Reisebericht: Silvesterreise im Königreich Jordanien

26.12. – 02.01.2022, 9 Tage Rundreise über Silvester mit Amman – Jerash – Berg Nebo – Kerak – Felsenstadt Petra – Übernachtung im Wadi Rum – Totes Meer


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Spannend, magisch, einfach faszinierend! So kann man unsere Jahresendreise in das kleine Haschemitische Königreich auf der arabischen Halbinsel beschreiben. Jordanien hat gerade Mal ein 1/4 der Größe Deutschlands und wird als wenig bekanntes Reiseland meist unterschätzt. Jordanien ist aber ein Geheimtipp und hat jede Menge zu bieten: für die Weltgeschichte wertvolle Orte und heilige Plätze, Wüstenoasen und traumhafte Naturlandschaften. Derzeit kommen nur wenige Besucher - die Gelegenheit für unsere kleine Karawane, das steinreiche Jordanien mit seinem Weltwunder, der Felsenstadt Petra und der Wüste Wadi Rum stressfrei zu erleben.
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

Flug nach Jordanien – Hauptstadt Amman

Dass die Vorbereitungen auf die Reise mit großem Aufwand einher gehen, war uns bewusst: PCR-Tests, Online-Check-In , diverse notwendige Formalitäten und Papiere, CovPass und Papiere. Danke an Eberhardt TRAVEL, die den Gästen mit Rat & Tat zur Seite standen und durch den Dschungel der sich ständig ändernden Einreisebestimmungen führten. Alle freuten sich wie Bolle auf die Reise, eine der wenigen, die derzeit durchgeführt werden konnten. Der Check In am Flughafen Frankfurt verlief problemlos (natürlich mit viel Papierkram verbunden), aber das störte uns nicht. Mit Lufthansa hoben wir pünktlich kurz vor 15 Uhr ab und landeten 20 Uhr (+1 h) in Amman. Wegen Corona verlangt Jordanien bei Einreise einen weiteren, kostenpflichtigen PCR-Test inklusive digitaler Einreisemeldung. Dies war von Eberhardt TRAVEL bereits angemeldet, so dass nichts Zusätzliches ausgefüllt werden musste. Die PCR-Test-Straße im Flughafen Amman war bestens organisiert und logistisch aufgebaut - Stäbchen in Nase und fertig - ab zur Passkontrolle. Noch davor empfing uns ein Vertreter der örtlichen Agentur, sammelte unsere Pässe ein. Während wir auf unsere Koffer warteten, wurden die Visa on Arrival im Hintergrund für uns erledigt. Perfekter Service. Am Ausgang empfingen uns Kareem, unser Guide und Mohammad, unser Fahrer. Im VIP-Bus fuhren wir durch das nächtliche Amman zu unserem 5-Sterne-Hotel Crowne Plaza am "Kreisel 3". Nach schnellem Check In wurde uns ein hervorragendes Mitternachtsmahl im eleganten Bar-Restaurant serviert. Danach fielen wir müde in unsere Betten und freuten uns auf den nächsten Tag.


Wüstenschlösser der Omajjaden, Zitadellenhügel und Amman

Trotz des langen Tages gestern entschieden wir uns, unsere Tage in Jordanien immer früh zu beginnen, um soviel wie möglich zu erleben. Nach einem ausgiebigen Frühstück (auch hier unter Einhaltung der entsprechenden Hygienevorschriften, die ähnlich wie in Deutschland sind) starteten wir zu unserem ersten Ausflug. Mit Jordanischen Dinar hatten sich einige bereits am Geldautomaten im Hotel versorgt, für die anderen hatte Kareem € (Kurs ca. 1 JD: 1,25 €) getauscht. Wir fuhren durch die 5-Millionen-Metropole Amman in östliche Richtung. Es schien als würde die Stadt niemals enden wollen - ein Häusermeer, abwechselnd auf Hügeln und in Tälern - soweit das Auge reicht. Später wurde es einsamer und öder, rechts und links Steinwüste, aber nicht minder beeindruckend. Schaf- und Ziegenherden zogen an uns vorbei. Wohlgenährt, denn bald ist Feiertag in Jordanien, Opferfest. Auf der neuen Autobahn kamen wir schnell voran. Diese führt dann zu den Landesgrenzen Irak und Saudi Arabien weiter. Unser erstes Ziel war Qasr al-Kharana. Schon von Weitem erblickten wir das festungsähnliche Wüstenschloss. Wahrscheinlich wurde es als Karawanserei genutzt, da es an einem großen Handelsweg errichtet wurde. Karawanen transportierten damals große Schätze und so ein Bauwerk war für eine sichere Übernachtung und Rast bestens geeignet. Genau weiß man nicht, wann es erbaut wurde. Aber eine Inschrift im Mauerwerk verrät, dass am 13.11.710 dort jemand übernachtet hat. Nach einer Teepause und der Besichtigung fossiler Steine und Wüstenrosen fuhren wir gen Osten weiter. Unterwegs erfuhren wir mehr über die Omaijaden. Diese waren ein Familienclan eines arabischen Stammes aus Mekka. Diesen entstammte auch der Religionsgründer Mohammed. Die Omaijaden herrschten in der Zeit von 661 bis 750 n. Chr. und waren als Kalifen von Damaskus bekannt. Unweit von Qasr al-Kharana, aber ebenso einsam steht das Wüstenschloss Qusair Amra. Gewohnt hatte damals keiner da. Es wurde als Hamman genutzt, weil dort Wasser vorhanden war. Es ist eigentlich nur ein Schlösschen (Qusair = Verkleinerungsform von Qasr=Festung), gehört aber ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe. Fasziniert waren wir von den guterhaltenen Freskenmalereien in der Audienzhalle. Irritiert betrachteten wir die zahlreichen Wandmalereien mit halbnackten Frauen. Denn heute ist es im Islam eigentlich nicht gestattet, Menschen abzubilden. Deshalb vermutet man, dass die Bauarbeiter wahrscheinlich Griechen waren. Die jüngere Forschung besagt jedoch, dass es vor 750 n.Chr. noch kein generelles Bilderverbot im Koran gab. Auch waren die Omaijaden damals für ihren recht unorthodoxen Lebensstil bekannt. Auf den Wandmalereien entdeckten wir auch Oryxe. Der arabische Oryx ist das Nationaltier von Jordanien. Wie in Namibia ist die Antilope perfekt auf die Wüstenbedingungen angepasst (die Landschaft ähnelt teilweise auch der in Namibia). Leider findet man den arabischen Oryx heut nur noch in Naturreservaten. Kurz darauf erreichten wir Al-Azrag (übersetzt die Blaue). Die Oasenstadt befindet sich der einzigen, permanent sprudelnden Quelle in dieser Wüstenregion, die immerhin über 10.000 km² umfasst. Wasser ist auch heute noch rares Gut in Jordanien. So ist es nicht verwunderlich, dass der Kampf um Wasser im Laufe der Jahrhunderte zu mehrfachen Begehrlichkeiten und Eroberungen führte. Die eigenen, natürlichen Wasservorräte Jordaniens reichen nicht mehr lang, das macht Jordanien abhängig von anderen Staaten. Die Festung Qasr al-Azrag unterscheidet sich von den anderen Wüstenschlössern der Region. Sie ist aus schwarzen Basaltstein vulkanischen Ursprungs erbaut. Ursprünglich war es ein von den Römern im 2. Jh.n.Ch. gebautes Castel, welches zur Verteidigung gegen die aus der Wüste vorrückenden Beduinen diente. Dann kamen die Byzantiner und später die Osmanen. Das Schloss wurde mehrfach umgebaut. Während der Revolte gegen das Osmanische Reich im Winter 1917/1918 diente es Lawrence von Arabien als Quartier. 1927 wurde die Festungsanlage dann durch ein Erdbeben schwer beschädigt. Im lokalen Restaurant von Ziad Asad (gleich um die Ecke) pausierten wir. Viele probierten Makluba (das Umgedrehte), ein ursprünglich aus Palästina stammendes Gericht aus Reis, Kartoffeln, Hühnchen und Auberginen, wo der Topf zum Servieren einfach umgedreht wird. Auch Limonana (kaltes Getränk aus frischer Minze und Zitrone) und frisch gebrühter Kaffee mit Kardamon wurden probiert. Danach gings zurück nach Amman. Mittlerweile war es Nachmittag und der "Berufsverkehr" füllte die engen
Straßen. Unser letztes Ziel war die Zitadelle von Amman, die sich auf einem Hügel befindet, der schon in der Antike besiedelt war. Während sich die Sonne langsam dem Horizont näherte, genossen wir beim gemeinsamen Spaziergang einen einzigartigen Panoramablick auf die steinerne Stadt, das Römische Theater, die Blaue Moschee und die Sky-Line des modernen Ammans. Von Kareem erhielten wir eine weitere Lektion zur Geschichte Ammans. Früher hieß die Stadt Philadelphia und war die erste Stadt auf der Welt, deren Name sich auf den ägyptischen Herrscher Ptolemäus II Philadelphos bezieht. Heute herrscht seit 1999 König, Abdulla II, Sohn von König Hussein über das Haschemitische Königreich. Anders als in anderen Königreichen, wo der König nur repräsentative Aufgaben hat, besitzt der König von Jordanien die absolute Macht. Der König wohnt außerhalb von der jordanischen Hauptstadt und der königliche Palast in Amman dient nur repräsentativen Zwecken. Von den Aussichtterrassen sahen wir auch den riesigen Fahnenmast mit der Jordanischen Flagge: 126,8 Meter hoch mit der Fahne, stolze 60 x 40 Meter breit. Nach dem Besuch des Archäologischen Museums erlebten wir einen magischen Sonnenuntergang, während der Muezzin rief. Die Rückfahrt führte uns durch die abendlich quirlige, verstopfte Innenstand um den "Kreisel 1". Aus 2 Spuren wurden 5, dicht an dicht drängelten sich die Autos. Mohammad beherrschte das Chaos und unser Lächeln durch die Busscheiben war wesentlich effektiver als Hupen - spannend und dennoch entspannt (in Deutschland hätte manch ein Verkehrsteilnehmer ins Lenkrad gebissen). Den Abend verbrachten wir im Hotel, wo uns abermals ein leckeres Menü im Bar-Restaurant serviert wurde. Diesmal wurden wir mit Live-Musik unterhalten. An die außerirdischen Getränkepreise (Bier ab 9 € für 0,4l) hatten wir uns schon gewöhnt:-)


Unterwegs in die grünen Berge mit Jerash und Ajlun

Zunächst entführte uns Kareem in das ganz alte Amman, dass an bestimmten Stellen vom jordanischen Militär überwacht wurde. Mit einer freundlichen Begrüßung war auch ein gemeinsames Foto möglich. Wir spazierten zum Nymphenbad und erfuhren, dass hier, unter den alten Mauern, auch Spuren auf die Existenz einer christlichen Kirche hinweisen. Beim Bummel über den lokalen Markt kauften wir Gewürze, frisches Fladenbrot, Datteln und bestaunten die überdimensionalen Radieschen und Kartoffeln (alles Bio Made in Jordan). Anschließend verließen wir Amman. Bei Sonnenschein und blauem Himmel überraschte uns Jordanien heute von einer ganz anderen Seite: fruchtbare, bergige Landschaft gegenüber der öden Steinwüste am gestrigen Tag. Aufgeforstete Pinienwälder, immergrüne Steineichenwälder, Olivenhaine und kleine Dörfer zogen an uns vorüber. In der Stadt Jerash befindet sich eine bedeutendsten und bestens erhaltenen Siedlungen der Römer überhaupt: Früher Gerasa genannt, das Pompeji des Ostens. Über zwei Stunden verbrachten wir in der antiken Stadt, über 2.000 Jahre alt. Durch den Hadrian-Bogen betraten wir das riesige Gelände. Nicht nur wir waren begeistert, auch schon Kaiser Hadrian sprach damals von einer Stadt ...die alle Schönheiten in sich vereint..... Im Sonnenschein schritten wir nun durch den Triumphbogen, vorbei am Hippodrom und durch das Südtor gelangten wir in die eigentliche Stadt. Später standen wir auf dem Platz des ovalen Forums, umrahmt von majestetischen Säulen. Über die antike Cardo (Säulenstraße) spazierten wir zum Nordtheater und dem Artemis-Tempel (Hauptheiligtum), wo wir den Löffeltest machten und besichtigen den Dreikirchenkomplex. Vom Zeus-Tempel genossen wir einen faszinierenden Rund-Um-Blick auf diese antike Pracht! Wir besichtigten noch das Südtheater, wo uns eine 2-Mann-Kapelle in Wüstenpolizei-Uniform mit Dudelsackmelodien unterhielt. Die Akustik ist hier einmalig. Wir durften mit trommeln und gaben anschließend auch ein musikalisches Ständchen. Der Dudelsack wurde übrigens 1917 beim Militär eingeführt, als zahlreiche Araber in den Truppen der britischen Armee in Transjordanien dienten. Und auch heute noch erfreut sich der Dudelsack in Jordanien großer Beliebtheit. In Jerash findet jedes Jahr ein Festival statt, so ähnlich wie Military Tattoo. Anschließend wurden wir im Restaurant Artemis in Jerash herzlich zum Mittagessen empfangen. Unser Tisch füllte sich mit traditionellen Speisen wie Hummus, Salaten, Beilagen, frisch gegrillten Fleischspießen und dem lokalen Bier Petra. Dazu gab es leckeres, ofenfrisches Fladenbrot, welches vom netten Bäcker outdoor, live und mit Schwung gebacken wurde. Zum Schluss wurde unser Geburtstagskind mit einer Torte überrascht. Es war sehr, sehr lecker und schön. Vielen Dank. Doch nun sputen, denn eine weitere Besichtigung wartete noch auf uns. Einige km entfernt befindet sich die Stadt Ajlun. Hier hatte der Feierabendverkehr eingesetzt und die Blechkolonne quälte sich durch die engen, steilen Gassen. Doch Mohammad hatte alles im Griff und die Anwohner freuten sich uns zu sehen. Einige Bewohner waren untereinander hitzig in lautstarke Diskussionen über nicht vorhandene Vorfahrtsregeln vertieft - herrliche Straßenszenen. Wir schafften es, rechtzeitig vor 16 Uhr (Schließzeit) am neuen Besucherzentrum zu sein, welches sich oberhalb der kleinen, aber sehr quirligen Stadt Ajlun befindet (ca. 1.100 m). Noch etwas höher gelegen, thront auf einem markanten Berg Qalaat ar-Rabad. Mit unserem kleinen VIP-Bus konnten wir den steilen Weg bis hoch fahren, da kaum Touristen unterwegs waren. Die aus dem 12. Jhd. arabische Festung wurde zum Schutz der Mekka-Pilger errichtet und ist Jordaniens einzigste mittelalterliche Burg. Bauherr war ein Neffe des großen Sultans Saladin. Allerdings wurden die Kreuzritter dann 1187 bei Hattin geschlagen, so dass das Qalaat ar-Rabad als Schutzburg nie genutzt wurde. Markant ist der Taubenturm, der als Poststation für Brieftauben diente. Mittlerweile ist innen, durch schwedische Sponsoren, alles ausgeleuchtet, so dass man keine Taschenlampen mehr braucht. Von hier oben hatten wir wieder einen fantastischen Ausblick bis ins Jordantal, zum Toten Meer und auf das Westjordanland im Sonnenuntergang. Es wurde schon dunkel als wir nach Amman zurück fuhren. Überall funkelten die Lichter der Bergdörfer, die Moscheen waren grün (die Farbe des Propheten) angestrahlt. In Amman stürmten wir maskiert einen Bottle Store, um uns mit geistreichen Getränken für den Silvesterabend im alkoholfreien Wüsten Camp einzudecken. Alkohol darf, wie in einzelnen anderen Ländern auch, nur in lizenzierten Geschäften verkauft werden. Unser letztes Abendessen in Ammann wurde uns diesmal in der Rooftop Bar des Hotels, über den Dächern Ammans, serviert.


Zum Berg Nebo über Madaba und al–Kerak nach Petra

Ca. 1,5 h Busfahrt von Amman befindet sich der Berg Nebo (750 m). Laut Altem Testament soll der Prophet Mose hier das gelobte Land erblickt haben. Betreten hat er es nie, da er auf dem Berg starb. Sein Grab, welches sich irgendwo im Tal befinden soll, wurde bis heute nicht gefunden. Der Berg mit seiner neuen, katholischen Kirche ist heute eine bekannte Pilgerstätte, auch Papst Johannes Paul, II. war hier Gast. Von der Aussichtsplattform mit dem Kreuz und der kupfernen Schlange hatten wir eine fantastische Sicht: Amman im Norden, das Jordantal im Westen, sowie auf das Tote Meer und Jericho. Auf dem Weg nach Madaba besuchten wir eine Mosaik-Werkstatt, wo wir in die Kunst der filigranen Mosaikfertigung (alles Handarbeit) eingeweiht wurden. Mir würde die Geduld fehlen. Nur einige Kilometer vom Berg Nebo entfernt befindet sich die Stadt Madaba, die einzigste christliche Stadt in Jordanien. Sie gilt als Zentrum der Mosaikkunst in Jordanien. Das berühmteste Mosaik ist in der Kirche St. Georg, eine dreischiffige griechisch-orthodoxe Basilika zu finden. Es stellt eine Landkarte der arabischen Halbinsel dar und stammt vermutlich aus der 2. Hälfte des 6. Jh. Ursprünglich bestand das Mosaik aus 2,3 Mio. Steinen. Die Karte zeigt auch das Nil-Delta, allerdings in der falschen Fließrichtung, statt von Süd nach Nord ist der Flusslauf von Ost nach West abgebildet. Im kleinen Informationszentrum erklärte uns Kareem alles an einer Modellkarte. Danach spazierten wir durch die hübschen, bunten Gassen von Madaba inklusive Kaffeepause in einem netten Strassencafe. Ursprünglich war in Madaba ein Mittagessen geplant. Aufgrund des schönen Wetters haben wir spontan auf ein Picknick umgeplant. Die lokalen Zutaten hatte Kareem in einem Restaurant unterwegs schon bestellt. Während Kareem diese holte, waren wir in diesem kleinem Örtchen das Gesprächsthema Nummer 1 und wissen (Dank "Iban";-)) nun auch wie Tinder auf jordanisch funktioniert. Danach ging unsere Reise gen Süden weiter. Eine spektakuläre Fahrt die Serpentinen hinauf, durch den Wadi Mujib. Oberhalb des Wadi Mujib, auch der Große Canyon von Jordanien genannt, stoppten wir an einem Aussichtspunkt und genossen die atemberaubende Aussicht auf den Canyon: karge Felsen mit Segmentschichten in verschiedensten Farben, trockenes Land, wo Beduinen mit ihren Ziegen- und Schafsherden siedeln und das blaue Wasser des Stausees. Jack Sparrow, ein Freund von Kareem betreibt hier oben eine kleine Teebar und hatte für uns den überdachten Picknickplatz vor traumhafte Kulisse reserviert. Kareem und Mohammad deckten den Tisch und wir ließen unsere Fotoapparate glühen. Danach labten wir uns an den leckeren, lokalen Speisen beim Picknick, ein Gläschen Wein oder ein Corona-Bier gehörten auch dazu. Unser nächstes Ziel am Nachmittag war Kerak, wo wir die auf die 930 Meter Höhe gelegene Kreuzritterfestung besichtigten. Die restaurierte Burg der Kreuzritter aus dem 12. Jh. wurde errichtet, um den Handels- und Pilgerverkehr zwischen Damaskus und Mekka zu kontrollieren. Die Überfälle des gewalttägigen und blutrünstigen Burgherrn auf die Karawanen erregten bald den Zorn des Sultans Saladin. Er ließ die Burg mehrfach belagern, bis sie schließlich im Jahre 1188 nach 8-monatiger Belagerung fiel. Auch einige Legenden ranken sich um die Burg. Auf dem ausgebauten Desert Highway fuhren wir zügig weiter. Erst am Abend erreichten wir, nach langer Busfahrt, Wadi Musa und das historische Petra unten im Tal. Vor Ort haben wir ein Upgrade auf das 5-Sterne-Mövenpick-Hotel bekommen. Das moderne Hotel befindet sich unmittelbar neben dem Eingang zur Felsenstadt - ein idealer Ausgangspunkt für unsere Entdeckungen am nächsten Tag, ohne weite Wege. Nach dem Abendessen vom Buffet (und dem teuersten Bier unserer Reise) unternahmen einige noch einen kleinen Verdauungsspaziergang, bevor wir zu Bett gingen.


Petra – Felsenstadt der Nabatäer

Heute stand nun die Besichtigung der Felsenstadt Petra auf dem Programm, nicht nur für Petra 1 + 2 ein Highlight der Reise. Und es sollte wieder ein herrlicher Tag werden, begleitet von Sonnenschein und blauem Himmel. Die rosarote Stadt ist eines der 7 neuen Weltwunder. Vom Eingang liefen wir bis zum Eingang des Sik, vorbei an den 3 Blockgräbern und Kareem gab uns einen ersten Einblick zur Geschichte. Der Name Petra ist von Petrus abgeleitet und bedeutet Felsen. Das Volk der Nabatäer lebte ab dem 4. Jh. v. Chr. in dieser Gegend. Ursprünglich waren sie ein Nomadenvolk, entwickelten sich aber immer mehr zu wichtigen Handelsleuten von Luxusgütern auf der Weihrauchstraße. Zugleich waren sie auch hervorragende Wasserbauingenieure. Im Jahre 328 verliert sich dann ihre Spur. Wiederentdeckt wurde der Ort erst zu Beginn des 19. Jh. unter kuriosen Umständen durch den Schweizer Orientalisten Johann Ludwig Burckardt. Als wir durch den ca. 1,3 km langen Siq schritten, blieben wir immer wieder stehen und staunten über die bizarren Felsformationen und das Farbschauspiel zwischen Sonne und Steinen. Die tiefe Schlucht im Fels ist an der schmalsten Stelle nur 2 m breit. Der Ausgang des Siqs war erreicht. WOW - Wir erblickten nun das Schatzhaus. Die Fassade ist sicher Jordaniens berühmtestes Fotomotiv. Kein Wunder also, dass Petra als Kulisse für einen Indiana Jones Film ausgewählt wurde. Vor Corona bestaunten jährlich Millionen Besucher dieses Schatzhaus. Während unseres Aufenthaltes in Petra war die Anzahl der Besucher überschaubar, zwar mehr als an anderen Orten (wo wir teilweise fast allein unterwegs waren), dadurch für uns sehr angenehm. Die Beduinen nannten es das Schatzhaus des Pharaos. Sie vermuteten, dass in der Urne an der Spitze der Fassade der Schatz des Pharaos ist. In Wirklichkeit ist es nur ein Grab. Übrigens: Alle Fassaden wurden von oben nach unten gebaut. Eigentlich logisch, denn hätte man von unten nach oben gearbeitet, wären durch herabstürzende Steine schon fertig gestellte Teile wieder beschädigt wurden. Petra wird oft nur auf den Siq und das Schatzhaus reduziert, weil viele Besucher nur kurze Zeit in Petra verweilen. Doch durch den äußeren Siq, der sich rechts vom Schatzhaus befindet, gelangt man in das eigentliche Petra. Bis zu 30.000 Menschen zählte das Volk der Nabatäer damals, die aber außerhalb dieser für sie heiligen Stätte lebten. Die heutigen Bewohner sind meist Souvenirhändler und tierische Taxifahrer. Unterwegs machten wir erstmal eine Tee- und Kaffeepause in der Nähe des Theaters, um die ersten Eindrücke zu verarbeiten. Nach einem Besuch im Beauty-Salon stiegen wir zur Fassade der Königswand hinauf: Urnengrab, Seidengrab, Korinthisches Grab und das Palastgrab. Weiter ging unsere kleine Wanderung zur Byzantinischen Kirche, von der wir einen schönen Blick auf den Großen Tempel genossen und vorbei am Tempel des geflügelten Löwen. Am Ende der Römischen Straße steht der Palast Qasr el-Bint Firaun, eines der best erhaltensten Bauwerke in Petra, das beim Erdbeben nicht vollständig zerstört wurde. Man vermutet, dass es der Haupttempel in Petra war. Der Name bedeutet Palast der Pharaonentochter und geht auf eine Beduinenlegende zurück. Hier trennten sich unsere Wege. Während Kareem mit den meisten Gästen über die Römische Straße zurück wanderte, brachen 2 weitere Gäste mit Annett zum Kloster Ed Deir auf: 200 Höhenmeter, 800 Stufen durch eine steinerne, enge Schlucht lagen vor uns. Öfters mussten wir den mit Waren oder Touristen beladenen Eseln ausweichen. In knapp 40 min war der Aufstieg geschafft und wir waren etwas außer Atem. Doch die Fassade des Kloster, angestrahlt von der Nachmittagssonne entschädigte uns für die Strapazen.
Nach dem Abendessen wartete noch ein besonderer Höhepunkt: Petra bei Nacht. Diese Option gegen Aufpreis nutzten fast alle Gäste zum gebührenden Abschluss in Petra. Auf dem romantisch, mit Kerzen beleuchteten Weg liefen wir noch einmal bis zum Schatzhaus. Der ganze Platz vor dem Schatzhaus war nur mit Kerzen ausgeleuchtet. Wir nahmen auf den ausgelegten Teppichen Platz. Dann wurden wir mit einer langen Rede begrüßt. Dann wurde es still und es erklangen Melodien, die leise von den Felsen als Echo zurück kamen. Ein Beduine spielte auf seiner Schabbaba ( Flöte) und später ein anderer Beduine auf einer Rababa, einer Art Urvioline mit einer Saite und sang dazu. Es war eine mystische, besondere Atmosphäre: Wir hielten den Moment einfach inne, friedlich und gemeinsam mit den Besuchern aus allen Teilen der Welt. Nach einer weiteren, etwas zu langen Ansprache mit kleinen Geschichten zu Petra und Legenden der Beduinen erstrahlte die Fassade des Schatzhauses in verschiedenen Farben. Der gesamte Tag, die Schönheit der nabatäischen Kultur und Baukunst haben uns tief beeindruckt und sofort in ihren Bann genommen. Petra bei Nacht, ein schöner Abschluss.


Wüstenlandschaft Wadi Rum und Silvester im Beduinen Camp

Der letzte Tag des Jahres hatte begonnen, also auf zu neuen Abenteuern! Mit unseren VIP-Bus schlängelten wir uns aus dem Tal wieder hinauf, fuhren durch kleine Dörfer und dann wieder durch einmalige Felslandschaften. Auf der Autobahn kamen wir schnell voran. Die nächste grandiose Landschaft erwartete uns: Das Wadi Rum, das größte Wadi Jordaniens. Aufgrund seiner Einmaligkeit und kulturellen Schätze wurde das Schutzgebiet 2011 von der UNESCO als Weltkultur- und Naturerbe anerkannt. Geformt hat sich diese einmalige Landschaft vor 30 Millionen Jahren. Bekannt wurde es durch Lawrence von Arabien, der 1917/18 als britischer Offizier in "geheimer" Mission den arabischen Aufstand gegen die Osmanen organisierte. Seine Aufzeichnungen wurden im Buch "Die 7 Säulen der Weisheit" zusammengefasst. Die Felsformation am Eingang des Besucherzentrums trägt diesen Namen. 1962 diente dieses Wüstental als Kulisse für die Verfilmung seines Lebens und machte so diese Landschaft aus roten Sand, bizarren Felsenformationen und zerklüftete Bergen weltweit berühmt. Im "Tal des Mondes", wie man es auch nennt, wurden später auch Szenen der Filme Der Marsianer und Star Wars gedreht. Das Gebiet des Wadi Rum wird heute von Beduinen bewohnt. Mit 2 von ihnen (Vater und Sohn) gingen wir auf eine ca. 3,5 stündige Wüstentour. Gekonnt schwangen wir uns auf die Ladefläche der Jeeps, die mit selbstgebauten Sitzbänken ausgestattet waren. Es war etwas bewölkt und kühler, aber das störte uns nicht (wir hatten uns entsprechend gekleidet). Erster Stopp war an der Lawrence Quelle. Die Sockel der Felsen sind teilweise schwarzgrau, da sie aus Granit bestehen. Alles oberhalb ist Sandstein. Sandstein speichert Regenwasser und lässt es durch, während der Granit wasserundurchlässig ist. Deshalb befinden sich die Quellen auch oberhalb der Granitschicht wie die Lawrence Quelle. Unterhalb entdeckten wir uralte Schriftzeichen, die man bis heute nicht entschlüsseln kann. Die ergiebige Quelle wird von den Beduinen als Tränke für ihre Tiere genutzt. Vorrangig sind es Dromedare, die sich auch perfekt als Fotomotiv eignen. Wir düsten weiter zur einer hohen Sanddüne, die wir hinauf stapfen. Habe ich schon gesagt, dass mich die Landschaft ein wenig an Namibia erinnert?! Danach geht es zum Khazali Canyon, wo wir uns auf einem engen Bergpfad zu den alten Felszeichnungen schlängelten. Im Beduinenzelt machen wir eine Pause, trinken Tee mit Salbei, Zimt und Kardamon, schnüffeln Weihrauch und probieren die Kopfbedeckungen der Beduinen. Nächster Fotostopp war die natürliche Felsbrücke Ram Burdah, durch Erosion entstanden. Wir kraxelten hinauf zum Fotoshooting. Wahnsinn diese Landschaft... - Zum Schluss besuchten wir noch die Überreste eines nabatäischen Tempels, wo deren Gottheit Lat verehrt wurde. Noch schnell ein arabisches Sandwich to Go im Beduinendorf. Dann Umstieg in unserem VIP-Bus und noch ein kleines Stück um die Ecke, eine sehr schöne Ecke und unser heutiges Ziel war erreicht. Versteckt und geschützt hinter Felsen, auf roten Dünensand gebaut, befand sich unsere außergewöhnliche Bleibe für die letzte Nacht des Jahres 2021, ein Beduinen Zelt Camp, mitten in der atemberaubenden Wüstenlandschaft. Unsere Zelte hatten alles was wir brauchten: ein großes Bett mit kuschliger Decke, Strom, WC mit Dusche und Klimaanlage (warm/kalt), gefütterte Beduinenmäntel für den Abend outdoor (die Nächte in der Wüste werden kalt, sehr kalt). Die Lage (es gibt auch andere Camps an der Straße und die Ausstattung waren Luxus, den wir so nicht erwartet hatten. Überrascht waren wir, dass wir doch nicht so abgeschnitten waren. 5G und super WLAN erlaubten es uns noch ein paar Wünsche und einige "Neidfotos" in die Heimat zu senden. In der Dämmerung wurden die Felsen angestrahlt, eine mystische Stimmung. Zentraler Mittelpunkt des Camps war die Feuerstelle, wo ein wärmendes Lagerfeuer brasselte. Weiter gab es gemütliches Beduinenzelt, wo Shisha geraucht werden konnte, sowie ein etwas minimalistisch eingerichtetes Speisezelt, wo wir später am runden Eberhardt Tisch Platz nahmen und mit einem Gläschen Wein auf die letzte Nacht des Jahres anstießen. Bei einer Bauchtanzshow heizte eine Tänzerin im knappen, glitzernden Outfit und wallender, roter Mähne (eine Mischung aus Arielle und Medusa) die Stimmung an. Eberhardt bewies (Dank an Herrn W.), dass auch Europäer den perfekten Hüftschwung drauf haben. Danach wurden wir nach draußen gebeten, wo unser Essen aus dem traditionellen Erdofen ausgegraben wurde, was nur Männer durften. Stellvertetend für Eberhardt übernahm diese Aufgabe Kareem. Ismail, der Besitzer des Camps erklärte dabei uns die Zubereitung des Gerichtes aus Hühnchen (die noch am Morgen gelebt haben), Gemüse, Kartoffeln und Reis. Anschließend bedienten wir uns am vielfältigen Buffet mit lokalen Speisen von kalt bis heiß und herzhaft bis süß. Nach dem Nachtmahl begann die Party. Der DJ drehte die Boxen auf. Die Musik war nicht schlecht, aber zu laut für unsere Ohren (wie auf einer türkischen Hochzeit). Während die italienischen und polnische Gäste abrockten, zogen wir uns ins gemütliche Beduinenzelt oder ans Lagerfeuer zurück. Bei netten Gesprächen und Shisha rauchen verbachten wir die letzten 2 Stunden bis zum Jahreswechsel. Um Mitternacht stießen wir gemeinsam an, wünschten uns alles Gute und kleine Eberhardt-Neujahrsglücksbringer versüßten den Rutsch. Leider war es in dieser Nacht bewölkt und das sonst magische Sternenzelt in der Wüste verhangen. So träumten wir davon in dieser sehr kurzen Neujahrsnacht.


Happy New Year – von der Wüste zum Toten Meer

Heute regnete es. Weinte der Himmel etwa, weil dies unser letzter Reisetag war? Nach einem zeitigen Frühstück (wir waren noch etwas müde) fuhren wir los, denn wir hatten noch einiges vor. Durch bergige Landschaften, kleine Dörfer und weiter Einsamkeit erreichten wir die Schnellstraße nach Aqaba. Auf Wunsch einer einzelnen Dame legten wir noch einen Fotostopp mit weitem Blick auf das Rote Meer ein. Aqaba ist die einzige Hafenstadt von Jordanien und Freihandelszone. Den Landstrich mit Zugang zum Meer erhielt Jordanien im Tausch mit Saudi Arabien. Von weitem sahen wir auch die Stadt Eilat, welche zu Israel gehört. Auf der Küstenstraße und durch das Wadi Araba kamen wir zügig gen Norden voran. Anfangs nur Wüste, später wurde es immer grüner. Wo man Land bewässert, gedeiht es. Das Wasser kommt aus den umliegenden Bergen. Auf Feldern und in Gewächshäusern rechts und links der Straße werden werden hier Gurken, Tomaten, Auberginen, Paprika, Kohl, Zwiebeln, Fenchel und sogar Bananen angebaut. - der Gemüsegarten Jordaniens. Unser heutiges Endziel ist das Tote Meer. Das Tote Meer ist der tiefste Ort der Erde, der Seeoberfläche befindet sich derzeit auf ca. 428 m unter dem Meeresspiegel. Bei meinem Besuch 2017 waren es noch 418 m. Leider wird das Tote Meer von Jahr zu Jahr kleiner, pro Jahr sinkt der Wasserspiegel um fast 1 m. In 20-30 Jahren ist es vielleicht nur noch eine Pfütze mit Salzkruste! Verschiedene Projekte der Anrainerstaaten versuchen diesen Klimawandel aufzuhalten, scheitern aber immer wieder an den unterschiedlichen Landesinteressen, die vor allem strategisch von Israel ausgenutzt werden. Jordanien wird dies nicht allein schaffen! Nach einem Fotostopp oberhalb auf das Tote Meer ließen wir dies zunächst links liegen. Wir wollten noch an den Jordanfluss nach Bethanien fahren, zur Taufstelle von Jesus. Ausgrabungen, welche 1997 begannen, belegen mit großer Wahrscheinlichkeit das Jesus an dieser Stelle am Jordan getauft wurde. Wie es auch in der Bibel steht, kam Jesus aus Jerusalem, überquerte den Jordan und wurde dann von Johannes dem Täufer, welcher in Bethanien lebte, im Jordan getauft. Die Taufstelle kann man heute noch sehen, allerdings fließt der Jordan heute an anderer Stelle. Im Laufe der Zeit hat sich sein Flussbett geändert. Der Jordan ist heute kein großer Fluss mehr, sondern eher ein Bächlein. Von der Johannesquelle liefen wir auf einem befestigten Rundweg zu jener Stelle, wo Johannes der Täufer Jesus getauft haben soll. Auch Papst Johannes Paul II. war schon hier. Am Fluss steht heute eine griechisch-orthodoxen Kirche (von Sponsoren errichtet, u.a. von einem bekannten griechischen Reeder). Dort ist eine neue Taufstelle eingerichtet worden. Heute bildet der Jordan die Grenze zwischen Jordanien und dem von Israel besetzten Westjordanland. Für uns etwas komisch, als wir direkt am Jordan stehen. Keine 10 m gegenüber weht die israelische Flagge, nur ein paar kleine Bojen markieren die Grenze. Außer uns waren nur ganz wenige Besucher hier (an einer Hand abzuzählen). Sonst tummeln sich 100te Pilger an diesem Ort. Natürlich ließ es sich Annett nicht nehmen, ein 2. Mal im Jordan zu stehen. Die Abkürzung zum Bus stellte sich als Irrweg heraus. Wir landeten auf dem Gelände des russisch-orthodoxen Pilgerhauses. Der Anfangs etwas grimmige Wärter ließ uns arme Pilgerseelen dann doch gewähren. Mohammad holte uns hier mit dem Bus ab. Unterwegs noch ein arabisches Sandwich to Go und ab zum Toten Meer. Ein letztes Highlight unserer Reise, auf das sich alle freuten, auch wenn der Aufenthalt aufgrund der derzeit möglichen Flüge viel zu kurz war. Noch vor 16 Uhr checkten wir in unserem schicken Hotel am Toten Meer ein. Überraschung! Auch hier hatten wir kurzfristig ein Upgrade auf das 5-Sterne-Möwenpick bekommen - eine luxuriöse Hotelanlage mit gepflegtem Garten, riesiger Poollandschaft und direktem Zugang zum Toten Meer mit eigenem, kleinem Privatstrand und unsere Zimmer (verteilt auf einzelne Gebäudeteile im arabischen Stil) ließen keine Wünsche offen. Kurz darauf versammelte sich die Eberhardt-Gemeinde am Toten Meer. WOW, wir stehen am tiefsten Punkt der Erde! Das Bad und die Schlammschlacht im Toten Meer war nun der ganz besondere Abschluss unserer Reise. Im Toten Meer gibt es keine Lebewesen (außer uns), aber für uns Menschen sind der Schlamm des Sees und die Mineralien gut zur Behandlung von Rheuma und Hautkrankheiten (auch für die Schönheit). Durch den hohen Salzgehalt des Wassers (über 30 %) schwebt man auf der Wasseroberfläche und fühlt sich federleicht, fast schwerelos. Wir alle testeten, ob man wirklich nicht untergehen kann. Das obligatorische Foto mit der Zeitung in der Hand mußte natürlich sein. Auch der mineralhaltige Schlamm wurde am Mann/Frau getestet, noch lustiger. Und das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: Die Sonne verabschiedete uns mit einem traumhaften, magischen Sonnenuntergang! Einige testeten noch das Whirlpool, bevor es ans Kofferpacken ging. Zur Henkersmahlzeit trafen wir uns dann im Hotelrestaurant, wo wir uns (auch wieder unter Einhaltung der Hygienevorschriften) am leckeren, großen Buffet bedienten - die Auswahl fiel uns schwer. Noch kurz die Einreisemeldung für Deutschland ausgefüllt (entweder im digitalen Dschungel oder als Ersatzdokument in Papierform), dann hieß es Abschied nehmen. 23 Uhr wurden wir von Kareem und Mohammad abgeholt und fuhren zum Flughafen in Amman (ca. 1 h). Während der Fahrt bedankten wir uns bei unseren Begleitern, die uns so herzlich, auf eine erfrischende Weise und umsichtig in Jordanien betreut haben. Besonders Kareem hat uns sein Jordanien auf seine charmante Art im besten Deutsch und sein Wissen näher gebracht. Vielen Dank.


Rückflug nach Deutschland

Es war bereits nach 24 Uhr, also ein neuer Tag begann. Am Flughafen ließ es sich der Chef unserer jordanischen Agentur Ahmad nicht nehmen, uns noch persönlich zu verabschieden. Dank Eberhardt waren bereits alle Gäste Online eingecheckt, so dass wir gleich am Business Schalter ohne Wartezeit unsere Koffer abgeben konnten. Nach problemloser Pass- und Sicherheitskontrolle trennten sich auch unsere Wege. Während ein Teil von Amman nach Frankfurt flog, flogen andere Gäste via Wien nach Berlin.

Schlusswort

Nicht nur das Reiseziel Jordanien war außergewöhnlich, sondern auch das Reisen (egal, ob nah und fern) in dieser Zeit überhaupt. Vielen Dank an unsere Reisegäste, die uns ihr Vertrauen schenkten. Unsere kleine, feine Eberhardt-Familie erlebte eine wunderbare, spannende und lustige Reise auf 1.213 km durch ein gastfreundliches, aufgeschossenes Land, das so viel zu bieten hat: umfassende Weltgeschichte quer durch alle Religionen: liberal und tolerant; faszinierende und einmalige Landschaften: Millionen Jahre alt und so unterschiedlich; uralte Steine, Zeitzeugen, die biblische und orientalische Geschichten erzählen! Wir haben die Reise in vollen Zügen und allen Facetten genossen!

Dank bester Vorbereitung, der Flexibilität und dem Vertrauen und Mittun unserer Gäste verlief die Reise problemlos. Auch in Jordanien gelten besondere AHA-Regeln, die wir schon von Deutschland kannten. Dennoch haben wir auf unserer Reise die Pandemie vergessen können.

Es war mir ein Fest, Euch kennengelernt zu haben und mit Euch durch Jordanien zu reisen.

Ihr Lieben, bleibt so wie Ihr seid, gesund und reiselustig!

Viele Grüße Eure Annett



Und für diejenigen, die nicht mit dabei wahren: Jordanien ist ein Geheimtipp und wartet auch Sie!

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Anett,
ein toller Bericht über unsere außergewöhnliche Reise, den wir nun zu unseren Erinnerungen hinzufügen.
Vielen lieben Dank dafür.
Herzliche Grüße
Jeannette und Klaus

Jeannette und Klaus Götte
16.01.2022

Liebe Annett,
wenn man Deinen Reisebericht liest kommt man wieder ins schwärmen. Wirklich super geschrieben. Unsere kleine Truppe hat natürlich auch dazu beigetragen.
Vielen Dank dafür.
Liebe Grüße
Rosita

Rosita Lange
19.01.2022