Reisebericht: Italien Städtereise Venedig – die Perle der Adria

11.09. – 16.09.2022, 5 oder 6 Tage Flugreise: Markusplatz – Accademia – Rialtobrücke – San Trovaso – Cannaregio – Frari Kirche – Seufzerbrücke – Murano – Burano – Torcello


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Venedig ist eine Stadt der Farben und des Lichtes. Es lohnt sich wenigstens einmal ganz früh morgens aufzustehen und einen kleinen Spaziergang durch die Stadt und zum Markusplatz zu machen. Dort kann man dann das goldene Licht und den großen Platz ohne viele Menschen genießen - eine einmalige Erfahrung und unbeschreiblich schön! Die tolle Lage unseres Hotels machte dies möglich...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

Sonntag, 11.09.2022: Flug nach Venedig

Gegen 7 Uhr trafen sich die ersten 11 Reisegäste mit mir am Flughafen in Dresden, um gemeinsam zunächst mit Lufthansa in Richtung Frankfurt und anschließend mit weiteren 7 Reisegästen nach Venedig zu fliegen. Somit war unsere Reisegruppe mit 18 Personen vollzählig und unser Abenteuer Venedig konnte beginnen. Wir landeten pünktlich auf dem Flughafen Marco Polo in Venedig und mit dem Linienboot fuhren wir direkt weiter ins Stadtzentrum. Venedig zeigte sich bereits auf dem Wasserweg bei herrlichem Sonnenschein von seiner schönsten Seite und in diesem Zusammenhang konnten wir auch die ersten Sehenswürdigkeiten wie den Markusplatz auf uns wirken lassen. Nach etwa 90 Minuten erreichten wir den Giudecca-Kanal und die Station "Zattere", von wo aus es nur noch ein kurzer Fußweg zu unserem sehr zentral gelegenen Hotel "Belle Arti" war. Dieses Hotel befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der berühmten Kunstgalerie Accademia Belle Arti, woher sich der Name ableitet. Die Zimmer sind traditionell im klassischen venezianischen Stil gestaltet und für uns war es zudem der perfekte Ausgangspunkt für unser Besichtigungsprogramm in den nächsten Tagen. Ein gemeinsames Abendessen mit dem Großteil unserer Gruppe rundete den ersten Reisetag ab und wir freuten uns auf die nächtliche Erholung bzw. spannende Tage...

Montag, 12.09.2022: Inselausflug Murano – Burano – Torcello

Nach dem Frühstück wurden wir von unserer lokalen Stadtführerin Barbara im Hotel abgeholt und unsere erster Ausflug stand ganz im Zeichen der Inseln in der Lagune Venedigs. Zu den größeren gehören Murano, Burano und Torcello. In dieser Reihenfolge besuchten dann auch wir die Inseln. Mit einem Privatboot ging es zunächst zur Insel Murano, welche seit 1924 zu Venedig zählt und aus sieben Inseln besteht, welche durch Brücken miteinander verbunden sind. Zahlreiche Kanäle durchziehen diesen Stadtteil und sorgen für das typisch venezianische Erscheinungsbild. Bekannt ist Murano vor allem für seine Glaskunst und viele der circa 5.000 Einwohner arbeiten in einer der traditionellen Glasbläsereien und exportieren ihre Waren in die ganze Welt. Eine Besichtigung mit Vorführung des Glas-Herstellens durfte für uns daher nicht fehlen! Die Mittagszeit verbrachten wir auf der kleinen Insel Burano, die sicherlich nicht ganz so bekannt ist wie Murano, aber auf jeden Fall einen ganz besonderen Reiz verspürt. Sie gilt immerhin als die bunteste Insel der Welt und nun verstanden wir auch warum. Grund für den Farbrausch sind die vielen bunten Fischerhäuschen, die sich entlang der Kanäle der Insel reihen. Jedes der Häuser ist in einer anderen Farbe angemalt. Der Grund dafür ist, dass die Fischer auf ihrem Nachhauseweg ihr Haus so schnell entdecken konnten und mit ihrem Boot auch die richtige Anlegestelle ansteuerten. Nachdem wir uns in einem der zahlreichen Restaurants kulinarisch mit typisch venezianischen Gerichten gestärkt hatten, erreichten wir am Nachmittag die mit nur 11 Einwohnern zählende kleine Insel Torcello, die durch die Basilika "Santa Maria Assunta" geprägt ist. In mehreren Bauphasen zwischen dem 7. und 11. Jahrhundert wurde das Gotteshaus fertiggestellt und die drei lichtdurchfluteten Kirchenschiffe luden zum Verweilen ein. Der reich verzierte Fußboden, die Ikonostase mit "Maria und dem Kind", umgeben von den 12 Aposteln aus dem 13. Jahrhundert sowie das Glanzstück, nämlich das Mosaik, welches das "Jüngste Gericht" zeigt, waren die Highlights.

Dienstag, 13.09.2022: Stadtführung mit Markusplatz und Rialto–Brücke – Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari

Den ersten freien Vormittag begannen wir mit einem gemeinsamen Spaziergang zum unweit des Hotels gelegenen Teatro La Fenice, welches das größte und bekannteste Opernhaus in Venedig ist. Wir waren ziemlich zeitig vor Ort und somit kamen wir ohne Wartezeit hinein. Während einer interessanten Audio-Tour wurden wir mit den wichtigsten Informationen versorgt und sahen zudem fünf Stockwerke, originalgetreu im Stil des Venezianischen Klassizismus. Stuck besetzte Wände, imposante Kronleuchter, vergoldetes Interieur und rote Samtpolster transportieren den Charme des alten, glamourösen Venedig, ohne dabei an Attraktivität einzubüßen. Das Opernhaus verfügt außerdem über verschiedene Logen und einen Zuschauerraum, ausgestattet mit Sesseln aus rotem Plüsch, vor der imposanten Bühne. Die raumfüllende Saalakustik wird von Besuchern der Vorstellungen sehr geschätzt und auch auf günstigeren Sitzplätzen lässt sich das Erlebnis Oper, sowohl musikalisch als auch visuell, genießen. Aufgeführt werden zumeist klassische und zeitlose Opern, von Komponisten wie Verdi, Puccini, Rossini, Wagner oder Mozart. Aber auch Stücke der Moderne werden im La Fenice gezeigt. Um 14 Uhr holte uns unsere reizende Stadtführerin Barbara vom Hotel ab. Mit ihr gingen wir zunächst erst einmal über die Akademiebrücke und über den Stefansplatz mit der gleichnamigen Kirche bzw. durch die zahlreichen engen Gassen in Richtung Markusplatz. Der Markusplatz (Piazza San Marco) ist der größte und zugleich auch der schönste Platz in Venedig. Er ist übrigens der einzige Platz der Stadt, der den Namen "Piazza" trägt, die anderen Plätze in Venedig werden nämlich "Campi" genannt, da sie ursprünglich nicht gepflastert waren. Wir sahen die den Platz dominierende Fassade der Markuskirche (Basilica di San Marco) und den freistehenden Markusturm. Wir flanierten weiter vorbei am Dogenpalast und näherten uns der nur wenige Schritte vom Markusplatz entfernten Seufzerbrücke. Diese charakteristische venezianische Brücke verbindet den Dogenpalast mit dem neuen Gefängnis. Diese ehemalige Haftanstalt ist zudem das erste Gebäude der Welt, das explizit als Gefängnis konzipiert wurde. Die Seufzerbrücke diente als Übergang der Gefangenen in die Büros der Inquisitoren, um dort vor Gericht gestellt zu werden und der Name der Brücke wurde gewählt, weil die Gefangenen der Überlieferung zufolge beim Überqueren der Brücke seufzten, da sie die Aussicht hatten, die Außenwelt gerade zum letzten Mal zu sehen. Ob diese Legende wahr ist, ist allerdings nicht ganz geklärt...! Unser Rundgang führte uns weiter zur Rialtobrücke, die über den Wasserweg Canal Grande führt... Sie gehört zu den bekanntesten Brücken der Welt und diese Steinbrücke wurde nach einigen Jahren Bauzeit im 16. Jahrhundert für den Verkehr freigegeben. Zuvor existierten lediglich einige einfache Holzbrücken über den Canal Grande, welche mehrmals abbrannten. Für mehrere Jahrhunderte war die Rialtobrücke die einzige Brücke über den Canal Grande und dadurch entwickelte sich die Gegend um die Brücke zum Zentrum der Stadt. Das Rathaus, die ersten Banken und Versicherungen, die Hauptpost von Venedig, der wichtigste Markt - alles das war und ist noch heute in der Nähe der Rialtobrücke zu finden. Zum Abschluß unseres heutigen Programms besichtigten wir die Frari-Kirche im Stadtteil San Polo. Diese einfache gotische Backsteinkirche wurde zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert für die Franziskaner erbaut, und die Mönche beauftragten eine Reihe renommierter Künstler und Bildhauer der damaligen Zeit mit der Dekoration des Innenraums, wo sich eine Vielzahl italienischer Meisterwerke der Renaissance befinden.

Mittwoch, 14.09.2022: Gondelwerft San Trovaso – Accademia – Stadtteilführung Dorsoduro

Der heutige Vormittag stand uns erneut zur freien Verfügung und so einige unserer Gäste unternahmen eine Gondelfahrt durch die zahlreichen Kanäle der Stadt. Eine romantische Gondelfahrt ist ganz sicher ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis für alle Venedig-Besucher und das konnten wir nun auch bestätigen! Am frühen Nachmittag wurden wir von Barbara erwartet, die uns zuerst die traditionelle Gondelwerft San Trovaso zeigte. Der Gondelbau ist ein uraltes Handwerk in Venedig. Früher gab es dutzende Gondelwerften, heute allerdings nur noch sehr wenige und die "Squero San Trovaso" ist die bekannteste Gondelwerft, die noch existiert. Auf den ersten Blick sahen wir ein recht ungewöhnliches Gebäude für Venedig - ein Gebäude aus Holz, in Venedig ist sonst alles aus Stein gebaut. Vieles erinnerte uns an eine Tischlerei, aber das ist kein Wunder, denn die Gondeln Venedigs sind ja aus Holz. Wir besprachen das alte Handwerk, das bis heute in der Stadt überlebt hat und sich auch um die Erhaltung und Wartung der vielen Gondeln kümmert. Anschließend gelangten wir zur Accademia Galerie, einer wundervollen Ausstellung mit wertvollen Gemälden berühmter Maler. Barbara erklärte uns das Leben und Arbeiten der wichtigsten Künstler, die einst in Venedig wirkten oder sich von der Stadt in ihren Arbeiten inspirieren ließen. Mit viel Liebe und Hingabe erläuterte sie uns die imposantesten Gemälde und wir bekamen einen tollen Eindruck, wie Venedig sich über die Jahrhunderte entwickelte und veränderte. Zudem hatten wir Riesen-Glück, denn wir hatten die Accademia fast für uns allein, denn es waren am Nachmittag erstaunlicherweise wenige Menschen hier. Tief beeindruckt von diesem Kunst-Genuss flanierten wir weiter durch "unser" Stadtviertel Dorsodoro mit seinen unzähligen sakralen Bauten, schattigen Plätzen und engen Gassen. Am Ende erreichten wir den Campo Santa Margherita, einen schönen und sehr lebendigen Platz im Herzen des Stadtteils. Hier befinden sich einzigartige Gebäude des 14. und 15. Jahrhunderts und zahlreiche Straßencafés, wodurch ein angenehme Atmosphäre entsteht.

Donnerstag, 15.09.2022: Auf den Spuren von Commissario Brunetti – Donna Leon

Zunächst mussten wir uns von einigen Gästen unserer Gruppe verabschieden, die bereits heute ihren Heimflug antraten. Einige andere wiederum konnten einen weiteren Tag in Venedig genießen... Vielen aus unserer Reisegruppe war "Commissario Brunetti" bekannt und heute tauchten wir nun bei einem erneuten Rundgang durch Venedig in die Welt der erfolgreichen Fernsehserie "Commissario Brunetti" ein. Ohne unsere versierte Stadtführerin Barbara wäre es gar nicht so einfach gewesen, die Plätze und Paläste zu finden, in denen Brunetti oft anzutreffen war - denn sie gehören nicht zu den bekannten Sehenswürdigkeiten in Venedig, die in jeder Publikation über die Lagunenstadt nachzuschlagen sind. Ganz im Gegenteil - die Filme wurden vor allem im eher abgelegenen Venedig gedreht. In Kirchen und Museen führt es Brunetti übrigens eher seltener, aber, wenn ein Mord im Dogenpalast stattfindet, dann muss er auch da ermitteln. In die Markuskirche setzt er keinen Fuß, aber die abseits gelegene Bischofskirche San Pietro zieht ihn immer wieder an. In den Romanen der Donna Leon wohnt der Commissario Guido Brunetti im Viertel von San Polo, unweit von der gleichnamigen Kirche, auf der letzten Etage eines Palastes bei San Silvestro. In den Verfilmungen wohnt er zwar immer im Viertel von San Polo, aber in einem schönen Haus mit Terrasse mit Blick direkt auf den Canal Grande. Auf dem Wege zur Questura hält er für einen Kaffee oder geht an den schönen Markt vorbei; auf dem Rückweg weilt er vor dem Schaufenster eines Blumengeschäftes oder genehmigt sich einen Stop in der Lieblingsbar bei der Rialto Brücke. Übrigens, die Questura der Verfilmungen liegt im Viertel von Castello, bei S. Francesco. Wir sahen so einiges und erreichten auch den Campo San Giovanni e Paolo. Hier befindet sich die Scuola Grande di San Marco mit dem Ospedale Civile, unter anderem Drehort der Folge "Sanft entschlafen". Direkt am Platz befindet sich außerdem die traditionelle Pasticceria "Rosa Salva", wo Brunetti den süßen Teilchen nicht abgeneigt ist... Wir hatten uns übrigens kurzerhand überlegt, dort eine Pause einzulegen und einen Kaffee zu trinken.... Wenig später kamen wir am Campo San Lorenzo mit der gleichnamigen Brücke an und hier befindet sich die Questura aus den Romanen von Donna Leon. Nahe dem idyllischen Platz gibt es tatsächlich eine Polizeistelle, aber die echte Questura wollte scheinbar nicht als Filmlocation herhalten. Die Questura aus den Filmen ist aber gleich um die Ecke beim Campo San Francesco. Auf seinem Weg zum Bootsanleger überquert Commissario Brunetti den Campo San Francesco mit seinen auffallenden Säulen. Leicht versteckt, befindet sich dahinter der Eingang zum Kreuzgang des Convento Reverendi Padri Francescani. Ein angenehm ruhiger Ort, der von venezianischen Studenten gerne zum Lernen genutzt wird. Wir ließen uns in die Welt der Romane von Donna Leon entführen und erfuhren so noch mehr über die historische Stadt Venedig - ein toller Abschluss dieser Städtereise!
Vielen Dank an Barbara, die uns mit viel Herz diese wunderschöne Lagunenstadt präsentiert hat!

Freitag, 16.09.2022: Heimreise

Mit dem Linienschiff von Alilaguna ging es bereits am frühen Morgen zum Flughafen. Unsere Lufthansa-Flüge hatten heute leider allesamt Verspätung, aber das ließ sich nun einmal nicht ändern. Am Nachmittag erreichten wir mit Zwischenstopp in Frankfurt dann schließlich Dresden oder Leipzig. Leider hatten es unsere Koffer nur bis Frankfurt geschafft und ernüchternd mussten wir sowohl in Dresden als auch in Leipzig zur Kenntnis nehmen, dass es heute wohl ohne Gepäck nach Hause geht... Es konnte aber glücklicherweise alles geklärt werden und die Koffer werden nun sogar in den nächsten Tagen frei Haus geliefert!

Unsere wunderschöne Venedig-Reise bei tollem Wetter endete dennoch mit grandiosen Eindrücken und Erlebnissen!

Ich möchte mich nochmals bei allen Gästen bedanken und wünsche Ihnen/Euch alles Gute, Gesundheit und weiterhin große Reiselust!
Es würde mich sehr freuen Sie/Euch auf einer meiner nächsten Reisen zu begrüßen.
https://www.eberhardt-travel.de/ueber-mich/katrin-deutschbein/317

Ihre/Eure Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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Kommentare zum Reisebericht

Ein wunderbarer Bericht, der eindrucksvoll den Verlauf unserer Reise widerspiegelt. Möge er vielen Reiselustige einladen, Venedig ausführlich in allen Facetten zu erleben. Vielen Dank an Katrin Deutschbein

Annett Munzig
19.09.2022