Reisebericht: Ausführliche Rundreise im Königreich Jordanien

07.04. – 16.04.2023, 10 Tage Amman – Jerash – Ajlun – Moses–Berg Nebo – Madaba – Kerak – Felsenstadt Petra – Jeep–Safari im Wadi Rum – Aqaba am Roten Meer – Totes Meer


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Wie unser örtlicher Reiseleiter Khalil jetzt sagen würde: Ich wünsche Ihnen einen sonnigen, blumigen, jasminigen und sahnigen Tag! - wenn Sie das hier lesen. Für meine Gruppe ging es vom 07.04 bis 16.04.2023 für eine Rundreise in das wunderschöne Land Jordanien. Dabei haben wir viele Highlights erleben dürfen. Neben den Wüstenschlössern östlich von Amman sowie der Moschee und dem Ausblick vom Zitadellenhügel in der Hauptstadt selbst, zählen auch die eindrucksvollen Anlagen in Ajlun und Jerash dazu. Wir haben lecker beim "Aldi" mit Blick auf den Grand Canyon Jordaniens, dem Wadi Mujib, gegessen und auch die Aussicht auf das Heilige Land vom Berg Nebo blieb uns, trotz leichter Wolkendecke, nicht ganz verwehrt. Zudem stachen der Besuch der Felsenstadt Petra und auch eine Jeeptour durch das Landschaftsschutzgebiet Wadi Rum besonders hervor. Als Abschluss konnten wir die Schönheit des Roten Meeres in Aqaba genießen und uns im Toten Meer bei herrlichem Sonnenschein treiben lassen. Eine sehr intensive Zeit mit vielen tollen Momenten und einer wahrhaft harmonischen Gruppe neigte sich dann nach 10 Tagen dem Ende zu.
Ein Reisebericht von
Teresa Rumpel
Teresa Rumpel

Anreise in Amman

Für einen Teil der Gruppe ging es zusammen mit mir in Dresden los. Alles lief wie am Schnürchen. Angekommen in Frankfurt, trafen wir dann auf die restlichen Reiseteilnehmer. Bei zwei Gästen gab es leider Probleme mit der Deutschen Bahn, aber zum Glück sind beide noch rechtzeitig angekommen und konnten mit uns gemeinsam nach Amman reisen. Nach einem leicht verspäteten Start des Flugzeugs sind wir dennoch nur wenige Minuten nach der vorher errechneten Ankunftszeit in der jordanischen Hauptstadt gelandet. Sogleich wurden wir von einem Vertreter unserer Partneragentur in Empfang genommen, der sich, während wir auf unser Gepäck gewartet haben, um das Visum gekümmert hat. Nachdem wir, ausgestattet mit unseren Koffern und den gestempelten Pässen, das Flughafengebäude verließen, nahmen uns unser örtlicher Reiseleiter Khalil und unser Busfahrer für die Zeit der Reise, Abdullah, herzlich in Empfang. Anschließend ging es auf schnellstem Wege zum Hotel und ab ins Bett - ein ereignisreicher Tag erwartete uns schließlich nur wenige Stunden später.

Besuch der Wüstenschlösser sowie des Zitadellenhügels in Amman

Nach wenigen Stunden Schlaf ging es am nächsten Morgen schon gleich auf Erkundungstour. Gut gestärkt durch das Frühstücksbuffet und mit Hilfe des aufmerksamen Services des Hotels führte unser erster Weg uns zu dem Wüstenschloss Qasr Al Kharana. Umgeben von nichts als Staub und Sand sah die Anlage von außen gar nicht so groß aus, doch im Inneren barg sie unzählige Räume und Kämmerchen, die damals vielen Menschen als Wohnstätte gedient haben müssen. Welche Geschichten dieses alte Gemäuer wohl in sich barg? Khalils Erklärungen ließen einiges klarer werden und der Geist der Vergangenheit war deutlich spürbar. Anschließend ging es weiter zum Qusair Amra, welches man heutzutage als Spa-Anlage bezeichnen würde. Das Badehaus bot einen Blick in einen bis ins scheinbar Unendliche reichenden Brunnenschacht sowie noch mehr oder weniger gut erhaltene Wandmalereien, bei denen uns Khalil mit seinem künstlerischen Auge auf das ein oder andere Detail hinwies, welches einem sonst vielleicht gar nicht aufgefallen wäre. Zum Abschluss besuchten wir noch die Burg Qasr al-Azrag. Im Winter 1917 bezog hier Lawrence von Arabien in einem Zimmer im Südturm Quartier. Doch schon hier merkte man, dass die Meinungen zu dieser Persönlichkeit sehr gespalten sind - viele Menschen in Jordanien sehen in ihm eher einen Spion und nicht den Befreier, so wie er in der bekannten britischen Verfilmung dargestellt wird. Alle drei sogenannten Wüstenschlösser sind von der Bauweise so unterschiedlich und keine der Anlagen erinnert direkt an ein Schloss, aber bei allen dreien spürt man die Geschichte der Vergangenheit - ein sehr eindrucksvolles Gefühl. Wieder in der Hauptstadt Amman angekommen, statteten wir zunächst Khalils Familie einen Besuch ab. Seine Tochter und deren Schwiegermutter hatten lecker für uns zu Mittag gekocht. Abschließend gab es noch ein Tässchen Tee, bei dem man den schönen Ausblick von der Terrasse genießen konnte. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir dann den berühmten Zitadellenhügel, von dem wir eine tolle Sicht auf die Stadt und insbesondere das Römische Theater hatten. In dem kleinen archäologischen Museum fand sich eine Auswahl an Fundstücken wieder, welche verteilt auf dem Gelände im Laufe der Zeit entdeckt wurden. Ein toller Ort, an dem es sich gut verweilen lässt. Auf dem Rückweg zum Hotel deckten wir uns schließlich noch mit Bargeld für die kommenden Tage ein und genossen dann ein umfangreiches Buffet beim Abendessen im Hotel. Bei dem gemeinsamen Essen an einem großen Tisch konnten wir den Tag Revue passieren lassen.

Allein in der König Abdullah Moschee & Faszination in Ajlun und Jerash

Kahlil machte es möglich - trotz Ramadans durften wir am Vormittag in die König Abdullah Moschee in Amman. Als einzige Reisegruppe standen wir in dem beeindruckenden Gebäude, während unser Reiseleiter die Hintergründe des islamischen Glaubens schilderte. Er zeigte uns sogar, wie man betete und was es dabei zu beachten gäbe. Vorab hatten wir Frauen uns in die dort zur Verfügung gestellten schwarzen Gewänder gehüllt - ein ungewohntes Gefühl. Eine Tafel im Inneren der Moschee zeigte uns die genauen Gebetszeiten und damit auch die Uhrzeiten, wann wieder gegessen und getrunken werden durfte. Nach diesem Highlight ging es gleich weiter in Richtung Ajlun. Die Festungsanlage liegt hoch oben auf einem Berg und bietet daher eine tolle Panoramaaussicht. Was bereits gestern bei den Wüstenschlössern auffiel, sticht auch hier wieder hervor: die angenehme Kühle durch die dicken Steinwände. Es kann sich draußen noch so heiß und drückend anfühlen - im Inneren ist es angenehm kühl. Auf der Fahrt zur römischen Siedlung Jerash machten wir noch einen Zwischenstopp in einem Restaurant für ein leckeres Mittagessen. Hier konnten wir dabei zusehen, wie das Brot, welches wir kurze Zeit später selbst zu uns nahmen, hergestellt wurde. Bei einem schönen Blick durch die Fensterfront auf das Tal, ließen wir uns Hummus, Brot und Fleischspezialitäten schmecken. Gut gestärkt erwartete uns dann der noch sehr authentisch erhalten gebliebene westliche Stadtteil von Jerash aus dem 8. Jahrhundert n.Chr.. Bei einem Spaziergang erlebten wir die faszinierende Anlage umgeben von frühlingshaft erblühender Natur, singenden Jungen bis hin zu Khalils eigens kreierter Aufnahmetechnik für Panoramabilder. Zwischen wackelnden Säulen wurden Löffel bewegt, aber glücklicherweise keine Finger gequetscht. Im Theater wurde geklatscht und getanzt sowie gegen die Wand geredet und trotzdem hat man sich gegenseitig verstanden. Ein wirklich toller Besuch, trotz der es doch recht gut meinenden Sonne. Wasser und Sonnenschutz waren hier auf jeden Fall ein Muss.

Blick ins Heilige Land vom Berg Nebo, Besuch der Mosaikkarte von Madaba und Fahrt durch das Wadi Mujib mit Stopp beim “Aldi” bis zur Kreuzritterburg Kerak sowie Ankunft in der Felsenstadt Petra

Wie jeden Morgen begrüßte uns Khalil auch heute wieder mit einem sonnigen, blumigen, jasminigen und sahnigen guten Morgen! Zunächst fuhren wir zum Berg Nebo. Bevor wir jedoch zur Aussicht oder Ausstellungsstätte kamen, zauberte er von irgendwo ein Stück Kreide herbei und brachte uns die Schreibweise der Zahlen näher. Die Anzahl der Ecken entspricht dem Wert der Zahl. Nach der kleinen Mathestunde ging es dann aber wirklich zur Aussichtsplattform mit Blick auf das Heilige Land. Leider war es etwas verhangen, aber wir konnten trotzdem bis nach Jericho schauen sowie das Ufer des Toten Meeres ausmachen. Der über 800 Meter hohe Berg spielt innerhalb der Bibel eine wichtige Rolle, insbesondere im Zusammenhang mit Moses, in dessen Zeichen das Kreuz mit der kupfernen Schlange auf dem Gipfel steht. Das Gebäude mit Ausstellungsstücken birgt eine Vielzahl an Funden, unter anderem ein Mosaik mit einem “falschen Elefanten”. Anschließend fuhren wir weiter zu einem Mosaikgeschäft, in dem Kunst, aber auch Souvenirs und Alltagsgegenstände sowie Möbel aus Mosaik hergestellt oder damit verziert werden. Besonders hervor stachen Ketten, welche aus winzig kleinen Mosaiksteinchen gefertigt sind und damit echte Unikate darstellen. Nachdem viele ein Mitbringsel oder auch Andenken für sich selbst erwarben, ging es weiter zur St. Georgs Kirche in Madaba mit einer der ältesten erhaltenen Karten des Heiligen Landes aus dem 6. Jahrhundert n. Chr.. Dort angekommen erklärte uns Khalil zunächst die einzelnen Bereiche in einem separaten Raum, in dem die Karte nochmal vergrößert an die Wand gebracht war. Dann hatten wir Zeit, individuell in die Kirche zu gehen und die einzigartige Mosaikkarte auf dem Boden zu bestaunen. Von dort fuhren wir durch den Grand Canyon Jordaniens, dem Wadi Mujib. Wir machten Stopp beim “Aldi” und nahmen dort gemütlich das vorher von Khalil und mir eingekaufte Picknick in der überdachten Sitznische ein, in der unsere ganze Gruppe Platz fand. Der anfängliche Regen, als wir aus dem Bus ausstiegen, ließ nach und schließlich konnten wir den herrlichen Ausblick von unserem hohen Aussichtspunkt auf das Tal genießen. Kapitän Jack Sparrows Doppelgänger servierte uns noch leckeren Beduinentee - dann ging es weiter in Richtung der Kreuzritterburg in Kerak. Doch bevor es so weit kam, schepperte es einmal ganz laut: In einer Kurve krachte ein Auto in unseren Bus hinein, welches die Kurve zu schnell genommen hatte. Doch zum Glück bekam unser Bus nichts ab und bei dem anderen Fahrzeug diente ein umfunktioniertes Starterkabel als Verbindung zwischen vorderer Karosserie und Scheibenwischer, um das Auto wieder fahrtüchtig zu machen - Polizei und Abschleppdienst - wer braucht das schon? Ob das vollbesetzte Auto sein Ziel erreicht hat, ist uns leider nicht bekannt, aber nach 10 Minuten ging es für uns dann ohne Probleme weiter. Bei leichtem Nieselregen erreichten wir schließlich Kerak und schauten uns die Anlage an. Sie diente als Musterbeispiel einer Festungsanlage und wurde zwar ursprünglich Mitte des 12. Jahrhunderts n. Chr. für die Kreuzritter erbaut, fiel aber einige Jahre später an muslimische Belagerer. Nach einer Fahrt voller erhellender Blitze, welche jedoch nicht auf überhöhte Geschwindigkeit, sondern auf die Gewalt der Natur zurückzuführen waren, erreichten wir schließlich unser Ziel: die Felsenstadt Petra. Aufgrund der schlechten Wetterlage bei unserer Ankunft konnten wir nur hoffen, dass es die nächsten zwei Tage besser mit uns meinen würden.

Besichtigung der Felsenstadt Petra

Gut gestärkt durch das Frühstück waren wir alle bereit für Petra. Zum Glück hatte die Stadt ihre Tore geöffnet, als wir im Besucherzentrum eintrafen. Eingedeckt mit Regenjacke und -capes ging es dann auf Erkundungstour. Viel zu sehen gab es an jeder Ecke - immer wieder entdeckten wir etwas Neues, so zum Beispiel mehrere Treppen, die scheinbar ins Nichts führten, aber den Weg für die Toten gen Himmel symbolisierten. Khalil leitete uns durch das Siq und hielt immer wieder an, um uns auf bestimmte Sachen hinzuweisen. So machten wir nicht nur “Kamele” aus, die aus der Stadt hinauslaufen, sondern auch welche, die in die Stadt hineingehen. Schließlich kam es langsam in Sicht: das Schatzhaus und dann plötzlich ragte es hoch vor uns hervor. Das aus massiven Fels gehauene Gebäude besticht mit seinen riesigen Dimensionen und der Ausstrahlung einer einzigartigen Atmosphäre. Empfehlenswert ist es, sich etwas abseits zu stellen, den Trubel auszublenden und den Blick über das ursprüngliche Felsengrab und die Umgebung schweifen zu lassen - zu unserer Überraschung entdeckten wir hier beispielsweise auch einige hochgelegene Grünflächen. Unser Künstler Khalil führte uns anschließend entlang der tollen Gesteinsformationen mit ihren einzigartigen Farbspielen von einem Highlight zum nächsten. Besonders beeindruckend war eine Höhle, in der der dort anzutreffende Beduine sogar selbst geboren worden war - hier zeigte sich das Farbspiel des Gesteins besonders intensiv. Der Fantasie sind zudem keine Grenzen gesetzt - so lässt sich so manches Tier in den Formationen vermuten. Das Wetter hielt soweit ganz gut durch - die Capes waren zwar im Einsatz, aber es nieselte zumeist nur und wir wurden nicht in unserem Besuch beeinträchtigt. Nachdem wir noch bei einigen Ständen mit Gewürzen, Kräutern und anderen Mitbringseln einkehrten sowie uns noch in einem Restaurant stärkten, konnte dann jeder individuell den Rückweg antreten. Es kam sogar nochmal ein bisschen die Sonne raus und sogleich änderte sich auch das Farbspiel der Felsenstadt. Am Schatzhaus und im Siq war es jetzt auf dem Weg zurück deutlich leerer. Auf Nachfrage von Beduinen, wie viele Kamele die Gäste für mich haben wollen, verneinten sie Gott sei Dank und ich durfte bei meiner Gruppe bleiben - Puh! Noch mal Glück gehabt!
Kaputt, aber sehr glücklich und mit vielen neuen Eindrücken im Sinn kamen wir dann alle wieder am Hotel an und genossen ein leckeres Abendessen zusammen. Für den nächsten Tag war eine Wanderung zum Opferplatz angesetzt - ob das bei dem unbeständigen Wetter wohl klappt?

Klein–Petra und Mittagessen bei den Beduinen

Aufgrund der unbeständigen Wetterprognose und der Rutschgefahr auf dem Weg zum Opferplatz hat sich Khalil für den heutigen Tag etwas anderes einfallen lassen: Er organisierte einen kleinen Bus, der uns nach Klein-Petra brachte. Wer wollte, konnte vorher noch zu Fuß dem Petra Museum oder den Geschäften im Besucherzentrum einen Besuch abstatten. Dann rückte unser kleiner fahrbarer Untersatz für den Tag an. Unterwegs machten wir einen kurzen Fotostopp, um die schöne Aussicht zu genießen. In Klein-Petra war es verhältnismäßig leer. Hier gab es auch einige Stände und nach einem kleineren Aufstieg erreichten wir dann schließlich eine Aussichtsplattform, an deren Geländer man sich, entsprechend der Warnschilder, lieber nicht anlehnen sollte. Selbst die Sonne ließ sich für einen Moment blicken, bevor dann leider doch wieder dunkle Wolken aufzogen. Zurück im Hotel hatten wir eine kleine Verschnaufpause, bevor wir zum Mittagessen bei einer beduinischen Familie aufbrachen, welches Khalil für uns organisiert hatte. Dort hieß es: Schuhe aus und auf den Sitzkissen am Boden Platz nehmen. Für den das nichts war, standen aber auch Stühle bereit. In gemütlicher Runde saßen wir zusammen, genossen das leckere Essen und die für uns ungewöhnliche Atmosphäre in dem Gemeinschaftsraum dieser Familie. Hier rückte nochmal deutlich ins Bewusstsein, wie unterschiedlich sich die Lebenssituation vieler Familien vor Ort im Vergleich zu unserer gestaltet. Eine der jungen Frauen dort bot uns ihre Hennakünste an und so verzierte sie einige Hände der Gruppe mit sich rankenden und verschlungenen Malereien. Anschließend kehrten wir zurück ins Hotel. Es fing dann heftig an zu gewittern und wir sahen die Chancen für Petra bei Nacht bereits schwinden. Leider bestätigte sich dann auch die Befürchtung: Aufgrund der Wetterlage wurde die Veranstaltung abgesagt. Wer noch Lust hatte, nutzte dann die hoteleigene Bar für einen leckeren alkoholfreien Cocktail, bevor es ins Bett ging. So hatte der Abend dann trotzdem noch einen schönen Ausklang.

Aufbruch ins Wadi Rum und Erkundung von Aqaba

Mit einem letzten Blick auf Petra bei einem Fotostopp oberhalb der Felsenstadt ging es in Richtung Wadi Rum. Dort angekommen brachen wir zu einer 4-stündigen Jeeptour auf, wobei wir zuerst an einem Beduinenzelt Halt machten und einen kleinen Mittagssnack zu uns nahmen. Dann ging es los: Mit drei Jeeps brausten wir durch die einzigartige Landschaft und erlebten spektakuläre Anblicke, die wahrscheinlich keiner von uns so schnell vergessen wird. Nicht umsonst dient die UNESCO-Stätte oftmals als Filmkulisse zur Darstellung eines fremden Planeten. Neben Felszeichnungen und Felsenbrücke regten die Gesteinsformationen zu diversen kreativen Ideen an - so war beispielsweise ein Vogel auszumachen oder in meinem Jeep erkannten wir beispielsweise auch einen sitzenden Beduinen in einer der Sandsteinformationen. Aufgrund des Windes waren auch hier wieder die Regenjacken sowie Tücher zur Abdeckung der Ohren Gold wert. Ordentlich durchgepustet, erreichten wir das Besucherzentrum und setzten unsere Fahrt in Richtung Rotes Meer nach Aqaba fort. Dort angekommen, blieb noch Zeit für einen kleinen Spaziergang durch die Hotelanlage mit direktem Zugang zum Roten Meer, bevor es weiter zum Abendessen ging. Der Bus brachte uns zum Restaurant, in dem frisch zubereitete Dorade für uns serviert wurde. Anschließend unternahmen wir noch einen Rundgang durch die Stadt und stoppten an einem Schokoladen- und später noch bei einem Gewürzladen sowie einem Brothersteller, bei dem die Brote wie vom Himmel auf den Verkaufstisch fielen. Während ein Teil der Gruppe dann zurück ins Hotel kehrte, begaben wir uns zu dritt mit Khalil noch auf die Suche nach einem Beduinenmantel und wurden dabei wie bei Asterix und Obelix mit ihrem Formular von Geschäft zu Geschäft geschickt, bis wir schließlich fündig wurden. Dabei erspähten wir zudem noch ein wunderschönes Blütenmeer, das von einem Innenhof aus über die Grundstücksmauer auf die Straße wuchs. Damit ging auch dieser ereignisreiche Tag zu Ende und die Vorfreude auf das Tote Meer am Folgetag stieg.

Aufbruch zum Toten Meer & Besuch der Taufstelle von Jesus durch Johannes am Jordan–Fluss

Nach einem entspannten Morgen mit einer etwas späteren Startzeit, um noch einmal das Rote Meer zu genießen, ging es dann wieder in Richtung Norden zum Toten Meer. Unterwegs stoppten wir an einem Supermarkt, sodass sich jeder noch für die Mittagszeit eindecken konnte und manch einer gönnte sich an diesem warmen Tag sogar ein leckeres Eis. Dann war es soweit: Der erste Blick auf das Tote Meer. Wir machten einen kurzen Fotostopp und anschließend setzten wir unsere Fahrt fort, bis wir die offiziell anerkannte Taufstelle von Jesus durch Johannes erreichten. Dazu begaben wir uns in sogenanntes Niemandsland und durchliefen einen Kontrollpunkt. Überraschenderweise waren wir anfangs komplett allein und hatten das Areal für uns, um uns die ursprüngliche Taufstelle anzusehen, welche mittlerweile durch die Veränderung des Flusslaufes aber nicht mehr an den Jordan angeschlossen ist. Anschließend liefen wir weiter zu einer wunderschönen kleinen Kirche mit kunstvoll gestalteten Innenraum und erreichten schließlich den Fluss Jordan mit dem sich darin befindlichen Taufbecken. Auf der anderen Seite blickt man direkt auf Israel. Auch dort gibt es eine Taufstelle. Wir konnten sogar beobachten, wie eine Gruppe Gläubiger in den Fluss ging und sich taufen ließ. Beim Anblick des sehr dreckigen Flusses war die Ungläubigkeit innerhalb unserer Gruppe darüber aber recht groß. Eine Weile beobachteten wir das Treiben auf der anderen Seite und liefen dann zurück zum Bus. Auf dem Weg zum Hotel legten wir noch einen kurzen Stopp in einem Geschäft ein, welches Produkte des Toten Meeres verkauft. Nun war die Zeit des Abschieds von Khalil und Abdullah gekommen. Mit vielen Dankeschöns und lieben Worten sagten wir Lebewohl zu den beiden, die trotz der Herausforderung des Ramadans und der damit verbundenen Erschöpfung alles und noch viel mehr für uns ermöglicht hatten. Ein wirklich eingespieltes Team, das uns dieses wunderschöne Land innerhalb weniger Tage nähergebracht hat.
Schließlich checkten wir in unserem Hotel direkt am Toten Meer ein und konnten gleich das täglich stattfindende Schokoladenverkosten genießen, bevor es auf die Zimmer ging. Bis zum Abendessen hatte jeder nochmal Zeit für sich zum Auspacken und Erkunden der Anlage. Auf der Terrasse des Restaurants mit Blick in die schöne Gartenanlage des Hotels ließ es sich gemütlich sitzen und speisen.

Pure Entspannung am Toten Meer

Der heutige Tag stand ganz im Sinne der individuellen Gestaltung. Viele nutzten den direkten Zugang zum Toten Meer, um sich treiben zu lassen und die schönen Poolareale für einen erfrischenden Sprung ins kühle Nass. Es gab auch beheizte Anlagen, sodass jeder dahingehend auf seine Kosten kam. Zudem war es möglich, das Spa auf der Anlage gegen einen Aufpreis auszuprobieren oder eine der zahlreichen Anwendungen zu buchen und die Gegebenheiten der Wellnesslandschaft dadurch kostenfrei mitzunutzen. Bei herrlichem Sonnenschein ließ es sich auf der großflächigen Anlage mit ihren diversen Möglichkeiten sehr gut aushalten. Bei einem letzten gemeinsamen Abendessen wartete auf die Gäste dann noch eine kleine Überraschung im Namen von Eberhardt TRAVEL, bestehend aus Badesalz und Seife vom Toten Meer. Das Buffet in diesem letzten Hotel war wirklich überragend und bot eine leckere Auswahl an Salaten, Hauptspeisen und Desserts. Bis zu unserer Abreise recht spät an diesem Abend konnten wir noch in unseren Zimmern bleiben. Dann hieß es, sich ein letztes Mal mit gepackten Koffern an der Rezeption zu treffen - die Zeit der Abreise war gekommen.

Abreise zurück nach Deutschland

Zu unserer freudigen Überraschung holte uns Abdullah ab und brachte uns zum Flughafen. Dort angekommen, sind wir gut durch die Gepäckabgabe und den Sicherheitscheck gekommen, doch leider kam hier schon die Nachricht, dass unser Flug nach Deutschland Verspätung haben würde. Dadurch gab es dann leider auch Probleme mit unseren Anschlussflügen, sodass wir auf andere Maschinen in Frankfurt umgebucht werden mussten, um unsere jeweiligen Zielflughäfen zu erreichen. Nach einem guten Frühstück sah die Welt dann aber auch schon wieder besser aus und zum Glück hat dann mit den Anschlüssen alles geklappt, sodass wir teilweise zwar später als geplant, aber alle gut zu Hause angekommen sind.

Schlusswort

Nochmal ein ganz großes Dankeschön an meine tolle Gruppe, die sich über Stock und vor allem Stein immer gegenseitig unterstützt hat und aufeinander Rücksicht genommen hat. Vielen Dank auch für die vielen guten Anregungen und euer positives Feedback.

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