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Von Atlantikbrise bis Pazifikwind – eine Reise durch Kanada mit Eberhardt Travel

Reisebericht: 21.09. – 05.10.2025

...wenn sich die Sehnsucht nach Weite mit der Neugier auf kulturelle Vielfalt verbindet, entsteht ein Reiseerlebnis, das weit über Postkartenmotive hinausgeht...

Sabine Reckord

Ein Reisebericht von
Sabine Reckord


Anreise nach Montreal

Sonntag früh morgens geht es für uns, aus allen Himmelsrichtungen kommend nach Frankfurt zum Flughafen, wo wir uns im Abfluggate 45 mit der Reisebegleiterin von Eberhardt Travel, Sabine Reckord treffen. Herzlich werden wir begrüßt und mit Infos versorgt. Wir steigen in den Flieger der Air Canada und kaum haben wir es uns gemütlich gemacht, laden wir schon wieder nach ca. 8 Stunden in Montreal. Durch die Zeit Verschiebung wurden uns viele Stunden (-6h) geschenkt. Leider ist unsere örtliche Reiseleiterin Margarith nicht zur Begrüßung am Flughafen, da ihr Flugzeug aus Toronto Verspätung hatte. Sabine übernimmt die Begrüßung, wir finden unsern Bus auch ohne Margarith und werden zum Hotel gefahren. Im Gebäude des Hyatt Hotels finden wir auch einen Supermarkt, in dem wir schon mal Getränke und Kleinigkeiten für den nächsten Tag einkaufen, bevor es am Abend in das Vieux-Port Steakhouse zum Essen geht. Die Bäuche sind voll und die Müdigkeit kommt mit Gewalt, aber wir schaffen noch einen kleinen Spaziergang durch die beleuchteten Straßen der Metropole Montreal bis zu unserem Hotel. Begrüßt werden wir hier von Margarith in der Lobby des Hotels, die schon auf uns wartete, ein kurzes Gespräch und wir fallen müde ins Bett.

Montreal und Quebec City – Ein Tag zwischen Untergrund, Aussicht und sakraler Schönheit.

Unser Reisebus mit Sean als Fahrer wartete nach dem Frühstück bereits auf uns. Er half uns die Koffer zu verladen und unser Tag beginnt mit der Rundfahrt durch Montreal. Heute zeigte uns Louis, der lizensierte örtliche Reiseleiter die Stadt. Wir erfahren grundlegendes, typisches und geschichtliches über die 2. größte französisch sprechende Stadt der Welt nach Paris.
Montréal empfing uns mit herbstlichem Licht und frankokanadischem Charme. Die Stadtrundfahrt begann im Herzen des Plateau-Viertels, wo der Parc La Fontaine liegt.
Nicht weit entfernt passierten wir die ehrwürdige Bibliothèque Saint-Sulpice, deren neoklassizistische Fassade von einer Zeit erzählt, in der Wissen noch in schweren Bänden ruhte. Heute steht sie als stiller Zeuge der kulturellen Tiefe Montréals.
Über die imposante Pont Jacques-Cartier-Brücke, die seit über 100 Jahren den Sankt-Lorenz-Strom überspannt, verließen wir das Festland. Der Blick auf das Wasser, das sich silbern unter uns ausbreitete, ließ die Dimensionen der Stadt erahnen - eine Metropole, die sich über Inseln und Brücken entfaltet.
Auf der Île Sainte-Hélène erwartete uns ein Stück Weltgeschichte: Die Biosphère, ein geodätischer Kuppelbau aus der Zeit der Weltausstellung 1967, erhebt sich wie ein futuristisches Denkmal im Grünen. Heute beherbergt sie ein Umweltmuseum, das die Verbindung von Natur und Technik thematisiert - passend zur Vision der Expo.
Die benachbarte Île Notre-Dame, künstlich angelegt für eben jene Ausstellung, zeigte sich ruhiger, fast meditativ. Doch auch hier schlägt das Herz der Moderne: Der Circuit Gilles-Villeneuve, die Formel-1-Rennstrecke, zieht sich wie ein silbernes Band durch die Landschaft - Geschwindigkeit und Präzision im Kontrast zur stillen Natur. Murmeltiere teilen sich die Rasenflächen mit den Rennfahren, was nicht unbedingt immer gut ausgeht.
Zum Abschluss führte uns die Route entlang des Hafens von Montréal. Historische Lagerhäuser, moderne Promenaden und das geschäftige Treiben der Schiffe vermittelten ein Gefühl von Bewegung und Wandel. Hier trifft die Vergangenheit auf die Gegenwart, und die Stadt zeigt sich in all ihren Facetten - weltoffen, geschichtsbewusst und voller Leben.
Nach der Fahrt durch die Inselwelten Montréals ging es zu Fuß weiter - hinab in die berühmte Untergrundstadt, ein verzweigtes Netz aus Passagen, Geschäften und Verbindungen, dass die Stadt auch bei Winterkälte lebendig hält. Unser Ziel: das Welthandelszentrum, ein moderner Komplex, der mit seiner Architektur und internationalen Atmosphäre einen Kontrast zur historischen Kulisse bildet.
Vorbei an der Messehalle, wo riesige rote Gänsebeine die Decke halten, stiegen wir wieder in den Bus. Die Fahrt führte uns nun hinauf zum Mount Royal, dem namensgebenden Hügel der Stadt. Oben angekommen, öffnete sich ein Panorama, das Montréal in seiner ganzen Vielfalt zeigte: Kirchtürme, Wolkenkratzer, der Sankt-Lorenz-Strom und die grünen Inseln zeigt.
Zum Abschluss unseres Rundgangs besuchten wir die Basilika Notre-Dame, ein Meisterwerk neugotischer Architektur. Ihr Inneres - ein Spiel aus Blau, Gold und filigranem Holz – ließ uns für einen Moment verstummen. Hier, im Herzen der Altstadt, spürten wir die spirituelle Tiefe und die kulturellen Wurzeln der Stadt. Nach einer kurzen Mittagspause verließen wir Montréal - erfüllt von Eindrücken, Geschichten und Bildern. Der Bus setzte sich in Bewegung, noch ein kurzer Fotostopp am Olympia Stadion und weiter bis die Skyline langsam im Rückspiegel verschwand, und vor uns lag das nächste Kapitel: Québec City, wo französische Eleganz und koloniale Geschichte auf uns warteten - ca.250 km Fahrt mit Pausen und Geschichten von Margartih erzählt, während wir immer weiter nördlich an den Ausläufern der Appalachen vorankommen. Abends gehen wir gemütlich Essen im Entrecote Saint Jean, und machen erste Erfahrungen mit der französischen Gesellschaft.

Ein Tag voller Charme, Naturwunder und süßer Genüsse

Unser Tag in Quebec City begann mit einer besonderen Begleitung: Nadia, unsere charmante Stadtführerin, holte uns am Manège Militaire ab, einem historischen Militärgebäude, das schon beim ersten Anblick die Bedeutung dieser Stadt für Kanadas Geschichte unterstreicht. Der Bus bringt uns auf den geschichtsträchtigen Plains of Abraham, wo einst Schlachten tobten und heute Ruhe und Weitblick herrschen. Weiter geht es am Jean D‘arc Park vorbei, in dem die Eichhörnchen herumspringen, rote =England und schwarze =Franzosen „-Hörnchen“ bekommen wir von Nadia beigebracht. Gemeinsam mit Nadia erkundeten wir die Oberstadt, wo sich die Geschichte und Eleganz der Stadt auf eindrucksvolle Weise vereinen. Am Parlamentsgebäude legten wir einen Fotostopp ein. Während wir die imposante Architektur bewunderten, erklärte uns Nadia die politische Bedeutung des Ortes. Weiter ging es zum Wahrzeichen der Stadt: dem Fairmont Hotel Château Frontenac, das wie ein Schloss über Quebec City thront. Von der Terrasse Dufferin aus genossen wir einen atemberaubenden Blick auf den St. Lorenz Strom und hatten das Glück, ein majestätisches Kreuzfahrtschiff bei seiner Einfahrt in den Hafen zu beobachten. Ein Moment, der uns alle innehalten ließ. Über die berühmte Halsbrechertreppe gelangt man in die Unterstadt, wo wir mit dem Bus gebracht wurden und anschließend durch verwinkelte, gepflasterte Gassen schlenderten. Die kleinen, liebevoll restaurierten Häuser und charmanten Boutiquen versprühten französischen Flair und luden zum Verweilen ein.
Nach dem Stadtbummel ging es hinaus in die Natur: Die Montmorency-Wasserfälle, die sogar 30 Meter höher sind als die Niagara-Fälle, beeindruckten mit ihrer gewaltigen Kraft. Die Gischt vor den Fällen und die strahlende Sonne ließen einen Regenbogen erscheinen. Der Weg führt uns weiter zum St. Anne Canyon, über Stege und Hängebrücken direkt über die tosenden Wassermassen, war ein kleines Abenteuer.
Ein spiritueller Höhepunkt folgte mit dem Besuch der Basilika von Sainte-Anne-de-Beaupré, dem meistbesuchten Wallfahrtsort Nordamerikas. Die kunstvolle Architektur und die ruhige Atmosphäre machten diesen Ort zu einem besonderen Erlebnis. Beeindruckend waren die zurückgelassenen Gehhilfen, die von Wunderheilungen zeugten.
Den Abschluss bildete ein geselliger Abend in einer traditionellen Sugar Shack. Hier erfuhren wir alles über die Herstellung von Ahornsirup - Ost-Kanadas süßem Gold und genossen ein herzhaftes Abendessen, bei dem fast jedes Gericht mit Ahornsirup verfeinert war, begleitet von einem Musiker, der uns noch versuchte, einen Tanz beizubringen. Selbst konnten wir noch Ahornlutscher auf Eis drehen, die wirklich sehr köstlich waren.
Ein Tag voller Kontraste, von historischen Gebäuden über Naturwunder bis hin zu süßen Genüssen.

Von Quebec City nach Ottawa – Wildtiere, Lachgenuss und Hauptstadtflair

Der Mittwoch beginnt mit einem Abschied von Quebec City und einer Fahrt durch die Weiten Kanadas in Richtung Ottawa; rund 460 Kilometer voller landschaftlicher Eindrücke, wie der Ottawa River, der früher vor schwimmender Holzstämmen kaum zu erkennen war. Heute ist das Flössen zwar noch gebräuchlich, aber kaum noch zu sehen. Maragrith erzählt uns die Geschichte der Holzfäller und deren Leben. Die Stimmung im Bus ist gelöst, die Vorfreude auf die bunten Wälder des Indian Summers ist groß. Je weiter wir gen Norden fahren, desto mehr rot und gelb Töne säumen unseren Weg. Mittags erreichen wir den Omega Park in Montebello, ein Naturparadies, das uns die Tierwelt Kanadas hautnah erleben lässt. Bevor es auf Safari geht, stärken wir uns mit einem köstlichen Lachgericht - frisch, würzig und perfekt zubereitet.
Danach steigen wir in einen alten, bunt bemalten Schulbus, der uns durch den Park chauffiert. Die Fenster sind weit geöffnet, die Kameras gezückt. Wir entdecken Bären, Wölfe und Elche, die sich in ihrer natürlichen Umgebung zeigen. Besonders eindrucksvoll: Die Wapitis, die neugierig an den Bus herantreten und sich mit Möhren füttern lassen – ein Moment voller Staunen und Lachen. Am Abend erreichen wir Ottawa, Margarith zeigt uns vom Bus aus bereits das Parlament und den Obersten Gerichtshof, bevor wir im stilvollen Lord Elgin Hotel einchecken, zentral gelegen und ideal für einen kleinen Stadtspaziergang. Unsere Reisebegleiterin Sabine nimmt alle Gäste, die noch Lust haben, mit auf einen entspannten Rundgang durch die Hauptstadt. Gemeinsam erkunden wir die Fußgängerzone, den Rideau Kanal und laufen an den schön bedeuteten Fairmont Hotel Chateau Laurier vorbei weiter zum ByWard Market, wo sich das urbane Leben abspielt. Natürlich darf ein Foto am leuchtenden Ottawa-Schriftzug nicht fehlen. Ein Highlight war die „Maman“ Spinne der Künstlerin Louise Bourgeois vor dem National Gallery Museum.

Ottawa nach Toronto – Bootsfahrt an den 1.000 Inseln

Der Tag beginnt grau und regnerisch, doch die Stimmung im Bus ist erwartungsvoll. Die geplante Stadtrundfahrt durch Ottawa findet wetterbedingt ausschließlich im Bus statt – aber dank der großen Fenster und spannenden Erklärungen bleibt sie dennoch eindrucksvoll. Wir passieren das Parlamentsgebäude, das ehrwürdig über der Stadt thront, und das elegante Fairmont Hotel, das mit seinem historischen Charme beeindruckt. Besonders spannend: der Kontrast zwischen dem Ostflügel und dem Westring der Konvention, wo altehrwürdige Architektur auf moderne Linien trifft. Auch das Gerichtsgebäude und das Stadtarchiv zeigen, wie vielfältig Ottawas Baugeschichte ist. Ein kurzer Halt am Nationalmuseum erlaubt uns einen Blick auf die beeindruckende Architektur - außen wie innen, keine Kanten nur geschwungene Linien. Obwohl wir keinen Eintritt zahlen, bleibt Zeit, einige Exponate zu bestaunen und die Atmosphäre aufzusaugen. Weiter geht es entlang des Rideau Kanals, dessen Bau einst viele Menschenleben forderte. Die Geschichte des Kanals begleitet uns auf der Fahrt Richtung Kingston, vorbei am St. Lorenz Strom, der majestätisch in den Ontariosee mündet. In Rockport besteigen wir ein Ausflugsboot, das uns durch die sagenumwobene Region der 1.000 Inseln führt. Auch wenn das Wetter nicht mitspielt, bleibt der Anblick des Boldt Castle, das wie ein verwunschenes Schloss aus dem Wasser ragt, unvergesslich. Heute bekamen wir ein Lunch im Cornwell’s Pub bevor wir wieder in den Bus steigen. Am skurrilen Big Apple, einem beliebten Zwischenstopp mit riesigem Apfelbauwerk und leckeren Snacks, machen wir Pause unterwegs, bis es weiter geht über die teilweise 18-spurige Highway 401, ein echtes Erlebnis für sich, bis wir schließlich Toronto erreichen. Der Tag endet mit einem Highlight: der Besuch des CN-Towers (553m). Als wir oben ankommen, taucht die Stadt in warmes Licht. Der Sonnenuntergang über Toronto ist spektakulär - ein stiller Moment über dem Trubel der Metropole. Wir sahen in das offene Stadion direkt unter uns, wie Baseball gespielt wurde. Lustige Fotos haben wir auch auf dem Glasboden des Turmes gemacht, nichts für Angsthasen…Selbst als wir aus dem Aufzug unten ausstiegen, leuchtete der Turm in allen Farben, der diesen langen Reisetag perfekt abrundet. Doch da wir nur kurz in der Stadt verweilen konnten, haben einige Gäste sich noch nach Ankunft im Chelsea Hotel auf den Weg mit Sabine in die Stadt gemacht. Leider überraschte uns wieder der Regen und wir flüchteten ins Eaton Center, auch wenn die Geschäfte bereits geschlossen waren, bummelten wir durch die Passagen und betrachteten die Installation der Wildgänse von Michael Snow. Als es endlich aufhörte zu schütten, liefen wir über die Yong Street zum Nathan Phillips Square. Hier ein Foto mit dem Toronto Schriftzug und Rathaus im Hintergrund. Nun wieder zurück ins Hotel und ab ins Bett.

Reise zu den Niagara Fällen

Der Tag beginnt mit einer Stadtrundfahrt durch das pulsierende Toronto. Im Bus gleiten wir vorbei am Royal Ontario Museum, dessen pompöse Architektur wie ein Monument aus der Stadtlandschaft ragt. In Yorkville bewundern wir viktorianische Gebäude, die sich charmant zwischen gläsernen Hochhäusern behaupten. Besonders eindrucksvoll: eine kleine Kirche, die wie ein stiller Wächter zwischen den Wolkenkratzern steht. Weiter geht es durch den Kensington Market, bunt, alternativ und voller Leben, und durch Chinatown, wo sich Formen und Farben zu einem urbanen Mosaik verbinden. Das alte und neue Rathaus zeigt den Wandel der Stadt – und am Nathan Phillips Square erleben wir das Herz Torontos bei Tageslicht. Am inneren Hafen spüren wir die Nähe zum Wasser, bevor wir am St. Lawrence Market einen Halt einlegen. Die historische Backsteinmarkthalle lädt zum Stöbern und Proviantkauf ein - Käse, Gebäck, Ahornleckereien, alles ist dabei.
Dann geht es weiter über den Highway 2, vorbei an modernen Gebäuden, Richtung Niagara Falls. Ein Zwischenstopp im blumengeschmückten Niagara-on-the-Lake bringt Farbe und Duft in den Tag. Während alle wieder pünktlich im Bus sitzen, fehlt Margarith (kaum zu Glauben) - und Sabine nutzt die Gelegenheit, um eine geheime Kostprobe kanadischen Whiskeys mit Ahornsirup zu verteilen. In einer Papiertüte versteckt, damit es niemand sieht - ein Moment voller Schmunzeln und Gemeinschaft. Ein Fotostopp am Whirlpool des St. Lawrence Stroms lässt uns die Kraft des Wassers spüren, bevor wir zur großen Bootsfahrt aufbrechen. Ausgestattet mit roten Regencapes geht es zu den amerikanischen Niagara-Fällen und weiter zu den imposanten Hufeisenfällen. Der Nebel, das Tosen, das Nasswerden -ein Erlebnis, das alle Sinne weckt. Zurück an Land spazieren wir entlang der Promenade mit Blick auf die Fälle, ein Moment zum Durchatmen und Staunen. Die Stadt um die Fälle ist geprägt von den touristischen Attraktionen, alles entstand wegen der Besuchermengen, die das Naturschauspiel sehen wollten. Selbst der Skylon Tower ist ein Wahrzeichen und Aussichtspunkt für Niagara Stadt. Als die Dunkelheit hereinbricht, erleben wir den krönenden Abschluss: die beleuchteten Niagara-Fälle, die in allen Farben schimmern, und ein spektakuläres Feuerwerk, das den Himmel über dem Wasser zum Leuchten bringt.
Ein Tag voller Kontraste - von viktorianischer Architektur bis zu Naturgewalten, von Marktduft bis Whiskey im Bus.

Von Toronto nach Calgary – Zeitreise, Öl–Giganten und stille Gedenkstätten

Nach einem frühen Frühstück in Toronto heißt es Abschied nehmen von der Ostküste, unser Flug bringt uns nach Calgary, mitten ins Herz von Alberta. Mit dem Wechsel der Zeitzone gewinnen wir zwei Stunden, ein Geschenk, das uns Raum für neue Eindrücke verschafft. Am Flughafen Calgary erwartet uns bereits Helga, unsere neue Reiseleiterin, die uns herzlich am Gepäckband begrüßt. Kaum im Bus, beginnt sie mit einer spannenden Stadtrundfahrt, die uns direkt in die Seele der Stadt eintauchen lässt. Mit fundierten Erklärungen erzählt sie von den Öl-Riesen, die Calgary wirtschaftlich prägen, und von den Menschen, die hier leben, bodenständig, naturverbunden und stolz auf ihre Region.
Vom Municipal Plaza aus unternehmen wir einen kurzen Spaziergang zum Rathaus, wo uns ein besonders bewegender Ort erwartet: die Gedenkstätte für verstorbene Natives, die durch eingeschleppte Krankheiten wie die Pocken ihr Leben verloren. Die vielen Kuscheltiere, die dort niedergelegt wurden, berühren uns tief, ein stilles Zeichen der Trauer und des Respekts. Die Stadt zeigt sich im Kontrast: moderne Hochhäuser, breite Straßen, aber auch stille Plätze, die zum Nachdenken einladen. Calgary ist keine Stadt, die sich aufdrängt, sie erzählt ihre Geschichte leise, aber eindrucksvoll.
Zu Fuß geht es weiter durch den Downtown District, wo wir an der eleganten Jack Singer Concert Hall vorbeimarschierten, für einige unserer Musikliebhaber wäre das Konzert von Lang Lang sicher was gewesen. Gleich daneben entsteht das neue Museum für Kunst der First Natives, noch eine Baustelle, aber schon jetzt ein Versprechen für die Zukunft. Ein Halt an den Brotherhood of Kindness-Statuen lässt uns diskutieren, wieso die Figuren so langgezogen sind. Kunst im öffentlichen Raum, die zum Nachdenken anregt. Weiter geht es bis zum markanten Bow Building, dessen geschwungene Glasfassade sich imposant in den Himmel schraubt und vor dem Gebäude das Gesicht eines Mädchens aus Metallnetzen hergestellt. Dann zurück zum Bus, doch die Fahrt ist noch lange nicht vorbei. Wir durchqueren das Stadtviertel Ramsay, das mit seinem kreativen Flair überrascht, und erreichen den Stampede Park, wo Calgarys berühmtes Rodeo-Festival stattfindet. Ein kurzer Halt an der Pferdeskulptur, ein Symbol für die Wildwest-Tradition, bietet Gelegenheit für Fotos und eine Toilettenpause im BMO-Komplex, wo uns die neue türkisfarbene Skulptur vor dem Eingang ins Auge fällt. Weiter geht es Richtung Olympiaschanze und Bobbahn, doch hier nimmt der Tag eine Wendung: Unser Bus läuft heiß. Die Technik streikt, die Stimmung bleibt gelassen. Helga, unsere engagierte Reiseleiterin, verabschieden wir mit einem herzlichen Dankeschön, sie bleibt zurück, während wir hoffen, heil in Banff anzukommen. Sabine übernimmt das Mikro und gibt Infos zu den noch offenen Fragen der letzten Tage und weitere Infos über Alberta und Banff. Nach einer weiteren Pause, in der der Bus sich abkühlen darf, geht es mit Verspätung weiter. Die immer höher werdenden Berge der Rocky Mountains beeindrucken uns während der Reise mit dem Bus. Schließlich erreichen wir Banff, hier empfängt uns Wolfgang, unser neuer Reiseleiter für den Westen, mit einem freundlichen Lächeln.
Nach dem Check-in bleibt Freizeit für den Abend - Zeit, um durch Banff zu schlendern, die frische Bergluft zu genießen oder einfach die Eindrücke des Tages sacken zu lassen.

Naturwunder und Bergzauber – Ein Tag rund um Banff

Der Morgen beginnt mit frischer, klarer Bergluft und einem Blick auf die schneebedeckten Gipfel, die sich majestätisch gegen den Himmel abzeichnen. Wir verlassen Banff mit einem neuen Bus - und einem alten Bekannten: Fahrer Phil, der uns bis zum Abend sicher durch die Rockies begleitet.
Unser erster Blickfang ist der imposante Castle Mountain im Banff National Park -ein Felsmassiv, das wie eine steinerne Festung über dem Tal thront. Weiter geht es zum Johnston Canyon, wo wir einen Spaziergang zu den Lower Falls unternehmen. Der Weg ist gut gesichert und führt am Flussbett entlang, das sich tief in den Berg gegraben hat. Der Wasserfall selbst ist ein kleines Naturwunder, kraftvoll und klar. Ein Kaffee auf die Hand rundet den Zwischenstopp ab.
Zur Mittagspause erreichen wir das Visitor Center am Lake Louise, wo wir uns stärken und den Blick auf die umliegende Bergwelt genießen.
Der Weg führt uns nun über den Kicking Horse Pass, der Grenze zu British Columbia, dieser war gesäumt von hohen Bergen mit Gletschern, wie der Victoria Gletscher am Temple Mountain. Alles mächtige 3.000der, die unseren Blick fesselten. Wir sehen den Cascade Mountain, der die Wasserscheide bildet zum Pazifischen Ozean.
Danach geht es weiter durch den Yoho National Park zum berühmten Spiraltunnel. Zwar bleibt der erwartete Zug aus, doch die anschauliche Darstellung der Tunnelkonstruktion im Berg fasziniert trotzdem - ein Meisterwerk der Ingenieurskunst.
Der nächste Höhepunkt ist der Emerald Lake, der seinem Namen alle Ehre macht: Wie ein Smaragd liegt er eingebettet in die Bergkulisse. Ein Spaziergang am Ufer lässt uns die Ruhe und Schönheit dieses Ortes voll auskosten. Die vorbeiziehenden kilometerlangen Züge erinnern uns daran, wie weitläufig und mächtig diese Landschaft ist.
Weiter geht es zur Naturbrücke über den Kicking Horse River, wo das Wasser sich seinen Weg durch den Felsen gebahnt hat - ein eindrucksvolles Beispiel für die Kraft der Natur.
Auf dem Rückweg nach Banff passieren wir den Mount Rundel (2.949 m) und die stillen Vermillion Lakes. Auf der Straße begegnen uns sogar Dickhornschafe, die gelassen am Straßenrand grasen, ein echtes Kanada-Erlebnis!
Wir fahren zum legendären Fairmont Springs Hotel, dessen Architektur und Geschichte der Canadian Pacific Railway beeindrucken. Ein Spaziergang führt uns anschließend zum Bow River und den Bow Falls, wo das Wasser schäumend über die Felsen stürzt.
Der Abend gehört uns: Freizeit in Banff zum Shoppen, Bummeln oder für ein gemütliches Abendessen in einem der charmanten Lokale der Stadt.

Lake Louise – Weiterfahrt zum Jasper–Nationalpark auf der Panoramastraße Icefields Parkway

Nach einer erholsamen Nacht in der Lodge brechen wir früh auf. Heute heißt es: Augen offenhalten, denn mit etwas Glück begegnen wir den tierischen Bewohnern der Rockies. Wolfgang verspricht für die erste Sichtung eines Bären eine Flasche kanadischen Whisky. Unser erstes Ziel ist das Bow River Valley, wo wir zum Hoodoos View Point fahren. Der Bow River und die Stadt Banff liegt uns zu Füßen. Alles wirkt im Licht der aufgehenden Sonne surreal. Die bizarren Felsformationen, die wie steinerne Wächter aus dem Boden ragen, bieten einen spektakulären Ausblick über das Tal. Die Stille des Morgens wird nur vom Flussrauschen begleitet - und tatsächlich vom Bus aus sehen wir Wapitis grasen friedlich am Wegesrand, ein magischer Moment. Im Hintergrund erhebt sich der Tunnel Mountain, der höchste Berg direkt bei Banff. Seine markante Silhouette begleitet uns auf der Fahrt und erinnert daran, wie gewaltig und zugleich beruhigend diese Landschaft wirkt.
Ein Fotostopp am Two Jack Lake, das Wasser liegt still und der See wirkt eingerahmt von Tannen.
Wir fahren am Lake Minnewanka vorbei, auch hier wieder friedliche stille Wasserflächen. Ein kurzer Toiletten Stopp am Hotel erlaubt uns, noch einmal durchzuatmen, bevor wir uns auf den Weg zum nächsten Höhepunkt machen: Lake Louise. Dort thront das elegante Fairmont Château Lake Louise wie ein Märchenschloss am Ufer. Die Kulisse ist atemberaubend -türkisblaues Wasser, eingerahmt von schneebedeckten Gipfeln.
Eine Pause am Visitor Center, wie am Vortag, bietet Gelegenheit für einen kleinen Snack und letzte Nachrichten, denn ab jetzt heißt es: Abschied von
der Zivilisation. Die Schilder am Straßenrand verkünden es deutlich: Kein WLAN, keine Verbindung, nur Natur pur.
Der Fotostopp am Peyto Lake ist ein echtes Highlight. Nach einem kurzen Spaziergang zum Lookout Point eröffnet sich ein Panorama, das den Atem raubt: Der See leuchtet smaragdgrün, eingebettet in die gewaltige Kulisse des Banff Nationalparks. Wir lernen, dass blaue Wasser kann man nicht trinken, da die vielen gelösten Mineralien dem Darm nicht guttuen. Weiter geht es auf dem Highway 93, über das Saskatchewan River Crossing, wo uns erneut Dickhornschafe begegnen. Die Fahrt auf dem Icefields Parkway ist ein ständiger
Wechsel zwischen Staunen und Stille.
Dann beginnt das Abenteuer: die Tour mit dem Terra-Fahrzeug auf den Athabasca Gletscher. Mit 275 PS, 1,5 Meter großen Reifen und einer Steigung von 32 Grad kämpft sich das Fahrzeug über den rutschigen, nassen Gletscher. Wir steigen aus, laufen auf dem Eis, ein Gefühl von Ehrfurcht und Vergänglichkeit. Das Eis knirscht unter den Füßen, der Wind ist schneidend, und doch fühlt sich alles lebendig an.
Zurück am Besucherzentrum geht es weiter in den Jasper Nationalpark - doch die Idylle ist getrübt. Die Brandreste des verheerenden Feuers von 2024 sind deutlich sichtbar: 350 Häuser in und um Jasper sind den Flammen zum Opfer gefallen. Wohncontainer, schwarze Erde, verkohlte Baumstämme - die Narben der Natur sind tief.
Am späten Nachmittag erreichen wir die Athabasca Falls - ein letzter Fotostopp, bevor wir in unsere Unterkunft einchecken. Die Wassermassen stürzen tosend in die Tiefe, ein kraftvoller Kontrast zur Stille der verbrannten Landschaft zuvor.
Unsere Unterkunft, die Becker’s Chalets, ist ein gemütliches Holzhausensemble direkt am Fluss - rustikal, warm und einladend. Der Abend gehört der Erholung, dem Nachklingen der Eindrücke und vielleicht einem stillen Moment am Wasser.
Abendessen im Haupthaus mit leckeren Steaks oder Fisch. So schließt der Tag.

Naturwundern im Jasper–Nationalpark

Nach einem gemütlichen Frühstück beginnt unser Abenteuer in den kanadischen Rockies. Die Straße windet sich durch die wilde Landschaft, und schon bald entdecken wir am Straßenrand eine Gruppe Wapitis. Unser Reiseleiter Wolfgang, mit Humor und tiefem Wissen über die Region.
Die Fahrt führt durch Gebiete, die von Waldbränden gezeichnet sind. Verbrannte Baumstämme ragen wie stille Mahnmale in den Himmel. Wolfgang erzählt uns die Geschichte des Nationalparks und erklärt, wie der östliche Teil der Stadt Jasper beim letzten Brand verschont geblieben ist, ein Glücksfall für Mensch und Natur.
Unser erster Halt ist der geheimnisvolle Medicine Lake. Auf den ersten Blick ein normaler Bergsee, doch Wolfgang verrät uns, dass das Wasser hier auf mysteriöse Weise verschwindet. Durch ein unterirdisches Tunnelsystem in etwa 7 km Tiefe fließt es ab und gelangt schließlich in den Athabasca River. Die indigenen Völker nennen ihn daher „verschwindendes Wasser“ ein Name, der die Magie dieses Ortes perfekt einfängt.
Weiter geht es zum Maligne Lake, einem der längsten natürlichen Seen der Rockies mit rund 22 km Länge, gespeist von Gletscherwasser. Die Landschaft wirkt wie gemalt. Wir steigen ins Boot und gleiten über das stille Wasser zur sagenumwobenen Spirit Island. (Blenden mal die Quasselstrippe an Bord aus) Der Himmel ist bedeckt, mystische Wolken hängen tief über den Bergen, die Stimmung ist fast übernatürlich. Wir betreten das Land der Indigenen und dürfen nur auf dem Pfad verbleiben. Der Ort ist heilig. Unsere Bootsfahrerin gibt uns ein Zeichen, wieder an Bord zu kommen. Leider, denn wir spüren die Magie dieses Ortes, der nur bekannt wurde durch einen Fotowettbewerb.
Zurück an Land regnet es wieder und wir beschließen nach Jasper aufzubrechen.
Als wir wieder am Medicine Lake vorbeikommen, sehen wir viele Autos und Menschen am Straßenrand, langsam rollt der Bus an dem See vorbei und wir erblickten den Grund der Neugierigen, zwei Bären am Ufer des Sees. Wir kleben an der Scheibe und beobachten die Tiere. Endlich, aber wer hat die Bären als erstes gesehen?!
In Jasper angekommen, genießen wir eine Mittagspause, bewundern den „Two Brothers Totem Pole“, der 13.7 m hoch und von den Haida Indigenen geschnitzt. Wir beobachten die vorbeifahrende Eisenbahn und gönnen uns ein wenig Shopping in den charmanten Läden der Stadt. Zurück im Hotel lassen wir den Tag ausklingen. Einige von uns entspannen am Kaminfeuer mit einem Glas Wein, andere genießen einfach die Ruhe.

Weiterreise vorbei am Mount Robson nach Kamloops

Der Tag beginnt mit einem kleinen Abenteuer: Die Batterie unseres Busses ist leer. Schuld daran, wie sich herausstellt, ist der leuchtende Eberhardt-Schriftzug, den der Fahrer über Nacht angelassen hat. Ein freundlicher Mitarbeiter des Hotels hilft Phil beim Überbrücken, und nach etwa 30 Minuten sind wir wieder startklar. Die Stimmung? Gelassen und mit einem Augenzwinkern, schließlich gehört ein bisschen Improvisation zu jeder guten Reise. Die Fahrt führt uns vom Jasper-Nationalpark hinaus in Richtung Kamloops, durch die herbstlich gefärbte Landschaft von British Columbia. Gelb belaubte Bäume leuchten neben grünen Kiefern, während wir den Yellowhead Pass überqueren. Wir passieren einen See, dessen Flussverbindung auch von Lachsen zum Laichen genutzt wird, ein faszinierender Kreislauf des Lebens, den Wolfgang uns genau erklärte. Ein Höhepunkt der Strecke ist der Mount Robson Provincial Park, westlich von Jasper. Hier thront der Mount Robson, mit 3.954 Metern der höchste Gipfel der kanadischen Rocky Mountains. Wir legen eine kurze Pause ein, um diesen gewaltigen Berg zu bestaunen, jedoch der Gipfel liegt in Wolken und wir können die Größe nur erahnen. Entlang des North Thompson River verlassen wir die Rockies und tauchen ein in die sanftere Landschaft rund um Kamloops. Das milde Klima hier eignet sich hervorragend für den Anbau von Obst, Gemüse, Getreide und sogar Wein. Die Region wirkt wie ein grüner Teppich, der sich zwischen den Hügeln ausbreitet. Unser Hotel in Kamloops liegt etwa in der geografischen Mitte von British Columbia, am Zusammenfluss des Thompson River und des North Thompson River. Die Ranch-artige Anlage direkt am Fluss lud am Abend zu einem Lagerfeuer ein. Wir sitzen am Feuer und die Flammen knistern, Marshmallows rösten über der Glut, und Sabine erzählt uns eine indigene Legende über die Herkunft der Maispflanzen. Eine Geschichte voller Naturverbundenheit und spiritueller Tiefe.
Mit Knabberkram, warmem Licht und rauchigem Duft klingt der Tag aus, ein perfekter Abschluss für eine Reiseetappe.

von Kamloops nach Vancouver an der Pazifikküste

Mit frisch gepflückten Äpfeln im Rucksack verlassen wir Kamloops. Die Landschaft verändert sich, als wir mit unserer Reiseleitung und Busfahrer Phil über den Coquihalla Highway Richtung Pazifik rollen. Die Rockies liegen hinter uns, und die Straßen führen durch das Fraser Valley, wo sich goldene Hügel mit grünen Feldern abwechseln.
Ein Zwischenstopp in Hope bringt uns in eine Stadt voller Holzschnitzkunst, überall entdecken wir kunstvoll gearbeitete Skulpturen aus Baumstämmen. Wolfgang erzählt von Holzfällern und Pelzhändlern, die während der Goldrauschzeit durch diese Region zogen. Die Geschichten wirken wie aus einem Abenteuerroman.
Wir passieren Abbotsford, bekannt für seine Flugshows, und gleiten weiter durch das fruchtbare Fraser Valley. Die Landschaft ist geprägt von Obstplantagen, Weinbergen und Getreidefeldern, ein Kontrast zur rauen Bergwelt der letzten Tage.
Kaum angekommen in Vancouver, beginnt unsere Stadtrundfahrt. In Gastown qualmt und pfeift die berühmte Dampfuhr, während die viktorianischen Häuser der Altstadt Geschichten aus längst vergangenen Zeiten erzählen. Wir schlendern durch das Hafenviertel und am Olympische Feuer vorbei, das noch immer stolz in der Stadt leuchtet, wenn wichtige Anlässe es hergeben.
Ein Highlight ist die Fahrt durch den Stanley Park. Zwischen uralten Bäumen stehen eindrucksvolle Totempfähle, die von der Kultur der First Nations erzählen. Ein Fotostopp an der Lion Gate Bridge bietet einen Blick auf die Bucht und dort entdecken wir sie: die berühmte Meerjungfrau, die still auf ihrem Felsen sitzt und über das Wasser wacht.
Am Abend heißt es Abschied nehmen von Phil, unserem treuen Busfahrer. Bei der Verlosung einer Whiskyflasche wird gelacht und gejubelt. Das Abendessen im Sylvia Hotel, direkt am English Bay gelegen, rundet den Tag ab.

Ausflug nach Vancouver Island

Der letzte Reisetag beginnt mit einem besonderen Ausflug: Vancouver Island, die größte Pazifikinsel Kanadas, erwartet uns. Die Fährüberfahrt dauert etwa 1,5 Stunden und bietet traumhafte Ausblicke auf kleine Buchten, bewaldete Hügel und glitzerndes Wasser. Die Stimmung an Bord ist gut, wir suchen das Wasser nach Meeresbewohnern ab. Ein paar Gäste haben Glück und sehen die Grauwale im Wasser kurz auftauchen und nach Luft schnappen, bevor sie wieder in den Tiefen verschwinden. Wolfgang zeigt uns die beste Stelle an Deck, wo wir großartige Ausblicke hatten. An der Südspitze der Insel erreichen wir Victoria, die Hauptstadt von British Columbia. Schon bei der Ankunft fällt auf: Viele Demonstranten sind unterwegs, Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, die für bessere Arbeitsbedingungen protestieren. Die Straßen sind belebt, die Stimmung friedlich und engagiert. Wir starten mit einer Stadtrundfahrt. Wir fahren zum Denkmal des Terry Fox und der Mile 0 im Bacon Hill Park. Über die Douglas Street wieder in die Stadt. Am Inner Harbour erhebt sich das imposante Parlamentsgebäude, gekrönt von der Statue von Captain George Vancouver, der die Insel einst umrundete. Gleich daneben thront das legendäre Hotel The Empress, umgeben von gepflegten Grünanlagen. Victoria zeigt sich von seiner britischsten Seite außerhalb Europas mit viktorianischer Architektur und der Statur von Queen Victoria. Nach einem Spaziergang durch Chinatown, wo bunte Lampions und enge Gassen zum Erkunden einladen, bleibt Zeit für eigene Entdeckungen. Manche schlendern durch Boutiquen, andere genießen einen Tee mit Blick aufs Wasser.
Am Nachmittag besuchen wir die Butchart Gardens, ein privater Blumengarten, der mit seinen kunstvoll angelegten Beeten, Springbrunnen und versteckten Pfaden verzaubert. Ein Ort, der Ruhe schenkt und zum Staunen einlädt.
Am Abend geht es per Bus und Fähre zurück nach Vancouver. Die Sonne sinkt langsam über dem Pazifik und Wellen gegen den Bug schlagen. Der Hunger führt uns noch ein weiteres Mal in das Restaurant des Sylvia Hotels.

Heimreise von Vancouver

Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück heißt es Abschied nehmen.
Die Gruppe macht sich an die letzten Vorbereitungen: Koffer packen, Souvenirs verstauen, ein letzter Blick aus dem Hotelfenster auf Vancouver. Dann geht es mit dem Bus zum Flughafen – die Stimmung ist ruhig, ein wenig wehmütig, aber auch erfüllt von Dankbarkeit. Wolfgang, der uns mit Wissen, Humor und Herz durch die kanadischen Wunder begleitet hat, verabschiedet sich mit einem warmen Händedruck und einem letzten Augenzwinkern. Seine Geschichten werden uns noch lange begleiten.
Der Flug mit Air Canada bringt uns zurück nach Frankfurt. Während die Maschine abhebt, verschwinden die Berge, Wälder und Küstenlinien unter den Wolken, doch die Erinnerungen bleiben lebendig.

Ankunft in Frankfurt

Der Flieger landet in Frankfurt, die Räder berühren deutschen Boden, und langsam kehrt der Alltag zurück. Die Koffer werden vom Band geholt, letzte Umarmungen ausgetauscht, und dann verstreuen sich die Reisenden in alle Himmelsrichtungen zurück in ihre Städte, Dörfer und Familien.

Nach einer Reise voller Naturwunder, Begegnungen und Geschichten heißt es nun Abschied nehmen. Sabine verabschiedet sich von der Gruppe, mit einem Lächeln, einem herzlichen Dank und dem Wunsch, dass jeder ein Stück Kanada im Herzen mit nach Hause nimmt.

Die Erinnerungen bleiben: an Wapitis am Straßenrand, mystische Seen, Lagerfeuerabende, die Pfeife der Dampfuhr in Gastown und die stille Kraft des Mount Robson. Und irgendwo zwischen Marshmallows und Totempfählen hat sich ein Gefühl eingenistet , das Gefühl, Teil von etwas Besonderem gewesen zu sein.


Lieber Eberhardt Gäste, ich freue mich Teil dieser Reise gewesen zu sein, Dankeschön an Euch für diese gute Lebenszeit. Bleibt gesund und reisefreudig, bis irgendwann und irgendwo auf diese wunderbaren Welt.

Danke auch an Leon Prinz, der diese Reise so wunderbar zusammen gestellt hat.


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