Rundreise Japan – Land der aufgehenden Sonne
Reisebericht: 22.03. – 04.04.2025
Japan, ein Land, welches man mit einigen Synonymen und Gegensätze verbindet: Land der aufgehende Sonne, Kirschblüte, tausendjährige Kultur, Technik & Fortschritt, Teezermonien, Harmonie und Freundlichkeit aber auch moderne Städte, außergewöhnliche Architektur und Wolkenkratzer fallen mir spontan ein. Und sicher nicht nur mit sondern mindestens noch 20 weiteren Reisegästen, mit denen ich mich aufmache, das Land auf dem fernen asiatischen Kontinent zu entdecken. Wir sind aufgeregt und starten voller Erwartungen in diese Reise.
Ein Reisebericht von
Sylvia Sann
Flug nach Tokio, die Hauptstadt Japans
Meine Reisegruppe, bestehend aus 20 interessierten Reisegästen, hat ihr Einzugsgebiet verteilt über die ganze Bundesrepublik. So ist unser gemeinsamer zentraler Treffpunkt am Frankfurter Flughafen, wo wir uns gegen Mittag an einem sonnigen Samstag am Abflug-Gate nach Tokyo treffen. Nachdem ich alle Gäste begrüßt habe, besteigen wir pünktlich unser Flugzeug und nehmen auf den uns zugewiesenen Sitzplätzen Platz. Der Pilot hält seine Ansprache und fast pünktlich erhebt sich der Flieger über die Main-Metropole. Unser Flug in Richtung Osten ist weitestgehend ruhig und neben den servierten Mahlzeiten vertreiben wir uns die Flugzeit mit Schlafen oder dem Entertainment-Programm der Fluggesellschaft.
Willkommen in Japan! – Besuch des Skytrees
Mehr oder weniger ausgeschlafen erreichen wir am Vormittag die japanische Hauptstadt Tokyo. Nachdem wir das Einreiseprozedere hinter uns gebracht und unsere Koffer abgeholt haben, verlassen wir den Sicherheitsbereich des Flughafens und unsere örtliche Reiseleiterin Gudrun begrüßt uns. Wir stellen uns kurz vor und schon erledigen wir den wichtigsten Punkt in einem fernen Land: Geld ziehen bzw. Geld tauschen. Gut versorgt, laufen wir zum Bus und unser Bus-Chauffeur Makino San begrüßt uns durch das Mikrofon mit einer kleinen Ansprache. Damit beweist er schon nach wenigen Minuten, wie freundlich die Japaner sind. Anschließend fahren wir gemeinsam in die Innenstadt Tokyos. Der Verkehr verläuft sehr ruhig, nirgendwo ist hupen zu hören und für eine 37-Millionen-Metropole ist relativ wenig Verkehr auf den Straßen unterwegs. Unser Ziel ist der Skytree, der höchste Fernsehturm weltweit und aktuell dritthöchstes Gebäude auf unserem Planeten. Da wir sehr gut durch die Stadt kommen, sind wir etwas zeitiger am Turm und legen eine kleine Mittagspause ein, in der wir schon die ersten kleinen Läden Japans besuchen. Anschließend treffen wir uns vor dem Eingang des Skytrees wieder und erklimmen gemeinsam im Lift in kürzester Zeit die 350 Meter bis zur 360-Grad-Panoramaaussichtsplattform. Wir haben Glück mit dem Wetter. Bis zum Mount Fuji, der sich ca. 100 Kilometer entfernt befindet, können wir zwar nicht schauen aber der Ausblick auf Tokyo ist klar. Wir erkennen zwar nicht die schier endlose Größe der Stadt, aber wir sehen die vielen Brücken, Hochhausschluchten, Fußballfelder und befahrenen Straßen der Stadt. Wir sind sehr beeindruckt von der Schönheit der japanischen Hauptstadt. Nachdem wir uns satt gesehen haben, kehren wir zum Bus zurück und unser Chauffeur bringt uns zu unserem Hotel für die kommenden Nächte, welches sich in der Bucht der Stadt befindet. Es ist ein modernes Haus und auf der Fahrt dorthin erklärt uns Gudrun schon die Vorgehensweise für das Onzen, welches sich in der obersten Etage befindet als auch die Besonderheiten und vielen Knöpfe, die der Klospülung vorbehalten sind. Angewärmte Klodeckel, verschiedene Spüldruckmechanismen sowie Intimdusche sind scheinbar Standard in diesem Hotel. Nach dem Zimmerbezug und einer kurzen Erholungspause treffen wir uns zur ersten gemeinsamen S-Bahn-Fahrt wieder. Ziel ist ein japanisches Restaurant, wo wir die erste Begegnung mit einheimischen Speisen genießen. In sieben verschiedenen (kleineren) Gängen probieren wir uns durch und sättigen uns. Zum Abschluss unseres ersten Abends treffen sich einige Gruppenmitglieder in der Bar wieder und stoßen gemeinsam auf schöne Tage an.
Willkommen in Japan! – Stadtbesichtigung von Tokyo
Am Morgen erwartet uns das erste japanische Frühstück auf dieser Reise. Es gibt eine vielfältige Auswahl an Salaten, Sushi, Thunfisch, anderen (rohen) Lachsarten, Meeresfrüchte, Reis aber auch Suppen. Es gibt auch eine kleine internationale Frühstücksecke aber wir probieren uns durch die Köstlichkeiten unseres Gastgeberlandes. Danach beginnen wir unseren Tag und möchten heute gemeinsam mit Gudrun Tokyo entdecken. Unser Chauffeur lenkt seinen Bus geschickt durch die Straßen der Hauptstadt. Dabei passieren wir den alten Fischmarkt und fahren schon einmal durch den Stadtteil Ginza, dem wir später noch einen Besuch abstatten. Wir kommen ebenfalls am Kaiserpalast als auch am Parlamentsgebäude vorbei. Nebenbei erklärt uns Gudrun auch die Systeme des japanischen Alphabets. Weiter auf unserem Weg passieren wir den obersten Gerichtshof und erblicken in der Ferne das Rathaus. Kurz vor der Ankunft am Meiji-Schrein stoppt uns noch der Zugverkehr des größten Bahnhofs der Welt, Shinjuku, der über 100 Ausgänge besitzt und tagtäglich über 3 Millionen Menschen abfertigt. Am Meiji-Schrein nimmt uns Gudrun mit auf eine Führung durch die Anlage, die seit 1920 existiert. Sie zeigt uns die Sake-Fässer sowie die gegenüber befindlichen Weinfässer und führt uns durch das Tor zum Hauptgebäude des Shinto-Schreins. Bei ein wenig freier Zeit können wir unsere Fotos anfertigen währenddessen Gudrun ein Ema für uns kauft. Auf einem Ema schreibt man seine Wünsche für die Gottheit auf und wir lassen Gudrun unsere Wünsche für diese Reise wissen. Nachdem der Ema beschriftet ist, hängt Gudrun es auf und wir hoffen nun auf die Erfüllung unserer Wunschliste. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und unserem "Buddy-Check" kehren wir mit dem Bus nach Ginza zurück, wo wir Zeit für die Mittagspause haben. Diese kann entweder zur Stärkung genutzt werden oder zum Bummeln entlang der teuersten Einkaufsstraße Tokyos sowie zum Bestaunen der Fensterauslagen. Unser nächstes Ziel ist Asukasa, wo wir in der Nähe des Donnertors aussteigen. Wir bummeln entlang der Straße bis zum Fluss Sumida, wo uns Gudrun das architektonisch besonders hervorgehobene Gebäude einer Bierbrauerei zeigt. Im Hintergrund ragt der Skytree auf. Durch einen kleinen unterirdischen Gang spazieren wir zum Areal des Sensoji-Tempels. Auch hier erklärt uns Gudrun alles Wissenswerte rum um die Gebräuche und Traditionen sowie zur Geschichte des Tempels. Danach haben wir nochmals freie Zeit, die wir auf der Ladenstraße Nakamise-dori verbringen. Zahlreiche Souvenirläden und Imbisse sind hier vorhanden und warten darauf, von uns begutachtet zu werden. Mit einem guten Einblick in die Stadt Tokyo kehren wir am späteren Nachmittag zurück zu unserem Hotel.
Damit soll der Tag aber noch nicht geendet sein. Wer mag, schließt sich mir für einen Ausflug in den Stadtteil Shibuya an. Mit einer privaten Zuglinie fahren wir zunächst zum Bahnhof Shimbashi, wo wir in die Ginza-Line in Richtung Bahnhof Shibuya umsteigen. Hier verlassen wir das Bahnhofsgebäude und schon beim Ausgang erblicken wir die wohl berühmteste Kreuzung der Stadt, die Shibuya Scramble Crossing. Die Kreuzung wird täglich von bis zu 250.000 Menschen genutzt. Wenn ALLE Fußgängerampeln gleichzeitig auf grün schalten, ist ein Meer aus Menschen von einer auf die andere Seite unterwegs und versucht, nicht ineinander zu laufen. Von oben ein schönes Bild zu filmen und mittendrin zu sein, macht mindestens genauso viel Spaß. Eingebettet ist die Kreuzung in zahlreiche Werbeschildern und bunten Videobildschirmen, so dass es sich auch erst am Abend wirklich lohnt, hierher zu kommen.
Ausflug nach Nikko
Für unseren heutigen Ausflug verlassen wir Tokyo und haben eine längere Fahrtstrecke vor uns. Da "Engel reisen" haben wir nicht nur schönstes Wetter sondern auch gutes Glück mit dem Verkehr. Es staut sich zwar kurz auf einer der Autobahnen in Tokyo aber nachdem wir die Hauptstadt hinter uns gelassen haben, genießen wir freie Fahrt. Auf dieser gibt uns Gudrun einen allgemeinen Überblick über das Land und so erfahren wir unter anderem, dass im Land vier verschiedene Klimazonen vorherrschend sind, das 2/3 des Landes bewaldet ist und das DIE Sportart der Japaner Baseball ist. Nach einer kurzen Absprache zwischen unserer örtlichen Reiseleiterin und unserem Chauffeur erhalten wir die frohe Nachricht, dass der Verkehr so gut läuft, dass wir sogar den eventuell geplanten Ausflug zum Kegon-Wasserfall unternehmen können. Hinauf entlang 24 Serpentinenkurven erreichen wir schließlich den Chuzenji-See, an dem wir für einen Fotostopp halten und einige meiner Reisegäste sogar eine kleinen Schnellballschlacht machen. Im Anschluss besuchen wir den 97 Meter hohen Kegon-Wasserfall, der höchste Wasserfall des Landes. Hier haben wir ein wenig Zeit für die Mittagspause oder wer mag, fährt mit dem Lift hinunter, um sich den Wasserfall von da aus anzuschauen. Unser nächstes Ziel ist die Kleinstadt Nikko, die wir nach dem erneuten passieren von 24 weiteren Kurven schließlich erreichen. Wir fahren vorbei an der roten Brücke und erreichen den unteren Parkplatz der Schrein-Anlage. Wir verlassen den Bus und spazieren mit Gudrun durch die Anlage, vorbei an einem Schrein sehen wir die Glocke und spazieren zu einem weiteren Gebäude, wo wir kurz einer traditionellen Zeremonie beiwohnen dürfen. Anschließend bewundern wir die fünfstöckige Pagode. Davon gibt es nur noch sehr wenige in Japan. Wir betreten die Haupthalle des Schreins und Gudrun nimmt uns mit auf eine geschichts- und informationsreiche Reise durch die Anlage. Wer mag, kann auch die 207 Treppen zum Mausoleum erklimmen. Mit ganz vielen, neuen Eindrücken kehren wir zum Bus zurück, der uns zurück nach Tokyo bringt. Nach einer technischen Pause lädt uns Gudrun zum Probieren von Taiyaki ein. Dabei handelt es sich Waffeln, wahlweise mit Vanillepudding oder Rote-Bohnen-Muss gefüllt, in Fischform. Es mundet uns und wir danken Gudrun dafür.
Erkundung von Kamakura und Fahrt zum Fuji–Nationalpark
Mit verlassen unser gutes Hotel in Tokyo und treffen uns mit Gepäck am Bus. Wir verabschieden uns von der Präfektur Tokyo und reisen weiter in südliche Richtung. Zunächst befahren wir noch die Autobahnen der japanischen Hauptstadt, die wir schon bald hinter uns lassen aber zunächst lauschen wir noch Gudruns täglicher Weisheit des Tages. Schon nach kurzer Zeit passieren wir das Petrochemiewerk in der Stadt Kawaski auf unserer linken Seiten und nehmen die Brücke namens Yokohama Bay Bridge, die uns näher an unser erstes Ziel am heutigen Tag bringt. Gudrun erzählt uns auf dem Weg nach Kamakura auch alltägliche Dinge wie zum Beispiel die Bedeutung der farbigen Autokennzeichen, denn davon gibt es in Japan drei Stück: weiß, gelb und grün. Nach rund 90minütiger Fahrt erreichen wir die Ortschaft Kamakura, in der heute z.B. einige der wichtigsten japanischen Schriftsteller leben. Die Stadt ist auch sehr beliebt zum Baden in den Sommermonaten Juni und Juli. Heute bestaunen wir aus dem Busfenster hinaus die vielen Surfer, die gegen die Wellen kämpfen und auf einen guten "Ritt" warten. Am dafür vorgesehenen Parkplatz verlassen wir unseren Bus und gemeinsam mit Gudrun gehen wir auf Entdeckungsreise durch die wunderschön angelegte Hasedera-Tempelanlage. Bekannt geworden ist der Tempel durch die Kannon-Statue, die aus massivem Holz besteht. Wir betreten das Areal neben dem Holztor, welches von einem riesigen Lampion geschmückt wird. Die ganze Anlage befindet sich auf zwei, bzw. drei Ebenen. Auf der untersten im Eingangsbereich ist ein wunderschöner Garten mit Teichen angelegt. Daneben gfindet sich befindet sich eine Grotte, die wir in unserer Freizeit besichtigen können. Auf der zweiten Ebene erklärt uns Gudrun den Inari-Schrein mit der Schutzgöttin der Kinder, Jizo-do. Um hier herum sind viele, ja sogar vielleicht hundertere kleine Jizo-Statuen aufgereiht. Auf der dritten Ebene befindet sich das Tempel-Hauptgebäude, in der die Statue der Kannon untergebracht ist. Diese sehr beeindruckende Statue misst eine Größe von fast zehn Metern und auf ihrem Haupt finden sich 11 Köpfe, die die verschiedenen Stufen auf der Suche nach der Erleuchtung repräsentieren. Am Anschluß besuchen wir in Kamakura noch den zweitgrößten in Japan befindlichen Buddha. Er ist 13 Meter hoch, aus Bronze gegossen und ist frei stehend. In seinem Inneren ist er hohl und gegen ein kleines Entgeld kann man das Innere des Buddhas besichtigen. In der Mittagszeit setzen wir unsere Reise fort. Entlang der Küste, die heute sehr staureich ist, fahren wir, vorbei an der Insel Enoshima, zum Ashi-See im Fuji-Nationalpark. Hier besteigen wir ein Piratenschiff und unternehmen eine kleine Seenfahrt, in der Hoffnung, den Fuji-san zu erblicken. Aber leider ist uns das Glück nicht hold aber dennoch hatten wir Spaß während der Fahrt und hoffen morgen auf besseres Wetter. Nicht allzuspät erreichen wir das Ryokan, ein traditionelles japanisches Hotel, wo unsere Gäste heute Nacht die Gelegenheit haben, auf einem Futon ihren Schlaf zu finden. Aber zuvor treffen wir uns zu einem japanischen Abendessen ganz traditionell im Kymono bekleidet.
Ein Vormittag ganz im Sinne des Mount Fuji
In einem Ryokan, einem traditionellen japanischen Hotel, herrschen doch so andere Regeln als in einem gewöhnlichen Hotel und so sollen wir geschlossen als Gruppe 07:30 Uhr beim Frühstück erscheinen. Das japanische Frühstücksbuffet ist groß und vielfältig, und es findet sich sogar eine kleine westliche Frühstücksecke. Aber das ist nicht in jedem Ryokan so. Gestärkt checken wir aus und verladen erneut unsere Koffer. Auf unserer Nachfrage im Bus, wie die Nacht auf einem Futon gewesen sei, haben wir überwiegend positive Resonanz erhalten. Wir machen uns auf den Weg zurück in Richtung Fuji-Nationalpark und lassen den Ashi-See hinter uns. Unser Ziel ist die Bergstation, wo wir uns als Gruppe auf zwei Gondeln aufteilen. Langsam erheben sich diese und wir gleiten über die Bäume. Noch erblicken wir nur den Ashi-See, aber bald auch auf der rechten Seite den Fuji san, der sich heute von seiner besten Seite präsentiert. Wir können uns nicht satt sehen und knipsen Unmengen an Fotos. An der zweiten Bergstation verlassen wir die Gondel und steigen um in eine weitere Gondel. Nun schweben wir über aktive Schwefelschlote, deren Geruch wir auch in der Gondel wahrnehmen. Es ist wahnsinnig beeindruckend. An der oberen Station wartet Makino San bereits auf uns und er fährt uns ein Stück durch das Owakudani-Tal. Wir sehen viele abgestorbene Bäume, die auf die Schwefelgase zurückzuführen sind. Nun liegen rund 300 Kilometer Fahrstrecke bis nach Nagano vor uns. Nach einer kürzeren Fahrt halten wir am Shizuoka-Stopp und von hier aus haben wir einen wirklich fantastischen Ausblick auf den Fuji-san. Alle Gäste kommen auf ihre Foto-Kosten und genießen den majestätischen Anblick. Danach geht es weiter und auf dem Weg bis zu unserer Mittagspause erhalten wir von Gudrun einen Einblick in das japanische Schulsystem. Auf dem weiteren Weg in Richtung Nagano lauschen wir zudem ihren Vorträgen zum Gesundheits- und Sozialsystem, was sehr interessant ist. Da unser Chauffeur einen flotten Fuß auf dem Gaspedal hat, erreichen wir Nagano sogar bereits am Nachmittag. So hat man nach dem Checkin im Hotel noch die Möglichkeit, die Anlage des Zenko-ji individuell zu besichtigen.
Besuch des Wild Monkey Parks und der Burg Matsumoto in der Provinz Nagano
Heute ist der ersten Morgen, der uns einmal nicht mit Sonnenstrahlen begrüßt. Es ist wolkig aber dennoch hellen Lichtes, als wir die Stadt Nagano am Morgen verlassen. Beim Herausfahren aus der Stadt erzählt uns Gudrun, auf vorheriger Nachfrage einiger Gäste, etwas von einem Theaterbesuch in Kyoto und macht meiner Reisegruppe den Besuch sehr schmackhaft. Zack, werden die Handys gezückt und aus dem Bus heraus die noch wenigen vorhandenen Tickets gekauft. Die Technik heutzutage ist schon sehr nützlich. Wir lassen das Einzugsgebiet der Stadt Nagano hinter uns und langsam ändert sich die Umgebung in landwirtschaftliches Gebiet. Nach rund einer Stunde Fahrt erreichen wir den Parkplatz des Wildzoos und wandern zu dessen Eingang. Dafür spazieren wir rund 30 Minuten entlang eines doch sehr schlammigen Weges, da aufgrund der Schneeschmelze der Weg noch nicht wieder fest geworden ist. Hin und wieder laufen wir auch über Reste des gefrorenen Schnees. Zum Schluss hin überwinden wir noch einige Treppen und dann sehen wir Sie endlich, die freilebenden Affen. Wir haben wirklich großes Glück, dass diese da sind und sogar in einer beachtlichen Zahl. Wir werden von ihnen aber kaum beachtet. Die ganze Zeit sind sie am essen, hocken an der heißen Quelle oder jagen sich durch das Gebiet. Aber Obacht: auf einmal geben die Affen starke Laute von sich und kurz darauf sehen wir auf der gegenüberliegenden Seite, wie sich ein großer Stein lockert und den Hang herunter poltert. Für einen kurzen Moment sind wir vom Schrecken erfasst aber Gott sei Dank verflüchtigt sich dies schnell, da der Steinschlag doch etwas weiter von uns entfernt ist. Der Rückweg ist der gleiche, den wir auf der Hinroute genommen haben und in der Nähe des Busses haben wir die Möglichkeit, unsere verunreinigten Schuhe etwas zu säubern. Zurück im Bus ist unser nächstes Ziel Matsumoto. Aber bevor wir das beschauliche Städtchen erreichen, stoppen wir noch für eine Mittagspause, damit wir gut gestärt am zeitigen Nachmittag gemeinsam mit Gudrun die Burganlage von Matsumoto erkunden können. Wir spazieren zunächst durch das mächtige Tor und Gudrun erklärt uns die Rüstung eines Samurais. Danach sehen wir die schwarze Burg, die auch den Beinamen Krähenburg trägt, in ihrer vollständigen Pracht. Mit ihren ausgebreiteten Armen ist sie besonders schön anzusehen. Der noch gut erhaltene Burgturm möchte jetzt durch uns erklommen werden. Auf vielen schmalen und steilen Treppen (teilweise 61 Grad Steigung) erreichen wir den sechsten Stock der Burg und genießen von hier aus den Ausblick auf die Stadt Matsumoto. Wir haben auch hier wieder Glück: die Sonne zieht auf und taucht den Anblick in ein leuchtendes Bild. Und es sind nicht so viele Menschen in der Burganlage, so dass wir auch die Möglichkeit am heutigen Tag hatten, auf den Turm zu gelangen. Dem ist nicht immer so, wie uns Gudrun berichtet. Nach diesem Programmpunkt gelangen wir erneut zum Bus und Makino San bringt uns weiter nach Takayama. Langsam ändert sich einmal wieder die Landschaft aber auch das Wetter. Durch kleine Städtchen und durch einige Tunnel geht es hinauf in das Gebirge. Die Wolken hängen tief und es wird recht schnell dunkel. Je höher wir kommen, desto mehr Schnee sehen wir auch noch. Der Kontrast zu den letzten Tagen ist da. Auf dem Weg nach Takayama telefoniert Gudrun mit dem Chef eines kleinen Lokals und reserviert für uns alle Plätze. Damit ist der Laden ausgebucht und als wir nach unserem Hotel-Checkin-In am Restaurant ankommen, steht dran "sorry, we are closed". Durch uns ist tatsächlich jeder Platz besetzt. Der Chef kocht hier noch persönlich und so bestellt jeder das von der Speisekarte, was ihm am besten anspricht. Guten Appetit.
Erleben des urigen Takayamas sowie des UNESCO–Welterbe–Dorfs Shirakawago & Genuss eines Hida Abendessens
Wir dürfen heute etwas länger schlafen und treffen uns 09:00 Uhr an der Hotelrezeption. Noch schnell werden die letzten deutschsprachigen Stadtpläne ausgeteilt und schon beginnen wir mit unserer kleinen Stadtbesichtigung durch die architektonisch noch gut erhaltene Altstadt Takayamas. Dafür spazieren wir rund 10 Minuten zu Fuß von unserem Hotel bis wir die Hauptgasse/-straße in der Altstadt erreicht haben. Wir flanieren entlang der Straße und Gudrun erzählt uns die ein oder andere wichtige Information zu den Läden und Restaurants, die langsam aber sicher zum Leben erwecken, sozusagen langsam ihre Ladentüren öffnen. Hier gibt es neben Souvenirs auch die Ess-Stäbchen zu kaufen, für deren Produktion Takayama bekannt ist. Anschließend schlendern wir über den großen Morgenmarkt, der sich entlang des Flusses Myagawas erstreckt. Auch hier findet sich der ein oder andere Souvenirladen aber auch kleine Imbisse an den man süße Leckereien, Süßkartoffelbrei aber auch Fisch sowie frisches Obst kaufen kann. Der Einblick ist schon sehr interessant, auch wenn es uns aufgrund des kalten Wetters ziemlich fröstelt. Nachdem Gudrun ihre Ausführungen beendet hat, genießen wir ein wenig freie Zeit, die wir zum Einkauf von Souvenirs nutzen sollten, denn so viel Freizeitmöglichkeiten werden wir in den kommenden Tagen nicht mehr haben um zu shoppen.
Am späten Vormittag treffen wir uns am Hotel wieder und gemeinsam mit Makino San fahren wir zum ca. eine Stunde entfernten Dorf Shirakawago, ein malerischer Ort mit schilfgedeckten Bauernhäusern, das von der UNESCO in seiner Gesamtheit zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Gemeinsam mit Gudrun spazieren wir entlang der Straßen, da wir noch ein wenig Zeit haben, bis wir eines der Häuser von innen besichtigen dürfen. Aber hinter jeder Ecke verbirgt sich ein neues, tolles Fotomotiv. Das Dorf, das auch heute noch von ca. 1.600 Einwohnern belebt wird, würde in Deutschland unter dem Begriff Museumsdorf zu erleben sein. Bis 1929 betrieb man hier in Shirakawago noch Seidenraupenzucht und es war nicht unüblich, dass bis 40 Personen in einem der Häuser gemeinsam lebten. Schließlich dürfen wir eines der Kanda-Häuser betreten und bei einer Führung lauschen wir den Ausführungen Gudruns zum Aufbau eines solchen Hauses, was wichtig war für die Einrichtung und sie zeigt uns auch die reetgedeckten Dächer von Innen. Nach einer gewissen Zeit, die wir individuell in Shirakawago gestalten, kehren wir nach Takayama zurück und besuchen den Kaikan Takayama Yatai, der sich vor dem wichtigen Shinto Schrein Sakurayama Hachimangu befindet. Hier bestaunen wir die berühmten Yatai-Wagen, die während des sogenannten Takayama Float Cart Festival aus den "Garagen" geholt und präsentiert werden. Diese Wagen bestechen durch ihre Farbenfreude und aufwendigen Details und erzählen von der Geschichte und Tradition der Stadt Takayama.
Am Abend treffen wir uns erneut, um in einem lokalen Restaurant das bekannte Hida-Rindfleisch zu probieren. Wir werden an vier Tischen platziert. In der Mitte eines jeden Tisches befinden sich Gasgrills und wir bekommen dazu zwei Platten Hida-Beef serviert, die wir nun grillen und uns schmecken lassen.
Fahrt mit dem Shinkansen–Schnellzug mit Zwischenstopp an der Burg von Himeji und Endstation Hiroshima
Zeitgleich mit uns checken zwei weitere Gruppen aus dem Hotel in Takayama aus und wir spazieren rund fünf Minuten zum Bahnhof. Unsere Koffer haben wir bereits am Vorabend an der Rezeption abgegeben und nun reisen wir mit kleinem Gepäck weiter. Zunächst fahren wir rund 2,5 Stunden mit dem Zug von Takayama nach Nagoya. Die Landschaft als auch kleinere Städte, Dörfer und einige Wasserkraftanlagen ziehen an unseren Fenstern vorbei. Auf dem Weg sehen wir auch die ersten zarten Kirschblüten am Baum sich öffnen. In Nagoya haben wir rund dreißig Minuten Zeit, um uns ein Bento (ein Mittagssnack) zu kaufen und das Gleis zu wechseln, dann ab jetzt geht es weiter im bekannten japanischen Shinkanzen, der Schnellzug unter den Schnellzügen. Auch hier nehmen wir auf unseren vorreservierten Sitzplätzen Platz und schon legen wir mit rund 300 km/h die Strecke von Nagoya nach Himeji zurück. Nach rund anderthalb Stunden Fahrt erreichen wir Himeji. Das die Burg sehr voll sein wird, merken wir daran, dass wir keine Schließfächer für unser Gepäck finden. Die Lösung ist, dass wir unser Gepäck in einem Laden abstellen dürfen, der mit der Touristinformation zusammen arbeitet und dies innerhalb dieser Kooperation erlaubt. Um Zeit zu sparen, fahren wir dann mit dem Bus vom Hauptbahnhof zur Burg. Dabei lernen wir das japanische Ticketzahlen auch einmal kennen. Schließlich erreichen wir die Burg und erkunden diese gemeinsam mit Gudrun. Die Burg wird seit 1993 durch die UNESCO geschützt und diente schon mehrfach als Kulisse für so manchen Hollywood-Blockbuster. Da die Burg nie angegriffen wurde, ist sie auch noch so gut erhalten. Sie wurde im Jahr 1616 fertig gestellt und mit einer Höhe von 51 Metern, zudem auf einem Hügel stehend, ist dieses Bauwerk so oder so schon ein imposantes Gebäude, auch sehr schönes noch hinzu. Wir strömen mit den Massen hinauf zum Burgareal und genießen sowohl die Blicke auf die Burg als auch auf die Stadt Himeji selbst. Gudrun führt uns auch durch die zwei Gartenanlagen der Burg und hier sehen wir sie nun richtig, die beginnenden Kirschblüte mit den weißen und rosafarbenen Blüten. Da wir durch die vielen Menschen im Burgareal viel Zeit verloren haben, fahren wir mit dem Bus zurück zum Hauptbahnhof von Himeji, wo wir unsere Fahrt in einem anderen Shinkanzen weiter fortsetzen in Richtung Hiroshima. Hier angekommen, fahren wir mit Taxen zu unserem gebuchten Hotel. Dieser Abend steht uns frei zur individuellen Gestaltung. Einige meiner Reisegäste nutzen die Gelegenheit, um in einem Restaurant Kugelfisch zu probieren, andere Gäste wiederum spazieren nach einem fakultativen Abendessen in den hotelnahgelegenen Friedenspark, um schon erste Impressionen auf sich wirken zu lassen.
Erkundung der Insel Miyajima – Freizeit in Hiroshima am Nachmittag
Im Hotel "The Knot" wird uns zum ersten Mal auf dieser Reise ein westliches Frühstück serviert. Müsli, Obst und Salat holen wir uns vom Buffet und bei dem Warmanteil können wir aus einer Speisekarte auswählen. Auch wenn heute eigentlich nicht ganz so viel Programm auf unserem Plan steht, treffen wir uns gegen halb, um zum nahegelegenen Bootsanleger zu spazieren. Auf dem Weg dahin begleitet uns ein Fluss an dessen Ufer wiederum Kirschbäume zu finden sind. So langsam aber sich befinden wir uns tatsächlich inmitten der beginnenden Kirschblüte - ein sehr schöner Anblick, der uns bei jedem Baum zum neuen Strahlen bringt. Kurz vor neun Uhr legt die Direktfähre, die wir aufgrund des hohen Wasserstandes noch nutzen können ab und nach rund 45 Minuten Fahrt erreichen wir die Insel Miyajima. Nachdem wir die Fähre verlassen haben, begegnen wir auch dem ersten Reh und Gudrun zeigt uns den Ort, wo wir uns am Mittag wieder treffen werden. Da wir so zeitig da sind, haben wir Glück, dass die Insel noch nicht so sehr überlaufen ist, wie sie dann am Mittag sein wird. Zudem ist noch viel Wasser da, so das wir das O-torri-Tor auch so fotografieren können, wie wir es von den Bildern her kennen. Der Tidenhub wird heute sehr groß sein: 3,15 Meter. Gemeinsam spazieren wir nun zum O-torri-Tor und trotz zahlreicher Touristen haben wir ausreichend Zeit und Möglichkeiten, dieses bekannte Tor zu fotografieren und in uns gedanklich aufzunehmen. Im Itsukushima-Schrein, den wir ums im Anschluss anschauen, haben wir das große Glück, einer Hochzeitszeremonie beizuwohnen. Es ist sehr eindrucksvoll und ehrfürchtig. Und das Brautpaar sieht sichtlich stolz aus und freut sich über so viel Interesse an ihrer Hochzeit. Was für ein außergewöhnlicher Zufall, das wir dies so miterleben durften. Auf dem Weg zum Daishoin-Tempel erfahren wir von Gudrun, dass heutzutage bereits 6000 Menschen auf der Insel Miyajima wohnen, eine beeindruckende Zahl. Auf dem Weg zum Schrein nutzen ein paar Gäste meiner Reisegruppe die Möglichkeit, die Glücksglocke erklingen zu lassen und wir hoffen nun alle, dass Glück ihr ständiger Begleiter sein wird. Nach den Gudruns Erklärungen im Tempel und den Besuch einer kleinen Grotte, löst sich unsere Reisegruppe auf und wir haben nun freie Zeit, um die Insel Miyajima für uns entdecken. Gegen Mittag, als die Touristenströme immer mehr werden, treffen wir uns und nehmen nun eine andere Fähre zurück auf das Festland. Wir erreichen einen Vorort von Hiroshima und setzen unsere weitere Rückfahrt mit zwei Metrolinien fort. Zurück am Hotel steht der Nachmittag unter dem Motto: freie Zeit. Einige Gäste kaufen ein paar Souvenirs, andere wiederum haben sich vorab von der Gruppe gelöst, um die Friedensburg zu besichtigen. Am Abend treffen wir uns am Hotel wieder, um gemeinsam in mehrere Taxen zu einem lokalen Restaurant zu fahren. Hiroshima ist nicht nur durch abscheuliche Kriegserlebnisse bekannt sondern auch für "japanische Pizza", die wir heute in einem typischen Okonomiyaki-Restaurant probieren.
Ehrwürdiger Besuch des Friedensparks Hiroshima und Shinkansenfahrt nach Kyoto
Heute steht ein eher beklemmendes Thema auf unserem Vormittagsprogramm. Gemeinsam mit Gudrun spazieren wir zum nahgelegenen Hiroshima Peace Memorial Museum und von dort aus weiter zum Mahnmal, das den Opfern des Atombombenabwurfs vom 06.08.1945 gewidmet ist. Hier geht sie auf die (Vor-)geschichte zum Bombenabwurf ein und beleuchtet neben den politischen Fakten auch die menschlichen Tragödien, die sich vor 80 Jahren abgespielt haben. Wir gehen weiter zum ewigen Feuer und von dort aus spazieren wir mit Gudrun zu der Stelle, an der die Atombombe abgeworfen wurde. Unser Rundgang führt uns auch vorbei am Atombomben-Dom, über die Aioi-Brücke, zur Friedensglocke und auch zum Denkmal für das Mädchen Sadako Sasiki mit ihrer Geschichte der 1.000 Kraniche. Nach dem inhaltlichen Input geht es für uns nun zurück zum Hiroshima Peace Memorial Museum, wo wir ausreichend Zeit haben, durch das Museum zu ziehen und uns die Ausstellung anzuschauen. Es wird ein immer beklommeneres Gefühl und es ist schier unbegreiflich, wozu die Menschheit fähig ist.
Gegen Mittag treffen wir uns an der Hotellobby, holen unser Gepäck ab und warten auf die bestellten Taxen, die uns zum Bahnhof von Hiroshima fahren. Hier besteigen wir erneut den Shinkanzen, erst im falschen Wagen, aber da meine Gruppe sehr flexibel ist, nimmt sie Gudrun und mir den kleinen Fehler nicht übel. Auf den richtigen Sitzreihen Platz genommen, fahren wir von Hiroshima, noch einmal an Himeji vorbei, nach Kyoto, unserer letzten Station auf dieser Reise. Während ich auf unser Reisegepäck aufpasse, unternimmt Gudrun mit unserer Reisegruppe eine kleine Führung durch den Bahnhof von Kyoto, der durch seinen besonderen Baustil besticht. Nach dem Hotel-Checkin steht uns der restliche Abend frei zur individuellen Gestaltung. Ein Teil meiner Reisegruppe besucht das Gion-Theater in der Nähe der "Geisha"-Straße. Hier treffe ich zum späteren Abend ein paar Gäste und gemeinsam spazieren wir zum Yakama-Schrein, an dem das Kirschblütenfest gefeiert wird. Zahlreiche Imbissstände bieten unterschiedliche Leckereien an und viele Touristen als auch Einheimische lassen sich diesen Spaß nicht entgehen.
Tierische Bekanntschaften und größter Bronzebuddha der Welt in Nara – Besuch eines illuminierten Gartens am Abend
Da unser sich unser Hotel in einer kleineren Seitengasse befindet, ist es unserem Bus nicht möglich, direkt vor die Hoteltür zu fahren. Daher spazieren wir nach dem Frühstück entlang einer überdachten Mall zu unserem örtlichen Reisebus, der an der City-Hall auf uns wartet. Nachdem wir uns mit dem Bus-Chauffeur für den heutigen Tag bekannt gemacht haben, begeben wir uns auf unseren Ausflug nach Nara. Zunächst erfahren wir von Gudrun wieder eine Weisheit und eine Silbes des Tages, denen wir natürlich sehr interessiert lauschen. Da unsere Fahrtstrecke rund eine Stunde betragen wird, gibt uns Gudrun am heutigen Tag Einblicke in die allgemeine Wohnsituation der Japaner und die dazugehörigen Mietpreise. Je näher wir Nara kommen, desto mehr Informationen erhalten wir auch zur ersten permanenten Hauptstadt Japans. Nachdem wir das neue Busterminal hinter uns gelassen haben und wir weitere Kirschbäume erblicken konnten, sehen wir die ersten freilaufenden Sika-Hirsche, die sich ganz ungeniert den Menschen nähern, damit sie etwas zu fresse bekommen. Man hat hier die Möglichkeit, entsprechende Hirschkekse zu kaufen. Wenn man nicht aufpasst, ist man aber auch ganz schnell seinen Stadtplan los, da Papier auch auf der Speisekarte der Hirsche steht. Gemeinsam spazieren wir durch das große Tor und nach dem Ticketkauf besichtigen wir den Todai-ji-Tempel, das weltweit ältestes Holzgebäude und heute ein buddhistischer Tempel. Im seinem Inneren bestaunen wir die größte Buddha-Bronzestatue mit einer Höhe von 16 Metern. Als wir wieder hinaus kommen, besichtigen wir die etwas verwitterte Statue des Arhat Pindola. Der Sage nach, soll man, natürlich nach einem Münzeinwurf, die eigene schmerzende Körperstelle an der Statue berühren und anschließend die gleiche Stelle am eigenen Körper reiben. Danach soll dieser Körperteil unmittelbar geheilt sein. Einige Reisegäste probieren diesen Spaß aus aber ich befürchte, auf die Schmerzfreiheit des entsprechenden Körperteils warten sie bis heute. Danach führt uns Gudrun weiter über das Areal und wir sehen unter anderem noch eine kleine Pagode und einen weiteren Schrein. In der sich anschließende Zeit haben wir nun die Gelegenheit, uns im Landschaftsgarten von Nara umzuschauen oder sich den Horyuji-Tempel anzuschauen. Am Nachmittag sind wir zurück in Kyoto, wo wir uns am Abend erneut in der Hotellobby treffen. Gudrun organisiert uns Taxen und gemeinsam fahren wir zum illuminierten Garten rund um den Toji-Tempel. Eine wahrhaft magische Stimmung erwartet uns. Die Dunkelheit ist längst angebrochen und hunderte von Lichtern und Lampen leuchten sowohl die Toji-Tempel als auch die Kirschbäume mit ihren aufgebrochenen Blüten an. Ein Anblick, den ich gar nicht in Worten beschreiben kann (bitte schauen Sie sich die Bilder an) und der uns noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird. Für mich persönlich war dieser abendliche Ausflug DAS Highlight auf dieser Reise.
Erkundung der Kaiserstadt Kyoto, eine UNESCO–Weltkulturerbestätte & Teilnahme an einer Tee–Zeremonie
Der letzte Ausflugs-Tag auf unserer Rundreise durch Japan ist angebrochen. Zum vorletzten Mal lauschen wir der Weisheit des Tages und steigen dann am Parkplatz des Ryoanji-Tempels aus. Nach dem Ticketkauf besichtigen wir den Ryoanji-Tempel und platzieren uns auf der Holzveranda um den Ausführungen Gudruns zu lauschen. Dabei blicken wir auf den minimalistisch angelegten Garten, der von der Holzveranda aus abgeht. Gudrun führt uns weiter durch die Anlage dieses Zen-Gartens. Durch einen Gang mit alten Bäumen und entlang kleinerer Pfade führt Sie uns sicher an den Schönheiten dieser Anlage vorbei. Unser nächstes Ziel ist der nur rund 5 Minuten entfernt gelegene Kinkakuji-Tempel, der auch unter dem Namen "Goldener Pavillon" bekannt geworden ist. Der Tempel ist vollständig mit Blattgold bedeckt, was ihm einen ikonischen Glanz verleiht. Hier sind nun schon sehr viel mehr Menschen mit uns in der Anlage und gemeinsam strömen wir zum Teich, von wo aus wir den besten (Foto)Blick auf den goldenen Pavillon genießen. Leider haben wir nicht das ganz so große Glück, das Spiegelbild des Pavillon im Teich zu erblicken, da der Wind leichte Wellen erzeugt aber an einer Stelle am Wasser haben wir ein Kleinbild des Tempels im Wasser erblicken können. Die letzte Anlage auf unserer Rundreise ist der Besuch am Heian-Schrein. Er wurde im Jahr 1895 errichtet und feiert somit in diesem Jahr sein 130jähriges Bestehen. Wir betreten durch das imposante rote Torri-Tor und schlendern auch hier durch die schön gestaltete Gartenanlage. Der Garten ist sorgfältig angelegt und vereint verschiedene Elemente traditioneller japanischer Gärten wie zum Beispiell Teiche, Brücken, Bambushaine und steinerne Wege. Auch hier bewundern wir die wunderschönen Kirschblüten, die in der Sonne tanzen.
Unsere Mittagspause verbringen wir im Areal des Teramachi-Marktes, wo es zahlreiche Souvenirläden, Imbissstände und Restaurants gibt. Danach nehmen wir im Gästeraum eines Teehauses Platz,wo uns die japanischen Teezeremonie vorgestellt wird. Zunächst begrüßt uns die Teemeisterin mit einer traditionellen Verbeugung. Dann nimmt sie Platz und bereitet mit ruhiger Hand die notwendigen Utensilien wie Teeschale, Bambusbesen und Teelöffel vor. Zunächst wird der Matcha mit einem Bambusbesen in heißem Wasser aufgeschlagen, um einen gleichmäßigen, schaumigen Tee zu erzeugen. Währenddessen wird uns eine süße Kleinigkeit (ein Mochi) serviert, welches wir vor dem Teetrinken verspeisen. Nun erhalten wir eine Teeschale, in dem sich der Macha-Tee befindet. Vor dem Trinken des Tees, drehen wir die Schale, um die Teemeisterin zu ehren und anschließend trinken wir den Tee in drei bis vier Schlucken aus, wobei der letzte Schluck lauter geschlürft werden soll, um zu bekunden, dass uns der Tee schmeckt.
Unser Abschiedsabendessen genießen wir in einem lokalen Restaurant. Zunächst lassen wir die Reise noch einmal Revue passieren und bedanken uns bei Gudrun, die uns in den letzten zwei Wochen das japanische Land mit viel Wissen, Hintergrundinformationen und einem reibunglosen Ablauf näher gebracht hat. Danach lassen wir uns ein letztes Mal ein typische japanisches Abendessen schmecken, diesmal bestehend aus rohem Lachs, Sushi-Variationen und vor allem der hier sehr beliebten Schneekrabbe.
Zeit des Abschieds nach einer ereignisreichen Rundreise in Japan
Vierzehn Tage gehen um wie im Flug. Zeitig treffen wir uns in der Hotellobby, um auszuchecken und zum Bus zu laufen, wo unser Busfahrer bereits auf uns wartet. In rund 90 Minuten bringt er uns zum Flughafen nach Kansai, wo sich der Flughafen von Osaka befindet. Da der Checkin umgestellt wurde und wir uns die Banderrolen für die Koffer selber ziehen müssen, wird es kurz hektisch aber gemeinsam sind wir stark. Nachdem alle Koffer aufgegeben sind, verabschieden wir uns von Gudrun und passieren die Sicherheits- sowie Passkontrolle. Mit leichter Verspätung hebt unser Flugzeug in Richtung München ab. Mit einer irrwitzigen Flugroute über den arktischen Ozean und dem Barentssee sowie Norwegen und Dänemark erreichen wir am Nachmittag die bayerische Landeshauptstadt. Hier verabschieden wir uns voneinander und reisen weiter, je mit Bahn oder Flugzeug, zu unseren Ausgangsorten. Eine Reise mit vielen Eindrücken geht zu Ende.
Liebe Japan-Reisegruppe. Gern möchte ich Euch noch eine letzte Weisheit des Tages vortragen: Die Welt ist ein Buch, und diejenigen, die nicht reisen, lesen nur eine Seite.
Ich denke, wir haben nach unserer gemeinsamen Reise durch Japan einen Roman gelesen und ich hoffe, Euch hat dieser Roman gefallen? Ich möchte mich bei Euch bedanken für Euer Interesse, Euren Zusammenhalt und Eure Flexibilität. Bleibt bitte gesund und ich wünsche Euch noch viele weitere schöne und interessante Romane, die Ihr erzählen könnt.??