Reisebericht: Verona – Oper unter den Sternen von Italien

Nach pünktlicher Abfahrt in Dresden und einer Fahrt bei gemischtem Wetter mit Starkregen und Sonnenschein  durch Bayern, das Inntal, über den Brenner und durch Südtirol langten wir gegen 19 Uhr im Hotel Verona Sud an. Nach dem Abendessen in der Gaststätte „La Genuina" war Bettruhe für alle sehr erstrebenswert.  

Nach dem Frühstück starteten wir zu unserer Besichtigungstour nach Vicenza. Stefano Mutti, unser örtlicher Stadtführer, kam schon ins Hotel, um uns abzuholen und gemeinsam fuhren wir in die Stadt des Andrea Palladio. Zunächst stoppten wir an der Villa Rotonda, um dieses berühmte Gebäude aus der Nähe zu betrachten, danach stiegen wir unweit des Teatro Olimpico aus und da noch etwas Zeit verblieb, nutzen wir diese zu einem ersten Stadtrundgang. Das Teatro Olimpico, 1584 mit „Ödipus" von Sophokles eingeweiht, ist eines der ältesten Theater Europas. Um die Orchestra steigen die Sitzreihen im Halbrund auf, oben werden sie abgeschlossen durch eine Balustrade mit Säulen. Die Szenenfront ist aus Holz, sie öffnet sich in drei Portalen und zeigt die Gassen von Theben. Durch den ansteigenden Boden und die perspektivische Verkürzung wird Raumtiefe vorgetäuscht. Anschließend zeigte uns Stefano noch einige Palazzi und natürlich auch die berühmten Bauten Palladios wie Palazzo Chiericati und Basilica Palladiana. Nach der Mittagspause wurden wir im Weingut ZONIN erwartet. Nach einer zweistündigen Führung durch die Produktionsanlagen und die Ausstellung zur Geschichte des Weinbaus in der Region probierten wir nach Herzenslust die Weine und natürlich auch den servierten Schinken, die Salami und das Weißbrot mit Olivenöl. Nach einem kurzem Stopp im Hotel fuhren wir zum Abendessen in die Gaststätte „Osteria Scapin", unweit der Arena von Verona. So konnten wir lange vor Beginn der Oper „AIDA" schon unsere Plätze einnehmen. Die moderne Inszenierung der Oper löste einige Diskussionen aus, jedoch war der musikalische Teil von außerordentlicher Qualität. Unter dem Sternenhimmel der Arena ist vieles möglich ... 

Nach dem Frühstück starteten wir nach Sirmione, um diese reizvolle kleine Stadt auf der schmalen Landzunge, die in den Gardasee hineinragt, kennenzuleren. Der Spaziergang durch diese Stadt mit Besichtigungen des Stadtkerns, der Kirche Santa Maria Maggiore, vorbei an der Skaliger-Burg und am ehemaligen Wohnhaus von Maria Callas, zu den archäologischen Ausgrabungen, war ein Erlebnis, dazu klares Wetter, das eine weite Sicht auf den Gardasee gestattete. Nach mehr als zwei Stunden ging die Fahrt zurück nach Verona. Dort erwartete uns schon Stefano, der örtliche Stadtführer. Zunächst fuhren wir mit dem Bus an der Etsch entlang und verließen unterhalb des Castelvecchio den Bus, um zu Fuß durch die Altstadt zu laufen. Stefano vermittelte stets mit Witz und leichter Ironie sein Wissen über die Stadt, über Bauten, Geschichte und Gegenwart. Die Führung endete am Opernmuseum in der Nähe der Piazza delle Erbe. Alle Reisegäste  erhielten die Möglichkeit, sich in die Geschichte des Opernfestivals von Verona vor Ort zu vertiefen, alten Aufführungen zu lauschen, Kostüme zu sehen und den Stimmen berühmter Sänger zu lauschen. Nach dem Abendessen im Restaurant „San Matteo Church" gab es noch genügend Zeit, um die Arena für die Puccini-Oper „Turandot" zu erreichen.  

Der Park Sigurta, Weltkulturerbe, am Fluss Mincio gelegen, ist allein schon eine Reise wert. Wir gelangten gegen 09.30 Uhr an und konnten uns gleich in eine kleine Bahn setzen, um uns einen Überblick über die gesamte Anlage zu verschaffen. Blühende Blumenrabatten, schattige Baumgruppen, Zierteiche mit Fischen und Schildkröten, Gartenlandschaften mit Hügeln und kleinen Gebäuden öffneten sich bei der Vorbeifahrt und luden zu einem Besuch per Fuß ein. Dafür wurde genügend Zeit zur Verfügung gestellt. Anschließend empfing uns Stefano in seiner Heimatstadt Mantua. Die berühmte Stadt der Fürstenfamilie Gonzaga mit dem Renaissance-Dom St. Andrea, der Rotonda di San Lorenzo, dem Palazzo Ducale und dem Castello San Giorgio ist sehenswert. Die Stadt, abseits der Touristenströme, bietet viel an bau- und kunsthistorischen Sehenswürdigkeiten, leider ist das Straßenpflaster aus kleinen Buckelsteinen eine regelrechte Fußplage. Wenn man Wege findet, dieses zu vermeiden, ist Muße beim Stadtrundgang gegeben. Nach der Verabschiedung von Stefano fuhren wir zurück nach Verona. Einige Reisegäste besuchten die Gala mit Placido Domingo am Abend in der Arena. Das Wetter spielte nicht mit, die Vorstellung wurde wegen Regens unterbrochen.  

Staus zum Wochenende sind nun leider schon die Regel auf den Autobahnen. Wir erreichten Dresden nur mit einer Stunde Verspätung.  
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie, liebe Gäste, die Reise in guter Erinnerung behielten. Bleiben Sie gesund und herzlichen Dank an Sie alle!  
Dr. Jutta Petzold-Herrmann