Reisebericht: Rundreise Japan – Land der aufgehenden Sonne

26.03. – 06.04.2016, 12 oder 14 Tage Rundreise Japan mit Tokio – Nikko – Kamakura – Vulkan Fuji – Übernachtung im Ryokan–Hotel – ursprüngliches Takayama – Shinkansen–Schnellzug – Burg Himeji – Hiroshima – Miyajima–Insel – Tee–Zeremonie – Kyoto – Nara (Termine zur EXPO 2025)


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Rund 12.000 Flugkilometer liegt Japan von Deutschland entfernt. Land der aufgehenden Sonne - vieles ist bekannt über Japan und doch ist dieses Land so unbekannt für uns. Diese Reise brachte uns den Traditionen und dem Leben der Japaner etwas näher.
Ein Reisebericht von
Jens Petzoldt
Jens Petzoldt

1. und 2. Tag – 26./27.03.2016 – Anreise nach Tokio und der Sky Tree


Am 26.03.2016 machten sich 25 Eberhardt-Gäste mit mir auf, das ca. 9.000 km entfernte Japan zu erkunden. 15 Gäste trafen sich mit mir auf dem Flughafen Dresden und nach Kofferabgabe und einem kleinen gemeinschaftlichen Imbiss ging es zunächst nach Frankfurt. Dort erwartete ich dann auch die aus Leipzig eintreffenden Gäste, um die Reisegruppe etwas später mit den direkt nach Frankfurt angereisten Gästen komplett zu machen. Pünktlich um 17.45 Uhr beginnt die Boing 747-8 mit ihrem Flug nach Tokio, welches wir nach über 11 Stunden auf dem Flughafen Nareda bei freundlichem Wetter wohlbehalten erreichten. Alle Gäste waren nun schon gespannt, wie das Auschecken auf dem Flughafen verlaufen würde. Einreise- bzw. Ausreisekarte und Zollerklärung waren weitestgehend vorbereitet, trotzdem dauerte die Pass- und Zollkontrolle mit Abgabe der Fingerabdrücke und einem Foto doch eine Weile. Nachdem wir auch das geschafft hatten, konnten wir das Terminal verlassen und da stand es - das rote Basecap, was uns die nächsten 11 Tage als Wegweiser durch alle japanischen Straßen anführen sollte. Dazu gehörend Joachim Arndt, unser Reiseleiter. Studierter Japanologe, der selbst 12 Jahre in Japan lebte und arbeitete, fließend japanisch spricht, soviel sei schon jetzt vorweg genommen, ein überaus profunder Kenner Japans und damit ein echter Glücksgriff für unsere Reisegruppe. Nach kurzer Begrüßung und schnellem Geldwechsel ging es zum bereit stehenden Bus und wir fuhren zuerst vom Flughafen zu unserem ersten Domizil, dem Gate Hotel. Bereits auf dieser Fahrt konnten wir erste flüchtige Eindrücke von dieser Metropole bekommen. Joachim machte uns dabei mit dem weiteren Tagesablauf bekannt, wo zunächst die Kofferabgabe im Hotel und dann der Besuch des höchsten Fernsehturms der Welt, dem Sky Tree, auf dem Plan stand. Erholung vom anstrengenden Flug war noch nicht angesagt, denn kurz nach der Kofferabgabe ging es sofort weiter zum Sky Tree, der nach kurzem Fußweg und einer Metrostation weiter erreicht wurde. Wir waren natürlich nicht die einzigen, die auf die Aussichtsplattform in 445m Höhe wollten und so hieß es erst einmal anstehen. Einmal oben, konnten wir dann einen herrlichen Rundumblick auf Tokio genießen. Zurück im Hotel konnten wir unsere Zimmer beziehen und etwas entspannen, bevor es dann zum ersten japanischen Abendessen ins Restaurant Hano no mai ganz in der Nähe des Hotel zu Fuß ging. Zum ersten, aber nicht einzigen Mal während unserer Reise, mussten wir die Schuhe ausziehen und auf dem „Fußboden" sitzend essen. Es war ein Izakaya, eine Speisenzusammenstellung von 13 Gängen + Dessert angesagt. Das Izakaya bestand aus kleinen Gerichten von Salat, Fisch, Buchweizennudeln, Fleischravioli, Thunfischomelette, Lachs, Reise, Misu-Suppe und kleinen Steaks mit Knoblauchpaste. Probieren geht vor Studieren und in Verbindung mit Bier oder Softdrinks, warmen oder kalten Sake ließen es sich alle Gäste schmecken. Zurück im Hotel waren dann doch Alle froh, endlich ins Bett fallen zu können und sich von den Anstrengungen des Fluges zu erholen.

3. Tag – 28.03.2016 – Tokio live erleben


Spannende Frage am Morgen - wie sieht das japanische Frühstück aus? Überaus pünktlich, wie überhaupt während der ganzen Reise, fand sich unsere Reisegruppe zum Frühstück ein und konnte sich damit vertraut machen, dass die Japaner am Morgen überwiegend warme Speisen zu sich nehmen. Zum allgemeinen Standard wie Reis, Suppe, Nudeln, Salaten und Gemüse gab es diesem Hotel noch spezielle Speisen wie porchierte Eier (lecker) oder warmen süssen Toast mit Speck, aber auch Rührei und allgemein üblich Brötchen bzw. Toast und Marmelade. Grundsätzlich unüblich, weil zu teuer, sind Schnittwurst und Käse. Nach dem Frühstück ging es dann um 08:30 Uhr zur Standrundfahrt durch Tokio bzw. vorab zu einer kleinen Einweisung auf der Dachterrasse im 14. Stock des Hotels. Erster Anfahrtspunkt unserer Tour war der Meji-Schrein, den wir nach einem kurzen Fussweg vom Parkplatz aus erreichten. Die Fotoapparate kamen zum ersten Mal zum Glühen, zumal wir Glück hatten und Bilder von einer Hochzeitszeremonie machen konnten. Weiter auf unserer Tour durch die Stadt schauten wir uns kurz die Außenanlagen des Kaiserpalastes (dieser ist grundsätzlich nicht zu besichtigen) an. Welche Verehrung der Kaiser Japans (auch Tenno genannt) genießt, kann man schon daran erkennen, dass das japanische Jahr nach dem Kaisernamen und der Zahl der Jahre seit seiner Krönung angegeben wird. 2016 ist in Japan das Jahr Hei-se 28 (Name des Kaisers und 28 Jahre seit Krönung 1989, wobei 1989 als 1 gezählt wird).
Weiter auf unserer Tour erreichten wir die Ginza, die Geschäftsstraße in Tokio mit allen bekannten Labels der Mode- und Schmuckbranche. Hier haben wir dann auch zum Mittag gegessen. Unser erstes Sushi im Restaurant Tsukiji Sushiko stand auf dem Programm. So allerlei Unbekanntes galt es zu probieren - Reis mit Fischroggen oder Seeigel, aber auch Bekanntes wie Aal, Thunfisch oder Scampies. Nach dem Essen hatten wir Zeit, die Ginza individuell zu erkunden und fuhren danach zurück zum Stadtteil Asakusa, wo auch unser Hotel lag. Dort besuchten wir im Rahmen eines Rundgangs durch das Viertel den Senso-ji-Schrein, dem ältesten Tempel Tokios.
Der Abend stand zur freien Verfügung und fast alle Gäste fuhren mit mir in den Stadtteil Shibuja, um das schrille Tokio (Jugendviertel) und vor allem den Wahnsinn am Hachiko-Exit - in der Rush-Hour bis zu 15.000 (!!) Passanten während einer Ampelphase - zu erleben. Am besten konnte man sich das Schauspiel aus der 1. Etage des direkt an der Kreuzung gelegenen Starbucks-Cafes anschauen. Ein absolutes Muss!

4. Tag – 29.03.2016 – Nikko und Kyon–Wasserfall


Heute fuhren wir mit dem Bus in nordwestliche Richtung nach Nikko und dem Kyon-Wasserfall. Während dieser und allen folgenden Busfahrten erfuhren wir von unserem Reiseleiter Joachim viel Wissenswertes über Japan, so über Ausbildung und Studium, das Arbeits- und Sozialsystem, die Machtsysteme im alten Japan (Shogun und Kaiser) und heute, Lebens- und Beerdigungsriten, den beiden Religionen Buddhismus und Shintoismus bis hin zu Autokennzeichen und vielem mehr. Auffallend nicht nur bei dieser Fahrt war die Sauberkeit aller Fahrzeuge inkl. LKW´s, wie überhaupt auf Sauberkeit in Japan sehr großen Wert gelegt wird. Kurz vor Nikko war bei einem Busstopp der Chuzenji-See und der Kyon-Wasserfall mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund ein sehr schönes Fotomotiv. In Nikko selbst war der Toshugo-Schrein mit Mausoleum unser Ziel. Für die Japaner selbst ist dieser Schrein so etwas wie Neuschwanstein bzw. Sansoucci für Deutschland oder Versailles für Frankreich. Mit vielen Informationen und noch mehr Bildern ausgestattet, fuhren wir anschließend nach Tokio zurück. Unser Abendessen nahmen wir an diesem Tag im Restaurant Nabezo ein und nannte sich Shabu Shabu. Das ist ein Fleischfondue, bei dem das Fleisch von Rind oder Schwein zusammen mit Gemüse am Tisch von uns selbst im kochenden Wasser zubereitet und mit Soja- oder Sesamsauce gegessen wurde. Den Abschluss bildete diesmal ein selbstgezapftes Eis. Nach dem Abendessen blieb Zeit, den Asakura-Tempel bei Nacht zu fotografieren oder etwas in der Hotelbar mit wunderschönem Blick auf den beleuchteten Sky Tree zu trinken.

5. Tag – 30.03.2016 – Kamakura und Fuji–Hakone–Nationalpark


Es heiß Abschied nehmen von Tokio und das bedeutete, dass wir nur mit einem Handgepäck ausgestattet unsere Weiterreise mit dem Bus antreten sollten. Die Koffer wurden mit einer Spedition zu unserem übernächsten Hotel in Takayama transportiert. Pünktlich um 08:30 Uhr fuhren wir mit dem Ziel Kamakura am pazifischen Ozean los. Höhepunkt einer Reise nach Japan im Frühling ist ja die Kirschblüte. Diesbezüglich sind wir in Tokio nicht gerade verwöhnt worden, da die Blüte gerade erst begann und demzufolge noch nicht viel zu sehen war. Welch eine Begeisterung dann in Kamakura, als wir an einer ganzen Allee voll Kirschbäumen entlang fuhren, die schon deutlich weiter als in Tokio waren und wir das leuchtende Rosa vom Bus aus bewundern konnten. Höhepunkt des Tages war aber der Besuch des über 13m hohen und aus Bronze gegossenen Großen Buddhas. Hier machten wir dann auch unser erstes Gruppenfoto. Weiter ging es dann zum ein paar hundert Meter entfernten Hasedera-Tempel mit der größten Kannon-Statue in Japan. Nach ausgiebiger Besichtigung des Tempels und des dazugehörigen Gartens hatten wir 1,5 Stunden Freizeit, die viele Gäste zum Besuch des Cafe Bergfeld nutzten. Dieser war ein ehemaliger Kriegsgefangener des 1. Weltkrieges, der anschließend in Japan seine neue Heimat gefunden hat.
Mit dem Bus ging es weiter an der Küste entlang zum Fuji-Hakone-Nationalpark zu unserem nächsten Hotel, dem im traditionellen Stil gehaltenen Hakone Yunohana Prince Hotel. Kurz vor Erreichen des Hotels noch große Begeisterung im Bus, da wir den Gipfel des Fuji bereits an diesem Tag erblickten. Bei einem kurzen Fotostopp wurden erste Bilder des Fuji geschossen, der zwar nur schemenhaft, aber immerhin zu sehen war. Im Hotel, einem Ryokan selbst bezogen wir dann die großen Zimmer mit herrlichem Ausblick in die Hakone-Landschaft. Die meisten Gäste nutzen noch vor dem Abendessen ein entspannendes „Abtauchen" in den Onsen, einem Bad mit warmen Wasser aus einer Thermalquelle. Um 18:30 Uhr trafen sich dann alle Gäste im traditionellem Yukata (Kimono) zum Abendessen. Das dieses Bild in einem Gruppenfoto festgehalten wurde, war dabei schon selbstverständlich. Das Abendessen, ein Kaiseki, war ein aus mehreren Gängen bestehendes leichtes Essen aus Reis, Suppe, Fisch, Tofu in verschiedener Zusammensetzung, welches optisch ansprechend in verschiedenen Schüsseln und Tellern serviert wurde. Die Nacht wurde dann auf einem Futton auf Tatami-Matten verbracht.

6. Tag – 31.03.2016 – Aishi–See und Shinkansen–Fahrt nach Takayama


Heute hofften wir, schöne Bilder vom höchsten Berg Japans, dem Fuji machen zu können. Den Tag begannen einige Gäste aber erst einmal mit einem Bad im Onsen, um dann um 07:30 Uhr gemeinschaftlich ein japanisches Frühstück mit Fisch, Suppe, Tofu, halbgaren Ei, kalten Reis, Salat und bitterer Aprikose einzunehmen. Für uns Europäer sicher etwas gewöhnungsbedürftig, aber wir wollten Japan kennenlernen und da gehört ein solches Frühstück nun einmal dazu. Bei unserer Abfahrt vom Hotel erlebten wir dann japanische Höflichkeit, die für Landhotels typisch ist. Zwei Angestellte des Hotels winkten dem Bus lange Zeit hinterher. Nach dem japanischen Motto: „Selbst der Schatten des Gastes ist ehrenwert" wurde so lange gewunken, bis der Bus aus dem Sichtfeld der Angestellten verschwunden ist. Einzigartig! Es ging zuerst zum Aishi-See, einem Kratersee, von dem aus wir den Gipfel des heiligen Fuji klar und deutlich sehen und unsere erhofften Fotos machen konnten. Mit einer einem Piratenschiff nachempfundenen Fähre überquerten wir dann den Aishi-See und fuhren anschließend mit dem Bus zu einem buddhistischen Tempel bei Potemba (Heiwakoen), von dem aus wir noch einmal phantastische Bilder des Fuji machen konnten. In Mishima lernten wir dann eine weitere Form der Essensversorgung kennen, die Bento-Boxen, eine transportable Schachtel, welche mit Sushi, Hähnchen oder Fleisch und Reis gefüllt sind. Von Mishima setzten wir unsere Weiterreise nach Nagoya mit einem Shinkansen, den superpünktlichen (ab 15 Sekunden !! Verspätung muss der Zugführer einen Bericht schreiben) und superschnellen (240 - 270 km/h) Zügen fort. Als Nachtisch zum Mittag gab es dann Pflaumenwein, welcher im Shinkansen durch mich ausgeschenkt wurde. Von Nagoya aus ging es dann mit einem Regionalexpress weiter nach Takayama, wo wir unser vom Bahnhof nur wenige Fußminuten entfernte Alpina-Hotel erreichten.

7. Tag – 01.04.2016 – Takayama und Shirikawa–go


April, April - der macht was er will. Nicht während unserer Reise. Bei schönem Wetter machten wir uns nach unserem Frühstück auf zum Morgenspaziergang hin zum Morgenmarkt und dem Takayama Jinya, einem Verwaltungssitz aus dem 17. Jhd., welches die am besten erhaltene Anlage dieser Art in Japan ist. Zum ersten Mal kamen unsere „Tempelsocken" so richtig zum Einsatz, den die Gebäude mussten schuhlos betreten werden und der Boden war doch empfindlich kühl. Aufwärmen war angesagt. Wie geht das besser als bei einer Sakeverkostung in der Altstadt von Takayama. Dannach hatten alle Gäste 2 Stunden Zeit, sich die Altstadt mit den vielen kleinen Geschäften zu besichtigen und das eine oder andere Souvenir zu erwerben.
Um 12:00 Uhr ging es dann mit dem Bus nach Shirakawa-go, einem Dorf im traditionellen Stil mit strohbedeckten Häusern, welches seit 1995 zum Weltkulturerbe zählt. Bei einem Rundgang durch das Dorf und auf einen Hügel mit schönem Ausblick auf die japanischen Alpen konnten viele schöne Bilder gemacht werden.
Unser Abendessen nahmen wir diesmal im Maruaki-Restaurant ein. Es war ein Yakiniku, bei dem Fleisch von den Wagyu-Rindern (das Berühmteste ist das Kobe-Rind)auf dem Tischgrill zusammen mit Gemüse zubereitet wird.

8. Tag – 02.04.2016 – Burg Himeji


An diesem Tag war zeitiges Aufstehen an der Tagesordnung, da wir bereits um 06:40 Uhr unsere Koffer zum Weitertransport bereitstellen mussten und wir wieder nur mit Handgepäck nach Hiroshima weitergereisten. Am Bahnhof gab es erst einmal unser nun schon obligatorisches Sitzplatztraining, bei dem vorab die Sitzplätze verteilt wurden und so ein schnelleres Einsteigen und Sitzplatzeinnahme im Zug gewährleistet wurde. Von Takayama ging es zunächst mit dem Shinkansen nach Himeji, wo wir bei schönsten Wetter die gleichnamige Burg, die schönste und fast einzig erhaltene Burganlage aus dem 17. Jhd. besichtigten. Selbstverständlich gehört auch diese Sehenswürdigkeit zum Weltkulturerbe der UNESCO. Zunächst galt es, das Handgepäck am Bahnhof zu verstauen und sich dann auf zum Fußmarsch von ca. 30 min zu machen. Durch das gleichzeitige Kirschblütenfest (endlich hatten wir unsere Kirschblüten in Hülle und Fülle) im Innern der Burganlage wimmelte es nur so von Besuchern aus aller Welt und wir mussten daher auch sehr lange anstehen, um in das Innere der Burg zu kommen. Aus Zeitgründen haben wir die Besichtigung dann im „2. Stockwerk" abgebrochen und die Zeit zum Rundgang in der Anlage bzw. zum individuellen Rückmarsch zum Bahnhof genutzt. Von dort ging es dann mit dem Zug weiter nach Hiroshima, wo wir vom Bahnhof mit Taxis zum Hotel Sun Route unmittelbar am Hiroshima Friedensgedenkpark gebracht wurden. Unsere Zimmer hatten einen herrlichen Ausblick auf den Nebenarm des Öta-Flusses, die Stadt und die Berge im Umland von Hiroshima. Unser Abendessen war diesmal eine Okonomiyaki (japanische Pizza) und wurde im Restaurant Okononomura eingenommen. Allein schon die Zubereitung der Pizza, welche aus einem Buchweizenfladen, Spaghetti und je nach Wahl aus Garnelen, Thunfisch, Speck oder Käse sowie einem Eieromelett bestand, war sehenswert. Satt und zufrieden machten wir uns nach dem Essen auf den Rückweg durch Hiroshimas City und entlang des Friedensparkes. Ende März / Anfang April treffen sich dort viele Einheimische, bringen Decken, Essen und Getränke mit und feiern den ganzen Tag zusammen die Kirschblüte.

9. Tag – 03.04.2016 – Hiroshima und Insel Miyajima


An diesem Tag ging es um 08:30 Uhr zu Fuß in den Friedenspark und der Atombombenkuppel, die Ruine der ehemaligen Industrie- und Handelskammer, welches als Andenken an den Atombombenabwurf vom 06. August 1945 erinnert. Anschließend fuhren wir mit der Straßenbahn (damit hatten wir bis auf U-Boot und Hubschrauber alle Verkehrsmöglichkeiten Japans kennengelernt) zur Fähre nach Miyajima, eine der schönsten Landschaften Japans, um dort den Itsekushina-Schrein zu besichtigen. Bekannt ist die Insel auch für seine Reislöffel. Der mit 2,80m größte Reislöffel Japans befindet sich auf Miyajima. Kaum hatten wir den Fähranleger verlassen, liefen uns auch schon die freilaufenden und zum Teil sehr aufdringlichen Rehe über den Weg. Erster Stop auf dem Weg zum Schrein war natürlich das rote Tori, das wohl meistfotografierteste Motiv in Japan. Nach der Besichtigung des Schreins mit der ältesten No-Bühne der Welt folgten die meisten Gäste unserem Reiseleiter zu einer höher gelegenen Aussichtsplattform mit schönem Blick auf das Tori, das Meer und Hiroshima. Dort angekommen genossen wir dann neben der Aussicht kalten oder warmen Macha-Tee und dazu ein in Ahornblattform gebackenen Teig mit Bohenpaste. Nach einem Bummel durch die Geschäfte von Miyajima, der Rückfahrt mit Fähre und Straßenbahn besichtigten wir den restlichen Teil des Friedensparkes mit dem Friedensmuseum mit dessen beklemmender Ausstellung zu den Auswirkungen des Atombombenabwurfes 1945. Anschließend blieb Zeit zu einem Stadtbummel durch die Geschäfte, bevor wir um 19:00 Uhr zum Abendessen gingen. Diesmal stand Teppanyaki (Restaurant Tokubei) auf dem Speiseplan. Das sind verschiedene auf heißer Platte gebratene Speisen - Rind, Austern, Garnelen, Kartoffeln und Speck, Salat mit Tomate und Käse, Eiomelett und andere Leckereien. Zurück im Hotel genossen Alle die anschließende erholsame Nachtruhe.

10. Tag – 04.04.2016 – Kyoto


Wieder lag ein Ortswechsel vor uns. Diesmal ging es am Morgen zunächst wieder mit Taxis zum Bahnhof und weiter mit einem fast leeren Shinkansen zur ehemaligen japanischen Haupt- und Kaiserstadt Kyoto. Dort angekommen, fuhren wir mit dem Bus sofort weiter zum Ryoanji-Tempel, einem Tempel des Zen-Buddhismus, wo wir den wohl berühmtesten Steingarten Japans besichtigen konnten. Zu diesem Zeitpunkt regnete es für kurze Zeit das einzige Mal während unserer ganzen Reise. Anschließend ging es weiter zum Goldenen Pavillon im Rokuon-ji-Tempel, selbstverständlich Weltkulturerbe. Da es inzwischen auch wieder aufgehört hatte zu regnen, konnten wir die strahlende Schönheit des Gebäudes in vollen Zügen geniessen. Es war das Fotomotiv für alle Besucher. Anschließend ein kurzer Abstecher zum Hotel Daiwa Roynet Karasuma Shijo, um unser Handgepäck abzuladen und weiter ging es zu dem shintoistischen Heian-Jingu-Schrein und der damit verbundenen Besichtigung der wunderschönen Gartenanlage. Nur 2 Minuten weiter besuchten wir den buddhistischen Nanzen-ji-Tempel mit dem in Japan größten Tori. Im Tempel konnten wir uns an den schönen Wandmalereien Jhd. aus dem erfreuen. Beim anschließenden Rundgang durch das Stadtviertel Gion konnten wir zwar keine echten Geishas sehen, geschweige denn fotografieren, aber das charakteristische Viertel mit seinen vielen alten Häusern begeisterte uns doch. Wenn schon keine echten Geishas, so wurden eben zwei „Hobby-Geishas" mit ihren Begleitern gebeten, mit unserer Gruppe ein Foto zu machen, was diese dann auch gerne taten. Ein paar Meter weiter waren die Kameras noch einmal richtig in Aktion, als ein Brautpaar in traditioneller Kleidung für ein Fotoshooting posierte und wir die Situation natürlich für unsere Schnappschüsse nutzten.
Beim Abendessen im Gyuzen kamen wir in den Genuss einer anderen Variante des Shabu Shabu, dem Sukiyaki. Hier wurde das Fleisch bzw. Gemüse nicht im Wasser, sondern in einer Sojasauce am Tisch gekocht. Satt und zufrieden sind dann alle Reisegäste mit dem Taxi ins Hotel zurückgekehrt und danach die verdiente Ruhe nach einem anstrengenden Tag genossen.

11. Tag – 05.04.2016 – Nara und Geisha–Show


Am letzten Tag unserer Reise war noch einmal Action angesagt und der Tag geizte nicht mit Superlativen.
Nach einem entspannten Frühstück, zu dem fast alle Reiseteilnehmer selbstverständlich zur Öffnung des Frühstücksraumes anwesend waren, fuhren wir um 08:20 Uhr mit der Metro nach Nara, einer Kleinstadt (im japanischen Sinne) mit 400.000 Einwohnern am Rande von Kyoto. Wir liefen zu Fuß zum Nara Park und starteten mit dem ersten Tempel, dem Todaiji. Hier konnten wir den mit über 15 Meter Höhe größten aus Bronze gegossenen Buddha im weltweit größten aus Holz gebauten Gebäude besichtigen. Anschließend ging es weiter zur größten Tempelglocke Japans. Vorbei am Kasuga-Schrein mit seinen vielen Laternen liefen wir zum To-ji-Tempel mit einer 57 Meter großen Pagode. Natürlich die Höchste in Japan. Von so viel Größe haben wir uns dann erst einmal bei unserer individuellen Mittagspause im Zentrum von Nara erholt, um dann mit der Metro nach Kyoto zurück zu kehren, wo uns eine Geisha-Vorführung erwartete. Bevor wir jedoch mit der Metro fahren konnten, mussten wir erst Tickets kaufen. Jetzt zeigte uns unser Reiseleiter, dass er multitaskingfähig ist. 3 Fahrkartenautomaten gleichzeitig bedienen und 27 Tickets innerhalb einer Minute kaufen, da staunen auch Einheimische. Die nach der Metro-Fahrt folgende einstündige Geisha-Show war farblich beeindruckend. Wenn auch die Musik für unsere Ohren gewöhnungsbedürftig ist und wir nicht jedes Bühnenbild verstanden haben, so ist die Show doch ein unbedingtes Muss einer Japan-Reise mit Aufenthalt in Kyoto. Kaum beendet, ging es fast im Laufschritt zur Teezeremonie, wo wir von einer Teemeisterin in die Zubereitung und dem Trinken von Macha-Tee eingewiesen wurden. Ein bitterer, sehr vitaminreicher grüner Tee, der aber mit den dazu gebotenen Süßigkeiten gut bekömmlich ist.
Das Abendessen im Tengu-Restaurant war dann wieder ein Izakaya, diesmal aber mit 15 Gängen und einem Dessert. Zum Abschluss des Essens bedankten wir uns dann herzlich bei Joachim, unserem Reiseleiter, der mit seinem Wissen, Witz und Charme diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht hat.

12. Tag – 06.04.2016 – Heimreise


Die Heimreise stand bevor und es ging an diesem Tag sehr früh los. Pünktlich um 6:00 Uhr startete unser Bus nach Osaka zum Kansai-Airport. Einchecken, Geldrücktausch, Pass- und Sicherheitskontrolle verliefen ohne Probleme und nach einem kleinen Frühstücks-Snack und Bummel durch die Airport-Geschäfte ging es dann in die Boing 747-400, welche um 10:05 Uhr Richtung Frankfurt startete. 12 Stunden Flug standen uns bevor. Während des Fluges schauten sich wohl alle Gäste den Film „Last Samurai" an und konnten sich dabei noch einmal einige Erlebnisse der letzten Tage in Erinnerung rufen. Unser Flieger kam mit nur geringer Verspätung in Frankfurt an, so dass alle weiterreisenden Gäste ihre Anschlussflüge ohne Probleme schaffen konnten. Müde, aber voller Eindrücke von einer phantastischen Reise erreichten alle Reisegäste am Abend ihr Zuhause.
Mit diesem Reisebericht kann ich nur Einiges wiedergeben, was wir erlebt haben. Die japanische Freundlichkeit, die Sauberkeit und das Erlebnis öffentlicher Nahverkehr und vieles andere mehr lassen sich schwer beschreiben. Vieles kann man nicht immer in Bildern oder Worten ausdrücken, sondern muss es erlebt haben.
An dieser Stelle bedanke ich mich noch einmal bei Joachim für seine Super-Reiseleitung und natürlich bei unseren Reisegästen für diese auch für mich unvergessliche und letztendlich entspannte Reise.
In diesem Sinne: „arigatougozaimasu" und „sayounara".

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