Reisebericht: West–Kanada intensiv – Rundreise mit Bärenbeobachtung in Alaska

30.08. – 14.09.2014, 15 Tage Rundreise West–Kanada – Calgary – Rocky Mountains – Banff – Jasper – Prince George – Smithers – Bärentour in Alaska – Inside Passage – Vancouver Island – Victoria – Vancouver


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Bei schönstem Spätsommerwetter besuchten wir die Bergwelt der kanadischen Rocky Mountains und auch die Küstenregion in den Provinzen Alberta und British Columbia. Wir konnten Grizzlybären beobachten und entdeckten die unberührte Natur Nordamerikas.
Ein Reisebericht von
Manuela Kreuz

1. Tag: Samstag, 30.08.2014

Anreise nach Calgary - Fahrt nach Banff
Aus Leipzig, Dresden und Hamburg versammelte sich unsere Reisegruppe am Flughafen von Frankfurt, von wo aus wir unseren neuneinhalb-stündigen Fernflug nach Calgary in der kanadischen Provinz Alberta antreten sollten. Nach den doch recht ermüdenden Stunden über den Wolken, erreichten wir dann doch die weltbekannte Olympiastadt, in der durch die starke Zeitverschiebung gerade sonniger Nachmittag herrschte. Wir wurden von unserer quirligen Reiseleiterin Marion Haaben direkt am Flughafen in Empfang genommen und lernten kurz darauf auch unseren kroatischen Busfahrer Goran kennen, der uns mit dem schweren Gepäck behilflich war. Gemeinsam erhaschten wir einen Blick auf Calgarys Skyline und die umliegenden Wohnviertel mit ihren kleinen Holzhäusern und fuhren hinein in die Rocky Mountains nach Banff, wo wir übernachteten.

2. Tag: Sonntag, 31.08.2014

Banff- und Yoho-Nationalpark
Nach einem reichhaltigen kanadischen Frühstück starteten wir heute mit leichten Jetjag-Erscheinungen zum ersten Tagesausflug. Wir legten einen Stopp am Castle Mountain ein, einem gewaltigen Bergmassiv, dessen höchster Punkt - Eisenhower Peak genannt - 2728 Meter in die Höhe ragt. Kurz darauf besuchten wir die sogenannten Spiraltunnel, von deren Aussichtspunkt aus man die langen Güterzüge bei der Durchfahrt beobachten kann. Dies konnten wir leider nicht, da kein Zug durch das Tunnelsystem unterwegs war, aber Schautafeln und Modelle zeigten uns trotzdem anschaulich, wie die Gleise unterirdisch angelegt sind, um bei dem starken Gefälle am Hang durch die künstliche Streckenverlängerung das Unfallrisiko zu mindern. Weiter ging die Fahrt zu einem kurzen Aufenthalt am Emerald Lake mit seiner wunderschönen smaragdgrünen Farbe. Wir spazierten individuell am Ufer entlang und genossen die frische Bergluft. Als nächstes sahen wir die eindrucksvolle Natural Bridge am Kicking Horse River. Durch natürliche Ausspülung entstand diese natürliche Brücke und zieht viele Besucher an. Damit wir nicht einrosten ging es gleich weiter zum nächsten Stopp an den Takakkaw Falls, einem imposantem Wasserfall inmitten romantisch-wilder Natur. Zur Mittagspause machten wir schließlich Halt am Schmelzwassersee Lake Louise, trotz wolkigem Wetter konnten wir sogar kurz einen Blick auf den Victoria Gletscher erhaschen, der ihn speist. Im glamourösen Grandhotel Chateau Lake Louise aus dem Jahr 1894 konnte jeder für sich etwas Essen gehen, die luxuriöse Anlage besichtigen oder gemütlich am Seeufer entlang spazieren - und das Bisschen Regen verdarb uns sicher auch nicht die Laune. Auf dem Rückweg entdeckten wir alte indianische Geister, die sogenannten „Hoodoos", helle, schmal aufragende Kalksteinfelsen, die durch Erosion eine ganz eigene Form erhielten und den alten Naturvölkern vielleicht ein wenig Angst einjagten. Außerdem genossen wir noch kurz den Ausblick auf das Banff Springs Hotel, ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert, welches als Luxusdomizil für die besonders wohlhabenden Touristen dient. Zurück in Banff konnte jeder (trotz Sonntag) den verbleibenden Nachmittag für eigene Erkundungen auf der belebten Einkaufsstraße nutzen oder sich im Supermarkt ein paar Snacks für den nächsten Tag besorgen. Zum Abendessen fanden wir uns schließlich im Restaurant „Ticino" ein ließen den Abend gemütlich ausklingen.

3. Tag: Montag, 01.09.2014

Columbia Icefield - Jasper
Erneut entdeckten wir heute auf zahlreichen Zwischenstopps Kanadas wilde und fast unberührte Natur. Zuerst hatten wir kurz Zeit, am Banff Wasserfall ein die Morgenluft zu genießen, dann ging es weiter zum wunderschönen Jack Lake mit seiner kleinen Halbinsel und verstreuten Booten. Am blassgrünen Peyto Lake überraschte uns ein prächtiger Regenbogen vor dem felsigen Bergpanorama, was besonders die Fotografen freute. Leider zog das Wetter im Laufe des Tages zu, sodass wir bei unserer Ankunft im Besucherzentrum am Atabasca-Gletscher fast nur graue „Suppe" sehen konnten. Trotzdem erklomm nach kurzer Aufwärmphase im Besucherzentrum die ganze Gruppe mutig im Gletscher-Cruiser das Columbia Icefield und ging auf dem Gletschereis spazieren. Natürlich waren wir aber dennoch froh, kurz darauf wieder warm und trocken im Bus zu sitzen, der uns schließlich in unser neues Hotel direkt in der Wildnis brachte. Dort angekommen tranken wir gemeinsam eine heiße Schokolade und bezogen unsere gemütlichen Bungalows. Zum Barbecue-Abendessen erzählte uns die Naturalistin Heidi alles Wissenswerte über die Tierwelt der umliegenden Nationalparks, natürlich mit tatkräftiger Unterstützung aus dem Publikum.

4. Tag: Dienstag, 02.09.2014

Maligne Lake - Maligne Canyon
Auf dem Weg zum über 40 Kilometer langen Maligne Lake machten wir einen Zwischenstopp am Medicine Lake, der je nach Jahreszeit teilweise völlig im Erdreich versickert oder wieder vollläuft. Bei der Weiterfahrt konnten wir gut die vielen Tierspuren im flachen Wasser erkennen und entdeckten sogar einige Dickhornschafe an der Straße. Am Maligne Lake angekommen unternahmen wir einen gemächlichen Spaziergang am Ufer entlang, da das Wetter für eine Bootsfahrt zu wechselhaft war und eine schöne Aussicht damit nicht garantiert. Im Besucherzentrum direkt am See stärkten wir uns mit Suppe oder einem Sandwich und fuhren schließlich die gleiche Strecke zurück zu einem Abstecher an dem Maligne Canyon, eine eindrucksvolle Felsschlucht mit sprudelnden Wasserfällen, die man mithilfe mehrer Brücken überqueren und besichtigen kann. Weiter ging die Heimfahrt mit einer Pause in Jasper, wo wir noch etwas Zeit zum Bummeln hatten. Am späten Nachmittag erreichten wir wieder unsere Bungalow-Lodge in der Nähe der Sunwapta Falls.

5. Tag: Mittwoch, 03.09.2014

Mount Robson - Prince George
Heute mussten wir eine weite Strecke bewältigen. Zuerst ging es jedoch noch zu einer kurzen Besichtigung zu Fuß zu den Sunwapta Falls, unweit vom Hotel. Auf der Strecke nach Prince George überquerten wir zunächst die Grenze von Alberta nach British Columbia und mussten unsere Uhren um eine weitere Stunde zurück stellen. Zum Mittag erreichten wir einen Rastplatz mit grandiosem Blick auf den 3954 Meter hohen Mount Robson, den damit höchsten Berg der Rocky Mountains. Beim strahlenden Sonnenschein erhaschten wir einige schöne Fotos des von Gletschern übersähten Gipfels und genossen unser Picknick inmitten des Berpanoramas. Unterwegs machten wir noch einmal Halt am Rande des Fraser Rivers, wo wir den Abdruck einer Bärentatze im Schlamm am Flussufer entdeckten. Schließlich legten wir die restliche Strecke bis nach Prince George zurück. In der Holz- und Papierstadt bezogen wir unsere luxuriöses Hotel für die heutige Nacht.

6. Tag: Donnerstag, 04.09.2014

Fort St. James - Smithers
Nach einer Zwischenübernachtung in Prince George ging es heute weiter in Richtung Norden, nämlich in das kleine Städchen Smithers. Doch auf dem weg dorthin hatten wir noch einen besonderen Programmpunkt: Das Fort St. James, ehemaliger Handels- und Versorgungsposten aus dem Jahr 1806, der sich zum wichtigstem Handelspunkt für Pelze und Lebensmittel in New Caledonia entwickelte. Heute dient die kleine Siedlung als Freilichtmuseum und bietet einen authentischen Einblick in das harte und teilweise einsame Leben der Händler und Siedler, die damals hier lebten. Nach einer kurzen Filmvorführung konnten wir die einzelnen Gebäude besichtigen, wie zum Beispiel das Pelzlager, die Wohngebäude der Arbeiter oder den Laden. Historisch gekleidete Mitarbeiter erklärten uns den Zweck der einzelnen Räume. Natürlich konnten wir beim Hühner- und Entenrennen auch noch auf das schnellste Federvieh wetten und kleine Preise gewinnen. Im Anschluss setzten wir unsere Reise fort und machten ein Picknick am Stewart Lake. Was wir da noch nicht wussten war, dass gar nicht weit entfernt ein Schwarzbär herumstreifte. Als wir schließlich weiterfuhren, entdeckten wir ihn schließlich, als er gerade die Straße überquerte. Natürlich hielt unsere Fahrer Goran pflichtbewusst an, damit wir ein paar Bilder machen konnten, außerdem warnte er noch die Fußgänger in der Nähe und stoppte kurz am Polizeirevier, um dort Bescheid zu geben. Denn auch wenn sie scheu sind, ein Bär kann gefährlich werden, wenn man ihn überrascht und die Sicherheit der Anwohner ging in diesem Fall vor. Wir erreichten Smithers wie üblich am späten Nachmittag und richteten uns für eine Nacht ein, bevor wir am nächsten Tag schließlich die Grenze nach Alaska überqueren würden.

7. Tag: Freitag, 05.09.2014

Moricetown Canyon - Ksan - Stewart
Auf nach Alaska! Oder zumindest beinahe, denn heute würden wir Stewart, direkt an der Grenze liegend, erreichen. Zuerst machten wir aber unseren routinierten vormittäglichen Halt, diesmal am tosenden Moricetown Canyon, wo wir einheimischen Fischern beim Lachse fangen zuschauen konnten. Danach erreichten wir das originalgetreu nachgebaute Indianerdorf Ksan in Hazelton. Bei einer Führung durch die verschiedenen Langhäuser erfuhren wir viel über die Kultur der alten Indianderstämme des Gitskan-Volkes. Wir bestaunten die zahlreichen handgemachten Alltagsgegenstände und die kunstvolle Ausschmückung innerhalb der Häuser. Eine echte Indianerin zeigte uns schließlich die traditionellen Tanzkostüme und sang und tanzte sogar für uns. Weiterhin konnten wir die gewaltigen Totempfähle außerhalb der Gebäude bewundern und einem Holzschnitzer bei der Arbeit über die Schulter schauen. Anschließend setzten wir unseren Weg nach Stewart fort und überquerten zu Fuß die „durchsichtige" Hängebrücke über dem 80 Meter tiefen Hagwiglet Canyon, deren Boden nur aus Stahlgeflecht besteht, durch das man in die Tiefe schauen kann. Wir stoppten an einer kleinen Tankstelle, damit Goran unseren Bus füttern konnte. Unterdessen betrachteten wir einmal aus der Nähe die mannshohen Pick up Trucks und SUVs der Kanadier, die in dieser Landschaft das übliche PKW-Modell zu sein scheinen. Wir entdeckten einen weiteren Schwarzbären, der vor uns die Straße überquerte und erreichten kurz vor unserer heutigen Endstation noch den Bear-Gletscher, der in der Abendsonne glitzerte. Zum Abschluss des Tages wurde uns in unserem Hotel in Stewart zum Abendessen je ein gegrilltes halbes Hähnchen serviert, das nicht nur gewaltig sondern auch sehr lecker war. Rund und satt fielen wir in unsere Betten.

8. Tag: Samstag, 06.09.2014

Hyder - Fish Creek - Salmon-Gletscher
Obwohl Goran heute eigentlich seinen freien Tag gehabt hätte, war er natürlich sofort bereit, uns mit seinem Bus über die Grenze nach Hyder zu fahren, denn unsere eigentlicher Bus für den heutigen Tag hatte nur eine Fahr-Lizenz innerhalb der USA und konnte uns deshalb nicht am Hotel abholen. Das rechneten wir Goran natürlich hoch an, der zumindest den Rest des Ausflugs mit uns als Gast unternahm. In Hyder, der freundlichsten Geisterstadt der Welt, empfing uns ein amerikanischer, gelber Schulbus. Fahrer Flint chauffierte uns zuerst zum Beobachtungspunkt am Fish Creek, wo man gerade jetzt zur Lachswanderung oft Bären beobachten konnte. Leider hatten wir kein Glück und bekamen außer Fischen und Möwen nichts zu sehen - abgesehen von der traumhaften Natur. Wir fuhren weiter entlang kaum befestigter Bergstraßen bis hinauf zum Salmon-Gletscher der sowohl durch seine Größe als auch seine Schönheit besticht. Wir machten ein ausgiebiges Picknick mit Truthahnsandwiches, Keksen und Saft und genossen dabei die Gletscherwelt unter uns. Ein wenig gepiesakt durch die vielen Mücken machten wir uns schließlich auf den Rückweg nach Hyder, wo wir entlang des Highways durch den Ort spazierten und die vielen verlassenen Blockhütten und alten Geschäfte betrachteten. Im Glacier Inn, einem Hotel mit Bar wurden wir dann offiziell „hyderized" und zwar mithilfe eines starken Skake-Bite-Schnapses, der doch ziemlich durchheizte. Im kleinen Geschäft gegenüber konnten wir Souveniers kaufen, darunter auch Besonderheiten wie Rentierfleisch in Dosen oder hausgemachtes Toffee. Goran brachte uns schließlich nach einer kurzen Passkontrolle an der Grenze zurück nach Stewart. Am frühen Abend trafen wir uns dann erneut zu einem weiteren Versuch, einen Bären zu entdecken und fuhren erneut über die Grenze zum Fish Creek, doch auch diesmal hatten wir kein Glück und fuhren ohne Bärenfotos zurück ins Hotel.

9. Tag: Sonntag, 07.09.2014


Bärensichtung - Prince Rupert
Heute verließen wir die Grenzstadt Stewart und machten uns auf in Richtung Küste. Auf dem Weg nach Prince Rupert hatten wir heute jedoch ganz besonders viel Glück: Am Hannah Creek, einem kleinen Fluss, der unseren Highway kreuzte lockten uns einige Schaulustige an, die fotografierend auf der darüberliegenden Brücke standen. Diese Chance ließ sich Goran natürlich nicht entgehen und ließ uns ebenfalls aussteigen. Zuerst sahen wir nur die typisch während der Laichzeit rot-grün gefärbten Lachse im flachen Wasser schwimmen, doch schon kurz darauf tobten zwei junge Grizzlybären aus dem Unterholz auf die fette Beute zu. Besonders klug stellten sie sich allerdings nicht an, was aber für uns nicht weniger unterhaltsam war. Beide Bären ließen sich von uns knipsenden und tuschelnden Zuschauern ganz und gar nicht stören, sondern mampften gierig die erbeuteten und angeschwemmten Fische. Später erzählte Reiseleiterin Marion, dass selbst sie noch nie aus solcher Nähe wilde Bären hat beobachten können - ein echtes Highlight und mehr als genug Entschädigung für die Bärenflaute am Vortag. Auf der Weiterfahrt legten wir unseren Mittagsstopp in der kleinen Stadt Terrace ein und einige von uns besuchten das Schnellrestaurant Tim Hortons, dessen Filialen hier landesweit in großer Zahl zu finden sind. Angekommen in Prince Rupert betraten wir unsere Hotel aufgrund von Bauarbeiten durch den Hintereingang, was aber niemanden störte. Wir hatten noch reichlich Zeit, den Nachmittag in der Stadt zu verbringen, zum Beispiel in der quirligen Cow Bay. Unser Abendessen bekamen wir in einem urig griechischem Restaurant direkt im Hotel. Zeitig ging es ins Bett, denn am nächsten Morgen mussten wir sehr zeitig aufstehen.

10. Tag: Montag, 08.09.2014


Fährüberfahrt Inside Passage - Port Hardy
Mit kleiner Nachttasche für die heutige späte Ankunft ausgerüstet brachen wir heute noch im finsteren Morgengrauen zum Terminal der BC Ferries auf, um von Prince Rupert die etwa 500 Kilometer auf dem Wasser bis nach Port Hardy auf Vancouver Island zurückzulegen. An Bord der Fähre angekommen gab es erst einmal für alle Frühstück, bevor schließlich jeder für sich das herrliche Wetter an Deck genießen oder sich in den gemütlichen Sitzplätzen im Innern entspannen konnte. Wir durchquerten die fjordartige Insellandschaft der Inside Passage und entdeckten unterwegs Wale, verschiedene Vogelarten und natürlich hunderte Kilometer bewaldeter Küstenlandschaft. Nach einem Zwischenhalt im indianischen Küstenort Bella Bella setzten wir unsere insgesamt 17stündige Fahrt fort und erreichten schließlich spät am Abend unseren Hafen in Port Hardy. Zu dieser Uhrzeit wollte natürlich niemand mehr seinen schweren Koffer ins Zimmer hieven, zum Glück waren wir bestens vorbereitet.

11. Tag: Dienstag, 09.09.2014


Chemainus - Victoria
Nach der kurzen Nacht kletterten wir heute schläfrig in unseren Bus und machten uns bereit für unsere Fahrt ans andere Ende von Vancouver Island - nach Victoria. Der Vormittagshalt fand diesmal am spiegelglatten Hoomak Lake statt, der über eine Holztreppe zu erreichen war. Hier ließ es sich aushalten. Weiter ging die Fahrt danach zu einem weiteren Programmpunkt, nämlich in die kleine Stadt Chemainus, die Bekanntheit erlangte durch ihre großen und kunstvollen Wandgemälde an verschiedenen Gebäuden, diese werden auch als Murals bezeichnet. Als in der 70er Jahren das Sägewerk der Stadt schloss, entschlossen sich die Einwohner, die Geschichte der Stadt in Form dieser Bilder zu erzählen, was natürlich bald viele Touristen anlockte und neue Arbeitsplätze schaffte. Bevor es weiterging konnte jeder noch Marions Ehemann und ihrem kleinen und Hallo sagen, denn die beiden schauten kurz vorbei. Gegen Nachmittag erreichten wir schließlich die ehemalige Hauptstadt der Provinz British Columbia: Victoria. Die ehemalige Pelzhandels- und Goldsucherstadt besticht besonders durch ihr mediterran anmutendes Flair mit vielen Blumenlaternen, bergigen Gassen und Straßen und dem romantischen Hafen. Nach einer orientierenden Stadtrundfahrt hatten wir noch selbst Zeit, die Innenstadt zu erkunden. Durch eine Verschiebung bei der Zeit des Abendessens verbrachten wir dann schließlich die zusätzliche halbe Stunde damit, uns die Einrichtung des luxuriösen Empress Hotels auf der gegenüberliegenden Straßenseite anzuschauen, bevor wir schließlich mitten am Hafen einkehrten und die Sicht auf die Bucht und die bunt beleuchteten Gebäude genossen.

12. Tag: Mittwoch, 10.09.2014


Victoria - Butchart Gardens - Vancouver
Nach ein paar sonnigen, freien Stunden in Victoria besuchten wir heute am späten Vormittag die wunderschönen Butchart Gardens, die von Jenny Butchart, der Frau eines Zementfabrikanten, ab 1904 angelegt wurden. Er befindet sich in einem ehemaligen Kalksteinbruch, in dem ihr Ehemann zuvor Gestein abbaute. Unterteilt in einen Japanischen Garten, einen „versunkenen" Garten, einen Rosengarten und viele mehr, bietet die Anlage alles, was das Herz eines Blumenfreundes begehrt und noch mehr. Im anliegenden Restaurant konnte man etwas zum Mittag essen oder sich in den Kunsthandwerkgeschäften die Zeit vertreiben, bis es schließlich zum Fährhafen ging, von wo aus wir wieder aufs nordamerikanische Festland übersetzten. Vor uns lag die nun aktuelle Hauptstadt British Columbias: Vancouver. Mit ihrer Architektur, den historischen Vierteln und der hohen Lebensqualität gilt sie als eine der schönsten Städte der Welt. Am Nachmittag erreichten wir schließlich unser Hotel und freuten uns auf die morgige Stadtrundfahrt und die nachmittägliche Freizeit. Zuvor verabschiedeten wir uns natürlich noch angemessen von unserem grandiosen Fahrer Goran, der heute seinen letzten Tag mit uns hatte.

13. Tag: Donnerstag, 11.09.2014


Rundfahrt Vancouver - Granville Island
Bei unserer heutigen Stadtrundfahrt in der Metropole mit unserem neuen Fahrer Arnie besuchten wir zuerst Gastown, den ältesten Stadtteil mit seinen viktorianisch anmutenden Gebäuden und der alten Dampfuhr, die qualmend und musikalisch die Zeit ansagt. Weiter ging es zum Canada Place, direkt am Meer und danach zum Stanley Park mit Blick auf die berühmte Lions Gate Bridge und zahlreiche schmuckvolle Totempfähle inmitten alter Bäume. Natürlich konnten wir auch einige Fotos von der futuristischen Skyline der Stadt erhaschen. Über den Mittag besuchten wir den kleinen Stadtteil Granville Island, der umgeben von Wasser inmitten der Stadt liegt und viele Künstlerbetriebe und alternative Geschäfte beherbergt - und eine Zementfabrik, die jedoch ebenfalls kunstvoll bunt bemalt wurde. Wir verbrachten etwas Zeit in der reich ausgestatten Markthalle, in der man Kunsthandwerk und frische Lebensmittel aller Art erwerben kann. Gestärkt traten wir den Rückweg an und ließen uns von Marion noch einmal die besten Geheimtipps für unser individuelles Abendessen erklären. Den Rest des Tages konnte jeder frei gestalten.

14. Tag: Freitag, 12.09.2014


„Rocky Mountaineer" - Whistler
Früh am Morgen mussten wir auch heute wieder aus unseren Betten hüpfen und weiter ging es zur letzten Station unserer Reise, diesmal stilecht im Zug, dem berühmten „Rocky Mountaineer". Etwa 120 Kilometer fuhren wir in Richtung Norden und bewunderten unterwegs die immer noch nicht langweilige Landschaft mit Berggipfeln, Schluchten und Wasserfällen auf der einen und weitem Blick über das Meer auf der anderen Seite. Sogar einigen Anwohnern konnten wir zuwinken, die ihren Tagesablauf nach den Fahrzeiten unseres Zuges planen, um täglich den Fahrgästen winken zu können. In Whistler angekommen hatten wir noch reichlich Zeit, bevor wir auf unsere Zimmer konnten, deshalb ließen wir die Koffer einfach wegschließen und erkundeten einfach jetzt schon das alpin anmutende Bergstädtchen, das ein beliebtes Gebiet für Geländesportler und Skifahrer ist. Einige fuhren mit der Peak to Peak Gondel vom Whistler Mountain zum Blackcomb Mountain oder machten einen Rundflug mit einem Wasserflugzeug über die Gletscher der Umgebung. Andere bummelten einfach durch die urigen kleinen Geschäfte oder setzten sich beim warmen Sonnenschein in ein schattiges Café. Nach dem freien Nachmittag trafen wir uns zum letzten gemeinsamen Abendessen in einem italienischen Restaurant und ließen (trotz anfänglichen Schwierigkeiten bei der Essensbestellung) den letzten Abend gemütlich ausklingen.

15./16. Tag: Samstag/Sonntag 13./14.09.2014


Whistler - Tantalusberge - Heimflug
Am Vormittag hieß es nun endgültig Abschied nehmen von Westkanada und seiner einzigartigen Landschaft. Marion verlieh unterwegs noch den Gewinnerpreis für die am besten geschätzten zurückgelegten Kilometer und wir machten einen weiteren Stopp an einer Aussichtsplattform mit Blick auf die Tantalusberge. Jeder konnte sein letztes Kanada-Foto schießen und schließlich erreichten wir wieder Vancouver und rollten mit unseren Koffern zum Check In Schalter am Flughafen. Marion half noch allen beim Tickets holen, bis auch sie sich schließlich herzlich von uns verabschiedete. Gemeinsam flogen wir zu unserem Ausgangspunkt nach Calgary und stiegen dort um in unseren Langstreckenflieger zurück nach Frankfurt. Als wir Deutschland nach achteinhalb Stunden Flug endlich erreichten war bereits Sonntag. Die Gruppe verstreute sich nun in alle Himmelsrichtungen zurück nach Dresden, Leipzig, Hamburg oder Dortmund, bis schließlich jeder wieder wohlbehalten seine Heimat erreichte. Zum Abschluss möchte auch ich mich noch einmal ganz herzlich bei allen Gästen sowie Goran und Marion für diese außergewöhnlich schöne Reise bedanken! Ich wünsche Ihnen auch für die Zukunft nur das Beste und viel Reiselust auf weitere Länder und Kontinente. Herzliche Grüße, Ihre Manuela

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