Reisebericht: West–Kanada intensiv – Rundreise mit Bärenbeobachtung in Alaska

01.09. – 16.09.2012, 15 Tage Rundreise West–Kanada – Calgary – Rocky Mountains – Banff – Jasper – Prince George – Smithers – Bärentour in Alaska – Inside Passage – Vancouver Island – Victoria – Vancouver


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Eberhardt - Reisebegleitung: Linda Hartge örtlicher Reiseleiter: Victor Perfanov Buschauffeur Strecke Dresden Flughafen - Frankfurt/Main Flughafen: Herr Fischer und Herr Geißler Buschauffeur in Kanada: Robert „Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben“ Aus dem Buch “1000 Places to see before you die“ von Patricia Schultz
Ein Reisebericht von
Linda Hartge

1. Tag – 01.09.2012: Anreise


Heute war es endlich soweit! Unser langes Warten hatte nun ein Ende! Wir traten unsere gemeinsame Reise nach Westkanada und Alaska an. Die Koffer waren gepackt und nun hieß es:"Auf wir fliegen einmal über den großen Teich" und wollen Bären in der Wildnis sehen. Ob wir auch wirklich welche sehen? Wir ließen uns überraschen. Durch den Streik der Lufthansa hieß es an dem Tag nicht Flug von Leipzig oder Dresden nach Frankfurt/Main, sondern wir fuhren mit dem Bus zum Frankfurter Flughafen. Dort checkten wir gemeinsam mit der Wandergruppe und meinem Kollegen Herrn Kuchenbecker am Air Canada Schalter ein und gingen zu unserem Abfluggate. Kaum im Flugzeug gesessen, teilte uns der Kapitän mit, dass wir noch auf die Startgenehmigung warten müssten. Aus dem Warten wurde eine knappe Stunde, doch wir ließen uns nicht aus der Ruhe bringen und testeten die Monitore an unseren  Sitzen aus. Sogar ein kleiner Anteil von deutschen Filmen konnte geschaut werden. Kaum waren wir in der Luft, teilte ich die Vorlagen für die Einreisekarte für Kanada aus und wir füllten alle zusammen diese aus. Nach ca. 10 Stunden Flug kamen wir gegen 16:15 Uhr in Calgary an. Wir nahmen unsere Koffer in Empfang und gingen in die Empfangshalle, wo uns Victor, unser örtlicher Reiseleiter, empfing. Nach einer kurzen Begrüßung  zeigte uns Victor das herbstliche Galgary bei einer Stadtrundfahrt. Trotz Sonnenschein, konnte man schon die leichte Blätterfärbung des Herbstes erkennen. Wir fuhren vom Flughafen in die Stadt und hielten am Hauptplatz der Stadt - dem Olympic Plaza. Hier wurden bei den Olympischen Spielen 1988, die Medaillen an die Sportler übergeben. Wir konnten auf Ehrentafeln berühmte Sportler, wie Katharina Witt wiedererkennen. Der Calgary Tower im Hintergrund gab ein schönes Fotomotiv ab.  Vorbei an dem Olympic Zentrum, wo die Skischanzen und Bobbahnen waren, ging es für uns weiter Richtung Rocky Mountains. Unser Tagesziel war Banff, einer der ersten Orte in den Kanadischen Rocky Mountains. Banff liegt von Calgary ca. 120 Kilometer entfernt, so dass wir noch ca. 1,5 Stunden zu fahren hatten. Auf der Fahrt nach Banff konnten wir die kanadische Prärie genießen und die Bergkulisse der Rocky´s , die immer näher kam. Wir fuhren auf dem Trans-Canda Highway. Am späten Abend kamen wir in unserem Hotel „Irwin´s Mountain Inn"  in der Hauptstraße von Banff an und genossen ein herrliches Steak vom Alberta  Rind  zum Abendessen im hoteleigenen Restaurant „El Torro". Geschafft gingen wir danach zu Bett und wurden von dem Tuten der Eisenbahn in den Schlaf gewogen.

2. Tag – 02.09.2012: Banff–&Yoho–Nationalpark (Tageskilometer:ca. 150 Kilometer)


Heute weckte uns nicht wie so oft zuhause der Wecker, sondern die freundliche Stimme des Hotelpersonals bzw. das herzliche Tuten der Eisenbahn, die durch Banff fährt. Wir trafen uns alle im Restaurant „El Torro" zum Frühstück. Gut gestärkt ging es vom Hotel aus auf dem Highway Nummer 1 los und wir bewegten uns Richtung Norden. Banff wird auch als das „kanadische Garmisch" genannt und besticht mit seiner herrlichen Landschaft. Der Bow Fluss fließt durch das Tal, wo Banff liegt und begleitet uns in den folgenden Tagen weiter. Heute besuchten wir als erstes den Bow Wasserfall in Banff und fuhren zu einer Aussichtsstelle, von wo aus wir das mächtige Banff Springs Hotel fotografieren konnten. Dieses Hotel wurde zu Zeiten des Bahnbaus Ende des 19.Jahrhunderts errichtet und verwöhnt heute seine Hotelgäste mit erstklassigem 5- Sterne- Service. Beeindruckt fuhren wir weiter aus Banff hinaus und kamen am Castle Mountain vorbei, wo wir einen Fotostopp einlegten. Um uns herum wuchs der sog. „Zahnstocherwald". Dieser wird so genannt, da die Nadelbäume in dem Wald sehr dünne Stämme haben. Während wir über den Kicking Horse Pass fuhren zog Nebel auf. Der Pass bekam seinen Namen bei der Pariser Exkursion. Der Anführer dieser Exkursion wurde von einem Pferd in die Brust getreten und wurde ohnmächtig. Seine Kameraden dachten, dass er tot sei und wollten ihn begraben. Doch kurz bevor er in den Sarg gelegt wurde, schlug er die Augen wieder auf.
Leider zog bei der Überfahrt des Passes weiter Nebel auf und wir konnten nicht an den Spiraltunneln halten, da man weder den Eingang noch den Ausgang des Tunnelsystems sehen konnte. Deshalb fuhren wir weiter zum Emerald Lake = Smaragd See. Dieser bezaubert  durch seine smaragdgrüne Farbe und ist ein Naturparadies. Weiter fuhren wir zur Natural Bridge= Naturbrücke. Dort konnten wir im Yoho-Nationalpark die Kraft des Bow Flusses spüren und sein Werk der Naturbrücke sehen. Auf dem Rückweg Richtung Banff hielten wir doch an den Spiraltunneln und hofften, dass ein Zug kommen würde. Doch leider tat uns dieser nicht den Gefallen und wir fuhren weiter Richtung Lake Louis. In Lake Louis fuhren wir zum alten Bahnhof und aßen dort unser Mittagessen. Es gab als Vorspeise eine Suppe und als Hauptgang eine „Quiche". Dies ist eine gefüllte Pastete. Als Nachtisch erhielten wir noch leckere Früchte mit Sahne. Um den alten Bahnhof herum standen noch Wagons der Canadian Pacific, die wir uns ansehen konnten. Gestärkt ging es weiter zum Lake Louis, wo wir uns das Chateau Lake Louis ansehen konnten und einen schönen Spaziergang entlang des Sees  unternahmen. Am späten Nachmittag erreichten wir dann noch den Moraine Lake mit dem Tal der 10 Bergspitzen. Wir stiegen ein kleines Stück auf eine Aussichtsplattform hinauf und unter uns zeigte sich der See in seiner vollen Pracht. Auch hier nahmen wir ersten Kontakt mit einheimischen Tieren auf. Die Streifenhörnchen begleiteten uns auf dem Weg zur Plattform und waren sehr amüsante Fotomotive.
Am Abend erreichten wir wieder Banff und ein Großteil der Gruppe aß mit mir zu Abend in einem der Lokale in der Straße. Wir ließen uns einen Burger und den typischen Cäsar Salat schmecken. Mit vielen ersten Eindrücken der herrlichen Landschaft gingen wir zu Bett. 
       

3. Tag – 03.09.2012: Banff – Icefield Parkway und Jasper (Tageskilometer ca. 290 Kilometer)


Heute verließen wir Banff und Umgebung und fuhren weiter den Banff Nationalpark nördlich hinauf. Der Banff Nationalpark wurde 1985 als UNESCO -Weltnaturerbe ausgewiesen und er besitzt mehr als ein Dutzend Berggipfel, die über 3000m hoch sind. Unterwegs hielten wir an dem Johnson´s Canyon, wo wir eine kurze Wanderung unternahmen. Das kristallklare Wasser und die Canyonartige Gegend ließen  diese Region mystisch erscheinen und wir entdeckten an jeder Ecke neue Felsformationen. So konnten wir Kanada erstmals etwas näher spüren. Anschließend fuhren wir das Bow Tal weiter entlang und kamen hinter Lake Louis auf den Icefield Parkway, der bis nach Jasper führt. Wir befanden uns nun im Jasper Nationalpark, dem größten Nationalpark der kanadischen Rocky Mountains.
Unterwegs auf dem Icefield Parkway hielten wir am Krähenfußgletscher und machten herrliche Aufnahmen der Bergkulisse. Unterwegs hielten wir am Bow Lake und am Peyto Lake.  Am frühen Nachmittag kamen wir zu dem  Columbia Icefield , wozu auch der Athabasca Gletscher gehört. Der Athabasca Gletscher befindet sich in einer Höhe von 2200 m. Wir hielten am unteren Besucherzentrum  und fuhren dann mit einem Schneemobil den Gletscher hinauf. Oben angekommen, teilte ich einen Whisky zum Aufwärmen auf und wir genossen den traumhaften Ausblick. Am Ende unserer Schneemobilfahrt  tranken wir alle noch einen Schluck Gletscherwasser und wurden automatisch 5 Jahre jüngerJ. Am Nachmittag setzten wir dann unsere Reise auf dem Icefield Parkway fort und gelangten zu unserem Tagesziel den Sunwapta Wasserfällen, wo unser Hotel lag. Die „Sunwapta Falls Rocky Mountain Lodge" besteht aus mehreren Bungalows und einem Haupthaus, wo das Restaurant sich befindet. Bei einem Grillabendessen im Restaurant ließen wir uns Lachs, Alberta Steak und Geflügel schmecken. Nach dem Abendessen führte uns Heidi noch in die Geheimnisse der Wildtiere in Westkanada ein. Wir erfuhren dabei den Unterschied zwischen Schwarzbär und Grizzly. Wissen Sie noch den Unterschied? Ich gebe eine kleine Hilfestellung: die Ohren sind anders und die Schnauze ist auch unterschiedlich. Der Grizzly Bär hat runde Ohren und eine Schnauze, wo man eine Schüssel zwischen Kopf und Nase stellen könnte. Der Schwarzbär hingegen hat spitze Ohren und eine kurze Schnauze.
Nach einem unterhaltsamen Abend gingen wir zu Bett und horchten den Lauten des Waldes. War das ein Bär oder war es doch nur ein Nagetier, was über das Dach des Bungalows lief?

4. Tag – 04.09.2012: Maligne Lake und Jasper (Tageskilometer ca. 200 Kilometer)


Nach einer ruhigen Nacht begannen wir unseren Tag mit einem ausgiebigen Frühstück. Es gab amerikanisches Frühstück serviert am Platz. Nach dem  wir unseren Tagesrucksack gepackt hatten, machten wir uns mit Victor und Robert auf den Weg Richtung Jasper. Als erstes fuhren wir an Jasper vorbei und besuchten den malerischen Lac Beauvert mit der Fairmont Hotelanlage „Jasper Park Lodge". Einst residierte hier die englische Königin seine Majestät Queen Elisabeth II. Wir unternahmen einen herrlichen Spaziergang entlang des Seeufers und genossen den herrlichen Panoramablick auf die umliegenden Berge. Während wir am Ufer des Sees entlang liefen, konnten wir eine kleine Wapiti-Hirsch- Gruppe im Wald entdecken und Ihnen bei Ihrem Sonnenbad zusehen. Eine schöne Begegnung!
Am späten Vormittag setzten wir dann unsere Reise Richtung Maligne Lake weiter fort. Unterwegs hielten wir noch an dem Maligne Canyon an und wanderten dort ein Stück entlang des Canyons bevor es weiter zum Medicine Lake ging. Am Medicine Lake machten wir eine kurze Fotopause und konnten mit unseren Fingern die Wassertemperatur des Sees testen. Unweit vom Medicine Lake entfernt befindet sich einer der schönsten Seen Westkanadas - der Maligne Lake. Dort nahmen wir unser gemeinsames Mittagessen ein und genossen den schönen Blick auf den See. Nach dem Mittagessen traf sich die Mehrheit der Gruppe zu einer 1,5 stündigen Bootsfahrt zu der weltbekannten Postkartenansicht - die Spirit Island. Auf dem Rückweg hatte wir das Glück eine Elchkuh im Wasser baden zu sehen. Was für ein emotionaler Moment. Unsere Fotoapparate kamen zum vollen Einsatz und wir machten schöne Aufnahmen. Am Nachmittag fuhren wir dann in das Örtchen Jasper und hatten dort etwas Freizeit. Auf dem Weg vom  Maligne Lake nach Jasper folgte uns ein Kojote am Straßenrand. Nach kurzem Fotostopp ging es dann weiter nach Jasper. Dort angekommen, konnte jeder ein wenig das beschauliche Leben des Ortes genießen. Am Abend fuhren wir dann zurück in unsere Bungalowanlage „Sunwapta Falls Rocky Mountain Lodge". Vor dem Abendessen testeten wir den kanadischen Rot- und Weißwein, den ich für die Gruppe in Jasper organisiert hatte. Wir genossen die umliegende Bergkulisse bei einem Glas Wein. Wer noch hungrig war, kam mit mir zum Abendessen in das Hauptgebäude und wir ließen uns Pasta mit Büffelfleisch oder die Lachsplatte schmecken.

5. Tag – 05.09.2012: Jasper – Prince George (Tageskilometer ca. 374 Kilometer)


Nach einer ruhigen Nacht in unserem Bungalow wurden wir freundlich vom Hotelpersonal am nächsten Morgen geweckt und wir trafen uns zum Frühstück im Hauptgebäude. Heute war ein Buffet für uns aufgestellt und wir genossen unser Frühstück.Nach dem Frühstück ging es mit dem gesamten Gepäck los zur nächsten großen Fahrt. Doch bevor es in den Bus ging, machten wir noch einen schönen Morgenspaziergang zu dem Sunwapta Wasserfall, der sich hinter der Hotelanlage befand. Danach fuhren wir mit dem Bus auf dem Icefield Parkway und besuchten den Athabasca Wasserfall auf der Fahrt nach Jasper. Vorbei an Jasper bogen wir dann auf den Highway Nummer 16 Richtung Nordwesten ab. Am Übergang vom Jasper Nationalpark zum Mount Robson Park machten wir einen Fotostopp, denn nun hieß es unsere Uhr eine Stunde zurückstellen, da wir die Zeitumstellungsgrenze erreicht hatten. Wir kamen nun in den Bundesstaat British Columbia, wo eine andere Uhrzeit ist als im Bundesstaat Alberta. Das Wetter war leider nicht ganz so optimal, aber wir machten das Beste daraus. Wir hielten an den Overlander Wasserfällen und machten eine Wanderung bis zum Mount Robson. Der Weg war unkompliziert und unsere normalen Laufschuhe reichten für den Weg aus. Das Wetter wurde besser und wir genossen das Rauschen des mächtigen Fraserflusses, der durch das Flussbett unter uns langfloss. Am Mount Robson angekommen, sahen wir leider den höchsten Berg der kanadischen Rocky Mountains nur im Nebel. Victor erzählte uns, dass der Berg nur sehr wenige Tage im Jahr klar zu sehen wäre. Schade! Wir hatten leider nicht so viel Glück. Nach einer gemütlichen Mittagspause am Informationszentrum des Mount Robson konnten wir uns für die weitere Busfahrt stärken und weiter ging es nach Prince George. Unterwegs hielten wir noch an dem Purdon Lake, wo wir noch eine kurze Pause machten bevor es das letzte Stück nach Prince George ging. Prince George erreichten wir am Abend und checkten im Hotel „Coast Inn oft the North" ein. Bevor es zum Abendessen ging hatte jeder noch etwas Freizeit. Pünktlich um 19:00 Uhr trafen wir uns zum Abendessen im Hotel. Uns wurde Fleisch oder Fisch serviert.  Nach dem Essen ließen wir den Abend in Ruhe ausklingen.

6. Tag – 06.09.2012: Prince George – Smithers (Tageskilometer ca. 370 Kilometer)


Heute verließen wir die größte Stadt Nord British Columbia  -Prince George und fuhren weiter Richtung Norden nach Smithers. Unterwegs ließen wir uns in die Zeit der Pelzhändler im  19.Jahrhundert zurückversetzen. Wir besuchten das Fort St. James. Dieses Fort liegt genau an einem See und unweit der Indianersiedlung der Carrier Indianer. Wir wurden freundlich in dem Freilichtmuseum begrüßt und schauten uns als erstes einen deutsch-sprachigen Film über die Geschichte des Forts an. Dann machten wir einen Rundgang über das Gelände. Wir besuchten das Pelzhaus, wo wir echte Pelze anfassen konnten. Hier hat sich die ein oder andere Dame bestimmt in Gedanken einen der Pelze ausgesucht. Samtig weich und dann wiederum borstig fühlten sich die unterschiedlichen Pelze an und wir erhielten noch eine kleine Vorführung mit welchen Fallen man die Tiere damals fing. Danach führte uns der Rundgang in das ehemalige Fischhaus, wo der Lachs für die Wintermonate getrocknet wurde. Zum Schluss sahen wir noch das Männerhaus und das Haus des Pelzpostenchefs. Im Männerhaus begrüßte uns eine ehrenamtlich arbeitende Carrier Indianerin in Ihrer eigenen Muttersprache. Dies war für uns eine besonders Ehre!  Im Haus des Pelzpostenchefs erhielten wir wertvolle Informationen über das gutbürgerliche Leben in dem Fort. Am Mittag setzen wir unsere Reise nach Smithers fort. Unterwegs hielten wir noch am Fraserlake und machten ein paar Fotoaufnahmen. In Houston stoppten wir noch an der größten Angel der Welt. Am Abend erreichten wir unser Hotel in Smithers. Nach dem Zimmerbezug gingen alle mit in das Restaurant „Alpenhorn", wo wir noch eine Kleinigkeit essen.

7. Tag – 07.09.2012: Smithers – Steward/Hyder  (Tageskilometer ca. 327 Kilometer)


Heute war ein ganz besonderer Tag für uns, denn wir fuhren mit dem Bus bis an die Grenze zu Alaska. Unser Tagesziel lautete Steward. Auf dem Weg nach Steward kamen wir im kleinen Ort Moricetown vorbei, wo wir den heimischen Indianern beim Lachsfischen zusahen. Geschickt wurden die Lachse gefangen, vermessen und dann zum Verkauf angeboten. Ein interessantes Spektakel! Um die Indianerkultur der Region noch besser verstehen zu können, fuhren wir in das Ksandorf der Ksan Indianer. Wir machten dort Bekanntschaft mit einer jungen Ksan Indianerin, die uns die 3 Langhäuser Ihres Stammes vorstellte. Diese Langhäuser sind wie das Fort St. James ein Freilichtmuseum. In den Langhäusern erhielten wir Informationen über die Lebensweisen der Indianer vor ca. 100 Jahren. Es war sehr interessant und anschaulich dargestellt. Wir setzten danach langsam unsere Reise nach Steward fort und machten noch eine kleine Pause am Meziadin Lake, wo ein schöner Campingplatz ist. Zur Freude von uns, lief noch ein Schwarzbär in der Nähe von Kitwanga über die Straße. In Steward kamen wir ca. 18:00 Uhr an und wir bezogen unser Zimmer im einzigen Hotel des Ortes. Steward ist ein kleiner Ort an der Grenze zu Alaska. Es leben hier nur sehr wenige Leute und wir kamen uns vor als wären wir „im Mitten von nichts". Trotz allem hatte der Ort auch seinen Charme, denn er liegt am Ende eines Fjordes und hat ringsherum bewaldete Berge. Vor dem Abendessen machten wir noch einen kleinen Spaziergang auf dem kleinen Steg Richtung Hafen von Steward. Unser Abendessen nahmen wir danach im Hotel ein und ließen den Abend ruhig ausklingen.

8. Tag – 08.09.2012: Steward/Hyder – Bärenbeobachtung:  (Tageskilometer ca. 50 Kilometer)


Heute war wohl der schönste Tag der Reise, denn wir freuten uns alle auf die bevorstehenden Bärenbeobachtungen. Wir frühstückten im Hotel und wurden dann von einem Schulbus aus Alaska am Hotel abgeholt und ein freundlicher Amerikaner namens Flinn war heute unser Buschauffeur. Robert hatte heute einen freien Tag wegen seinen Lenk-und Ruhezeiten. Flinn war ein typischer Naturbursche und wohnte in Hyder (Alaska) einem 90 Seelenörtchen kurz hinter der Grenze. Gut gelaunt und voller Erwartungen machten wir uns auf dem Weg zum Fish Creek, wo wir unsere erste Bärenbeobachtung machten. Unterwegs sahen wir Weißkopfseeadler, die majestätisch über die Berglandschaft flogen. Am Fish Creek angekommen, sahen wir auch schon den Schwarzbären, der an der Lagune entlang lief. Wir konnten schöne Fotoaufnahmen machen und die Natur und das Szenarium mit dem Bären genießen. Nach ca. 1 Stunde fuhren wir erst einmal weiter zum Salmon Gletscher, wo wir unterwegs an dem Grenzstein zwischen Alaska und Kanada hielten um Erinnerungsfotos zu machen. Danach fuhr uns Flinn zu einem Aussichtspunkt, wo wir einen grandiosen Blick auf den Gletscher hatten. Wir machten ein Picknick und genossen die atemberaubende Naturkulisse um uns. Wir hatten wahnsinniges Glück mit dem Wetter und hatten klare Sicht. Auf dem Rückweg nach Hyder fahren wir noch einmal zum Fish Creek, doch leider war nichts zu sehen. Wir mussten aber nicht traurig sein, da wir ja am Abend noch einmal an die Stelle zurückgekehrten. In Hyder angekommen probierten wir natürlich noch eine Besonderheit des kleines Örtchens aus: wir ließen uns „hyderisieren". Das „Hyderisieren" bestand daraus, dass man einen starken Schnaps trank, den man Schlangenbiss nennt. Am Nachmittag waren wir dann wieder in Steward und hatten bis 18:30 Uhr Freizeit. Am Abend machten wir uns dann noch einmal auf zum Fish Creek nach Hyder und tatsächlich wir sahen noch eine Bärenmutter mit ihrem Kleinen. Das war natürlich ein beeindruckendes Erlebnis! Völlig fasziniert und glücklich fuhren wir bei Einbruch der Dunkelheit zurück in unser Hotel nach Steward und träumten von unseren Erlebnissen mit den Schwarzbären.

9. Tag – 09.09.2012: Steward/Hyder – Prince Rupert:  (Tageskilometer ca. 300 Kilometer)


Nach einer ruhigen Nacht in Steward trafen wir uns alle zum Frühstück in unserem Hotel. Das reichhaltige Frühstücksbuffet stärkte uns für den Tag. Leider regnete es den kompletten Vormittag bis wir in Terrace zum Mittagessen eintrafen. Dort machten wir eine kleine Pause, bevor wir weiter nach Prince Rupert fuhren. Dieser Tag war eher ein reiner Busfahrtag, da unser Tagesziel  - Prince Rupert - ca. 300 Kilometer entfernt war. Am Nachmittag erreichten wir die Stadt am Pazific und wir hatten Zeit etwas die Umgebung unseres Hotels zu erkunden. 19:00 Uhr trafen wir uns zum Abendessen an der Hotellobby und wir liefen zum Griechischen Restaurant „Rhodos". Ein leckeres Abendessen ließen wir uns schmecken bevor wir müde in unsere Betten fielen, denn am nächsten Morgen hieß es zeitig aufstehen.  

10.Tag – 10.09.2012:  Prince Rupert – Port Hardy (Fährüberfahrt nach Vancouver Island)

Heute hieß es wirklich zeitig aufstehen, da wir die Fähre von Prince Rupert nach Port Hardy auf Vancouver Island erreichen wollten. Um 06:00 Uhr waren wir am Fähranleger und bestiegen die Fähre, die uns nach Vancouver Island bringen sollte. Eine 15-stündige Fahrt kam auf uns zu, die wir mit viel schönem Wetter genießen konnten. An Bord konnten wir frühstücken und gleichzeitig auf die herrliche Insellandschaft der Inside Passage schauen. In Bella Bella machten wir am Nachmittag noch einen Halt, wo wir den Fischern beim Fischen zusehen konnten. Danach ging es weiter Richtung Süden. Unterwegs zeigten sich immer wieder Wale und wir genossen das herrliche Schauspiel von Weitem. Nach dem leckerem Abendessen auf der Fähre kamen wir am späten Abend in Port Hardy an. Dort fuhren wir mit unserem Bus von der Fähre und waren in ein paar Minuten in unserem Hotel „Airport Inn Port Hardy". Dort bezogen wir unsere Zimmer und gingen zu Bett.  

11. Tag – 11.09.2012: Port Hardy – Victoria:  (Tageskilometer ca. 500 Kilometer)


Nach einer relativ kurzen Nacht hieß es heute „Wir fahren einmal quer durch Vancouver Island von Nord nach Süd". Zum Frühstück trafen wir uns und genossen ein amerikanisches Frühstück. Gut gestärkt ging es dann mit Victor und Robert mit unserem Bus los und wir konnten die Natur Vancouver Islands kennen lernen. In Sayward machten wir eine kleine Pause und konnten das einzige „Kabelhaus" der Welt fotografieren. Danach setzten wir unsere Reise über Campell River nach Parksville fort. In Parksville nahmen wir unser Mittagessen im „Quality Hotel" ein. Dort ließen wir uns 2 verschiedene Arten von Pasta schmecken. Während des Essens konnten wir auf den Pacific schauen. Vorbei an Nanaimo ging es für uns nach dem Mittagessen nach Victoria, wo wir am späten Nachmittag eintrafen. Victoria ist wohl eine der schönsten Städte Westkanadas. Sie besticht mit ihrer viktorianischen Architektur und ihrem englischen Flair. Unser Hotel „Queen Victoria" lag unweit vom Parlament entfernt. Bei einem Spaziergang konnten wir uns dieses genau ansehen. Am späten Nachmittag konnten wir Victoria zu Fuß erkunden und die schönen Außenfassaden der Häuser bewundern. Am Abend traf ich mich mit ein paar Gästen zum Abendessen und wir gingen in einen englischen Pub, wo wir uns bei Livemusik unser Abendessen schmecken ließen. Der Lachs war sehr schmackhaft und das Steak war auch klasse. Auf dem Weg zum Hotel zurück konnten wir das mit Lichterketten verzierte Parlament noch einmal bewundern und herrliche Abendaufnahmen vom Hafen machen.

12. Tag – 12.09.2012: Victoria – Whistler:  (Tageskilometer ca. 200 Kilometer)


Nach einem leckeren Frühstück im Hotel „Queen Victoria" setzten wir unsere Reise Richtung Whistler fort. Dazu fuhren wir als erstes durch das Villenviertel von Victoria und konnten die prächtigen Villen vom Bus aus ansehen. In Chemainus machten wir noch einen kleinen Stopp, um uns die Wandgemälde an den Häusern anzusehen. Ein berühmtes Wandgemälde zeigt ein Indianerstamm, welcher aus der Region stammt. Mit vielen schönen Bildern im Fotoapparat und in unserem Kopf fuhren wir weiter nach Nanaimo, wo wir bei strahlend blauem Himmel auf die Fähre gingen. Ca. 1,5 Stunde dauerte die Überfahrt auf das Festland von Westkanada. Im Hafen Horseshoe Bay legte die Fähre an und wir fuhren zusammen mit unserem Bus von Bord. Auf dem Weg nach Whistler sahen wir noch zwei Wasserfälle. Der bekanntere von beiden heißt „Brandywine". Angeblich sollen an dem Wasserfall Pelzhändler gesessen haben und Brandy und Wein getrunken haben. Die leeren Flaschen ließen sie dann den Wasserfall hinunterfallen. Am Nachmittag erreichten wir dann den berühmten Wintersportort und Olympia Austragungsstätte Whistler. Hier fanden 2010 die Olympischen Winterspiele statt. Wir bezogen unser zentrales Hotel „Crystal Lodge", welches direkt in der Fußgängerzone von Whistler liegt. Zum Abendessen gingen wir in ein Restaurant gegenüber dem Hotel. Dort ließen wir uns ein 3-Gang-Menü schmecken.

13. Tag – 13.09.2012: Whistler – Vancouver:  (Tageskilometer ca. 300 Kilometer)


Nach einer ruhigen Nacht in Whistler begrüßte uns der Morgen mit herrlichem Sonnenschein. Ein perfektes Wetter um mit der Seilbahn die beiden Hausberge zu erkunden. Nach dem Frühstück trafen wir uns in der Lobby des Hotels und wir gingen zu der Seilbahnstation, die nur ca. 5 Minuten von unserem Hotel entfernt liegt. Wir kaufen uns ein Ticket für die „Peak2 Peak Tour" und wir stiegen in die erste Seilbahn ein und fuhren hinauf auf den  Whistler-Mountain. Nachdem wir oben angekommen sind, konnten wir das herrliche Bergpanorama genießen. Danach ging es mit der Glasbodenseilbahn weiter auf den anderen Hausberg  Blackcomb-Mountain. Als wir an der anderen Seilbahnstation ausstiegen, machten wir noch eine kleine Wanderung und genossen die herrliche Aussicht. Bei einem Glas Limonade oder Bier ließen wir es uns gut gehen und beobachteten das rege Treiben an der Seilbahn. Wir trennten uns nur ungern von diesem herrlichen Platz und fuhren gegen Mittag wieder ins Tal nach Whistler. Dort trafen wir uns mit dem Rest der Gruppe und Victor. Dann hieß es auf zum Bahnhof von Whistler. Dort erwartete uns bereits  das nette Zugpersonal des „Rocky Mountaineer". Wir stiegen in den  Zug und fuhren entlang der Küste nach Vancouver. Unterwegs erhielten wir wertvolle Informationen über die Sehenswürdigkeiten an der Zugstrecke.  In einem vorderen offenen Wagen konnten wir stehen und fantastische Foto´s von der Landschaft machen. Zum Abend kommen wir in Nord Vancouver an, wo wir uns vom netten Zugpersonal verabschiedeten und zu Robert in den Bus einstiegen. Er brachte uns dann nach „Downtown Vancouver", wo wir im Hotel „Quality Downtown Vancouver" eincheckten. Zum Abendessen brachte und Robert noch mit dem Bus und wir verabschiedeten uns von ihm, denn er fuhr an dem Abend wieder zurück nach Edminton. Das heutige Abendessen ließen wir uns im „Boatshouse" schmecken. Nach dem reichhaltigen Abendessen liefen wir durch das beleuchtete Vancouver zurück zum Hotel.

14. Tag – 14.09.2012: Vancouver  (Tageskilometer ca. 50 Kilometer)


Heute weckte uns das Hupen der Fahrzeuge und wir merkten, dass wir in der Großstadt angelangt waren.  Nach dem Frühstück ging es los zur Stadtrundfahrt. Als Erstes besuchten wir den „Queen Elisabeth Park", wo wir auf Vancouver hinunter schauen konnten. Schöne Fotos konnten wir von dem Aussichtspunkt dort machen. Dann ging es weiter durch China Town bis hin nach Gastown. In Gastown besuchten wir das Denkmal des „Gassy Jack", dem ersten Gastwirt dieses Stadtviertels. Unweit vom Denkmal entfernt konnten wir dann noch ein technisches Bauwerk sehen - die Dampfuhr.
Zu jeder Viertelstunde gibt diese einen Pfiff ab und dampft. Mit dem Klang der Uhr im Kopf ging es weiter in den Stanley Park, wo wir uns die Totempfähle uns ansahen. Vorbei an der „Löwenbrücke" ging es zum Schluss nach „Granville Island", einem Marktviertel der Stadt, wo wir auf unsere Reise mit einem Glas Wein anstießen. Mit Blick auf die Skyline ließen wir die letzten 14 Tage Revue passieren und genossen die warmen Sonnenstrahlen. Mit vielen Eindrücken brachte uns Victor in unser Hotel und wir hatten den Nachmittag Zeit zur freien Verfügung. Viele gingen die berühmte Robson Street - die Einkaufsmeile Vancouvers- entlang. Man traf sich aber auch am Strand, wo wir die Strandpromenade entlang liefen. Das letzte Abendessen ließen wir uns in der Granville Street im Restaurant „edg" schmecken. Mit vielen Eindrücken gingen wir zu Bett.

15.Tag/16.Tag – 15.09.2012/16.09.2012: Heimreise

Den Vormittag hatten wir heute zur freien Verfügung und wir packten unsere Koffer für den Heimflug. Zur Mittagszeit holte und Victor zusammen mit unserem örtlichen Buschauffeur am Hotel ab und wir fuhren zum Flughafen Vancouver. Unterwegs verabschiedeten wir uns von Victor und ließen die letzten Tage noch einmal Revue passieren. Was hatten wir nicht alles erlebt! Calgary - die kanadischen Rocky Mountains - Alaska - die Inside Passage - Vancouver Island - Whistler und weiter mit dem Zug „Rocky Mountaineer" nach Vancouver. Mit vielen schönen Erinnerungen machten wir uns auf die Heimreise. Wir checkten am Flughafen in Ruhe ein und es ging wieder über den „großen Teich" zurück nach Deutschland. Die 10 Stunden Flug nach Frankfurt/Main vergingen wie im Flug und den innerdeutschen Flug nach Dresden oder Leipzig schafften wir ohne Probleme. Glücklich aber auch leicht müde von der Rückreise wurden wir mit unseren Haustür-Transfer wieder nach Hause gebracht.Erst jetzt wird uns bewusst, wie schön, wie weit und Tierreich Westkanada und Alaska sind. Mit vielen gelungenen Fotos im Gepäck können wir nun sagen, wir waren dort und es war traumhaft schön!

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