Reisebericht: Italien Städtereise Venedig – die Perle der Adria

03.04. – 07.04.2017, 5 oder 6 Tage Flugreise: Markusplatz – Accademia – Rialtobrücke – San Trovaso – Cannaregio – Frari Kirche – Seufzerbrücke – Murano – Burano – Torcello


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Fünf sonnige Tage inmitten eines Gesamtkunstwerks namens Venedig, dazu eine tolle Stadtführerin und leckeres ortstypisches Abendessen- was will man mehr?
Ein Reisebericht von
Andreas Höhn

Montag, den dritten April 2017– Anreise

Pünktlich waren alle 11 Gäste auf dem Flughafen Schönefeld. Das Einchecken klappte problemlos, der Flug startete pünktlich und war etwas früher als geplant in Venedig. Hier fanden wir auch das Linienboot relativ schnell und fuhren um halb Venedig herum mit Blick auf die Friedhofsinsel San Michele und auf Murano, sowie auf das Ufer von San Marco fast bis an unser Hotel Belle Arti Venecia. Hier lief alles reibungslos und nach ein paar Stunden Freizeit schlenderten wir gemeinsam den kurzen Weg um die Ecke zum Restaurant, wo man uns mit einem leckeren Menu begrüßte. Hier stellte sich auch ein zu unserer Gruppe gehörendes Ehepaar aus München ein, das mit dem Zug angereist war.

Dienstag, den vierten April 2017– Stadtrundgang

Um halbzehn holte uns Alessia vom Hotel ab und führte uns über die Akademiebrücke zum Stefansplatz, wo wir die Stefanskirche ansahen, durch deren Chorbereich ein befahrbarer Kanal verläuft. Weiter ging es zum berühmten Musiktheater La Fenice und durch verwinkelte Gassen, die man nur mit kleinen Gruppen begehen kann, zur Scala Contarini. Die außen an der gleichnamigen Villa angebrachte Wendeltreppe verbindet in malerischer Weise alle fünf Stockwerke. Weiter nach San Marco, wo wir Ausführliches über die Geschichte Venedigs und der wichtigsten Dogen erfuhren, der Vormachtsstellung seit dem vierten Kreuzzug, in dem die Venezianer 1203 die Kreuzfahrer dahingehend manipulierten, statt Jerusalems das reiche christliche Byzanz zu erobern, dessen Dominanz im östlichen Mittelmeer damit an Venedig überging. Beispiel dafür die vier Bronzepferde auf der Markuskirche, die bei dieser Gelegenheit dort geraubt wurden. Alessia hatte den Zeitplan so gestrickt, dass wir ohne Eintrittsgeld in die Markusbasilika hineingehen konnten, die auch nur um diese Zeit sehr schön beleuchtet ist. So hatten alle einen Eindruck von der Pracht der Mosaiken, von denen viele aus der Hagia Sophia in Konstantinopel geraubt worden waren. Vorbei am Dogenpalast, dessen Marmorverkleidung in der Mittagssonne glänzte, gingen wir noch zur Seufzerbrücke, die für viele Verurteilte der letzte Weg vor Gefängnis und Hinrichtung war. Die anschließende Freizeit bot jedem Gast Gelegenheit, seinen Interessen nachzugehen. Einige Gäste kauften mit dem Reiseleiter eine Tageskarte für die Vaporetti, wie die Linienboote genannt werden, und fuhren zunächst auf die San Marco gegenüber liegende Insel San Giorgio. Hier besichtigte man die gleichnamige Kirche mit drei bedeutenden Gemälden von Tintoretto, bevor es auf den Turm ging, von dem man einen grandiosen Blick auf San Marco und die anderen umliegenden Inseln hatte. Dann setzte man über auf die Insel Giudecca, wo die Kirche Il Redentore, wie San Giorgio vom Renaissancearchitekten Andrea Palladio, das Hauptziel war. Den Abschluß bildete eine Fahrt durch den Canale Grande mit seinen unzähligen meist gotischen Palästen. Vorbei am Bahnhof und am Hafen fuhr das Boot zurüch zum Zattere auf Dorsoduoro und abends trafen sich alle zum wirklich erlesenen Abendessen.

Mittwoch, den fünften April 2017– Akademie und Frarikirche

Nach einem entspannten Frühstück trafen sich alle Gäste um zehn Uhr vor der Akademie, der weltweit wichtigsten Sammlung venezianischer Kunst. So sind Bellini, Giorgione, Tizian, Veronese und Tintoretto mit hervorragenden Werken vertreten, was auch für die ausgestellten Bilder von Tiepolo und Canaletto gilt. Anschließend schlenderten wir zur Frarikirche, dem neben der Marcusbasilika von der Ausstattung her wohl bedeutendsten Sakralbau der Stadt. Hier sind die prächtigsten Grabmale wichtiger Dogen neben Epitaphen für bedeutende Venezianer, wie Tizian und Canova zu bestaunen. Tizian hatte die berühmte Assunta für den Hauptaltar und die Pesaromadonna für die Fraribruderschaft gemalt. Eindrucksvoll auch das reich geschnitzte Chorgestühl. Anschließend konnte jeder seinen persönlichen Interessen nachgehen. Einige besuchten gleich die benachbarte Scuola San Rocco, deren Räume von Tintoretto ausgemalt wurden, andere spazierten ins Ghetto oder ließen sich treiben. Abends konnte man sich beim Essen von den vielen Eindrücken des Nachmittags erzählen.

Donnerstag, den sechsten April 2017– Gondelwerft und Guggenheim

Um zehn Uhr holte uns Alessia bei strahlendem Sonnenschein vom Hotel ab und wir gingen um zwei Ecken zu einer alten Gondelwerft im Dorsoduro und schauten den Bootsbauern bei ihrer fast künstlerisch zu nennenden Arbeit zu. Schließlich muß jede Gondel auf Gewicht und Statur des Gondoliere genau abgestimmt sein und so sind alle quasi Unikate. Anschließend schlenderten wir durch unser Viertel Dorsoduro bis an die Spitze der Insel zur Dogana, dem alten Zollamt. Ziel war die daneben liegenden Kirche Santa Maria Salute, deren eindrucksvolle Kuppel Seefahrer und Ankommende von weiter Ferne begrüßt. Mit ihren Tiziangemälden ist sie nicht nur architektonisch, sondern auch von der Ausstattung her ein Juwel. Dann war es nicht weit ins Guggenheimmuseum. Mit viel Detailkenntnis erklärte Alessia schon im Garten einige Skulpturen z.B. von Henry Moore und zeigte uns das Grab von Peggy Guggenheim mit der Tafel ihrer wichtigsten Partner. Die Bestände des Museums stellen ein Pantheon der Moderne des 20. Jahrhunderts dar, in dem alles, was Rang und Namen hat, vertreten ist. Zumindest Chagall, de Chiricho, Max Berg, Picasso und Braque waren den meisten bekannt. Schöne naive Bilder der Tochter von Peggy Guggenheim, die mit Anfang Vierzig zu früh aus dem Leben ging. Auf der Terrasse der Villa mit tollem Blick auf den Canale Grande verabschiedeten wir Alessia und es war ein sehr herzlicher und ein wenig wehmütiger Abschied. Den Nachmittag nutzte jeder zur ganz individuellen Abrundung seines Venedig- Programms und das abendliche Abschiedsessen fiel wiederum besonders lecker aus.

Freitag, den siebten April 2017– Freizeit und Abreise

Nach dem Frühstück nutzte jeder den freien Tag ganz nach Lust und Laune. Zwei Damen besuchten die Insel Torcello mit den ältesten Kirchen der Lagune, eine fuhr nach Murano und die anderen Gäste suchten sich Wege in der Umgebung. Am Nachmittag ging es mit dem Boot gemeinsam zum Flughafen, nochmals herum um die östliche Hälfte Venedigs und vorbei an Murano.

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