Reisebericht: Italien Städtereise Venedig – die Perle der Adria

13.04. – 18.04.2014, 5 oder 6 Tage Flugreise: Markusplatz – Accademia – Rialtobrücke – San Trovaso – Cannaregio – Frari Kirche – Seufzerbrücke – Murano – Burano – Torcello


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Sechs sonnige Tage in der Lagunenstadt, Wohnen im Herzen des Dorsoduro, fundierte Führungen durch Stadt, Kirchen und Museen, Maskenstudio, Bootswerft- was will man mehr.
Ein Reisebericht von
Andreas Höhn

Palmsonntag, den 13. April 2014– Ankunft

Pünktlich waren alle Gäste auf dem Flughafen Tegel. Leider war ein Herr noch an diesem Tag erkrankt, so dass es nur zehn Teilnehmer waren. Das Einchecken klappte problemlos, der Flug startete pünktlich und war 20 Minuten früher als geplant in Venedig. Hier fanden wir auch das Boot relativ schnell und fuhren um halb Venedig herum mit Blick auf die Friedhofsinsel San Michele und auf Murano fast bis an unser Hotel Belle Arti Venecia. Hier lief alles reibungslos und gemeinsam schlenderten wir den kurzen Weg um die Ecke zum Restaurant.

Montag, den 14. April 2014– San Marco im Herzen der Stadt

Um halbzehn holte uns Alessia vom Hotel ab und führte uns über die Akademiebrücke vorbei am Stefansplatz und am berühmten Musiktheater La Fenice, wo wir eine Pause einlegten, die Gelegenheit zur Besichtigung bot. Weiter nach San Marco, wo wir Ausführliches über die Geschichte Venedigs und der wichtigsten Dogen erfuhren, der Vormachtsstellung seit dem vierten Kreuzzug, in dem die Venezianer 1203 die Kreuzfahrer dahingehend manipulierten, statt Jerusalems das reiche christliche Byzanz zu erobern, dessen Dominanz im östlichen Mittelmeer damit an Venedig überging. Beispiel dafür die vier Bronzepferde auf der Markuskirche, die bei dieser Gelegenheit dort geraubt wurden. Die anschließende Freizeit bot jedem Gast Gelegenheit, seinen Interessen nachzugehen.

Dienstag, den 15. April 2014– Akademie und Masken

Da wir erst um 11 Uhr in der Akademie sein sollten, bot sich Gelegenheit zu einem Morgenspaziergang. Die meisten Gäste schlenderten durch unser Viertel Dorsoduro bis an die Spitze der Insel zur Dogana, dem alten Zollamt und der daneben liegenden Kirche Santa Maria Salute, deren eindrucksvolle Kuppel Seefahrer und Ankommende von weiter Ferne begrüßt. Mit ihren Tiziangemälden ist sie nicht nur architektonisch, sondern auch von der Ausstattung her ein Juwel.
Das alles ist natürlich nichts gegen die Kunstschätze, die wir in der Akademie sehen konnten, der weltweit wichtigsten Sammlung venezianischer Kunst. So sind Bellini, Giorgione, Tizian, Veronese und Tintoretto mit hervorragenden Werken vertreten, was auch für die ausgestellten Bilder von Tiepolo und Canaletto gilt.
Nach einer Mittagspause schlenderten wir zur Frarikirche, dem neben der Marcusbasilika wohl bedeutendsten Sakralbau der Stadt. Hier sind die prächtigsten Grabmale wichtiger Dogen neben Epitaphen für bedeutende Venezianer, wie Tizian zu bestaunen. Tizian hat auch die berühmte Assunta für den Hauptaltar und die Pesaromadonna für die Fraribruderschaft gemalt. Eindrucksvoll auch das reich geschnitzte Chorgestühl. Anschließend gingen wir durch die Gassen zurück zum Dorsoduro, um zum Atelier der Karnevalsmasken zu kommen. Hier referierte eine eingewanderte Senegalesin charmant Grundlegendes über die Geschichte und Herstellung der venezianischen Masken. Anschließend durfte sich jeder selber an der Gestaltung einer vorgefertigten Maske versuchen.

Mittwoch, den 16. April 2014– Inselhopping in der Lagune

Mit acht Gästen bestiegen wir um halbneun die Linie 1 an der Akademiebrücke und genossen die Fahrt auf dem Canale Grande zum Marcusplatz, wo Alessia uns erwartete. Von hier ging es nach Burano und die Kulisse war einfach überwältigend. Wir hatten nicht nur das grandiose Panorama Venedigs und seiner Inseln um uns, sondern im Hintergrund, was äußerst selten zu sehen ist, die Alpen samt den schneebedeckten Dolomiten als Kontrast zur lichtdurchfluteten Lagune. Das Boot fuhr auch an der riesigen Baustelle des Schleusendamms vorbei, der Venedig bald vor Hochwasser schützen soll. Leider, so mussten wir erfahren, konnte man sich aus Geldgier doch nicht zum bereits beschlossenen Einfahrverbot der Kreuzfahrtschiffe in die Lagune durchringen. Damit bleiben die Hauptursache der Hochwasser und der Umweltverschmutzungen und die Algenplage erhalten.
Da entgegen dem Fahrplan von Burano nicht gleich Anschluß nach Torcello zu kriegen war, spazierten wir vorbei an den bunten Häusern von Burano zur Kirche mit der Kapelle der Heiligen Barbara, deren Reliquien seit dem 19. Jahrhundert hier bewahrt werden. Als Schutzpatronin der Bergleute ist sie ja quasi eine sächsische Nationalheilige.
Weiter nach Torcello, wo vor allem die beiden Kirchen aus dem 11. und 12. Jahrhundert locken. Santa Fosca als Tumulus noch ganz im byzantinischen Stil, während die Kathedrale Maria Assunta ganz der Romanik verpflichtet ist- tief beeindruckend das Mosaik mit dem Jüngsten Gericht, das die gesamte Westwand einnimmt.
Zurück in Burano gönnten sich alle ein leckeres Mittagessen auf einer Terrasse an der Hauptstraße und frisch gestärkt konnten wir nach Murano übersetzen, wo uns eine Glasmanufaktur erwartete. Der Maestro zeigte, wie Einzelstücke von Hand geblasen oder geformt werden. Zum Schluß noch ein Abstecher auf die Friedhofsinsel San Michele. Und obwohl ein Gast beim Aussteigen verlustig ging, renkte sich alles wieder schnell ein und wir waren wieder beisammen. Auf der Hauptinsel dann ein Gang bis zum Canale Grande und dann mit dem Vaporetto 1 vor eindrucksvoller Palastkulisse zur Akademie und hin zum Abendessen.

Donnerstag, den 17. April 2014– Gondeln und Moderne

Um neun gingen wir zu einer alten Gondelwerft im Dorsoduro und schauten den Bootsbauern bei ihrer fast künstlerisch zu nennenden Arbeit zu. Schließlich muß jede Gondel auf Gewicht und Statur des Gondoliere genau abgestimmt sein und so sind alle quasi Unikate. Dann ins Guggenheim. Mit viel Detailkenntnis erklärte Alessia schon im Garten einige Skulpturen z.B. von Henry Moore und zeigte uns das Grab von Peggy Guggenheim mit der Tafel ihrer wichtigsten Partner. Innen ein Pantheon der Moderne des 20. Jahrhunderts, in dem alles, was Rang und Namen hat, vertreten ist. Zumindest Chagall, de Chiricho, Max Berg, Picasso und Braque waren bekannt. Schöne naive Bilder der Tochter von Peggy Guggenheim, die zu früh aus dem Leben ging. Auf der Terrasse der Villa mit tollem Blick auf den Canale Grande verabschiedeten wir Alessia und es war ein sehr herzlicher und ein wenig wehmütiger Abschied. Den Nachmittag nutzte jeder zur ganz individuellen Abrundung seines Venedig- Programms und das abendliche Abschiedsessen fiel dann auch besonders üppig aus, zumal wir heute aus der gesamten Karte wählen konnten. Zum Schluß passte noch ein leckeres Tiramiscu hinein.

Freitag, den 18. April 2014– Bootsfahrt und Heimflug

Kurz nach neun gingen wir an den Zattere- Kay, wo auch gleich unser bestelltes Boot kam. Im schönsten Morgenlich genossen alle die einstündige Fahrt zum Flughafen. Der Flug war superpünktlich, in Berlin standen die Taxis bereit, ein herrlicher Urlaub geht ins Osterfest über.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht