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Rundreise und Kreuzfahrt Ost–Kanada zum Indian Summer

Reisebericht: 21.09. – 04.10.2025

„Wie flammende Fackeln stehen die Bäume am Straßenrand“

So lauten Beschreibungen des Indian Summers in Kanada und wir gehen auf die Reise, dieses Wunder zu erleben!

Heike Wagner

Ein Reisebericht von
Heike Wagner


21.09.2025 – Flug nach Toronto

Wir kommen aus allen Teilen Deutschlands und treffen uns am Frankfurter Flughafen, Abfluggate B 20 zur unserer Reise in den Osten Kanadas. Schon seit Wochen freuen wir uns auf diesen Tag, sind gespannt und voller Vorfreude auf die Farbenpracht des Indian Summers, auf die Landschaften, die Menschen und die Sehenswürdigkeiten die uns erwarten - und ganz besonders auf unser schönes Schiff, die Norwegian Gem. Der Flug verläuft reibungslos, die Zollformalitäten sind schnell erledigt und das Gepäck kommt zügig. Am Ausgang erwartet uns schon unsere Reiseleiterin Dagmar, die uns die nächsten 6 Tage durch das Land begleiten und mit wertvollen Informationen versorgen wird. Wir fahren ca. 30 km zum Chelsea Hotel in der Innenstadt, es herrscht dichter Sonntagsverkehr und wir haben während der Fahrt Zeit, die gigantischen Hochhäuser dieser pulsierenden Großstadt zu betrachten. Der Check-In im Hotel läuft relativ zügig, wir beziehen unsere Zimmer und einige Gäste gehen sogar noch in die Stadt. Andere nehmen ihr Abendessen im Hotel ein oder gehen ins Bett, schlafen gemütlich und schnell - denn durch die Zeitverschiebung war es ein langer Tag.

22.09.2025 – Stadtrundfahrt Toronto – Ausflug Niagara–Fälle mit Bootstour

Nach dem Frühstück starten wir mit Dagmar, die lebhafte Metropole Toronto, Hauptstadt der Provinz Ontario, mit ihren 3 Millionen Einwohnern zu erobern. Obwohl es eine Großstadt ist und wir morgens durch den Berufsverkehr fahren, sind die Straßen frei und wir können unsere Rundfahrt ohne Probleme durchführen. Es geht durch die Altstadt und das Bankenviertel, wir sehen die Oper und das Kunstmuseum.
Höhepunkt unsererBesichtigungstour ist mit Sicherheit der 550 Meter hohe CN Tower, der 1976 erbaut wurde und seinen Namen der kanadischen Eisenbahngesellschaft Canadian National Railway verdankt. Wir haben Glück, außer uns sind fast keine Besucher da. Die Aufzüge und die Panoramaterrassen haben wir fast für uns alleine, keine Warteschlangen, kein Stau. Mit atemberaubender Geschwindigkeit schießen wir hinauf auf die Aussichtsplattform in fast 450 m Höhe. Ganz Wagemutige überqueren das gläserne Fußbodenareal und genießen den Blick in die Tiefe – vielleicht mit leichter Gänsehaut...?
 Dann verlassen wir die quirlige Großstadt und fahren entlang der Ufer des gigantischen Ontariosees, der in seinen Ausmaßen eher an ein Binnenmeer erinnert, in ländlichere Gebiete. Über 80 Weingüter gibt es in der milden Niagara-Region, wo hauptsächlich Riesling und Chardonnay angebaut werden. Wir machen eine Mittagspause und lernen die Kult-Backwarenkette Tim Horton’s kennen - ein Muss für jeden Kanada-Urlauber. Hier gibt es die berühmten „Donut-Holes“ (auch „Timbits“ genannt), frittierte Teigbällchen, die aussehen, als wären sie aus einem Donut herausgeschnitten.
UnserZiel, die Niagara-Fälle, entstanden vor etwa 12.000 Jahren während der letzten Eiszeit und gehören zu größten Wasserfällen der Welt. Insgesamt stürzen hier durchschnittlich rund 3.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde hinab, also rund drei Millionen Liter, und das aus einer Höhe von etwa 57 Metern. Die Niagarafälle bestehen aus drei Fällen, von denen nur einer zu Kanada gehört: Das Hufeisen, die Horseshoe Falls. Fast 60 m hoch und 700 m breit verfügen diese über etwa 90% der gesamten Wassermassen, die alle dem Niagara River entstammen, der den Eriesee mit dem Ontariosee verbindet. Auf der US-amerikanischen Seite sehen wir die American Falls und die Bridal Veil Falls, die am schmälsten sind und daher auch „Brautschleierfälle“ genannt werden. 
Rote Regencapes schützen uns bei unserer Bootsfahrt vor Spritzwasser und so genießen wir das einmalige Abenteuer, diese weltberühmten Wasserfälle hautnah zu erleben. Natürlich beachten wir die Warnung unserer Reiseleitung und schützen unsere Kameralinsen vor Spritzwasser. Leicht feucht, aber glücklich, fahren wir dann 130 km zurück in unser Hotel nach Toronto. Am Abend bummeln wir durch die beleuchteten Straßen und können bei einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant Les 3 Brasseurs die Erlebnisse des Tages noch einmal austauschen. Zum Abschluss fahren wir dann hinauf in die 27. Etage unseres Hotels und genießen den Blick von der Aussichtsterrasse über das Lichtermeer der Stadt.

23.09.2025 – Bootsfahrt im 1.000 Island Nationalpark

Am heutigen Tag steht eine Bootsfahrt durch den nur 9 Quadratkilometer großen Thousand Islands Nationalpark am St. Lawrence-River, der über 1.200 km durch Kanada und die USA fließt, auf unserem Programm. Der 1904 gegründete Park war einer der ersten Nationalparks Kanadas östlich der Rocky Mountains. Seine Gründung galt dem Erhalt der natürlichen Schönheit des St.-Lawrence-Stroms und der umliegenden Landschaften und wurde von der Naturschutzbewegung des frühen 20. Jahrhunderts beeinflusst, die die Bedeutung einzigartiger Ökosysteme erkannte. Heute zieht der Park Besucher aus ganz Kanada und darüber hinaus an. Die Geschichte des Thousand Islands Nationalparks ist eng mit der Entwicklung der Region entlang des St.-Lawrence-Stroms verbunden. Vor der europäischen Besiedlung war das Gebiet die Heimat der Irokesen und anderer indigener Völker, die die Ressourcen der Region nutzten.
Die meistbesuchte Insel ist sicherlich Heart Island mit dem Boldt Castle, das Anfang des 20. Jahrhunderts in der Epoche der Romantik erbaut wurde und an ein Schloss am Rhein erinnert. Es sollte ein Geschenk werden für die Ehefrau des Millionärs George C. Boldt, dem Besitzer des Hotels Waldorf-Astoria. Doch tragischerweise verstarb sie plötzlich und der Bau wurde eingestellt, Boldt kehrte niemals auf die Insel zurück. Die Salatsauce „Thousand-Island-Dressing“ stammt hier aus der Region, sie hat den Namen Thousand Islands berühmt gemacht. Der Starkoch von George Boldt hat sie erfunden, ebenso wie den Waldorf-Salat.
 Wir genießen die Bootsfahrt und die wunderschönen Villen auf den kleinen Inseln. Nach einer langen Weiterfahrt erreichen wir am Nachmittag dann Kanadas Hauptstadt Ottawa, berühmt-berüchtigt als eine der kältesten Städte der Welt. Unsere Reiseleiterin Dagmar macht mit uns eine Orientierungsfahrt durch die Stadt und wir sehen die Basilika Notre-Dame aus dem 19. Jh., das Kunstmuseum, das Regierungsviertel Parliament Hill, die belebte Fußgängerzone Sparks Street, den künstlich angelegten Rideau-Kanal, den Supreme Court of Canada und bewundern die prachtvolle Architektur. Schließlich erreichen wir unser heutiges Hotel, das Holiday Inn Ottawa Downtown. Später machen wir einen Abendspaziergang, um das Parlamentsgebäude, das Luxushotel Château Laurier und die Schleusenanlage des Rideau-Kanals in Ruhe zu betrachten. Danach gehen wir noch mit einem Teil unserer Reisegruppe gemeinsam essen im Restaurant Occo, nur zwei Minuten vom Hotel entfernt und genießen die köstlichen Gerichte.

24.09.2025 – Omega Wildpark – Montreal

Strahlender Sonnenschein lockt zu einer letzten Rundfahrt durch Ottawa und wir haben sogar Zeit für einen Morgenspaziergang durch den Park der Rideau Hall, wo die Bäume bereits ihr flammendes Rot entwickeln. Und während der Weiterfahrt durch die Provinz Quebec geschieht das Wunder: rechts und links der Autobahn empfängt uns der Indian Summer! Die Blätter der Bäume präsentieren sich in einer Farbpracht, die jegliche Vorstellungen übersteigt. Sie färben sich rot, gelb und orange und verwandeln die Landschaft in eine ganz besondere, fast schon magische Atmosphäre. Wir genießen diese Leuchten im Sonnenschein. Knapp 80 Kilometer lang ist die Fahrtstrecke, und dann gehen wir auf Safari! Ohne Jagdausrüstung, nur mit der Kamera „bewaffnet“ erleben wir die beeindruckende Tierwelt des Omega Wildparks hautnah. Der Park erstreckt sich über 2.200 Hektar und ist mit seiner abwechslungsreichen Vegetation, dichten Waldgebieten, weiten Wasserflächen und saftigen Graszonen der Lebensraum für über 800 Tiere. Hier leben Rehe, Elche, Luchse und sogar Bären und Wölfe.
 Wir steigen um in einen offenen Bus, vorher haben wir uns im Shop noch mit Möhren versorgt, um den tierischen Parkbewohnern auch eine kleines „Leckerli“ anbieten zu können. Und das wird auch gerne angenommen...
Es ist, als ob die Tiere des Parks nur auf uns gewartet hätten, alle zeigen sich. Unzählige Karibus belagern auf dem Rundweg die Fahrzeuge und strecken uns ihre Schnauze entgegen. Majestätische Hirsche mit unglaublichen Geweihen liegen im Schatten der Bäume, Wildschweine wuseln durch das Unterholz und über die Wege, Wölfe durchstreifen ihr Gehege und mindestens sechs Bären können wir beobachten. In unserem Bus springen wir ständig mit gezückter Kamera von einer Seite auf die andere, denn immer wieder bieten sich neue Fotomotive und alles vor der Kulisse des wunderschönen Herbstwaldes, dessen Farben im Sonnenschein leuchten.
Erschöpft vom vielen Fotografieren - aber sehr glücklich und zufrieden - machen wir eine Mittagspause in dem kleinen Ort Montebello mit seinen malerischen Holzhäusern. Hausgemachte Käsesorten und andere Leckereien finden wir in der Käserei „Fromagerie Montebello“ und wir haben auch noch Zeit für einen kleinen Spaziergang durch den Ort.
 Dann führt uns der Weg in die pulsierende Metropole Montreal mit 1,7 Mill. Einwohnern. Die Stadt ist bekannt für ihre multikulturelle Atmosphäre und ihre Zweisprachigkeit, Französisch und Englisch sind hier gleichbedeutend. 
Wir checken ein in unserem heutigen Hotel Hyatt Place Montreal Downtown und am Abend gehen wir gemeinsam essen in das Vieux Port Steakhouse. In dem urigen Lokal, das typisch ist für die Altstadt, das „Vieux Montreal“ herrscht reger und sehr lebhafter Betrieb, was den Geräuschpegel in die Höhe treibt. Unser Busfahrer Fred bringt uns zurück zum Hotel, um uns den Fußweg von 30 Minuten zu ersparen und wir fallen satt und müde ins Bett.

25.09.2025 – Montreal – Quebec

Nach dem Frühstück geht es auf Stadtrundfahrt in Montreal. Ein zusätzlicher örtlicher Reiseleiter ist hier vorgeschrieben, so führt uns Louis Trudel ein in die Geschichte der Stadt, denn die Altstadt „Vieux-Montréal“ ist Zeitzeugin der britischen und der französischenKolonialherrschaft. Zur Freude von Fred, unserem Busfahrer, fahren wir auch zur weltberühmten Formel-1-Rennstrecke Circuit Gilles-Villeneuve auf der Insel Notre Dame. Sie hat eine Streckenlänge von 4,36 km, die Renndistanz beläuft sich auf 306 km, die in 70 Runden absolviert werden.
Die meisten Siege errangen Michael Schumacher und Lewis Hamilton, jeweils sieben Mal. Leider gilt für alle anderen Fahrzeuge hier die 30 kn/h-Vorschrift, sodass unser Bus mit Fred, dem besten Fahrer Kanadas, aus dem Rennen fiel.

Die Altstadt „Vieux-Montréal“ ist Zeitzeugin der britischen und der französischen Kolonialherrschaft. Da Montreal im Winter oft stark verschneit ist, hat man hier die größte Untergrundstadt der Welt errichtet, in der es sich trotz klirrender Kälte gemütlich shoppen lässt. Das verzweigte Netzwerk aus unterirdischen Ladenpassagen und Fußgängertunneln ist über 32 Kilometer lang und gilt als größte Untergrundstadt der Welt. Nächster Programmpunkt ist der großzügige Park Mont Royal auf dem Hügel über der Stadt, der bei schönem Wetter atemberaubende Ausblicke auf die Region bietet. Leider haben wir heute einen dunstigen Regentag erwischt und sehen gar nichts. So fahren wir schnell wieder hinunter und besuchen die neogotische Basilika Notre-Dame aus dem 19. Jh., deren Orgel mehr als 7.000 Pfeifen hat. 
Nach einer erholsamen Mittagspause gehen wir auf die 270 km lange Strecke nach Quebec. Die historische Stadt liegt malerisch am Ufer des St.-Lawrence-Stroms und gilt als ein Stück Frankreich auf dem amerikanischen Kontinent. Das historische Vieux-Québec wird als einzige Stadt Kanadas von einer Stadtmauer umgeben und zählt seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe. 
Wir erreichen das Hotel Delta Quebec und bereiten am Abend schon die Kofferanhänger vor für unsere morgige Einschiffung vor. Ahoi, die See ruft!


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