Reisebericht: Ausführliche Rundreise im Königreich Jordanien

05.03. – 14.03.2022, 10 Tage Amman – Jerash – Ajlun – Moses–Berg Nebo – Madaba – Kerak – Felsenstadt Petra – Jeep–Safari im Wadi Rum – Aqaba am Roten Meer – Totes Meer


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Auf dieser Reise lernten wir Jordanien als ein Land mit überaus liebenswerten Menschen, traumhaften Landschaften, wie die Wüstenlandschaft Wadi Rum und einzigartige Sehenswürdigkeiten, wie Petra, die Felsenstadt der Nabatäer, die als eines der neuen sieben Weltwunder gilt, kennen... Und auch Meerliebhaber kommen mit dem Roten Meer und dem Toten Meer voll auf Ihre Kosten... Ein Land voller Kontraste und einzigartig zugleich...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

Samstag, 05.03.2022: Flug nach Amman

Voller Erwartungen trafen sich die ersten 6 reiselustigen Gäste gemeinsam mit mir am Dresdner Flughafen und zunächst flogen wir nach Frankfurt, wo sich weitere Reiseteilnehmer hinzu gesellten. Pünktlich gegen Mittag hob unsere Lufthansa-Maschine mit Kurs auf Amman, der Hauptstadt Jordaniens, ab. Nach einem ruhigen etwa 4-stündigen Flug erreichten wir schließlich unser Ziel und wurden nach der unkomplizierten Erledigung aller Einreiseformalitäten von unserem örtlichen Reiseleiter Mahmoud sehr herzlich in Empfang genommen. Mahmoud betreut schon seit vielen Jahren unsere Eberhardt-Reisegäste in Jordanien und ist daher sehr eng mit unserem Reiseunternehmen verbunden. Er freute sich daher ganz besonders, uns in den nächsten Tagen sein Land näher bringen zu dürfen. Nun ging es aber erst einmal auf direktem Wege ins Hotel, wenn man es denn so nennen kann...! Es war zwar schon sehr spät am Abend, aber trotzdem herrschte ein Wahnsinns-Verkehr und somit kamen wir nicht umher, den ein oder anderen Umweg bzw. "Schleichweg" einzuschlagen. Nichts desto trotz hatten wir es nach ca. 1 Stunde geschafft. Hier erwartete uns sogar noch ein köstliches Abend-Buffet, bevor wir alle müde ins Bett fielen. In diesem Sinn zunächst: "Gute Nacht"!


Sonntag, 06.03.2022: Amman und die Wüstenschlösser

Nach einem reichhaltigen Frühstück begannen wir unsere Entdeckungstour durch Amman, der Hauptstadt des haschemitischen Königreichs. Auf dem ersten Blick wirkte die Stadt sehr einheitlich mit seinen Häusern aus weißem Kalkstein, die sich immerhin über mehrere Hügel erstrecken. Die Stadt erschien uns riesig und nicht endend, aber schließlich zählt der Großraum Amman mittlerweile über 4 Millionen Einwohner mit einer steigenden Tendenz... Dieser Ort steckt zudem voller Geschichte, denn immerhin wurde die jordanische Hauptstadt bereits vor 9.000 Jahren erwähnt. Zuerst durchfahren wir den neuen Teil Ammans, um danach die Zitadelle zu besuchen. Von dort oben hatten wir eine grandiose Aussicht über die Stadt und das aus griechischer Zeit stammende Theater. Mahmoud erklärte uns hier eine Menge zur Geschichte und zudem besuchten wir auch noch das interessante Archäologische Museum mit verschiedenen Funden aus Jordanien. Schließlich gab es hier auch 6.500 Jahre alte menschliche Darstellungen aus Ton zu bestaunen - echt beeindruckend! In diesem Zusammenhang erfuhren wir auch, dass die heutige Stadt Amman die erste auf der Welt war, welche den Namen Philadelphia trug. Aber es war auch die Hauptstadt der Ammoniter, deren alter Name Ammon hieß, von dem sich wiederum Amman ableitet. Voller erster interessanter Eindrücke führte uns unsere heutige Route anschließend in östliche Richtung und zwar in die Wüste, um die omaijadischen Wüstenschlösser zu besichtigen. Zuerst besuchten wir das Wüstenschloss Qasr al-Azraq, welches komplett aus dunklem Basalt errichtet wurde. Im Winter 1917/1918 überwinterte sogar Lawrence von Arabien hier und seine Schildwachen schlossen jeden Abend die drei Tonnen schwere, heute immer noch vorhandene, Tür aus einer Granitplatte ab. Kurze Zeit später wurde durch ein Erdbeben jedoch ein Großteil der Anlage schwer in Mitleidenschaft gezogen. Nach dieser Besichtigung legten wir eine Mittagspause bei einer eher modernen Drusenfamilie in Al Azraq ein. Wir genossen ein vorzügliches Essen, bestehend aus diversen Vorspeisen und dem Nationalgericht Jordaniens, dem "Maklube". Hierbei handelt es sich um ein köstliches Reisegericht mit verschiedenem Gemüse und zartem Hähnchen. Alle Zutaten werden in einem großen Topf gekocht und dann umgestülpt serviert. Es schmeckte hervorragend! Gut gestärkt gelangten wir zum nächsten Wüstenschloss, was wohl eher einem "Schlösschen" glich. Das recht gut erhaltene Qasr Amra war einst das Vergnügungs- und Badeschloss der jordanischen Kalifen und beeindruckt besonders durch seine zahlreichen Fresken bzw. Wandmalereien, die u. a. halbnackte Frauen darstellten. Im Islam ist es allerdings nicht gestattet, Menschen abzubilden und so kann man daraus schließen, dass die Arbeiter, die dieses Schlösschen bauten und gestalteten, keine Araber, sondern vermutlich Griechen, waren. Dem damaligen Besitzer hat es aber wohl gefallen und er hat es sich extra als Lustschlösschen bauen lassen. Heute gehört das im 8. Jahrhundert errichtete Schlösschen immerhin zum UNESCO-Weltkulturerbe. Abschließend besichtigten wir noch ein nur wenige Minuten entferntes drittes Wüstenschloss, Qasr al-Kharana. Es handelt sich hierbei um ein trutzig in der Landschaft stehendes beeindruckendes Bauwerk, welches vor allem durch seine Größe besticht. Mahmoud erklärte uns, dass es sich wohl um eine Karawanserei gehandelt hat. Im Innenhof befand sich eine riesige Zisterne zur Versorgung der Kamele mit Wasser und im Erdgeschoss des Gebäudes befanden sich Stallungen und Lagerräume. Man kann auch recht eindeutig nachweisen, aus welcher Zeit die Anlage stammt, denn ein Bewohner hat am 24.11.710 dort übernachtet und ein Graffiti hinterlassen. Zurück in Amman. lassen wir bei einem wiederum sehr schmackhaften gemeinsamen Abendessen die Erlebnisse des Tages Revue passieren.


Montag, 07.03.2022: Jerash – Ajlun

Heute ging es mit dem Bus gen Norden. Der Kontrast zum gestrigen Tag war deutlich spürbar, denn wir fuhren durch saftig grüne und hügelige Landschaften vorbei an unzähligen Steineichen-Naturwäldern bzw. Olivenhainen zunächst nach Ajlun. Hier ist es feuchter als im Rest des Landes und es fällt im Winter auch oft Schnee. Wir besuchten die oberhalb der kleinen Stadt Ajlun gelegene islamische Burg, welche im 12. Jahrhundert errichtet wurde, um die Gegend vor den Kreuzfahrer zu sichern. Bauherr war ein Neffe des großen Sultans Saladin, Izz ed-Din Usama. Genutzt hat man die Festung allerdings nie, denn bereits drei Jahre nach ihrer Fertigstellung wurden das Kreuzfahrerheer 1187 in der Schlacht bei Hittin geschlagen. Die Kreuzfahrer bezeichnet man hier übrigens nicht als solche, sondern man nennt sie Franken. Nach einer weiteren ca. 1-stündigen Fahrt erreichten wir Jerash mit der bedeutendsten römischen Ausgrabungsstätte auf jordanischem Gebiet. Kaiser Hadrian rühmte sie "als die Stadt, die alle Schönheiten in sich vereint". Und so ließ er sich auch gleich einen Triumphbogen bauen und dazu ein Hippodrom, eine Pferderennbahn. Wir traten am Südtor in die Stadt ein und gelangten als erstes zum von Säulen umrahmten ovalen Platz, welcher so genannt wird, weil er nicht rund ist. Später erreichten wir das Südtheater, welches sich neben dem Zeus-Tempel befindet. Selten hat man in einer römisch-antiken Stätte noch so viele aufrechtstehende Säulen gesehen - echt beeindruckend! Wir setzten unsere Entdeckungstour fort und besuchten u. a. auch das Nordtheater, den Artemis-Tempel und gelangten über die gepflasterte Hauptstraße des riesigen Geländes zu unserem Ausgangspunkt zurück. Tief beeindruckt machten wir uns anschließend zum nahe gelegenen Restaurant "Artemis" auf, um uns dort mit kulinarischen arabischen Köstlichkeiten zu stärken. Hier konnten wir sogar zuschauen, wie unser Brot in einem traditionellen arabischen Lehmofen gebacken wurde, bevor es direkt vom Feuer noch warm auf den Tellern ankam - ein echter Gaumenschmaus! Am Nachmittag kehrten wir schließlich nach Amman zurück.


Dienstag, 08.03.2022: Blaue Moschee Amman – Berg Nebo – Madaba – Kerak – Petra

Der heutige Tag stand im Zeichen unserer Frauen, denn schließlich war es der Internationale Frauentag. Alle Damen unserer Gruppe erhielten im Namen von Eberhardt TRAVEL ein kleines Geschenk in Form einer kosmetischen Gesichtsmaske mit den heilenden Kräften des Toten Meeres. Von unserem Hotel in Amman mussten wir uns nun verabschieden, aber bevor wir die Stadt Amman verließen, legten wir noch einen Stopp an der König Abdullah-Moschee oder auch sogenannten "Blauen Moschee" ein. Diese wurde im Jahre 1988 im Auftrag von König Hussein fertiggestellt und ist die größte und auch schönste Moschee des Landes. Wir Frauen mussten ein schwarzes Gewand anziehen und die Männer blieben wie sie sind, nur kurze Hosen waren verboten. Staunend betraten wir den riesigen Gebetsraum und Mahmoud erklärte uns hier vor Ort die Grundlagen des islamischen Glaubens bzw. sprach natürlich auch über den Koran. Die Frauen unserer Gruppe besuchen dann auch noch den Gebetsraum für Frauen, die Männer durften da nicht mit hinein - alles strikt getrennt! Nach diesem kleinen Islam-Exkurs verabschiedeten wir uns von Amman und setzten unsere Fahrt in Richtung Süden fort. Wir fuhren zum Berg Nebo - hier soll Moses das gelobte Land erblickt haben! Betreten konnte er es allerdings nicht mehr, da er auf dem Berg starb. Allerdings wurde sein Grab bis heute nicht gefunden. Wir bestaunten die berühmten Mosaike der Kirche und erfreuten uns an grandiosen Ausblicken hinunter ins Jordan-Tal. Nach nur wenigen Kilometern erreichten wir die Stadt Madaba, das Zentrum der jordanischen Mosaikkunst. Das berühmteste Mosaik besichtigten wir in der Kirche St. Georg, einer dreischiffigen griechisch-orthodoxe Basilika. Das Mosaik stellt eine Landkarte von Palästina dar und stammt vermutlich aus der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts. Anschließend sind wir zu einem Mittagessen eingeladen, wo es wiederum unzählige Köstlichkeiten gibt. Nach einer weiteren ca. 2-stündigen Busfahrt erreichten wir die Burg Kerak. Über der Altstadt befindet sich die teilweise restaurierte Kreuzritter-Burg, die im 12. Jahrhundert errichtet wurde, um den Handels- und Pilgerverkehr zwischen Damaskus und Mekka zu kontrollieren. Die Überfälle des Burgherrn auf die Karawanen und die Entführung einer seiner Schwestern erregten den Zorn Saladins und er ließ die Burg mehrfach belagern. Schließlich fiel die Burg im Jahre 1188 nach 8-monatiger Belagerung und Saladin enthauptete den Burgherrn eigenhändig. Mit einer kurzen Pause unterwegs fuhren wir dann nach Petra weiter, wo wir die nächsten drei Nächte verbrachten.


Mittwoch, 09.03.2022: Felsenstadt Petra

Das "Highlight" der Reise erwartete uns heute - die Felsenstadt Petra! Die aus Sandstein erbaute und mehr als 2.000 Jahre alte Handels- und Königsstadt der Nabatäer ist eines der größten architektonischen Wunder und UNESCO Weltkulturerbe. Damit natürlich ein absolutes „MUSS" bei jeder Jordanien-Reise. Wer nicht in Petra war, der ist sozusagen an Jordanien vorbei gefahren...! Deswegen hatten wir hier auf unserer ausführlichen Rundreise gleich zwei Tage für die Besichtigung eingeplant. Unser Hotel "Petra Guesthouse" war der perfekte Ausgangspunkt, denn es befindet sich direkt gegenüber des Haupteinganges - näher konnten wir nun wirklich nicht dran sein! Zu Fuß betraten wir das riesige Areal, um die faszinierenden Relikte der Nabatäer Kultur zu erkunden. Bis zum Eingang der Stadt mussten wir dennoch ein bisschen Strecke zurücklegen, aber das steigerte nur die Spannung auf das, was uns gleich erwarten sollte... Das Stadtzentrum des antiken Petra liegt in einem Talkessel, den man nur durch den Siq, einer reichlich einen Kilometer langen Schlucht erreichen kann. Der Siq führt direkt zum legendären Postkartenmotiv, dem imposanten Schatzhaus - einem der besten erhaltenen Monumente hier in Jordanien. Die Nabatäer waren ein heidnisches Handelsvolk und sie handelten vor allem mit Myrrhe bzw. Weihrauch, tauschten aber auch Güter aus Indien und Afrika. Um 300 v. Chr. schlugen die Nabatäer ihre Hauptstadt in den weichen nubischen Sandstein und sicherten sich die Wasserversorgung durch ein hoch entwickeltes Kanalsystem. Die abgeschiedene Tallage sorgte für die notwendige Sicherheit des Handelsvolkes - es wurde eben schon damals an alles gedacht! Durch die Römer verloren die friedlichen Nabatäer im 3. Jh. n. Chr. ihr Handelsmonopol. Die Handelsströme verlagerten sich - auch geprägt durch die aufkommende Schifffahrt - und das nabatäische Handelsimperium verging und geriet in Vergessenheit. Mit ihm auch seine Hauptstadt. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt von dem Schweizer Johann Ludwig Burckhardt entdeckt und seit ca. 100 Jahren systematisch ausgegraben. Noch immer ist nicht genau klar, wie groß das Ausmaß der Stadt war, denn schließlich haben hier zu florierenden Zeiten um die 30.000 Menschen gelebt. Seit Beginn der Ausgrabungen haben Archäologen weit über 800 Gräber, Tempel, Opferplätze, Bäder, Brunnen, ein Theater u. v. m. verzeichnet. Unser heutiger ausführlicher Rundgang führt uns durch den Siq, dann weiter zum Schatzhaus, vom Großen Tempel hin zur Römischen Straße, dem Mädchenschloss Qasr al Bint. Nach einer kleinen Mittagspause erreichten wir die Byzantinischen Kirche und spazierten vorbei an den Königsgräbern bis wir wieder am Hauptweg ankamen. Für so manch einen ging es dann ein Stück mit dem Esel zurück oder auch zu Fuß. Den Nachmittag bis zum Abendessen konnten wir schließlich nach unsren eigenen Vorstellungen gestalten und ggfs. die Stadt noch ein wenig weiter erkunden. Nach dem Abendessen hatten wir dann die Gelegenheit die berühmte Nachtshow "Petra By Night" zu besuchen, bei der man unter anderem das Schatzhaus hinter einem Meer aus Kerzen bewundern kann und dies am Ende mit einer Lichtshow in wechselnden Farben beleuchtet wird. Damit ging ein schöner erster Tag voller tiefgreifender Eindrücke in Petra zu Ende.


Donnerstag, 10.03. 2022: Felsenstadt Petra

Am heutigen Tag hatten wir die Wahl - entweder auf eigene Faust die Felsenstadt Petra erkunden oder an einer geführten Wandertour mit Mahmoud und mir teilnehmen... Die meisten unserer Gäste entschieden sich für die gemeinsame ca. 10 Kilometer lange Wanderung durch die Felsenstadt. Wir starten erneut durch den Siq bis zum Schatzhaus und später in Richtung Opferplatz. Es waren zwar sehr viele Stufen, aber unsere Anstrengungen wurden mit überaus herrlichen Ausblicken über die Stadt belohnt. Wir stiegen über den Wadi Farash-Trail ab und kamen vorbei an der Löwenkaskade, dem Gartentempel mit dem Bunten Saal und auch am Grab des römischen Soldaten vorbei, bis wir schließlich Nahe des Theaters wieder die Hauptstraße erreichten. Die Tour endete am frühen Nachmittag mit einer Teepause. Den Rest des Tages konnten wir ganz individuell gestalten und am Abend trafen wir uns alle zu einem gemeinsamen Abendessen wieder, um uns über die unterschiedlichen Erlebnisse des Tages auszutauschen.


Freitag, 11.03.2022: Wadi Rum – Aqaba

Mit vielen fantastischen Eindrücken der Felsenstadt Petra im Gepäck machten wir uns weiter gen Süden auf - unser heutiges Ziel hieß Aqaba am Roten Meer. Unterwegs steht allerdings noch ein Naturwunder namens Wadi Rum auf unserem Programm. Hierbei handelt es sich weniger um ein einzelnes Wadi, sondern um eine ganze Landschaft, welche durch Erosion geformt wurde. Archäologische Funde bewiesen, dass die Gegend nicht immer Wüste war, sondern in der Steinzeit hier sogar Ackerbau und Viehzucht betrieben wurde. Das zeigt sich vor allem im Siq al Khazali, einer engen Schlucht als Sackgasse, in der wir uralte Steinritzungen von Menschen, Tieren und noch nicht entschlüsselter Schriftzeichen bestaunen konnten. Doch erst einmal bestiegen wir die offenen Ladeflächen der Toyota-Vans, welche uns zunächst zur Lawrence-Quelle brachten, wo Lawrence von Arabien gebadet hat. Er fand diese Gegend dermaßen faszinierend, dass er sie in seinem Roman „Die sieben Säulen der Weisheit" unsterblich gemacht hat. Wem es übrigens auf der offenen Ladefläche durch den Fahrtwind zwischenzeitlich zu kalt wurde, der konnte auch im Innenraum der Fahrzeuge Platz nehmen. Nach dem Besuch der schon erwähnten al Khazali-Schlucht wurden wir in einem Beduinenzelt zum Tee eingeladen. Hier duftete es gut nach Weihrauch, den man auch käuflich erwerben konnte. Zu guter Letzt begaben wir uns noch zur Steinernen Brücke, wo Wind und Wetter einen Steinbogen geschaffen haben, über den man auch hinüberlaufen kann, sofern man schwindelfrei ist. Eine kleine Mittagspause bzw. noch ein letztes Bild von der Felsformation der "7 Säulen der Weisheit" und schon fuhren wir weiter nach Aqaba, dem südlichsten Punkt unserer Reise. Am Nachmittag erreichten wir die Stadt und bezogen unser Hotel "Mövenpick Resort". Nach der Erkundung der wunderschönen Anlage nahm so manch ein Reisegast ein Bad im Roten Meer. Unser Abendessen nahmen wir später im Restaurant "Suzana" ein, wo wir erneut mit leckeren arabischen Köstlichkeiten kulinarisch verwöhnt wurden. Abschließend unternahmen wir einen Verdauungsspaziergang zum unweit entfernten Souk, wo wir u. a. die verschiedensten orientalischen Gewürze näher kennenlernen und ggfs. auch letzte Mitbringsel erwerben konnten. Dieser abendliche Bummel rundete schließlich den Tag ab.


Samstag, 12.03.2022: Aqaba – Bethanien (Taufstelle Jesu) – Totes Meer

Bereits am Morgen reisen wir in Richtung Norden ab und fahren parallel zur israelischen Grenze zum Toten Meer. Es geht durch das Wadi Aqaba. Hier begegnete uns eine Art Halbwüste, die mit wilden Akazien überwuchert ist. Hin und wieder passierten wir Beduinenzelte, die in einigem Abstand zur Straße errichtet sind. Am späten Vormittag erreichen wir den südlichen Teil des Toten Meeres, welches die Fortsetzung des Ostafrikanischen Grabenbruchs bildet und ist so tief abgesunken ist, dass wir uns plötzlich über 400 Meter unter dem Meeresspiegel wiederfanden. Die Luft hier ist dementsprechend Sauerstoffreich. Gespeist wird es nur vom Wasser des Jordans. Dem wird aber so viel Wasser entnommen, dass er das Meer nicht mehr auffüllen kann und der Wasserspiegel jedes Jahr um ungefähr einen Meter sinkt. Somit steigt aber auch der Salzgehalt immer weiter und liegt derzeit bei 33 Prozent. Das ist dreimal mehr als in allen anderen Meeren und wir erkennen das auch bei einem Fotostopp. Dicke Salzkrusten bilden hier verschiedenfarbig die Uferlandschaft und gegenüber ragt eine Steinsäule einsam in die Luft. Es soll sich hier angeblich um die zur Säule erstarrten "Frau von Lot" handeln. Sie hatte sich entgegen des Verbots umgedreht, um den Untergang von Sodom und Gomorrha zu sehen und bekam so ihre Strafe. In der Bibel erstarrt sie jedoch zur Salzsäule. Unstillbare Neugier hat sich eben noch nie ausgezahlt...! Den Abschluss unseres ausführlichen Reiseprogrammes bildete der Besuch der Taufstelle Jesu. Seit 1994 wurde dort direkt am Jordan ausgegraben und man hat tatsächlich ein Taufbecken gefunden, das die Wirkungsstätte Johannes des Täufers gewesen sein soll. Auch alte Schriftquellen belegen diese Stelle. Drei Kirchen baute man in den folgenden Jahrhunderten daran, die man heute an den Fundamenten wieder erkennen kann. Seit Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 diesen Ort besucht hat, können auch Touristen eine geführte Tour unternehmen. Ein schön angelegter Weg führte uns direkt zum Jordan, der hier die Grenze zu Israel bildet. Auf der anderen Seite weht die Flagge mit dem Davidstern, in Jordanien spricht man allerdings ausschließlich von Palästina. Der Ort hat schon etwas Mystisches und sollte eigentlich eine frohe, friedliche Botschaft ausstrahlen. Es ist schon ein Widerspruch, dass dieser Landstrich so unfriedliche Zeiten erlebt. Am frühen Nachmittag checkten wir schließlich in unserem Hotel für die letzten zwei Nächte ein. Nun war es auch an der Zeit, uns von Mahmoud zu verabschieden. Wir dankten ihm für alles, denn er hat uns sein Land mit all seinen Facetten auf eine eindrucksvolle Art und Weise näher gebracht. Den restlichen Nachmittag machten wir uns mit der wunderschönen Hotel-Anlage des "Mövenpick Resort und Spa" vertraut und ein hervorragendes Abendessen krönte auch diesen Tag.


Sonntag, 13.03.2022: Freizeit am Toten Meer

Am letzten Tag unserer ausführlichen Rundreise können wir noch einmal richtig die Seele baumeln und uns im wahrsten Sinne des Wortes auch einfach treiben lassen. Bei diesem hohen Salzgehalt fällt „das Treiben lassen" im Toten Meer leicht. Anschließend gibt es noch eine Schlammpackung und man fühlt sich direkt um die zwanzig Jahre jünger. Unser 5-Sterne-Hotel ließ zudem keine Wünsche offen und auch ein großzügiger Pool-Bereich erwartete uns. Ob ein Bad im warmen Whirlpool oder auch im nur 17 Grad kalten Sommer-Pool - für jeden von uns war etwas dabei. Schließlich war auch der Wettergott auf unserer Seite und wir hatten einen überwiegend sonnigen Tag. Ein schöner Abschluss einer erlebnisreichen Reise!


Montag, 14.03.2022: Heimflug

Gegen 1.00 Uhr erreichten wir den Flughafen von Amman und pünktlich gegen 3.30 Uhr hoben wir mit dem Wissen, ein recht kleines Land im Nahen Osten nun wesentlich besser zu kennen, in den Nachthimmel ab. Nach einem angenehmen Flug landeten wir überpünktlich gegen 6 Uhr in Frankfurt. Hier trennten sich die Wege von einem Großteil unserer Gruppe und eine eindrucksvolle Reise ging zu Ende.


Schlusswort

Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust. Es hat großen Spaß gemacht mit Euch und ich freue mich schon heute auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen!





Eure Reisebegleiterin Katrin

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