Reisebericht: Ausführliche Rundreise im Königreich Jordanien

10.03. – 19.03.2023, 10 Tage Amman – Jerash – Ajlun – Moses–Berg Nebo – Madaba – Kerak – Felsenstadt Petra – Jeep–Safari im Wadi Rum – Aqaba am Roten Meer – Totes Meer


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Jordanien, ein Land zwischen gestern und heute, das sich den Herausforderungen der Zukunft mit orientalischer Gelassenheit stellt. Bei unserer 10-tägigen Rundreise im Königreich Jordanien lernten wir viele Facetten dieses faszinierenden Landes kennen, sahen traumhafte Landschaften, besichtigten weltberühmte Sehenswürdigkeiten, genossen köstliche Speisen, schwebten schwerelos im Toten Meer, ließen die Seele baumeln und uns von der Freundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen anstecken.
Ein Reisebericht von
Gabriele Sauer
Gabriele Sauer

1. Tag, Freitag, 10.03.2023 Anreise mit der Lufthansa nach Amman

Aus allen Himmelsrichtungen kamen die Gäste unserer Reisegruppe angereist, aus Berlin, Dresden und Leipzig mit dem Flugzeug, mit dem Auto aus Saarbrücken sowie aus Mannheim und Halle mit der Bahn. Kurz vor dem Abflug treffen auch die letzten unserer Reiseteilnehmer am Gate 27 ein und nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde unser Flug auch schon aufgerufen. Das Abenteuer Jordanien konnte beginnen. Pünktlich um 15.10 Uhr startete unsere Lufthansa-Maschine und reichlich vier Stunden später erreichten wir nach einem angenehmen ruhigen Flug um 21:30 Uhr Ortszeit unseren Zielflughafen in Amman.
Mit den brav von der Reisebegleitung eingesammelten Reisepässen trabten wir zum vereinbarten Treffpunkt mit dem Flughafenassistenten, der für uns die Einreiseformalitäten erledigen sollte. Und genau an diesem Punkt begegnete uns zum ersten Mal die landestypisch hierarchische Arbeitsverteilung. Jeder Gast erhielt seinen Reisepass zurück, wir stellten uns in eine ordentliche Warteschlange, um dann dort einem der Herren selbigen wieder auszuhändigen. Bei der Kofferausgabe herrschte rege Betriebsamkeit. Das eine oder andere Gepäckstück von uns und anderen Reisenden ließ lange auf sich warten. Mehrere Koffer tauchten wieder auf, leider fehlte uns noch immer ein Gepäckstück. Ausgestattet mit einem Verlustprotokoll machten wir uns schließlich auf den Weg ins Hotel, das wir erst nach Mitternacht erreichten. Ali, unser Guide, der schon lange außerhalb des Flughafengebäudes auf uns gewartet hatte, arrangierte für uns eine Lunch Box, da die Küche im Hotel erwartungsgemäß bereits geschlossen war. Jedes einzelne Stückchen darin, selbst die Bananen und Äpfel, waren liebevoll in viel Plastikfolie einwickelt. Plastikverpackungen und Plastikmüll werden wir auf unserer Reise noch oft begegnen. Das Hotel Bristol liegt ruhig außerhalb des alten Stadtzentrums von Amman zwischen dem vierten und fünften Kreisverkehr und gehört in die gehobene vier Sterne Kategorie. Der erste Eindruck zählt und wir sanken erschöpft von der Anreise und den ersten Aufregungen am Flughafen in die bequemen Betten, bis am anderen Morgen um 5:18 Uhr der erste Ruf des Muezzins das baldige Aufgehen der Sonne ankündigte.

2. Tag, Samstag, 11.03.2023 Stadtführung in Amman und Besuch der Wüstenschlösser

Wir sind im Morgenland und schon früh zeigt sich die Sonne am Himmel. Im großzügigen und lichtdurchflossenen Frühstücksraum herrschte schon reges Treiben und unser Guide Ali war schon früh zur Stelle, um uns seine Vorschläge für den heutigen Tag zu unterbreiten. Pünktlich um 8:00 Uhr, nach einem köstlichen Frühstück, das keine Wünsche offen ließ, starteten wir mit unserem Bus und unserem Fahrer Mohammad zu einer ersten Stadterkundung. Amman ist die Hauptstadt des Haschemitischen Königreichs und zählt mittlerweile über 4.000.000 Einwohner. Ähnlich wie Rom ist Amman auf sieben Hügeln gebaut und dehnt sich heute über fast 1700 km² aus. Die Gebäude stehen dicht an dicht und sind überwiegend aus weißem Kalkstein errichtet. Ein Charakteristikum jordanischer Bauweise ist, dass die Grundstücke komplett überbaut sind: um das Kerngebäude sammeln sich Anbauten, Alkoven, Terrassen und nach Bedarf weitere Wohnungen für Familienangehörige. Die Altstadt ist eng mit mehrstöckigen Gebäuden bebaut, die Straßen sind breit und die Fußgänger nutzen die schattigen Arkadengänge. Überall sind kleine Absätze und Stufen, auch mal große Löcher in den Wegen. Händler halten ihre Waren feil und in den Seitengassen findet man alles, was man zum Leben braucht. Bei aller Betriebsamkeit ist es doch erstaunlich ruhig in den Straßen. Zuerst besichtigten wir das gewaltige Areal der Zitadelle, die auf einem der höchsten Hügel der Stadt, Jabal Al Qal´a thront. Zu den archäologischen Sehenswürdigkeiten gehören eine Höhle aus der Bronzezeit, der Ammonitische Palast, ein römischer Tempel, eine byzantinische Basilika, eine Moschee und eine Zisterne aus Umayyadischer Zeit. Von dort oben hat man eine grandiose Aussicht über die Stadt :Auf der einen Seite das große Rund des antiken Theaters, auf der anderen Seite die Silhouette moderner Hochhausbauten. Ali verstand es vorzüglich uns für die spannende Geschichte Jordaniens zu begeistern. Ein kurzer Besuch im archäologischen Museum rundete unseren Besuch in dieser interessanten Anlage ab. Weiter ging es, wieder hinunter in die Altstadt, zum römischen Theater am Rande des riesigen 2014 neu angelegten Haschemite Platzes, der von blühenden Mandel- und Aprikosenbäumen gesäumt wird. Das Theater stammt aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert, als Amman, damals unter dem Namen Philadelphia, Teil des römischen zehn Städtebundes war. Es verfügte in der Antike über 6000 Sitzplätze und wird noch heute für Veranstaltungen genutzt. Auf einer einfachen Rebec erzeugte ein Musikant schräge Töne. Und für manche reichte es noch einen kurzen Blick in das Museum für Volkstraditionen.
Trotz des reichhaltigen Frühstücks machte sich langsam ein Hungergefühl breit und wir fuhren direkt nach Azraq, wo wir zum Mittagessen bei einer modernen Drusenfamilie eingeladen waren. Neben den leckeren Vorspeisen, bunten Salaten und Joghurtsaucen gab es die berühmte jordanische Spezialität Maqloubeh, eine leckeres Reisgericht mit Hühnerfleisch, das, in einem großen Topf gekocht, kunstvoll auf eine große Platte gestürzt wird. Sieben Gewürze, darunter Safran und Cardamom, 2 Stunden Zubereitungszeit und Kraft in den Armen den schweren Topf um zu stülpen sind dazu nötig. Auch hier wusste Ali viele Geschichten zu erzählen, auch wie man den, in winzigen Tassen gereichten schwarzen Kaffee trinken muss. Zu Fuß erreichten wir das Wüstenschloss Qasr al Azraq, eine aus dunklem Basalt errichtete Befestigungsanlage, die als Teil des arabischen Limes den östlichen Rand des römischen Imperiums sichern sollte. Gewaltige tonnenschwere Tore aus Granitplatten sichern den Komplex. 1917/18 überwinterten Lawrence von Arabien und Sharif Hussein Bin Ali und ihre Mitstreiter in der Anlage. Von hier aus sind es ca. 50 km zur Grenze von Syrien im Norden oder 50 km südlich zur Grenze von Saudi-Arabien. Durch die karge Wüstenlandschaft, vorbei an Militärlagern und Flüchtlingscamps, erreichten wir unsere nächste Station: Qasair Aman, das im achten Jahrhundert errichtete Lustschloss des umayyadischen Prinzen al-Walid ibn Yazid, das in seinem Inneren aufwendig mit Wand- und Deckenmalereien ausgestattet ist. Neben Szenen aus dem Alltagsleben und der Jagd sind auch nackte Frauen dargestellt, die wohl ein griechischer Künstler gemalt haben durfte. Das letzte der Wüstenschlösser ist eher als eine Karawanserei zu bezeichnen: zwei Stockwerke hoch bietet es mit Stallungen und Lagerräumen sämtlichen Komfort, den die Händler für sich und ihre Kamele auf ihrem weiten Ritt durch die Wüste benötigt haben. Auch dieses Gebäude stammt aus dem achten Jahrhundert.
Zurück in unserem Hotel in Amman treffen wir uns am Abend wieder an einer langen Tafel und genießen das köstliche arabische Buffet. Besonders die leckeren Süßspeisen haben es uns angetan!

3. Tag, Sonntag, 12.03.2023 Die römischen Ausgrabungen in Jerash und muslimische Festung Ajlun

Heute stand ein Ausflug in die antike römische Stadt Gerasa auf unserem Programm. in einer knappen Stunde erreichten wir die genau im Norden von Amman liegende Stadt Jerash, wo uns von Ali die Geschichte der Region erläuterte, die unter der römischen Herrschaft als Teil der Provinz Syria Mitglied des zehn Städtebundes wurde. Ab dem ersten vorchristlichen Jahrhundert stieg die Stadt zu einem mächtigen Handelszentrum auf, das der älteren Stadt Petra massiv Konkurrenz machte. Zudem wurden ganz in der Nähe Eisenerz abgebaut. Der Reichtum der Stadt lässt sich an ihrer regen Bautätigkeit nachweisen. Bis heute beeindrucken die imposanten Säulenreihen die Besucher. Man betritt die Anlage durch einen riesigen Basar, der sämtliches an touristischen Devotionalien bereithält. Die antike Stadt war von einer gewaltigen Stadtmauer umgeben, die durch mehrere Tore betreten werden konnte. Dem Südtor vorgelagert ist der gewaltige Triumphbogen zu Ehren Kaiser Hadrian aus der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts. Gleich dahinter dehnen sich die großzügigen Pferdeställe aus, an die sich ein Hippodrom, eine Pferderennbahn, anschließt. Vom ovalen, säulenumstandenen Forum gelangt man zum Zeus Tempel und zum Theater. Davor ließ uns Ali an den Blättern eines Pfefferbaumes schnuppern und innen spielten Musiker flotte Weisen auf arabischen Instrumenten. Die gesamte Anlage ist wohltuend grün. Ein Nymphäum, ein Jupiter Tempel und weitere Heiligtümer säumen die Hauptachse des Ortes. Mehrere spätantike und mittelalterliche Kirchenbauten, wie die Kirche Sankt Cosmas und Damian mit ihrem besonders schönen Mosaikboden aus dem sechsten Jahrhundert und eine Synagoge belegen das friedliche Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Religionen. Das beeindruckendste Bauwerk, damals wie heute, ist mit Sicherheit der Artemis Tempel. Elf von einst zweiunddreißig Säulen ragen bis heute 13 m hoch in den Himmel. Die Pilger damals näherten sich dem Bauwerk über eine Prozessionstreppe, die, von der Stadt heraufführend, die Tempelanlage noch größer erscheinen ließ. Beeindruckt von der Größe der antiken Stadt und der unglaublichen Menge an Säulen, verließen wir Gerasa und kehrten in einem nahe gelegenen Restaurant ein. Unglaublich, dass ein Lokal dieser Größenordnung, in dem gut 500 Menschen Platz finden, uns das Gefühl vermittelt, als gern gesehene Gäste gut und reichlich bewirtet zu werden.
Unsere Rundfahrt ging weiter nach Norden, vorbei an Olivenhainen, blühenden Mandel- und Aprikosenbäumen sowie an Wäldern von Steineichen bis Ajlun. Oberhalb der Stadt auf 1100 Höhenmetern liegt die Burganlage Qala´at-ar-Rabad, ein herausragendes Beispiel islamischer Militärarchitektur. Die erste Festung ist 1183 auf Befehl Saladins von seinem Neffen und Kommandanten Izz al Din Osama als Teil einer groß angelegten militärischen Strategie errichtet worden, um die Expansion des Gebiets der Kreuzfahrer in der Region zu stoppen. Die Festung wurde jedoch nie genutzt, läutete doch die vernichtende Schlacht bei Hattin den Rückzug und Untergang der christlichen Kreuzfahrer im islamisch arabischen Machtgebiet ein. Danach machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Amman, das wir staufrei eine gute Stunde später erreichten. Unterwegs unterhielt uns Ali mit einem arabischen Märchen, das ganz in der Tradition von Scheherazade immer weitererzählt werden kann, bis wir schließlich wieder in Amman ankamen. So blieb uns noch genügend Zeit die schönste Moschee des Landes die sogenannte Blaue Moschee in Amman zu besuchen. Das imposante Gebäude wurde im Jahre 1988 im Auftrag von König Hussein fertiggestellt und ist die größte und schönste Moschee des Landes. Auch hier erklärte uns Ali allerlei Wissenswertes über den Islam und die Gepflogenheiten in einer Moschee. Wir Frauen machten schon am Eingang der Anlage mit den strengen Regeln Bekanntschaft: alle Frauen mussten sich in ein bodenlanges schwarzes Gewand hüllen. Die nächste Überraschung hielt uns der Gebetsraum für Frauen bereit: streng getrennt von den Männern, beten sie in einem kleinen Raum, verbunden mit dem Iman per Videoschalte. Der Hauptraum der Moschee, der für das Gebet den Männern vorbehalten ist, ist prunkvoll ausgestattet, der Leuchter mit Sprüchen zum Lobe Allahs verziert und auf dem Boden liegt dicker, weicher Teppich. Alles wirkt sehr friedlich und ruhig. Da bis jetzt der Koffer einer unserer Mitreisenden immer noch nicht aufgetaucht ist, machten wir uns nach diesem langen Ausflugstag mit Ali auf den Weg in die Altstadt, um in den Märkten die dringend benötigten Kleidungsstücke und einen kleinen Koffer zu kaufen. Doch welche Überraschung: als wir im Hotel ankamen erfuhren wir die Frohbotschaft, dass der vermisste Koffer wohlbehalten auf das Zimmer gebracht wurde. Bei einem wunderbaren Buffet am Abend und leckerem Wein aus der Region erholten wir uns von den Strapazen dieses wunderschönen Ausflugstags!

4. Tag, Montag 13.03.2023 Vom Berg Nebo über Madaba und Kerak nach Petra

Heute hieß es Abschied nehmen von der Hauptstadt Amman, unser Weg führte uns in den Süden hinunter zum Berg Nebo. Diese Berg mit seinen 808 Höhenmeter liegt in dem Gebirge Abarim, und ist ein Ausläufer jenes Plateaus das zum Toten Meer hin abfällt. Von hier hat man eine Aussicht auf das Jordantal, das Tote Meer, nach Palästina und Israel. Nach dem fünften Buch Mose durfte Moses von hier aus das gelobte Land sehen, musste aber sterben ohne es selbst betreten zu haben. Sein Grab wurde bis heute nicht entdeckt. Für den Besuch Papst Benedikts XVI im Jahre 2009 wurde die Gesamtanlage mit der Nebo- Kirche, in deren Innerem sich die Reste einer mittelalterlichen Pilgerstätte und eine Taufkapelle befinden, den Denkmälern und dem großen Franziskanerkloster, aufgehübscht und mit Besucherwegen versehen. Der Olivenhain wird von einem aus Italien stammenden Klosterbruder liebevoll gepflegt. Gerade war er dabei einen der Olivenbäume zu schneiden. Nach einem freundlichen italienischen Wortwechsel nutzte ich die Chance, ihn zu fragen ob ich für meine Gruppe ein paar Olivenzweige bekommen könne. Beschenkt mit Ölbaumzweigen vom Berg Nebo, dezent in ein großes Halstuch gewickelt, folgte ich der Gruppe, die sich bereits unter dem berühmten Kreuz Mose zu einem informellen Gruppenfoto versammelte. Anschließend bewunderten wir noch die wunderschönen alten Mosaiken im Inneren der Nebo Kirche, bevor wir unsere Reise Richtung Madaba, dem Zentrum der Mosaikherstellung, fortsetzten. Madaba ist eine hübsche Stadt mit 70.000 Einwohnern, die sich in ihrem Zentrum ihren alten fast dörflichen Charme bewahrt hat. Unser erster Weg führte uns vorbei an vielen kleinen Verkaufsläden mit verlockenden Angebot zur Sankt Georgs-Kirche, einer griechisch-orthodoxen Kirche, in der sich das berühmte spätantike Mosaik mit der ältesten original erhaltenen kartographischen Darstellung des Heiligen Landes befindet. Ehrfürchtig betrachteten wir die Reste dieser ursprünglich 21 m × 7 m großen, repräsentativen, detailreichen topographischen Karte. Zum Mittagessen waren wir in einem kleinen Restaurant eingeladen, wo wir wieder mit leckeren arabischen Köstlichkeiten verwöhnt wurden. Lange Zeit blieb uns nicht zu verweilen, wollten wir doch noch die Kreuzritterburg Kerak besichtigen. Wir entschieden uns, die Fahrt über eine Nebenstraße fortzusetzen, die uns durch die geologisch interessante und beeindruckende Schlucht des Wadi Mujib führte. Trotz aller Kargheit sieht man überall Beduinenzelte und Herden hochbeiniger Ziegen oder Schafe. Reichlich zwei Stunden später erreichten wir die strategisch günstig gelegene Kreuzritterburg von Kerak, die auf einem 1000 m hohen Felsvorsprung thront. Das Bollwerk aus der Mitte des zwölften Jahrhunderts diente den Kreuzrittern als Schutz ihres Einflussgebietes und war der Ausgangspunkt für die unbarmherzigen und grausamen Feldzüge des Fürsten Rainald von Châtillon. Nach dessen Ermordung in Hattin fiel die Festung in die Hände von Saladin. Unterwegs sahen wir in allen Orten die spitzigen Türme der Minarette, Funkmasten und die neue Sirenen in den Himmel ragen, blühende Bäume, gepflegte Anwesen neben Bauruinen und Beduinenlager. Am frühen Abend erreichten wir schließlich unser Etappenziel Petra in Wadi Musa, wo wir im Hotel Petra Moon die nächsten beiden Nächte zu Gast waren. Nach einem wundervollen, aber schnellen Abendessen vom Buffet marschierten wir los Richtung Tal zum Eingang in die Felsenstadt. Der im Dunkeln liegende Zuweg war mit Lichtern romantisch illuminiert und vor dem Schatzhaus lag ein ganzer Teppich flackernder Kerzen. Tausende Zuschauer teilen mit uns die Eindrücke der Lichtshow „Petra by night“. Gewiss nicht nur für unsere drei Petras ein Erlebnis der besonderen Art! Mit einem schönen Spaziergang zurück zum Hotel endete ein langer Reisetag mit vielen Eindrücken.

5. Tag, Dienstag, 14.03.2023, Besuch der nabatäischen Handelsstadt Petra

Nachdem wir uns gestern der Felsenstadt Petra romantisch emotional genähert hatten, erwartete uns heute das antike Petra. Pünktlich um 8:00 Uhr standen wir am Eingang der seit 1985 zum Weltkulturerbe erklärten Stätte. Gespannt folgten wir unserem Guide Ali, um in all die Geheimnisse der weitläufigen Anlage, die einst die Hauptstadt des Reichs der Nabatäer war, eingeweiht zu werden. Noch war uns der Wettergott hold und bei den berühmten Djinn Blöcken ließ sich gemütlich sitzen und wir erfuhren viel über die Geschichte der legendären Felsenstadt im Wüstensand, die inoffiziell als neues der sieben Weltwunder gezählt wird. Die Wiederentdeckung der Nabatäerstadt, die seit den Kreuzzügen kein Europäer mehr betreten hatte, haben wir dem Schweizer Arabienreisenden Johann Ludwig Burkhardt zu verdanken, der im neunzehnten Jahrhundert unter dem Pseudonym Scheich Ibrahim ibn Abdallah das osmanische Reich bereiste. 1812 entdeckte er eher zufällig die Ruinen von Petra. Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgten archäologische Ausgrabungen und wenig später die touristische Erschließung der Ruinenstätte. In der Folge mussten die dort heimischen Beduinen umgesiedelt werden. Ihre Nachfahren leben heute von den zahlreichen Souvenirshops und Imbissbuden und bieten mit ihren Kamelen, Pferden, Eseln und modernen Golfcars den Touristen ihren Service an. Noch bevor wir den Eingang zum Siq, erreicht hatten, waren wir bereits komplett durchnässt. Ein frischer Wind blies durch unsere Jacken, die Temperatur sank auf 6 °C, die laut Wetter App eine gefühlte Temperatur von 2° ergaben. Der Siq, eine fast 1 km lange Schlucht, führt direkt zum sogenannten Schatzhaus, dem Khazne al-Firaun. Normalerweise darf man es nicht betreten, doch die durchnässten Besucherscharen stürmten den trockenen Raum und kamen erst nach Abklingen des starken Regens wieder nach draußen, wo nasse Kamele das berühmte Postkartenmotiv Petras mit einem Farbakzent aufhübschten. Plötzlich sah man auch überall üppiges Grün zwischen den Steinen hervor blitzen. Alles erschien wie frisch gewaschen, und als wir weiter zum römischen Theater und zur römischen Stadt gingen, schien auch schon wieder die Sonne. In einer kleinen improvisierten Imbissbude bei den Königsgräbern ließen wir uns frischen Granatapfelsaft schmecken. Der Weg zum Opferplatz war bereits gesperrt und so stiegen wir lediglich zu den Königsgräbern hinauf. Danach drängte Ali zum Rückweg, denn der Siq sollte wegen eindringender Wassermassen gesperrt werden - und tatsächlich wurde Petra ab 14:00 Uhr evakuiert. Durch die Umsicht unseres Guides konnten wir das Gelände noch selber verlassen und strebten unserem Hotel, Petra Moon, zu. Dort hieß es zuerst einmal die nassen Kleider zu trocknen und nach einer heißen Dusche waren die Wetterkapriolen schnell wieder vergessen. Der weitere Tag stand zur freien Verfügung und erst am Abend traf die Gruppe im Hotel wieder zusammen.

6. Tag, Mittwoch, 15.03.2023 Eigene Erkundung der Felsenstadt Petra

Für den heutigen Tag war sogar Schnee angekündigt und so wollten wir die Besichtigung von Petra kürzer halten. Das Wetter hatte jedoch ein Einsehen, und so konnte, wer wollte, heute zusammen mit Ali noch einmal Petra ganz intensiv erleben. Der Weg führte bis zur byzantinischen Kirche und zum Kloster Ed-Deir. Das schlechte Wetter hatte durchaus auch seine guten Seiten, es waren weniger Besucher in der Felsenstadt. Mit weniger Rummel gewann Petra viel von seinem ursprünglichen Charakter zurück. Ein Teil der Gruppe, der heute nicht mehr in die Felsenstadt hinein wollte, schloss sich am späten Vormittag der Reisebegleitung zu einem Spaziergang über das Hochplateau an. Gestern sahen wir in Petra bizarre Muster im Sandstein, der durch Eisen- und Manganoxide intensiv rot und schwarz eingefärbt ist, und heute kletterten wir durch die oberen, durch Erosion tief zerklüfteten, hellen Sandsteinschichten. Der jordanische Architekt und Künstler Ammar Khammash schrieb dazu: „Petra ist ein wundervoller Ort, an dem Geologie und Archäologie auf schöne Weise koexistieren. Um die Monumente Petras besser zu begreifen sollte man der Geologie des Ortes mehr Aufmerksamkeit widmen und sich bemühen, die Eigenschaften der Steine zu verstehen […]“ Hier sahen wir Wohnhöhlen aus unbestimmten Zeiten und wie aus dem Nichts standen plötzlich ein paar junge Beduinen vor uns, die, so schnell wie sie erschienen waren, auch wieder verschwanden. Kein offizieller Weg führte durch diese bizarre Landschaft, und doch kamen wir erstaunlich schnell voran. Unser Ziel waren die Ruinen der Kreuzfahrerburg Al Wu´eira, die wir genau zur Mittagsstunde erreichten. Die Festung war ein Außenposten der 25 km nördlich gelegenen Kreuzfahrerfestung Montréal in Shobak. Von fern erschallte der Ruf des Muezzin, der die Gläubigen zum Mittagsgebet rief. Nur wenige Meter vom touristischen Zentrum Petras entfernt, war man ganz allein und fühlte sich in archaische Zeiten zurückversetzt. Zwischen den Steinblöcken entdeckten wir blühende Pflanzen - der Regen hatte sie sichtbar gemacht - die Wüste lebt! Und auch die unvermeidlichen Spuren der Zivilisation, Plastikmüll in allen Variationen, verlassene Feuerstellen und Glasscherben zeigen, dass sich hier in dieser unwirtlichen Gegend, zumindest temporär, Menschen aufhalten. Nach unserem Spaziergang blieb noch genügend Zeit, das sehr interessante archäologische Museum in Petra zu besuchen, einen kleinen Einkaufsbummel zu machen und sogar für einen kleinen Mittagsimbiss reichte die Zeit, bevor uns am frühen Nachmittag unser Bus am Hotel abholte. Die Koffer waren bereits verstaut und so fuhren wir direkt weiter zum nächsten Punkt unserer Reise: die heutige Nacht wollten wir in einem Wüstencamp im Wadi Rum verbringen. Bevor wir die Region verließen, machten wir noch einen kurzen Fotostopp und warfen von oben einen Blick auf die berühmte Stadt Petra und die umliegenden Berge. Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir dann das Wadi Rum. Es gehört zum sogenannten Rift Valley, das, wie auch der Jordangraben, der Golf von Aqaba und das Rote Meer vor ca. 30 Mio Jahren gebildet wurde. Der rote Sandstein, der über Jahrhunderte zu bizarren Formen geschliffen wurde liegt auf einem Sockel aus Granit. Wie Felszeichnungen belegen, wurde das Gebiet bereits in der Steinzeit besiedelt. Die höchste Erhebung ist der Djebel Umm ad-Dami mit einer Höhe von 1832 m. Von dort ist es nicht mehr weit bis an die Grenze nach Saudi-Arabien. Unser Camp, das Rahayes Desert Camp, liegt im Norden des Wadi Rum. Schnell bezogen wir unsere Zelte, die allen in der Wüste benötigten Komfort boten: Licht, eine Toilette mit Wasserspülung, eine Dusche, Steckdosen, WLAN, eine Klimaanlage, die den Raum wohlig erwärmt hat, erstaunlich bequeme Betten und eine Tür zum Abschließen! Zum gemeinsamen Abendessen, mit leckeren Salaten vom Buffet, gebratenen Hühnern und Lammfleisch direkt aus dem Ofen, trafen wir uns alle in einem riesigen Zelt mit bequemen Sofas. Über uns der Sternenhimmel und eine sonderbare Stille. Doch der Abend war kurz und schnell strebten wir zu unseren Betten, wollten wir doch bei einem Kamelritt am frühen Morgen den Sonnenaufgang genießen.

7. Tag, Donnerstag, 16.03.2023 Die Steinwüste um das Wadi Rum und Baden im Roten Meer

Schlaftrunken stolperten wir morgens um sechs über die Holzplanken der Anlage dem Eingang entgegen, wo wir hofften unsere Reittiere für den Ritt in den Sonnenaufgang zu finden. Weit und breit kein Dromedar in Sicht. Doch halt, in einiger Entfernung sahen wir schemenhaft einige Tiere liegen, die uns durchaus gelangweilt entgegen blickten. Aus dem Dunkel der Nacht schälten sich aus den Schatten der Tiere menschliche Gestalten: die Kamelführer, die so früh noch nicht mit uns gerechnet hatten. Doch schnell wurden uns die Tiere zugeordnet, und so konnte das Abenteuer beginnen. Eine kurze Einweisung, wie man sich an den Sätteln zu halten hatte und - schwuppdich - ehe man sich´s versah, schnellten die Tiere nach oben. Unsere kleine Herde bestand nur aus Stuten und einem Jungbullen. Wir genossen die Ruhe des frühen Morgens und ritten der Sonne entgegen. Der Himmel war klar und transparent und die Mondsichel stand über einem Felsmassiv, als sich die Sonne schließlich zeigte. Wenig später gesellte sich ein weiterer Zug zu uns, mit zwei Bullen, die ihrer Liebe zu unseren Kameldamen mit blubbernden Geräuschen aus ihrem Kehlsack Ausdruck verliehen. Gemütlich zog unsere Karawane zurück ins Camp. Dort erwartete uns ein köstliches, kräftiges Frühstück, das wir wieder im großen Gemeinschaftszelt zu uns nahmen. Danach war noch genügend Zeit, auf die komfortabel mit einer Treppe ausgestattete Sanddüne hinauf zu marschieren. Und schon stand ein Jeep bereit, um unsere Koffer zurück zum Bus zu bringen und weitere Jeeps erwarteten uns, um mit uns eine spannende Tour durch das Wadi Rum zu machen. Zuerst ging es zur berühmten Lawrence-Quelle, wo Lawrence von Arabien gebadet hat, bevor er den Aufstand der Araber gegen die Osmanen anführte. In seinem Roman „Die sieben Säulen der Weisheit“ hat er der Gegend ein Denkmal gesetzt. An diesen von ihm beschriebenen Originalschauplätzen wurde 1962 sein Leben verfilmt und so ist die Gegend vielen Menschen seltsam vertraut - doch weitläufig, einsam und gottähnlich, wie er sie erlebt hat, ist die Wüste definitiv nicht mehr. An der Al Khazali Schlucht sind auf einem Felsen zahlreiche prähistorische Felsbilder mit Jagdszenen zu sehen, die zeigen, dass die Wüste nicht immer so trocken war wie heute. Unser nächster Halt war an einer gewaltigen Sanddüne. Wir ließen es uns nicht nehmen und kletterten durch den losen Sand nach oben. Danach kam eine Teepause im Beduinenzelt gerade recht. Über dem offenen Feuer wurde das Wasser erhitzt und der Tee bereitet. Das einladend prasselnde Herdfeuer symbolisiert die in Wüstengebieten überlebenswichtige Gastfreundschaft der Beduinen. Das Gastrecht war und ist unantastbar und bis heute in der arabischen Kultur fest verankert. Und schon war es Zeit, zu unseren Bus zurückzukehren. Ja, man könnte noch so viel mehr entdecken, in dieser interessanten Steinwüste. Doch wir wollten heute noch weiter nach Aqaba am Roten Meer, dem südlichsten Punkt unserer Reise. Am frühen Nachmittag erreichten wir unser Hotel Mövenpick Ressort in Aqaba. Wer wollte ging mit Ali noch vor dem Check-in zu einem kleinen Mittagsimbiss in die Stadt oder nutzte die Gelegenheit, die wunderschöne Anlage zu erkunden und am Privatstrand des Hotels ein Bad im Roten Meer zu nehmen. Zum Abendessen trafen wir wieder zusammen und spazierten zum Restaurant Suzanna, wo wir wieder mit leckeren arabischen Speisen verwöhnt wurden. Hier scheint man es mit dem Alkoholverbot nicht so genau zu nehmen, wie in der Touristenhochburg Petra und so tranken wir die fruchtigen lokalen Rot- und Weißweine aus dem Jordantal und saßen in gemütlicher Runde noch lange zusammen. Nachtschwärmer gingen noch zum nahe gelegenen Souk um letzte Mitbringsel und orientalische Gewürze für Zuhause zu erwerben. In unseren großzügigen Suiten genossen wir eine ruhige Nacht unter Palmen.

8. Tag, Donnerstag, 17.03.2023 Vom Roten Meer zum Toten Meer und zur Taufstelle Jesu

Am frühen Morgen verließen wir die wunderschöne Hotelanlage nach einem köstlichen fünf Sternefrühstück in Richtung Norden. Die Straße läuft parallel zur israelischen Grenze vorbei am Flughafen von Aqaba und seinem Pendant auf der anderen Seite der Grenze in Israel. Selbst dreißig Jahre nach dem Friedensabkommen der beiden Länder ist noch eine hohe Militärpräsenz zu spüren. Fast 10 % des jordanischen Staatshaushalts fließt in den Militärhaushalt. Wir folgen der Arava Senke, die sich vom Golf von Aqaba bis zum Toten Meer zieht. Vereinzelt stehen Beduinenzelte am Rand der Straße, die von Akazien, Mimosen und Jacarandabäumen, Palmen und Bananenstauden gesäumt wird. Bunte Marktstände locken mit ihren Angeboten von frischem Fenchel, Zwiebeln, Kichererbsen, Kürbissen, Orangen, Bananen, Tomaten, und Karotten die Käufer an. Alles wird hier in großen Plantagen und Gewächshäusern angebaut. Und dann sehen wir das Tote Meer. Es liegt mittlerweile 426 m unter dem Meeresspiegel und wird vom Wasser des Jordans gespeist. Jedes Jahr sinkt der Wasserspiegel des Toten Meeres um fast 1 m, da für die Bewässerung der Felder dem Jordan zu viel Wasser entnommen wird. Dadurch steigt auch der Salzgehalt des Toten Meeres, der derzeit bei 33 % liegt. Bei einem Fotostopp sehen wir die bizarren dicken Salzablagerungen am Ufer. Hinter uns steht auf einer Klippe ein einzelner Monolith. Hat sich die Barbarine hierher verirrt? Nein, es ist Frau Lot, die hier am Toten Meer zur Salzsäule erstarrte, weil sie Gottes Wort nicht befolgte. Wenige Kilometer weiter ist eine große Fabrikanlage, in der Kali und Pottasche für Waschmittel und medizinische Produkte hergestellt wird. Kurz danach erreichen wir den Grand Canyon Jordaniens, die Mündung der Felsschlucht des Wadi Mujib, durch das der biblische Fluss Arnon fließt. An unserem vierten Reisetag sind wir über die Königsstraße durch den oberen Teil dieser Senke gefahren und haben den 2003 fertig gestellten großen Staudamm der Mujib Talsperre überquert. Durch die Nähe zu Israel spielten uns unsere Handys einen Streich und zeigten die israelische Zeit an, die 1 Stunde nach geht. Daher entschieden wir uns, noch vor dem Mittagessen Bethanien und die Taufstelle Jesu zu besuchen. Seit dem Papstbesuch Johannes Paul II im Jahre 2000 führt ein schön angelegter Weg im Schatten von Tamarisken direkt zum Jordan. Neben einer kleinen Kirche fanden Archäologen eine Treppe hinunter zum Wasser an einer Stelle, die der wahrscheinlichste Ort für die Originaltaufstelle Jesu ist. Sie liegt heute einige Meter vom Jordan entfernt. Doch unbestritten gilt bei allen Pilgern der Jordan als der Fluss in dem Johannes der Täufer Christus getauft hat. Auf der jordanischen Seite geht es ruhig zu. Am anderen Ufer in Israel herrscht reges Treiben und Hunderte Pilger steigen in weißen Gewändern in das Wasser und vollziehen eine Art kollektiver Taufe. Die Stelle in Israel ist gut ausgebaut und über den Häuptern weht die Flagge Israels mit dem Davidstern. Bis zur Unterzeichnung des israelisch-jordanischen Friedensvertrags 1994 war das Gebiet gesperrt und vermint. Erst danach konnte der symbolträchtige Ort in Jordanien, Al- Maghtas, archäologisch untersucht und touristisch erschlossen werden. In der Folge entstanden mehrere Kirchen unterschiedlicher Konfessionen, ein russisches Pilgerhospiz und ein Konferenzzentrum. 2015 wurde die Stätte zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Gleich in der Nähe befindet sich ein libanesisches Restaurant in dem wir zu einem etwas verspätetes Mittagessen einkehrten. Auch hier wurden wir wieder freundlich empfangen und bewirtet. Danach fuhren wir direkt in unser Hotel, das Hilton Hotel in Swameh. Alle waren wir schon aufgeregt, wie sich wohl ein Bad im salzigen Wasser des Toten Meeres anfühlt - hatten wir doch schon im Einführungsvortrag zu unserer Jordanien Reise von Herrn Fritzsche von Eberhardt Travel einiges über die zu beachtenden Besonderheiten des Wassers erfahren. Gleich nach dem Check-in verabredeten wir uns in kleinen Grüppchen am hoteleigenen Strand, um das Badeerlebnis im Toten Meer gemeinsam zu genießen. Zum Ausklang des Tages trafen wir uns alle wieder im Hotel Restaurant und ließen uns die Köstlichkeiten des Büfetts schmecken.

9. Tag, Samstag, 18.03.2023 Wellness am Toten Meer im Hilton Dead Sea Resort & Spa in Sweimeh

Unser heutiger Tag am Ende unserer Rundreise durch Jordanien stand ganz im Zeichen der Entspannung. In der wunderschönen Hotelanlage des Hilton Hotel in Swameh blieben keine Wünsche offen. Das Wetter war herrlich und die blumengeschmückte Anlage bot Vielfältiges für jeden Geschmack. Ob Whirlpool, 17° frischer Sommer Pool oder eine Massage im Wellnessbereich, jeder konnte nach seiner Facon glücklich werden. Das schönste Erlebnis aber war sicher das Bad im Toten Meer. Im 30 % gesättigten Salzwasser kann man sich einfach treiben lassen und bei einem Schwätzchen vergeht die Zeit im Nu. Doch halt, eines sollte man nicht vergessen zu Erwähnen, den Spaß den wir hatten, als wir uns von Kopf bis Fuß mit dem schwarzen Schlamm aus den Tiefen des Toten Meeres eingeschmiert hatten. Als kleine schwarze Monster stiegen wir wieder ins warme Wasser des Toten Meeres um mit zarte Kinderhaut wieder heraus zu steigen. Letzte Schlammreste entfernten wir bei einer herrlichen Dusche in unseren schönen Panoramazimmern, von denen aus wir einen herrlichen Blick über das Meer auf das gegenüberliegende Ufer bis Jerusalem und Jericho hatten. In allen unseren Unterkünften, selbst in der Wüste, stand uns schier unerschöpflich Wasser zur Verfügung. Ein Luxus, den man gar nicht hoch genug schätzen kann, in einem Land, das 70 % seines Wasserverbrauchs aus fossilen Grundwasserressourcen mit geringer Neubildungsrate deckt. In den letzten fünfzig Jahren hat sich die Bevölkerung Jordaniens verzehnfacht. Heute leben gut 11 Millionen Menschen in diesem Wüstenstaat, der eine Million Flüchtlinge aus Syrien und vor Corona zusätzlich 5 Millionen Touristen im Jahr beherbergte. Eine echte Herausforderung!
Am Abend traf unsere gesamte Reisegruppe im Speisesaal zusammen und wir genossen die leckeren Angebote des reichhaltigen Buffets. Auch Ali, unser stets freundlicher und gut gelaunter Begleiter der letzten Tage, gesellte sich zu uns. Der Abend bis zu unserer Abreise war noch lang und so verabschiedeten wir uns hier gemütlich von Ali und bedankten uns alle herzlich für die schönen Tage, die vielen Informationen, Geschichten und Märchen mit denen er uns in den vergangenen Tagen verwöhnt hat. Draußen zogen Wolken auf, und ein weiteres Mal erlebten wir ausgiebigen Regen in einer sonst eher trockenen Region.

10. Tag, Sonntag, 19.03.2023 Rückflug von Amman nach Frankfurt und Weiterreise in die Heimat

Mitten in der Nacht hieß es unsere komfortablen Zimmer zu verlassen. Eine halbe Stunde vor Mitternacht wurden die Koffer abgeholt und in die Lobby gebracht. Nach und nach kamen alle Gäste zusammen, und auch Ali stellte sich ein. Leider nicht mit den besten Nachrichten: In der Zwischenzeit begann es stark zu regnen, die Straßen waren rutschig und zwischen Swameh und Amman gab es einen großen Unfall, in den mehrere Lastwagen verwickelt waren, sodass unser Bus uns nicht abholen konnte. Ali, der wahrlich alle Menschen in Jordanien kennt, konnte uns in Windeseile einen Ersatzbus organisieren. Nachdem unser Gepäck einigermaßen sicher verstaut war, fuhren wir nach Amman. Vier Gäste quetschten sich in den Mercedes von Ali, den er glücklicherweise am Hotel geparkt hatte. Die Straße war finster, der Sturm hatte wohl die Elektrizitätsversorgung unterbrochen. Nach einer guten halben Stunde Fahrt erreichten wir den Unfallort und kurz dahinter wartete schon unser regulärer Bus mit unserem vertrauten Fahrer Mohammad auf uns. Schnell luden wir die Koffer um und waren froh, wieder in einem komfortablen Reisebus unsere Fahrt zum Flughafen fortsetzen zu können. Am Flughafen verabschiedeten wir uns alle, von Ali, von Mohammad unseren Mitreisenden und von dem wunderschönen Land Jordanien, das uns so viele schöne Überraschungen geboten hat. Jeder strebte zügig durch die Kontrollen und in den Wartebereich. Reichlich müde kletterten wir pünktlich in unseren Flieger und durften mit Kapitän Lipschinsky einen wunderschönen, ruhigen Flug genießen. Eos, die Rosenfingrige, zauberte rosa Pastellfarben auf die schneebedeckten Alpen und bereits 6:21 Uhr landeten wir sanft in Frankfurt am Main.

Schlusswort

An dieser Stelle wünsche ich allen meinen Mitreisenden bei dieser wunderschönen Jordanien Reise alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust und Entdeckerfreude. Ein herzliches Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben, diese Reise in den Orient zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Nehmt die Sonne, die Freundlichkeit und Herzlichkeit, der wir in diesem unbeschreiblichen Land begegnet sind, mit in euren Herzen.
Eure Reisebegleiterin
Gabriele Sauer

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Eine Reise, die mich nachhaltig beeindruckt hat, sowohl landschaftlich, als auch die Freundlichkeit der Menschen. Unser Guide Ali und unsere Reisebegleiterin Frau Sauer haben alles gegeben um das Beste für die Reisegruppe heraus zu holen. Leider wurden sie des Öfteren von Reisegästen "ausgebremst", die doch eine sehr deutsche Einstellung an den Tag legten. Es war ein eindrückliches Beispiel dafür, wie die morgenländische und abendländische Mentalität auseinander fallen können. Auch die Ruhe der Wüste in sich aufzusaugen war diesen Menschen leider fremd. Man sollte nicht nur Reiseveranstalter bewerten können, sondern manchmal würde ich mir einen Kompatibilitätstest wünschen, ob Reisegäste auch reisegruppentauglich sind.
Trotz dieses Wermutstropfens wird mir die Reise unvergesslich bleiben. Ein großes Dankeschön an Ali und Frau Sauer !

Petra Haupert
25.03.2023

Der interessante Reisebericht macht Werbung für das Land und die Kultur. Toll in der Planung, dass auch Ruhezeiten, zum Beispiel mit Schlammpackung, dabei sind.
Liebes Eberhardt-Travel-Team, bitte unbedingt diese Reise weiter anbieten.
U. Heider

U. Heider
26.03.2023

Sehr schöne, interessante Reise, die Lust auf mehr macht. H.Nätzer

Hildegard Nätzer
26.03.2023

Ein sehr interessanter Bericht über das Land .
Er macht Lust auf eine Reise dorthin.
Am liebsten mit einer so engagierten Reiseleiterin wie du es bist.
A. KAUFHOLD

A.Kaufhold
26.03.2023

Eine fantastische Reise in ein freundliches islamistisches Land. Beeindruckende Landschaften, offene und herzliche Menschen und dazu noch eine vielseitige, leckere und gesunde Küche.
Die komplette Vorbereitung und Organisation der Reise war sehr gut, die Reisebegleitung wie auch der Reiseleiter vor Ort dazu sehr engagiert und jederzeit für umfassende Informationen offen und bereit. Durch kurzfristige Änderungen am Programmablauf bzw. bei Hotelbuchungen kam es zu geringen Abweichungen, welche jedoch schnell zur Zufriedenheit gelöst wurden. Die teilweise sehr unterschiedlichen Interessenlagen innerhalb der Gruppe waren dabei eine besondere Herausforderung für die Reiseleitung. (z.B. Veränderungswünsche im Tagesablauf; Abweichung Ausflugsprogramm). Hier könnten durch klarere Festlegungen im Programm Interpretationsspielräume vermieden, oder bewusst zugelassen werden. Alternativ plant man eben eine individuelle Reise. Letztlich unterliegt bei dieser Art von Reisen alles auch der Gruppenakzeptanz.

Lieben Dank an Gabriele und Ali sowie das Eberhardt-Team.
Für uns immer wieder gern.

P. & Th. Scholz
23.04.2023