Reisebericht: Libanon–Syrien und Jordanien – Perlen des Orients

28.10. – 11.11.2010, 15 Tage Beirut – Aleppo – Damaskus – Palmyra – Amman – Petra – Totes Meer


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
eine Reise nach Arabien, wie aus "1000 und einer Nacht", orientalische Düfte, die Spiritualität des Islam und meisterhafte Kunstschätze des Orients erlebten die Gäste dieser einzigartigen Reisekombination des Libanon, Syriens und Jordaniens.
Ein Reisebericht von
Simone Voigt

1. Tag: Flug nach Beirut

Nach dem Treffen mit den Reisegästen in Dresden und einen stärkendem Picknick im Flughafenrestaurant erwarteten wir die weiteren Reisegäste aus Hamburg und Leipzig am Gate in Frankfurt. Doch es sollte sogleich die erste Geduldsprobe werden, da die Maschine aus Leipzig verspätet war. Kurz vorm Schließen des Gates kamen aber alle rechtzeitig an und wir konnten gemeinsam nach Beirut starten. Leider empfing uns Beirut mit strömendem Regen, doch dass sollte uns bei der nächtlichen Stunde erst einmal nicht stören. Nach einem mehr als schnellem Check In im Hotel bezogen wir die Zimmer und alle wollten schnell zu Bett, um für den Tag fit zu sein.

2. Tag: Der erste Tag in Arabien – Willkommen im Libanon

Nach einem stärkenden Frühstück fuhren wir mit unserem örtlichen Reiseleiter Charbel Richtung Sidon. Unterwegs erfuhren wir, dass im Libanon vier Mio. Einwohner beheimatet sind, wovon allein 1,5 Mio. in der Hauptstadt Beirut leben. Das Land ist ca. 220 Kilometer lang und ca. 50 Kilometer breit und wird trotz dieser kleinen Größe knapp 40 Mal in der Bibel erwähnt. Landschaftlich gesehen gibt es vier Regionen - die Küste, das Libanongebirge, den Antilibanon und die Bekaa-Ebene. Wir passierten auf der Autobahn den Tunnel unter dem Flughafen und fuhren die Küstenstraße gen Süden. Am Vormittag erreichten wir die alte Seefahrerstadt Sidon und besichtigen zunächst die Festung „Qala´at al Bahr“,
die sich malerisch in einer Bucht direkt am Wasser befindet und einen schönen Blick über die Stadt bietet. Hier errichteten 1228 Kreuzfahrer diese Schutzburg, die heute als Wahrzeichen Sidons gilt. Danach bummelten wir durch die restaurierte Altstadt, den Suqs mit schönen hölzernen Balkonen. Das kleine Seifenmuseum zeigte eine interessante Ausstellung der Herstellung, denn Sidon war und ist auch für die Olivenseife bekannt. In der Karawanserei fand ein Symposium statt und ein bekannter libanesischer Politiker ließ sich auf ein kleines Gespräch mit unserer Gruppe ein.
Danach war Tyros, das heutige Sour, unser Ziel. Die kleine Stadt ist UNESCO-Weltkulturerbe und wird von einem Ruf als legendäre Phönizier-Stadt umgeben. Hier besichtigen wir die zwei bedeutenden Ausgrabungsstätten des römischen Tyros und Al Mina. Prächtige Sarkophage, das Hippodrom, die Felsengräber der Nekropole mit schönen und Mosaiken sowie die Kolonnadenstraße und die Thermen geben einen beeindruckenden Einblick der byzantinischen Kunst. Am Nachmittag waren wir wieder zurück in Beirut und unternahmen einen Bummel durch das Zentrum. Beirut erschien traditionell und modern zugleich, multiethnisch und gerade diese Mischung machte es interessant und faszinierend zugleich. Beim individuellen Bummel sahen wir die große, neue Mohammed-Al-Amin-Moschee, St. Georgs-Cathedral, den Uhrturm und den neuen Bazar. Leider hatten wir zu wenig Zeit, um die einmalige Atmosphäre zu genießen, denn der Tag neigte sich schon dem Ende. Das Abendessen im Hotel war nicht nach unserem Geschmack. Dennoch gingen wir mit den ersten schönen Eindrücken zu Bett.

3. Tag: Die Jeita–Grotte, libanesischer Wein und die mächtigen Tempel von Baalbek

Am Morgenfuhren wir in das Bergland Beiruts. Mächtige Schluchten, begrünte Berge säumten und schöne Fernblicke auf die Hauptstadt Beirut säumten unseren Weg zur Jeita-Grotte. Charbel versprach uns eine der schönsten Höhlen der Welt und auch wenn wir alles ihm dies nicht glaubten - wir sollten eines Besseren belehrt werden! Mit der Seilbahn fuhren wir zur oberen Höhle und uns erwartete eine prächtiges Farbenspiel zwischen Weiß, Rosa und Braun, imposante Stalaktiten und Stalagmiten, eine gewaltige Höhe und zauberhafte Steinformationen. Leider darf in der Höhle nicht fotografieren. Aber ich möchte hier schreiben, dass Bilder diese Schönheit nicht wiedergeben könnten und jeder diese Höhle selbst sehen muss!!! Danach liefen wir zur unteren Höhle und ein kleiner Bootsausflug führte an den bunten Felsen vorbei. Danach ging es hoch hinauf in die Berge. Links und rechts boten sich prächtige Fernsichten, fast jede Minute wechselte die Perspektive und Fotoapparate und Videokameras kamen nicht zum Stillstand. Fast genau 12.00 Uhr erreichten wir den Pass mit dem höchsten Punkt der Verbindungsstraße zwischen Beirut und der Beqaa-Ebene. Es war nebelig und alle waren froh den sehr guten Busfahrer Adnan zu haben. Wir passierten die 72 Meter hohe Brücke, die während der israelischen Angriffe 2006 beschossen wurde, rechts lag das Schufgebirge und vor uns die riesige Bekaa-Ebene, die Kornkammer des Libanon. Zum Mittag hielten wir am Ksara-Weingut, worum ich Charbel am Vortag gebeten hatte. Dieses Unternehmen ist eines der erfolgreichsten im ganzen Libanon und wer von den Gästen hätte im Libanon Wein erwartet? Bei 85 Prozent Luftfeuchte und 8-12 Meter unter der Erde werden hier die Weine gelagert. Wir probierten die Tropfen und ließen uns das schmackhafte Essen mit Käse, Wurst und viel Gemüse schmecken. So ließ sich doch die Weiterfahrt bequem fortsetzen! Die Beqaa-Ebene liegt zwischen Libanongebirge und Antilibanon und ist das fruchtbare Schwemmland des Orontes und des Nahr al Litani. Wenig später erreichten wir Baalbek. Für viele Archäologen sind diese Ruinen ein in Wirklichkeit gewordener Traum und für den Libanon sind die sechs mächtigen Säulen des Jupiter-Tempels das bekannteste Fotomotiv. Zunächst hielten wir am Steinbruch mit dem größten Stein der Welt, der 1000 Tonnen wiegen soll, und einem munter machenden Kaffee mit Kardamom ging´s auf zur Besichtigung. Nach einem kurzen Blick auf den Venus-Tempel und einer wahrhaften Zeter (endlich ein Baum zum Fotografieren) erklommen wir die Freitreppe der Eingangshalle. Plötzlich standen zwei spanische Touristen vor uns und signalisierten ganz aufgeregt, dass sie unseren Charbal in ihrem Reiseführer entdeckt haben. Tatsächlich waren wir mit einem solch bekannten örtlichen Guide unterwegs! Über den sechseckigen Vorhof erreichten wir den Zeremonialhof, in dem vor allem die schönen Reliefs (Geburt der Venus) mit Pflanzen- und geometrischen Motiven zu sehen waren. Danach kamen wir im ehemals größten Tempel des Römischen Reiches, dem Tempel des Jupiters an. Auch wenn er kaum noch erhalten ist, geben die heruntergefallen Steine und Säulen (ihr Durchmesser ist mehr als ein Meter) einen Eindruck über die Größe und Mächtigkeit dieses Tempels.
Natürlich musste hier jeder sein eigenes Bild mit den mächtigen Säulen haben, bevor wir an der Seite die drei größten verbauten Steinblöcke sehen konnten. Danach gingen wir zum Tempel des Bacchus, in dem sich ebenfalls schöne Reliefs und Fragmente mit Blumen und Götterbildnissen befinden.
Nach den Besichtigungen in Baalbek fuhren wir zur Grenze zu Syrien und passierten nach ca. 1 Stunde unsere erste Grenze auf dieser Reise und kamen am Abend im Hotel am Krak de Chevaliers an und verabschiedeten Charbel.

4. Tag: Das mächtige Krak, das konservative Hama und Ankunft in Aleppo

Gleich nach dem Frühstück ging es hinauf zur alten Kreuzritterburg Krak de Chevalier, die wir bereits vom Hotel aus sehen konnten. Die Burg bedeckt eine Fläche von 3 ha und bietet einen grandiosen Blick auf das Umland. Mit etwas Fantasie kann man das Tote Meer sehen. Mit unserem neuen Reiseleiter Walid bestiegen wir die Treppen zum Eingang und unternahmen eine Führung durch die alten Gemächer. Unterburg und Oberburg wurden genau betrachtet und die ersten Erfahrungen zu Syrien gesammelt.
Entlang des Orontes-Stausees, an dem legendäre Schlacht Ramses II gegen die Hethiter stattgefunden haben soll und der Erdölraffinerie in Homs kamen wir nach Hama, welches für seine Wasserräder bekannt ist. Ein kurzer Spaziergang ermöglichte schöne Fotomotive und entspannt fuhren wir so weiter Richtung Norden. Nach einem Mittagspicknick und vorbei an der historischen Stadt Ebla erreichten wir Aleppo. Am Abend liefen wir durch das armenische Viertel zu unserem Abendrestaurant „Sissi“. Das Essen war sehr schmackhaft und reichlich.

5. Tag: Simeonskloster und Aleppo – die „graue Stadt“

Zunächst besuchten wir heute das Simeonskloster nördlich von Aleppo. Nach der Reise durch durch das Kalksteinmassiv und die „Toten Städte“ machten wir erst einen kurzen Fotostopp in Deir Samaan, dem antiken Talanissos, erkundeten wir die Ruinen des einstigen Klosters. Die Pilgerkirche zeigte schöne Reliefs und zahlreiche Kreuze, das Baptisterium ein altes Taufbecken. Gegen Mittag kamen wir zurück nach Aleppo und besuchten zunächst die Omajaden-Moschee. Wir sahen echt lustig aus in unseren weißen Kutten. Über die alte Karawanserei gelangten wir zur Zitadelle. Sie bietet einen wundervollen Blick über Aleppo und machte uns auch bewusst, warum die Stadt auch die „Graue“ genannt wird.
Danach hieß es kräftig feilschen im Suq, um schöne Souvenirs für die Daheimgebliebenen zu erstehen. Nach einer Ruhepause im Hotel besuchten wir erneut ein typisches örtliches Lokal auf, um zu Abend zu essen.

6. Tag: der Stausee des Euphrat und Resafa, das alte Sergiopolis

Wir starteten Richtung Osten. Links und rechts sahen wir Beduinenlager, die auf den umliegenden Feldern arbeiten. In Maskaneh kurz vor dem Stausee war gerade Markttag und zahlreiche Beduinen versammelten sich zum Einkauf, Tausch oder Plaudern - ein interessanter und beeindruckender Anblick der vielen Menschen. Der Euphrat, das „kalte Wasser“ bildet einen riesigen Stausee von 80 x 8 Kilometern. Eine Wassermasse von 12 Mrd. m3 bewässert ca. 640 ha Ackerfläche und 8 Turbinen erzeugen jeweils 100 Megawatt Strom. Wir hielten zum kurzen Fotostopp und reisten weiter durch die Wüste nach Resafa. Plötzlich mitten in der Wüste, wie aus dem Nichts, sahen wir die ersten mauern der einstigen Wüstenstadt. Durch das gut erhaltene Nordtor gelangten wir durch die mächtigen Mauern ins Innere. Über die ehemalige Prachtstraße, vorbei an der Karawanserei, erreichten wir die Basilika A, die imposanteste Kirche Resafas. Man mag sich kaum vorstellen, welche Gewaltigkeit die Gebäude einst hatten und wünscht sich sehr, dass zahlreiche Archäologen den Weg nach Syrien finden, um die zahlreichen Schätze auch weiterhin zu erhalten und wieder aufzubauen. Danach ließen wir uns das Picknick inmitten der Wüste bei den Beduinen schmecken, welches ich den Gästen als Wow spendierte.
Unser Weg führte uns weiter durch die Wüste. Farbenspiele des Sandes und Windes boten jedoch genügend Abwechslung. Nach einer Teepause erreichten wir kurz vor Sonnenuntergang die nächste Wüstenstadt: Palmyra. Schon der Blick von den umliegenden Bergen im Licht der untergehenden Sonne machte uns bewusst, welch schöner und interessanter Tag uns morgen bevor stand.
Am Abend besuchten Uschi und ich bereits vorab die Kolonnadenstraße und wurden von einer magischen Musik angezogen. Im Theater wurde für eine abendliche Veranstaltung geprobt und so kamen wir in den Genuss von Säbeltanz und orientalischen Klängen…

7. Tag: Palmyra – Palmenstadt und wahres Freilichtmuseum

Nach dem Frühstück fuhren wir zunächst zu den Grabtürmen. Alle Touristen freuten sich, als der Schließer mit seinem gewaltigen Schlüssel den Weg in den ersten Turm freigab. Inmitten des Sandes erheben sich hier einzigartige Türme, die früher als Begräbnisstätten dienten. Mehrere Schichtgräber liegen in Etagen übereinander. Besondern schön ist das Grab der drei Brüder, in dem heute noch wunderschöne Malereien und Reliefs bewundert werden können.
Danach besichtigten wir den Bel-Tempel. Tempelhof, Säulenhalle, Kultnischen und monolithische Decken lassen das Herz eines Jeden höher schlagen, der alte Kunstschätze mag! Die Augen entdecken fast sekündlich neue Reliefs, Ornamente und ja manchmal muss man auch in die Knie gehen, um alle Details zu entdecken. Über die Kolonnadenstraße liefen wir zum Theater - natürlich nicht ohne die Händler, die mit Schmuck, Büchern und allerlei Souvenirs werben. Aber man wird sie schnell los, wenn man nichts kaufen will!
Danach besichtigten wir die Agora, den Markt- und Versammlungsplatz aus dem 2. Jh. und liefen weiter zum Tetrapylon, dem Wahrzeichen Palmyras aus dem 3. Jh.. Gegen Mittag nahmen wir Abschied von der Palmenstadt und fuhren durch die Wüsteberge nach Damaskus. Vor Erreichen des Hotels besuchten wir noch die Stadt Maalula, die inmitten der Berge kurz vor der Hauptstadt liegt. Manche halten Sie für das „schönste Dorf Syriens“. Sicher ist, dass ihre wie Schwalbennester im Felsen hängenden Häuser einen sehr schönen Anblick bieten. Wir besichtigten das Kloster Mar Sarkis und hörten hier das Vaterunser in Aramäisch. Diese Sprache Jesu wird nur noch an ganz wenigen Orten gesprochen.

8. Tag: Damaskus hautnah

Wir fuhren Richtung Stadtzentrum und erreichten als erstes das Nationalmuseum. In ihm befinden sich zahlreiche Fundstücke aus Palmyra, Ebla, Ugarit und Mari, die wir aus der Nähe bewundern konnten. Nach dem Besuch des Handwerkermarktes brachte uns der Bus bis zum Eingang des gedeckten Bazars. Durch ihn hindurch erreichten wir die prächtige Omajaden-Moschee. Sie ist die viertbedeutendste Moschee des Islam und beeindruckt mit zahlreichen Mosaiken, die in der Sonne farbenfroh leuchteten. Walid brachte uns den Islam näher und lehrte uns den Gebetsritus und die 5 Grundsäulen der Weltreligion. Nach einer Mittagspause liefen wir die Gerade Straße entlang bis zum Osttor und anschließend zur Amina-Kapelle. Auch den schönen Azem-Palast mit seinen stilvollen Möbeln und Einrichtungsgegenständen besichtigen wir. Danach bot sich noch ausreichend Zeit, um in Ruhe über den Basar zu bummeln oder gemütlich einen Tee zu trinken. Das schmackhafte Abendessen im Omajaden-Palast-Restaurant rundete den Tag in der „Hauptstadt des Orients“ ab.

9. Tag: Jerash – Ajlun – Amman

Auf direktem Weg erreichten wir die Grenze zwischen Syrien und Jordanien. Die Grenzabfertigung verlief ohne Komplikationen und für arabische Verhältnisse auch sehr schnell. Wir verabschiedeten Walid und unserem Chauffeur Adnan und wurden auf jordansicher Seite vom neuen Bus, dem Fahrer und dem Reiseleiter Nabil erwartet. Er gab uns zunächst einführende Informationen zu Jordanien: es gibt 30 Universitäten, keine Bodenschätze und Jordanien wird geologisch gesehen in drei Teile gegliedert; die Wüste mit knapp 95 Prozent, das Bergland und den Jordangraben.
Erste Station war Jerash, welches zu den größten und am vollständigsten römischen Städten gehört. Die Sonne begrüßte uns reichlich und wir erkundeten die Säulenstraße, Theater und ehemalige Kirchen und Tempel.
Bevor wir in Ajlun ankommen, spricht Nabil „das Wort zum Sonntag“ . Die Region um Ajlun ist vor allem für „reichen“ Regen und das schmackhafte Olivenöl bekannt. Die Araberburg entstand zum Schutz der Mekka-Pilger und Treppen, Hallen und die verwundenen Gänge führen zu einer Aussichtsplattform auf die umliegenden Hügel. Nach Sonnenuntergang erreichten wir unser Hotel in Amman.

10. Tag: Die jordanische Hauptstadt Amman und die Wüstenschlösser

Zunächst unternahmen wir eine Stadtrundfahrt durch das Nobelviertel Ammans, in dem sich herrliche Villen „der Reichen und Schönen“ befinden. Nach dem Besuch der Moschee fuhren wir zur Zitadelle, von der sich ein schöner Rundblick auf die Stadt bietet. Genau bei unserem Besuch rief der Muezzin zum Gebet - ein Gänsehautmoment. Nach Besichtigung des kleinen Museums und des Lustschlosses fuhren wir nach Osten zu den Wüstenschlössern der Omajaden. Sie gelten als wichtige Zeugnisse frühislamischer Epochen.
Wir besichtigten zuerst das Wüstenschloss von Qusair Amra, das mit seinen bunten Fresken von Menschen und Tieren ein wahres Kunstwerk ist. Danach reisten wir nach Qasr al-Kharana, ein kastellartiges Bauwerk inmitten der unendlichen Wüstenlandschaft. Am Abend blieb noch genügend Zeit, um individuell in Amman mit dem Taxi ins Zentrum zu fahren.

11. Tag: Berg Nebo, Madaba und Kerak

Unser heutiges Ziel war der heilige Berg Nebo, von dem aus Moses das „gelobte Land“ sah. Und es war schon beeindruckend bis zum Toten Meer über die Weite des Landes schauen zu können. Wer hätte je gedacht, dass er hier einmal verweilen kann. Wir reisten weiter nach Madaba, dessen Besuch leider zu kurz ausfiel! Schnell erreichten wir die St. Georgs-Kirche, in der sich das bekannte Bodenmosaik befindet. Hier mussten wir sehr schnell sein, um die richtigen Fotoeinstellungen zu treffen. Auf der Königsstraße ging es südwärts nach Kerak. Herrliche Fotomotive boten sich beim Grand Canyon Jordaniens, den wir nun durchqueren sollten. Weite Berge, eine steile kurvenreiche Straße und am Ende der Stausee des Mujib bildeten eine faszinierende Kulisse.
Wir erklommen die dunklen Gänge der Festung Kerak. Dann hieß es erst einmal geduldig sein, denn unser Bus war zugeparkt. Am Abend erreichten wir unser Hotel in Petra.

12. Tag: Felsenstadt Petra

Leider fühlte sich Nabil heute nicht wohl und wir mussten ihn zunächst mit Aspirin auf den Beinen halten. Alle waren schon gespannt auf die mächtige Hauptstadt der Nabatäer und so wurden einige Schritte immer schneller… Im 1,5 Kilometer langen Sik wechseln ständig die Farben, erspäht man Felsspalten und weiß eigentlich nicht, ob man zuerst nach rechts, nach links oder doch nach oben schaut. Das Spiel des Lichts, der Farben und der Natur ist einmalig und kaum zu beschreiben. Plötzlich, obwohl man es schon oft gelesen hat, eröffnet sich der Blick durch die
Felsen auf das prächtige Schatzhaus. Weiter erreichten wir die Königsgräber, die Begräbnisstätten reicher Familien und Würdenträger des nabatäischen Volkes. Danach machten wir eine kurze Teepause, bevor wir weiter ins ehemalige Zentrum mit Tempeln und Nymphäum liefen. Danach war die Führung beendet und jeder konnte frei entscheiden, wohin er weiter laufen möchte. Die meisten unserer Gruppe wollten gern zum Kloster Ed-Deir und irgendwie erschien es auch als Herausforderung, die knapp 1,5 Stunden ca. 900 Treppen bergan zu laufen. Dafür wurden wir reichlich belohnt!!! Am Ende des Weges kamen wir am Kloster an und genossen bei einem frischen Getränk den Anblick dieses imposanten Bauwerkes, das sich aus den Felsen erhebt. Danach stiegen wir wieder bergab und liefen den Hinweg zum Ausgang zurück. Das Abendessen hatten wir uns heute alle ohne schlechtes Gewissen verdient.

13. Tag: von 1.200 Meter Höhe auf 400 Meter unter Null

Zu Beginn des Tages nahmen wir in Kleinpetra Abschied von der gewaltigen Felsenstadt. Danach hieß es Fotoapparate parat zu haben, um die ständig wechselnden Motive unserer Fahrt festzuhalten. Und unser Bus hatte gute Bremsen! Von den imposanten Bergen in 1.200 Höhe fuhren wir hinunter zum Toten Meer. Mehrere Fotostopps mit Blick auf Dana, die Jordanebene und am Zuflusses des Mujib ins Tote Meer ließen die Zeit schnell vergehen. Alle hatten nur noch ein Ziel - wer erblickt als erstes das Tote Meer? Erst konnte man es nur erahnen, da der Himmel sich kaum vom Blau des Wassers unterschied, aber wir hatten den tiefsten Punkt der Welt erreicht. Am Mittag erreichten wir unser Hotel und schon wenig später testeten wir den Auftrieb des salzigen Meeres. Endlich den Mythos selbst erleben und endlich ein Bild mit den Beinen im Himmel! Nachdem wir den malerischen Sonnenuntergang erlebt hatten, genossen wir nach dem wahrhaft schmackhaften und reichlichen Abendessen (die Deserts sind jede Sünde wert! ) eine Bauchtanz-Aufführung direkt im Hotel.

14. Tag: Baden satt

Der Tag stand zur freien Verfügung und die Gäste nutzten die Erholung. Ich und zwei weitere Gäste fuhren zur Jordan-Taufstelle, um einmal selbst ins heilige Wasser die Hand zu halten. Den Nachmittag verbrachten wir bei viel Sonne, guter Laune und kühlendem Nass in der schönen Anlage unseres Hotels.

15. Tag: Abschied von Arabien

Zu früher Stunde hieß es Abschied nehmen und wir flogen ab Amman nach Deutschland zurück.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht