Reisebericht: Italien Städtereise Venedig – die Perle der Adria

13.09. – 18.09.2018, 5 oder 6 Tage Flugreise: Markusplatz – Accademia – Rialtobrücke – San Trovaso – Cannaregio – Frari Kirche – Seufzerbrücke – Murano – Burano – Torcello


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Kaum eine Stadt auf der Welt besitzt Kunst und Kultur in diesem Maße - faszinierend und geheimnisvoll - VENEDIG
Ein Reisebericht von
Heike Heinen
Heike Heinen

13.09.2018    Anreise

Eberhardt-Gäste aus den Bundesländern Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg trafen sich am Münchner Flughafen Franz Josef Strauss, um gemeinsam die letzte Flugstrecke nach Venedig zurückzulegen. Auf dem Flughafen Marco Polo angekommen, sollten wir noch 3 Reisegäste treffen und unsere kleine Reisegruppe war vollständig, um eine der beeindruckendsten Landschaften und Städte näher kennen zu lernen.

14.09.2018    Venedig

Über 1000 Jahre war Venedig eine Seemacht, die "Königin der Adria", Brücke zwischen Orient und Okzident. Einzigartige Paläste und unermessliche Kunstschätze zeugen heute noch vom einstigen Reichtum.
Inmitten der venetischen Lagune liegen 118 Inseln und der historische Stadtkern.
Der Rundgang mit der charmanten Stadtführerin Alessia, einer gebürtigen Venezianerin, führte uns von der Piazzetta mit den 2 , aus dem 12.Jahrhundert stammenden Säulen des Heiligen Markus, in Form des geflügelten Löwen dargestellt, und dem heiligen Theodor, an der Bibliothek von Sansovino und dem Dogenpalast vorbei auf die eigentliche Piazza, den Markusplatz. Den Markusplatz , den Napoleon nach Abriss der Kirche San Geminiano an dessen Westseite und dem Neubau der sogenannten Ala Napoleonica den "schönsten Ballsaal Europas" bezeichnete, ist weltweit bekannt. Wer sich jedoch direkt auf dem Platz befindet, bekommt erst dann so richtig die Größe mit. Mit ca. 200x100 Metern gehört er heute noch zu den größten Stadtplätzen der Welt. Jahr für Jahr wird er von Millionen von Besuchern bestaunt und fotografiert, aber auch leider mehrmals überschwemmt. Hochwasser, Aqua Alta, ist immer in den Köpfen der Venezianer, man muss sich mit ihm arrangieren. Um diesem enormen Problem, forderte es doch in vergangener Zeit Menschenleben und führte zu enormen Schäden, entgegen zu wirken, baut man seit einiger Zeit "MOSE" (Modello Sperimentale Elettromachanico) . Bei "MOSE" handelt es sich um mehrere große Fluttore an den 3 Öffnungen zwischen der Lagune und der Adria, die bei Sturmflut gehoben werden können , um somit das verstärkte Eindringen von Wasser zu verhindern. Aber noch baut man daran...
Wir aber konnten den Markusplatz bei hoch sommerlichen Temperaturen und blauem Himmel geniessen und ein jeder sah im Sonnenlicht die glitzernden Mosaiken in den Lünetten der Markusbasilika, in denen u.a. Szenen des Heiligen Markus dargestellt wurden.
Unter den Kolonaden der Prokuratien, die den Markusplatz südlich und nördlich begrenzen, und die einst Sitz der venezianischen Baubehörde waren, heute Sitz von Großunternehmen sind, befinden sich die berühmten Kaffeehäuser der Stadt, Quadri, Lavena und Florian.
Unser Spaziergang führte uns am bekannten Theater La Fenice vorbei, ebenso am Palazzo Contarini del Bovolo, einem gotischen Palast aus dem 15.Jahrhundert, der für seine beeindruckende wendelförmige Renaissance-Außentreppe bekannt ist.
Die Seufzer- und die Rialtobrücke sind die bekanntesten Brücken der Stadt.
Der Gang über die 48 Meter lange Rialto-Steinbrücke mit schönem Blick auf Canal Grande gehörte natürlich auch zu unserem Spaziergang und schon waren wir im Stadtteil San Polo nahe der Frari Kirche.
Santa Maria Gloriosa dei Frari wurde im 13.Jahrhundert erbaut und nachfolgend erneuert.
Die Franziskanerkirche präsentiert sich heute als großes, vollständig in Backstein errichtetes Gebäude mit 2 Kreuzgängen.
Tizian bemalte das große Presbyterium mit einem Werk für die Ewigkeit, der Aufnahme Mariens in den Himmel, "Assunta" und er schuf ein weiteres Meisterwerk in Form der "Madonna des Hauses Pesaro" zwischen 1519 und 1526.
Auch wurde die Basilika Grabstätte vornehmer Familien und Persönlichkeiten, z.B. finden wir die Gräber für die Dogen Giovanni Pesaro und Francesco Foscari sowie das Denkmal für Tizian, der 1576 an der Pest in Venedig starb.
Nach diesen vielen wunderbaren Eindrücken und Informationen ließen wir den Nachmittag mit einer gemütlichen Vaporetto-Fahrt auf Canal Grande ausklingen.

15.09.2018  Accademia

Die Accademia delle Belle Arti ist die bedeutendste Kunstsammlung der Stadt.
Sie befindet sich in dem ehemaligen Konvent Santa Maria della Carita.
In vielen Sälen wird dem interessierten Besucher venezianische Malerei des
14. bis 18. Jahrhunderts geboten. Großartige Werke von Bellini, Carpaccio, Giorgione, Veronese, Giordano, Longhi, Tintoretto und Canaletto waren zu bestaunen.
Nach all dieser unglaublichen Kunstfülle war der gemütliche Spaziergang zur Gondelwerft San Trovaso und durch den Stadtteil Dorsoduro sehr willkommen. 
Den Abschluss des Tages bildete der Besuch des Fondaco dei Tedeschi. Einst der deutsche Handelshof, z.B. der Fugger, wurde es später die Hauptpost und heute befindet sich in dem arkadengesäumten Gebäude ein großes Einkaufszentrum eines bekannten Weltkonzerns.
Über Rolltreppen, Aufzüge und Treppen gelangt man in die oberste Etage mit einer kleinen Terrasse, von der wir bei strahlend blauem Himmel einen wunderbaren Blick auf die Stadt am Canal Grande geniessen konnten.

16.09.2018   Auf Brunetti's Spuren

Die gebürtige US-Amerikanerin Donna Leon erfand den Commissario Brunetti.
Ihre Romane mit Brunetti, Film-Gattin Paola, Vice Questore Patta, Signorina Elettra Zorzi, Sergente Vianello und Alvese,...sind verfilmt worden und werden im deutschen Fernsehen gezeigt.
Unser Spaziergang führte im Stadtteil Castello vorbei an der Questura der Romane und der der Filme, an Brunettis Restaurants und Bars , in die er auf ein Cicchetto einkehrt und natürlich auch an der Terrasse seines Film-Wohnhauses. Jedoch stand nicht nur Brunetti auf dem Programm, denn der Stadtteil hat viele Sehenswürdigkeiten wie die Kirche Santi Giovanni e Paolo. Den Innenraum dieser Kirche teilen mächtige Säulenpfeiler und man findet viele Gräber von Dogen, weshalb die Kirche oft "Pantheon der Dogen" bezeichnet wird.

17.09.2018    Laguneninseln

Venedig besteht aus 118 Inseln. 3 bekannte, nämlich Murano, Burano und Torcello durften wir an diesem sonnigen Montag geniessen. Per Privatboot ging es zunächst nach Murano.
Murano ist die Insel der Glasbläser. Ein Besuch einer Glasbläserei gehörte selbstverständlich mit zum Programm. Bei den Meistern der Glaskunst erhielten wir Informationen zur Herstellung des echten Murano Glases. Grundbestandteile sind Quarzsand, Kieselerde, Kalkstein und Antimonium. Mineraloxyde ergeben verschiedene Farben.
Torcello ist ruhig und klein und liegt im nördlichen Teil der venetischen Lagune.
Als kunsthistorische Sehenswürdigkeit besitzt diese Insel die Kirche Santa Maria Assunta aus dem 7.Jahrhundert. Jedoch wurde sie mehrmals verändert und ausgebaut. Das Innere besticht durch das Marmorportal aus dem 11. Jahrhundert, die Ikonostase und die Mosaikwand, auf der z.B. Szenen der Kreuzigung oder des Jüngsten Gerichts dargestellt sind.
Einen grandiosen Rundblick in die Lagune hatten wir vom Campanile der Basilika. Die vielen Stufen dort hinauf waren die Mühe wert.
Burano ist den meisten Besuchern als die Insel "mit den bunten Häusern" bekannt.
Im Sonnenlicht entfalten sie ihre ganze Farbenpracht. Die Freizeit auf dieser Insel haben wir ganz unterschiedlich verbracht, die Einen mit einem Spaziergang, die Anderen mit einem Cappuccino und Dolceti Veneziani.
Dieser schöne Inseltag bildete den Abschluss unser 6tägigen Reise "Perle der Adria",
denn am

18.09.2018

hieß es Koffer packen und die Heimreise antreten.
Viele Eindrücke werden unvergesslich bleiben, tolle Fotos können wir unseren Lieben daheim zeigen und Commissario Brunetti werden wir jetzt im TV in einem anderen Blickwinkel sehen.
Ich danke Ihnen, verehrte Reisegäste für die schönen, erlebnisreichen Tage in Venedig,
wünsche Gesundheit und Reiselust und sage ARRIVEDERCI,
Herzlichst Heike Heinen

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