Reisebericht: Italien Städtereise Venedig – die Perle der Adria

15.05. – 19.05.2022, 5 oder 6 Tage Flugreise: Markusplatz – Accademia – Rialtobrücke – San Trovaso – Cannaregio – Frari Kirche – Seufzerbrücke – Murano – Burano – Torcello


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Frühling in Venedig, was kann es schöneres geben, als sich die Einmaligkeit der Stadt bei klarer, mit einer frischen Brise durchsetzten Luft zu erlaufen und die Lebendigkeit vieler historischer Stadtbereiche zu erleben.
Ein Reisebericht von
Dr. Jutta Petzold-Herrmann
Dr. Jutta Petzold-Herrmann

Sonntag, 15.05.2022 Ankunft

Zu früher Stunde trafen sich am Flughafen Dresden 15 Reisegäste, um mit der Reiseleiterin zunächst mit
Lufthansa nach Frankfurt zu fliegen. Dort erfolgte der Zustieg von Reisegästen aus Leipzig und Hamburg.
Gemeinsam starteten wir mit der nächsten Maschine nach Venedig und erreichten planmäßig die Stadt gegen 10 Uhr. Mit dem Alilaguna-Wassertaxi, das in regelmäßigen Abständen vom Flughafen in die Stadt verkehrt, fuhren wir, vorbei an kleinen Inseln und dann auch Murano, später in den Canal Grande ein. Venedig begrüßte uns hier schon mit seinen bedeutenden Bauten wie den Dogenpalast, der Markus-Basilika und den Campanile.
Wenig später, wir kamen mit dem Schauen gar nicht nach, hielt das Wassertaxi am Haltepunkt Zattere, unserer Endstation. Von hier aus bis zum Hotel "Belle Arti", vorbei an der Accademia, waren es nur zehn Minuten.
Das Hotel mit dem lauschigen Innenhof fand sofort unser Gefallen, schnell waren die Zimmer bezogen und
nach kurzer Erholung begaben wir uns auf den Weg zum Markusplatz. Dabei überquerten wir die Brücke an der Accademia, gelangten zum Campo St. Stefano und durch Gässchen und über Brücken zum Markusplatz. Dort gab es dann Freizeit zur eigenen Orientierung und Rückkehr zum Hotel. Inzwischen waren dort weitere Gäste aus Stuttgart und Berlin eingetroffen.
Gegen 19 Uhr, als unsere Gruppe komplett war, begaben wir uns zum gemeinsamen Abendessen in das Restaurant "San Trovaso", in der Nähe des Hotel. Damit endete unser erster Tag.

Montag, 16.05.2022, Stadtführung mit Frari–Kirche

Um 09.30 Uhr trafen wir uns mit unserer Stadtführerin Alessia zur ersten Stadtführung. Wir begaben uns von der Accademia aus durch verschiedene Stadtviertel von Dorsoduro in Richtung des Konventes Santa Maria Gloriosa dei Frari. Die Franziskanerkirche der Serenissima ist die größte Kirche der Stadt und eine der größten, die der Orden je gebaut hat. Sie beherbergt die Grabmale mehrerer Dogen, aber auch die von Tizian und Canova.
Wertvoll ist das aus Holz geschnitzte Chorgestühl, Tizians "Assunta" sowie der Pesaro-Altar mit dem Triptychon der "Thronenden Madonna" von Giovanni Bellini. Auch Werke von Donatello (u.a. Johannes der Täufer) befinden sich hier. Alessia erläuterte uns die Geschichte des Konventes und die Kunstwerke der bekannten Meister.
Das Zentrum Venedigs umfaßt etwa eine Fläche von 6 Quadratkilometern und ist in 6 Stadtgebiete unterteilt.
Im süd-östlichen Teil der Stadt ist es Dorsoduro, Santa Croce und San Polo:, Castello, Cannaregio und San Marco befinden sich westlich bis nördlich des Canale Grande. 126 kleine Inseln bilden dieses Zentrum, die durch Brücken und Kanäle voneinander getrennt sind, oftmals für die Fußgänger kaum bemerkbar.
Anschließend gelangten wir zur Rialto-Brücke, die 1557 aus einer alten Holzbrücke neu in Stein ausgeführt und erst 1591 endgültig fertiggestellt war. Torbogen und Läden wurden erst später hinzugefügt. Einen kurzen Besuch statteten wir dem modernen Handelszentrum im ehemaligen Fondaco dei Tedeschi ab.
Anschließend spazierten wir zum Markusplatz, der Piazza San Marco, einer der größten und berühmtesten Plätze der Stadt. Hier sahen wir den Dogenpalast und die Verbindung zum Markusdom, Porta della Carta, den Uhrenturm, die alte Procuratie mit ihrem napoleonischen Flügel, den Campanile, Markusdom und die Biblioteca Marciana. Die unglaubliche Fülle an Gebäuden, an historischer architektonischer Formensprache und machtpolitischen Ausstrahlung läßt niemanden kalt, jeder ist fasziniert.
Hier endete die ausgezeichnete Führung von Alessia und jeder konnte noch selbst auf Erkundung gehen oder bei einem Abendessen den Tag ausklingen lassen.


Dienstag, 17.05.2022, Besuch der Accademia, Gondelwerft San Trovaso,

Nach dem Frühstück trafen wir uns mit Alessia zum gemeinsamen Besuch der Accademia, der Galleria dell
Accademia. 1750 vom Senat gegründet, wurde 1807, zehn Jahre nach Ende der Republik, eine Sammlung eingerichtet, die Bildungszwecken dienen sollte, aber auch der Sammlung venezianischer Kunst. Sie wurde in den ehemaligen Räumen der Scuola Santa Maria della Carita untergebracht.
Hier kann man sich heute einen großartigen Überblick über die venezianische Malerei des 14.-18. Jahrhunderts verschaffen, Meisterwerke der größten, in Venedig tätigen Künstler sind zu sehen:
Paolo und Lorenzo Veneziano, Giovanni Bellini, Giorgione, Tizian, Tintoretto, Veronese, Lorenzo Lotto u.v. m.
Da wir mit 26 Personen eine zu große Gruppe waren, wurden wir geteilt und die Führung durch die Ausstellungen übernahm neben Alessia auch ihre Kollegin Cristina.
Jeweils eine Gruppe befand sich in der Ausstellung, die andere Gruppe erkundete das Umfeld mit der Besichtigung der Gondelwerft, dann wurde gewechselt.
Nach der Mittagspause spazierten wir durch den Stadtteil Dorsoduro .
Nach Beendigung der Führung gab es wieder Zeit für eigenes Erkunden, gegen 18.30 Uhr begab sich ein Teil der Gruppe zu einem gemeinsamen Abendessen auf den Campo St. Stefano.


Mittwoch, 18.05.2022, Murano, Burano, Torcello

Um 09.00 Uhr trafen wir uns in der Nähe der Bootsanlegestelle Zattere. Dort stiegen wir in ein geräumiges
kleines Schiff, das uns allen genügend Platz bot und mit dem wir die sehr bekannten Inseln Murano,
Burano und Torcello bequem anfahren konnten.
Nach etwa einer Stunde Fahrt aus dem Stadtbereich heraus auf die offene Laguna Veneta erreichten wir die bekannt Insel Murano, die weltweit für Glaskunst steht. Die Glasmacher gingen um 1290 nach Murano, um das Brandrisiko in der Stadt Venedig zu verringern. Im 15.-und 16. Jahrhundert entwickelten sie farbiges Glas und Kristallglas, das die Beliebtheit der spezifisch venezianischen Gläser und Kelche an den europäischen Tafeln begründete.
Wir besichtigten eine Werkstatt, wo uns die Formierung von Figuren und Gläsern aus flüssigem Material demonstriert wurde. Anschließend gab es Gelegenheit, in einer großen Verkaufsausstellung Gegenstände und Schmuck zu erwerben.
Murano besitzt aber auch eine sehenswerte Kirche "Santa Maria e San Donato". Im Jahre 999 erbaut, besticht sie durch bauliche Harmonie und kompakte Formensprache. 1125 wurden die Gebeine des Heiligen Donato in die Basilika überführt. Später wurden mehrere Umbauten vorgenommen.
Von Murano gelangten wir nach Burano, der "farbigen Insel" mit ihren kleinen Gebäuden , vielfarbig und versehen mit zahlreichen Geschäften, die Spitzen, Stoffe und Gebäck anbieten.
Torcello, unser letztes Ziel, liegt nur wenige Kilometer von Burano entfernt.
Die Basilika "Santa Maria Assunta" prägt die Insel, die nur 10 Einwohner zählt. Im 7. Jahrhundert gegründet,
erhielt sie im 11. Jahrhundert ihr heutiges Aussehen und ist das älteste Baudenkmal der Lagune.
Im Kircheninneren sind Mosaiken im veneto-byzantinischen Stil, ein riesiges Jüngstes Gericht (11-13.Jahrhundert) und ein prächtiger Marmorboden sehenswert.
Anschließend kehrten wir wieder in die Stadt zurück und es blieb Zeit für die Gäste, sich einen Platz für das Abendessen zu wählen.


Donnerstag, 19.05.2022, Abreise von 13 Gästen, Stadtrundgang Brunetti für die restlichen Gäste

Für einen Teil der Gäste hieß es heute schon, Abschied zu nehmen. Die ganze Gruppe geleitete die Abreisenden zur Station Zattere und wartete, bis sie pünktlich in das Wassertaxi von Alilaguna stiegen, das sie zum Flughafen fuhr.
Anschließend begab sich die zurückgebliebene Gruppe auf die Spuren von "Commissario Brunetti", der bei vielen Gästen noch als Roman- und Filmfigur von Donna Leon bekannt ist. Die Schriftstellerin, die fast 30 Romane zum Thema schrieb, die zum großen Teil filmisch umgesetzt wurden, lebt heute in der Schweiz. Zu den Filmschauplätzen führte uns ein Spaziergang durch die Stadt, der zunächst am Campo St. Stefano begann, über den Campo S. Angelo und dann rechts zur Lagune führte, wo sich gegenüber die Film-Wohnung von Brunetti mit der berühmten Terrasse befand.
Anschließend führte uns Alessia zum Polizeipräsidium (aus dem Film), zur Militärakademie und zu Kaffeehäusern, in denen er sehr gern seinen "Dolci" trank, übrigens auch Donna Leon.
Am Schluss zeigte sie uns noch die berühmte prächtige Fassade des Krankenhauses von Venedig.
Hier verabschiedeten wir uns mit viel Dank und Anerkennung von Alessia.


Schlusswort

Am 20.05. 2022 verabschiedete sich der Teil der Gruppe von Venedig, der einen Tag länger bleiben durfte.

Versehen mit vielen Eindrücken und Fotos, traten wir die Rückreise an.
Wir konnten unser gesamtes Programm durchführen, dank Alessia, ihrer Kollegin Cristina und natürlich Ihnen, liebe Gäste.
Es wäre schön, wenn es uns mit dieser Reise gelungen wäre, vielleicht Ihr Interesse für das Eberhardt-Programm zu wecken.
Bleiben Sie gesund.

Herzliche Grüße
Jutta Petzold-Herrmann
Mai 2022

Kommentare zum Reisebericht