Reisebericht: Rundreise Japan – Land der aufgehenden Sonne

13.04. – 24.04.2019, 12 oder 14 Tage Rundreise Japan mit Tokio – Nikko – Kamakura – Vulkan Fuji – Übernachtung im Ryokan–Hotel – ursprüngliches Takayama – Shinkansen–Schnellzug – Burg Himeji – Hiroshima – Miyajima–Insel – Tee–Zeremonie – Kyoto – Nara (Termine zur EXPO 2025)


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Japan - Eine Reise durch eines der wohl facettenreichsten Länder der Welt steht uns bevor. Von Tokyo bis Kyoto liegen nun 12 aufregende Tage vor uns und das zu einer der schönsten Jahreszeiten.
Ein Reisebericht von
Juliane Voigt

Tag 1 und 2 – 13. / 14.04.2019 – Beginn der Reise nach Japan

Heute ist es endlich soweit, das Abenteuer Nippon beginnt. Aus allen Himmelsrichtungen kommt unsere Reisegruppe erstmals in Frankfurt am Flughafen zusammen um von hier gemeinsam weiter nach Tokyo zu fliegen. Nach nur knapp 11 Stunden Flug haben wir es dann auch schon geschafft, wir landen pünktlich in Tokyo Haneda. Etappenweise nehmen wir die Einreiseprozedur auf uns und werden am Ende herzlich von unserem Reiseleiter Janis in Empfang genommen. Schnell noch das erste Geld tauschen und dann geht's auch schon los. Wir rollen unsere Koffer in Richtung Bus. Dank der Zeitverschiebung bleibt uns heute noch ein halber Tag um die ersten Besichtigungen zu unternehmen. Nach dem Check-In und der Begrüßung weitere Gruppenmitglieder die bereits vor uns angekommen sind gönnen wir uns noch eine kurze Verschnaufpause. Unser Hotel „The Gate" liegt ideal für eine fußläufige Erkundungstour. Wir sammeln uns vor dem Hotel und gehen zum Skytree, dem höchsten Fernsehturm der Welt mit 634 Metern Höhe. Unser Spaziergang führt entlang des Flusses Sumida und wir legen hier und da einige Fotostopps ein, sei es wegen der blühenden Kirschbäume, den jungen Frauen in Kimono oder einer Hochzeit in einer Seitenstraße. Am Skytree dann angekommen können wir von den verschiedenen Plattformen aus eine tolle Aussicht über das gesamte Stadtgebiet Tokyo, bis in die Berge in Richtung Fuji schauen. Für den Rückweg haben wir uns dann für die Fahrt mit der Straßenbahn entschieden um in unseren Stadtteil Asakusa zurück zu fahren. Von hier aus ist es dann auch nicht mehr weit bis zum Restaurant. Typisch japanisch soll es sein, also Schuhe aus und ab auf den Fußboden, Dank der Einbuchtung unter dem Tisch haben wir auch keine Schwierigkeiten mit unserem Gegenüber ;-)
Das Essen selbst ist ein wahres Schlemmerbuffet: von Salat, Suppe und Fisch, zu frittiertem Huhn, Muscheln, Reis, Ei und Oktopus und Eis zum Dessert - habe ich etwas vergessen? In diesem Sinne: Kanpei - Auf eine schöne Reise!

Tag 3 – 15.04.2019 – Stadtbesichtigung Tokyo

Der frühe Vogel fängt den Wurm - Und so sind wir die ersten Gäste beim Frühstück. Im 13. Stock, mit gutem Blick nach draußen und einer doch außergewöhnlichen Auswahl an Speisen zum Frühstück, stärken wir uns für den ersten vollen Tag in Tokyo. Wir beginnen unsere Besichtigungstour im quasi benachbarten Sensoji-Tempel. Da es noch recht früh ist, sind wir fast allein unterwegs und können nun einen freien Blick auf das große Kaminarimon, das Donnertor, werfen. Mit den großen Wächterfiguren an den Seiten, die das Böse fern und das Gute drinnen halten sollen, ist es wohl eines der am häufigsten fotografierten Tore. Hinter dem Tor zieht sich eine lange Einkaufsstraße bis zum Tempel und seiner 5-stöckigen Pagode. Janis erklärt uns alles über die Besonderheiten des buddhistischen Tempels, auch was mit den riesigen Schlappen auf der einen Seite des Hozomon-Tores auf sich hat. Wir besichtigen die Haupthalle des Tempels. Der Tempel selbst wurde zu Ehren der Götterfigur Kannon errichtet. Der Legende nach sollen hier drei Fischer eine goldene Kannonfigur aus dem Fluss Sumida gefischt haben, die sie erst immer wieder zurück in den Fluss warfen. Nachdem die Kannonfigur aber immer und immer wieder ins Netz ging, wussten sie, dass hier etwas Besonderes vor sich gehen musste. Gleich neben dem Sensoji ist ein Shinto-Schrein, der Asakusa-Schrein, der wiederum den drei Fischern zu Ehren errichtet wurde.
Unsere Tour geht nun im Bus weiter, unser Fahrer erwartet uns bereits am Hotel und wir fahren in den Stadtteil Ueno zum gleichnamigen Park. Hier besuchen wir den Toshogu-Schrein und genießen ein paar ruhige Minuten im „Grün". Zum Kontrastprogramm in Tokyo gehört dann allerdings auch noch ein Besuch von Aki Habara, hier wechseln sich Tier-Cafés mit Spielläden ab, es ist bunt und verspielt, die Heimat der Manga und Anime-Szene. Von hier fahren wir weiter zur Ginza, der Prachtstraße Tokyos. Hier reihen sich die hochklassigen Marken wie Louis Vuitton, Gucci, Prada und Co. Auch das teuerste Kaufhaus, Mitsukoshi, mit den teuersten Mangos ist hier zu Hause. Wir haben hier etwas Freizeit um unsere Nasen an den Fensterscheiben platt zu drücken, etwas zu flanieren, den einen oder anderen verrückten Spielzeug- und Schreibwarenladen zu durchstöbern oder aber auch von einer Dachterrasse aus das bunte Treiben auf der Straße von oben zu beobachten. Nächster Halt ist Harajuku, ein weiterer verrückter Stadtteil Tokyos mit eigenem Charm, viele Cafés, Souvenierläden und Kitsch soweit das Auge reicht. Von hier ist der Meji-Park nicht weit in dem wir den gleichnamigen Schrein besuchen. Am Parkeingang steht ein riesiges Torii und Janis erklärt uns, dass man sich davor einmal verbeugt und niemals! In der Mitte hindurch geht, immer nur links oder rechts, an den Göttern vorbei. Bevor wir den Schrein betreten zeigt er uns außerdem noch, wie eine rituelle Reinigung durchzuführen ist...
Nun wäre hier eigentlich der offizielle Teil der Stadtbesichtigung zu Ende, doch Janis hat noch ein weiteres Ass im Ärmel und wir schlendern noch ein paar Straßen weiter in den Stadtteil Shibuya. Jeder von uns kennt die berühmte Kreuzung in der zur Rushhour mehr als 1.000 Menschen zeitgleich die Straße überqueren und das von allen Himmelsrichtungen. Nicht weit von hier befindet sich auch unser Sushi-Restaurant. Wir gehen heute mit der japanischen Moderne auf Tuchfühlung und bestellen unser Essen über einen kleinen Monitor vor uns. Nach erfolgreicher Bestellung wird alles frisch in der Küche zubereitet und dann auf kleinen fahrbaren Untersetzern zu unserem Platz gefahren - ein richtiges running Sushi. Nach dem Essen treffen wir uns später alle beim Hachiko wieder. Von hier aus wagen sich noch einige von uns in das Abenteuer U-Bahn - wir schließen unseren Abend im Teamlabs Planet ab, einer sehr modernen Ausstellung die man mit Haut und Haar erleben muss. Barfuß und mit hochgekrempelten Hosenbeinen gehen wir von Raum zu Raum und werden jedes Mal wieder zum Staunen gebracht. Sei es nun durch die Sitzsack-Ebene, den funkelnden Spiegelwald oder die überdimensional großen Ballons. Nach über 30.000 Schritten, vielen kunterbunten Eindrücken und einer kleinen Odyssee auf dem Rückweg zum Hotel landen wir in unseren Betten.

Tag 4 – 16.04.2019 – Ausflug nach Nikko

Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel verlassen wir heute die Hauptstadt Japans gen Norden und besuchen den Nikko-Nationalpark. Die Fahrt dauert etwa drei Stunden, genug Zeit für Janis um uns etwas aus seiner Zeit hier in Japan zu erzählen, über Sport und Freizeit, aber auch über den Alltag der Japaner. Je weiter wir aus Tokyo hinausfahren, desto hibbeliger wird allerdings auch sein Blick nach draußen zur linken Seite... und dann sehen wir ihn auch schon - den schneebedeckten Berg Fuji. Es ist etwas trüb von der Sicht her, aber der Berg selbst ist unverkennbar, zumindest fast, manch einer sieht auch nur Wolken... ;-)
Nach etwa einer Stunde Fahrt halten wir an einem geeigneten Rasthof und decken uns für ein Picknick im Bus ein. In Nikko angekommen besichtigen wir den Toshogu-Schrein. Er gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und umfasst mehrere Tempel und Schreine in einem. Die Anlage selbst, mitten im Zedernwald, wird zurzeit mit viel Liebe und Sorgfalt restauriert. Wir gehen die verschiedenen Gebäude nach und nach ab, einige Treppen müssen wir ebenfalls überwinden um zur Gebetshalle, die nur schuhlos betreten werden darf, zu gelangen. Außerdem lauschen wir dem heulenden Drachen und bewundern die schlafende Katze, sowie die berühmten drei Affengesichter - nich Hören, nicht Sehen, nicht Sprechen. Unser nächstes Ziel ist der Suzenji-See - hier liegt sogar noch etwas Schnee und die frische Luft kommt uns auch recht gelegen, wir genießen die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut, den Blick über den See zum Bergpanorama hin und die kühle Luft. Letztes Highlight für den heutigen Tag, abgesehen vom Abendessen, aber dazu später mehr, ist der Kegon-Wasserfall, der zweithöchste Wasserfall Japans mit gut 100 Metern. Bevor die Luft dann doch zu dünn wird für uns, fahren wir wieder die Serpentinenstraße hinab und zurück nach Tokyo. Hier erwartet uns nicht weit vom Hotel entfernt ein kleines Grillfest. In der Mitte der Tische sind heiße Grillplatten, das Fleisch wird roh und fein geschnitten separat serviert, dazu Reisgemüse und etwas japanisches Antipasti. Nach dem Essen heißt es dann schnell zurück ins Hotel, damit wir noch unsere Koffer packen können, wobei ein kleiner Abendspaziergang durch Asakusa oder ein Absacker in unserer Hotelbar ebenfalls eine schöne Idee ist um die ersten Tage gebührend zu würdigen.

Tag 5 – 17.04.2019 – Kamakura – Hakone

Heute ziehen wir nun los, die Rundreise beginnt so richtig und unser erstes Ziel liegt etwa eine Stunde südlich von Tokyo - die kleine Küstenstadt Kamakura.
Kamakura ist ein beliebtes Ziel unter den Touristen und auch den Japanern. Es gibt viele Tempel und Schrein Anlagen, das Stadtzentrum ist Fußgänger freundlich und es gibt viel Kulinarisches zu entdecken. Unser erstes Ziel ist der Hasedera Tempel, eine wunderschöne Gartenanlage erwartet uns hier und Janis gibt uns genügend Zeit für eigene Erkundungen durch die gesamte Anlage. Vom Aussichtspunkt aus hat man einen tollen Blick über die Stadt, bis hin zum Pazifik. Nach unserem Rundgang sammeln wir uns wieder vor dem Eingang und gehen gemeinsam zum großen Buddha. Im Kotoku-in Tempel befindet sich der größte sitzende freie Buddha. Ursprünglich war die heutige Figur mit Blattgold belegt und befand sich im Inneren eines hölzernen Tempelgebäudes, welches jedoch immer wieder durch Naturkatastrophen zerstört wurde. Irgendwann verzichtete man auf einen Wiederaufbau und der Buddha steht seither im Freien. Wir nutzen die Gelegenheit und gehen sogar ins Innere des Buddhas, bevor wir uns ins Stadtzentrum auf Siegeljagd und Mittagssnack-Suche begeben. Nun heißt es allerdings auch noch ein paar Kilometer fahren. Unser Ziel in Hakone liegt noch gute eineinhalb Stunden westlich von uns entfernt. Auf dem Weg erklärt uns Janis wie man sich in einem Ryokan und einen Onsen verhält, denn wir wollen ja keinesfalls unangenehm auffallen. Im Ryokan angekommen checken wir ein, beziehen unsere Zimmer und gönnen uns direkt etwas Ruhe vor dem Essen. Unsere Zimmer sind ganz traditionell gestaltet, komplett mit Tatami-Matten ausgelegt, also auch absolutes Schuh-Verbot! Alles ist dem Boden sehr nah und die Yucata, der japanische Hausanzug, liegt ebenfalls bereit. Zum Abendessen erscheinen wir dann alle in entsprechender Kleidung und lassen uns vom japanischen Allerlei verwöhnen. Es gibt unzählig viele verschiedene japanische Speisen die wunderschön angerichtet serviert werden und somit nicht nur ein Fest für unseren Gaumen, sondern auch für unsere Augen sind.

Tag 6 – 18.04.2019 – Owakudani – Ashi–See – Takayama

Zum Glück ist das Wetter heute wieder auf unserer Seite - blauer Himmel und Sonnenschein. Wir unternehmen einen ersten zusätzlichen Abstecher zu den Schwefelfeldern von Owakudani, die nicht nur wegen der schwarzen Eier berühmt sind. Von hier aus haben wir einen tollen Blick auf den Fuji-Son. Trotz einiger Wolken sehen wir den Berg fast glasklar vor uns - ein toller Start in den Tag. Kurz darauf begeben wir uns an Bord eines prachtvollen Schiffes, welches uns an die andere Uferseite des Ashi-Sees bringt. Leider sieht man den Fuji vom Schiff aus nicht mehr so gut, sodass wir auf dem Weg nach Takayama noch einen weiteren Fotostopp in der Nähe von Gotemba im Friedenspark einlegen. Von hier an geht es nun einmal um den Fuji herum bis wir ihn dann irgendwann hinter uns lassen.Ab hier beginnt noch eine recht lange Fahrt bis nach Takayama und in die Bergwelt. Damit uns unterwegs nicht langweilig wird hat Janis ein paar neue Kanji-Zeichen für uns zum Lernen, ein paar Snacks zum Probieren, die eine oder andere Denkaufgabe und natürlich zahlreiche Fettnäpfchen-Geschichten aus seiner Zeit hier in Japan auf Lager. So vergeht die Zeit quasi wie im Flug und wir erreichen am frühen Abend unser Hotel. Auch hier müssen gleich noch im Eingangsbereich die Schuhe ausgezogen werden, sogar unsere Rollen von den Koffern werden sorgfältig abgeputzt. Bis zum Restaurant ist es wieder nicht weit und wir werden schon sehnlichst erwartet. Heute erwartet uns wieder richtiges Fleisch! Das Hida-Rind, serviert auf einem Magnolienblatt mit Gemüse und Misopaste - köstlich! Auf dem Rückweg ergibt sich noch die eine oder andere Gelegenheit zu bummeln und bevor wir uns dann auf unsere Zimmer zurück ziehen, verweilen einige noch auf einen Drink an der Bar.

Tag 7 – 19.04.2019 – Shirakawago

Nach dem Frühstück und der ersten Begegnung mit Natto brechen wir nach Shirakawago auf. Unzählige Tunnel passieren wir auf den Weg in das kleine Bergdorf, welches ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Das Dorf selbst, in dem die Menschen noch heute auf die alte Art die Dächer mit Schilf bedecken, ist eine Art bewohntes Freilichtmuseum. Hier leben etwa 1.500 Seelen, bewirtschaften ihre Reisfelder, leben aber wohl hauptsächlich vom vorbeifahrenden Tourismus. Bevor wir zurück nach Takayama fahren und uns von unserem Fahrer und Bus verabschieden müssen, haben wir noch etwas Zeit für eigene Erkundungen oder einen Marsch bis zum Aussichtspunkt mit Blick über das ganze Dorf. Zurück in Takayama legen wir eine kurze Pause im Hotel ein, treffen uns wenig später aber gleich wieder um die Stadt Takayama noch etwas zu erkunden. Die kleine Altstadt ist sehr charmant, viele kleine Läden, Cafés und Supermärkte gibt es hier zu entdecken, einige von uns wagen sich sogar u.a. bis zum Sakurayama Hachimangu Tempel vor um die Sammlung der Siegel fortzusetzen. An der Nakabashi-Brücke treffen wir uns schließlich wieder um zum Abschluss noch die Takayama Junya - das alte Regierungsgebäude der Stadt zu besichtigen. Wir sehen hier viele sehr zurückhaltend ausgestattete Räume, alles mit Tatami-Matten ausgelegt. Die Anlage verfügt über einen großzügig angelegten Garten und wurde nicht nur für die Verwaltung, sondern auch für die Polizei zur Verfügung gestellt. Mit mehr als 10.000 Schritten haben wir auch heute weit mehr als das Tagesziel erreicht - dennoch fehlt uns ein weiteres Highlight noch - feinstes Hida-Rind für den Tischgrill mit ausreichend Gemüse und Reis. Heute ist bereits Bergfest, also die Hälfte der Reise liegt bereits hinter uns, ab morgen beginnt die Bahnreise durch Japan und wir sind schon ganz gespannt...

Tag 8 – 20.04.2019 – Himeji – Hiroshima

Ab heute reisen wir nur noch mit kleinem Gepäck - Wir packen unsere großen Koffer und bereiten uns mit einem Handgepäckstück auf eine Übernachtung vor. Unsere Koffer sehen wir erst in Kyoto wieder. Noch vor dem Frühstück lädt uns Janis zu einem Bummel über den Morgenmarkt ein. Es verspricht wieder ein schöner Tag zu werden und uns erwarten nahezu sommerliche Temperaturen je weiter südlich wir heute reisen. An den paar einzelnen Ständen werden vorrangig Gemüse, Blumen, Gewürze und Souvenirs angeboten. Und dennoch bietet sich das eine oder andere Schnäppchen. Zurück im Hotel beginnt der Tag dann erst einmal mit einem Frühstück bevor wir uns mit unserem Handgepäck auf den Weg zum Bahnhof machen. Als erstes erwartet uns eine Fahrt mit dem Expresszug von Takayama nach Nagoya. In Japan läuft alles ganz geordnet ab und so weiß jeder wo er genau zu stehen hat, wenn der Zug einfährt. Wir machen es uns gemütlich und genießen die Aussicht. Als wir die drittgrößte Stadt Japans erreichen, haben wir noch etwas Zeit und kaufen uns schnell noch ein kleines Lunchpaket für die Weiterfahrt. Pünktlich fährt der Zug in den Bahnhof ein. Wir sind so schnell mit diesem Superzug unterwegs, sodass die Landschaft tatsächlich an einem vorbeifliegt... Am frühen Nachmittag erreichen wir Himeji, hier steigen wir aus, um später mit dem Shinkansen weiter zu fahren. Erstmal besuchen wir aber die „Burg des weißen Reihers", eine majestätische Burg, die nie bewohnt wurde. Himeji wurde 1993 das allererste UNESCO-Weltkulturerbe Japans und sieht tatsächlich wie aus einem japanischen Märchen entsprungen aus. Janis führt uns durch die Burg, sie ist 81 Meter und sehr schlicht ausgestattet. Im Innenraum der Burg kann man 6 Etagen über zahlreiche steile Stufen erklimmen. Wie immer in heiligen Gemäuern heißt es Schuhe aus. In unserem Eintrittsticket sind ebenfalls die benachbarten Koko-en-Gärten inkludiert, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollen. Gemeinsam gehen wir dann wirder zurück zum Bahnhof und steigen wieder in einen Shinkansen. Nach einer knappen Stunde erreichen wir den Bahnhof von Hiroshima und holen uns ein paar Taxen für den Transfer zum Hotel. Da es schon recht spät ist und wir bereits im Restaurant erwartet werden, machen wir uns direkt nach dem einchecken auf den Weg. Auf dem heutigen Speiseplan steht die „japanische Pizza", Okonomiyaki.

Tag 9 – 21.04.2019 – Insel Miyajima und Hiroshima

Wir frühstücken, mit Blick vom 15. Stock aus. Checken aus und hinterlassen unser überdrüssiges Gepäck im Hotel, da heute auch wieder ein ganzer Tag Erkundungen ansteht. Doch vorher heißt es „Frohe Ostern" - Eine ganze Hasenbande der Sorte Lindt hat sich in der Lobby breit gemacht und hofft darauf den jeweiligen Besitzer zu finden ;-)
Wir starten unser Programm zuerst mit einem Spaziergang entlang des Flusses, vorbei am Atombombendom und dem Hypocenter zur Straßenbahnstation. Von hier aus fahren wir etwa eine halbe Stunde bis zur Endstation und steigen hier auf die Fähre um. Da es noch recht früh ist, haben wir mit nicht allzu großen Menschenmengen zu kämpfen, dennoch, allein sind wir auch nicht. Auf der Insel angekommen stellen wir erst einmal sicher, dass wir uns alle hier vor dem Terminal nach der Besichtigung und etwas Freizeit wieder treffen. Entlang der Promenade nähern wir uns dem großen Torii im Wasser. Auf dem Weg dorthin werden wir bereits von den zutraulichen Shika-Rehen begrüßt, die besonders höflich, aber auch sehr frech sein können. Am Itsukushima-Schrein angekommen nehmen die Besucherzahlen schon etwas zu. Highlight des Besuches hier ist dann auch noch eine echte Hochzeitszeremonie! Am Ende des Rundgangs durch den Schrein bleibt noch etwas Zeit für einen Bummel durch die engen Gassen mit einer Vielzahl an Souvenirläden und kleinen Restaurants, besonders gut sollen hier die gegrillten Austern schmecken! Oder aber man unternimmt noch einen weiteren Spaziergang zum Daishoin Tempel. So langsam neigt sich unser Besuch hier dem Ende entgegen und wir fahren wieder mit der Fähre zurück zum Festland. Zurück in Hiroshima laufen wir zum Friedenspark. Wir werfen zuerst einen Blick auf den Atombombendom, den Dom Hiroshimas, der den Angriff der USA als Ruine überstanden hat. Anschließend besuchen wir den Friedenspark und das neue Friedensmuseum. Alle Institutionen und Sehenswürdigkeiten dienen dazu, den für Hiroshima so tragischen 6. August 1945 nicht zu vergessen. Mit den Erläuterungen von Janis kommt die Erinnerung zurück, an viele Details, die wir im Geschichtsunterricht erfahren hatten, zum Beispiel die Geschichte der 12-jährigen Sadaka Sasaki. Sie war ein Strahlenopfer, dass im Krankenbett durch Falten von Kranichen versucht hat, den Glauben an ein Überleben zu gewinnen. Das hat sie nicht geschafft, aber es gab eine weltweite Aktion in Schulen, um mit gefalteten Kranichen gegen Atombomben zu demonstrieren. Und heute sehen wir hier an dieser Stelle zahlreiche Schulklassen, die Vorträge halten und sich eine bessere und friedvolle Welt wünschen. Weiter geht es zum Friedensdenkmal bei dem das Mahnmal, der Atombombendom und die - hoffentlich nicht - ewige Flamme in einer geraden Linie angeordnet sind. Die Flamme brennt so lange es noch Atombomben auf der Welt gibt. Zum Abschluss des Rundgangs besuchen wir das neue Friedensmuseum. Filme, Ausstellungstücke und jede Menge Fotos lassen die schreckliche Katastrophe förmlich aufleben. Wir treffen uns am Ende im Hotel wieder und fahren wieder mit Taxis zum Bahnhof. Die nächste Shinkansen-Fahrt wartet auf uns und unser nächstes Ziel heißt Kyoto. Auch hier schnappen wir uns wieder Taxis und fahren zu unserem Hotel, wo bereits unsere Koffer auf uns warten. Das Restaurant ist wie immer ungefähr 15-20 Gehminuten vom Hotel entfernt, vorher unternehmen wir allerdings noch einen kleinen Spaziergang um die schöne abendliche Stimmung der Stadt zu erleben.

Tag 10 – 22.04.2019 – Kyoto

Heute erkunden wir die alte Hauptstadt Japans und das Zentrum der Geisha-Tradition. Gestärkt starten wir dann mal wieder mit dem eigenen Charterbus unseren Erkundungstag. Dieser ist komplett für Kyoto vorgesehen und als ersten Punkt besuchen wir den Garten Ryoanji. Eine gute Entscheidung, denn wir sind fast die ersten hier und diesen fantastischen Zen-Garten muss man in Ruhe genießen. Wir durchstreifen eine wunderschöne Anlage voller Bäume und Sträucher und natürlich ist auch ab und zu noch ein Kirschbaum dabei. Unser nächster Besichtigungspunkt ist dann schon wieder bedeutend überlaufener. Wir besuchen Kinkakuji, den Goldenen Pavillon. Ebenso steht hier mal nicht der Schrein im Mittelpunkt, sondern diesmal die mit Blattgold verzierte Villa eines Shoguns. Bei schönem Wetter spiegelt sich die Silhouette des Pavillons im Wasser. Nach diesem Besuch wieder ein Kontrast: Am jetzt auf dem Besichtigungsprogramm stehenden Heian-Schrein ist bedeutend weniger los als am Goldenen Pavillon. Wir genießen die Ruhe bei einem kleinen Spaziergang durch die Parkanlagen. Danach verabschieden wir uns dann auch schon wieder von unserem Fahrer und seinem Schüler, den Rest des Tages sind wir wieder zu Fuß unterwegs. Wir legen dennoch eine Pause im Stadtteil Geijo ein, im Handwerks-Zentrum von Kyoto, wo jeder die Möglichkeit hat, ein passendes Souvenir zu finden. Vom Kimono über Süßigkeiten, Messer, Keramik bis zu Gemälden findet man hier alles typisch Japanische und alles in hervorragender Qualität. Ein letztes Highlight erwartet uns am Nachmittag: Wir besuchen eine Aufführung der berühmten Kirschblütentänze. Die Tänze werden von Geikos (älter und Lehrerin) und Meikos (den Schülerinnen) aufgeführt. Wir besuchen eine Theateraufführung in einem wunderschönen Theater. Auch wenn die Stimmlagen und die Musik sicherlich nicht jedermanns Geschmack treffen, es ist trotzdem eine sehr stimmungsvolle, faszinierende Aufführung, vor allem mit wunderschönen Kimonos. Nach der Vorstellung kümmern wir uns wieder darum mit Taxis zum Hotel zurück zu fahren um dort noch etwas Ruhe zu bekommen, bevor wir zum Abendessen aufbrechen. Das Restaurant liegt etwas außerhalb des Zentrums. Es ist klein und typisch japanisch in einem Randgebiet von Kyoto. Es gibt heute Nudelsuppe mit Tempura - japanisch: Ramensuppe. Man mischt sich sozusagen seine eigene Suppe mit Nudeln, Gemüse und Gewürzen. In jedem Fall sehr schmackhaft und eine längere Fahrt durchaus wert.

Tag 11 – 23.04.2019 – Nara

Heute lernen wir die alte Hauptstadt Japans kennen - Nara. Mit dem Regionalzug sind wir etwa eine halbe Stunde bis Nara unterwegs. Vom Bahnhof aus nehmen wir den Bus bis zu einer geeigneten Stelle und beginnen unseren Spaziergang durch den Park. Die Stadt ist geschichtsträchtig - bereits 710 gegründet war sie die erste Hauptstadt Japans. Auf Schritt und Tritt ist man von Rehen umgeben, die bei jedem Besucher einen für sie gedachten Reiscracker vermuten. Während wir die „heilige Luft" im Nara-Park einatmen, und den Kasuga Taisha Schrein anschauen, hören wir Janis aufmerksam bei seinen Erklärungen zu. Als besonderes Highlight in Nara zählt wohl der Todaji-Schrein, ein bewundernswertes Stück alter Baukunst. Wir bestaunen die riesigen Buddhafiguren im größten Holz-Gebetshaus der Welt. Wir spazieren weiter ins Stadtzentrum um dort unsere Mittagspause zu verbringen, sei es bei geselliger Runde mit Sushi oder einem gutem Stück Erdbeersahnetorte. Anschließend geht es mit dem Regionalzug wieder zurück in die Stadt. Dort drehen wir noch eine kleine Besichtigungsrunde durch den Bahnhof bevor wir uns wieder auf den Weg zum Taxistand machen. Zum Abschluss des Tages steht uns noch eine traditionelle Vorführung der Macha-Tee-Zubereitung bevor. Im 4. Stock eines Geschäftshauses werden wir bereits erwartet. Eine Zeremonienmeisterin erklärt uns die Zubereitung des berühmten Macha-Tees. Wir lernen, welche Utensilien man benötigt und wie die traditionelle Abfolge der Zeremonie ist. Am Wichtigsten ist es dabei, die Etikette zu wahren, eine echte Teezeremonie dauert mit allen Protokollen bis zu 4 Stunden. So viel Zeit bleibt uns natürlich nicht und so begeben wir uns, nachdem alle Fragen beantwortet sind, zurück zum Hotel. Von hier aus fahren wir ein weiteres Mal mit Taxen zum Abschlussabendessen. Wie jedes Mal ein tolles Erlebnis, speisen wir diesmal Sukyaki - eine Art Eintopf, den man selbst in einem kleinen Behältnis aus Fleisch, Gemüse und vielen anderen Zutaten gart. Wir rufen uns noch einmal Kanpai zu, halten unsere Abschlussreden und dann gehen alle recht schnell schlafen, denn morgen müssen wir früh raus.

12. Tag 01.04.2019: Sayonara Nippon

Heute heißt es früh aufstehen und ohne Frühstück das Hotel verlassen, denn unsere Japanreise endet mit dem Vormittagsflug von Osaka nach München. Wir fahren mit dem Transfer zeitig in Kyoto los und haben jeder 1.000 Yen für eine eigene Frühstücksversorgung bekommen. Ob man sich dafür etwas im Supermarkt kauft oder am Flughafen ausgibt, bleibt jedem selbst überlassen. Janis bringt uns selbstverständlich noch bis zum Flughafen und wir verabschieden uns von ihm mit den besten Wünschen. Wir geben schließlich unser Gepäck auf, stellen uns in die langen Schlangen der üblichen Kontrollen an, springen durch die letzten Geschäfte um schnell die noch fehlenden Mitbringsel zu organisieren und dann heben wir auch schon ab. In München verabschieden wir uns dann voneinander bevor wir in die Flieger steigen und in die Heimat fliegen.
An dieser Stelle ein paar Worte an meine Reisegäste
Es war mir eine große Freude mit Euch dieses faszinierende Land kennenlernen zu dürfen. Und ich würde mich sehr freuen Euch bei meinen nächsten Abenteuern wieder begrüßen zu dürfen!
Alles Liebe und Gute, Juliane

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