Reisebericht: Rundreise Japan – Land der aufgehenden Sonne

29.03. – 09.04.2014, 12 oder 14 Tage Rundreise Japan mit Tokio – Nikko – Kamakura – Vulkan Fuji – Übernachtung im Ryokan–Hotel – ursprüngliches Takayama – Shinkansen–Schnellzug – Burg Himeji – Hiroshima – Miyajima–Insel – Tee–Zeremonie – Kyoto – Nara (Termine zur EXPO 2025)


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Viele verbinden dieses Land mit der Fernsehserie "Shogun",mit Kirschblüte,oder mit der Operette "Land des Lächeln's". Doch wie es in Nippon- auch Land der aufgehenden Sonne genannt- wirklich ist, erfährt man am besten auf unserer Rundreise.
Ein Reisebericht von
Hans-Joachim Trutz
Hans-Joachim Trutz

1.Tag–29.03.2014 – Abflug nach Tokio

Pünktlich um 8.50 Uhr bei herrlichem Frühlingswetter trafen sich alle Gäste, welche vom Flughafen Dresden abflogen. Da wir bereits am Vorabend von Eberhardt Travel(EHT) online eingescheckt wurden waren, brauchten wir nur noch unser Gepäck aufgeben. So hatten wir genügend Zeit, um im Flughafenrestaurant "Cassis" die Gutscheine für einen kleinen Imbiss einzulösen und uns gegenseitig bekannt zu machen. Der Flug nach Frankfurt verlief reibungslos pünktlich. Nach einem ca. 25-minütigen Spaziergang von einem Ende des Frankfurter Flughafens (A4) zum anderen Ende erreichten wir unserern Abfluggate Z66 nach Tokio-Narita.
Hier trafen wir auf die Gäste aus Berlin und Leipzig - die Reisegruppe war komplett. Nun konnte unsere Reise nach Japan starten, was dann auch pünktlich um 13.10 Uhr mit dem Einsteigen erfolgte.
An Bord der Boeing 747 gab es genügend Zeitungen sowie Illustrierte, jeder machte sich mit dem umfangreichen aktuellen Film- und Musikangebot vertraut- also "keine Chance auf Langweile" auf unserem über 11-stündigem Flug. Darüberhinaus verwöhnte uns das Bordpersonal mit einer vielfältigen Getränke- und Speisenauswahl(Abendessen- für die Gäste, welche schon einmal ein japanisches Gericht probieren wolten natürlich echt mit Stäbchen, verschiedenen Snakes und noch einem Frühstück.) Bei einem kleinen Rundgang zu unseren Gästen hatte ich den Eindruck:" man kann sich dran gewöhnen..."
Rechtzeitig vor der Landung verteilten die Stewardessen dann noch die Einreise-und Zollkarten, was wiederum für die Gäste von EHT kein Problem darstellte, denn sie hatten von mir vor dem Bording in Frankfurt schon die entsprechenden Kopien erhalten. Folgerichtig landeten wir dann auch problemlos pünktlich um 8.30 Uhr in Tokio.

2.Tag–30.03.2014 –  erste Eindrücke von Tokio

Nach Verlassen des Sicherheitsbereiches im Flughafen wartete bereits unsere Reiseleiterin Kiki und begrüßte uns sehr freundlich auf japanische Art. Zunächst tauschte jeder Geld und danach brachte uns der Bus zum 4-Sterne Hotel "Grand Prince New Takanawa", wo wir die nächsten drei Nächte schliefen. 
Im Bus sagte Kiki, dass wir genau zur richtigen Zeit nach Japan gekommen sind, denn in dieser Woche erreicht die Sakura(Kirchblüte) ihren Höhepunkt.
Da die Zimmer erst am Nachmittag bezugsfertig waren, hielt uns auch die Müdigkeit nicht davon ab, sich persönlich davon ein Bild zu machen. Also Koffer abgestellt und ab mit der U- Bahn(sehr übersichtlich auch für westliche Besucher und pünktlich sowieso) in den Ueno-Park zum hanabi(Kirchblütenfest).
Leider war der Wettergott nicht auf unserer Seite, denn es regnete sehr. Kein Grund-auch für viele japanischen Besucher-, im Regen spazieren zu gehen und sich am hanabi zu erfreuen.
Für uns waren es die ersten wunderschönen Eindrücke einer uns noch so fremden Kultur, denen noch viele folgen sollten.
Zurück im Hotel hatte jeder nun ein wenig Zeit zur Erholung, bevor wir uns zum Abendessen trafen, um auch kulinarisch eine Reise durch Japan zu starten.
Auf dem Wege zum Restaurant, ganz in der Nähe des Hotel, gab es nur ein Thema - das Erlebnis der Toilettenbenutzung im Zimmer. Eigentlich kein Thema, aber in Japan sind die Toiletten völlig anders. Es gibt beheizte Toilettensitze, eine Art Radio-keiner will sich beim "Toilettieren" hören-, eine Bidet-Funktion, die Spülung setzt automatisch ein und...
In jedem Hotel oder Ryokan(japanisches Gästehaus) anders - Für uns Europäer war es jedes Mal ein kleines Studium der Fachrichtung "Wie benutze ich ein Toilette?".
Im Restaurant "Royal Host" gab es zur Einstimmung westliche Küche mit einem leichten japanischen Hauch. Satt und zufrieden freute sich dann jeder auf sein kuschliges Bett im Hotel, um endlich nach über 30 Stunden wieder richtig schlafen zu können. Tat das gut...

3.Tag–31.03.2014 – Stadtrundfahrt in Tokio

Gewappnet mit einem Frühstückscoupon(in Japan bekommt man diese mit dem Hotel Check In, um sie dann beim Einlass abzugeben) stärkten wir uns für die Besichtigung der Hauptattraktionen in Tokio. Zu unserer Freude war das Frühstück westlich mit Käse, Joghurt, Toast, Rührei, Wurst, Kaffee usw. angereichert.
Gesprächstoff beim Frühstück bildete der erhaschte Blick vom Balkon des Hotelzimmers auf Japan's berühmtesten Berg "Fuji", welcher sich nur selten so sehen läßt.
So froh gestimmt starteten wir zur Stadtrundfahrt mit dem ersten Ziel- Meji-Schrein, der Gedenkstätte für Kaiser Meji. Er ist das wichtigste Heiligtum des Shintoismus in Japan.
Für uns sehr ungewöhnlich, aber für alle faszinierend.
Danach erwartete uns bereits die Teemeisterin im Happeon Garten zur Chanoyu(Teezeremonie).Sie weihte uns in die Geheimnisse der japanischen Teekunst ein und wir probierten grünen Tee. Zum Glück gab es vorher für jeden Gast zwei Süßigkeiten, so war der sehr bittere Tee "ertragbar". Bei wunderschönem Wetter spazierten wir anschließend durch den herrlichen grünen Garten im Herzen Tokio's und waren genau zum richtigen Zeitpunkt am rechten Ort, um von mehreren Hochzeitspaaren Fotos in traditioneller japanischer Kleidung zu "schießen".
Mit diesen tollen Fotos im Gepäck gings weiter zur "Ginza"- der bekanntesten Einkaufsstraße der japanischen Hauptstadt. Jetzt hatte jeder Zeit zum Mittagessen, flanieren oder um erste Einkäufe zu tätigen.
Nach der Mittagspause stand der Besuch des höchsten Fernsehturm's der Welt - dem "Sky Tree" auf dem Programm. Von hier oben aus konnten wir die Größe der Hauptstadt und sogar des Fuji erahnen. Durch die vielen Menschen dauerte der Abstieg länger als die Auffahrt.
Danach brachte uns der Bus zum ältesten Tempel Tokio's in Asakusa. Durch das Donnertor mit der 700 Kilogramm schweren Papierlaterne "quetschten" wir uns in ein Meer von Menschen, um einige Fotos zu erhalten. Rund um Tempel gab es viele kleine Geschäfte, die zum Bummeln und Shoppen einluden.
17.45 Uhr fahren wir dann direkt zum Abendessen in ein Izakaya(jap.Kneipenrestaurant).
Hier heißt es zum ersten Mal Schuhe ausziehen. Alle sitzen auf dem Boden mit "europäischem Fußloch". Es werden viele Kleinigkeiten(Salat, Hühnerspieße, gebratenes Rindfleisch, Fisch usw.) gereicht, die in die Mitte des Tisches gestellt werden. Jeder bedient sich nach Lust und Geschmack. Das Essen mit Stäbchen ist für uns zwar noch etwas ungewohnt und bei wem es nicht so recht  klappen will, der hat ja noch - gut vorbereitet - das bekannte Besteck mit. Bier, Sake und Saft runden das Essen perfekt ab. Gut gesättigt empfinden alle den abschließenden kurzen Fußweg zum Hotel als sehr angenehm.

4.Tag–01.04.2014 – Ausflug nach Nikko

Im Mittelpunkt des heutigen Tages steht der Ausflug ins UNESCO-Weltkulturerbe nach Nikko.
Zunächst fahren wir noch am 23 ha großen Fischmarkt in Tokio vorbei, wo täglich 20 Mill. Euro umgesetzt werden.
Auf der 2-stündigen Fahrt erfahren wir von Kiki viele interessante Informationen über Japan.
So ist heute am 01. April immer der Beginn eines neuen Semester- und Arbeitsjahres und -leider kein Aprilscherz- wird heute die Mehrwertsteuer von 5% auf 8% erhöht . Neu für uns sind auch die vielen neuen Feiertage -wie der Tag der Älteren oder die Autobahngebühren = 70 Euro pro Tag= oder dass die Badewannen konstant die gleiche Temperatur halten können und und und ... Die Fahrt vergeht dabei wie im Flug.
Bei herrlichem Sonnenschein besichtigen wir zunächst das bedeutendste Heiligtum's von
Nikko - den Toshoga-Schrein mit seinen 36 Bauten sowie dem Wahrzeichen der drei Affen, welche die Gebote repräsentieren: "Schaue nichts Böses, höre nichts Böses, Sprich nichts Böses." Hier heißt es wieder Schuhe ausziehen, in die eigenen Tempelsocken oder Badeschlappen schlüpfen und einer schönen Tradition von EHT folgend - Aufstellung zu nehmen für ein Gruppenfoto, welches nicht das letzte sein wird.
Danach fahren wir weiter zum Kegon-Wasserfall in über 700 Meter Höhe. Auf der Fahrt entlang zahlreicher Serpentinen, welche als Einbahnstraße mit Überholspur eingerichtet sind = einfach genial, bekommen wir noch soviel Schnee zu sehen, wie wir den gesamten Winter nicht gesehen hatten. Folgerichtig war es ein Muss, einen Fotostopp am Suzenji-See zu machen, um den vielen Schnee und das Traumwetter zu dokumentieren.
Am Wasserfall angekommen fotografieren wir von zwei Aussichtsplattformen den herrlichen Blick auf den fast 100 Meter tiefen Fall. Wir genießen die herrliche Luft mit der tollen japanischen Natur. Es war "ritsch e bissel scheen"...
Doch die "Show must go on" und es hieß Abschied nehmen.
Auf der Rückfahrt machten wir wir noch einen kurzen Raststättenstopp.Was war denn das?  -- Alles so sauber und ordentlich, nicht einmal Geld für die Toilettenbenutzung muss man bezahlen - Waren wir in einem anderen Film?...
Aber nein - das ist in ganz Japan eben so.
Am Abend setzten wir unsere kulinarische Reise fort. Sushi stand auf dem Speiseplan.
Um uns nicht bei der Vielfalt des Angebotes zu überfordern, hatte Kiki für jeden ein "kleines" Menü vorbereiten lassen. Zuerst dachten manche von uns - so klein ... Aber sie wurden eines besseren belehrt. Kiki hatte wieder einmal genau richtig für uns entschieden.

5.Tag–02.04.2014 – Kamakura, Fuji, Nationalpark

Heute heißt es Abschied von Tokio und unseren Koffern zu nehmen.
Da wir die nächste Nacht in einem traditionellen japanischen Gasthof - Ryokan verbringen und am Folgetag zum ersten Mal mit dem Shinkansen reisen, nehmen wir nur Handgepäck für eine Nacht mit, während die Koffer zu unserem nächsten Hotel in Takayama versandt werden.
Mit dem Bus fahren wir zunächst nach Kamakura, der ehemaligen Residenz des Shoguns.
Wir besichtigen den zweitgrößten sitzenden Buddha- natürlich nicht ohne ein Gruppenfoto.
Weiter laufen wir dann durch die Stadt zum Hasedera-Tempel mit seinem wunderschönen Garten. Die verschiedenen Bäume und Blumen gepaart mit einer Super-Aussicht auf den Pazifischen Ozean, wärmender Sonnenschein - wir sind überwältigt.
Da das Wetter morgen leider kühl und nass werden soll, entscheiden wir uns noch heute für die Fahrt mit dem Piratenschiff auf dem 7725 Meter hohen Ashi-See im Hakone-Nationalpark.
Insgeheim hoffen wir so den Fuji erblicken zu können.
Dieser Fuji ist schon schüchterner Geselle. Bei unser Ankunft am See schaut er noch auf uns, doch als wir ihn bei der Schiffsfahrt näher betrachten wollen, zieht er sich hinter die Wolken zurück. Doch immerhin - wir hatten ihn bereits zum zweiten Mal gesehen, was nicht jeder Japan-Besucher von sich behaupten kann.
Dann ist es endlich soweit, worauf alle mit Ungeduld gewartet hatten. Wir erreichen den Jiragonno Mori no Yakata Ryokan . Ein Ryokan nur für uns allein, denn wir sind die einzigen Gäste. Als wir unsere Tatami-Zimmer betreten- natürlich mit ausgezogenen Schuhen -, sind
wir begeistert und die Zeit der  puren Entspannung kann beginnen. Zunächst sucht jeder noch vor dem Abendessen den Onsen(heiße Quelle) auf. Dort reinigen wir uns von Kopf bis Fuß, um dann in das heiße Wasser zu steigen - Was für eine Wohltat...
Für den Besuch des Onsen und überhaupt für den gesamten Abend nutzt jeder den im Zimmer bereit liegenden Yukata(leichtere Variante des Kimomo). Wir sehen toll aus und fühlen uns wie echte Japaner, was natürlich im Gruppenfoto festhalten wird.
In einem Ryokan, mit einem Yukata bekleidet, zum Abendessen nur typisch japanische Speisen zu sich zu nehmen - wir sind der japanischen Kultur so nah...
Nach dem Abendessen setzen wir uns noch zusammen und tauschen unsere bisherigen Erlebnisse aus. Kiki hilft unserem Kreis auf alle Fragen eine umfassende Antwort zu finden.
Danach begeben wir uns auf unsere schönen Zimmer und fallen müde und zufrieden in die "japanischen Betten"- die Futons. Draußen regnet es leicht und das sanfte Nieseln beschert allen eine angenehme Nacht.

6.Tag–03.04.2014 – Owakudani–Tal und Shinkansen

Nach einem japanischen Frühstück ohne die uns bekannten gekochten Eier (nur Kalt) oder Joghurt war unser erstes Ziel das Owakudani-Tal, der sogenannte großen Schwefelkessel mit seinen berühmten Kurotamago(achtzig Minuten im Schwefelbad gekochte schwarze Hühnereier).
Es begann mehr und mehr zu regnen. Die Entscheidung -die Schiffsfahrt auf dem Ashi-See vorzuziehen, war genau richtig. Wie überhaupt das Grundprinzip auf der gesamten Reise war -flexibele Gestaltung des Reiseprogrammes im Einklang mit den Wünschen der Kunden-.
Da es bei der Ankunft im "Schweffelkessel-Tal" stark regnete, beschränkten wir uns auf einen kurzen Stopp zur Besichtigung der Kurotamago-Herstellung und probierten natürlich die schwarzen Eier, welche bekanntlich das Leben um sieben Jahre verlängern sollen.
Wir werden sehen...
Gespannt warteten wir dann in Shin-Fuji auf unsere erste Fahrt mit dem Shinkansen= japanischen Variante des ICE, nur mit dem Unterschied - immer pünktlich und genau auf dem am Bahnsteig vorgesehenen Haltepunkt der Waggons stoppend.
Zur Einstimmung nutzten wir zunächst die langsame Variante - den Kodama mit nur 160km/h.
Mit einem Umsteigestopp in Nagoya erreichten wir nach mehreren Stunden angenehmer Zugfahrt Takayma(Hoher Berg).
Wir liefen in das nur sieben Minuten vom Bahnhof entfernte Hotel"Takayama Ouan" - einem typisch japanischen Hotel. Die Schuhe werden im Eingangsbereich ausgezogen und in Schließfächer verstaut. Die Zimmer haben Tatamimatten. Für uns alles kein Problem, im Gegenteil - alle freuten sich angesichts der Kühle und Nässe schon auf das Bad im Onsen.
Zum Abschluß des Tages gingen wir dann gemeinsam zum Abendessen in ein japanisches Nudelsuppen-Restaurant, wo Kiki bereits eine weitere Kulinarische Bereichung für uns bestellt hatte. Es gab "ramen" - die für Takayama bekannte Nudelsuppe. So lecker und so warm...

7.Tag–04.04.2014 – Takayama

Für den heutigen Vormittag steht ein Stadtrundgang in die im 17.Jahrhundert entstandene Altstadt auf dem Programm. Da es leicht regnet, nimmt jeder einen Schirm vom Hotel mit -
natürlich Kostenlos zur Verfügung gestellt, wie das eben so in Japan üblich ist.
Am Fluß entlang über den Wochenmarkt erreichen wir die Yatai-Kaikan-Halle, in welcher wir uns einige der Prunkwagen des jährlichen Takayama-Festivals anschauen. In einem Raum werden uns mittels Video die Umzugsfeierlichkeiten des Festivals, welches immer an einem mittigen April-Wochenende stattfindet, nahegebracht. Welche Pracht und welche Menschenmassen.
Anschließend bummelt jeder für sich noch ein wenig durch die wunderschöne Altstadt, bevor wir uns -heute einmal mittags- zum "Sukiyaki-Essen"- der Spezialität von Takayama treffen.
Dazu gehen wir in ein Restaurant, wo wir an flachen japanischen Tischen sitzen, die Platz zum Ausstrecken der Füße lassen. Das Essen bereiten wir uns selbst auf den Tischgrill zu. Rindfleischstücke und Gemüse schmecken sehr lecker.
Danach laufen wir zur Verdauung gleich nebenan in den Laden zur Sake-und Pflaumenwein-
verkostung. Das schmeckt genau so lecker, was sich auch in den zahlreich erworbenen "Mitbringsel" zeigt.
Zurück wartet schon am Hotel der Bus, welcher uns zum Weltkulturerbe "Shirakawa-go" bringt. Zunächst betrachten wir dieses Dorf mit den herrlich dicken Reet-Dächern von einer Ausichtsplattform und fahren danach in das Dorf, um die Häuser von nah zu betrachten.
Da es sehr stark regnet, sind wir froh, auch ein Haus von innen uns anschauen zu können - natürlich mit Tempelsocken- um zu sehen und zu spüren, wie die Menschen hier leben.
Als wir gegen 17.00 Uhr wieder in Takayama zurück sind, kann den heutigen Abend jeder so gestalten, wie er will. Einige bummeln noch einmal in die Altstadt, um sie bei Nacht zu betrachten oder gehen in ein kleines Restaurant oder lassen es sich im Onsen der 13. und letzten Hoteletage gut gehen. Im Onsen befindet sich natürlich auch eine Sauna, aber keine gewöhnliche Sauna - das wäre ja auch nicht japanisch. Hier hat die Sauna einen Fernseher.
Übrigens hat die 13 in Japan nichts Negatives. Im Gegenteil - in unserem Fall heißt das -
"Genieße das heiße Bad unter freien Himmel mit dem tollen Blick auf das schöne abendliche Takayama".

8.Tag–05.04.2014 – Okayama mit Korakuen Wandelgarten

Der Morgen überrascht uns heute mit einem Blick auf gezuckerte Dächer in Takayama und die Berge im Umland. Es hatte geschneit. Als wir jedoch zum Bahnhof laufen, ist dieser Anblick schon wieder Geschichte.
Unsere Koffer haben wir in der Lobby zurückgelassen, von wo sie direkt nach Kyoto versandt werden. Wir dagegen fahren zunächst mit leichtem Handgepäck nach Nagoya, um mit dem Shinkansen-Superexpress und 300 Km/h nach Okayama zu düsen. Die gesamte Fahrzeit über scheint die Sonne. In Okayama geht es dann mit 6 Taxen zum Wandelgarten. Das ist sehr praktisch und klappt ausgezeichnet. Da wir in den nächsten Tagen noch öfters Taxi fahren werden, bilden wir "feste Fahrgemeinschaften".
Am Wandelgarten angekommen, beginnt es zu ???- regnen.
Wir nehmen es mit Humor und lassen uns die Lust und Laune beim Bummel durch die phantastische Natur des Gartens nicht verderben. Dafür werden wir mit besten Fotomotiven belohnt.
Und weiter geht unsere Reise mit dem Shinkansen zum heutigen Ziel - Hiroshima.
Die Fahrt in diesem Zug ist schon beeindruckend wie dieses kleine Beispiel zeigt:
Wenn wir auf einer Station angehalten haben und ein anderer Zug fährt in diesem Moment vorbei, dann glaubt man im ersten Augenblick - es gibt ein Erdbeben angesichts der Wucht wie der Zug plötzlich wackelt.
Nach der Ankunft in Hiroshima bringen Taxis "unsere Fahrgemeinschaften" zum Hotel genau gegenüber dem Friedenspark. 
Für den heutigen Abend hat Kiki uns allen den Mund wässrig gemacht, denn sie hat ein kulinarisches Highlight versprochen. Es soll die für Hiroshima typischen Okonomiyaki (Pfannkuchen/ jap. Pizza) geben. In einem Restaurant mit mehreren Okonomiyaki-Ständen wartet schon an einem die Meisterin, um uns auf einer heißen Platte Nudeln, Fleisch, Meeresfrüchte,Speck, Ei und Gemüse gemeinsam zu braten. Schon beim Zuschauen läuft uns das Wasser im Mund zusammen. Mit einem, zwei oder einem, zwei Pflaumenwein -seit der Verkostung in Takayama bröckelt die "Bier-Partei"- genießen wir diese Spezialität.
Das unsere Meisterin eine "Könnerin" ihres Faches sein mußte, zeigt sich daran, dass - obwohl es wie gesagt mehrere dieser Stände gibt, kommen immer wieder Gäste, welche nur hier essen möchten. Das geht ja nun leider nicht. Was also machen nun die japanischen
Gäste? Sie wünschen uns guten Appetit, freuen sich, dass es uns so gut schmeckt = Gastfreundschaft pur.
Kiki hat also nicht zu viel versprochen und es kam uns wieder Ihr Leitspruch in den Sinn - "Da ich nicht weiß, ob ihr noch einmal nach Japan kommen könnt, ist mir das Beste und Schönste von meinem Land für Euch gerade recht...

9.Tag–06.04.2014 – Hiroshima und Insel Miyajima

Den heutigen Tag beginnen wir mit einem Spaziergang durch den Friedenspark von Hiroshima. Wir laufen vorbei am Friedensdenkmal, Friedensglocke bis zum "Bomben-Dom".
Für das Museum zum Atombombenabwurf 1945 nahmen wir uns neunzig Minuten Zeit. Alles 
war anschaulich dargestellt und ließ uns alle nachdenklich werden.
Am Mittag fahren wir mit dem "Bummelzug" nach Miyajima. Da heute Sonntag war, nutzten auch viele Einwohner den Tag zum Besuch auf der wunderschönen kleinen Insel unweit von Hiroshima. Gemeinsam setzen wir mit einer Fähre zur Insel über, spazieren die Promenade entlang zum bekannten roten Itsukushima-Schrein mit dem roten Tori(Tor) im Meer und genießen die einzigartige Landschaft.
Nur Vorsicht - überall laufen zahme Rehe umher. Sie fressen alles und sind sofort da, wenn man Lebensmittel in der Hand hat.
Die Spezialität der Insel ist kleines Gepäck in Ahornform mit verschiedenen Füllungen. Ein weiteres berühmtes Souvenir der Insel ist der Reislöffel, den es in zahlreichen Ausführungen und Größen gibt.
Am späten Nachmittag fahren wir dann weiter mit dem Shinkansen über Osaka nach Kyoto, wo wir 18.15 Uhr eintreffen. Während sich unsere Reisegäste die imposante und großzügige Bauweise des Bahnhofes noch etwas näher anschauen, machen sich Kiki und ich auf die Suche nach freien Plätzen in einem der Restaurants im Bahnhof. Diesen Gedanken hatten wahrscheinlich viele, denn vor den Restaurants waren fast alle Stühle besetzt.
Was heißt das?
Wenn man in einem Restaurant Essen möchte und es ist gefüllt, dann setzt man sich auf einen der Stühle vor dem Restaurant und wartet bis ein Platz im Restaurant frei wird.
Doch wir haben Glück. Als wir gerade an einem Restaurant vorbei kommen, werden Plätze frei. Kiki reserviert die Plätze, ich hole schnell in Etappen unsere Reisegäste in das Restaurant und schon gibt es "Japanisch Curry".
Das dachten wir, doch die Zubereitung dauerte heute etwas länger. Deshalb sind wir alle froh, als wir endlich um 21.30 Uhr mit den Taxi unser Hotel erreichen und in der Lobby unsere Koffer sehen. Schnell eingecheckt und schon fallen alle "todmüde" in ihren Betten.
Kein Wunder, denn der Tag heute war lang und anstrengend.

10.Tag–07.04.2014 – Besichtigungen in Nara

Heute fahren wir bei wunderschönem Wetter mit dem Express-Zug nach Nara, der Wiege der japanischen Kultur. Dazu nutzen wir zum letzten Mal den "Japan Rail Pass", mit diesem Eisenbahn-Pass kann jeder Besitzer bequem und unkompliziert durch das gesamte Land reisen.
Ernst, der Reise- Opa unserer Gruppe und mit 92 Jahren der älteste und einer der vielreisenden Stammgäste von EHT hatte seinen Ausweis schon in den Koffer gepackt, dafür aber seinen Spendeausweis immer bei sich. Man weiss ja nie... Das war der Beginn einer sehr heiteren Fahrt. Viele lustige Geschichten und Dinge machten nun unter uns die Runde. Das Lachen fand kein Ende.
Nach der Ankunft in Nara geht es mit dem lokalen Bus zum Todaiji-Tempel, der Herberge der größten Buddhastatue der Welt. Hier erwarten uns auch wieder viele zahme, gefräßige Rehe.
Wir schauen uns den großen Buddha und die beeindruckende Tempelanlage an. Bei strahlendem Sonnenschein bummeln wir durch den Nationalpark mit der in voller Pracht stehenden Kirschblüte. Die Kameras kamen nicht zur Ruhe.
Am frühen Nachmittag kehren wir nach Kyoto zurück . Dabei gab es noch etwas Interessantes auf den Bahnsteig in Nara zu sehen. Es war das Zeichen "Only Women".
Es heißt , hier hält ein Waggon, welcher nur für Frauen bestimmt ist. Dies soll Frauen vor allem in der "Rush Hour", wo viele Menschen unterwegs sind, vor Belästigungen schützen.
In Kyoto angekommen hat jeder nun ausreichend Zeit  zum Einkaufen von Geschenken für sich selbst und die Lieben zu Hause oder einen individuellen Bummel durch die Innenstadt.
Unser Hotel ist dazu der ideale Ausgangspunkt, denn die bekannten Einkaufsstraßen und Gassen sind schnell zu Fuß erreichbar.
Wie rasant dabei die Zeit vergeht und schon treffen wir uns wieder in der Lobby des Hotels.
Gemeinsam spazieren wir zum Abendessen, wo für uns heute ein Büfett mit den leckersten und vielfältigsten Speisen bereit steht, die wir uns vorstellen können. Zwei Stunden lang können wir uns an ihnen nach Lust und Laune bedienen. Nach diesem üppigen Mahl laufen wir zurück zum Hotel und lassen den Abend gemütlich ausklingen. 

11.Tag–08.04.2014 – Kyoto – UNESCO–Weltkulturerbe

Bereits 08:30 Uhr wartet der Bus auf uns zur Stadtrundfahrt durch die ehenmalige Kaiser- und Hauptstadt Japans.
Kiki und der Busfahrer schlagen vor, gleich zum zuerst zum Kiyomizudera Tempel( Tempel des reinen Wasser's) in die Altstadt zu fahren. Wie recht sie haben sollten...
Wir können noch in Ruhe ein weiteres Gruppenfoto machen, genießen die herrliche Aussicht auf Kyoto und bummeln durch die kleinen Gassen und Läden. immer mehr Menschen strömen hinzu.
Als wir die Altstadt verlassen, ist der Parkplatz schon mit 50 Bussen zugeparkt und in den Zufahrtsstraßen warten und warten weitere Mengen von Bussen.
Unsere Fahrt geht weiter zum Heian Schrein, einer kleineren Nachbildung des Kaiserpalastes.
Danach gibt es eine Kimono-Modenschau zu bestaunen und schon sitzen wir wieder im Bus, den die nächste Sehenswürdigkeit erwartet uns - der Philosophenweg, welcher über und über von blühenden Kirchblüten gesäumt ist. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang entlang des Flußes und wer bisher noch nicht genug von Kirchblüten hatte, der wurde spätestens hier verzaubert.
Die Mittagspause verbinden wir anschließend mit einem Bummel durch die Nishiki-Einkaufsstraße - ein weiteres Muss für Kyoto.
Unsere Reise führt uns nun zum Ryonaji-Tempel mit dem berühmten Zen-Garten. Zur weitern Stärkung gibt es im Bus noch schnell für alle eine Runde Reiswein gesponsert von EHT und schon befinden wir uns auf einen kurzen Rundgang durch diese natürliche Gartenlandschaft.
Der Kinkakuji-Tempel(Goldener Pavillon) ist das nächste Highlight dieser uns inzwischen schon etwas vertrauten fernöstlichen Kultur.
Und schon fahren wir wieder zurück in die Innenstadt, denn 16.50Uhr haben wir eine Termin.
Da die Straßen der Innenstadt sehr voll sind, laufen wir das letzte Stück zu Fuß.
Diesen Termin wollen wir auf keinen Fall verpassen.
Wir fühlen uns ein wenig wie die japanischen Touristen auf ihren Reisen - so viel wie möglich sehen . Ja auch wir wollen an unserem letzten Tag in Kyoto so viel wie möglich von dieser wunderschönen Stadt in uns aufnehmen. Also noch etwas typisch Japanisches erlebt...
Geschafft - wir haben das Ziel des letzten kulturellen Höhepunktes unserer Reise pünktlich erreicht- eine Vorstellung der berühmten Kirchblütentänze im Kaburenjo-Theater.
Obwohl wir kein Wort vom Inhalt der Geschichte verstehen, sind wir von den wunderschönen, aufwendig gearbeiteten Kostümen und dem Spiel der Maikos sowie Geishas fasziniert.
Den letzten Abend verbringen wir in einem Grillrestaurant. wo wir uns von Köstlichkeiten der japanischen Küche ein letztes Mal verzaubern lassen.
Im Namen der Reisegruppe bedanke ich mich bei unseren lieben Reiseleiterin, Kiki, für ihre 
warmherzige Betreuung und die beeindruckenden Erlebnisse, welche wir Dank Kiki's nicht vergessen werden.

12.Tag–09.04.2014 – Heimreise

Der Tag des Abschiednehmen ist leider schon gekommen.
Ein letztes Frühstück im Hotel und pünktlich um 09.00 Uhr starten wir mit dem Bus zum Flughafen Osaka. Die Fahrt dauert 1,5 Stunden und Kiki versucht uns mit kleinen, lustigen Geschichten aus ihrem Leben, den Abschied zu erleichtern.
Zum Beispiel: Wie sie als Japanerin auf einer Reise nach Kanada 10 Kilo zu nehmen konnte - ja wirklich ja...   Ja so und nur so das ist Kiki.
Wir checken unproblematisch ein; wer noch Geld hat, tauscht es zurück und dann verabschiedet sich jeder persönlich von unserer lieben Reiseleiterin.
Ein letztes Winken, passieren der Sicherheitskontrolle und schon starten wir pünktlich 13:10 Uhr wieder mit einer Boeing 747 nach Frankfurt.
Die Annehmlichkeiten des Flugzeuges sind uns noch vom Hinflug bekannt und das Bordpersonal versorgt uns ebenfalls freundlich mit Getränken, Speisen sowie Snacks.
Der Flug vergeht im wahrsten Sinne - "wie im Flug".
Nach einer pünktlichen Landung in Frankfurt verabschieden wir "Dresdener" uns von unseren "Berlinern" und Leipzigern" und haben noch etwas Zeit bis zu unserem Anschlußflug nach Dresden.
Leicht verspätet - jetzt wird uns zum ersten Mal so richtig bewußt, wir sind nicht mehr in Japan - starten wir um 22:00 Uhr nach Dresden.
Angekommen -auch mit unserem gesamten Gepäck- verabschieden wir uns voneinander mit dem Wunsch, sich auf einer Reise mit Eberhardt Travel wieder zu treffen.
Wie im Traum verging diese Reise in ein uns fremdes, unbekanntes, wunderbares Land.
Nur - wir haben diesen Traum gelebt...
Ich bedanke mich, das ich Euch auf dieser Reise begleiten durfte. Ihr ward eine tolle Gruppe.
Euer Achim
 

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Kommentare zum Reisebericht

Lieber Achim! Wenn man nicht mit dabei gewesen wäre,würde man nach deinem tollen Reisebericht sofort Lust bekommen, dieses interessante Land kennenzulernen. Danke für deine gute Arbeit als Reiseleiter,die mit deinem begeisternden Reisebericht einen schönen Abschluß findet.

Dr. Wolfgang Fleischer
21.04.2014