Reisebericht: Rundreise zu den Höhepunkten in Jordanien

06.03. – 16.03.2014, 8 Tage Amman – Jerash – Mose–Berg Nebo – Kreuzritterburg Kerak – Felsenstadt Petra – Jeeptour im Wadi Rum – Totes Meer


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Jordanien birgt viel Geschichte und um dies zu erleben ist eine Reise durch das Land sehr zu empfehlen. Das auch das Wetter etwas anders sein kann als erwartet kann dabei vorkommen. Doch lesen Sie selbst...
Ein Reisebericht von
Ralf Kuchenbecker

06.03.14/07.03.14 – Flug nach Jordanien – Amman – Wüstenschlösser


Bereits von Dresden aus fliege ich schon einigen Gäste, in Frankfurt treffen sich dann alle unser Gruppe am Abfluggate. mit einer kleinen Verspätung startet der Flug nach Jordanien. Als wir in Amman, der Hauptstadt von Jordanien, ankommen ist es bereits kurz nach Mitternacht. Das Abfertigungsgebäude ist neu gebaut und seit einem Jahr in Betrieb. Nach einer unkomplizierten und schnellen Einreise fahren wir die 32 km vom Flughafen zu unserem Hotel nach Amman. Am Flughafen begrüßt uns auch unser Reiseleiter Mahmoud. Auf dem Weg zur Stadt bekommen wir bereits erste Informationen zu Jordanien. Allerdings sind wir alle ziemlich müde und können die Dinge wohl nicht mehr richtig aufnehmen. Kurz vor 2 Uhr sind wir dann alle zufrieden in unseren Zimmern im Hotel Regency Palace, einem 5 Sterne Hotel im Zentrum Ammans.Nach einem späten Frühstück beginnt für uns der erste Besichtigungstag. Wir fahren zuerst etwas durch die Neustadt Ammans um danach die Zitadelle von Amman zu besuchen. Von dort oben haben wir eine gute Aussicht über die Stadt. Wir bekommen eine Menge zur Geschichte erklärt und besuchen das Archelogische Museum mit verschiedenen Funden aus Jordanien. So erfahren wir, dass die heutige Stadt Amman die erste auf der Welt war, welche den Namen Philadelphia trug. Benannt wurde sie so nach dem ägyptischen Herrscher Ptolemäus II Philadelphos. Von der Zitadelle aus sehen wir auch den größten Fahnenmast der Welt. Er ist 126,8 m hoch. An ihm weht die Jordanische Fahne mit den stolzen Maßen von 60 x 40 m. Von weiten sehen wir auch den königlichen Palast von Amman, welcher aber nur zu offiziellen Anlässen benutzt wird. Der König, Abdulla II und seine Frau Ranja, wohnen mit ihren 4 Kindern einige Kilometer außerhalb des Stadtzentrums. In Jordanien übt der König die absolute Macht aus, nicht wie in vielen andern Königreichen wo der König nur eine repräsentative Aufgabe hat.
Am Nachmittag besichtigen wir dann die außerhalb der Stadt gelegenen Omajadischen Wüstenschlösser. Zuerst besuchen wir das Wüstenschloss Qasr al-Azraq. Es unterscheidet sich vor allem durch das Baumaterial Basalt, von den anderen Wüstenschlösser welche aus Kalkstein gebaut sind. Ursprünglich war es ein von den Römern im 2. Jh.n.Ch. gebautes Castel zur Verteidigung gegen aus der Wüste vorrückende Beduinen. Im Winter 1917/1918 überwinterte Lawrence von Arabien hier. Seine Schildwachen schlossen jeden Abend die drei Tonnen schwere, heute immer noch vorhandene, Tür aus einer Granitplatte ab. 1927 wurde durch ein Erdbeben ein Großteil der Anlage schwer in Mitleidenschaft gezogen. Gleich in der Nähe haben wir die Möglichkeit Mittagspause in einem Restaurant zu machen. Dabei haben wir die Möglichkeit zum ersten Mal die gute jordanische Küche zu probieren.
Als Spezialität können wir die "Umgedrehte" essen, ein Gericht aus Reis, Hühnchen, Kartoffeln und Auberginen.
Das nächste Wüstenschloss ist eher ein Schlösschen. Sein Name, Qusair Amra, sagt das auch aus. Es besteht aus 6 Gebäudeteilen, wobei die Audienzhalle ein wahres Schmuckstück ist. Wände und Decken sind mit zahlreichen Fresken versehen. Dargestellt werden u .a. halbnackte Frauen. Im Islam ist es aber nicht gestattet Menschen abzubilden. So kann man daraus schließen, dass die Arbeiter welchen dieses Schlösschen bauten und gestalteten keine Araber waren. Vermutlich waren es Griechen. Dem damaligen Besitzer hat es aber wohl gefallen, er hat es sich extra als Lustschlösschen bauen lassen. Heute gehört das im Jahre 711 errichtet Schlösschen zum UNESCO Weltkulturerbe. Letzter Besichtigungspunkt für heute ist das Wüstenschloss Qasr al-Kharana.
Nur wenige Minuten sind es mit dem Bus bis zum dritten Wüstenschloss. Qasr al-Kharana, ein trutzig in der Landschaft stehendes Bauwerk, beeindruckt von außen mit seiner Größe. Normalerweise würde man hier auch nicht von einem Schloss reden. Mahmuod erklärt uns, das es sich eher um ein Jagdschloss gehandelt hat. In der Wüste hat man früher u. a. Antilopen und Gazellen gejagt. Sehr wahrscheinlich wurde es als Karawanserei genutzt. Im Erdgeschoss des Gebäudes befanden sich Stallungen und Lagerräume. Da so eine Karawane früher enorme Werte mit sich führte war solch ein burgähnlicher Bau zur Übernachtung sicher nicht unangebracht. Man kann auch recht eindeutig nachweisen, aus welcher Zeit die Anlage stammt. Eine Inschrift verrät uns, dass ein Bewohner am 13.11.710 dort übernachtet hat. Insgesamt gibt es im Gebäude 44 Räume auf zwei Etagen, eine Tatsache die man dem Gebäude von außen nicht ansieht.
Zurück in unserem Hotel in Amman genießen wir das reichhaltige Abendbuffet. Bald zieht es uns nach der kurzen letzten Nacht in Richtung unserer Zimmer um etwas Schlaf nachzuholen.

08.03.11 – Ajlun und Jerash


Zum Frühstück war heute jede Menge los im Hotel. Mehrere Gruppen reisten zur gleichen Zeit ab und wollten entsprechend frühstücken und den Fahrstuhl nutzen. Nach dem Frühstück fahren wir nach Ajlun und Jerash. Bis Ajlun dauertdie Fahrt gute 1,5 h. Das Wetter ist am heutigen Morgen nicht besonders toll, es ist frisch und Nebelschleier durchziehen die gebirgige Landschaft und es gibt über den Tag verteilt etliche Schauer. Das ist gut, denn seit Dezember hat es nicht mehr geregnet, wie Mahmoud erzählte. Kurz nach der Stadt Amman ändert sich die Landschaft, es gibt Wälder, zum Teil durch Aufforstung, aber auch natürliche. Zum Beispiel fahren wir an Steineichenwäldern entlang. Steineichen sind übrigens immergrüne Bäume. Später kommen Olivenbäume hinzu und auch immer wieder Flächen mit Grünland. Oberhalb der kleinen Stadt Ajlun befindet sich die islamische Burg Qalaat al-abad. Jordaniens einzige mittelalterliche Burg wurde im 12. Jh. errichtet um die Gegend vor den Kreuzfahrer zu sichern. Bauherr war ein Neffe des großen Sultans Saladin, Izz ed-Din Usama. Benötigt hat man die Festung allerdings nie, denn bereits drei Jahre nach ihrer Fertigstellung wurden das Kreuzfahrerheer 1187 in der Schlacht bei Hittin geschlagen. Die Kreuzfahrer bezeichnet man hier übrigens nicht als solche, man nennt sie Franken.
Nach ca. 45 Minuten Fahrt erreichen wir Jerash mit der bedeutendsten römischen Ausgrabung auf jordanischem Gebiet. Kaiser Hadrian rühmte sie „als die Stadt die alle Schönheiten in sich vereint". Und so ließ er sich auch gleich einen Triumphbogen bauen und dazu ein Hippodrom, eine Pferderennbahn. Wir treten am Südtor in die Stadt ein und gelangen als erstes zum ovalen Platz, so genannt weil er nicht rund ist. Beeindruckend wird er von Säulen umrahmt. Wir besuchen dann das Südtheater, welches sich neben dem Zeustempel befindet. Hier erleben wir viel ausgelassene jordanische Jugendliche auf einem Schulausflug. Als dann noch eine kleine Dudelsackkapelle aufspielt tanzen einige der Mädchen dazu.Die Musiker sind pensionierte Militärmusiker, welche mit Genehmigung dort spielen dürfen. Der Dudelsack wurde 1917 beim Militär eingeführt, als zahlreiche Araber in den Truppen der britischen Armee in Transjordanien dienten. Frankreich und Großbritannien hatten sich 1916 in einem geheimen Vertrag über die Aufteilung der arabischen Staaten geeinigt und somit eigentlich neue Kolonien geschaffen. Der Dudelsack, welcher seinen Ursprung tatsächlich in den arabischen Ländern hat und über Spanien nach Schottland gekommen ist, erfreut sich hier im Land großer Beliebtheit. Keine Hochzeit ohne Dudelsackmusik und das kann ruhig auch schottische sein. Nach dem Ende des knapp zwei Stunden dauernden Rundgangs haben wir uns im nahen Restaurant eine Mittagspause verdient. Nach der Rückkehr ins Hotel bleibt uns noch etwas Zeit zur Erholung bis zum Abendessen.

09.03.14 – King Abdallah Moschee – Berg Nebo – Madaba – Al–Karak


Bevor wir heute aus Amman abreisen besuchen wir noch die größte Moschee des Landes. Die King Abdallah Moschee ist benannt nach dem Großvater von König Hussein. Abdallah I wurde am 20. Juli 1951 in der Al Aqsa Moschee in Jerusalem ermordet wurde. Wir betreten staunend den Gebetsraum für Männer, vorher mussten sich die Frauen unserer Gruppe verhüllen, genau so wie es der islamische Glaube gebietet. Sie haben aber damit kein Problem, denn das Erleben im inneren der Moschee beeindruckt. Mahmoud erklärt uns hier die Grundlagen des islamischen Glaubens und spricht auch über den Koran. Die Frauen unserer Gruppe besuchen dann auch noch den Gebetsraum für Frauen, wir Männer dürfen da nicht mit hinein. Die King Abdallah Moschee ist übrigens die einzige Moschee des Landes, welche von Nichtmoslems besucht werden darf. Auf der anderen Straßenseite befindet sich eine christlich-orthodoxe Kirche, man könnte glatt von einem ökomenischen Beisammensein sprechen.
Danach fahren wir zum Berg Nebo. Hier soll Moses das gelobte Land erblickt haben, betreten konnte er es nicht mehr, da er auf dem Berg starb. Sein Grab wurde bis heute nicht gefunden. Ich lese die den Berg betreffenden Stellen aus der Bibel vor, so bekommen wir ein lebendigeres Bild vom damaligen Geschehen. Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich die Stadt Madaba, das Zentrum der Mosaikkunst in Jordanien. Das berühmteste Mosaik besichtigen wir in der Kirche St. Georg, eine dreischiffige griechisch-orthodoxe Basilika. Das Mosaik stellt eine Landkarte von Palästina dar und stammt aus dem vermutlich aus der zweiten Hälfte des 6. Jh. Ursprünglich bestand das Mosaik aus 2,3 Mio. Steinen, ein Mosaikleger verarbeitet am Tag ca. 200 der Steinchen. Auf der Karte ist auch das Nil-Delta dargestellt, allerdings in der falschen Fließrichtung, statt von Süd nach Nord ist der Flusslauf von Ost nach West abgebildet. Unweit von Madaba befand sich auch noch die Herodes-Burg Macharäus, welche wir aber nicht besuchten. An dieser Stelle soll laut der Bibel Johannes der Täufer von Herodes Antipas, dem Sohn von Herodes dem Großen, geköpft worden sein. Sein Kopf wurde dann auf einem Tablett, auf Wunsch von Salome, der zweite Frau von Herodes Antipas, serviert. Die Geschichte ist natürlich noch etwas länger und jeder kann sie im Matthäus Evangelium 14,1-12 nachlesen. Weiter fahren wir fast zwei Stunden bis Al-Karak. Unterwegs beginnt es zu regnen und dieser Regen wird auch bis zum nächsten Morgen anhalten. Über der Altstadt von Al-Karak befindet sich die teilweise restaurierte Burg der Kreuzritter aus dem 12. Jh. Errichtet wurde sie um den Handels- und Pilgerverkehr zwischen Damaskus und Mekka zu kontrollieren. Die Überfälle des Burgherrn auf die Karawanen erregten den Zorn Saladins und er ließ die Burg mehrfach belagern. Schließlich fiel die Burg im Jahre 1188 nach 8-monatiger Belagerung. Beeindruckend war das bunte Treiben in den Straßen von Al-Karak, hier kann man den arabischen Alltag hautnah beobachten. Mit einer kurzen Pause unterwegs fuhren wir dann nach Petra weiter, wo wir die nächsten drei Nächte im Hotel Beit Zaman übernachten und zwei Tage Zeit haben uns die Nabatäerstadt Petra anzusehen.

10.03.14 – Petra


Der Regen von gestern lässt auch über Nacht nicht nach. Erst am Morgen beruhigt sich das Wetter und bereits zum Frühstück kann man erste Stellen von blauem Himmel entdecken.
Nach dem Frühstück war es dann endlich soweit, wir besuchen eines der sieben neuen Weltwunder, Petra. Der Name Petra kommt von Petrus und bedeutet Felsen. Vom Visitor Center laufen wir bis zum Eingang des Sik, dabei kommen wir, sozusagen zur Einstimmung, an drei Blockgräbern vorbei. Die Nabatäer lebten ab dem 4. Jh. v. Chr. in dieser Gegend. Ursprünglich waren sie ein Nomadenvolk, entwickelten sich im Laufe der Zeit aber zu wichtigen Händlern von Luxusgütern auf der Weihrauchstraße. Zugleich waren sie auch hervorragende Wasserbauingenieure. Das letzte Mal hörte man von den Nabatäern im Jahre 328, wie eine aramäische Inschrift belegt. Danach verliert sich ihre Spur im Dunkeln, es wird angenommen, dass sie von den Römern assimiliert wurden. Wiederentdeckt wurde der Ort erst zu Beginn des 19. Jh. unter kuriosen Umständen durch den Schweizer Orientalisten Johann Ludwig Burckardt. Aber nun geht es endlich durch den Sik, einer Art Canyon, 1,2 km lang, an der schmalsten Stelle nur 2 m breit. Die bizarren Sandsteinformationen in ihren unterschiedlichen Farbtönen sind ein faszinierendes Erlebnis. Dann ist es soweit und der Ausgang des Sik ist erreicht. Jetzt machen wir alle das berühmteste Foto von Jordanien, wir fotografieren das Schatzhaus. Die Beduinen nannten es das Schatzhaus des Pharaos, da sie vermuteten, dass in der Urne an der Spitze des Bauwerks der Schatz des Pharaos ist. Aber eigentlich handelt es sich bei diesen aus dem Fels gehauenen Bauwerks um ein Grab. Alle Monumente sind übrigens von oben nach unten entstanden, denn hätte man unten angefangen wären durch herabstürzende Steine schon fertig gestellte Teile wieder beschädigt wurden. Nachdem wir das Schatzhaus ausreichend bestaunt und fotografiert haben laufen wir weiter und besichtigen weitere Gräber. Unterwegs legen wir eine Teepause ein, es gibt schwarzen Tee mit Pfefferminzblättern, das erfrischt. Unser weg führt uns jetzt zum großen Tempel, dessen Restaurierung erst vor kurzem fertiggestellt wurde. Von der byzantinischen Kirche haben einen schönen Blick auf den Großen Tempel. Vor uns sehen wir schon die Königswand, mit dem Urnengrab, dem Seidengrab, dem Korinthischen Grab und dem Palastgrab. Die Schönheit der nabatäischen Kultur beeindruckt und überwältigt. Jetzt haben wir uns eine Mittagspause verdient, jeder kann nach seinen Wünschen etwas trinken oder essen. Die nabatäische Baukunst ist besonders gut daran zu erkennen, dass die Säulen nur halbrund und die Kapitelle als Nasenkapitelle gestaltet sind. Die Nabatäer konnten zu diesem Zeitpunkt noch keine Verzierungen an den Kapitellen herstellen. Den Rückweg zum Visitor Center kann jeder in seinem Tempo gestalten.Wir treffen uns alle am Ausgang wieder und fahren mit dem Bus zurück zum Hotel. Morgen werden wir noch einmal die Felsenstadt besuchen können.
Nach dem Abendessen wartet, fakultativ, noch ein besonderer Höhepunkt auf uns, Petra bei Nacht. Wir fahren mit Taxis bis zum Visitor Center und laufen dann auf dem mit Kerzen beleuchteten Weg durch den Sik bis zum Schatzhaus. Der ganze Platz vor dem Schatzhaus ist ebenfalls mit Kerzen beleuchtet. Wir setzen uns oder stehen, jeder bekommt einen Becher Tee gereicht. Nach einer Weile des Wartens, wurde es ganz still. Zuerst spielte ein Beduine auf einer Rabarb, einer Art Urvioline und sang dazu. Danach spielte vor der Fassade des Schatzhauses ein Flötenspieler eine wunderschöne Melodie. Nach einer kurzen Ansprache in Englisch war das ganze Spektakel zu Ende und wir sind durch den Kerzenbeleuchteten Sik zurück gelaufen.

11.03.14 – Petra, zweiter Tag


Während die meisten Gäste nach einer oder zwei Nächten im Hotel schon wieder abreisen sind wir noch eine dritte Nacht hier im Hotel Beit Zaman. Das Gute daran ist, wir haben noch einen weiteren Tag in der Felsenstadt Petra zur Verfügung. Mahmoud, unser Reiseleiter, bietet einen weiteren Rundgang an, welcher aber nicht verpflichtend ist. So kann man auch seiner eigenen Wege gehen, was auch einige Gäste nutzen. Wir fahren wieder zum Visitor Center und laufen von dort durch den Sik zum Schatzhaus. Hier verweilen wir noch einmal um die Pracht der Fassade bei schönster Beleuchtung zu genießen. Danach heißt es Treppen steigen. Allerdings nur für die Gäste, die wirklich möchten oder können. Für alle anderen gibt es die Möglichkeit in aller Ruhe noch einmal all das Gestrige zu genießen. Über 800 Treppenstufen führen nach oben zum Opferplatz und dort werden wir mit einer wundervollen Aussicht belohnt. Der Weg nach unten führt uns dann am Löwenrelief, dem Gartentempel, dem Bunten Saal und dem Soldatengrab wieder ins Tal zurück. Nach fast 4 Stunden haben uns dann eine Mittagspause in einem der Imbissstände verdient. Nach der Pause machen wir uns wieder auf den Rückweg zum Bus. Der Nachmittag steht uns zur freien Verfügung und alle nutzen die Zeit um im Hotel ein wenig auszuspannen.

12.03.14 – Wadi Rum – Aqaba


Heute hieß es Abschied nehmen von Petra. Bereits gestern Abend begann es erheblich kälter zu werden. Auf der Fahrt Richtung Wadi Rum geht es durch die Berge, jedoch sehen wir vor Nebel kaum etwas von der Landschaft. Erst mit erreichen der Autobahn wird es besser.
Die nächste großartige Landschaft welche wir besuchen ist das Wadi Rum, gesprochen Wadi Ramm. Im  Besucherzentrum steigen wir vom Bus auf drei Jeeps um. Bevor wir abfahren machen wir noch ein Foto an der Felsformation „Die Sieben Säulen der Weißheit". Sie inspirierte Lawrence von Arabien zu seinem gleichnamigen Buch. Bis zum Beduinendorf fahren wir noch auf einer Asphaltstraße, dann geht es hinein in diese grandiose Wüstenlandschaft, welche vor etwa 30 Mio. Jahren entstanden ist. Die Beduinen vom Stamm der Howeitat bewohnen heute das Gebiet des Wadi Rum. Es ist trotz Sonnenschein immer noch sehr kalt, verstärt natürlich durch den Fahrtwind. Im Sonnenlicht leuchten die Felsen in verschiedenen Rottönen, die Sockel der Felsformationen sind teilweise schwarzgrau. Die Sockel sind aus Granit und darüber hat sich Sandstein abgelagert. Wir machen einen ersten Halt an der Lawrence Quelle und bestaunen in Felsen eingeritzte Schriftzeichen welche bis heute nicht entziffert werden können. Weiter geht es in ein Sik, auch hier wieder interessante Felszeichnungen. Gemeinsam trinken wir bei den Beduinen einen Tee und laufen dann auch ein Stück durch den Wüstensand, dabei stelle ich fest, dass es die Führer einer Karawane gar nicht leicht hatten. Auch hier im Sik sehen wir noch einmal Felsritzungen, hauptsächlich sind es Tierdarstellungen aber auch Menschen. Weiter fahren wir jetzt nach Aqaba, der einzigen Hafenstadt von Jordanien, gelegen am Roten Meer. Bei der Einfahrt in die Stadt sehen wir von weiten auch die Häuser von Eilat, der Stadt am Roten Meer, welche zu Israel gehört. Wir wohnen im 5 Sterne Hotel Radisson Blu Tala Bay Resort, welches etwas 20 km außerhalb von Aqaba liegt. Hier können wir den Nachmittag im Hotel genießen und dabei kann man auch die untergehende Sonne über der Sinai - Halbinsel beobachten.

13.03.14 – Aqaba – Rotes Meer


Das Rote Meer ist sehr bekannt für seine Korallenriffe. Wir entdecken heute einen Teil davon, der Ausflug ist fakultativ. Wer nicht mitkommen möchte kann seinen Tag ganz individuell gestalten, ein Shuttlebus verbindet das Hotel mit dem Stadtzentrum. Ein Boot mit eingebautem Glasboden bringt uns hinaus auf See. Unser Bootsführer kennt ganz genau die Stellen wo es etwas zu sehen gibt. Die Sonne beleuchtet durch das Wasser die zu sehenden Korallenbänke, so dass wir gut sehen können. Mit dem Boot fahren wir zum Aquarium. Dort gibt es neben Korallen natürlich auch zahlreiche Fische zu sehen, welche in den Riffen leben. Es ist sehr interessant. Wieder auf dem Boot fahren wir zurück nach Aqaba. Ein Spaziergang durch den Suk beginnt bei einem Gewürzhändler. Hier kann man orientalische Gewürze und Gewürzmischungen kaufen oder auch nur ansehen. Auf diesem arabischen Markt bekommt man alles was man sich vorstellen kann.Zum Abendessen  genießen das wunderbare Büffet in unserem Hotel.

14.03.14 – Taufstelle von Jesus am Jordan – Totes Meer


Nach dem Frühstück fahren wir heute vom Roten Meer zum Toten Meer. Unsere Strecke führt durch das Wadi Araba. Die Wüstenlandschaft begleitet uns bis zum Toten Meer. Das Wetter ist auch etwas besonderes am heutigen Tag. Neben einem kleinen Sandsturm erleben wir wieder Regen, der so viel Wasser mit sich brachte das wir an einer Stelle am Toten Meer einen Wasserfall sehen können. Und in den Bergen, die wir von der Straße aus sehen können, liegt teilweise Schnee. Das Tote Meer ist der tiefste Ort der Erde, der Seeoberfläche befindet sich derzeit auf 418 m unter dem Meeresspiegel. Der Salzgehalt liegt bei 33 %, das über zehnmal mehr als bei anderen Meeren. Im Toten Meer gibt es keine Lebewesen, aber für uns Menschen sind der Schlamm des Sees und die Mineralien gut zur Behandlung von Rheuma und Hautkrankheiten. Bevor wir zum Hotel fahren besuchen wir noch die unweit gelegene Taufstelle von Jesus am Jordan. Ausgrabungen, welche 1997 beginnen konnten, belegen mit höchster Wahrscheinlichkeit das Jesus an dieser Stelle am Jordan getauft wurden. Wie es auch in der Bibel aufgezeichnet wurde kam Jesus aus Jerusalem, überquerte den Jordan und wurde dann von Johannes dem Täufer, welcher in Bethanien lebte, im Jordan getauft. Die Taufstelle kann man heute noch sehen, allerdings fließt der Jordan heute an anderer Stelle. Im Laufe der Zeit hat sich sein Flussbett geändert. Am Fluss selbst ist heute, neben einer griechisch-orthodoxen Kirche, eine neue Taufstelle eingerichtet. Der Jordan ist heute kein mächtiger Fluss mehr, sondern eher ein Flüsschen. Bei uns führte er ganz gut Wasser, da es die letzten Tage reichlich geregnet hatte. An der heutigen Taufstelle befindet sich auch die Grenze zu Israel, auf israelischer Seite ist ebenfalls eine Taufstelle vorhanden. Das Marriott Hotel am Toten Meer ist unsere letzte Unterkunft auf dieser Reise. Den weiteren Nachmittag können wir im Hotel zum entspannen nutzen und die Annehmlichkeiten des Hotels nutzen.

15.03./16.03.14 – Totes Meer – Rückflug nach Deutschland


Wir genießen alle die Annehmlichkeiten unsere Hotels, des Marriott Jordan Valley Dead Sea Resort & Spa. Wir baden im Toten Meer oder nutzen die bei sonnigem Wetter die Poollandschaft des Hotels. Ein Bad im Toten Meer ist etwas besonderes, denn untergehen kann hier nicht. Durch den Salzgehalt des Wassers wird man an der Oberfläche getragen. Es ist ein schönes Gefühl so zu schweben. Allerdings darf man nicht übersehen, dass auch dieser Ort durch die Hand des Menschen stark gefährdet ist. Der Jordan bildet den Hauptzufluss des Sees, allerdings kommt dort kaum Wasser an. Das Wasser des Jordan wird zur Bewässerung der landwirtschaftlichen Flächen in Jordanien und Israel benutzt. Das hat zur Folge, dass der Wasserspiegel des Totem Meeres pro Jahr um einen Meter sinkt. Alle treffen wir uns zum gemeinsamen Abendessen wieder. Wie schon am Vorabend haben wir einen gemeinsamen Tisch im Restaurant.
22 Uhr holt uns Mahmoud mit dem Bus vom Hotel ab. Am frühen Morgen sollen wir zurück nach Deutschland fliegen. Unser Flugzeug stand schon auf der Startbahn, dann wurde wegen starkem Nebel der Start abgebrochen werden. Da die Crew nach einer gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeit erst wieder um 14 Uhr starten konnten wurde alle Gäste zum Flughafenhotel gebracht. Nach einer etwas langen Prozedur der Zimmerverteilung, es mussten ja ca. 200 Personen untergebracht werden, können wir uns noch einmal etwas auf's Ohr legen. Nach dem Frühstück werden wir um 11 Uhr wieder zum Flughafen gefahren, bekommen nach dem Check in unsere Pässe zurück und diesmal startet das Flugzeug bei strahlendem Sonnenschein. Zurück in Frankfurt sind die Anschlussflüge bereits organisiert, lediglich der Flug nach Dresden ist nicht möglich. Nach einer Rücksprache fliegen die Dresdner Gäste nach Leipzig und werden durch einen Transfer von dort nach Dresden gebracht. Wenn auch mit Verspätung, so geht doch eine schöne Reise zu Ende, herzlichen Dank an meine Gäste und vielleicht bis zur nächsten Reise.

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Kommentare zum Reisebericht

Eine kleine Anmerkung. Das Tragen einer Kutte mit Kapuze als Ganzverhüllung der Frau ist kein Bestandteil des Islam und wurde in einer anderen Moschee in Jordanien auch nicht verlangt. In vielen Moscheen - auch in anderen Länder - sollte man des Respekt wegens ein Kopftuch tragen. Sonst nichts!

Petra Wilhelmi
04.04.2014

Sehr geehrte Familie Wilhelmi, vielen Dank für Ihre Anmerkung. Von Gotteshaus zu Gotteshaus können die erwarteten "Kleidervorschriften" unterschiedlich sein. Mit freundlichen Grüßen Vicky Kern, Produktmanagerin Jordanien

Vicky Kern 04.04.2014