historischen Kostümen aus der Zeit des Dominikanermönchs Girolamo Savonarola zog der Festzug mit Tamtam und Trara zur Piazza della Signoria, wo eine in den Fußboden eingelassene Tafel daran erinnert, dass Savonarola mit einigen seiner getreuen Gefolgsleute hingerichtet worden war. Er hatte nach der Vertreibung der Medici am Ende des 15. Jahrhudnerts für eine kurze Zeit eine Art Gottesstaat in Florenz erreichtet, er hatte gegen Tand und Prunk gepredigt und unter seinem Einfluss haben selbst Künstler von Sandro Botticelli einige ihre Bilder dem öffentlichen Feuer anvertraut. In einer feierlichen Zeremonie wurden jetzt Blumen an der Gedenktafel niergelegt. Danach ging es über die Ponte Vecchio zum Palazzo Pitti und hinauf in den Boboli- Garten, wo die Rosen schon fast wieder verblüht sind.
Der zweite Garten, der des Kunstsammlers Bardini, brachte uns beim Anstieg über Costa San Giorgio nochmals ganz schön ins Schwitzen. Doch auf der Aussichtsterrasse gab es Schattenplätze und auch einen kleinen Mittagsimbiss.

Frisch gestärkt steuerten wir das Viertel rund um die Kirche Santa Croce mit ihrer wie angeklebt wirkenden weißen Fassade aus dem 19. Jahrhundert. Im Innern beeindruckt die hohe Holzdecke ebenso wie die klare Raumstruktur. Santa Croce ist das Pantheon für die großen Künstler aus den beeichend er bildenden Kunst, der Dichtung, der Musik und der Wissenschaft. Michelangelo Buonarotti und Galilei Galilei haben hier ihre letzte Ruhe gefunden, ein Kenotaph erinnert an den großen Dichter Dante Alighieri, der aus seiner heimatstadt vertrieben wurde und in Ravenna begraben liegt. Gleich um die Ecke von Santa Croce liegt die Mosaikwerkstatt Lastrucci, wo wir einen Eindruck bekommen können, wie kostbar und zeitaufwendig die Mosaiken aus Halbedelsteinen gefertigt werden. Sie wirken wie gemalt, werden mit viel Feinarbeit und Fingerspitzengefühl gefertigt und auch die Steine werden von den Mitarbeitern in der Umgebung selbst gesucht. Was wohl die Ansicht von Venedig, Auftragsarbeit für einen Amerikaner, an der drei Jahre gearbeitet wurde, kosten mag?
Wir beschließen der Tag mit einem typisch toskanischen Abendessen, abgerundet mit Limoncello.

Kunstgenuss pur in den Uffizien

Wir sind leider nicht die einzigen Besucher, die die berühmte Gemäldegalerie der Uffizien besichtigen möchten. Zum wegen einiger Bauarbeiten improvisierten Eingang rücken wir in der langen Schlange nur mühsam vorwärts. Rund 20 000 Quadratmter Ausstellungsfläche warten in diesem berühmtn Museum auf uns. Schon die mit Groteskenmalerei geschmückten Gänge, der als Büroräume gedachten langen Galerie, faszinieren. Dann tauchen wir ein in den Meisterwerke der toskanischen Malerei aus der 13. Jahunderts und können im ersten Saal Cimabue, Duccio di Buoisegna und Giotto di Bondone vergleichen. Giotto bekommt die bsten Noten von uns, seine Maria ist plastisch, wirklich, erdverbunden. Vorbei an Gentile da Fabrianos Anbetung der Könige mit viel Gold kommen wir zu Sandro Botticelli und seiner Geburt der Venus, die auf einer Muschel stehend von den Windgottheiten an Land getrieben wird. Auf dem Gemälde vom Frühling können wir ein Fülle an Pflanzen und Gräsern erkennen, ehe wir im Strom der Besucher weitergeschoben werden. Nach zwei Stunden intensiver Begegnung mit den Renaissancekünstlern Leonardo da Vnci, Michelangelo Buonarotti und Raffael und Tizian legen wir eine Mittagspause in der museumseigenen Cafeteria ein. FRisch gestärkt geht es dann weite zu Caravaggio, Artemisia Gentileschi. Die flämische Malerei müssen wir links liegen lassen und wir beenden unseren Rundgang bei einem Poträt von Galileo Galilei, jenem Universalgelehrten, der die modernen Naturwissenschaften begründet hat und gegen alle Widerstände an seiner Überzeugung festgehalten hat: Und sie bewegt sich doch.
Von KUnst kann man selten genug bekommen und in Florenz wartet sie ja auch an jeder Ecke und in fast jedem palast. Wir besichtigen den Palazzo Vecchio, in dem neben dem Museum auch die Ratsverwaltung von Florenz untergebracht ist. Besonders eindrucksvoll der Versammlungssaal des Großen Rates, der Saal der Fünfhundert. Nach einer kurzen Erholungspause im Hotel bummeln wir zu Francesco e Vini, wo wir mit einem üppige Abendessen die gemeinsame kleine Reise genussvoll ausklingen lassen.

Florenz lädt ein zum Wiederkommen

Heute heißt es Abschied nehmen von Florenz. Die Zeit reicht noch für einen Einkaufsbummel durch die Markthalle, dann geht es für ein Paar weiter Richtung Toskana, für einen Teil der Gruppe schon zum Flughafen. Und die verbleibende Kleingruppe wandert trotz Hitze über Ponte Santa Trinita vorbei an Ponte Vecchio hinauf über den Rosengaten zur Piazzale Michelangelo und weiter bis zur schönen Kirche San Miniato als Monte. Hier belohnt uns zum Abschluss nochmals ein toller Blick über die Stadt und mit vielen unterschiedlichen Eindrücken geht es zurück in das vergleichsweise kühle Zuhause.

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