Reisebericht: Rundreise Japan – Land der aufgehenden Sonne

12.04. – 23.04.2017, 12 oder 14 Tage Rundreise Japan mit Tokio – Nikko – Kamakura – Vulkan Fuji – Übernachtung im Ryokan–Hotel – ursprüngliches Takayama – Shinkansen–Schnellzug – Burg Himeji – Hiroshima – Miyajima–Insel – Tee–Zeremonie – Kyoto – Nara (Termine zur EXPO 2025)


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Faszinierendes Japan! - Wir lernen "das Land der Gegensätze" mit traditionellen Tempelanlagen und heiligen Rehen auf der einen sowie imponierenden Metropolen und überpünktlichen Shinkansen auf der anderen Seite intensiv kennen.
Ein Reisebericht von
Stefanie Knisse

Tag 1 – Mittwoch, der 12.04.2017: Flug über Frankfurt/Main nach Tokyo (Luftlinie circa 9.331,49 Kilometer von Frankfurt/Main nach Tokyo)

Endlich ist es soweit - Ein mitreißendes Abenteuer ins "Land der aufgehenden Sonne" beginnt, wir können es kaum noch erwarten! Auf unserer einmaligen Reise werden wir uns unter anderem von den spannenden Millionenstädten, der grenzenlosen Sauberkeit im ganzen Land und besonders der absoluten Pünktlichkeit der öffentlichen Verkehrsmittel beeindrucken lassen. Es geht los!!!!! Unsere Reisegruppe besteht aus 17 Abenteurern und einer Reisebegleitung. Alle Gäste reisen aus den verschiedensten Richtungen Deutschlands an. Die Reisegäste aus der Nähe von Dresden treffen sich pünktlich gegen 12.30 Uhr im Flughafen Dresden. Anschließend geben wir unser Gepäck auf und ohne Warten passieren wir die Sicherheitskontrolle. Das Gepäck wird bis zu unserem Endziel nach Tokyo durchgecheckt. Zunächst fliegen wir von Dresden nach Frankfurt/Main, wo wir auf weitere Reisegäste treffen werden. Unsere Gäste starten unter anderem in Berlin-Tegel, Leipzig oder sie reisen privat an. Demnach wird unsere Reisegruppe in Frankfurt/Main vollständig sein. Wir gestatten uns noch einen Imbiss und Getränk im Restaurant "Chilli" nach der Sicherheitskontrolle im Dresdner Flughafen, bevor das Boarding unseres Fluges LH215 mit Lufthansa und Kapitän Michael Münte am Gate 10 beginnt. Mit einer Verspätung von rund 15 bis 20 Minuten fliegen wir um 14.00 Uhr los und gegen 15.15 Uhr erreichen wir Frankfurt/Main. Für jeden Gast gibt es Getränke und eine Minitüte Salzgebäck an Bord. In Frankfurt/Main laufen wir die bekannten langen Wege zum Gate Z52 für unseren Weiterflug nach Tokyo. Die Wartezeit von bis zu drei Stunden vertreiben wir uns unter anderem mit Lesen, Nachrichten schauen oder einem Besuch im Duty Free. Nach und nach lernen wir unsere anderen Gäste kennen, dann ist die Reisegruppe auch schon komplett. Wir wechseln noch einmal das Abfluggate auf Gate Z66, dieses befindet sich glücklicherweise nur wenige Gehminuten vom vorherigen Gate Z52 entfernt. Am Abfluggate stellen sich die Passagiere langsam in einer Reihe an und das Boarding startet. Unser Anschlussflug LH716 mit Kapitän Ulrich Plate von Frankfurt/Main startet pünktlich um 18.05 Uhr. Nun liegen etwa zwölf Stunden Flugzeit vor uns. Von Frankfurt/Main zur rund 12-Millionen-Metropole Tokyo beträgt die Luftlinie rund 9.331,49 Kilometer. Auf unserem Flug werden wir ausreichend mit Snacks, zwei Mahlzeiten und Getränken versorgt. In den nächsten zwölf Tagen von Tokyo über Nikko, Kamakura, Hakone, Takayama, Nagoya, Hiroshima, Miyajima, Kyoto und Nara bis zum Flughafen in Osaka werden wir heilige Orte mit ebenso heiligen Rehen kennen lernen sowie wunderschöne Tempelanlagen, Schreine und Kaiserpaläste bestaunen. Großartige Metropolen werden in uns Bewunderung hervorrufen. Am besten ist es, das vielseitige Japan nicht nur mit dem Reisebus zu erkunden, sondern auch per Fuß und mit den sehr zuverlässigen öffentlichen Verkehrsmitteln wie der Metro, den öffentlichen Bussen, den Schnellexpresszügen "Shinkansen", dem Regionalexpress und auch den Taxis. Am heutigen Tag sind wir rund 5,2 Kilometer und 7.576 Schritte (Schrittlänge von 69 Zentimeter) gelaufen, wir werden uns aber in den nächsten Tagen erheblich steigern!

Tag 2 – Donnerstag, der 13.04.2017: Ankunft in Tokyo!

Pünktlich landen wir gegen 12.15 Uhr und mit sieben Stunden Zeitverschiebung zu Deutschland am internationalen Flughafen "Tokyo-Haneda". Die (Über-)Pünktlichkeit in Japan dürfen wir während unserer kompletten Reise genießen. Zurück in Deutschland werden wir dies womöglich am meisten vermissen, spätestens beim Rückflug von Frankfurt/Main nach Dresden, dazu aber später mehr! Die Passkontrolle und Kofferannahme verlaufen ohne Schwierigkeiten, obwohl wir alle Fingerabdrücke nehmen lassen müssen. In der Eingangshalle des Flughafens begrüßt uns gegen 12.30 Uhr freundlich unsere örtliche Reiseleiterin Chisako Steiger. Einige Gäste tauschen am Flughafen ihre Euros in japanische YEN um, auch wenn der Kurs mit 1 EUR zu etwa 116 YEN dieses Mal wohl ein wenig schlechter als in Deutschland sein soll. Es ist rund 20 Grad warm, sonnig und wir werden mit einem "Herzlich willkommen!" empfangen, auf Japanisch "Youkoso Irasshai Mashita"! Der internationale Flughafen liegt außerhalb von Tokyo in Haneda. Zunächst werden wir gebeten, uns anzuschnallen, da dies in Japan Pflicht ist. Auf unserer Fahrt von circa 60 Minuten und rund 25 Kilometern zum 4-Sterne-Hotel "The Gate Hotel" in Kaminarimon direkt im Zentrum von Tokyo und in der Nähe vom Tokyo Skytree erhalten wir einen interessanten ersten Eindruck dieser Millionenstadt und erfahren von Chisako spannende Informationen zu Land und Leuten. Der Linksverkehr wird für uns zunächst fremd sein, aber wir gewöhnen uns sicher schnell daran. Dies haben sich die Japaner von den Engländern abgeschaut und beibehalten. Wir fahren unter der Einschienenbahnstrecke Tokyo Monorai hindurch, welche die Innenstadt Tokyos mit dem Flughafen verbindet. Sie wurde 1964 zur ersten Olympiade errichtet. Die Olympischen Sommerspiele 2020 werden wieder in Tokyo stattfinden, so dass sich die Stadt bereits in ersten Umbaumaßnahmen befindet. Chisako sagt uns, dass das Jahr 1868 ein wichtiges Jahr für Japan war, da sich Japan in diesem Jahr nach Jahrhunderten der Isolation modernisiert und von westlichen Staaten wie USA, England, Frankreich und Deutschland "inspiriert" hat. Japan besitzt eine der längsten regierenden Dynastien der Welt. Chisako berichtet uns, dass dieses Land immer noch von derselben Kaiserfamilie wie vor rund 1.300 Jahren regiert wird. Dann erreichen wir auch schon das. Der Check-In verläuft reibungslos. Bevor wir unsere Zimmer beziehen, unterschreiben wir noch unseren persönlichen "Japan Rail Pass". Durch Japan werden wir unter anderem mit dem Zug reisen, wofür wir den sogenannten "Japan Rail Pass" verwenden werden. Um diesen Fahrausweis zu beantragen, ist dieser zu unterschreiben und zusammen mit dem Reisepass vorzulegen. Den Pass können wir am nächsten Tag an der Rezeption wieder abholen. Anschließend beziehen wir unsere Zimmer, die kleinen Plastikflaschen Wasser sind kostenfrei. Unser Hotel liegt im Stadtteil Asakusa, welches als Vergnügungsviertel für seine Shows und Theater berühmt ist. Nach einer kurzen Auffrischung im Hotelzimmer trifft sich die Gruppe um 15.00 Uhr in der Lobby bei der Rezeption in der 13.Etage des Hotels mit tollem Ausblick auf den Skytree im Stadtteil Oshiage, um gemeinsam auf die Reise mit alkoholhaltiger Schokolade "anzustoßen". Zudem lernen wir unsere erste japanische Redewendung, die Begrüßungsformel "Kon-nichi-wa!", was mit "Guten Tag!" übersetzt wird. Dann laufen wir rund 300 Meter zur Station Asakusa. Um 15.42 Uhr fahren wir drei Minuten mit der Metro Tobu Skytree Line von Asakusa Station nach Tokyo Skytree Station. Der anschließende Fußweg zum 2012 eröffneten Fernsehturm Tokyo Skytree des Architekten Nikken Sekkei beträgt rund 240 Meter. Die in der traditionellen japanischen Farbe "Aijiro" gehaltene Konstruktion besitzt einen äußeren Stahlrahmen. Der sich im Inneren befindende zylinderförmige Schaft aus Stahlbeton soll zugleich der Schwingungsminderung bei Erdbeben und der Stabilisierung der Hauptstruktur dienen. Nach einer kurzen Wartezeit von rund 15 Minuten fahren wir hinauf zum mit 634 Metern höchsten freistehenden Funk- und Fernsehturm der Welt und auch zum zweithöchsten Gebäude der Welt nach dem Burj Khalifa in Dubai. Die Auffahrt zur ersten Plattform in einer Höhe von 350 Metern dauert in Japans schnellsten "Tembo Shuttle" für bis zu 40 Personen nur 50 Sekunden. Der Fahrstuhl kann eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 600 Meter pro Minute erreichen. An der Decke werden unterschiedliche Motive je nach Jahreszeit dargestellt. Hier können wir neben einer großartigen Aussicht auf Tokyo auch das Wandschirm-Gemälde "EDO HITOMEZU BYOBU" bestaunen, das Tokyo Raum-Zeit-Navigationssystem via Touchscreen anwenden oder vom hitzebeständigen, gehärteten Glasboden nach unten schauen. Wir sehen unter anderem den Fluss Sumida, den Tokyo Tower, den Tempel Senso-ji, unterschiedliche Brücken wie beispielsweise Kototoi, Sakura und Umaya sowie viele weitere Sehenswürdigkeiten. Zudem besteht die Möglichkeit zur Tembo-Galerie in einer Höhe von 445 bis 450 Metern und zum mit 451,2 Meter höchsten Punkt, den Sorakara Point, zu fahren. Der Aufschlag beträgt rund 1.000 YEN pro Person. Gegen 17.15 Uhr laufen wir wieder zur Metrostation Tokyo Skytree, fahren mit der Tobu Skytree Line nach Asakusa Station und spazieren zusammen zum Hotel zurück. Um 18.50 Uhr treffen wir uns abermals in der Hotellobby, um gemeinsam zum rund 10 Gehminuten entfernten landestypischen Restaurant zu laufen. Bereits in diesem Restaurant empfiehlt sich die Mitnahme von "Tempelsocken", welche wir am besten jederzeit mit uns führen. Wir werden zu einem privaten Zimmer geführt, dann heißt es auch schon das erste Mal für uns "Bitte Schuhe ausziehen!". Chisako erklärt uns, dass es unhöflich ist, einerseits einen Fuß auf Stein und andererseits einen Schuh auf Holz zu setzen. Die ersten Versuche sind ein wenig holprig, aber es liegen ja noch elf spannende Tage zum Üben vor uns! Dann wartet auch schon die nächste Überraschung auf uns: Der Tisch ist in den Boden eingelassen, so dass wir mit unseren Füßen und Beinen im Boden unter den Tisch leicht "klettern" müssen. Dies ist zwar ungewohnt, jedoch nicht unbedingt unbequem. Das Willkommensdinner besteht aus dem japanischen Grundnahrungsmittel Reis und verschiedene Beilagen, welche als "okazu" bezeichnet werden. Heute erhalten wir die bekannte Miso-Suppe, eine aus Sojabohnen hergestellte Paste mit Gemüse und Tofu, dazu sauer eingelegtes Gemüse,  "Tsukemono" im Japanischen, wie zum Beispiel Gurken, Rettich oder Kohl und zum Abschluss frittiertes Hühnerfleisch. Die Gäste probieren sich im Essen mit Stäbchen, allerdings ist dies gar nicht so einfach wie gedacht. Der Wunsch nach Besteck bleibt da nicht aus und wird auch gern erfüllt. Dazu trinken wir leckeres japanisches Asahi Bier, Wein oder Softgetränke. Nach dem Dinner laufen wir gemeinsam zum Hotel zurück. Wie bereits erwähnt werden wir unsere Laufstrecken täglich erhöhen, heute haben wir rund 5,5 Kilometer und 7.970 Schritte bewältigt. Gegen 22.00 Uhr hoffen wir nach einem anstrengenden Anreisetag mit tollen ersten Eindrücken auf ein wenig Entspannung und Schlaf. Wir wünschen eine gute Nacht und freuen uns auf den nächsten Tag, wenn wir die Millionenstadt Tokyo erkunden werden!

Tag 3 – Freitag, der 14.04.2017: Willkommen in Tokyo!

An unserem ersten Morgen in Japan werden wir mit warmen Sonnenstrahlen begrüßt. Das Frühstücksbuffet mit japanischen und europäischen Elementen ab 06.30 Uhr nehmen die Gäste individuell ein. Wir geben unsere Frühstückscoupons ab und werden zum Tisch begleitet. Wir erhalten eine Frühstücks-Menükarte, wo wir unter anderem verschiedene Eivariationen oder French Toast bestellen können. Das Frühstück findet im R-Restaurant & Bar in der 13. Etage neben der Rezeption statt, bei leckerem Essen genießen wir den fantastischen Ausblick bei traumhaftem Wetter! Um 08.00 Uhr treffen wir uns mit unserer Reiseleiterin und beginnen die Stadtrundfahrt durch Tokyo. Bis 13.00 Uhr steht uns der Reisebus zur Verfügung, am Nachmittag werden wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein. Auf unserer Fahrt erfahren wir von Chisako, dass mit bis zu 84 Prozent der Shintoismus, kurz Shinto, und mit über 70 Prozent der Buddhismus die beiden bedeutendsten Religionen Japans sind. Sie koexistieren friedlich nebeneinander, mittlerweile sind sie aber auch nicht immer leicht zu unterscheiden. Japaner entscheiden sich meistens nicht für eine der beiden Religionen, je nach Lebenssituation glauben sie mehr an die eine statt an die andere Religion. Während unserer Reise werden wir eine Vielzahl an Torii-Toren sehen. Sie sind in traditioneller roter Farbe gestrichen und stellen die Trennung der heiligen Schreine zur irdischen Welt dar. Der erste Tagesprogrammpunkt führt uns um 09.00 Uhr zum 1920 errichteten Meiji-Schrein, einem schintoistisches Heiligtum und Gedenkstätte für Kaiser Meiji. Bevor wir den Schrein besichtigen, erlernen wir von Chisako das traditionelle Reinigungsritual und probieren es zugleich selbst aus. Anschließend fahren wir weiter zum bekannten Tsukiji-Fischmarkt in Tokyo. Wir erfahren durch Chisako, dass in den Fischerhallen keine Führung erlaubt ist und wir besonders aufpassen sollen, da die Verkäufer mit ihren kleinen Autos und Mopeds oftmals rasant durch die Hallen fahren. Dies spüren wir auch am eigenen Leib, hier heißt es wirklich "Augen auf!", wobei es besser ist, immer vor und hinter uns zu schauen. Beim Spaziergang mit Chisako über den Fischmarkt zeigt sie uns neben unterschiedlichen Fischarten auch diverse Nusssorten und typisch japanische Köstlichkeiten. Die meisten Gäste sind wagemutig und probieren diese ihnen unbekannten Speisen. Dann fahren wir weiter nach Asakusa zum ältesten buddhistischen Tempel Tokyos, dem Senso-ji in Asakusa. Hier verlassen wir den Bus und setzen den restlichen Tag zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln fort. Um 12.30 Uhr besichtigen wir diesen heiligen Tempel und lassen uns gemeinsam unter einem blühenden Kirschbaum fotografieren. Eine Stunde später spazieren wir individuell zum Hotel zurück, welches idealerweise nur 15 Gehminuten vom Tempel entfernt ist. Wir laufen die bekannte rund 260 Meter lange Nakamise-Straße entlang, deren kleine Souvenirläden durchaus zum Einkaufen einladen, auch wenn sich hier eine große Menschenmenge angesammelt hat. Wie schon so oft sehen wir hier Souvenirs in Form einer winkenden Katze, welche eine bestimmte Bedeutung hat. Die japanische Winkekatze "Maneki-neko" ist eine Geld herbeiwinkende Katze und somit ein Symbol für Reichtum. Einige Gäste nutzen die Zeit zum Kauf erster Souvenirs oder für einen Spaziergang im zum Tempel dazugehörigen Garten. Um 16.00 Uhr findet der zweite Teil unseres heutigen Programms statt. Wir treffen uns abermals in der Hotellobby, laufen zur uns bereits bekannten Station Asakusa und fahren um 16.14 Uhr rund 17 Minuten mit der Metro Ginza Line zur Ginza Station, wo wir nach einer kurzen Erklärung durch Chisako die Feinkostabteilung im Warenhaus "Mitsukoshi" und "Matsuya" bestaunen. Anschließend bummeln wir individuell auf der berühmten "Einkaufsstraße" in Ginza entlang. Bereits beim Rundgang am Morgen und auch jetzt fallen uns zwei Tatsachen auf. Einerseits sehen wir viele Japaner, welche einen Mundschutz tragen. Es besteht oftmals die Annahme, dass sie sich mit dem Mundschutz aus Angst vor einer ansteckenden Krankheit schützen. Dieser Eindruck täuscht allerdings und Grund ist vielmehr umgekehrt. Der Mundschutz soll im Sommer eher ein Schutz bei Allergien sein und zudem als höfliche Geste gesehen werden. Die Japaner tragen ihn, um Mitmenschen gerade eben nicht mit einem grippalen Infekt anzustecken. Andererseits bemerken wir auch die fehlenden Papierkörbe. Bei der außerordentlichen Sauberkeit dieser Großstadt ist diese Tatsache umso auffälliger. Auf die Frage nach den fehlenden Mülleimern und den dennoch so sauberen Städten antwortet uns Chisako, dass die Japaner ihren Müll mit nach Hause nehmen und dann eigenständig wegwerfen, so dass kein Müll auf der Straße landet. Als Schutzmaßnahme gibt es kaum bis gar keine Mülleimer in Japan, da diese in der Vergangenheit wohl als Versteck für Bomben verwendet wurden. Um 18.00 Uhr spazieren wir zusammen rund 20 bis 30 Minuten zum Restaurant. Dort sitzen wir wie am Tag zuvor an in den Boden eingebauten Tischen und die Schuhe sind selbstverständlich vorher auszuziehen. Heute erhalten wir einen weiteren Einblick in die kulinarische Küche Japans, in dem wir japanisches Sushi verköstigen. Traditionell besteht Sushi erkalteten gesäuerten Reis und weiteren Komponenten wie beispielsweise roher oder geräucherter Fisch, Gemüse, Ei oder Meeresfrüchte. Es werden mundgerechte Portionen zubereitet und oftmals mit einem kleinen Nori-Band versehen. Nori ist getrockneter und gerösteter Seetang. Es sei zu erwähnen, dass "echtes" japanisches Sushi wenig mit dem Sushi zu tun hat, welches uns vielmals in Sushi-Restaurants in Deutschland angeboten wird. Für diejenigen Gäste, welche keinen (rohen) Fisch essen möchte, bestellt Chisako eine vegetarische Variante. Sushi ist nicht unbedingt jedermanns Geschmack, aber wir alle haben diese japanische Köstlichkeit probiert. Zum Sushi wird Soja-Sauce und japanischer Meerrettich namens Wasabi gereicht. Die Stäbchen sind bei dem einen oder anderen Reisegast ebenso zum Einsatz gekommen! Nach einem spannenden Dinner fahren wir wieder mit der Metro Ginza Line zurück nach Asakusa. Da heute Karfreitag in Deutschland ist, treffen wir uns gegen 20.30 Uhr auf der Dachterrasse in der 14. Etage unseres Hotels. Wir genießen einen tollen Blick auf den Tokyo Skytree bei Nacht. Aller zwei Tage ändert sich dessen nächtliche Beleuchtung. Entweder leuchtet er im Muster "Iki" (männlicher Geist der Bürger von Edo) in Himmelblau und im Muster "Miyabi" (traditionelles japanisches Ästhetik-Ideal)  in bläulich-violetter Farbe. Gemeinsam stoßen wir auf eine interessante Reise zu Ostern mit dem landestypischen Reiswein "Sake" an. Der Wein besitzt einen Alkoholgehalt von 15 bis 20 Prozent. Die von der Reisebegleitung mitgebrachten Plastik-Schnapsbecher werden am Ende der Reise nochmals zum Einsatz kommen! Natürlich Hier noch die Information zu den gefahrenen und gelaufenen Kilometern: 8,0 Kilometer und 11.550 Schritte zu Fuß und rund 38 Kilometer Fahrt mit dem Bus. Wir freuen uns schon auf den nächsten Tag und den Ganztagesausflug nach Nikko. Schöne Träume wünschen wir!

Tag 4 – Samstag, der 15.04.2017: Ganztagesausflug nach Nikko und zum Kegon–Wasserfall

Ein weiterer schöner Tag in Japan beginnt mit einem leckeren Frühstück, Kaffee, Tee oder frischgepresstem Orangensaft. Am Abend zuvor haben wir von Chisako bereits den heutigen Tagesablauf erhalten. Auf dem Zettel finden wir wieder ein Wort zum Japanisch lernen. Wer sich bedanken möchte, kann dies mit "Arigatoh" ausdrücken. Wir haben wirklich großes Glück eine so tolle Reiseleitung zu haben. Unsere wunderbare Chisako reicht uns täglich den Ablaufplan für den nächsten Tag, worauf sie aber nicht nur das Programm notiert, sondern welcher auch ihre Kontaktdaten, die Wettervorhersage, japanische Höflichkeiten in Wort und Bild sowie hilfreiche japanisch-deutsche Übersetzungen beinhaltet. Zudem erhalten wir heute einen weiteren wichtigen Zettel, welchen wir bestenfalls gleich in unsere Geldbörse packen. Diesen Zettel können wir anwenden, falls wir uns unterwegs einmal verlaufen. Die Sätze stehen sowohl in Japanisch als auch in Deutsch auf diesem Zettel. Vielen Dank für diese wertvollen Hilfsmittel Chisako! Zur gewohnten Uhrzeit um 08.00 Uhr treffen wir uns in der Hotellobby und fahren im Reisebus circa 172 Kilometer nach Nikko, ein zur Familie Tokugawa gehörendes Land. Während dieser und auch weiteren längeren Busfahrten erfahren wir viele interessante Fakten von unserer Reiseleitung zu diesem faszinierenden Land. Die klassische Frauenrolle hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr verändert und die Gleichberechtigung ist enorm fortgeschritten, so dass es durchaus erfolgreiche japanische Frauen gibt. Zum Thema Sozialhilfe erfahren wir von Chisako, dass Japaner ohne Arbeit eine Grundsicherung vom Staat erhalten. Rund zwei Millionen Menschen erhalten momentan Sozialhilfe in Japan. Einzelpersonen mit einem Verdienst unter 100.000 YEN im Monat zählen in Japan zur "armen" Bevölkerungsgruppe. Dies betrifft rund ein Sechstel der Bevölkerung, dazu sollen zum Beispiel Rentner oder alleinerziehende Frauen gehören. Das Rentensystem unterteilt sich in die Grundrente, die gesetzliche Rentenversicherung und die Betriebsrente. Mit dem 65. Lebensjahr wird dem Japaner eine monatliche Grundrente von rund 150.000 YEN ausgezahlt, welche unabhängig davon ist, ob und als was die Person gearbeitet hat. Die gesetzliche Rentenversicherung ermöglicht es, dass Angestellte in Abhängigkeit vom vorhergehenden Lohn zusätzliche Zahlungen erhalten können. Je nach Unternehmenszugehörigkeit werden von vielen großen Firmen eine Betriebsrente ausgegeben. Interessant ist sicherlich auch die Kriminalitätsrate. Japan zählt zu den sichersten Ländern weltweit. Rund 20 Prozent der schweren Gewalttaten gehen auf die bekannte Yakuza-Mafia zurück. Des Weiteren erfahren wir, dass sich die Mietpreise in Abhängigkeit vom Wohnort erheblich unterscheiden können. Die Miete für eine Einzimmerwohnung beträgt monatlich rund 44.000 YEN im Landesdurchschnitt. In Tokyo ist sie fast doppelt so hoch. Die unterschiedliche Miete einer Dreizimmerwohnung zeigt sich aber noch deutlicher. Im Landesdurchschnitt sind rund 68.000 YEN im Monat zu zahlen, in Tokyo mehr als Doppelte. Eine japanische Wohnung ist eher sparsam eingerichtet. In einer japanischen Truhe, die sogenannte "Tansu", bewahrt der Japaner für ihn bedeutsame Kleidungsstücke wie Kimonos mit den dazugehörigen "Obi"-Gürteln sorgsam auf. Die traditionell gestalteten Zimmer, auch "Washitsu" genannt, sind mit aus Reisstroh hergestellten "Tatami"-Matten ausgelegt. Sie können mit Schiebtüren, den sogenannten "Shoji", einer Wandnische "Tokonoma" oder Schiebetüren "Fusuma" statt Türen ausgestattet sein. Japanische Zimmer weisen oftmals niedrige Tische mit "Zaisu"-Sitzstühlen ohne Stuhlbeinen und flachen "Zabuton"-Sitzkissen oder auch beheizte "Kotatsu"-Tische auf. Diese und viele weitere spannende Information zu Land und Leute werden wir die nächsten Tage von Chisako erhalten. Um 11.30 Uhr besuchen wir das bedeutendste Heiligtum in Nikko, den Nikko Tosho-gu. Dieser Schrein wurde als Ruhestätte für den ersten Shogun Ieyasu Tokugawa der Edo-Zeit errichtet. Die Edo-Zeit umfasst den Zeitraum von 1603 bis 1867. Den Schrein dürfen wir nicht in Schuhen betreten, aber wir haben ja unsere Tempelsocken dabei! Dieses Mal machen wir alles richtig: Kein Schuh auf dem Holz oder den Tatami-Matten und keine Socke auf dem Stein! Barfuß ist ebenso nicht erwünscht. Natürlich haben wir wieder Zeit, den heiligen Ort mit seiner fünfstöckigen Pagode, dem Yomeimon-Tor oder der Drachenhalle individuell zu besichtigen. Am Busparkplatz treffen wir uns wieder und fahren gegen 13.35 Uhr rund 30 Minuten zum sich am Fuß des Berges Mt. Nantai befindenden Chuzenji-See und Kegon-Wasserfall. Während der Fahrt auf der Straße "Irohazaka" lernen wir das japanische Alphabet kennen. Chisako erzählt uns, dass "Iroha" - als Abkürzung für "Iroha-uta" - eigentlich ein japanisches Gedicht ist, welches von der Vergänglichkeit aller Dinge handelt und aus 48 Silben/Lauten besteht. Im Gedicht wird jeder Laut der japanischen Sprache - bewusst oder unbewusst - nur einmal verwendet, so dass es als japanisches Alphabet angewendet wird. In jeder Kurve der Serpentinenstraße kommt eine neue Silbe hinzu, insgesamt sind es 24 Kurven. Es wird aber sowohl die Auffahrt als auch die Rückfahrt gezählt, so dass das japanische ABC aus 48 Buchstaben/Silben/Lauten besteht. Als wir am Chuzenji-See angekommen, regnet es ein wenig. Von der Aussichtsplattform aus fotografieren wir den in 100 Meter Tiefe stürzenden Wasserfall. Wer möchte, kann für einen Aufschlag mit dem Fahrstuhl zur zweiten Plattform fahren und den Wasserfall aus einem anderen Blickwinkel genießen. Hier finden sich auch allerhand kleine Restaurants mit typisch japanischen Speisen. Für den "großen" Hunger empfiehlt sich eine Nudelsuppe, Kaffee und Kekse für den "kleinen" Hunger. Um 15.30 Uhr fahren wir wieder zum Hotel zurück, welches wir rund 2,5 Stunden später erreichen. In der Zeit bis zum Abendessen ruhen wir uns im Hotel aus oder spazieren zum rund drei Gehminuten entfernten 7 Eleven für kleine Verpflegungsbesorgungen. Gegen 19.15 Uhr spazieren wir zum nur wenige Gehminuten entfernten Restaurant in Asakusa. Heute erweitern wir unsere Gaumen beim Yakiniku-Abendessen. Ausnahmsweise sitzen wir nicht an in den Boden eingebauten Tischen, sondern auf Stühlen an einem für uns normalen Tisch mit eingebautem Holzkohle-Tischgrill. Wir erhalten eine Auswahl dünner Scheiben verschiedener Fleischsorten zum Selbstgrillen. Dazu gibt es Salat und eingelegten Rettich, wobei Reis und Miso-Suppe natürlich nicht fehlen dürfen. Das Essen ist lecker und das eigenständige Grillen eine gelungene Abwechslung. Nach dem Essen spazieren wir zum Hotel zurück und lassen den Abend unter anderem bei Bier und Wein auf der Dachterrasse unseres Hotels ausklingen. Insgesamt sind wir heute 7,1 Kilometer und 10.344 zu Fuß gelaufen und rund 344 Kilometer im Bus gefahren. Gute Nacht wünschen wir! Morgen werden wir uns von Tokyo verabschieden und unsere Reise führt uns über Kamakura weiter nach Hakone.

Tag 5 – Sontag, der 16.04.2017: Busfahrt von Tokyo über Kamakura zum Fuji–Nationalpark und nach Hakone

Wir werden von strahlendem Sonnenschein geweckt und lassen uns das Frühstück mit selbstgemachter Orangenmarmelade oder leckerem Rosinen-Nuss-Brot schmecken. Um 08.00 Uhr sind wir alle ausgecheckt, verstauen unsere Koffer im Bus und fahren nach Kamakura mit seinen 65 Tempeln und 19 Schreinen sowie zahlreichen Kunstschätzen. Natürlich erweitern wir unseren japanischen Wortschatz. "Sumimasen" bedeutet "Entschuldigung" oder "Tut mir leid". Rund anderthalb Stunden später besuchen wir den Tempel Hase-dera, welcher für die aus Kampherholz geschnitzte 9,18 Meter große Kannon-Statue der Göttin der Barmherzigkeit bekannt ist. Die mit Gold verzierte Holzstatue der elfköpfigen Kannon befindet sich in der Haupthalle. Nächster Programmpunkt ist gegen 10.45 Uhr der Besuch des Tempels "Kotoku-in" im Südwesten der Stadt mit dem "Daibutsu", dem "Großen Buddha". Sie ist eine aus Bronze gefertigte Sitzfigur mit einer Höhe von 11,40 Metern und einem Gewicht von 93 Tonnen und somit die zweitgrößte Statue Japans. Hier entstehen schöne Gruppenfotos mit dem Buddha oder unter einem blühenden Kirschbaum! Anschließend spazieren wir eine blühende Kirschbaum-Allee entlang zum Schrein Tsurugaoka Hachiman-gu. Auf dem Weg besorgen wir uns einen kleinen Mittagsimbiss im FamilyMart. In Japan gibt es überall 24-Stunden-geöffnete kleine Supermärkte, auch Convenience-Store genannt. Neben dem FamilyMart gehört zum Beispiel auch der 7 Eleven dazu. Gegen 12.30 Uhr fahren wir weiter nach Hakone. Unterwegs legen wir um 14.45 Uhr eine "Harmonie-Pause" ein, wobei es auch hier - wie in allen Übernachtungshotels der Reise - beheizte Toilettensitze mit eingebauter Fernbedienung gibt. Es kann nicht eindeutige logisch erklärt werden, warum eine japanische Toilette eine Vielzahl an Funktionen hat. Beispielsweise kann die vielseitige Toilette mit dem Reinheitsprinzip der Shinto-Religion oder der technischen Neugier der Japaner begründet werden. Nach einer kurzen Fahrt von 25 Minuten genießen wir bei einem Foto-Stopp einen ersten Blick auf den berühmten Fuji-san. Wenn ausländische Reisegäste den Berg mit "Fujiyama" bezeichnen, dann verdrehen die Japaner die Augen. Diese Bezeichnung ist nicht richtig, auch wenn "yama" als "Berg" gelesen werden kann. Wir merken uns einfach: Der Fuji heißt Fuji oder Fuji-san. Um 16.00 Uhr erreichen wir das 4-Sterne "HakoneYunohana Prince Hotel" in Hakone. Dieses Hotel ist ein traditioneller japanischer Gasthof mit Geschlechter-getrennten Heißwasserquellen, den sogenannten "Onsen". Ein solcher Gasthof wird als "Ryokan" bezeichnet. In unserem Zimmer finden wir ein kimonoähnliches Gewand aus Baumwolle vor. Dieses Kleidungsstück heißt "Yukata". Der Unterschied zum Kimono besteht darin, dass ein Yakuta leichter, preisgünstiger, alltäglich und vor allem unkomplizierter zu tragen ist. Im Willkommensbrief ist eine Anleitung zum richtigen Tragen eines Yakutas sowie zur Reinigung im japanischen Onsen vorhanden. Beim Tragen des Yakutas ist es wichtig, die linke über die rechte Seite zu legen und mit dem "Obi"-Gürtel zusammenzubinden. Zudem kann der "Haori", ein bis auf Hüfte-oder Schenkelhöhe gehende Jacke in der Form eines Jacketts, darüber getragen werden, um unter Umständen bei kühlen Temperaturen nicht zu frieren. Traditionell schlüpfen die Japaner in die Holzsandalen "Geta", wenn sie einen Kimono oder einen Yukata tragen. Im Zimmer sind Yukatas in verschiedenen Größen vorhanden. Die Geschlechter-getrennten, heißen Quellen befinden sich im Untergeschoß des Gebäudes. Es empfiehlt sich den auf dem Zimmer befindlichen Yukata und die braunen Schlappen anzuziehen sowie ein großes Badehandtuch vom Zimmer mitzunehmen. Ein kleines Handtuch sowie Kosmetikartikel befinden sich bei den heißen Quellen.  Ein wichtiger Hinweis sei an dieser Stelle zu erwähnen. Oftmals ist der Zutritt für Personen mit Tätowierungen in vielen öffentlichen Badehäusern "Sento" und Hotel-Thermalbädern "Onsen" gesetzlich verboten. Das Verbot verfolgt der Zweck, Mitglieder der japanischen Yakuza-Mafia fernzuhalten, welche traditionell großflächig am ganzen Körper tätowiert sind. Im Allgemeinen werden bei Reisegästen kleinere Tätowierungen akzeptiert. Einige Gäste gönnen sich vor dem Abendessen ein entspannendes "Onsen"-Bad. Gegen 18.30 Uhr trifft sich die Gruppe in der Hotellobby und es entsteht ein schönes Gruppenfoto mit jedem Reisegast im Yukata! Anschließend werden wir in einen Privatraum geführt, außen gut erkennbar an einem Schild mit dem Namen Eberhardt No. 2". Abermals sitzen wir an einem für uns gewöhnlichen Tisch mit Stühlen, was auf dieser Reise eher eine Ausnahme darstellt. Vor dem Essen wartet aber noch eine Überraschung für die Gäste. Heute ist Ostersonntag in Deutschland, eine kleine Osterüberraschung darf da für die Gäste und natürlich auch für unsere Reiseleiterin Chisako nicht fehlen *grins* Um 19.00 Uhr beginnt dann unser aus mehreren verschiedenen japanischen Köstlichkeiten bestehendes Ryokan-Mehrgänge-Menü. Wirklich ein gelungener Abend mit interessanten Entdeckungen für den Gaumen! Im Zimmer haben alle Gäste sicherlich bereits ein Bett vermisst. In einem Ryokan wird nicht im Bett, sondern auf einem "Futon" geschlafen. Während wir zu Abend essen wird unser Futon vom Hotelpersonal aufgebaut. Diese Schlafvariante besteht aus der auf den Tatami-Matten gelegte Schlafunterlage "shiki-buton", der Bettdecke "kake-buton" und dem Kopfkissen "makura". Die Futon-Komponenten haben wir bereits bei unserem Zimmerrundgang im Wandschrank entdeckt. Schauen wir einmal, wie wir die Nacht auf dem Futon schlafen werden! Morgen wissen wir mehr. Kommen wir noch zur heutigen Tagesstatistik: Rund 126 Kilometer Busfahrt sowie 6,5 Kilometer und 9.491 Schritte zu Fuß!

Tag 6 – Montag, der 17.04.2017: Fährfahrt auf dem Ashi–See und Busfahrt nach Takayama

Das schöne Wetter begleitet uns weiter auf unserer Wunschreise. Die Sonne lacht und unsere Nacht auf dem japanischen Futon haben wir besser überstanden als womöglich gedacht. Ausgeschlafen und munter treffen wir uns um 07.00 Uhr wieder im für die Gruppe von Eberhardt TRAVEL organisierten Privatraum. Normalerweise werden in einem Ryokan auch zum Frühstück ausschließlich japanische Speisen gereicht. Jedoch ist es nicht unbedingt jedermanns Geschmack, früh bereits Miso-Suppe oder rohen Fisch zu essen. Um den Gästen die Auswahl selbst zu überlassen und auch um ihnen einen Gefallen zu erweisen, haben wir zusammen mit der Reiseleiterin ein japanisch-europäisches Frühstücksmenü zubereiten lassen. Die Reisegruppe probiert gern ihnen unbekannte Speisen, aber Brötchen mit Marmelade und Ei zum Frühstück sind auch nicht zu verachten. Typisch japanisch werden wir wieder am Abend essen! Unser japanischer Wortschatz wird um "oishii" erweitert, was mit "lecker" übersetzt werden kann. Um 08.00 Uhr checken wir aus und der Bus wird mit unseren Koffern beladen. Mit einer kleinen Verzögerung starten wir in Richtung Ashi-See und wir können einen tollen Blick auf den Fuji-san erhaschen. Zusammen mit Chisako wandern wir eine alte Zedernallee entlang. Nächster Programmpunkt ist die Fährfahrt auf dem Ashi-See. Hier haben wir eine sehr gute Sicht auf den 3.776 Meter hohen Fuji, zugleich Heiligtum und weltweites Symbol des Landes sowie der höchste Berg Japans. Nach der Fahrt besichtigen wir einen neuen Vulkankrater mit aus der Erde hervorquellenden Schwefeldämpfen. Es entstehen schwarz marmorierte Eier, wenn sie aus diesem schwefel- und eisenhaltigen Wasser Eier gekocht werden. Heute zum Ostermontag würde das Thema passen. Unsere Busfahrt von mehr als fünf Stunden führt uns auf dem Weg nach Takayama durch die japanische Bergwelt, vorbei an wasserreichen blau-grünen Flüssen und schneebedeckten Gipfeln. Unterwegs legen wir eine längere "Harmonie- und Mittagspause" ein. Das Wetter ist aber etwas bescheiden, zum Nachmittag heißt es Regenschirme auspacken. Da auf Regen immer die Sonne folgt, sind wir für den morgigen Erkundungstag ganz zuversichtlich. Gegen 16.00 Uhr erreichen wir unser heutiges Tagesziel, die "Kleinstadt" Takayama mit rund 88.000 Einwohnern. Wir checken im 3-Sterne-Hotel "BEST WESTERN Hotel Takayama" ein, entspannen im SPA-Bereich des Hotels oder erkunden individuell die Stadt. Um 18.45 Uhr treffen wir uns in der Hotellobby, um gemeinsam zum 15 Gehminuten entfernten Restaurant zu laufen. Hier heißt es abermals Schuhe ausziehen und sich am im Boden eingelassenen Tisch mit eingebauten Holzgrill-Tischstationen setzen. Zum heutigen Bergfest stoßen wir gemeinsam bei einem Freigetränk an und freuen uns auf die noch vor uns liegenden spannenden Tage im "Land der aufgehenden Sonne". Wir genießen an diesem Abend ein "Hida-Beef-Menü", auch "Hida-gyu-Menü" genannt. Der Menüname ist vom Rindfleisch "kuroge wagyu" des Gifu-Gebietes abzuleiten. Neben dünnen feingeschnittenen Scheiben dieses besonderen Rindfleisches werden uns Kohlblätter und weitere Gemüsesorten zum selbstständigen Braten serviert. Natürlich dürfen Miso-Suppe und Reis abermals nicht fehlen. Den Reis erhalten wir dieses Mal in einer heißen Steinschüssel. Zusammen mit kleingeschnittenem Gemüse und Ei wird er direkt in der Schüssel vermischt und zugleich "gebraten". Eine neue Reis-Variation, welche uns sehr gut schmeckt. Nach dem Essen spazieren wir zum Hotel zurück, besorgen uns unterwegs im FamilyMart noch Getränke und Proviant für den nächsten Tag. Aufgrund unserer längeren Busfahrt von circa 299 Kilometer sind wir heute rund 4,5 Kilometer und 6.515 Schritte gelaufen, der ein oder andere Reisegast sicherlich noch mehr Kilometer!

Tag 7 – Dienstag, der 18.04.2017: Willkommen in Takayama!

Der Wettergott meint es wieder gut mit uns! An einem sonnigen Morgen gönnen wir uns gegen 07.00 Uhr ein leckeres Frühstücksbuffet mit japanischen und europäischen Elementen im Restaurant Bijoux neben der Rezeption des Hotels. Zeitiges Aufstehen wird heute belohnt! Unter Umständen ist sonst mit einer kleinen Wartezeit in der Frühstücksschlange zu rechnen. Unser japanischer Wortschatz wird um "Daijoh-bu!" erweitert, was "Alles klar!" bedeutet. Zur gewohnten Uhrzeit um 08.00 Uhr spazieren wir gemeinsam mit Zwischenstopp am buddhistischen Tempel Kokubunji zum am Fluss Miyagawa gelegenen Takayama Morgenmarkt. Dieser Tempel besitzt eine dreistöckige Pagode. Viel interessanter sind aber wohl die vielen Glücksbringer ohne Gesicht in der dominierenden Farbe Rot im Eingangsbereich des Tempels. Der Name des gesichtslosen roten Püppchen lautet Saru Bobo. Chisako erzählt uns die dazugehörige Geschichte eines Mädchens, welches sich von der Großmutter eine Puppe ohne Gesicht gewünscht habe, damit die Puppe mitfühlen kann, sowohl wenn das Mädchen weint als auch wenn es lacht. Auf dem Morgenmarkt werden unter anderem typische Holzschnitzereien, Früchte, Gemüse und Souvenirs angeboten. Zurück am Hotel fahren wir mit dem Bus um 09.15 Uhr nach Shirakawa-go. Wie bereits in Tokyo steht uns der Reisebus nur am Vormittag zur Verfügung, den Stadtrundgang am Nachmittag legen wir zu Fuß zurück. Während der Fahrt erfahren wir von Chisago, dass die japanische Bevölkerung mit weniger als zwei Prozent Ausländern sehr homogen ist. Zuwanderer müssen eine dreijährige Trainingsphase absolvieren, um die Sprache zu lernen und die berufliche Qualifizierung aufzuweisen. Des Weiteren erfahren wir bezugnehmend auf die Energieversorgung Japans, dass es circa 3.000 Staudämme im Land gibt und die Energieerzeugung durch Wasserkraft bei rund sieben bis acht Prozent liegt. Rund eine Stunde später besuchen wir Shirakawa-go. Dies ist ein zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörendes, malerisches Dorf mit Stroh gedeckten Bauernhäusern, welche auch als "Gassho-Zukuri-Haus" bezeichnet werden. Um 10.45 besichtigen wir das Kanda House individuell und erfahren dann von einer Familienangehörigen, wie die Menschen früher hier gewohnt haben. Natürlich sind die Schuhe auszuziehen und unsere geliebten Tempelsocken kommen wieder zum Einsatz! Beim Blick aus dem Fenster sehen wir abermals vier Ballons in Form eines Fisches. Genauer gesagt haben sie die Form eines Karpfens. Sie stellen ein Symbol für das gesunde Aufwachsen der Kinder dar. Am 3. März jeden Jahres ist der Kindertag der Mädchen, am 5. Mai jeden Jahres der Kindertag der Jungen. Wir schlendern danach einzeln oder gemeinsam durch das Dorf. Unterwegs sehen wir ein typisch japanisches Musikinstrument. Chisako zeigt, wie das Holzinstrument "Kokiriko" gespielt wird. Um 12.00 Uhr treffen wir uns am Parkplatz. Rund eine Stunde später kommen wir wieder an unserem Hotel in Takayama an. Heute heißt es Abschied nehmen von unserem Busfahrer Herrn Okada. Wir bedanken uns bei ihm für seine tolle Fahrweise und wünschen ihm alles Gute! Um 13.15 Uhr beginnt unser Stadtrundgang durch Takayama zu Fuß. Zuerst besuchen wir die moderne Halle Matsuri Yatai Kaikan mit den kunstvollen Prunkwagen zum bereits vor 350 Jahren begonnenen Festival "Takayama Matsuri". Wir bestaunen die interessanten unterschiedlichen Umzugswagen wie zum Beispiel Kagura-Tai, Jinma-Tai, Houou-Tai, Mikoshi und viele mehr. Vier von Ihnen sind mit Marionetten ausgestattet, welche verschiedene Götter oder japanische Adlige darstellen. Die Stimmung während eines Festivals wird uns in einem kurzen zehnminütigen Film dargelegt. Nach dem Besuch laufen wir gemeinsam den Weg bis zum anderen Ende der Stadt. Unterwegs essen wir eine typisch japanische Kleinigkeit wie zum Beispiel ein aus Hida-Beef bestehendes Fleischbrötchen "Kihachiro Beef Bun". Um 15.30 Uhr besichtigen wir das ehemalige Regierungsgebäude Jin'ya aus der Edo-Bakufu-Regierung 1692 bis 1868. Hier kommen wieder unsere Tempelsocken zum Einsatz. Bei unserem Rundgang schauen wir uns die verschiedenen Räume an. Dazu gehören unter anderem der Gastraum "Zashiki", die Dienstleistungsstelle "Onyakusho und Goyouba", das Gericht für Zivilklage "Oshirasu", die Versammlungshalle "Ohiroma", das Gericht und den Prüfungsraum "Oshirasu und Ginmisho", das Reislager "Onkura" und auch die schöne Gartenanlage im japanischen Stil. Nach der gemeinsamen Besichtigung mit Chisako nutzen wir die Zeit bis zum Abendessen für einen Bummel durch die kleinen Geschäfte oder entspannen im hoteleigenen SPA-Bereich. Wir laufen gegen 18.45 Uhr abermals rund 15 Gehminuten zu einem anderen lokalen Restaurant, wo wir ein leckeres Izakaya-Dinner serviert bekommen. Der Name "Izakaya" kann mit "Sake-Laden zum Sitzen" übersetzt werden, wobei "i" für "sitzen" und "sakaya" für "Sake-Geschäft" steht. Die Verfahrensweise des "Schuhe ausziehen" und "am im Boden eingelassenen Tisch setzen" ist uns mittlerweile bestens bekannt und schon fast zur Gewohnheit geworden! Unser Abendessen besteht aus mehreren japanischen Vorspeisen oder Snacks, das sogenannte "otsumami". Die Speisen sind vielseitig und sehr lecker! Nur die Anzahl der Gänge und der Hunger der Gäste sind an diesem Abend nicht ganz im Einklang, ein Gang weniger wäre durchaus in Ordnung gewesen! Mit vollgefülltem Magen verlassen wir das Restaurant und spazieren zum Hotel zurück. Heute haben wir eine Busfahrt von rund 98 Kilometern zurückgelegt, zu Fuß sind wir großartige 13,8 Kilometer und 20.068 Schritte gelaufen. Unsere Japan-Reise ist schon recht fußläufig, aber keine Sorge, unterwegs legen wir immer wieder ausreichende Pausen ein. Sitzmöglichkeiten zum kurzen Verweilen sind unterwegs vielmals vorhanden. Morgen werden wir weiter nach Hiroshima reisen, aber nicht im Reisebus, sondern mit dem Regionalexpress und dem Hochgeschwindigkeitszug "Shinkansen". Wir reisen demnach nur mit unserem Handgepäck weiter, in welches wir notwendige Dinge für eine Übernachtung einpacken. Unser mit unserem Namen eindeutig gekennzeichnetes Hauptgepäck werden wir am nächsten Morgen an der Rezeption abgeben und dieses wird von einer Spedition direkt ins Hotel nach Kyoto transportiert. Folglich reisen wir zwei Tage ohne Hauptgepäck, so dass wir an diesem Abend eventuell noch unsere Sachen umpacken werden und uns somit direkt nach dem Abendessen auf unsere Zimmer zurückziehen.

Tag 8 – Mittwoch, der 19.04.2017: Halbtagesausflug nach Himeji und Zugfahrt nach Hiroshima

Die Wetteraussichten des heutigen Tages sehen am Morgen noch nicht so gut aus, nachts hat es stark geregnet. Aber wir sind ja eine Glücksgruppe, das Wetter wird sicherlich noch besser werden im Laufe des Tages! Gegen 06.45 Uhr geben wir unsere Koffer an der Rezeption ab und genießen anschließend ein leckeres Frühstücksbuffet im Restaurant Bijoux. Wenig später checken wir aus und laufen gemeinsam nur mit unserem Handgepäck beladen zum rund fünf Gehminuten entfernten Bahnhof von Takayama. Um 08.00 Uhr fahren wir mit dem Regionalexpress HIDA 4 von Takayama nach Nagoya. Wir haben reservierte Sitzplätze im Car 2. Im Regionalexpress gibt es zwar keinen Servicewagen, aber Toiletten sind vorhanden. Pünktlich um 10.33 Uhr erreichen wir Nagoya, von wo wir um 11.11 Uhr mit dem Shinkansen HIKARI 465 nach Himeji weiterfahren. Unsere Sitzplätze sind im Car 16 reserviert. Shinkansen sind Hochgeschwindigkeitszüge mit einer Höchstgeschwindigkeit bis zu 300 Kilometern pro Stunde. Im Zug kommt aller 30 bis 60 Minuten ein Servierwagen zum Erwerb unter anderem von Kleinigkeiten wie Kaffee, Snacks oder Getränken vorbei. Es sind mehrere Toiletten an Bord vorhanden. Pünktlich um 12.42 Uhr erreichen wir Himeji. Unser nicht benötigtes Handgepäck schließen wir in die im Bahnhof vorhandenen Schließfächer ein. Die Preise liegen für ein kleines Schließfach für maximal einen Rucksack und eine kleine Tasche bei 300 YEN, für ein mittleres Schließfach für maximal zwei Rucksäcke und eine kleine Tasche bei 500 YEN. Mehrere Gäste teilen sich daher die Schließfächer. Die Schließfächer nehmen nur 100-YEN-Münzen an, die 500-YEN-Münzen können aber direkt an einem Automaten bei den Schließfächern getauscht werden. Dann spazieren wir rund 20 bis 30 Minuten gemeinsam zur im 16./17. Jahrhundert errichteten Burg Himeji-jo. Sie ist auch als "Burg der Weißen Reiher" bekannt, da ihre weiße Gestalt eine Anspielung auf die Landung eines weißen Silberreihers darstellen soll. Wir besichtigen die Burg zusammen mit Chisako, den Rückweg zum Bahnhof treten wir entweder individuell oder in der Gruppe an. Mit der Burg ist besonders die Geschichte um die Prinzessin Senhime, die Enkelin des Shoguns Ieyasu, verbunden. Eine von vielen unterschiedlichen Legenden besagt, dass Senhime im Alter von sieben Jahren mit dem feindlichen elfjährigen Monarchen Toyotomi Hideyori verheiratet wurde. Dieser Monarch wurde wenig später vernichtet, aber Senhime konnte gerettet werden. Sie verliebte sich dann angeblich auf den ersten Blick in Honda Tadatoki, welcher später Burgherr von Himeji-jo wurde. Eine im Sengoku Zeitalter der "Streitenden Reichen" sehr selten vorkommende Liebesheirat erfolgte und sie lebten der Legende nach glücklich auf der Burg Himeji. Eine schöne Geschichte ist es zwar, aber wie wahr diese ist, bleibt dem Erzähler überlassen! Wir laufen gemeinsam durch "Hishi no Mon", das größte Tor der Burg, und wir kommen am Sangoku Graben "Sangoku Bori" gleich nach dem Eingang vorbei. Besonders interessant sind wohl die runden und flachen Dachziegel "Jujimon Gawara" mit verschiedenen Mustern, welche jeweils die sechs unterschiedlichen Familienwappen der Burgherren zeigen. Wer möchte, erklimmt gemeinsam mit Chisako und der Reisebegleitung das fünfstöckige Bauwerk, den großen weißen Turm "Daitenshu". Im Inneren besitzt der Turm aber insgesamt sieben Stockwerke, bestehend aus einem Kellergeschoss und sechs oberirdischen Etagen. Im Kellergeschoss sehen wir beispielsweise eine Miniaturausgabe der Burg zur damaligen Zeit. Weitere interessante Sehenswürdigkeiten sind zum Beispiel die verschiedenen Säulen "Nishi Obashira" oder "Higashi Obashira" über alle Etagen sowie der Schrein "Osakabe" in der sechsten Etage. Auf dem Rückweg zum Bahnhof kaufen wir unter anderem einen Mittagssnack im 7 Eleven oder auch ein leckeres Eis. Um 15.30 Uhr finden wir uns bei den Schließfächern ein, entnehmen unser Handgepäck und fahren pünktlich um 16.22 Uhr mit Shinkansen SAKURA 563 auf vorreservierten Sitzplätzen im Car 8 von Himeji nach Hiroshima. Toiletten und Servicewagen sind abermals vorhanden. Pünktlich eine Stunde später erreichen wir die rund 1,1 Millionen große Metropole Hiroshima und fahren im Taxi zum 3-Sterne-Plus-Hotel "Sunroute Hiroshima". Wir benötigen fünf Taxis mit je einem "Gruppenführer", welcher das Geld verwaltet. Unsere örtliche Reiseleiterin nennt den Taxifahrern das Ziel und steigt selbst in das letzte Taxi ein. Es klappt alles wunderbar und nur wenige Minuten später erreichen wir das zentral gelegene Hotel. Der Check-In verläuft reibungslos. Chisako schlägt uns vor, noch einen Spaziergang durch den Friedenspark "Peace Memorial Park" zu unternehmen, sofern dies von uns gewünscht ist. Die Gruppe begrüßt den Vorschlag, so dass wir in unserem Zimmer nur kurz zum Auffrischen verweilen. Gegen 18.20 Uhr treffen wir uns in der Hotellobby und laufen durch den Friedenspark zum Friedensdenkmal. Der Gedenk-Kenotaph stammt vom Architekten Tage Kenzo. Auf dem Kenotaph lesen wir die deutsche Übersetzung der Inschrift "Yasuraka ni nemutte kudasai, ayamachi wa kurikaeshimasenu kara", welche "Bitte ruhet in Frieden, denn die Fehler werden nicht wiederholt werden" lautet. Wir laufen weiter und sehen die "ewige Flamme des Friedens". Das ebenfalls von Kenzo Tange entworfene Denkmal zeigt zwei sich wie ein Kelch nach oben hin öffnende zusammengelegte Hände mit dem "ewigen Feuer" in der Mitte. Seit dem 1. August 1964 ist das Feuer nicht mehr erloschen. Ein weiteres Denkmal wurde zur Erinnerung an das leukämiekranke Mädchen Sadako Sasaki gebaut, die weltweit bekannteste Überlebende "Hibakusha" der Atombombenabwürfe. Einer alten japanischen Legende nach faltete sie über 1.000 Origami-Papierkraniche, damit die Götter ihr den Wunsch erfüllten, von der Krankheit geheilt zu werden. Dieser Wunsch wurde dem zwölfjährigen Mädchen bedauerlicherweise verwehrt und sie starb 1955. Es folgt die Ruine der ehemaligen Industrie- und Handelskammer. Es ist das Friedensdenkmal, welches auch Atombombenkuppel genannt wird. Nicht weit davon entfernt zeigt uns Chisako die Gedenktafel an genau dem Ort, wo die Atombombe am 6. August 1945 in mehreren hundert Metern Höhe explodiert sein soll. Nach einem eher in unseren eigenen Gedanken versunkenen Spaziergang erreichen wir das Restaurant, wo uns die nächste japanische Spezialität erwartet. Wir genießen ein wirklich leckeres Okonomiyaki-Abendessen. Ganz gespannt verfolgen wir die Zubereitung dieser Spezialität, welche wir live verfolgen können. In einer Schüssel werden die Grundzutaten Wasser, Mehl, Ei, Kohl und japanischer Fischsud "Dashi" gemischt. Nach Belieben können zum Beispiel weitere Zutaten wie Gemüse oder Meeresfrüchte hinzugefügt werden. Die Mischung ist auf eine heiße gefettete Eisenplatte, "Teppan" auf Japanisch, durchzubraten. In Form eines Eierkuchens wird uns dieses Gericht mit einer speziellen Okonomiyaki-Sauce obendrauf serviert. Wir lernen natürlich auch weiterhin Japanisch! Das Wort des Tages haben wir die vergangenen Tage bereits mehrmals angewendet. "Kampai" bedeutet im Deutschen "Prost". Na dann, stoßen wir doch gleich mit "Kampai!" gemeinsam auf einen schönen Abend an. Anschließend laufen wir wieder zum Hotel zurück und verabschieden uns bis zum nächsten Morgen. Heute haben wir eine Distanz von rund 10,7 Kilometern und 15.517 Schritten zu Fuß und rund 3 Kilometer im Taxi zurückgelegt.

Tag 9 – Donnerstag, der 20.04.2017: Hiroshima – Besichtigung der Insel Miyajima – Zugfahrt nach Kyoto

Bei strahlendem Sonnenschein und mit Panoramablick auf Hiroshima genießen wir ab 06.30 Uhr ein leckeres Frühstücksbuffet mit japanischen und europäischen Elementen im Restaurant Viale in der 15. Etage. Bereits während und auch nach dem Frühstück erhalten wir von Chisako eine kurze Einführung in die Papierfaltkunst Origami. Dies ist gar nicht so einfach, ein Versuch lohnt sich aber! Unsere gefalteten Origami-Kraniche hat Chisako auf eine Kette aufgefädelt und ein kleines Schild mit "Eberhardt No. 2" am Fadenende angebracht. Diese Kette werden wir später am Friedensdenkmal zu Ehren von Sadako Sasaki anbringen. Um 08.00 Uhr spazieren wir erneut durch den Friedenspark in Richtung des Friedensdenkmals, welches zur Erinnerung an den Abwurf der ersten Atombombe vom 6. August 1945 errichtet wurde und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Anschließend besuchen wir das Gedenkmuseum. Hier sind keine Führungen durch Reiseleiter erlaubt, so dass wir uns individuell dieses denkwürdige Museum anschauen. Wer möchte, kann sich für 300 YEN Audioführung in Deutsch ausleihen. Danach gehen wir zum Hotel zurück, checken aus und fahren mit dem Taxi zum Bahnhof in Hiroshima. Unser nicht benötigtes Handgepäck verstauen wir wieder in den Schließfächern am Bahnhof. Um 10.31 Uhr fahren wir rund 28 Minuten mit der Bahn San-yo Line von Hiroshima zur Miyajimaguchi Station. Dann spazieren wir gemeinsam zur Fährstation. An der Anlegestelle warten wir rund 15 Minuten und fahren gegen 11.25 Uhr rund zehn Minuten mit der Fähre zur Insel Miyajima im Seto-Binnenmeer. Überall auf der Insel finden sich gefräßige und manchmal auch leicht aggressive Rehe. Es ist besser, diese nicht zu füttern. Wir spazieren gemeinsam auf dieser heiligen Insel mit ihren ebenso heiligen Rehen, wo die beiden größten japanischen Religionen Shintoismus und Buddhismus aufeinander treffen. Um 12.00 Uhr besichtigen wir den berühmten Itsukushima-Schrein. Sowohl der Schrein selbst als auch das rund 431,2 Hektar umfassende Gebiet rund um den Schrein zählen seit 1996 zum Weltkulturerbe. Der Itsukushima-Schrein wurde zwar bereits im sechsten Jahrhundert gebaut, aber 1168 so umgebaut wie wir diesen heute sehen. Mitten im Meer und rund 200 Meter vor dem Hauptschrein befindet sich das zinnrote "Große Tor", das "O-Torii-Tor" mit einer Höhe von 16,6 Metern und einem Gewicht von rund 60 Tonnen sowie einem mit der Rinde einer japanischen Zypresse gedeckten circa 24,2 Meter langen Dach. Nur mit seinem Eigengewicht steht das Tor im Wasser. Es besitzt aus Campferholz errichtete Hauptsäulen und aus Zedernholz gebaute tragende Säulen. Seit der Heian-Zeit ist es heute mittlerweile das achte und seit 1875 das letzte errichtete Tor. Der Hohlraum des oberen Rahmens ist mit Steinen gefüllt, welches ein Gesamtgewicht von rund sieben Tonnen umfasst. Wir laufen nicht nur am Hautschrein entlang, sondern auch an den kleineren Schreinen wie Marodo, Deikoku und Tenjin vorbei. Zusammen mit Chisako üben wir erneut den richtigen Ablauf des Gebetsrituals. Zuerst sind eine oder mehrere Münzen einzuwerfen, dann zweimal zu verbeugen, zweimal zu klatschen, zu beten und zuletzt noch einmal zu verbeugen. Wir laufen weiter und sehen eine erhöhte Bühne. Chisako erklärt uns, dass auf dieser Bühne die sogenannten traditionellen japanischen Bugaku-Tänze vorgeführt werden, welche uralte Tänze der Umwerbung sind. Dazu gehört zum Beispiel "Nasori", der "Tanz der zwei Drachen", welcher das Zusammenspiel eines männlichen und eines weiblichen Drachens darstellen soll. Anschließend haben wir Zeit für einen individuellen Rückweg zur Fährstation oder für den Besuch der Tempelanlage Daisho-in zusammen mit unserer örtlichen Reiseleiterin Chisako. Wir finden uns alle um 13.30 Uhr an der Fährstation der Insel Miyajima ein und fahren 13.39 Uhr rund zehn Minuten zum Festland zurück. Um 14.19 Uhr startet die Fahrt von 28 Minuten mit der Bahn San-yo Line von Miyajimaguchi zur Hiroshima Station. Am Bahnhof Hiroshima entnehmen wir unser Handgepäck aus den Schließfächern. Um 15.22 Uhr fahren wir mit dem Shinkansen SAKURA 556 im Car 4 von Hiroshima nach Shin-Osaka. Wir haben abermals reservierte Sitzplätze und beim Servicewagen können wir bei Bedarf Kleinigkeiten erwerben. Des Weiteren gibt es für jeden Gast eine kleine Überraschung. Die berühmteste Süßigkeit der Insel Miyajima ist "Momiji Manju". Dies sind gefüllte Waffeln in Form eines Ahornblattes. Zur Auswahl stehen Waffeln mit den Füllungen Bohnenpaste, Vanille, Schoko oder Grüner Tee. Jeder Gast probiert eine der Süßigkeiten mit der gewünschten Füllung. In Shin-Osaka kommen wir um 16.48 Uhr an, wechseln das Gate und fahren um 17.16 Uhr mit dem Shinkansen HIKARI 530 von Shin-Osaka nach Kyoto. Dieses Mal haben wir zwar keine reservierten Sitzplätze, aber dennoch hat jeder einen Sitzplatz! Bereits um 17.33 Uhr erreichen wir den Kyoto Bahnhof. Wir besichtigen diesen beeindruckenden architektonischen Bau von Hiroshi Hara und laufen den sich 45 Meter über der Zentralhalle befindenden Skyway entlang. Dann spazieren wir zum Restaurant. Um 18.15 Uhr gönnen wir uns ein leckeres "Tempura"-Abendessen mit in der Teighülle frittierten Speisen wie Meeresfrüchten, Fisch und Gemüse. Um 19.00 Uhr spazieren wir wieder zur Kyoto Station und fahren um 19.15 Uhr mit der Metro Karasuma Line 27 Minuten zur Kokusaikaikan Station. Von hier aus sind es nur wenige Gehminuten zum 4-Sterne-Plus-Hotel "Grand Prince Hotel Kyoto" in Kyoto. Nach einem problemlosen Check-In verabschieden wir uns nach einem tollen, aber auch langen Tag voneinander. Neben mehreren Zug- und Metrofahrten sind wir rund drei Kilometer mit dem Taxi gefahren sowie circa 12,0 Kilometer und 17.327 Schritte zu Fuß gelaufen.

Tag 10 – Freitag, der 21.04.2017: Willkommen in Kyoto!

Ein sonniger Tag beginnt und ab 06.45 Uhr treffen sich die Gäste zum leckeren Frühstücksbuffet. Wir lernen heute wieder Japanisch. "Kirei" bedeutet übersetzt "schön" oder "hübsch". Zur gewohnten Uhrzeit um 08.00 Uhr beginnt unsere halbtägige Stadtrundfahrt in Kyoto. Bis 13.00 Uhr steht uns der Reisebus zur Verfügung, das Nachmittagsprogramm erfolgt mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß. Kyoto ist die ehemalige Kaiser- und Hauptstadt Japans von 794 bis 1868, welche seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Am Vormittag besuchen wir zuerst um 08.30 Uhr den für seinen traditionellen Garten berühmten Tempel Nanzen-ji und spazieren anschließend kurz den Philosophenweg entlang. Der Philosophenweg "Tetsugaku no Michi" ist ein auf den Philosophen Kitaro Nishida zurückzuführender zwei Kilometer langer Weg im Stadtbezirk Sakyo-ku. Der Philosoph soll diesen Weg regelmäßig zum Meditieren genommen haben. Nächster Programmpunkt ist um 09.50 Uhr die Besichtigung des Schreins "Heian-jingu", eine Nachbildung im 2/3-Maßstab des Kaiserpalastes "Heian-kyo". Rund eine halbe Stunde später fahren wir zum ehemaligen Kaiserpalast "Kyoto Imperial Palace". Wir schauen uns die unterschiedlichen Gebäude an und erfahren spannende Hintergrundinformationen von Chisako. Interessant ist sicher, dass ein japanischer Kaiser immer die drei göttliche Dinge Schwert, Juwel und Spiegel besitzen muss. Das Schwert symbolisiert Kraft, der Juwel den göttlichen Geist und der Spiegel die Weisheit des Geistes. Die Besichtigung des Kaiserpalastes steht nicht in unserem Programm, sie ist eine Empfehlung unser Reiseleiterin. Danke Chisako für die wirklich tolle Idee! Um 12.00 Uhr besuchen wir den Tempel Ryona-ji mit dem berühmten Zen-Garten. Nun heißt es wieder Schuhe ausziehen und Tempelsocken anziehen. Danach werden wir zum als Goldenen Pavillon bekannten Tempel Kinkaku-ji gefahren. Hier verabschieden wir uns vom Busfahrer, unser weiteres Tagesprogramm erfolgt zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Gegen 13.15 Uhr bestaunen wir dieses goldene Heiligtum. Während sich hier wirklich viele Touristen versammeln, haben wir bei allen anderen Besichtigungspunkten immer Glück gehabt, die Sehenswürdigkeiten in Ruhe zu betrachten. In der näheren Umgebung befinden sich Souvenirläden und kleine Restaurants. Zum Mittag gönnen wir uns unter anderem eine leckere Nudelsuppe. Uns stehen verschiedene Nudelsorten zur Auswahl. Zum Beispiel sind "Somen" dünne Fadennudeln aus Weizen, "Udon" sehr dicke, weiße Weizennudeln oder "Soba" dünne Buchweizennudeln. Um 14.45 Uhr finden wir uns auf dem Parkplatz zusammen und laufen zur Bushaltestelle. Gegen 15.00 Uhr fahren wir mit dem öffentlichen Bus von Kinkakuji-Michi zum Kamihatecho Kyoto Zoukeigeidai-mae Bus Stopp, welchen wir rund 30 Minuten später erreichen. Um 16.30 Uhr schauen und hören wir uns eine interessante Theaterveranstaltung der Maikos und Geikos "Miyako Odori" im Kyoto Art Theater "Shunjuza" an. Die Vorführung stimmungsvoller traditioneller Kirschblüten-Tänze dauert rund eine Stunde. Fotografieren und Filmen sind nicht erlaubt. Auch wenn die Musik sehr melodramatisch und eher gewöhnungsbedürftig ist, sind die Gäste besonders von Bühnenbild und Kostümen begeistert. Um 17.30 Uhr fahren wir mit dem öffentlichen Bus von Kamihatecho Kyoto Zoukeigeidai-mae zum Shijo-Karawamachi Bus Stopp, welchen wir gegen 18.10 Uhr erreichen. Wir laufen gemeinsam zum Restaurant, wo uns heute ein leckeres Kyoto-Cuisine-Buffet-Abendessen geboten wird. Neben allerhand kalten und warmen Speisen ist besonders der leckere Kuchen zum Nachtisch zu empfehlen. Nach dem Essen spazieren wir zur Kyoto Station und fahren um 20.04 Uhr rund 16 Minuten mit der Metro Karasuma Line von Shijo zur Kokusaikaikan Station. Wieder ein gelungener, aber auch langer Tag neigt sich dem Ende. Wir wünschen eine gute Nacht und ziehen uns auf die Zimmer zurück. Heute sind wir rund 19 Kilometer im Reisebus unterwegs gewesen sowie haben wir am gesamten Tag 13,0 Kilometer und 18.869 Schritte zu Fuß zurückgelegt.

Tag 11 – Samstag, der 22.04.2017: Halbtagesausflug nach Nara und Tee–Zeremonie in Kyoto

An unserem letzten Programmtag in Japan werden wir wieder von der Sonne verwöhnt, das haben wir uns aber auch verdient! Wir genießen ab 06.45 Uhr abermals ein köstliches Frühstücksbuffet. Unser japanisches Wort des Tages ist "Itchiban", was übersetzt "Nr. 1" oder "Klasse" bedeutet. Um 08.19 fahren wir 20 Minuten mit der Metro Karasuma Line von Kokusaikaikan Station nach Kyoto Station. Wir laufen zur Abfahrtsstelle der Nara Line, mit welcher wir um 09.02 Uhr zur Nara Station fahren. Um 09.48 Uhr erreichen wir Nara, die Wiege der japanischen Kultur und erstes Weltkulturerbe Japans. Weiter geht es mit dem öffentlichen Bus von der Nara Station zur Bushaltestelle Todai-ji Daibutsuden. Wir spazieren gemeinsam durch den Nara-Park mit dem Kasuga-Taisha-Schrein. Das Gebiet um Nara hat im achten Jahrhundert "Heijo-kyo" geheißen, übersetzt bedeutet es "Kaiserliche Residenzstadt Friedensburg". Die Errichtung des Schreins wurde zum göttlichen Schutz der ehemaligen Kaiserstadt vorgenommen. Bekanntheit hat er auch für seine großartig blühende "Wisteria", den sogenannten Blauregen, erhalten. Unterwegs werden wir abermals von heiligen aber auch sehr gefräßigen Rehen begleitet. Mehrere Gäste äußern den Wunsch, ihre Namen oder die Namen von geliebten Daheimgebliebenen in die japanische Sprache übersetzen und in Schriftzeichen aufschreiben zu lassen. Unsere tolle Reiseleiterin führt uns in ein Kalligraphie-Geschäft, wo uns der Inhaber genau diesen Wunsch erfüllt. Wir sind ganz begeistert. Danke Chisako für die Erfüllung unseres Wunsches! Zur Mittagszeit besichtigen wir dann den bekannten Tempel Todai-ji, welcher die größte bronzene Buddha-Statue der Welt beherbergt. Sie stellt den meditierende kosmischen Buddha "Vairocana" dar. Die Statue ist 15 Meter hoch, mit Sockel 18 Meter und 452 Tonnen schwer. Die riesige Halle hat dadurch Berühmtheit erfahren, da sie das größte nur aus Holz errichtete Bauwerk der Welt ist. Danach treten wir wieder den Rückweg an, fahren mit dem öffentlichen Bus vom Todai-ji Daibutsuden zur Nara Station. Am Bahnhof gönnen wir uns leckere Köstlichkeiten im Café "Vie de France". Um 13.50 Uhr fahren wir mit der Nara Line zurück zur Kyoto Station. Bereits bei der Fahrt mit der Metro haben wir festgestellt, dass Japaner wohl überall schlafen können. Auf unserer Rückfahrt ist dies ebenfalls sehr auffallend. Dieser sogenannte Abwesenheitsschlaf "Inemuri" gönnen sich die Japaner bereits zu Schulzeiten, schlafende Fahrgäste im Zug oder der Bahn sind demnach vollkommen normal in Japan. Viel interessanter ist wohl eher die Tatsache, dass die meisten Japaner zum Beispiel rechtzeitig kurz vor der gewünschten Ausstiegsstation wieder aufwachen! Rund eine Stunde später spazieren wir zum Fukujuen zur Tee-Zeremonie "Chado". Bei der Zeremonie um 15.30 Uhr wird uns die Vorgehensweise zuerst auf Japanisch erklärt und vorgeführt. Unsere Reiseleiterin übersetzt für uns. Da der Tee sehr bitter ist, wird zuvor eine Süßigkeit, "Kashi" auf Japanisch, gereicht. Der grüne Tee "Matcha" in Pulverform wird in heißem Wasser mit einem kleinen Besen schaumig geschlagen. Des Weiteren wird uns gezeigt, wie die Schale richtig zu halten und zu drehen sowie unsere Anerkennung gegenüber dem Gastgeber oder der Gastgeberin auszudrücken ist. Im Anschluss können die Gäste Fragen stellen. Nach der Teestunde haben wir Zeit für einen individuellen Stadtbummel oder spazieren "sportlich" zusammen mit Chisako zur Yasaka Pagode und zurück zum Treffpunkt. Um 18.00 Uhr findet sich die Gruppe wieder zusammen und wir fahren im Taxi rund vier Kilometer zum Restaurant. Zum Abschied wird uns um 18.30 Uhr ein leckeres mehrgängiges Kaiseki-Abendessen in Kyoto geboten. Unsere Schuhe werden dieses Mal im Schließfach eingeschlossen, den kleinen Schlüssel nehmen wir mit zum Abendessen. Zuvor können wir noch den sehr schön hergerichteten Garten des Restaurants bestaunen, eine ausreichende Anzahl an "Gartenschuhen" ist vorhanden. Wir erhalten ein ähnliches Menü wie im Ryokan in Hakone. Als Erinnerung gibt es für jeden Gast einen kleinen gefalteten Papierkranich. Als Vorspeisen erhalten wir verschiedene liebevoll angerichtete Kleinigkeiten wie beispielsweise Sushi, Reiskuchen, Ei, eine kleine Tofu-Rolle mit Gemüse und eine Garnele. Die Speisen können wir mit der uns bestens bekannten Soja-Sauce verfeinern. Der zweite Gang umfasst unterschiedliche Fischhappen wie Lachs oder Thunfisch. Es folgt die Möglichkeit, selbständig Tofu zuzubereiten. Tofu wird aus Sojabohnen und einem Gerinnungsmittel hergestellt. Der nächste Gang umfasst im Teigmantel frittierte Speisen wie Fisch oder Gemüse, auch Tempura genannt. Es folgen Reis und Miso-Suppe sowie eine Süßspeise als Nachtisch. In den vergangenen elf Tagen haben wir eine kulinarische Entdeckungsreise japanischer Speisen bei sehr vielfältigen Abendessen unternommen. Sicherlich sind die landestypischen Speisen für den einen oder anderen Reisegast eher mehr als weniger gewöhnungsbedürftig, aber Neugier liegt in unserer Natur und schon aus reiner Höflichkeit probieren wir diese interessanten Köstlichkeiten. Es lohnt sich auf alle Fälle, diese einmaligen kulinarischen Speisen Japans kennenzulernen. Rund zwei Stunden später fahren wir im Taxi circa acht Kilometer zum Hotel zurück. Im Hotel trifft sich die Gruppe zur gemeinsamen entspannten Verabschiedung im Zimmer der Reisebegleitung. Es ist vielleicht ein wenig eng, aber dennoch gemütlich! Wie bereits erwähnt haben uns die Schnapsbecher die gesamte Reise über begleitet, heute kommen sie wieder zum Einsatz! Wir stoßen ein letztes Mal mit Sake auf unsere tolle Reise an und bedanken uns bei Chisako für ihre großartige Reiseleitung. Gegen 22.00 Uhr ziehen wir uns auf die Zimmer zurück und packen die restlichen Sachen in unseren Koffer. Wir haben heute rund 12,5 Kilometer und 18.144 Schritte zu Fuß sowie circa zwölf Kilometer mit dem Taxi zurückgelegt. Gute Nacht und schöne Träume wünschen wir!

Tag 12 – Sonntag, der 23.04.2017: Rückflug von Osaka über Frankfurt/Main in verschiedene Richtung in ganz Deutschland (Luftlinie circa 9.236,08 Kilometer von Osaka nach Frankfurt/Main)

Nach einer wohl eher kurzen Nacht klingeln unsere Wecker bereits am frühen Morgen. Bis 06.00 Uhr checken wir aus dem Hotel aus und finden uns mit den Koffern in der Hotellobby ein. Das Frühstücksrestaurant öffnet erst später am Morgen, so dass wir vom Hotel eine "süße" Frühstücksbox mit fünf leckeren Backwaren, einem Tetrapack Orangensaft und einer kleinen Flasche Wasser erhalten. Wie wir es bereits gewöhnt sind, werden wir pünktlich von unserem Transfer abgeholt. Im Reisebus fahren wir rund 104 Kilometer zum internationalen Flughafen der rund 2,6 Millionen großen Metropole Osaka. Während der Fahrt lauschen wir den interessanten Worten unserer tollen Reiseleiterin Chisako und lassen uns letzte offene Fragen beantworten. Dazu gehört unter anderem die Frage zur Rolle der Frau und besonders die Situation junger Mütter. In Japan ist es sehr schwer, einen Kita-Platz zu bekommen. Dies ist oftmals mit Wartezeiten von bis zu sechs Jahren verbunden. Neben kostenfreien öffentlichen gibt es halb-offizielle und private Kindertagesstätten, welche mit Kosten verbunden und ebenfalls nicht ausreichend vorhanden sind. Die Gleichstellung von Männern und Frauen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stetig verbessert. Unsere letzten Fragen hat Chisako beantwortet und gegen 07.45 Uhr erreichen wir schon den internationalen Flughafen Kansai "Kansai Kokusai Kuko" in Osaka. Die Gruppe ist bereits durch die Reisebegleitung vergangene Nacht eingecheckt worden, so dass wir uns am Online-Check-In-Schalter der Lufthansa im Terminal 1, 4F, North, Schalter B einfinden und unsere Koffer aufgeben. Die Gepäckabgabe bei Lufthansa verläuft ohne Schwierigkeiten, unser Gepäck wird automatisch bis zum jeweiligen Endzielflughafen durchgecheckt. Dann heißt es auch schon Abschied nehmen! Wir verabschieden uns herzlich von Chisako und wünschen ihr für die Zukunft alles Liebe! Bei der Pass- und Sicherheitskontrolle müssen wir ein wenig Wartezeit einplanen, wir haben aber auch noch genügend Zeit. Am Gate A11 überbrücken wir die Wartezeit von weniger als zwei Stunden mit dem Kauf von Snacks und Getränken oder auch dem Erwerb letzter Andenken für unsere geliebten Daheimgebliebenen. Sowohl Boarding als auch unser Abflug um 10.00 Uhr erfolgen - wie sollte es auch anders sein - pünktlich! Wir fliegen mit Lufthansa LH741 und Pilot Theo Neuer von Osaka nach Frankfurt/Main. Den Großteil des rund 12 Stunden langen Fluges versuchen wir zu schlafen und wir lassen uns vom Bord-Entertainment unterhalten. Langsam freuen wir uns auch auf unsere Lieben und unser Zuhause. Pünktlich um 14.50 Uhr landen wir in Frankfurt/Main. Der Ausstieg verläuft problemlos. Unsere Reisegruppe sammelt sich nochmals am Ausgang und wir verabschieden uns herzlich voneinander. Wir wünschen einen sehr guten Weg nach Hause. Die wunderbaren Momente und persönlichen Höhepunkte werden uns noch lange in Erinnerung bleiben! Die Dresdner Gäste laufen gemeinsam zum Gate A69, das letzte Gate am anderen Ende im Terminal A. Aber uns sind ja die langen Wege am Frankfurter Flughafen bestens bekannt. Heute haben wir eine Strecke von rund 4,2 Kilometern und 6.112 Schritten zu Fuß zurückgelegt. Während der Wartezeit von rund zwei Stunden schwelgen wir nochmals in Erinnerung an unsere tolle Reise. Besonders die Pünktlichkeit werden wir wohl sehr vermissen, denn wie sollte es anders sein: Unser Flug nach Dresden hat 20 Minuten Verspätung. Wir fliegen um 17.25 Uhr mit Lufthansa LH214 und Kapitän Oliver Kästermann von Frankfurt/Main nach Dresden mit einer Flugzeit von rund 45 Minuten. Unser aufgegebenes Gepäck in Osaka wird automatisch bis zum Zielflughafen durchgecheckt. Leicht verspätet um 18.20 Uhr landen wir in Dresden und wie immer erfolgt die Gepäckannahme problemlos. Wir verabschieden uns herzlich voneinander und wünschen eine gute Heimfahrt. Wunderschönes Japan, wir sagen "Sayonara!" (Auf Wiedersehen!). Eine Traumreise mit wunderbaren Erinnerungen, kleinen und großen Highlights sowie einer herzlich liebevollen Reisegruppe geht zwar leider schon zu Ende, aber ich freue mich schon jetzt auf ein gemeinsames Wiedersehen!


Arigatou Gozaimasu! (Dankeschön!)


Meine lieben Reisegäste und liebe Chisako,
es war mir wirklich ein absolutes Vergnügen mit Ihnen/Euch dieses faszinierende "Land der Gegensätze" zu bereisen und zu entdecken. Wir haben in den 12 Tagen viele wunderbare Abenteuer erlebt, in besonderer Erinnerung wird für mich die japanische Esskultur bleiben! Interessante, bunte und aufregende Metropolen wie Tokyo und Kyoto haben wir kennengelernt sowie viele gefräßige heilige Rehe auf der Insel Miyajima und im Nara Nationalpark gesehen. Moderne und traditionelle Gegensätze treffen in Japan aufeinander: Heilige Tempelanlagen, Schreine und Inseln einerseits und moderne japanische beheizte Toilettensitze, fast schon überpünktliche Shinkansen und wunderbar erfrischende japanische Freundlichkeit im ganzen Land auf der anderen Seite. Wir haben Strecken von rund 105 Kilometern zu Fuß, circa 1.044 Kilometern im Reisebus und etwa 18 Kilometern im Taxi zurückgelegt. Ein herzlicher Dank gilt dabei unserer großartigen Reiseleiterin Chisako, welche uns dank ihres Wissens, ihrer Erfahrung, ihrer persönlichen Erlebnisse und besonders mit ihrer liebenswerten fröhlichen Art die Erzählungen zu ihrer Heimat Japan so lebhaft und charmant wiedergegeben hat. Letztlich freue ich mich schon jetzt auf ein Wiedersehen, bis dahin bleiben Sie/bleibt schön gesund und alles Gute wünsche ich!
Herzliche Grüße
Ihre/Eure Steffi

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Ramen Restaurants sind Ikonisch, fast schon unvergesslich und er lebenswert! Am meisten bietet die Japanische Hauptstadt an. Tokyo ist eine sehr Interessante Stadt die man unbedingt wenigstens einmal im Leben besuchen sollte. Nebst Tokyo gibt es unzählige Städte die mehr Sehenswertes als Tokyo bieten. Am günstigsten ist man mit einem Japan Rail Pass unterwegs. Ein Rail Pass kann man von 7 bis 21 Tage kaufen, hier den link dazu https://goo.gl/Y8mdbS Am meisten hat mir Kyoto gefallen.. ist absolut empfehlenswert!

Michael
27.01.2018

Ramen Restaurants sind Ikonisch, fast schon unvergesslich und er lebenswert! Am meisten bietet die Japanische Hauptstadt an. Tokyo ist eine sehr Interessante Stadt die man unbedingt wenigstens einmal im Leben besuchen sollte. Nebst Tokyo gibt es unzählige Städte die mehr Sehenswertes als Tokyo bieten. Am günstigsten ist man mit einem Japan Rail Pass unterwegs. Ein Rail Pass kann man von 7 bis 21 Tage kaufen, hier den link dazu https://goo.gl/Y8mdbS Am meisten hat mir Kyoto gefallen.. ist absolut empfehlenswert!

Michael
27.01.2018