Rundreise Japan – Land der aufgehenden Sonne
Reisebericht: 21.10. – 01.11.2024
Während unserer 12-tägigen Reise ins Land der aufgehenden Sonne tauchen wir tief in die vielfältigen Facetten Japans ein: Von den pulsierenden Metropolen Tokio und Kyoto, der Natur im Fuji Nationalpark, die Technik des Shinkansen, bis hin zu den kulturellen Schätzen Hiroshimas. Immer wieder wurden wir von einer unvergesslichen Mischung aus Geschichte, Tradition und Moderne überrascht.
Ein Reisebericht von
Philip Seidel
1. +2. Reisetag: Flug nach Tokio, die Hauptstadt Japans
Unsere Reise nach Japan beginnt mit dem Flug von Dresden, Berlin oder Hamburg nach München, bevor wir von dort aus in Richtung Tokio abheben. Nach einem kurzen Kennenlernen hoben wir endlich ab. Unser Ziel: TOKIO. Die Aufregung steigt, als wir schließlich am Flughafen Tokio-Narita landen. Nach dem langen Flug heißt es zunächst: Geld umtauschen. In den Wechselstuben des Flughafens tauschen wir Euro gegen Yen und halten nun die ersten japanischen Geldscheine und Münzen in der Hand, bereit für unsere Abenteuer.
In der Ankunftshalle erwartete uns bereits Simon, unser örtlicher Reiseleiter, der uns auf unserer Reise begleiten wird. Simon empfängt uns mit einem freundlichen Lächeln und einem Tier auf seinem Reiseleiterstab. Dazu aber später mehr.
Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir den Sky Tree. Zuerst haben wir Zeit für eine Mittagspause, um uns zu stärken und die ersten Eindrücke dieser faszinierenden Stadt auf uns wirken zu lassen. In der Mall unterhalb des Sky Trees konnten wir in Ruhe einen Kaffee oder Tee trinken und erste Kontakte mit der japanischen Küche knüpfen oder das kleine Aquarium besuchen.
Gestärkt oder aufgeweckt vom Kaffee und voller Vorfreude fahren wir nun mit dem Aufzug auf den Tokyo Sky Tree. Oben angekommen, erwartet uns ein atemberaubender Blick über die endlose Weite der Stadt, die sich unter uns erstreckt. In allen Himmelsrichtungen erstrecken sich Wolkenkratzer, Wohnhäuser und Straßen, die sich wie ein Labyrinth durch die riesigen Metropolen ziehen. Hier wurde uns zum ersten Mal bewusst, wie riesig eigentlich Tokio ist. Einige Gäste nutzen noch die Möglichkeit, um höher hinauszufahren und die obere Plattform zu besuchen.
Nach diesem beeindruckenden Ausblick fuhren wir schließlich zu unserem Hotel, um einzuchecken und die Zimmer zu beziehen. Am Abend lernten wir endgültige die japanische Küche in einem traditionellen Restaurant kennen. Hier genießen wir das gemeinsame Abendessen mit japanischen Spezialitäten wie Sushi, Tofu oder Hühnchen. Alles selbstverständlich mit Stäbchen. Gemeinsam lassen den ersten Tag in Tokio in geselliger Runde ausklingen und freuten uns auf die nächsten Tage.
Willkommen in Japan! – Tokio
Unser Tag in Tokio beginnt früh, und wir sind gespannt auf all die neuen Eindrücke und Sehenswürdigkeiten Tokios. Unterwegs berichtige uns Simon von der Entstehung Tokios und dass Tokio früher „Edo“ hieß – ein Name, der uns noch fremd vorkommt. , uns aber sofort in die historische Bedeutung dieser Stadt eintauchen lässt. Den Namen bekam Tokio durch das Tokugawa-Shogunats, die zwischen 1603 und 1868 herrschten. Diesen Zeitraum nennt man auch die Edo-Zeit und Tokio / Edo wuchs auf eine der größten Städte an.
Unser erster Stopp ist der Meiji-Schrein, ein Ort, der inmitten von hohen Bäumen eine erstaunliche Ruhe ausstrahlt. Simon erklärt uns zunächst über die Kami auf. Kami sind spirituelle Wesen in der Shinto-Religion und die Kräfte der Natur verkörpern. Insgesamt gibt es tausende Kamis in Japan und wir sollten auch einige kennenlernen.
Am Parkplatz des Schrein fällt uns die unglaubliche Vielfalt der Getränkeautomaten auf, die an fast jeder Straßenecke stehen. Jeder Automat bietet eine riesige Auswahl an Getränken, von grünem Tee über Eiskaffee bis hin zu exotischen Limonaden – hier ist jeder Knopf eine kleine Mutprobe. Am Eingang durchschreiten wir das große Tor und können kaum glauben, dass wir uns immer noch inmitten einer der größten Städte der Welt befinden. Der dichte Wald, der uns umgibt, ist ein beeindruckendes Werk menschlicher Hand: Über 100.000 Bäume, die aus allen Regionen Japans gestiftet wurden, schaffen hier eine grüne Oase. Der Meiji-Schrein selbst ist Kaiser Meiji und seine Frau, Kaiserin Shoken, gewidmet. Am Schrein ist es Brauch, Wünsche auf kleine Holztäfelchen, sogenannte Ema, zu schreiben. Einige von uns nutzen die Gelegenheit, um eigene Wünsche niederzuschreiben. Glücklicherweise konnten wir auch eine Hochzeit miterleben – der Meiji-Schrein ist ein beliebter Ort für Hochzeitszeremonien, und die traditionelle Feier hier zu beobachten, ist für uns alle ein wunderbares Erlebnis.
Weiter geht es ins berühmte Ginza-Viertel, das für seine edlen Geschäfte und modernen Gebäude bekannt ist. Doch kaum angekommen, beginnt es heftig zu regnen. Einige von uns suchen Zuflucht in einer nahegelegenen Bibliothek und genießen dort die Ruhe, während andere die Gelegenheit nutzen, im Untergeschoss des Kaufhauses individuell Mittag zu essen und die lokale Küche zu probieren.
Am Nachmittag erwartet uns der historische Sensoji-Tempel in Asakusa, Tokios ältester und einer der bekanntesten Tempel. Das große rote Donner-Tor und die lebendige Einkaufsstraße vor dem Tempel beeindrucken uns sofort, sodass wir dem Regen trotzen und um die Tempelanlage und die kleinen Gassen schlenderten. .
Nach einer kurzen Pause im Hotel geht es abends mit der Metro zur Shibuya-Kreuzung, einem der berühmtesten Wahrzeichen Tokios. Wir erleben das faszinierende Schauspiel, wie Hunderte Menschen gleichzeitig über die Kreuzung strömen - ohne dass Chaos ausbricht.
Zum Abschluss des Tages finden wir uns in einem Foodcourt ein, wo wir eine breite Auswahl an japanischen Gerichten probieren können. Das Essen ist köstlich, auch wenn alles etwas chaotisch wirkt. Bei einem kalten Bier und guten Essen genießen wir die ungezwungene Atmosphäre und freuen uns auf die weiteren Abenteuer in Japan.
4. Tag: Ausflug nach Nikko
Nach einem stärkenden Frühstück beginnen wir unseren Tagesausflug in die historische Stadt Nikko. Unterwegs gibt uns Simon spannende Einblicke in den Shintoismus und Buddhismus, die beiden großen Religionen Japans. Der Shintoismus, Japans alte Naturreligion, symbolisiert das Lebensbejahende, während sich der Buddhismus mit Themen des Todes auseinandersetzt. Dennoch leben beide Religionen harmonisch und friedlich Seite an Seite.
Im Nationalpark von Nikko angekommen, sind wir sofort beeindruckt von der schönen Landschaft. Die rot gefärbten Laubbäume erinnern uns leicht an den berühmten Indian Summer in Kanada – ein herrliches Naturschauspiel, das wir so nicht erwartet haben. Jeder von uns greift zur Kamera, um diesen besonderen Anblick festzuhalten.
Unser erster Stopp ist der Kegon-Wasserfall, ein spektakuläres Fotomotiv und ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber. Der Wasserfall stürzt beeindruckend in die Tiefe, und wir können die Kraft und Frische des Wassers regelmäßig spüren. Nach einer Weile machen wir uns wieder auf den Weg und fahren durch unzählige Serpentinen, die uns zurück ins Tal führen.
Simon erzählt uns unterwegs von einem „Tanuki“, einem Fabelwesen, das oft mit einem kleinen Waschbären verwechselt wird, aber eigentlich ein Marderhund ist. Der Tanuki gilt in Japan als schelmischen und glückbringendes Wesen, der Menschen als Gestaltwandler reinlegt. Neben Statue von Tanuki, konnten wir mehrere Tanukis auf Simons T-Shirts und sogar einen auf seinen Reiseleiterstab entdecken.
Angekommen in Nikko, besuchen wir die berühmte Tempelanlage und den Toshogu-Schrein, der auch das Mausoleum des ersten Tokugawa-Shoguns verwaltet. Die kunstvoll verzierten Gebäude und die detailreichen Schnitzereien bedrucken uns tief. Dieser Schrein gehört zu den schönsten in ganz Japan, mit seinen reichen Verzierungen, lebendigen Farben und kunstvoll geschnitzten Details. Besonders beeindruckt uns das Yomeimon-Tor, ein architektonisches Meisterwerk mit über 500 filigranen Schnitzereien. Wir nehmen uns Zeit, die vielfältigen Details in Ruhe zu betrachten, darunter auch die eindrucksvolle fünfstöckige Pagode und die kunstvollen Lagerhäuser. Die gesamte Anlage strahlt eine besondere Würde und spirituelle Atmosphäre aus, und wir erfahren, wie bedeutend dieser Ort für die Geschichte Japans ist.
Am Abend kehren wir nach Tokio zurück und lassen den Tag in einer lebhaften Sushi-Bar mit Fließbändern ausklingen. Es macht großen Spaß, die verschiedenen Sushi-Variationen direkt vom Fließband zu nehmen und zu probieren – ein echter Genuss und ein unterhaltsamer Abschluss eines ereignisreichen Tages.
5. Tag: Erkundung von Kamakura & Fahrt zum Fuji–Nationalpark
Nach dem Frühstück heißt es Abschied von Tokio, und wir machen uns bereit für neue Entdeckungen. Auf dem Weg aus der Stadt fahren wir am geschäftigen Hafen vorbei und über die beeindruckende Regenbogenbrücke, die uns einen letzten Blick auf die Skyline von Tokio bietet. Die Vorfreude auf die nächste Station unserer Reise wächst, denn unser erster Halt führt uns in die historische Stadt Kamakura.
In Kamakura angekommen, spüren wir sofort das ruhige und mediterrane Flair der Stadt, das einen reizvollen Kontrast zum lebendigen Tokio darstellt. Die Atmosphäre hier ist entspannt, und wir freuen uns darauf, die kulturellen Schätze dieses Ortes zu erkunden und in die Geschichte Japans einzutauchen.
Zunächst besichtigen wir den Hasedera-Tempel, umgeben von einer wunderschönen japanischen Gartenanlage. Die harmonisch angelegten Teiche, die Steinlaternen und die kunstvoll gepflegten Pflanzen versetzen uns direkt in die Welt traditioneller japanischer Gartenkunst. Nach der Tempelbesichtigung spazierten wir weiter zum Großen Buddha von Kamakura, der ruhig und majestätisch in einem offenen Bereich thront. Der berühmte Große Buddha wird auch Daibutsu genannt und beeindruckt durch seine elf Meter Größe. Die Bronzestatue des Amida Buddha thront majestätisch im Kotoku-in-Tempel und zieht uns sofort in ihren Bann. Seit Jahrhunderten steht dieses Wahrzeichen hier und blickt in stiller Erhabenheit auf seinen Besucher herab – eine beeindruckende Begegnung. Anschließend haben wir etwas Freizeit, um die Atmosphäre zu genießen, einen kleinen Bummel durch die Stadt zu machen oder einen Mittagssnack in einem der nahegelegenen Cafés zu probieren.
Am frühen Nachmittag setzen wir unsere Fahrt entlang der Pazifikküste fort, mit dem Ziel, den Fuji-Nationalpark zu erreichen. Leider zeigt sich der Fuji-san heute nicht – dichte Wolken verdecken den Berg. Doch das Wetter bleibt trocken, und so entschließen wir uns, die Bootsfahrt auf dem Ashi-See vorzuziehen. Auf dem ruhigen See gleiten wir sanft dahin und bewundern die umliegenden Berge und die friedliche Landschaft – eine schöne Alternative, auch ohne Blick auf den Fuji.
Gegen Abend erreichen wir unser traditionelles Ryokan-Hotel in Hakone. Das Ryokan empfängt uns mit typisch japanischem Charme: Auf den Zimmern liegen bereits Yukatas, leichte Baumwoll-Kimonos, für uns bereit. Ein Detail fällt sofort auf – es gibt kein Bett im Zimmer. Simon erklärt uns, dass während des Abendessens die Futon-Betten auf den Tatami-Matten für die Nacht vorbereitet werden.
Unser Abendessen ist ein weiteres Highlight: Wir genießen ein landestypisches Menü, bestehend aus verschiedenen kleinen, kunstvoll angerichteten Speisen, die uns die Vielfalt der japanischen Küche näher bringen. Der Abend endete entspannt, während einige von uns die Möglichkeit nutzten, ein Bad im Onsen, dem traditionellen heißen Thermalbad, zu nehmen. Das über 42 Grad warme Wasser soll heilend auf Körper und Geist sein. Bei uns hat es geholfen.
6. Tag: Ein Tag ganz im Sinne des Mount Fuji
Der Tag beginnt früh mit einem typischen japanischen Frühstück im Ryokan. Einige von uns sind begeistert, andere merken schnell, dass ein japanisches Frühstück mit Reis, Fisch und Misosuppe doch eher ungewohnt ist – ein kulinarisches Abenteuer, das nicht für jeden geeignet ist!
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Hakone. Unser erstes Highlight hier ist die Seilbahnfahrt hinauf ins Owakudani-Tal, bekannt für seine Schwefelquellen und die berühmten schwarzen Eier. Leider ist es sehr nebelig, aber der Schwefelgeruch in der Luft lässt uns die vulkanische Aktivität erahnen. Der Ort auf 1.044 Metern, auch als „Jigokudani“, das „Tal der Hölle“ bekannt, gleicht mit seinen dampfenden Quellen und grauen Felsen tatsächlich mehr einer unwirklichen Mondlandschaft. Wir erfahren, dass das Essen der schwarzen Eier angeblich das Leben um sieben Jahre verlängern soll. Wir haben diesbezüglich unser Bestes versucht. Auch wenn sich der Fuji von hier nicht zeigt, probieren wir die Eier und genießen die besondere Atmosphäre.
Unsere Fahrt durch den Nationalpark führt uns weiter zum Gotemba-Friedenspark, wo wir endlich Glück haben – der Fuji-san zeigt sich in voller Pracht. Der Anblick des heiligen Berges, der über der Landschaft thront, lässt alle strahlen, und wir zücken sofort die Kameras, um diesen besonderen Moment festzuhalten.
Unterwegs erzählt uns Simon noch etwas über die japanische Popkultur und erklärt uns die Unterschiede zwischen Manga und Anime. Wir lernen, dass Mangas japanische Comics sind, während Anime die animierten Versionen dieser Geschichten sind – ein spannender Einblick in eine Welt, die in Japan große Bedeutung hat.
Ein zusätzlicher Stopp an der beeindruckenden Burg Matsumoto rundete unseren Tag ab. Die schwarze Burg, die zu den ältesten erhaltenen Burgen Japans gehört, beeindruckte uns mit ihrer imposanten Bauweise und Geschichte. Schließlich erreichen wir am Abend Takayama, wo wir den Tag mit einem leckeren Abendessen in einem Steakhaus ausklingen lassen. Hier können wir das berühmte Hida-Beef probieren, das für seinen zarten Geschmack und die feine Marmorierung bekannt ist. Das Fleisch ist köstlich und eine wahre Delikatesse, die uns einen perfekten Abschluss für diesen erlebnisreichen Tag bietet.
7. Tag: Erleben des urigen Takayamas sowie des UNESCO–Welterbe–Dorfs Shirakawago & Genuss eines Hida Abendessens
Nach einem gemütlichen Frühstück im Hotel machen wir uns auf den Weg zum Miyagawa-Morgenmarkt in Takayama. Hier bietet sich uns eine bunte Vielfalt an regionalen Produkten: Frisches Gemüse, Früchte, kunstvoll hergestellte Waren und traditionelle Snacks – der Markt zeigt uns die authentische Seite. Wir schlemmen durch die Stände, kosten einheimische Spezialitäten und genießen die Atmosphäre, die durch das lebhafte Treiben der Händler und Besucher entsteht.
Nach dem Marktbesuch geht es weiter nach Shirakawago, einem malerischen Dorf, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Die traditionellen strohgedeckten Häuser, die sogenannten Gassho-Zukuri, sind beeindruckend und versetzen uns in eine vergangene Zeit. Jedes dieser Häuser ist ein beeindruckendes Beispiel traditioneller japanischer Zimmermannskunst – ganz ohne Nägel gefertigt. Es ist faszinierend, dass diese Bauwerke seit über 150 Jahren in dieser erdbebengefährdeten Region stehen. Wir haben genug Zeit, um durch die engen Gassen zu schlendern, kleine Cafés zu besuchen und das besondere Ambiente dieses geschichtsträchtigen Ortes in Ruhe auf uns wirken zu lassen.
Am Nachmittag fahren wir zurück nach Takayama, wo wir die historische Jinya besichtigen, ein gut erhaltenes ehemaliges Regierungsgebäude. Hier erfahren wir mehr über die Verwaltungsstruktur der Region in früheren Zeiten und bewundern die schöne Architektur des Gebäudes während des Tokugawa-Shogunats. Jeder Raum hat einen anderen Zweck und nicht alle Räume durften von jedermann betreten werden. Manche Räume sind fürs Personal, manche für die Gäste und die großen Räume für den Hausherrn. Oftmals kann man anhand der Tatami-Matten entdecken, er hier hausen dürfte. In jeden Raum merkt man die Disziplin und Ordnung, die damals herrschten.
Anschließend steht uns Zeit zur freien Verfügung, und viele von uns nutzen die Gelegenheit, durch die malerischen Straßen Takayamas zu schlendern, kleine Läden zu besuchen oder weitere lokale Spezialitäten zu probieren. Ein besonderes Highlight ist unser Stopp in einer traditionellen Sake-Brauerei. Hier können wir den berühmten japanischen Reiswein probieren und erhalten spannende Einblicke in die Herstellung dieses jahrhundertealten Getränks.
Den Abend lassen wir in einem landestypischen Restaurant ausklingen, wo uns köstliches gekochtes Hida-Beef serviert wird. Das Fleisch ist zart und aromatisch – ein Genuss, der diesen erlebnisreichen Tag perfekt abrundet und uns ein weiteres Stück japanischer Esskultur näher bringt.
8. Tag: Fahrt mit dem Shinkansen–Schnellzug mit Zwischenstopp an der Burg von Himeji und Endstation Hiroshima
Heute geht es leicht und bequem weiter, denn unsere Koffer reisen separat direkt nach Kyoto. Nur mit Handgepäck ausgestattet, machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Bahnhof. Dort steigen wir in einen Regionalzug, der uns nach Nagoya bringt. Japan gilt als „Zugland“, und wir sind beeindruckt von der perfekten Organisation, Pünktlichkeit und der ruhigen Fahrt, die den gesamten Ablauf einfach und angenehm macht.
In Himeji angekommen, spazieren wir zur berühmten Burg Himeji, die als eine der schönsten und am besten erhaltenen Burgen Japans gilt. Simon führt uns durch die Burg und erklärt uns die Geschichte und Bedeutung dieses Bauwerks. Die weiße Burg, die majestätisch über der Stadt thront, fasziniert uns durch ihre ausgeklügelte Bauweise und die kunstvollen Details. Die Burganlage ist eine der wenigen ursprünglichen Burgen Japans und überstand selbst die Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs unversehrt.
Nach der Besichtigung der Burg erwartet uns ein weiteres Highlight: die Fahrt mit dem Shinkansen Superexpress nach Hiroshima. Mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h gleitet der Zug förmlich über die Schienen, und wir genießen die reibungslose und leise Fahrt. Simon gibt uns einige interessante Fakten zum Shinkansen: Der Hochgeschwindigkeitszug gilt als einer der schnellsten und sichersten Züge der Welt und ist ein stolzes Aushängeschild der japanischen Ingenieurskunst. Das Shinkansen-Netz erstreckt sich über rund 3.000 Kilometer und verbindet alle wichtigen Städte Japans, darunter Tokio, Kyoto, Osaka und Hiroshima. Die durchschnittliche jährliche Verspätung liegt bei unter einer Minute, selbst bei umfangreichem Verkehrsaufkommen. Unsere Reisegruppe war sich einig. Da kann man sich eine Scheibe abschneiden.
In Hiroshima angekommen, nahmen wir ein Taxi zu unserem Hotel, das uns einen angenehmen Abschluss der Reise ermöglichte. Am Abend erwartet uns ein traditionelles Essen: Okonomiyaki, eine Art herzhafter japanischer Pizza oder eher Pfannkuchen mit verschiedenen Zutaten. Das Gericht wird direkt vor uns auf einer heißen Platte zubereitet und schmeckt fantastisch. Den Abend lassen wir in unserer stilvollen Skybar des Hotels ausklingen. Kanpai, wie der Japaner sagen würde.
9. Tag: Ehrwürdiger Besuch des Friedensparks Hiroshima und Erkundung der Insel Miyajima
Heute beginnen wir den Tag mit einem Besuch im Friedenspark von Hiroshima, einem Ort der Erinnerung und des Gedenkens. Zunächst besichtigen wir das Friedensmuseum, das uns mit seinen bewegenden Bildern und Dokumenten die Auswirkungen des Atombombenabwurfs und die schrecklichen Folgen vor Augen führt. Die Ausstellung zeigt uns die tragische Geschichte Hiroshimas und erklärt die Hintergründe des Atombombenabwurfs am 6. August 1945, der die Stadt verwüstete und unzählige Leben kostete. Die Fakten und Bilder lassen uns nachdenklich und traurig zurück. Nach dem Museumsbesuch schlendern wir durch den Friedenspark bis zum Atombombendom, dem einzigen Gebäude, das in der Nähe des Explosionszentrums teilweise stehen geblieben ist. Heute ist der Dom ein UNESCO-Weltkulturerbe und ein starkes Symbol für Frieden und die Wiederaufbaukraft der Stadt.
Anschließend nehmen wir die Fähre zur Insel Miyajima, die für ihre malerische Natur und historische Tempelanlagen bekannt ist. Nach einem kurzen Spaziergang erreichen wir den berühmten Itsukushima-Schrein, dessen rotes Torii-Tor bei Flut eindrucksvoll im Wasser zu schweben scheint. Bei unserem Besuch war Ebbe, sodass wir die Gelegenheit nutzen konnten, direkt zum Torii hinüberzuspazieren. Simon erzählt uns die Geschichte des Schreins und die symbolische Bedeutung des Toriis, das als „Tor zum Reich der Götter“ gilt. Anschließend haben wir Freizeit, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden, Mittag zu essen und in den kleinen Geschäften nach Souvenirs zu stöbern. Nach einem erlebnisreichen Aufenthalt nehmen wir die Fähre zurück nach Hiroshima und geben uns von dort zum Bahnhof.
Nun steht die nächste Fahrt mit dem Shinkansen auf dem Programm, diesmal in Richtung Kyoto. Wieder beeindruckt uns die ruhige und reibungslose Fahrt des Hochgeschwindigkeitszugs – der Shinkansen ist wirklich ein Erlebnis für sich. Da es schon spät ist, haben wir uns mit Bento-Boxen für das Abendessen eingedeckt und genießen unsere Mahlzeit bequem im Zug, während wir durch die japanische Landschaft gleiten.
In Kyoto angekommen, nehmen wir ein Taxi zu unserem Hotel. Nach einem erlebnisreichen Tag voller Eindrücke freuen wir uns auf die letzte Etappe unserer Reise - die historische Stadt Kyoto.
10. Tag: Tierische Bekanntschaften und größter Bronzebuddha der Welt in Nara
Nach einer erholsamen ersten Nacht in Kyoto und einem reichhaltigen Frühstück starten wir voller Energie in den Tag. Heute steht ein Ausflug nach Nara auf dem Programm, der ehemaligen Hauptstadt Japans. Während der Busfahrt dorthin erzählt uns Simon von den verschiedenen traditionellen Theaterformen in Japan, wie Noh, Kabuki und Bunraku. Außerdem erfahren wir spannende Details über die Geschichte der Ninjas und Samurai, die legendären Krieger Japans, deren Einfluss bis heute spürbar ist.
In Nara angekommen, werden wir sofort von den freundlichen, frei herumlaufenden Rehen begrüßt, die hier als heilig gelten. Mit speziellem Rehfutter, das wir vor Ort kaufen können, füttern wir die Tiere und konnte einige Schnappschüsse machen.
Unser nächster Stopp ist der beeindruckende Todaiji-Tempel, dessen Haupthalle eines der größten Holzgebäude der Welt ist. Im Inneren thront die gewaltige Statue des Großen Buddha von Nara, die zu den größten Buddha-Statuen Japans zählt. Der Tempel ist im 8. Jahrhundert erbaut worden und war einst das Zentrum der buddhistischen Schule in Japan.
Nach der Besichtigung des Tempels haben wir Freizeit, um den Park weiterzuerkunden. Einige von uns entscheiden sich für einen Spaziergang zum Kasuga-Schrein, der für seine zahllosen steinernen und bronzenen Laternen berühmt ist. Der Schrein, der im 8. Jahrhundert erbaut wurde, ist dem Schutzgott von Nara gewidmet und strahlt eine besondere Ruhe aus. Simon erzählt uns, dass die Laternen zweimal im Jahr entzündet werden, was den Schrein in eine magische Atmosphäre taucht.
Am späten Nachmittag kehren wir nach Kyoto zurück und haben Zeit, uns für den Abend frisch zu machen. Dann nehmen wir ein Taxi zum Kodaiji-Tempel, wo uns eine atemberaubende Lichtershow erwartet. Die kunstvollen Lichtinstallationen und die beleuchteten Bäume im Garten schaffen eine magische Stimmung. Wir sind begeistert.
Nach der Lichtershow kehren wir zurück zum Hotel – entweder mit dem Taxi oder zu Fuß durch das berühmte Geisha-Viertel Gion. Die ruhigen, charmanten Gassen und die traditionelle Architektur des Viertels lassen uns das alte Japan spüren und bieten einen malerischen Abschluss eines erlebnisreichen Tages.
11. Tag: Erkundung der Kaiserstadt Kyoto, eine UNESCO–Weltkulturerbestätte & Teilnahme an einer traditionellen Tee–Zeremonie
Unser letzter Tag in Japan beginnt in Kyoto, der Stadt, die für ihre gut erhaltene Geschichte und ihre mehr als tausend Tempel berühmt ist. Kyoto war über tausend Jahre lang die Kaiserstadt Japans und gilt als kulturelles Herz des Landes.
Unsere Stadtbesichtigung führt uns zunächst zum Ryoanji-Tempel, einem Zen-Tempel, der für seinen weltberühmten Steingarten bekannt ist. Der Garten besteht aus sorgfältig arrangierten Steinen und Kies, die eine ruhige, schnelle meditative Atmosphäre schaffen. Simon erklärt uns, dass die fünfzehn Steine des Gartens so angeordnet sind, dass immer nur vierzehn auf einmal zu sehen sind. Der fünfzehnte Stein ist nur für Buddha sichtbar.
Unweit des Ryoanji-Tempels besuchen wir den Kinkakuji-Tempel, auch bekannt als der „Goldene Pavillon“. Das berühmte Gebäude ist mit Blattgold überzogen und spiegelt sich malerisch im davorliegenden Teich wider. Der Pavillon wurde ursprünglich als Ruhesitz für einen Shogun erbaut und später zu einem Zen-Tempel umgewandelt. Der Anblick des schimmernden Gebäudes ist beeindruckend, und wir genießen diesen tollen Ort. Auf dem Weg zum Bus können wir noch Mitbringsel kaufen. Mochi – die berühmten japanischen Reiskuchen mit verschiedenen Füllungen wie süßen Bohnen oder Matcha erscheint uns als tolles Souvenir für die Lieben zu Hause.
Unsere nächste Station ist der Heian-Schrein, ein prächtiger Shinto-Schrein, der mit seinem großen Torii-Tor und den weitläufigen Gärten beeindruckt. Der Schrein wurde zu Ehren des Kaisers gegründet, der Kyoto zur Hauptstadt Japans gemacht hatte. Am Nachmittag haben wir Freizeit, um in der Umgebung des Hotels noch ein letztes Mal durch die kleinen Geschäfte und Straßen zu schlendern, Souvenirs zu kaufen oder einfach die Atmosphäre Kyotos zu genießen.
Später erwartet uns eine traditionelle Teezeremonie, bei der wir in die Kunst des Teetrinkens eingeführt werden. Simon erklärt uns, dass die Teezeremonie, bekannt als „Sado“, tief in der japanischen Kultur verwurzelt ist. In ruhiger, langsamer Abfolge bereiteten uns die Teemeisterin den grünen Matcha-Tee zu, und wir konnte selbstverständlich probieren.
Am Abend lassen wir unsere Japan-Reise bei einem gemeinsamen Abschlussessen in einem japanischen Restaurant ausklingen. In geselliger Runde genießen wir noch einmal die köstlichen Spezialitäten der japanischen Küche und tauschen die schönsten Momente und Erinnerungen dieser Reise aus. Mit einem Gefühl der Zufriedenheit und Dankbarkeit blicken wir auf die Erlebnisse zurück, die wir in diesem faszinierenden Land gesammelt haben – ein krönender Abschluss für unsere Reise in das Land der aufgehenden Sonne.
12. Tag: Zeit des Abschieds nach einer ereignisreichen Rundreise in Japan
Unser letztes Frühstück in Japan genießen wir mit einem weinenden Auge. Gerne wären wir länger geblieben, aber die Heimat ruft. Gemeinsam mit Simon verlassen wir das Hotel und machen uns auf den Weg nach Osaka. Während der Fahrt durch die Stadt blicken wir noch einmal auf die moderne und doch so traditionsreiche Welt Japans zurück.
In Osaka heißt es schließlich Abschied nehmen. Lieber Simon, vielen Dank für deine tolle Reiseleitung und für die schönen Tage in Japan.
Am Flughafen steigen wir in unserem Flieger zurück nach München, wo wir schließlich landen und langsam wieder europäische Luft schnuppern. Hier trennen sich unsere Wege, und wir verabschieden uns voneinander. Mit schönen Erinnerungen im Gepäck kehren wir nach Hause zurück.
Auf diesem Wege möchte ich mich gerne bei der Reisegruppe bedanken. Wir haben viel miteinander erlebt, viel gesehen, viel gelacht und gescherzt und eine wunderbare Zeit miteinander gehabt. Wir durften viele nette Menschen und Reiseleiter kennenlernen, beeindruckende Regionen bereisen und ein wunderschönes Land entdecken. Gemeinsam durften wir tolle Momente erleben und mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck zurückkommen.
Ich hoffe, wir sehen uns in Zukunft auf einer weiteren Reise mit Eberhardt TRAVEL wieder.
Bleiben Sie reisefreudig,
Euer Philip Seidel