Reisebericht: Wanderreise West–Kanada – Rocky Mountains und Pazifik

16.09. – 02.10.2016, 16 Tage Rundreise mit 7 Wanderungen: Calgary – Banff – Athabasca–Gletscher – Jasper – Mount Robson – Whistler – Vancouver Island – Tofino – Pacific Rim Nationalpark – Victoria – Vancouver (56 Wanderkilometer)


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Den westen Kanadas erleben, seine Wege gehen, die Natur auf uns einwirken lassen, die Menschen kennenlernen, entspannen und diesen Urlaub so richtig geniessen. Das ist unser Motto.
Ein Reisebericht von
Elisabeth Fox-Maerki
Elisabeth Fox-Maerki

1. Tag

Wenn der erste Pilot sich mit Herr Vogel vorstellt und der Flugbetreuer Herr Pfeffer heisst, dann ist man sicher in guten Haenden. Bei Sonnenschein fliegt uns die Kranich-Gesellschaft nach Frankfurt. Bei Gate B 44 schauen wir einfach auf die Schuhe der dastehenden Passagiere und finden auch alsbald den Rest unserer Wandergruppe nach Kanada. 11 Stunden spaeter, nach einigen Filmen, Nickerchen, Snacks, Abend-und Mittagessen kommen wir weniger frisch in Calgary an. Und so befinden wir uns unverhofft noch immer am 1. Tag dieser Reise. Wir werden die gewonnene Zeit wieder verlieren, aber erst....am Ende der Reise. Das Gosseltern-Team auf Air Canada auch liebevoll Maple Flot genannt, ist nun auch froh, wieder daheim zu sein und Kuchen backen zu koennen. Wir werden von unserem Chauffeur Alex schon erwartet und das Flaeschchen Wasser fuer jedermann ist ein netter Willkommensgruss von Eberhardt. Unser Bus ist wie ein Museumsstueck und wird auch gleich von allen Seiten fotographiert. Das moderne Staedtchen Calgary mit seinen Hochhaeuser wird nun digital festgehalten ehe wir bei dem Austragungsort vieler Disziplinen waehrend der Olympiade 1988 anhalten und uns die Anlage anschauen. Die Rockie Mountains rufen, ab gehts, zum 2 Jack Lake als Einstimmung in diese herrliche Bergwelt. Die Fotos sprechen tausend Worte, klicken Sie auf die Fotogallerie ;-). Wir checken ins Spruce Grove Hotel ein und gehen eine halbe Stunde spaeter zum Abendbrot. Es gab ein Salatbuffet und danach ein riesengrosses schmackhaftes Sirloin Steak mit Pellkartoffel und seinen Saucen. Ein feines Essen, aber unsere Augenlider wollen einfach nicht mehr offen bleiben.

2. Tag


So viel schlafen wie wir wollten, koennen wir nicht, da der Jetlag uns immer wieder wachruettelt aber ploetzlich ist es nicht mehr die Zeitverschiebung sondern das Telefon. Es ist 6:30 Zeit zum aufstehen. Das Fruehstuecksbuffet ist im Nebengebaeude und so stellen wir auch fest, dass es draussen kuehl ist und die Wolken mit der Sonne verstecken spielen. Die Wolken gewinnen fast immer. Dies haelt uns aber keines Wegs ab, vorerst ein Picknick im Supermarkt einzukaufen und daraufhin gleich nach Lake Louise zu fahren. Auf der Fahrt erfahren wir die Geschichte ueber dieses Land und weshalb sich der Westen Kanadas nicht den USA angeschlossen hatte sondern es bevorzugte sich dem neuen Staate Kanada anzugliedern. In Lake Louise angekommen, packen wir unsere Rucksaecke und wandern los. Vorerst natuerlich durchs 5 Sterne Hotel auch weil es da sehr schoene Toiletten gibt ? Unsere heutige Wanderung biegt gleich mal von der Seepromenade rechts ab und ein Weg fuehrt uns stetig bergan bis wir bei Mirror Lake ankommen. Unterdessen haben wir schon eine Schicht Kleider weniger an, die Wolken verlieren immer wieder im Spiel und eine erste Pause ist angesagt. So, so, die Tiere schauen sich hier im See an, deshalb der Name ! Oberhalb dieses kleinen Sees sehen wir „the big beehive" ein Berg wie eine Cremeschnitte aus feinstem Blaetterteig geschichtet und rundfoermig wie eben eine Bienenwabe. Toll, das ermuntert uns auch gleich weiter zu steigen zu dem „little beehive". Nun sind wir in 1 ½ Stunden ganze 600 Meter gestiegen und geniessen auf dem Felsen oben sitzend die wunderbare Aussicht auf den hellblauen Lake Louise, seine Berge und Gletscher. Wir schauen auch ins Bowtal hinunter und sehen das Chateau Lake Louise. Es ist das einstmalige Eisenbahnhotel, heute von Fairmont gemanaged. Nach der Pause geht es wieder berghinunter bis zu unserem naechsten Ziel. Das Teehaus von Lake Agnes. Gemuetlich essen wir unser Picknick am Seesufer und schauen auf die traumhafte Bergwelt und die perfekte Spiegelung im See.
Der Abstieg faellt uns leicht und der Schlaf im Bus danach, noch leichter. Aber der Tag ist noch nicht aus, nun holen wir in den Zimmern unser Badezeug, denn wir wollen in die Thermalquellen von Banff. Gesagt, getan. Die Haut ist nun sehr geschmeidig und samtenweich von dem minerahaltigen Schwefelwasser......aber das bleibt unser Geheimnis. Nun haben wir eine Pause verdient, das Versteckenspiel nimmt heute kein Ende und die Wolken kaempfen hart um den Siegertitel. Bis es zum Abendessen ins nahegelegene El Toro geht, ist der Wettkampf abgeschlossen und alle Teilnehmer haben sich verzogen. Der Lachs mit der frischen Fruechtesalsa war sehr gut und mal ganz anders zubereitet.
Heute wollen wir bitte bis um 4 Uhr in der Frueh durchschlafen, der Jetlag schenkt uns sicher eine Stunde. Gute Nacht

3. Tag


Ahhh 7 Uhr und wir liegen noch immer in den strammgezogenen Betten wie eingebundene Mumien. Man kann gar nicht rausfallen oder aufstehen, man kann bloss rauskriechen. Item. Heute ist Sonntag, trotzdem ist alles offen, ausser der Post ! Auch heute haben wir grossartiges vor. Wir fahren gleich zur Gondel die uns auf den Sulphure Mountain bringt. Oben ist es kalt dafuer lacht die Sonne. Also marsch auf Sanson's Peak. Bloss 10 Minuten fuer uns Sportler, bei der Kaelte ! Auf diesem Aussichtspunkt schaut man aufs Bow Tal hinunter, sieht Banff, das Banff Springs Hotel, sein Golfplatz, lake Miniwanka sowie Mt. Rundel, Peak Louis, Mt. Cascade und viele, viele andere Berge. Neugierig schauen wir uns das Haeuschen von Mr. Sanson an und fragen uns, weshalb da 2 Betten drinnen sind und wie kann man bloss 40 Jahre alleine da oben wohnen ? Wir gondeln wieder talwaerts wo Alex mit dem Museumsbus auf uns wartet. Damit fahren wir zum Johnston Canyon. So viele Leute wollen sich diese Schlucht anschauen, der erste Kilometer ist wunderschoen aber sehr dicht besucht. Auf den naechsten 4 Km kommen wir an wunderschoenen Wasserfaellen vorbei und der Weg steigt stetig an aber ist aber nie steil. Um 13:00 Uhr sind wir an unserem Ziel angekommen. Es sind die Ink Pots, wie die kleinen Seen hier liebevoll genannt werden. Sie werden von unterirdischem Gletscherwasser gespiesen und man sieht wie das Wasser durch den Sand gedrueckt wird. Nichts zum baden, denn die Seelein sind bloss 4 Grad kalt und wir haben sowieso hunger. Unser Picknick nehmen wir am Flussufer ein und ziehen dann auch bald wieder ab, da sich duestere Wolken bilden. Wir haben viel Glueck, denn wir wandern anscheinend schneller, als die Wolken wachsen und kommen heil und trocken wieder beim Bus an. Das Abendessen ist heute abend mitten im Staedtchen Banff. Jeder kann sich heute was von der Karte aussuchen und bestellen was auch mal schoen ist. Nach diesem Wandertag sind wir muede und die strammen Bettlaken warten schon auf ihre „Reinkriecher".

4. Tag


Die Sonne lacht und zum Abschied von Banff fahren wir gleich mal zum Banff Springs Hotel. Gerne waeren wir Lassie, und waeren in der Presidentensuite untergebracht. Wie mag das wohl sein ? sicher ein Hundeleben ! Bow Falls heisst es als naechstes auf Elisabeth's Programm. Marilyn Monroe, soll genau hier im Film „Fluss ohne Wiederkehr" gespielt haben. Es ist wirklich ein schoener kleiner Wasserfall und vor Freude huepfen hier sogar die Reiseleiter. Alsbald gehts auf der Highway no1 weiter zu einem ganz speziellen See. Der Moraine Lake ist so beruehmt, dass seine Aussicht sogar fuer lange Zeit auf der 20 Dollar Note strahlte. Mit seinen 10 Bergen die ihn umrahmen, seiner tuerkiesen Farbe und der heutigen Spiegelung sind wir wie verzaubert von seiner Schoenheit. Ungern lassen wir uns von hier wegzerren, aber der Tag verspricht noch vieles. Wir fahren auf die Gletscherstrasse und halten beim Crowfoot Gletscher, beim Bow See und danach bei Peyto Lake an. Die Farben, die Weite, die schillernden Seen sowie die thronenden Berge sind beeindruckend. Ein kleines Mittagessen gibt uns wieder Energie fuer das naechste Abenteuer. Wir fahren mit einem speziell angefertigten Eiscoach auf einen Gletscher. Aber Achtung, das leere Flaeschchen nicht vergessen, denn das Eiswasser soll verjuengende Eigenschaften haben. Vielleicht erkennt uns dann niemand mehr, wenn wir wieder zu Hause sind. Wir werden fuer unsere eigenen Nachfahren gehalten! Der Jungbrunnen wurde gefunden ;-) In absoluter Sicherheit auf einem echten Gletscher zu stehen ist ein einmaliges Gefuehl. Es ist so schoen, dass sogar die Sonne wieder hinter den Wolken hervorblitzt um uns beizuwohnen. Unser Hotel ist nicht weit weg und am spaeteren Nachmittag checken wir in unsere Waldhaeuschen ein. Heute abend ist Barbeque angesagt und nach dem Essen erzaehlt uns Heidi, eine Baerenliebhaberin und Naturalistin, vieles und auch lustiges ueber die Einwohner dieses UNESCO Weltkulturerbes, die Nationalparks von Banff, Jasper, Joho, Waterton und Mt. Robson. Ein paar Stunden spaeter, rufen jedoch die Waldhaeuschen nach ihren Bewohnern und dieser Aufforderung koennen wir nicht entgehen und folgen gehorsamst.

5. Tag


Nach einer geruhsamen Nacht in unseren Waldhaeuschen und einem ueppigen Fruehstueck, fahren wir in Richtung Jasper und sehen ploetzlich beim Vorbeifahren zwei Woelfe. Alex haelt den Bus und versucht auch zurueck zu fahren, aber die beiden sind gerade am verschwinden und nur das Hinterteil ist noch sichtbar. So einen Zufall, Woelfe zu sehen sei doch sehr selten und wir haben gleich 2 gesehen. Kurz vor Jasper werden wir nochmals verwoehnt, denn eine Wapitidame zeigt sich gleich neben unserem Bus, kurze Zeit danach sehen wir auch einen Wapiti Hirsch der wohl noch sehr jung ist. Auf dem Weg zum Maligne Canyon staut sich auf einmal die Autobahn.....ein ganzes Rudel, das heisst ein Wapitihirsch mit seinen 12 Damen sonnen sich gleich neben der Autobahn. Er steht mit seinem Riesengeweih majestaetisch da und schaut auf sein, im Gras liegendes, Harem. Ein wunderbarer Anblick. Natuerlich will da jedermann zuschauen und einige Fotografen haben bereits Stative aufgebaut und hantieren mit Kameras die teilweise einen Meter lang sind ! Auch wir versuchen noch ein Park-Plaetzchen zu ergattern, aber wir sind ein Bus und so viel Platz gibts nicht mehr. Wir fahren einfach ganz langsam vorbei und schauen dem Schauspiel zu. Bald sind wir bei unserer Wanderung. An dem linken Ufer des Maligne Canyons wandern wir von der 5. Bruecke bis hinauf zum Restaurant wo uns auch der Bus wieder abholt. Dieser Fluss ist wirklich verzaubert, einmal fuehrt er viel Wasser, und gleich danach wieder ganz wenig. Unterirdische Fluesse speisen ihn und fuehren auch Wasser ab. Ganz eigenartig. Wir kommen auch beim „Weissen Ton" Wasserfall vorbei und schauen immer wieder hinunter in die Schlucht die bei manchen Stellen ueber 50 Meter tief ist. Im Winter kann man hier Eiswandern und Eisklettern. Das soll interessant sein. Beim Restaurant angekommen haben wir etwas Zeit zum Kaffee trinken oder das Geschaeft anzuschauen. Die handgemachten Mocassins sind sehr weich und huebsch mit ihren Perlen. Aber passen die noch in unseren Koffer ? Bald gehts wieder weiter, zu unserem naechsten Ziel. Der Maligne See. Vorbei am Medicin Lake sind wir auch bald da. Die Mittagspause ist etwas kuerzer, da wir schon in einer ½ Stunde mit dem Schiff zur Spirit Island fahren werden. Das Schiff heisst Mary Schaeffer und ihre Geschichte haben wir bereits im Bus vernommen. Die Bootstour bringt uns Glueck, denn das Wetter wird zunehmends besser und bald haben wir einen blauen Himmer mit strahlender Sonne. Jetzt werden aber viele schoene Erinnerungen geknipst. Schatzilein vor Spirit Island, Schatzilein und ich vor einem verschneiten Berg, ich bei dem herrlich tuerkisfarbenen See usw, usw. Nach 1 ½ Stunden sind wir wieder zurueck und steigen auch wieder in unseren Bus ein. Wir wollen naemlich in Jasper noch Pause machen und uns das Staedtchen anschauen. Gesagt, getan und nun weiter zum Athabasca Wasserfall. Ohhh wie schoen, wie hoch, wie tief, wie ausgegraben, ein Wunder der Natur. Wie man einen Inukshuk baut und was das Ding ueberhaupt ist, erfahren wir gleich danach. Diese Lektion wird dann auch gleich in Tat umgesetzt und wir bauen die einfallsreichsten Inukshuks. Da die Ausscheidung so schwierig ist, stossen wir einfach mit einem echten kanadischen Whiskey auf unsere Arbeit an und knabbern an den salzigen-Limetten-Snacks. Zurueck im Hotel erfahren wir, dass wir morgen Bus und leider auch Buschauffeur wechseln werden. Wir werden den antiken Bus nicht so sehr vermissen, aber Alex, der uns sicher und gut durch die Rockies gefahren hat, schon. Das Abendessen ist wieder koestlich und Alex isst mit uns mit. Stewart, der Hotelmanager, ist heute besonders grosszuegig mit seinem Wein und fuellt auf Anfrage unsere Glaeser nochmals. Ja, die kanadische Grosszuegigkeit, vielleicht duerfen wir davon eine Portion mit nach Hause nehmen.

6. Tag


Ein wolkenloser Himmel lacht uns heute an und frohgemut geniessen wir unser ausgiebiges Fruehstueck welches aus zwei Teilen besteht. Der erste Teil steht bereits auf dem Tisch, Brot, Kaese, Schinken, Butter, Marmelade usw. Kaffee wird gebracht und dann kommt der zweite Teil ein Teller voller Ruehrei, Speck, Kartoffeln, Wuerstchen und Toastbrot. Das alles in einem Restaurant mit Panoramafenster. Es geht uns wirklich gut, denn heute haben wir auch einen Geburtstag zu feiern und wir duerfen in einem modernen Riesenbus hinter Colin so sitzen, dass jeder der moechte, eine eigene Sitzreihe beanspruchen kann. Wir fahren nach Jasper und danach auf die Yellowhead Autobahn. Nun heisst es aufpassen, denn wir wollen die Abzweigung in den Sueden BC's nicht verpassen ! Ein Stuendchen spaeter, haben wir die Grenze zwischen Alberta und British Colombia, sowie jene zwischen Jasper National Park und Mt. Robson National Park ueberquert. Es ist auch der Moment, indem wir die Uhr wieder richten muessen. Der heutige Tag hat 25 Stunden, der Geburtstag wird instant verlaengert und wir stellen die Uhr eine Stunde zurueck. Vorbei der Wasserscheide sehen wir den Fraser River in seinen Kinderschuhen und fahren vorbei an wunderschoenen Seen. Bei Moose Lake, suchen wir natuerlich den Elch, der da rueber schwimmen soll ;-). Bald sind wir bei unserer ersten Wanderung entland des Fraser Flusses angekommen. Wanderschuhe an, Jacken an, den es ist bloss 6 Grad. Eine Stunde wandern wir gemuetlich ueber Stock und Stein, schauen die Wasserfaelle an und lernen auch die wichtigsten Baeume Britisch Columbien kennen. Beim Ende des Wanderweges wartet auch schon Colin auf uns. Auf der kurzen Fahrt zu Mt. Robson Parkplatz sehen wir auch den maechtigen Berg. Mt. Robson ist der hoechste Berg BC's mit seinen 3954 M.ue.M. Mit so einer fantastischer Kulisse feiern wir nun den Geburtstag eines Gastes. Der kanadische Champagner mit den Ahornkeksen untermalen das Fest. Danach kaufen wir noch ein kleines Picknick ein und gehen alsbald auf unsere naechste Wanderung. Wir wandern auf dem Berg Lake Trail bis zum Kinney Lake. Eine herrliche Aussicht wird uns prophezeit....und ja, wahrhaftig eine praechtige Aussicht nicht nur auf Mt. Robson sondern auch eine wundebare Spiegelung von anderen verschneiten Bergen im Kinney See. Unsere Herzen singen. Der selbe Weg zurueck zum Bus ist eigenartigerweise bloss halb so lang wie hin ! Nun tut es uns aber gut, wieder im Bus zu sitzen und unsere Beine auszuruhen. Wir erfahren wie so ein Lachsleben eines der fuenf verschiedenen pazifischen Lachse ausschaut, wie sie leben, wie lange, wohin sie schwimmen und wie sie laichen. Wir halten auch gleich bei einem Fluss an, wo die Lachse laichen aber eben im August und nicht ende September. Auf der Reise zu unserem Hotel horchen wir der kanadischen Saengerin Diana Krall zu und doesen ein wenig vor uns hin. Die strahlende Sonne, sowie die weissverschneiten Berge, der grosse Wald, die kleine Doerfer und die verschiedenen Fluesse begleiten uns. In Clearwater checken wir in unser Hotel ein und stoebern noch ein bisschen im Garten herum ehe wir zum Abendessen im Hause gehen. Heute testen wir den Coho Lachs, er schmeckt sehr lecker, andere waehlen das Haehnchen oder den Steak. Manche gehen auf einen kleinen Abendspaziergang, aber die geraeumigen Zimmer rufen schon.

7. Tag


Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir heute mit unserem Bus in den Wells Grey Park. Als erstes besuchen wir die Spahat Wasserfaelle. Wir steigen aus, gehen die 2 Minuten und stehen dann auf einer Terrasse mit Sicht auf ..... Weiss ...... Der Fluss unten in der Schlucht ist warm, die Luft aber noch kuehl und die ganze Aussicht ist in Nebel gehuellt. Hmm, also weiter zur Ranch wo unser Paddelfuehrer schon auf uns wartet. Mit seinem lockigen Haar und den verschlafenen traeumenden Augen, schaut er eher nach Cowboy Romantik aus. Er faehrt mit seinem Jeep vor uns her und haelt an schoenen Orten, sodass wir auch tolle Bilder knipsen koennen. Wir hoeren viel ueber die Homestaeds und das Leben der Ersten Nationen hier in Kanada. Bald sind wir auch schon bei den naechsten Wasserfaellen, mal schauen ob die Sonne schon die Luft gewaermt hat. Ja, so ein wunderbarer Anblick, ein Wasserfall so gebogen wie ein Hufeisen auf zwei Etagen. Es schaut ein wenig aus wie die Niagara Faelle, verkleinert und ohne Hochhaeuser. Es sind die Dawson Falls, wir haengen auch gleich einen Spaziergang an, ehe wir weiterfahren zum Clearwater See. Heute steht Kanu fahren auf dem Programm und wir schauen alle ein bisschen besorgt auf den riesengrossen spiegelglatten See. Keine Sorge ! so haelt man das Paddel, man setzt sich zu zweit ins Kanu, so paddelt man, so steuert man und so steigt man ein. Easy. Bitte alle nachahmen und in die mitte des Sees paddeln.....ja, einige machen ein paar extrarunden und fahren im Kreis, andere bevorzugen das Zigzag Muster und wiederum andere paddeln perfekt einfach synchron bis in die Mitte des Sees. Jetzt erhalten wir von unserem ueber-netten Kanufuehrer Travis Einweisung in die Kunst des Kanufahrens. Mehr oder weniger geschmeidig gleiten wir nun uebers Wasser und haben sogar Zeit, die schoene unangetastete Natur, den glitzernden See und die waermende Sonne zu geniessen. Da vorne, ein Sandstrand, das ist unser Ziel, hier gibt es unser Mittagessen. Ein schoener Schmetterling setzt sich auf einen Arm, ach schau, die schoenen Federn ! oehh, Fell ? Haut ? Was hat denn so ein Schmetterling. Riesengelaechter, die Sonne brennt direkt auf unsere Koepfe. Einige unter uns springen auch gleich zur Kuehlung ins klare Wasser, es ist gar nicht kalt.....brrrr. Die Grillwurst mit Broetchen und die Salate schmecken vorzueglich hier am Seesufer, und das zurueck-paddeln geht schon wie von alleine. Da wir die letzte Gruppe sind die Kanue fahren gehen, tragen wir die Kanus auch gleich zum Anhaenger damit sie in den Winterschlaf gehen koennen. Auf dem Rueckweg halten wir noch beim hoechsten Wasserfall BC's an. Die 141 Meter hohen und sehr imposanten Helmecken Falls. Viele Fotos werden gemacht und die Basaltformation des Gesteines dieser Schlucht gefaellt unseren Augen. Zurueck in der Ranch, stehen etwa 20 Pferde beim Gatter, es ist bald 6 Uhr und das Abendessen wurde noch immer nicht serviert, scheint auf ihren lieblichen Gesichter geschrieben. Nur ungern steigen wir wieder in unseren Bus und nur das Wissen, dass wir auch heute wieder so gut essen werden im Hotel, ueberzeugt uns. Richtig, das Abendbrot war vorzueglich und mit vielen tollen Eindruecken und etwas Muskelkater an den Armen fallen wir in unsere Betten.

8. Tag


Nebel, ueberall nur Nebel. Nach dem schoenen Fruehstueck aber, hebt sich der Nebel und verwandelt sich in eine Wolke. Naja, heute darf es nicht so toll Wetter sein, denn heute haben wir viele Kilometer zurueckzulegen und auch sehr schoene. Zwischen Clearwater und Kamloops geht es gemuetlich dem North Thompson River entlang und wir horchen den Geschichten der Goldgraeber, des David Thompson und Simon Fraser zu. Wir erfahren auch, weshalb in West Kanada so viele Chinesen wohnen. In Kamloops machen wir im City Hall Halt, da es hier immer saubere Toiletten gibt und man waehrend des Wartens die schoene Bilder der guten alten Zeit betrachten kann. Die riesigen Shopping Malls am Stadtrand sind wohl fuer alle Leute der Umgebung gedacht, wir sind nun auch fast 300 Km gefahren, ohne ein groesseres Zentrum zu sehen. Vorbei an etlichen Salzseen kommen wir zum Kamloops See. Da gab es zu Goldgraeberzeiten sogar eine Dampfschiffahrt um die Gueter in die Goldgraeberstaedte zu befoerdern. Natuerlich machen wir auch da Halt. Etwas verregnet schauen wir den langen See an und entdecken den wilden Salbei, der hier waechst. Er ist sehr stark im Geschmack und sicher nicht geeignet fuers Piccata Schnitzel. Nun fahren wir nach Cache Creek, wo wir naechstes mit einem Spaten zurueckkehren wollen (da hier anscheinend viel Gold versteckt sei, was bis heute nicht gefunden wurde). Aber bitte nicht weitersagen ! Bei der historischen Hat Creek Ranch kehren wir ein. Wie damals zu Goldgraebers Zeiten, halten auch wir und verweilen nicht Tage aber ein paar Stuendchen. Vorerst werden wir mit einer Pferdekutsche zum Haupthaus, auch Hotel oder Roadhouse genann,t gefuehrt. Eine Filmcrew arbeitet gerade in der historischen Kueche also schauen wir alles andere an. Sie brauchen anscheinend keine deutschen Statisten. Wir betrachten den Empfangssalon, den Speiseraum mit feinstem Porzellangeschirr, den Saloon mit Spielkarten auf dem Tisch, die keine Zahlen darauf haben, die Schlafzimmer sowie die antike, handbemalte Tapete die noch auf Seide aufgezogen ist. In den Zimmers scheinen die Gaeste soeben erst ausgecheckt zu sein, doch haben sie ihre Klamotten vergessen. In dem nahegelegenen Holzhaus, lebten die ersten Besitzer dieses Hotels, 3 von ihren 11 Zoeglingen sind auf den schiefen Weg geraten und wurden zu den gefuerchtesten Kriminellen BC's. Sie mussten haengen um fuer ihre zahlreichen Straftaten zu bezahlen. Nun besuchen wir aber auch die friedliche Indianerstaette. Der Fuehrer, ein Sushwap Erste Nation, ist leider heute nicht da, weil in seinem Dorf jemand gestorben ist und alle in Trauer sind. Wir wollen uns soeben das Kekuli, die Sauna, die Kochstelle, Kuehlschrank usw. anschauen, da kommt der Waechter mit einem Schiessgewehr daher. Die Baerin ist wiede ganz in der Naehe und wir hoeren ueber den Walky Talky wo sich die Mama Baer mit ihren Kleinen gerade aufhaelt. Wir sind in Sicherheit, der Waechter bleibt bei uns bis wir nicht zurueck beim Eingangsgebaeude und dem Restaurant sind. Wir haben die Baerin nie gesehen, aber das ist auch gut so, denn soooo nahe wollen wir gar keinen Baeren sehen! Ein feines Mittagessen erwartet uns und schmeckt uns auch sehr. Weiter gehts nun nach Lillooet der schwindelerregenden Fraserschlucht entlang. Danach haben wir noch die Duffy Lake Road mit ihren 10'000 Kurven zu bestehen ehe wir in Whistler ankommen. Noch auf der Passtrasse, kurz vor Pemberton, sehen wir ihn.... ein grosser, schoener schwarzer Baer. Natuerlich haelt Colin damit wir auch Fotos machen koennen, aber die Autos hinter uns stauen sich und die Kurven auf dieser Strasse sind echt eng und unuebersichtlich, also muessen wir schneller weiterfarhren, als wir es erwuenscht haetten. Aber, wir haben ihn gesehen, den ersten Baeren auf dieser Reise. Etwas geraedert checken wir ein und machen noch gemeinsam einen Orientierungsspaziergang durchs Dorf. Viel sind wir gefahren, noch mehr haben wir gesehen, muede fallen wir in die weichen Whistler-Betten.

9. Tag


Heute duerfen wir eine halbe Stunde laenger schlafen.....da wir einen Whistler-Blackcomb Wandertag einschalten. Das Fruehstueck dauert zwar ewig bis es bestellt ist und noch eine Ewigkeit, bis es zubereitet und serviert wird. So hat das Wetter auch Zeit sich zu verbessern und wir gehen gut gelaunt zur Talstation der Whistler Gondel. Hier wird gerade ein Film gedreht und wir werden ganz schnell abgefertigt. Schon schweben wir in Gondeln die jeweils 8 Personen fassen koennen. 20 Minuten dauert diese Fahrt unterdessen hoeren wir einige Whistler Skigeschichten und schauen gespannt in die Tiefe wo die Downhill Biker, Kopf und Kragen aufs Spiel setzen um mit so einem Drahtesel so schnell wie moeglich den steilen Berg hinunter zu flitzen. Ausschauen tun sie wie mittelalterliche Krieger die sich gerade durch den Schlamm gekaempft haben. Durch die erste Wolkendecke sind wir durchgeschwebt und nun sind wir auf Whistler Mountain oben. Ein fantastischer Blick auf die Bergspitzen, die Gletscher und einen kleinen Stausee tut sich vor unseren Augen auf. Da die Wolke jedoch hochkommen moechte, entscheiden wir uns, gleich auf Blackcomb hinueber zu schweben. WOW, wir sitzen in der laengsten Seilbahn der Welt mit der laengsten Spanne. Wir fliegen von einem Berg zum andern in einer dicken Wolke gehuellt. Auf Blackcomb aber, blaest ein zarter Hauch von Wind und alsbald ist die Sicht wieder frei. Auf gehts, die Wanderung zum Balckcomb Lake wartet schon auf uns. Es ist ein sehr schoener Weg, etwas eng, durch Wald und ueber Pisten mit herrlicher Aussicht auf Whistler Mountain und sogar auf den Black Tusk. Beim See machen wir Pause ehe wir denselben Weg zurueck nehmen. Nun schaut die Welt wieder ganz neu aus und wir reden und lachen viel ueber verschiedene Themen. Zurueck in Whistler, wollen die einen zu Lost Lake spazieren, andere wollen einkaufen gehen und die meisten wollen einfach das Dorf mit seinem Musik festival geniessen. Wir sehen uns alle wieder zum Abendessen im La Boca, wo uns die Vorspeise und das Dessert sehr gut schmecken, die Pasta dazwischen, als Hauptgericht, jedoch etwas weniger. Heute ist Samstag, da ist im Dorfkern sicher noch mehr los als gestern. Whistler ist ein echtes Partydorf mit einem Durchschnittsalter unter 25 Jahren. Schoen wars.

10. Tag


In Whistler ist immer gut schlafen und das Fruehstueck ist auch heute wieder spaet aber ueberschwenglich. Heute fahren wir schon zeitig weg, eine ½ Stunde frueher als ueblich da wir nach Vancouver fahren werden um dort die Faehre auf die Insel von Vancouver zu erwischen. Der Himmel ist verhangen und die Strasse ist an diesem Sonntagmorgen ganz leer. Wir erfahren vieles ueber die Olympiade die hier im 2010 abgehalten wurde und auch wie es zu Whistler Blackcomb kam. Vielleicht sollten wir auch in Whistler ¼ Zimmer in einem Hotel kaufen, sodass unsere Investition sich so schnell verdoppelt ! Mit solchen Flausen im Kopf, kommen wir gut voran und sind auch zeitig bei der Faehre in Horseshoe Bay. Kaum auf der Faehre lichtet sich auch schon das Wetter und wir sehen in den ersten 10 Minuten eine Gruppe Schweinswale tummeln. Sie sind so schnell, dass man sie kaum fotografieren kann. Wir schauen auf die vorgelagerten Inseln und die Stadt Vancouver in der Ferne. Auf der Faehre gibt es allerhand, ein Geschaeft mit Kleider und Schnickschnack, sowie ein Restaurant, eine Bar, Spielplatz und Sonnendeck. Nach 1 ½ Stunden segeln wir in Nanaimo ein und fahren auch gleich weiter zu unserem Mittagsziel. Coombs heisst dieser Markt wo die Ziegen auf dem Dache grasen und man in der Markthalle allerhand zu essen finden kann. Interessante Geschaefte gibt es um diese Markthalle herum und wir amuesieren uns an der feilgebotenen Ware die teilweise wirklich viel zu gross ist mitzunehmen. Nach einer Stunde gehts wieder weiter zum naechsten Ziel. Ein Stueck wunderschoener Urwald will von uns erforscht werden. Die Riesen schauen auf uns kleine Menschen hinunter und wundern sich vielleicht weshalb wir wie wild knipsen. Diese Stunde im Urwald vergeht viel zu schnell. Die naechsten 2 dafuer ein wenig langsamer. Die Reise durch die Insel, an die wilde West Kueste, ist sehr kurvenreich und verfuehrt uns, nach Gespraechen ueber das Sozial- und Schulwesen Kanadas, dazu, die Augenlieder von innen anzuschauen. Bei Sproat Lake und Kennedy Lake vorbei kommen wir in Ucluelet an. Einchecken und dann gleich auf eine schoene Wanderung auf dem Wild Pacific Trail bis zum Leuchtturm. Dort wartet Colin schon auf uns und faehrt uns ins Restaurant zum Abendbrot. Alles war lecker aber danach eilen wir in unsere Zimmer. Gute Nacht.

11. Tag


Es nieselt ein wenig wie es sich fuer einen Regenwald gehoert. So fahren wir nach dem Fruehstueck auch gleich los auf unsere erste Wanderung heute. In einem Urwald wandern wir auf einm Holzpfad an riesengrossen Westlichen Roten Zedern, Hemlock Tannen und Douglasien vorbei. Das Unterholz ist bedeckt mit Moos, Farnen, Stinkkohl und feinen Bueschen mit kleinen roten Beerchen drauf. Wir sehen auch des Teufels Schlagstock, die Devil's Club Pflanze kann sich sehr gut gegen die Hirsche wehren, die ihre Blume und Beeren fressen moechten. Da sie jedoch mit tausenden versteckten Nadeln vesehen ist, ist sie vor dem Verzehr geschuetzt. Wir staunen ueber die wunderbare Natur und stellen uns immer wieder neben die Riesenbaeume wohl, damit wir schlanker ausschauen. Unsere Kameras laufen wieder auf Hochtouren. Auf einmal aber, stehen wir wieder vor unserem Bus, wir sind einen Rundweg gegangen. In Tofino fahren wir vorerst durch das Surferdorf und halten auch beim Supermarkt an um unser Mittagessen einzukaufen. Auch heute, werden wir zu Mittag an einem ausgefallenen Ort sein. Dieses Mal fahren wir mit einem Privatschiff von Tofino nach Maquinna Park. Wir sehen unterwegs einige Otter die auf dem Ruecken schwimmen und sich von dem feinen Regen berieseln lassen. Ein Otter aber ist heute ganz besonders zum Spiele aufgelegt. Er springt immer wieder aus dem Wasser um danach Walfisch zu spielen und seine klitzekleine Schwanzflosse zu zeigen. Suess. Auf einem Felsen ruhen auch einige Robben, es sind Hafen Robben, sie sind hell und man sieht sie sehr gut auf dem duckeln Fels. Die Moeven wollen die Robben verjagen, denn sie stuerzen sich immer wieder flugs auf die Robben, bis die nicht endlich den Fels freigeben. Einen Moevensieg, haben sie errungen. Bei Maquinna Park angekommen, verabschieden wir uns von Chris und Sarah, den beiden Kapitaenen, ehe wir unser Picknick unter Dach einnehmen. Die Wanderung zu den Heissen Quellen ist auch wieder auf einem Holzweg. Auch hier ist der Wald unberuehrt und alles glizert, wenn Licht sich durch die vielen Baeume durchzwaengen kann. Nach einer Stunde sind wir bei den Quellen, nun heisst es Badehose an und ab ins warme Nass. Fast alle goennen sich diese schwefelangereicherte Pause andere brauchen wir um die Fotos zu knipsen ! Nach ¼ Stunde ist die Haut fein und warm, die Fingerspitzen wie von einer Waschfrau ganz aufgeschwollen und wellig. Den Weg hinein gehen wir nun auch wieder zurueck und da hoeren wir auch schon unser Flugzeug. Denn heute fliegen wir mit einem Wasserflugzeug wieder zurueck nach Tofino. Die ersten sechs unter uns, sitzen in einem Beaver und drei weitere in einer Wasser-Chessna. Wir sind eine groessere Gruppe, also kommt der Beaver und die Chessna nach ½ Stunde wieder zurueck und holt den Rest der Gruppe ab. Da wir heute keinen Sonnenschein haben, fliegen wir auch sehr niedrig und wir koennen so, jeden Fisch und sogar einen Baeren von oben sehen. Was fuer ein Abenteuer, einfach herrlich mit so einem Wasserflugzeug zu fliegen. Der Tag ist aber noch lange nicht aus. Wir wollen noch einen Strandspaziergang machen und danach das Lachs-Abendessen geniessen. Am Strand lernen wir die Pflanze Kelp kennen und betrachten auch die riesengrossen Muscheln die es hier anschwemmt. Viel Holz ziert auch die BC Straende und Surfer spielen mit den Wellen. Einen vollen, langen und eindruecklichen Tag haben wir heute erlebt, wir werden alles unseren Kissen erzaehlen.

12. Tag


Herrlicher Sonnenschein erwartet uns heute. Noch schnell das letzte Bild von dem schoenen alten Schiff „Canadian Princess". Sie war nun 30 Jahre hier in Ucluelet angelegt und wird morgen den Hafen verlassen. Ein chinesischer Millionaer hat das Museumsstueck gekauft und niemand weiss so richtig, wohin sie segeln, oder besser „gezogen" wird. Wir werden es sicher in den Zeitungen erfahren. Ein Halt beim Wickaninnish Center beschert uns einen gebuehrenden Abschied von Pacific Rim National Park. Es war sehr schoen und hat uns sehr gefreut ! Haette Kaiser Franz Joseph gesagt. Die Sonnenstrahlen glitzern auf den langen Wellen, der Dunst des Meeres huellt die Felsen in ein zartes Licht und die angeschwemmten Hoelzer bleiben wie Kunstwerke am Strande liegen. Unsere Reise fuehrt uns wieder zurueck in die Wirklichkeit, vorbei in Port Alberni mit einem Stopp bei Tim Hortons fuer Kaffee und Donuts, sodass wir gestaerkt nach Chemainus weiterfahren koennen. Chemainus ist ein Freilichtmuseum ganz besonderer Art. Das Dorf ist eine Bildergallerien. Hier bleiben wir eine Weile, um die vielen Gemaelde anzuschauen, und auch was kleines zu Mittag zu finden. Danach gehts weiter nach Victoria. Hauptstadt von Britisch Columbien mit seinen schoenen Blumenampeln, dem majestaetischen Parlament dem lebhaften Hafen und natuerlich dem maechtigen Empress Hotel. Wir machen eine Stadtfuehrung zu Fuss und lernen so gleich schon Chinatown mit ihrer eigenen Schule und engen Gassen kennen, sowie die Bastion, die Government Street mit allen ihren tollen Geschaeften und die Agatha Christi-Romeo und Juliette-Geschichte um den Architekten des Parlaments. Unser Hotel ist ganz in der Naehe des Hafens und das feine Restaurant indem wir fuer unser Abendessen gebucht sind, hat eine herrliche Aussicht auf das beleuchtete Parlamentsgebaeude. Mmmm, der Steak, der Lachs, das Haehnchen, alles ist so lecker, dass viele danach noch im Irish Pub bei live Musik auf ein Bierchen einkehren. So wird es eine kuerzere Nacht im Hotelzimmer, aber Morgen muessen wir auch nicht so frueh wieder raus.

13. Tag


Schoen ist es bei Sonnenschein ohne Wecker aufzuwachen. Das Fruehstueck ist heute leider nicht so schoen. Die Pappkartonbecher fuer Saft, Kaffe und Tee sind nicht nur haesslich und unappetitlich sondern auch noch razioniert und abgezaehlt sowie die Teller. Die haben wohl Angst, dass wir zuviel trinken und essen. Das ist alles sehr eigenartig und DAS Telefon wir gebraucht. Dafuer werden wir mit einem herrlichen Tag verwoehnt und vergessen das Vergangene schnell. Viele haben sich fuer die Walbeobachtungstour angemeldet und andere wandern lieber am Hafen entlang. Bei der Walbeobachtung, sehen wir alsbald 6 Killerwale die auch Orca genannt werden. Sie fischen gerade und Mike, das 20 Jaehrige Maennchen hat wohl soeben eine Robbe oder so gefangen. Er schwimmt im Kreise, taucht ab, stuermt wieder hoch um sich bald wieder in die Tiefe zu stuerzen. Ein wunderbares Schauspiel. Ein aeltere Damen-Orca zieht gemuetlich mit ihrem Baby vorbei und die zwei Schwestern Keiko und Kiko eilen mit Keiko's Baby in Richtung Mike. Das Baby kommt fast nicht nach, so schnell schwimmen die beiden. Alle gehoeren der K-Familie an und wir lernen vieles ueber das Leben der Orca's. Weiter oestlich sollen zwei Buckelwale sein. Nichts wie hin. Tatsaechlich sehen wir sie und viele haben auch die beruehmte Schwanzflosse beim Abtauchen knipsen koennen. Bald flitzen wir wieder ueber die Wellen um uns auch noch die Seehunde und Seeloewen anzuschauen. Hunderte, liegen auf dem Felsen an der Sonne und grunzen und stinken vor sich hin. Ein herrlicher Anblick. Die drei Stunden sind flugs vergangen und der Nachmittag wir nun fuer Einkaeufe, Museums-besuch und eigene Erkundungen ausgenuetzt. Heute haben wir unser Abendessen im nahegelegenen Vista 18. Ein vornehmes Restaurant auf einem Hotel-turm. Die Nacht ist lau und laedt auf einen Verdauungs-spaziergang zum Parlamentsgebaeude ein. Das letzte Foto wird gemacht ehe das Bett uns ruft.

14. Tag


Nun klappt das Fruehstueck. Wir haben Glaeser, Tassen, Teller zur Genuege und heute gibt es auch reichlich dunkles Brot, Fruechte, Ruehrei usw wie wir uns das nun gewoehnt sind. Heute verlassen wir Victoria, indem wir noch die Nobelgegend dieser Stadt besuchen. Vorbei an der Meile Null der Highway number one, an Oak Bay, den Uplands und der Universitaet von Victoria gelangen wir zu den Butcharts Garden. Ach wie wunderschoen, hatte damals die Mrs. Butchart ihren Garten anlegen lassen. Diese Blumenpracht begeistert ueber 1 Million Menschen jedes Jahr. Wir gehoeren auch dazu und geniessen die Stunde. Voller guten Ideen und neuen Eindruecken fuer unseren eigenen Garten und den Balkon zu Hause fahren wir zur Faehre die uns aufs Festland nach Vancouver segeln wird. Auf der Faehre nehmen wir unser Mittagessen im Restaurant ein. Wie auf einer Mini-Kreuzschiffahrt, gibt es ein vorzuegliches Buffet mit sehr schoener Aussicht. Nach ein einhalb Stunden treffen wir bei Vancouver ein. Noch ein Stuendchen Fahrt und schon sind wir auf unser Stadtrundfahrt. Vorerst gehts nach Chinatown, wir steigen aus und gehen da zu Fuss durch, damit wir auch alles sehen und riechen koennen, danach gehen wir durch Gastown, es ist der aelteste Teil Vancouvers, ganz aus Backsteine gebaut. Die beruehmten Dampfuhr wird ganz genau unter die Lupe genommen, denn wer hat schon eine Uhr gesehen mit einem Trieberk wie eine Lokomotive ? Canada Place, die Olympische Fackel, Coal Harbour und Stanley Park zeigen sich von der besten Seite. Bei den Totem in Stanley Park lernen wir wieder einiges ueber diese Geschichts-erzaehlenden Pfaehle und horchen ihren Legenden zu. Der Stanley Park hat eine 10 Km Rundstrasse und endet am englischen Strand. Da ist auch unser Hotel. Nun will jeder noch in die Stadt oder an den Strand und alle stuermen los. Heute verabschieden wir uns auch von Colin, er faehrt wieder zurueck in die Rockies und wir im Gedanken mit ihm.

15. Tag


Sonnenschein, wunderbarer Sonnenschein. Das Fruehstuecksbuffet ist schoen und unser neuer Kleinbus faehrt uns entlang der Nordkueste Vancouvers zu einem schoenen Park. Wir wandern 1 Stunde im Lighthouse Park wo wir immer wieder zu herrlichen Aussichtspunkten gelangen und wo wir uns auch von den Urbaeumen gebuehrend verabschieden koennen. Der Wanderweg sei relativ ebenerdig wird uns prophezeit....aber eben, nur relativ.....es geht rauf und runter, ueber Wurzeln und Steine, auf Felsen hinauf und unter Beaumen durch. Nun sind unsere Lungen von der guten Luft angereichert und wir lassen uns zu einer der laengesten Haengebruecken der Welt bringen. Bei Capilano Suspension Bridge, so heisst diese Bruecke, amuesieren wir uns ueber den Lebenswandel ihrer frueheren Besitzer, bewundern die schoen geschnitzten Totem und gelangen so zur Bruecke. Wir trauen uns alle hinueber, auch weil man ueberall in diesem Park versteckte Stempel hat wo man seinen Weg abstempeln lassen kann, zur Erinnerung ! Natuerlich sind einige Stempel auf der anderen Seite der Bruecke. Dort klettern wir auch auf einen Turm, wo beim Wipfelweg verschiedene Bruecken an hohen Bauemen angebracht sind. Die Fotoapparate arbeiten wiede sehr fleissig und ihre Besitzer versuchen hinter ihnen herzulaufen. Wieder zurueck auf der Eingangsseite, erleben wir auch den neuen Weg, der an einer Felswand angeklebt ist. Da braucht man noch mehr Mut, aber uns Wanderer schuechtert sowas nicht ein. Jetzt verstehen wir auch ein wenig, wie es den Kletterer geht die auf einer Via Ferrata gehen. Nun ist aber Zeit fuers Picknick. Tische, Stuehle, Baenke gibt es zur Genuege und man riecht den Duft der Speisen die gegrillt werden. Nach der Pause fahren wir zur Capilano Fischaufzucht und gleich danach schauen wir uns den Damm von Capilano Lake an. Es werden gerade Arbeiten am Damm durchgefuehrt und so machen wir ein Foto von der unendlichen Tiefe und dem Wasser, was da hinunterstuerzt. Das naechste Ziel und Abenteuer wartet schon auf uns, mit einer Gondel schweben wir auf Vancouvers Hausberg, den Grouse Mountain. Auf 1200 Meter scheint es hier waermer zu sein als unten am Meer und wir wandern kurzaermelig zu dem Grizzly Habitat um zu schauen, was Grinder und Coola so machen. Es ist ihnen zu warm und sie doesen vor sich hin. Der kurze, langsame Peak Sessellift ist heute das letzte mal geoeffnet und dieses Vergnuegen wollen wir auch mitmachen. Nichts wie hin und „Aufi" gehts. Uh, hu, die Aussicht von hier oben ist noch gigantischer als jene von der Gondel aus. Ganz Vancouver liegt uns zu Fuessen. Nur die Holzfaeller-show, ueberzeugt uns doch wieder hinunter zu fahren. Die Show ist echt lustig und die zwei Holzfaeller kaempfen um den ersten Preis. Sie faellen, sie kraxeln, sie balancieren und sie schnitzen mit Kettensaegen, der Holzfaeller rechts gewinnt schlussendlich und die Freude ist gross. Unsere Freude auch, denn Grinder ist aufgewacht und spaziert gemaechlich zum Wasser. Er ist schoen dick angefressen da er ja auch bald in den Winterschlaf gehen wird. Wir hingegen, werden nun mit einem wunderbaren sophistizierten Abendessen verwoehnt. Das Menue hat sogar das Eberhardt Logo drauf und das Essen ist so vorzueglich, dass wir uns lange daran erinnern werden. Das Abendessen bei der Aussicht ist ein Erlebnis fuer sich. Die englische Koenigsfamilie die im Moment in Victoria verweilt wird in den naechsten Tagen auch hier essen, hoffentlich haben sie es auch so schoen und lustig wie wir. Ein schoener Abend soll auch gebuehrend abgerundet werden und die Ueberraschung, der 3 Stretch Limousinen ist gelungen. Kein Weihnachtsbaum hat je so viele gleuckliche Gesichter auf einmal gesehen. Stilvoll fahren wir durch Downtown Vancouver bis zu unserem Hotel. Der Absacker in der hauseigenen Bar mit den 2 Pianospielern haben diesen Abend noch musikalisch abgerundet und die Martinis und Mohitos schmeckten auch ganz lecker. So haben wir einen wunderbaren letzten Tag in Vancouver verbracht.

16. Tag


Ohh, eine Jacke hat sich gestern bei der Capilano Suspension Bridge vom Besitzer getrennt und hat mausseelen alleine die ganze Nacht auf einer Bank verbracht. Der Besitzer hat sich gemeldet, die Jacke auch, ein Taxi hat die beiden wiedervereint und die Wiedersehensfreude ist riesengross. Bald kommt auch schon unser Bus, der uns zum Flughafen bringt. Wir sind etwas traurig gestimmt, lieber wuerden wir diese Reise gleich nochmals umgekehrt machen. Das einchecken geht reibungslos sowie die Kontrollen. Eine Stunde haben wir noch um uns umzuschauen und dann bekommt jeder wieder seine 50 cm im Quadrat als Spielwiese zugewiesen fuer die naechsten 5 Stunden. In Toronto eilen wir zum Gate E 75. Unser Flug wird uns ueber Nacht nach Frankfurt bringen. Ein Abendessen und ein Fruehstueck spater landen wir am...

17. Tag


...mit 20 Minuten Verspaetung in Frankfurt. Es ist bereits 11:40 ! Nur gut, dass wir uns in Toronto schon kurz vor-verabschiedet haben, aber leider noch ohne der grossen Umaermelung ! Das muessen wir noch nachholen, hoffentlich bei einer naechsten Reise, denn es war allzu schoen mit dieser wunderbaren Gruppe. Wir sind zu einer netten Reisefamilie zusammengewachsen. Alle muessen eilen in Frankfurt, einige bleiben hier, andere fliegen gleich weiter nach Basel, Berlin, Leibzig oder nach Dresden. Alle Anschlussfluege sind schon sehr bald. Adieu Ihr Lieben, toll wars mit Euch. Tschuesschen, Tschuesschen, Kuesschen, Kuesschen. Bis aufs naechste Mal.

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